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I nternationaler Bund >> Jahresbericht 2013/2014

Jahresbericht Innenseiten RZ - Internationaler Bund€¦ · JAHRESBERICHT 2013/2014 Ausstellung zu häuslicher Gewalt rüttelt auf 4. Februar 2013 Gewalt in der Familie geht alle

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Internationaler Bund

>> Jahresber icht 2013/2014

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Im Fokus des IB

B E T R E U E N · B I L D E N · B R Ü C K E N B A U E N

23 gemeinwesenorientierte Projekte

zur Integration von Zuwanderern

(davon 2 Multiplikatorenschulungen)

7000 Betreute in den ambulanten,

teilstationären und stationären

Erziehungshilfen

12.000 Kinder in 113 Tageseinrichtungen

1000 Senioren werden in unterschiedlichen

Einrichtungen betreut.

11.000 junge Menschen mit

Migrationshintergrund werden von

87 Jugendmigrationsdiensten betreut.

1200 betreute Menschen in ambulanten

und stationären Angeboten der

Behindertenhilfe

10.000 Schülerinnen und Schüler in

IB-Schulen und Medizinischen Akademien

Die strategischen Schwerpunkt-leitlinien der IB-Gruppe liegen auf zukunftsorientierten Geschäfts-feldern mit hohem Potenzial. Sie werden in der Kinderförderungund -bildung, Seniorenarbeit, Migration und Flüchtlingshilfe, den Erziehungshilfen und im Be-reich Schulen umgesetzt.

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Seniorenarbeit:

Das Leben im Alter

bietet eine Vielfalt

an Lebenswelten

Kinderförderung

und -bildung:

Kindertagesstätten –

Orte mit Bildungsauftrag

Schulen in

IB-Trägerschaft:

Der IB knüpft Bildungs-

ketten: von Kita über

Schule zur Arbeitsstelle

Migration und

Flüchtlingshilfe:

Nach Deutschland

kommen –

und ankommen

Erziehungshilfen:

Fein aufeinander

abgestimmt

Behindertenhilfe:

Servicestellen

schaffen Nähe

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Auf einen Blick

700Einrichtungen und Zweigstellen

350.000Menschen pro Jahr nutzen unsere

Dienstleistungen und Serviceangebote

12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

W I R F Ö R D E R N Z U K U N F T

300Standorte

491Millionen Euro

Gesamtumsatz 2013

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Der Internationale Bund (IB)

ist mit seinem eingetragenen Verein, seinen Gesell-

schaften und Beteiligungen einer der großen Dienst-

leister in den Bereichen Jugend-, Sozial- und Bildungs-

arbeit in Deutschland. Präsidentin des IB e.V. ist die

Bundestagsabgeordnete Petra Merkel. Die IB-Gruppe

ist parteipolitisch und konfessionell unabhängig.

Seit seiner Gründung im Jahr 1949 gehört es für den

IB selbstverständlich dazu, soziale Verantwortung zu

übernehmen und sich gesellschaftlich zu engagieren.

Deshalb tritt der IB ein für demokratische Einstellungen

und Verhaltensweisen und fördert die Akzeptanz und

Toleranz des „Anderen“. Er wendet sich entschieden

gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung.

Die Professionalität seiner Beschäftigten beruht auf der

Aktualisierung des Wissens, der Fortschreibung und

Weiterentwicklung qualitativer Standards sowie eines

umfassenden Wissensmanagements. Wenn im In- und

Ausland moderne Aus- und Weiterbildung sowie beruf-

liche Qualifikation vermittelt werden sollen oder das

fachkundige Management sozialer Dienste gefragt ist,

hilft der IB weiter.

Der IB versteht sich als lernende Organisation.

Der gegenseitige Umgang ist von Respekt und Wert-

schätzung getragen.

Der Erfolg des IB ergibt sich aus seiner inhaltlichen und

wirtschaftlichen Leistung und macht sich fest an der

Zufriedenheit seiner Kundinnen und Kunden sowie aller

Mitarbeitenden des IB.

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Was war 2013?

IB übernimmt Mehrheit an der HdWM

24. Januar 2013 Der Internationale Bund schon seit

Jahren unter anderem mit der IB-Hochschule und

seinen Medizinischen Akademien in diesem Bildungs-

bereich aktiv. Das Engagement des IB an der Mann-

heimer Hochschule der Wirtschaft für Management

(HdWM) ist eine wichtige Ergänzung des Bildungs-

portfolios des Internationalen Bundes.

An der staatlich anerkannten, privaten Hochschule

studieren 400 zukünftige Fach- und Führungsnach-

wuchskräfte. Davon kommt etwa jeder vierte Studie-

rende aus einer Migrationsfamilie. Unterstützt wird

die 2011 gegründete Hochschule von 20 Partner-

unternehmen. Die mittelstandsorientierte Hochschule

bietet Lösungsansätze für die Engpässe auf dem Ar-

beitsmarkt der Zukunft. Damit ist sie ein wichtiger

Baustein im Einsatz des IB gegen den Fachkräfte-

mangel.

Neuer Kopf an der Spitze

1. Januar 2013 Als Nachfolger von Werner Sigmund

übernimmt Thiemo Fojkar die Verantwortung als

Vorsitzender des Vorstandes. Fojkar ist seit 2009

Vorstandsmitglied des IB. Zuvor war der Diplom-

Pädagoge unter anderem Bildungsreferent beim

Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-

Württemberg (Südwestmetall) und Geschäftsführer

der BBQ Berufliche Bildung gGmbH und der Apontis

GmbH Gesellschaft für Personalentwicklung und Per-

sonale Dienste. Außerdem war er Geschäftsführer des

Bildungswerkes der Baden-Württembergischen Wirt-

schaft. Unter seiner Führung gibt der Vorstand noch

im Januar den Startschuss für das Zukunftsprojekt II.

Durch den gezielten Ausbau zukunftsfähiger Geschäfts-

felder und umfangreiche Strukturänderungen soll der IB

fit für die Herausforderungen der nächsten Jahre ge-

macht werden.

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Ausstellung zu häuslicher Gewalt rüttelt auf

4. Februar 2013 Gewalt in der Familie geht alle an –

das ist die Botschaft einer beeindruckenden Aus-

stellung des IB in Hamburg. Wenn selbst das eigene

Zuhause zur Bedrohung wird, leiden die Schwächsten,

besonders Kinder und Frauen. Die Ausstellung rüttelt

auf und macht deutlich: Schweigen oder Wegsehen

schützt nur die Täter! Die Ausstellung „Rosenstraße

76“ bricht mit der Tabuisierung und Verharmlosung

der Gewalt hinter verschlossenen Türen. Schirmherrin

ist Aydan Özoguz, Mitglied des Bundestages und

stellvertretende SPD-Vorsitzende.

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Sportlich zu neuen Höhen

2. März 2013 Das Sport- und Bildungszentrum (SBZ)

in Bartholomä wurde am 2. März offiziell wiederer-

öffnet. In Kooperation mit dem Schwäbischen Turner-

bund (STB) als Eigentümer betreibt der IB-Verbund

Württemberg nach dem Skiinternat in Furtwangen nun

die zweite Einrichtung mit dem Schwerpunkt Sport.

Das SBZ bietet mit seinen Turn- und Sporthallen, Lehr-

sälen, Gruppenräumen und der einzigartigen Land-

schaft, die zum Wandern, Walken, Joggen oder Radfahren

und im Winter zum Skilanglauf einlädt, umfassende

Möglichkeiten für Tagungen, Seminare oder Trainings-

lager. Zur STB-Akademie gehört auch ein Wohnheim

mit 60 Betten.

Ein Jahr früher 50

8. Mai 2013 Offiziell wird das Freiwillige Soziale Jahr

erst 2014 ein halbes Jahrhundert alt – der Inter-

nationale Bund kann den runden Geburtstag aber

schon ein Jahr früher feiern. Schließlich hat der IB das

heute noch sehr beliebte FSJ schon vor dem ent-

sprechenden Bundesgesetz eingeführt. Daran wird 2013

an vielen Orten in Deutschland erinnert, unter anderem

in Nürnberg. „Wir brauchen euch und euer Engagement“,

ruft der Nürnberger Sozialreferent Reiner Prölß den

jungen Leuten zu, die am 8. Mai in der Fußgänger-

zone der Stadt für das freiwillige Engagement werben.

Wechsel im Präsidentenamt

21. Juni 2013 Die Mitglieder des IB wählen am

21. Juni in Frankfurt/Main Petra Merkel zur neuen Prä-

sidentin des IB. Sie löst Bruno W. Köbele ab, der nach

zehn Jahren als Präsident für eine Wiederwahl nicht

mehr zur Verfügung stand. Die Vision der langjährigen

Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden des Haus-

haltsausschusses: „Der IB wird auch in zehn Jahren ein

kompetenter Bildungsträger sein – mit qualitativ hoch-

wertigen Angeboten für benachteiligte Jugendliche, er

wird inklusive Bildung anbieten in Kindertagesstätten,

Schulen, in Berufsschulen, bis hin zur universitären

Bildung.“

Land unter in Sachsen

10. Juni 2013 Weiße Elster, Pleiße und Parthe sind nur

kleine Flüsschen, aber im Juni traten sie nach starken

Regenfällen über die Ufer. Ständig stieg die Überflu-

tungsgefahr, besonders für die Gemeinden und Vororte

westlich von Leipzig. Um das Schlimmste zu verhindern,

wurden tausende von Sandsäcken gebraucht. Die Stadt

Leipzig suchte dringend Helfer. Die Mitarbeiter des

Bildungszentrums des IB hörten diesen Ruf, erstellten

einen Einsatzplan und rückten mit Teilnehmern des Ak-

tivcenters an, um zusammen mit anderen Freiwilligen

stundenlang bis zur Erschöpfung Sandsäcke zu füllen,

zu schleppen und zu stapeln.

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Was war 2013?C H R O N I K D E S I B

IB bringt Pirmasens zum Singen

21. bis 23. Juni 2013 Die Erfolgsgeschichte des

Projekts „Song für Pirmasens“ geht weiter. Auf dem

Rheinland-Pfalz-Tag brachte die Jugendkulturwerkstatt

des IB rund 250 Sängerinnen und Sänger aller Alters-

gruppen und verschiedenster Nationalitäten auf die

Bühne, die dann von dort aus live die neue Stadt-

hymne schmetterten. Entstanden ist das Lied als Ge-

meinschaftsaktion des Bündnisses „Toleranz fördern –

Kompetenz stärken“, für ein Video mit diesem Song

standen 250 Pirmasenser aus 66 Ländern vor der

Kamera. Prominenteste Hörerin der Live-Uraufführung

war die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu

Dreyer.

Der IB setzt sich in vielen

seiner Projekte für Toleranz und

Demokratie und ein soziales

Miteinander der Menschen ein.

Beispielhaft ist dies auch mit dem

„Song für Pirmasens“ in be-

eindruckender Weise gelungen.

MALU DREYER,

Ministerpräsidentin des Landes

Rheinland-Pfalz

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Eine starke Frankfurterin

15. Juli 2013 Elisabeth Oswalt hatte als Autodidaktin

in den Fünfzigerjahren in Baden-Württemberg die ersten

IB-Wohn- und Ausbildungsheime für Mädchen aufge-

baut. Seit 1960 engagierte sie sich im ehrenamtlichen

Vorstand des IB und in vielen seiner Kommissionen. Am

15. Juli ist sie 90 Jahre alt geworden. Noch heute ist sie

als Mitglied des Bundeskuratoriums dem IB verbunden.

IB-Präsidentin Petra Merkel gratulierte ihr, die IB-Behin-

dertenhilfe hat in diesem Jahr eine Einrichtung für Mäd-

chen in Bad Hersfeld nach ihr benannt. Als Geschenk

zu ihrem runden Geburtstag hat der IB darüber hinaus

eine Festschrift über das spannende Leben dieser be-

merkenswerten Frau herausgebracht.

Blick hinter die Kulissen

31. August 2013 Eine dreistöckige Häuserzeile, soziale

Wohnungsbauidylle aus den Fünfzigern, so sieht das

Übergangswohnheim Marienfelder Allee in Berlin von

außen aus. In Ein- bis Dreizimmerwohnungen leben dort

etwa 600 Flüchtlinge und Asylsuchende, die Hälfte da-

von unter 18 Jahren, die von Mitarbeiterinnen und Mit-

arbeitern des IB während ihres Asylverfahrens betreut

werden. Hier betreibt auch die Stiftung Berliner Mauer

ein Museum zum Thema Flucht und Ausreise aus der

DDR. Bei der langen Nacht der Museen hatten Besucher

die einmalige Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulis-

sen des Heims zu werfen. Dazu war sogar eigens eine

typische Flüchtlingswohnung nachgebaut worden.

Neue Studiengänge anerkannt

16. September 2013 In seiner Entscheidung hebt der

Wissenschaftsrat die Profilstärke der IB-Hochschule im

gesundheitswissenschaftlichen Bereich hervor und lobt

das Engagement des IB zur Erhöhung der Durchlässig-

keit zwischen Berufs- und Hochschulbildung. Die IB-

Hochschule Berlin mit aktuell 512 Studierenden wurde

2007 gegründet und ist staatlich anerkannt. Neben dem

Sitz in Berlin unterhält sie Studienzentren in Köln und

Stuttgart. Akkreditiert wurden jetzt neue Studiengänge

im gesundheitswissenschaftlichen Bereich (Logopädie,

Ergotherapie, Physiotherapie, Health Care Education,

Angewandte Therapiewissenschaft), im Bereich Kom-

munikationsdesign sowie Weiterbildungsangebote.

IB macht sich für Flüchtlinge stark

29. November 2013 Gemeinsam mit den Menschen aus

der Nachbarschaft der Übergangsheime engagiert sich

der IB mit Aktionen, Veranstaltungen und deutlichen

Positionen dafür, dass Flüchtlinge willkommen geheißen

werden und teilhaben können an der für sie neuen Ge-

sellschaft. Unter dem Kampagnendach „Schwarz-Rot-

Bunt. IB pro Demokratie und Akzeptanz“ und unter-

stützt von der gleichnamigen Stiftung, hat dazu 2013

der Jugendmigrationsdienst des IB in Köln zusammen mit

zwei IB-Flüchtlingswohnheimen das Projekt „Flucht –

Situation von Flüchtlingen in Deutschland verbessern“

umgesetzt, das in die eindrucksvolle Ausstellung

„Flüchtling – Flucht – Zufl ucht“ mündete.

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Zu den wichtigsten Aufgaben eines Unternehmens im Bildungs- und Sozialbereich

zählen nicht nur moderne und zielgruppenorientierte Angebote – das ist, zumindest

für den IB, selbstverständlich. Mindestens genauso wichtig ist es, die eigene

Geschichte zu kennen, sich immer wieder daran zu erinnern, welche Werte unserer

Arbeit zugrunde liegen, und sie auf Gegenwart und Zukunft zu übertragen.

Grundlage der Arbeit des IB war es immer, Menschen zu befähigen, ein selbststän-

diges Leben zu führen und ihnen so viel Unterstützung zu geben, wie sie brauchen.

Das geht aber nicht ohne motivierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Gerade in Zeiten des Wandels und des Umbruchs ist es besonders wichtig, sie auf

diesem Weg mitzunehmen, ihnen die Möglichkeit zu geben, Mitgestalter zu sein und

nicht nur Betroffene. Anfang 2013 ist das Zukunftsprojekt II des IB gestartet, mit

dem größten Umbau der Organisationsstruktur des Verbandes in dessen inzwischen

65-jähriger Geschichte.

Diese Strukturänderungen haben natürlich auch zu Irritationen, Unruhen und Ver-

werfungen geführt. Aber unser Eindruck ist, dass das Zukunftsprojekt II von einem

Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter getragen wird. Denn schließlich ist

unser Ziel ein noch leistungsfähigerer, innovativer IB, der auf die aktuellen Fragen

der Zeit die richtigen Antworten geben kann.

Schwerpunktthema des vorliegenden Jahresberichts sind zum Beispiel die Angebote

des IB für Flüchtlinge in Deutschland. Immer mehr Menschen suchen in unserem

Land Sicherheit und hoffen auf ein Leben in Würde und Freiheit. Unabhängig von

der politischen Diskussion, wie viele Menschen Deutschland aufnehmen kann, sollte

klar sein: Die Menschen, die hierher kommen, müssen betreut werden, sie müssen,

ob für länger oder nur für ein paar Monate, integriert werden, ihnen müssen pass-

genaue Angebote gemacht werden. Und die hier wohnenden Bürgerinnen und

Bürger müssen davon überzeugt werden, dass es unsere humanitäre Pflicht ist,

diesen Flüchtlingen oder Asylbewerbern zu helfen.

All dies gehört zu den Aufgaben und Zielen des IB. Wir tragen so auch zum sozialen

Frieden in diesem Land bei. Entsprechend haben wir damit begonnen, stärker denn

je unsere Positionen und Meinungen in die Öffentlichkeit zu tragen. Wir empfinden

es als unsere Pflicht, uns für die Schwachen in dieser Gesellschaft zu engagieren

und ihr Lobbyist zu sein. Auf den folgenden Seiten finden Sie zahlreiche Beispiele

für unser Engagement!

Editorial

Petra Merkel Thiemo Fojkar

Präsident in Vorsitzender des Vorstandes

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>> Inhalt

Was war 2013?Chronik des IB

SEITE 2

EditorialSEITE 6

Gefragt als Dienstleister –attraktiv als ArbeitgeberDer IB hat sich nach außen und innen

neu orientiert

SEITE 8

Zukunftsprojekt ISEITE 9

Zukunftsprojekt II SEITE 10

QualitätsmanagementSEITE 11

Migration und FlüchtlingshilfeFlüchtlinge brauchen mehr als ein Dach

über dem Kopf

SEITE 12

Im FokusErziehungshilfenSEITE 16

KinderförderungSEITE 18

SchulenSEITE 20

Fort- und WeiterbildungSEITE 21

BehindertenhilfeSEITE 22

Seniorenarbeit SEITE 23

Geschäftsfelder des IBSEITE 24

PersonalentwicklungDen IB als Arbeitgeber attraktiver machen

SEITE 28

Zahlen, Daten, FaktenDer Verein und seine Tochtergesellschaften

SEITE 30

FundraisingEngagement ist Herzenssache

SEITE 36

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14 Wandelt sich die Gesellschaft, müssen sich auch diejenigen wandeln, die für diese Gesell-

schaft Dienstleistungen erbringen. Solche Zeiten des Umbruchs sind nie leicht, konsequent

umgesetzt sind all die Anpassungen, Neuerungen und Umstrukturierungen jedoch sehr

gewinnbringend. Nach den vergangenen turbulenten Jahren lässt sich nun sagen:

Im Vergleich zu anderen Anbietern ist der IB dank seiner Vielfältigkeit und seines breit

angelegten Portfolios insgesamt gut aufgestellt. Er ist ein weites Stück vorangekommen

auf dem Weg, ein modernes, dienstleistungsorientiertes Unternehmen zu werden,

das dennoch an seinen tradierten Werten festhält und dabei als Arbeitgeber attraktiv

für seine Mitarbeitenden ist.

Gefragt als Dienst leister – at trakt iv als ArbeitgeberDer IB hat sich nach außen und innen neu orientiert

urbulent waren die vergangenen Jahre zum einen, weil die sogenannten Arbeitsmarkt-dienstleistungen stark zurückgegangen sind, also ausgerechnet der Geschäftsbereich, mit dem der IB einen Großteil seines Umsatzes gemacht hat. Auch für die nächste Zeit wird es für den IB herausfordernd bleiben, die immer geringer werdenden Umsätze in der öffentlich geförderten Aus- und Weiterbildung zu bewältigen. Dennoch wird dieser Bereich – ange-passt an die neuen Gegebenheiten – seinen Platz im Leistungsangebot des IB behalten. Denn die Kompe-tenz, die sich der IB hier erworben hat, lässt sich auch für andere Zielgruppen gut nutzen. Zahlreiche viel-versprechende Ansätze zur unternehmensinternen Qualifi zierung von Firmenangehörigen oder mit Kur-sen, die von den Teilnehmenden aus eigener Tasche bezahlt werden, zeigen das große Potenzial, das für die IB-Gruppe in diesem Marktsegment liegt.

Vielfalt der Dienstleistungsangebote

Trotz allem gilt: Der einst dominierende Geschäfts-bereich wird immer mehr ersetzt durch andere Akti-vitäten des IB. Zu den künftigen Wachstumsmärkten gehören Kinderförderung und -bildung, Hilfen zur Erziehung und Behindertenarbeit, aber auch Schulen in freier Trägerschaft, medizinische Akademien und neue Angebote in der Sozialen Arbeit. Auch im inter-nationalen Kontext baut der IB sein Dienstleistungs-angebot konsequent weiter aus. Diese Produktvielfalt macht die Qualität der IB-Gruppe aus und ist aus-drücklich in der Unternehmensstrategie verankert.

Mit dem sogenannten Zukunftsprojekt I hat der IB hierfür Neuland betreten. Seit 2010 bietet es den Rahmen, neue Dienstleistungen für besondere Ziel-gruppen zu erarbeiten. Seine Bedeutung als Syn-onym für die Entwicklung und Etablierung von Produkten wird das Zukunftsprojekt I auch in den kommenden Jahren behalten, zunehmend ergänzt um den wichtigen Bereich des Innovations- und Wissens-managements.

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Z U K U N F T S P RO J E K T I

Neue Dienstleistungsangebote treffen den Bedarf

Die acht Produktgruppen, die seit 2012 an ausgewählten

Pilotstandorten umgesetzt werden, treffen den Nerv der

Zeit. Die meisten sind so stark nachgefragt, dass sie sich

inzwischen selbst refinanzieren. Besonders gut etabliert

haben sich die „Servicestellen Inklusiver Sozialraum“ als

Beratungs- und Koordinierungsstellen für Menschen mit

Behinderung und ihre Familien, Freunde oder Arbeitgeber.

Bundesweite Anfragen der Jugendämter gibt es im

Rahmen der „spezifischen familienunterstützenden Hilfen“

auch zu den intensivpädagogischen Wohngruppen für

psychisch kranke, traumatisierte Mädchen, die in enger

Kooperation mit der örtlichen Jugendhilfe eingerichtet

wurden. Ebenfalls passgenau an den akuten Bedarf vor

Ort docken die IB-Sozialraumteams an. Im Auftrag der

öffentlichen Hand koordinieren sie unter anderem in Ham-

burg und Leipzig die Verteilung

der Haushaltsmittel für Angebote

der Jugend- und Familienhilfe

in bestimmten Einzugsgebieten.

Ab 2014 werden weitere Produkt-

gruppen modellhaft erprobt.

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Z U K U N F T S P RO J E K T I I

Deutliche regionale Akzente gesetzt

Damit sich der IB mit den neu entwickelten Geschäfts-

feldern auf dem Markt etablieren kann, muss er auch seine

Struktur anpassen. Anfang 2013 gab das IB-Präsidium

dazu mit dem Zukunftsprojekt II den Startschuss. Das

Leitmotiv der aktuellen Veränderungen: „Eine Region –

ein IB“. Die Präsenz eines einzigen IB vor Ort soll das

bisherige Nebeneinander von verschiedenen Unternehmen

der IB-Gruppe in Städten, Kreisen oder Bundesländern

ablösen. Damit setzt der IB deutliche regionale Akzente.

Aus der ehemaligen IB GmbH wurde so die IB Mitte

gGmbH, neu gegründet wurde die IB West gGmbH.

1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Unternehmen

der IB-Gruppe arbeiten seit Januar 2014 in den beiden

neuen Gesellschaften. Um das regionale Profil noch

weiter zu schärfen, werden 2014 weitere Zusammen-

legungen und Neugründungen in den Regionen Berlin-

Brandenburg und Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland

sowie in Bayern und Württemberg vorbereitet.

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„Ein IB in einer Region“

Nicht nur die Weiterentwicklung des Produktport-folios hat für den IB eine spürbare Veränderung gebracht. Unter dem Titel „Zukunftsprojekt II“ hat auch die damit einhergehende Strukturanpassung der IB-Gruppe für viel Bewegung gesorgt. Nach dem Motto „Ein IB in einer Region“ wurde und wird noch bis 2015 die Organisation der unterschied-lichen IB-Unternehmen gebündelt und damit die regionale Sichtbarkeit des IB verstärkt. Damit kann sich die IB-Gruppe im Bildungs- und Sozialbereichim Wettbewerb mit anderen Anbietern besser posi-tionieren. Um den Mitarbeitenden möglichst schnell die notwendige Sicherheit über ihre Funktionen und Aufgaben wiederzugeben, ist dieser heraus-fordernde Prozess der Umstrukturierung durch ein hohes Maß an Transparenz und eine dialogorientierte Kommunikation aller Verantwortlichen geprägt.

Im Mittelpunkt: zufriedene Mitarbeitende

Eine angepasste Produktpalette, effi ziente Organi-sationsstrukturen und engagierte Fachkräfte, die die Angebote des IB kompetent umsetzen, sind die

ZUKUNFTS-PR0JEKT I Igemeinsam weiter denken

wesentlichen Faktoren für die Qualität des IB. Um im Wettbewerb bestehen zu können, kommt es dabei besonders darauf an, qualifi ziertes Personal an den IB zu binden. Dazu gehört auch eine Tarifpolitik, die den besonderen unterschiedlichen, regionalen und branchenbezogenen Marktbedingungen gerecht wird – eine der kommenden Aufgaben für den IB.

Doch schon heute tut der IB viel, um ein attraktiver Arbeitgeber zu sein – von gezielter Karriereförderungbis zu einer besseren Work-Life-Balance, die es den Beschäftigten erlaubt, ihre Arbeit mit privaten Be-dürfnissen und Interessen in Einklang zu bringen. Grundlage für weitere bedarfsgerechte Angebote und Programme der Personalentwicklung ist die jüngste Befragung der IB-Mitarbeitenden, die derzeit aus-gewertet wird.

Der IB bezieht Stellung

Wo es darum geht, die Lebens- und Lernbedingungender Menschen zu verbessern, für die der IB seine Leis-tungen anbietet, mischt er sich auch öffentlich ein. Auf der Mitgliederversammlung 2013 standen daherArmutsbekämpfung, Inklusion sowie bessere Arbeits-

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Der IB ist ein Akteur des

Arbeitsmarktes, auf den die

BA angewiesen ist, und ein

Bildungsträger, der aus-

gezeichnete Arbeit leistet.

FRANK-JÜRGEN WEISE,

Vorstandsvorsitzender der

Bundesagentur für Arbeit

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„Über dem Bundesdurchschnitt“ –

Bundesagentur für Arbeit bescheinigt IB

hohe Qualität

Selbst eine Verdopplung der Prüfungen änderte nichts

am guten Ergebnis: Die Qualitätsüberprüfung der Bundes-

agentur für Arbeit (BA) ergab für 2013 nicht nur, dass

der IB seine guten Ergebnisse von 2012 gehalten hat – er

konnte sie sogar sichtbar steigern. Die Qualität der vom IB

angebotenen Dienstleistungen liege „in allen Bereichen

über dem Bundesdurchschnitt“, wurde IB-Präsidentin

Petra Merkel bei ihrem Antrittsbesuch beim BA-Vorstand

bestätigt. Die BA-Prüfergebnisse 2013 zeigen, dass der

IB mit einem Durchschnittsergebnis von 74 Prozent mehr

als fünf Prozentpunkte über dem Durchschnitt aller Träger

liegt. Auch in Spitzenwerten zählt der IB zu den Besten.

Das mit 96,6 Prozent bundesweit beste Ergebnis in der

Berufsvorbereitung kommt vom IB in Zschopau. Sogar die

Streuungsbreite der Prüfergebnisse hat abgenommen.

Die Qualität im IB wird also immer verlässlicher – eine

großartige Leistung.

bedingungen für die Beschäftigten in der öffentlich geförderten berufl ichen Aus- und Weiterbildung ganzoben auf der Tagesordnung. Das Ziel: Diese Themen –genauso wie die Förderung des ökologischen Denkens und Handelns im Rahmen unseres Projekts „Green IB“ – als Querschnittsaufgaben für die IB-Gruppe zu verstehen und daraus gezielte Maßnahmen abzulei-ten. Verschiedene Arbeitsgruppen entwickeln hierfür derzeit Ideen, die dann ab 2015 umgesetzt werden sollen. Davon unabhängig bezieht der IB jedoch be-reits jetzt zu diesen und anderen gesellschafts- und sozialpolitischen Themen offi ziell Stellung, entweder direkt oder vernetzt in den entsprechenden Verbänden.

Wie eng der IB in den 65 Jahren seines Bestehens tatsächlich mit der gesellschaftlichen und sozialpoli-tischen Entwicklung der Bundesrepublik verknüpft ist, soll nun ein historisches Forschungsprojekt aufar-beiten. Im Auftrag des Präsidiums wird mit wissen-schaftlicher Begleitung der Frage nachgegangen, wie sich der IB von seiner Gründung bis heute entlang des sozialpolitischen Bedarfs der Bundesrepublik entwickelt hat und welche Rolle er dabei gespielt hat. Zukunft gestalten heißt schließlich auch, aus der Ge-schichte zu lernen.

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Aktuell steigt die Zahl der Menschen,

die ihre Heimat verlassen und nach

Deutschland kommen – sei es auf

der Suche nach einem Job, für eine

Ausbildung oder aus schierer Not und

Angst vor Verfolgung.

Der IB setzt sich aus Überzeugung für

einen humanen Umgang mit denen ein,

die am meisten auf die Solidarität

der Menschen in Deutschland an-

gewiesen sind.

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Menschen dabei zu unterstützen, sich eine Zukunft aufzubauen – das ist für den Internationalen Bund (IB)

seit seiner Gründung das wichtigste Anliegen. Für Menschen, die aus Not gezwungen sind,

ihre Heimat zu verlassen, gilt das besonders. Flüchtlingshilfe, Migration und Integration waren daher

für den IB von jeher ein besonderes Anliegen. Angesichts aktuell steigender Zahlen wird es nun

noch wichtiger, den Zugewanderten bei ihrer beruflichen und persönlichen Lebensplanung in Deutschland

zu helfen. Doch nur wenn sich alle gesellschaftlichen Kräfte, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft,

stärker für sie engagieren, kann es gelingen, dass Menschen, die hierher kommen, langfristig auch

hier ankommen.

nsgesamt haben knapp 16 Millionen Menschen in Deutschland einen sogenannten Migrationshin-tergrund. Für die Zuwanderung gibt es viele Gründe: Nachzug der Familie, Werksverträge und Saison-arbeit oder die Chance, im Rahmen der EU-Arbeit-nehmerfreizügigkeit als Fachkraft eine Arbeit zu fi n-den oder sich selbstständig zu machen. Auch wollen immer mehr Jugendliche bei uns studieren oder eine Ausbildung absolvieren. Und im Fahrwasser gewalt-samer politischer Konfl ikte steigt seit einigen Jahren auch die Zahl der Flüchtlinge, die in Deutschland Asyl beantragen.

Für all diese Zuwanderergruppen mit ihren sehr un-terschiedlichen Lebensumständen gilt es, einen ge-eigneten Rahmen zu schaffen, um ihnen bestmögliche Chancen für einen Neustart zu bieten. Für die Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit des IB ergibt sich daraus eine breite Palette an Aufgaben: ob Integrationskurse für Neuzugewanderte, persönliche und berufl iche Lebensplanung für Jugendliche mit Migrationshinter-grund oder auch konkrete Flüchtlingshilfe.

IB-Flüchtlingshilfe: Akzeptanz schaffen

Gerade für Flüchtlinge ohne gesicherten Aufenthalts-status sind die Hürden für einen Neustart in Deutsch-land hoch. Denn nach der derzeitigen Gesetzgebung sind sie von Sprach- und Integrationskursen ausge-schlossen. Doch zu einem humanen Umgang mitFlüchtlingen gehört auch, dass sie sich gesellschaftlich

Flüchtlinge brauchen mehr als ein Dach über dem Kopf Ziele des IB: Teilhabe, Bildung, Beschäftigung für Migranten und Flüchtlinge

Lebenssituation von Flüchtlingen verbessern

Mit seinem Engagement in der Flüchtlingshilfe bezieht der IB

deutlich Stellung gegen die bisherige Praxis, die Flüchtlinge

und Asylsuchende von weiten gesellschaftlichen Bereichen

ausschließt. Der IB fordert:

• das Recht auf Leben und Menschenwürde für alle,

• d ie Umsetzung des Anspruchs auf Selbstbestimmung

und freie Entfaltung für jeden Menschen,

• einen gesellschaftlichen Rahmen, der allen Flüchtlingen

das gleiche Recht auf Bildung und Arbeit garantiert und

ihnen die Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben

in der neuen Heimat eröffnet,

• gesicherte finanzielle Rahmenbedingungen für

die Aufgaben und Förderangebote, die sich daraus ergeben.

Damit kann die menschenverachtende Einteilung in gute und

schlechte Zuwanderung beendet werden.

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beteiligen können, sich bilden und vor allem auch arbeiten dürfen. Die dafür nötigen rechtlichen und fi nanziellen Voraussetzungen werden jedoch nicht geschaffen.

Inzwischen werden in IB-Übergangswohnheimen mehr als 1000 Menschen betreut. Die Hälfte von ihnensind Kinder und Jugendliche. In speziellen Einrich-tungen arbeitet der IB mit unbegleiteten Minder-jährigen, die allein vor Krieg, sexueller Gewalt und Verfolgung gefl ohen sind. 2013 wurden beispielsweisein München in der IB-Mädchenschutzstelle und der Wohngruppe CleVer 34 traumatisierte Mädchen be-treut. Im Auftrag des Stadtjugendamtes leisten Mit-arbeiterinnen des IB die Erstversorgung, Kriseninter-vention und therapeutische Hilfen, begleiten sie im Asyl-verfahren und unterstützen sie in schulischen Dingen.

Schwerpunktthema 2013: Flüchtlinge

Der IB fordert auch die aufnehmende Gesellschaft. Gemeinsam mit den Menschen aus der Nachbar-schaft der Übergangsheime engagiert er sich mit Aktionen, Veranstaltungen und deutlichen Positio-nen dafür, dass Zuwanderer willkommen geheißen werden in der für sie neuen Gesellschaft. Mit Förde-rung durch die Stiftung „Schwarz-Rot-Bunt“ des IB hat dazu 2013 der Jugendmigrationsdienst des IB in Köln zusammen mit zwei IB-Flüchtlingswohn-heimen das Projekt „Flüchtling – Flucht – Zufl ucht“ umgesetzt. Eine eindrucksvolle Ausstellung lenkt den Blick von der anonymen Gruppe der „Flücht-linge“ auf das Individuum und seine persönliche Geschichte – ein wichtiger Schritt für mehr Akzep-tanz in der Gesellschaft.

Nach der Flucht genießt Samim die Freiheit

Im Regelwerk der deutschen Verwaltung kommen sie kaum vor, aber eine Abkürzung existiert bereits für sie: UMF.

Samim Schuja aus Afghanistan ist einer von ihnen, ein unbegleiteter minderjähriger Flüchtling.

Weil er nicht zu den Taliban gehören wollte, verließ er Familie und Freunde. Nach einer einjährigen Odyssee zu Fuß,

mit Autos, einem Boot und auf der Ladefläche eines Lastwagens hat er Deutschland erreicht, allein.

Seit über einem Jahr lebt der jetzt 18-Jährige im vom IB geführten Haus Bernardi in Bad Sobernheim. Das betreute

Wohnen stabilisiert den traumatisierten, unentschlossen wirkenden und leicht beeinflussbaren Jungen. Auf seinem

Zertifikat für den bestandenen Sprachkurs steht ein „sehr gut“, auch den Orientierungskurs „Leben in Deutschland“

hat er im November erfolgreich hinter sich gebracht. Sofort danach ist er in ein Berufsvorbereitungsjahr eingestiegen,

um die Berufsreife (früher: Hauptschulabschluss) zu erlangen. Im Praktikum hat er sich als Maler so geschickt

angestellt, dass ihn die Firma gern übernommen hätte. Aber Samim will sich noch weiter ausprobieren, jetzt in einer

Pizzeria: „Das ist kein Beruf für mich, aber vielleicht lerne ich da kochen?“

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orientierte Projekte des IB. Hier entstehen Netzwerke, die Räume und Gelegenheiten für Begegnungen von Menschen unterschiedlicher Herkunft schaffen – um gegenseitige Vorurteile zu hinterfragen, sich auszu-tauschen und sich selbst aktiv einzubringen.

Sprache ist das Tor zur Einbürgerung

Deutschkenntnisse sind dafür eine wichtige Voraus-setzung – und mehr noch für den erfolgreichen Ein-stieg in Schule, Arbeit und Gesellschaft. Daher bietet der IB in großer Zahl und in vielen Regionen Integ-rationskurse für Neuzugewanderte an, aber auch für Menschen, die schon seit vielen Jahren in Deutsch-land leben. Die Kurse schließen mit einem zentra-len Sprachtest und der Prüfung „Leben in Deutsch-land“ ab, die den Teilnehmenden den Aufenthalt in Deutschland sichern und ihnen die Einbürgerung ermöglichen. Darauf aufbauend veranstaltet der IB berufsbezogene Deutschkurse, die den Zugang zum Arbeitsmarkt eröffnen.

IB – Experte in Sachen Migration und Integration Ob Hilfen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, Integrations- und Sprachkurse für Neuzugewanderte oder Beratung und Lebensplanung für Jugendliche mit Migrationshintergrund – mit seinen vielfältigen Angeboten hat sich der IB über die Jahrzehnte zu einem Experten in Sachen Migration und Integration entwickelt. Damit Integration jedoch langfristig ge-lingt, sind von allen gesellschaftlichen Seiten deut-lich mehr Engagement, Offenheit und Unterstützung gefordert. Letztendlich hängt davon nicht nur die Zukunft der deutschen Gesellschaft ab, sondern das „Projekt Europa“ schlechthin.

Intensive Netzwerkarbeit fördert Integration Bundesweit gibt es rund 90 Jugendmigrationsdienste (JMD) des IB. Sie beraten junge Menschen, ent-wickeln gemeinsam mit ihnen einen individuellen Integrationsplan und begleiten sie auf ihrem Weg durch Schule, Ausbildung, Beruf und Freizeit. 2013 wurden insgesamt über 13.000 junge Menschen er-reicht. Um die Jugendlichen optimal zu unterstützen, pfl egen die JMD eine intensive Netzwerkarbeit mitallen wichtigen Partnern vor Ort: Schulen, Vereinen, Behörden, Betrieben und Freizeiteinrichtungen – oder mit der Wirtschaft: Mit den Wirtschaftsjunioren ko-operierten 2013 fast 30 JMD bei deren Programm „JUGEND STÄRKEN: Junge Wirtschaft macht mit!“.Seinen Platz in der Gesellschaft fi nden – das geschieht vor allem lokal; Dies unterstützen gemeinwesen-

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Erziehungshilfen sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Es gibt viele Gründe, sie in Anspruch zu nehmen: brüchiger werdende Familienkonstellati-onen, Armut, psychische Probleme der Kinder oder Eltern, aber auch eine neue Aufmerksamkeit für den Kinderschutz. Der IB antwortet darauf mit einem hoch differenzierten Angebot an ambulanten, teilsta-tionären oder stationären Erziehungshilfen. Ihnen al-len ist gemeinsam: der ressourcenorientierte Ansatz und der Wille zur Kooperation, der zu einem gut auf-einander abgestimmten Vorgehen mit Jugendämtern und beteiligten Institutionen wie Schulen und Ein-richtungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie führt.

Ambulant, teilstationär, stationär – das Spektrum der Erziehungshilfen

Ambulante Erziehungshilfen wie Erziehungsbera-tung, soziale Gruppenarbeit, Erziehungsbeistand oder die sozialpädagogische Familienhilfe machen auch 2013 den größten Teil der IB-Erziehungshilfen aus. Tagesgruppen sind teilstationäre Hilfen und ein wichtiges Angebot, um Kindern durch soziales Ler-nen in der Gruppe und Training ihrer Kompetenzen – sowie durch begleitende Elternarbeit – den Ver-bleib in der Familie zu sichern. Wohngruppen und Wohnheime, Erziehungsstellen, Betreutes Wohnen und 5-Tage-Gruppen gehören zu den stationären Erziehungshilfen – dem zweitgrößten Bereich der IB-Erziehungshilfen. Mutter-Kind-Wohnen sowie Inobhutnahmen sind ebenfalls Teil dieses stationären Angebots.

Hilfen für psychisch auffällige Kinder und mehr Kooperationen mit Schulen

Für psychisch auffällige, traumatisierte Kinder und Jugendliche zeichnet sich ein deutlich wachsender Bedarf an ambulanten, teilstationären und stationä-ren Hilfen ab. Der IB weitet sein Angebot hierfür aus: 2013 eröffneten eine neue intensivpädagogische Wohngruppe für Mädchen sowie eine Tagesgruppe für psychisch auffällige Kinder. Auch die Koopera-tion mit Schulen hat der IB 2013 ausgebaut – durch „Hilfen zur Erziehung“-Module im offenen Ganztag, eine integrative Tagesgruppe in einer Grundschule oder Schulassistenzen für seelisch behinderte Kin-der, die verstärkt nachgefragt werden.

Starke Eltern bewältigen auch schwierige Aufgaben

Eltern für ihre Erziehungsaufgabe zu stärken, ist dem IB ein wichtiges Anliegen. Trainings wie Triple P,Marte Meo oder das „Rendsburger Elterntraining“ zeigen ihnen neue Wege, wie sie mit ihren Kindernin schwierigen Erziehungssituationen umgehenkönnen. Wenn das Kindeswohl gefährdet ist, sindauch andere Hilfen möglich. Mit Hilfe der neuen Website www.ib-pfl egeeltern.de sucht der IB nachPfl egeeltern, die Kindern ein sicheres Zuhause bieten.

Raum für Ent faltung bietenErziehungshilfen im IB sind ressourcenorientiert und gut aufeinander abgestimmt

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mHochDrei: die Formel der Freiheit

Obwohl sie in Sicherheit sind, fühlen sie sich nicht

sicher. Sie sind stark traumatisiert. In München

finden unbegleitete minderjährige weibliche Flücht-

linge (zwischen 12 und 18 Jahren) Zuflucht in der

Wohngruppe „mHochDrei“. Erfahrene Fachfrauen be-

treuen sie in diesem Schutz- und Schonraum, bis

sie stabil genug sind, ihr Leben selbstständig zu

meistern. Die jungen Flüchtlinge haben einen für sie

zuständigen Vormund und besuchen Deutschkurse

oder Übergangsklassen an öffentlichen Schulen.

Ziele sind ein Schulabschluss und die Vermittlung in

eine Ausbildung oder einen Job. Dieser Weg führt

sie in ein selbstbestimmtes Leben.

1087 Betreute in den stationären Erziehungshilfen

287 Betreute in den teilstationären Erziehungs-

hilfen in Tagesgruppen

5649 Betreute in den ambulanten Erziehungshilfen

für Kinder, Jugendliche und Familien

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Berufswunsch: Ärztin und Rennfahrer

Die Kindertagesstätte „UniKids“, die an die Leipziger Uniklinik angebunden ist, öffnete am 16. Dezember ihre

Türen. Die 45 Krippen- und 95 Kindergartenplätze (drei davon für „Integrationskinder“) waren schnell vergeben,

die Warteliste ist lang.

Das 18-köpfige Betreuungsteam verwirklicht ein teiloffenes, reformpädagogisches Konzept nach Freinet/

Montessori, in dem sich die Gruppen teilweise mischen. Gesunde Ernährung und viel Bewegung werden groß-

geschrieben. Darüber wacht „Paul“ im Garten, ein Krankenwagen aus Holz und äußerst beliebtes Spielmobil.

Hier wachsen die Ärztinnen und Pfleger der Zukunft heran. Im Außenbereich wartet zudem eine Tartan-

Rennstrecke auf kleine Vettels und Schumachers, die den Bahnrekord im Bobby-Car brechen.

812 mehr Kinder betreut als im Jahr zuvor – die Zahl spiegelt das Engagement des IB in der Kinder-förderung und -bildung wider. So eröffnete er 2013 neue Kindertageseinrichtungen in Hessen, Bayern, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern; und in Brandenburg wechselte ein Hort die Trägerschaft zum IB – inklusive der 161 Kinder sowie aller acht pädagogischen Fachkräfte.

2013 war für die Kinderbetreuung in Deutschland ein markantes Datum. Denn seitdem gilt für alle Kinder von einem Jahr bis zum Schuleintritt der Rechts-anspruch auf frühkindliche Förderung in einer Kindertageseinrichtung oder der Kindertagespfl ege.Um dafür gewappnet zu sein, war deshalb auch in vielen Regionen Deutschlands der Ausbau an Be-treuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren stark vorangetrieben worden. Doch längst nicht überall konnten die Kommunen zum Stichtag 1. August den großen Bedarf mit ausreichenden Betreuungs-plätzen für Kinder unter drei Jahren decken. Zum Teil fehlen geeignete Immobilien; immer deutlicher wird aber vor allem der prekäre Mangel an päda-gogischen Fachkräften zum Problem – besonders in Ballungszentren.

Um dem entgegenzuwirken, engagiert sich der IB gleich in zweifacher Weise: Zum einen bildet er an seinen Berufsschulen selbst Erzieherinnen und Er-zieher aus. Zum anderen akquiriert er Fachpersonal aus Polen und Italien. Maßgeschneiderte Sprach-kurse und Praktika in den Kitas unterstützen die künftigen Kolleginnen und Kollegen und erleichtern ihnen den Einstieg in den Alltag der IB-Einrich-tungen mit ihrem anspruchsvollen pädagogischen Auftrag. Denn Kindertagesstätten haben sich längst zu einem Ort mit Bildungsauftrag etabliert.

Auf die Qualität der Betreuung kommt es an

Um die Qualität in den IB-Kitas zu sichern, veran-staltet der IB Arbeitskreise, Workshops, Fortbildungs-veranstaltungen, Fachtagungen, Inhouse-Seminare undKlausurtage. Die jährlich stattfi ndende IB-interne Fach-tagung aller Kita-Leitungen etwa widmete sich 2013 ganz dem Thema Partizipation. Dieses Grundrecht vonKindern fi ndet sich auch in den Leitlinien aller IB-Einrichtungen wieder. Wie wichtig der IB die Rech-te und den Schutz von Kindern nimmt, zeigt sich in einem speziellen Konzept, das seit vielen Jahren die pädagogische Arbeit im IB grundlegend mitbestimmt.

Neue betriebsnahe Kinder tagesstät tenDer IB bildet Personal aus und akquiriert zusätzlich pädagogische Fachkräfte

aus Polen und Italien

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Vereinbarkeit von Familie und Beruf Gab es 1989 nur eine Kindertagesstätte in Träger-schaft des IB, so waren es 2013 genau 113, darunterauch betriebsnahe Kindertagesstätten. In Leipzig wurde mittlerweile in Kooperation mit der Uni-Klinik und der Stadt schon die zweite betriebsnaheIB-Kita eröffnet. Im Südwesten Deutschlands werden 2014 weitere Einrichtungen dieser Art hinzu-kommen. Die stetig wachsenden Zahlen zeigen, dass sich seit dem sogenannten „Krippengipfel“ von Bund und Ländern im Jahr 2007 in Sachen Kinderbetreu-ung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesell-schaftlich viel getan hat.

12.000 Kinder werden in 113 Tageseinrichtungen

betreut.

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Die Nachfrage nach Privatschulen steigt. Für viele Kinder und Jugendliche und deren Eltern oder junge Erwachsene auf der Suche nach einer Ausbildung sind sie zu einer wichtigen Alternative zu den öffent-lichen Schulen geworden – auch wenn sich die Rah-menbedingungen für Schulen in freier Trägerschaft von Bundesland zu Bundesland unterscheiden und teilweise sehr restriktiv sind. Diesen Trend hat der IB frühzeitig aufgegriffen und plant, sein aktuell schon beachtliches schulisches Angebot gezielt weiter aus-zubauen.

Zweite und drit te Bildungschance

In einzelnen Regionen Deutschlands bietet der IB regelrechte „Bildungsketten“ an – so beim Übergangvon der IB-Kita in die IB-Gesamtschule, von der berufl ichen Schule auf das berufl iche Gymnasium,von der Medizinischen Akademie zum ausbildungs- und berufsbegleitenden Studium an der IB-Hoch-schule. Dieses (Aus-)Bildungssystem des IB ist nicht nur durchlässig; es kann durch seine aufeinander auf-bauenden Weiterbildungsangebote auch zweite oder dritte Bildungschancen eröffnen.

Schulische Ausbildung und Beschäftigung

Die schulische (Aus-)Bildung sowie eine entsprechende Beschäftigung in den eigenen Einrichtungen will der IB künftig enger miteinander verzahnen. Denn einer-seits betreut der IB Kinder, beschult Jugendliche oder bildet sie aus, bietet Erwachsenen Weiterbildung und Qualifi zierung an, pfl egt Seniorinnen und Senioren. Andererseits bildet er das Personal aus, das in den IB-eigenen Kindergärten, für die Erziehungshilfen oder in den Seniorenzentren gebraucht wird.

Der IB begegnet damit nicht nur dem Fachkräfte-mangel in Erziehungs- und Pfl egefachberufen. Er profi tiert davon auch selbst, denn als Arbeitgeber von 12.000 Mitarbeitenden kann er denen, die sei-ne Schulen oder Medizinischen Akademien er-folgreich besucht haben, attraktive Arbeitsplätzebieten. Das Ziel des IB ist es, seinen schulische Angebote und seine eigenen Einrichtungen künftigörtlich und fachlich näher aneinanderzurücken – etwa, eine IB-Erziehungsfachschule in der Nähe eines IB-Kindergartens anzusiedeln und umgekehrt.

Derzeit ist der IB an insgesamt 67 Standorten in elf Bundesländern mit seinem schulischen Angebot vertreten. Vielen seiner nahezu 10.000 Schülerinnen und Schülern kann er schon heute eine verlockende Perspektive anbieten – nämlich: „Kein Abschluss ohne Anschluss!“

Das Ziel: Kein Abschluss ohne AnschlussDer IB baut sein schulisches Angebot aus und knüpft dabei „Bildungsketten“

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6500 Schülerinnen und Schüler besuchen

allgemeinbildende und berufsbildende Schulen

3200 Studierende an den Medizinischen Akademien

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Nicht jeder berufl iche Werdegang verläuft gradlinig. Wer in der Lern- und Arbeitsbiografi e Brüche hat oder noch keinen berufl ichen Einstieg geschafft hat, braucht oftmals Hilfe. Auf diese Hilfen hat der IB im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit sein Angebot konsequent ausgerichtet – und sich dabei im Lauf der Jahre eine hohe Kompetenz in Sachen Qualifi zierung, Ausbildung und Umschulung erworben.

Diese Erfahrung bietet der IB nun auch Unterneh-men an, die ihre Beschäftigten qualifi zieren wollen: seien es Jugendliche, die eine Ausbildung beginnen, Erwachsene, die eine Weiterbildung brauchen, oder Fachkräfte, die Zusatzqualifi kationen erwerben wol-len. Je nach Zielgruppe und Bedarf gibt es für die Unternehmen maßgeschneiderte IB-Produkte: Aus-bildungscoaching und berufl iche Vorbereitung, In-tegrationshilfen oder Deutschkurse, dazu Beratung, Qualifi zierung, Weiterbildung oder Umschulung. Auch einzelne Personen können im Rahmen der sogenannten Aufstiegsfortbildung die IB-Angebote individuell buchen.

Die Nachfrage nach diesen Angeboten der berufl ichen Bildung, die der IB als externer Dienstleister liefert, steigt. Denn der Fachkräftemangel trifft mittler-weile viele Unternehmen, wenn auch unterschied-lich schwer. So übernimmt der IB im Auftrag von Unternehmen mittlerweile Teile der Grundausbil-dung von Jugendlichen, schult Fachkräfte in neuen Technologien oder er kooperiert mit Unternehmen, wie etwa mit dem Energieversorger E-On in Branden-burg, indem er Jugendliche auf ein Firmen-Praktikum vorbereitet.

Externer Dienstleister für interne berufliche Bildung Der IB unterstützt immer mehr Unternehmen bei der Qualifizierung ihrer Beschäftigten

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Neuer Marketing-Ansatz mit altbewährtem Motto: „Dranbleiben!“

Ob eine assistierte Ausbildungsbegleitung oder

eine zertifizierte Weiterbildung – das konkrete

Angebot der beruflichen Bildung muss auf

jedes einzelne Unternehmen exakt zugeschnitten

werden. Hierfür war es für den IB nötig,

das bisherige Marketing zu erweitern und

Produktentwicklung, Vertrieb und Vermarktung

vor Ort neu aufzustellen. Zur Weiterbildung der

eigenen Mitarbeitenden wurden dazu interne

Seminare zur Arbeit mit Neukunden entwickelt,

Vertriebsschulungen gemacht und ein neues

Vertriebsnetzwerk aufgebaut. Das Motto des

neuen Ansatzes ist ein altbewährtes Erfolgs-

rezept des IB: „Dranbleiben!“ – Und sich auf die

neuen Kunden in ihrer Individualität und ihren

unterschiedlichen Bedarfen so konsequent wie

möglich einstellen.

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Es hatte zunächst Anlass für einigen Optimismus für umfassendere Teilhabe gegeben – durch das Sozial-gesetzbuch „Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen“ und das 2008 vom Bundestag beschlos-sene Gesetz zur UN-Behindertenrechtskonvention. Doch die Umsetzung dieses Menschenrechts auf selbstverständliche gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung hat wegen der Verzö-gerung bei einem neuen Teilhabegesetz inzwischen deutlich an Schwung verloren. Die prekäre Haus-haltslage bei Bund, Ländern und Gemeinden ist keine gute Ausgangslage für die Praxis. Neue Verfahren, die damit zusammenhängen – wie Bedarfsermitt-lung, Selbstbestimmung, Assistenz oder mehr Teil-habe am Arbeitsleben –, kommen derzeit kaum voran.

Trotz der ins Stocken geratenen Reform arbeitet das Geschäftsfeld Behindertenhilfe intensiv daran, die realen Lebensbedingungen für Menschen mit Behin-derung zu verbessern. Dabei konzentriert diese sich ganz darauf, was auf lokaler Ebene zu erreichen ist. Schließlich entscheidet sich konkret vor Ort, ob und wie Menschen mit Behinderung ihre Talente und Fähig-keiten aktiv in die Gesellschaft einbringen können.

Bundesweite Erprobung von Servicestellen

Nähe zu schaffen – räumlich, aber auch emotional-menschlich – ist daher das Motiv hinter den neu aufgebauten „Servicestellen inklusiver Sozialraum“ der Behindertenhilfe. Aus dem IB-Zukunftsprojektvon eigenen Mitarbeitenden entwickelt, werden diese neuen Einrichtungen bundesweit an vier Standorten erprobt – zwei weitere sollen 2014 in Sachsen-Anhalt und in Hamburg hinzukommen.

Vom Rand ins Zentrum

Ohne die Mitarbeit in Netzwerken bleiben solche Ser- vicestellen jedoch unbelebt – genauso wie Inklusion generell von der Zusammenarbeit vieler Beteiligterabhängt und nicht von Einzelnen allein geleistet werden kann. In Sachsen-Anhalt zum Beispiel leitet der IB zwei regionale Netzwerke, in Hessen wiede-rum organisiert die IB-Behindertenhilfe die Reihe „Schlaglichter“: lebhafte Diskussionsrunden, die das Thema Inklusion – zum Beispiel in der Schule, beim Wohnen, im Sozialraum – in den Fokus des öffent-lichen Interesses rücken.

Öffentlichkeitswirksame Netzwerkarbeit machte 2013auch der IB Brandenburg – zum Beispiel mit einer Konferenzwoche in Bernau im Rahmen der Karawane 2000. Teilnehmende aus zehn europäischen Ländern, darunter die Ukraine und die Türkei, einigten sich hier auf gemeinsame Positionen in der Behindertenhilfe und unterzeichneten dazu die „Bernauer Erklärung“.

Teilhabe – zwischen Rechtsanspruch und prekärer KassenlageIB arbeitet verbandsweit an der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention

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bedeutet das, das Spektrum der ambulanten, teil-stationären und stationären Pfl ege auszuweiten und neue Wohnformen zu etablieren, die eine niedrig-schwellige Betreuung und Hilfen zu Hause oder zu-mindest wohnortnah möglich machen. In Stuttgart werden zum Beispiel neue Angebote der Tagespfl ege geplant, in Sachsen Mobile Hilfen und in Brandenburg betreute Wohnformen. In Hamburg wiederum sind Alters-Wohngemeinschaften für Demenzerkrankteeingerichtet worden. Im thüringischen Arnstadt hat der IB jüngst ein Seniorenzentrum errichtet, das die verschiedenen Bedürfnisse von alten Menschen unter einem Dach vereint: Es ist sowohl ein Treffpunkt für sie, bietet aber auch Betreuung für Demenzkranke, wenn möglich ambulant bei ihnen zu Hause.

Möglichst lange in den eigenen vier Wänden

Für Seniorinnen und Senioren, die noch zu Hause le-ben, und deren Angehörige will der IB künftig sein Angebot der Offenen Hilfen intensivieren. Denn ge-rade hier steigt die Nachfrage nach professionellen Dienstleistungen kontinuierlich an – auch von Kun-den, die dies selbst bezahlen. Dazu gehören nicht nur Hilfen wie die häusliche Assistenz für pfl egende Angehörige, es gibt auch Freizeit- und Kulturangebo-te. Denn der Mensch im Alter, auch wenn er einge-schränkt sein mag, lässt sich eben nicht auf Krank-heit, Pfl ege und Demenz reduzieren.

Die Welt der Senioren: bunt und nicht grau Der IB baut Vielfalt der „Angebote in der Pflege“ und der „Offenen Hilfen“ aus

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1000 Senioren werden in unterschiedlichen

Einrichtungen betreut.

Professionelle Leistungen in der Seniorenarbeit kostenGeld und sie brauchen gut ausgebildetes Personal. Zu-allererst brauchen sie jedoch eine Vision für eine alternde Gesellschaft. Eine Vision, die sich der demo-grafi schen Entwicklung stellt und sie einkalkuliert. Wie stellt sich die Gesellschaft zum Beispiel darauf ein, dass die Phase nach dem Erwerbsleben heute bis zu 30 Jahre dauert? Und wie wird berücksichtigt, dass dieser Zeitraum, ähnlich wie die ersten drei Jahrzehnteeines Menschen, durch unterschiedliche Lebensab-schnitte geprägt ist? Fragen, auf die der IB konkrete Antworten sucht – und fi ndet.

Wenn vom Alter die Rede ist, verengt sich die öffent-liche Wahrnehmung oft auf drei Phänomene: Krank-heit, Pfl ege und Demenz. Dabei ist die Lebenswelt der alten Menschen – nicht anders als in der Gesell-schaft um sie herum – bunt und vielgestaltig, selbst dann, wenn sie tatsächlich erkranken. Der IB legt daher einen Schwerpunkt seiner Seniorenarbeit dar-auf, diese Vielfalt an Lebenswelten aufzugreifen und daran angepasste Dienstleistungen anzubieten. Ein Geschäftsbereich, der in Zukunft immer wichtiger werden wird und den der IB gezielt weiterentwickelt. Ob Offene Hilfe, Betreuung oder Pfl ege – immer geht es dem IB darum, Hilfsangebote zu entwickeln, die möglichst individuell auf die Lebensumstände und Bedürfnisse der einzelnen Person zugeschnitten sind. „Angebote in der Pfl ege“ und „Offene Hilfen“ werden an vielen IB-Standorten ausgebaut. Konkret

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Neben den Bereichen, die beim IB aktuell

im Fokus stehen, bleiben aber auch seine

weiteren Geschäftsfelder im Blickfeld.

Berufsorientierung

Hoher Bedarf an individueller Berufseinstiegsbegleitung

Im Übergang von der Schule in den Beruf bietet der IB gleich mehrere Wege zur Orientierung an. Dazu gehört zunächst, dass die Jugendlichen ihre Kompe-tenzen kennen. Mit „Wissen, was ich kann“ hat der IB hierfür ein eigenes Verfahren der Potenzialanalyse entwickelt. In den IB-Berufsorientierungsangeboten lernen 12.682 Schülerinnen und Schüler ver-schiedene Berufsfelder kennen. In den klassischen Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen, die der IB im Auftrag der Bundesagentur anbietet, geht es dagegen vor allem darum, Jugendliche erst noch für eine Ausbildung zu qualifi zieren. Während die Teil-nehmerzahlen hier zurückgehen, steigen sie im Pro-gramm „Berufseinstiegsbegleitung“ stetig an. Dieses Angebot, Jugendliche längerfristig und kontinuier-lich in der Schule und später in der Ausbildung individuell zu begleiten, trifft auf großen Bedarf.

Berufsausbildung

Unternehmen zeigen starkes Interesse an ausbildungsbegleitenden Hilfen

Jährlich rund 5000 Jugendlichen verhilft der IB im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit zum erfolgreichen Abschluss einer Berufsausbildung. Im Zuge des Fachkräftemangels zeigen immer

Armut – Wege aus dem Teufelskreis

Trotz der guten Beschäftigungszahlen auf dem Arbeitsmarkt wächst die Armut in Deutschland, vor allem bei

Jugendlichen und jungen Erwachsenen – jeder fünfte junge Mensch gilt als armutsgefährdet. Unter dem Motto

„Aktiv gegen Armut, IB für Würde und Teilhabe“ engagiert sich der IB dafür, Armutsrisiken vorzubeugen und

entgegenzuwirken. So hilft er finanziell schwachen Familien an 300 Orten Deutschlands bei ihren Erziehungs-

aufgaben, arbeitet sozialraumbezogen in strukturschwachen Regionen

und Stadtteilen, unterstützt Jugendliche bei der Bewältigung ihrer

schulischen Laufbahn, fördert die Berufsorientierung und begleitet

sie beim Einstieg in den Beruf. 2013 hat der IB auf seiner Mitglieder-

versammlung beschlossen, verstärkt und noch deutlicher öffentlich

Impulse für Lösungen zu setzen. Gefordert sind frühzeitige, verläss-

liche und wohnortnahe Hilfen.

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IB für Würde und Teilhabe

mehr Unternehmen Interesse daran, auch Jugend-lichen mit schlechteren Ausgangsbedingungen eine Chance zu geben. Die ausbildungsbegleitenden Hilfen des IB unterstützen vor allem durch Stütz- und Förderunterricht zusätzlich zur Berufsschule. Dort werden die Jugendlichen zum Beispiel auf Klassenarbeiten, Zwischen- und Abschlussprüfungen vorbereitet. Zum Ausbildungerfolg trägt auch die sozialpädagogische Begleitung bei: etwa, um die Jugendlichen dabei zu unterstützen, Konfl ikte in der Familie oder andere Probleme zu lösen.

Berufliche Rehabilitation

Innovative Konzepte trotzen dem Negativtrend

Auch wenn die Bundesagentur für Arbeit immer weniger Teilnehmerplätze zuweist, das Geschäfts-feld Berufl iche Rehabilitation ist mit 2972 Teil-nehmern relativ stabil. Wie man sich langfristig auf diesem schwierigen Markt etablieren kann, zeigt das 20-jährige Jubiläum des IB in Neuenhagen/Brandenburg. Mit innovativen Konzepten, u. a. Musik-therapie, und einer individuell sehr zugewandten Arbeit trotzt der IB dem negativen Trend. Verkürzte,theoriereduzierte Ausbildungen als Fachpraktiker/-infür Gartenbau, Hauswirtschaft oder das Maler-handwerk ermöglichen es Jugendlichen, die lern-behindert oder psychisch erkrankt sind, am Arbeitsleben teilzuhaben. Für Jugendliche, die da-für zu stark beeinträchtigt sind, bietet der IB auch „Unterstützte Beschäftigung“ an: vier Tage in der Woche in einem Betrieb mit leichten, wiederkehrenden Arbeiten, ein Tag beim IB zur sozialpädagogischen Begleitung.

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Der IB gibt Jugendlichen heute

Chancen, damit sie morgen gute

Perspektiven haben.

WOLFGANG BOSBACH,

Mitglied des Deutschen Bundestages

200 Kommunen ist der IB aktiv, um Jugendliche zu fördern und zu stärken. Mit arbeits- und lebenswelt-bezogenen Ansätzen – zum Beispiel Kompetenz-agenturen, Beratungsstellen, Jugendwohneinrichtun-gen, aber auch Fanprojekten oder Streetwork – erreicht der IB eine Vielzahl Jugendlicher, auch diejenigen, dieaus dem System herauszufallen drohen. Immer mehr Angebote der IB-Jugendsozialarbeit beziehen dabei den Sozialraum, häufi g die gesamte Bewohnerschaft, mit ein und können so aus einem Guss operieren. In ersten Projektgebieten übernimmt der IB bereits im öffentlichen Auftrag die Steuerung der Angebots-palette im Sozialraum oder Quartier.

Wohnungslosenhilfe

Immer mehr ohne Dach über dem Kopf

Immer mehr junge Leute haben kein Dach über dem Kopf oder tingeln durch den Freundeskreis. Der IB hat daher sein Hilfsangebot für junge Menschen in Wohnungsnot ausgebaut und setzt sich dafür ein, dass durch ein fl exibles Zusammenspiel von Leistungender Jugendhilfe, Jobcenter und Wohnungslosenhil-fe eine wirksame Unterstützung für sie gesichert wird. 2013 hat der IB in Berlin, München, Frankfurt und Köln mehr als 5000 wohnungslose oder akut von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen unterstützt. Da es der angespannte Immobilien-markt immer schwieriger macht, eine Wohnung zufi nden, spielen Prävention, also Hilfen bei drohendemVerlust der Wohnung, und Nachsorge, also Hilfen zur Stabilisierung nach Neubezug einer Wohnung, eine zunehmend große Rolle.

Integration von Langzeitarbeitslosen

Individuelle Hilfen statt pauschaler Angebote

Wie fi nden Langzeitarbeitslose am besten zurück in den Arbeitsmarkt? Bei der Beschäftigungsförderung zeichnete sich 2013 ein Trend hin zu individuellen Hilfen ab. Denn auf den Bedarf des Einzelnen ein-zugehen – ihm oder ihr zum Beispiel ein eintägiges Bewerbungstraining oder eine längere Unterstützung angedeihen zu lassen, die Schritt für Schritt persönli-che Schwierigkeiten abbaut –, hat sich als wirksamer erwiesen als Gruppenangebote, die weniger passge-nau sind. Um auf die unterschiedlichen Lebenslagen der Betroffenen optimal zu reagieren, hat der IB mehr als 40 Maßnahmen zertifi zieren lassen, die dann in-dividuell über Gutschein vergeben werden. Beson-ders gefragt sind kurze Intensivtrainings. Bei den Arbeitsgelegenheiten (AGH) ist es dem IB 2013 ge-lungen, 4500 Menschen in AGH und in Projek-ten zu beschäftigen – obwohl die Bundesagentur für Arbeit diese Förderung stark zurückgefahren hat.

Berufliche Weiterbildung

Rundum gute Ergebnisse

Die Qualität ist gut und liegt sogar über dem Bundesdurchschnitt; die Vermittlung in Arbeit gelingt den Zielvorgaben entsprechend regelmäßig gut; die 3000 Teilnehmenden selbst sind mit dem Ange-bot zufrieden. Mit einem Wort: Die berufl iche Weiter-bildung des IB im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit liefert rundum gute Ergebnisse. Trotzdem gibtes in dem Geschäftsfeld große Herausforderungen:Bei 200 zugelassenen Weiterbildungsangebo tenbedeutet jede einzelne Zulassung einen großenbürokratischen und kosten mäßigen Aufwand. DieUmsetzung der Angebote ist aufgrund der Problememit den Bildungsgutscheinen noch schwierig: RentableGruppengrößen sind schwer zu realisieren. Auch wenndie berufl iche Weiterbildung nur ein kleines Ge-schäftsfeld ist – der IB entwickelt es kontinuier-lich weiter und verbreitert seine Basis, zum Beispiel durch die Kooperation mit Unternehmen.

Jugendsozialarbeit

Perspektiven für alle Jugendlichen entwickeln

In jeder Lebenssituation mit Jugendlichen Perspek-tiven zu entwickeln – das ist das Ziel der IB-Jugend-sozialarbeit. Kein Lebensbereich wird dabei aus-geklammert: An mehr als 650 Schulen in über

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Offene Kinder- und Jugendarbeit

Schutzraum hat oberste Priorität

Kinder und Jugendliche wachsen heutzutage in einer Gesellschaft auf, in der sie zunehmend mit Un-sicherheit, Gefahren und überzogenen Erwartungen konfrontiert sind. Daher benötigen sie einen Raum, in dem sie selbstbestimmt, frei und ungezwungen agieren können. In den derzeit 80 Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit im IB steht das Bedürfnis der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach einem Schutzraum an oberster Stelle. Der IB versteht seine Einrichtungen als so-ziale Orte, an denen sie Erfahrungen sammeln, Fä-higkeiten erproben, überprüfen und erweitern, mit unterschiedlichen Rollenmustern experimentieren und freiwillig Verantwortung übernehmen lernen. Begleitende Unterstützung erhalten sie dabei von den pädagogischen Fachkräften, die ihnen als Ansprech-partnerinnen und Ansprechpartner bei Sorgen und Nöten zur Seite stehen.

Freiwilligendienste

Ein Anstieg um mehr als 25 Prozent

Der Zivildienst hat ausgedient, die Freiwilligen-dienste boomen: Ob Freiwilliges Soziales (FSJ) oder Ökologisches Jahr (FÖJ), ob Internationale Freiwil-ligendienste (IFD) – insgesamt legten die Vermitt-lungszahlen um mehr als 25 Prozent zu. Besonders erfreulich: Unter den 8720 Personen sind etliche, die früher kaum für einen solches Jahr zu begeistern waren. So stiegen vermehrt junge Männer und Frau-en in Programme wie „FSJ Dual“ in Nürnberg oder „FSJ Quali“ in Solingen ein – Angebote, die ihnen die Chance geben, zum Beispiel den Hauptschulab-schluss nachzuholen oder sich zur Altenpfl egekraft ausbilden zu lassen. Noch ein Trend: Während immer mehr junge Deutsche ins Ausland gehen, deutet sich langsam eine neue Reiserichtung an: Nach und nach kommen auch junge Leute aus dem Ausland für ein freiwilliges Jahr nach Deutschland – zum Beispiel in eine Einrichtung des IB.

Inklusion – das gilt auch intern

Inklusion wird im IB – im Sinne der in Artikel 3

der Behindertenrechtskonvention genannten

Allgemeinen Grundsätze – als „selbstverständliche

und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen in

allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens als

gleichberechtigte Bürger und Bürgerinnen“ definiert.

Das gilt aber nicht nur „extern“, sondern ist auch

„intern“ Anspruch und Aufgabe des IB. Seit jeher

fühlt sich der IB verpflichtet, Bedingungen zu

schaffen, die „Ausgrenzung vermeiden und

Menschen helfen, sich in Freiheit zu entfalten“.

Die Mitgliederversammlung des IB hat 2013 darum

beschlossen, eine Arbeitsgruppe auf den Weg

zu bringen, die Standards für einen inklusiven IB

zu formulieren. Denn es geht um nichts Geringeres

als das Menschenrecht auf Teilhabe – auch im

IB selbst.

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Initiativen wie die Kampagne

„Schwarz-Rot-Bunt“ stehen

für Toleranz und machen

junge Menschen stark für die

Demokratie.

MANUELA SCHWESIG,

Bundesministerin für Familie,

Senioren, Frauen und Jugend

Politische Bildung des IB

Partizipation: Prüfstein gelebter Demokratie

Wie gelingt es, Partizipation mit Jugendlichen einzuüben, die für politische Bildung schwer er-reichbar sind? In einem Projekt des IB in der Ge-meinde Neuenhagen bei Berlin helfen dabei Schatten-bilder. In ihnen stellen die Jugendlichen dar, wie sie selbst zur Umsetzung von Grundrechten beitragen können. Mit den selbst entworfenen „Visionen“ illus-trieren sie am Ende einen Grundrechte-Katalog. In der politischen Bildungsarbeit zu demokratischen Werten und Kompetenzen setzt der IB vor allem auf handlungsorientiertes Lernen. Das Ziel dabei ist, Toleranz, Teilhabe, Humanität oder Solidarität nicht als inhaltsleere Begriffe zu begreifen, sondernals Ziel für das eigene Handeln, zu dem jede/r Einzelne stets neu beitragen muss – und kann. Über 3000 Teilnehmende hat die politische Bildung des IB 2013 erreicht, oft auch über Angebote der Jugendhilfe.

Internationale Arbeit

Lebenslang Lernen in virtueller Akademie

International Erfahrungen sammeln – das will der IB möglichst vielen Menschen ermöglichen. 2013 steht hier für einen großen Erfolg: Im Juli erhielten die IB-Behindertenhilfe und die „Karawane 2000 International“ den Zuschlag für ELLA, ein außer-gewöhnliches Inklusions-Projekt, das eine virtuelle europäische Akademie für lebenslanges Lernen für und von Menschen mit Behinderung etablieren will. Damit soll ein dauerhaftes Angebot an inklusiver Erwachsenenbildung entstehen, in dem Menschen mit Behinderung als Expertinnen und Experten in eigener Sache agieren. Sie werden zu Lehrkräften in der Erwachsenenbildung, berichten über sich selbst, entwickeln neue methodische Ansätze des Lernens und Lehrens – eine markante Umkehr sonstiger, tra-ditionell fürsorglicher didaktischer Ansätze. An dem Projekt beteiligen sich 20 Organisationen aus zwölf Ländern der EU und einem Drittland.

Insgesamt nehmen jährlich etwa 2000 junge Menschen und Experten der Jugendarbeit an 91 Programmen und Projekten, Praktika und internationalen Begegnungen teil.

IB-Stif tung „Schwarz-Rot-Bunt“ –

fördert Demokratie und Akzeptanz

Persönliche Fluchtgeschichten, eindrücklich

erzählt in Bild, Text und Ton – gleich das erste

Projekt, das die IB-eigene Stiftung „Schwarz-

Rot-Bunt“ finanziert hat, zeigt große Wirkung

in der Öffentlichkeit. Nachdem die Wander-

ausstellung „Flüchtling – Flucht – Zuflucht“

der Soziale Dienste GmbH in Köln 2013 eröffnet

wurde, wird sie 2014 auch in Brandenburg,

Berlin und Pforzheim gezeigt, große Nachfrage

gibt es bereits für 2015.

Mit der eigenen Stiftung will der IB seine

„schwarz-rot-bunte“ Arbeit für ein friedliches

und demokratisches Miteinander in unserer

Gesellschaft fördern – mit mehr Unabhängigkeit

von öffentlicher Finanzierung. Dazu beschließt

der Stiftungsrat ein jährliches Schwerpunktthema

und schreibt unter den IB-Einrichtungen Projekte

aus. 2014 lautet das Thema: „Demokratie –

Toleranz – Interkulturalität – Erziehen, Leben

und Lernen in Kindertagesstätten“.

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Den IB als Arbeitgeber at traktiver machenDie Personalentwicklung zielt darauf ab, die Umstrukturierung aktiv zu begleiten

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Was macht ein Unternehmen zu einem attraktiven Arbeitgeber? Was verstehen die

Mitarbeitenden darunter? Und: Wie bleibt der IB ein attraktiver Arbeitgeber?

Das Thema zieht sich wie ein roter Faden durch den Umstrukturierungsprozess des IB –

und durch die Arbeit der Personalentwicklung (PE).

Niveau gehalten wird, entwickelt eine Arbeits-gruppe kontinuierlich Angebote und Aktionen für die Beschäftigten, die zu ihren jeweiligen Arbeitsanfor-derungen und Lebenssituationen passen.

IB macht sich stark für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Dabei achtet die Personalentwicklung besonders darauf, dass die Beschäftigten ihre Arbeit immer besser mit ihren privaten Bedürfnissen und Interes-sen in Einklang bringen können. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf steht dabei nach wie vor ganz weit vorn. Deshalb macht der IB selbst sehr per-sönlich zugeschnittene Arbeitszeitmodelle möglich. Nach anfänglich großer Skepsis wird inzwischen auch das Modell „Führen in Teilzeit“ akzeptiert und immer häufi ger in Anspruch genommen. 2013, rechtzeitig vor Weihnachten, hatte PE das Geschäfts-modell eines externen Anbieters für den IB nutzbar gemacht und eine „Rabatt-Plattform“ eingerichtet, die seitdem von Koffern bis zu Konzertkarten immer die besten Vergünstigungen anbietet.

etroffene zu Beteiligten machen“ – nach diesem IB-Prinzip sind alle Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter eingeladen, an der Zukunft des IB mitzu-arbeiten, um Geschäftsfelder und Produkte weiter-zuentwickeln (Zukunftsprojekt I) oder bestehendeStrukturen und Prozesse auf ihre Wirkung und Effektivität hin zu überprüfen (Zukunftsprojekt II). Schließlich sollen die neu entwickelten Produkte in optimalen Strukturen mit Elan vertrieben werdenkönnen. Damit das auch gelingen kann, drehte sich 2013 eine ganze Reihe von PE-Maßnahmen um den Vertrieb selbst: mit einer großen Auftakt-veranstaltung und diversen Schulungen für künftige Vertriebsleute, die zuvor IB-weit an allen Stand-orten gesucht und ausgewählt worden waren.

Das Ziel: Mitarbeitende im IB halten, anstatt neue suchen zu müssen

Der IB genießt den Ruf großer Kompetenz. Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bundesweit als ausgewiesene Fachkräfte in der Sozial- und Bildungsarbeit anerkannt. Damit sie auch gerne im Unternehmen bleiben und das hohe fachliche

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Wie sieht der persönliche Entwicklungsbedarf aus?

Alle Personalentwicklungsangebote sind so konzipiert,dass sie möglichst für jede Phase des (Arbeits-)Lebens hilfreich sind. In den IB-Jahresgesprächenwird dazu regelmäßig der persönliche Entwick-lungsbedarf identifi ziert, werden Karrierewünsche aufgenommen und entsprechende Vereinbarungen getroffen.

Systematischer Einstieg in den Aufstieg

Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mehr Ver-antwortung übernehmen wollen, bieten spezielleAssessment-Center einen systematischen Einstieg in die Karriere. Hier erhalten die Teilnehmenden ein persönliches Feedback zu ihrem Potenzial und eine erste Skizze für ihren individuellen Unter-stützungsplan – sei es für eine Führungs- oder eine Fachkarriere.

Um die Fortbildungsangebote noch besser an der Praxis zu orientieren und ihre Wirkung im Arbeits-

alltag zu überprüfen, setzt PE bei ausgewählten Trainings auf das so genannte Transfercontrolling. Dabei wird vor Beginn ein Gespräch zu den per-sönlichen Zielen geführt. Eine Woche nach dem Ende sowie sechs Monate später werden die Teil-nehmenden dann erneut befragt, ob und wie sich das Training auf ihre Arbeitspraxis ausgewirkt hat.

Besseres Personalrecruiting – kurze Vakanz

In Deutschland bleibt eine frei gewordene Stelle im Schnitt 85 Tage lang unbesetzt. Der IB will nicht so lange warten müssen. PE arbeitet daher daran, diese Vakanzzeit zu verkürzen. Entwickelt haben sich daraus ein Training und ein spezieller Leit-faden für Bewerbungsgespräche. Personalverant-wortliche sollen hier unter anderem lernen, vom IB nicht nur als attraktivem Arbeitgeber zu sprechen,sondern dies für Bewerber und Bewerberinnenkonkret spürbar zu machen. Wie lassen sich also zum Beispiel typische IB-Sätze wie „Wir begeistern Menschen“ in einem Erstgespräch mit Leben füllen?

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ie Umsätze in der Berufl ichen Bildung sind nicht mehr so stark gesunken wie in den Vorjahren, so dass die Umsatzzuwächse in der Sozialen Arbeit die Verluste fast kompensiert haben. Für das Geschäfts-jahr 2014 ist von einer Stabilisierung der Umsätze, ja sogar von leichten Zuwächsen auszugehen.

Der IB e.V. erzielte 2013 einen Umsatz in Höhe von 344,9 Millionen Euro (2012: 347,6 Millionen Euro). Ursache für diesen Rückgang sind der demografi scheWandel sowie der erhöhte Bedarf der Betriebe an Fach-kräften und die zunehmende Bereitschaft, auch Jugend-liche mit schwächeren Schulabschlüssen auszubilden.Durch die Restrukturierung und die rückläufi ge Be-reitschaft der Bundesagentur für Arbeit, die Berufl i-che Bildung zu fördern, hat der IB Standorte der Be-rufl ichen Bildung verkleinern oder schließen müssen.

Die anhaltend positive Entwicklung der Geschäfts-felder in der Sozialen Arbeit hat sich auch 2013 fort-gesetzt. Allein durch den Ausbau der Kindertages-stätten stieg der Umsatz in diesem Bereich um 4,2 Millionen Euro. Mit Ausnahme des Geschäftsfeldes Seniorenarbeit (-100.000 Euro) sind die Umsätze bei allen Geschäftsfeldern der Sozialen Arbeit gestiegen, gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 11,5 Millionen Euro.

Bei der Berufl ichen Bildung ging der Umsatz um 13,5 Millionen Euro (bereinigt um 6,1 Millionen Euro) zurück und damit deutlich weniger stark als in den Vorjahren.Besonders betroffen von den Rückgängen waren die Geschäftsfelder Berufsausbildung (-8,8 Millionen Euro) und Berufl iche Rehabilitation (-4,3 Millionen Euro). Die Geschäftsfelder Sprache (+1,8 Millionen

Wirtschaftliche Entwicklung des Vereins und seiner Tochtergesellschaften Mit 491 Millionen Euro hat der Umsatz der IB-Gruppe 2013 fast den Vorjahresumsatz

in Höhe von 492 Millionen erreicht.

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Die Gruppe: an Gesamterträgen* standen 2013 zur Verfügung

121,3 (23,6%)

Finanzierung durch die Bundesagentur für Arbeit

25,9 (5,0%)

Finanzierung durch die ARGEn, optierende Kommunen, Landkreise

12,2 (2,4%)

Finanzierung durch EU, internationale Aktivitäten

30,6 (5,9%)

Finanzierung durch den Bund

96,8 (18,8%)

Finanzierung durch die Bundesländer/Regierungspräsidien/Kreise

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Euro), Ausbildungsbegleitende Hilfen (+0,6 Millionen Euro) und Schulen (+0,2 Millionen Euro) konnten ihre Umsätze dagegen zum Teil deutlich steigern.

Die sonstigen Aktivitäten (dies sind vor allem Auf-träge, die nicht den Geschäftsfeldern zuzuordnen sind) verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um rund 300.000 Euro.

Der Internationale Bund e.V. weist zum 31. Dezember 2013 einen Bilanzgewinn in Höhe von 467.912,33 Euro aus. Maßgeblich geprägt wurde das Ergebnis durch den Buchgewinn des Verkaufs der Liegenschaft Kirchblick in Berlin in Höhe von 600.000 Euro sowie der um 1,9 Millionen Euro niedriger benötigten Droh-verlustrückstellungen. Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr um eine Millionen Euro auf 170,7 Millionen Euro verringert. Die Eigenkapital-quote beträgt 17,55 Prozent (2012: 17,18 Prozent).

11,5 Millionen EuroUmsatzsteigerung in den Geschäftsfeldern

der Sozialen Arbeit

112,4 (21,8%)

Finanzierung durch Kommunen

18,6 (3,6%)

Finanzierung durch Pflegedienstleistungen

44,0 (8,6%)

Er träge aus Verträge mit Unternehmen, Institutionen und Teilnehmern

1,1 (0,2%)

Spenden, Bußgelder und Beiträge

51,9 (10,1%)

Sonstige Erträge

IB steigt in akademischen Bildungsmarkt ein

Der IB hat sein Portfolio um einen neuen

Bereich erweitert. Seit dem 1. Januar 2013

ist der IB Mehrheitsgesellschafter der Hoch-

schule der Wirtschaft für Management (HdWM)

in Mannheim. Damit steigt der IB mit ein in

den dynamisch wachsenden, akademischen

Bildungsmarkt.

Das innovative Konzept der HdWM hat seit

ihrer Gründung vor drei Jahren 400 Studierende

angezogen: So entwickelte man BWL-Studien-

gänge für Vertrieb, Unternehmensführung und

Internationales Management (letzterer in Eng-

lisch), für die Unternehmen der Rhein-Neckar-

Region als mitfinanzierende Partner gewonnen

werden konnten. Sie sichern sich auf diesem

Weg ihre zukünftigen Managementtalente. Mit

der Akkreditierung zweier Masterstudiengänge

(MBA) für Nachhaltigkeit und Sales Management

erreichte die HdWM 2013 zudem die nächste

akademische Stufe.

* Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Er träge

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Die Gruppe: Verwendung der Mittel 2013 nach Geschäftsfeldern

Tochtergesellschaften und Beteiligungen

• IB Beteiligungs- und Verwaltungs-GmbH

• IB-Gesellschaft für interdisziplinäre Studien mbH

• IB Versicherungs-Vermittlungs-GmbH

• Internationaler Bund – IB West gGmbH für Bildung und Soziale Dienste (IB West gGmbH)

• Internationaler Bund – IB Mitte gGmbH für Bildung und Soziale Dienste (IB Mitte gGmbH)

• IBETH Egitim ve Toplumsal Hizmetler Limited Sirketi

• IB-Studia Interdyscyplinarne Polska

• Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM)

• Hotel Friedberger Warte GmbH

• Fachschule für Gesundheitsfachberufe Bad Salzungen gGmbH

• MAH Medizinische Akademie Hamburg GmbH

• Medizinische Akademie IB MEDAU GmbH

• BITAN Beschäftigungsinitiative Tempelhofer Arbeitnehmer GmbH

• SFZ Sächsisches Förderzentrum gGmbH

• IB Service GmbH

10,2%

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7,7%

7,4%

1,4%

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4,6%

12,0%

1,7%

13,3%

Erziehungshilfen/Jugendwohnen

Jugendsozialarbeit

Kinderhilfen

Arbeit mit alten, behinderten und benachteiligten Menschen

Migrationshilfen

Freiwilligendienste

Sprache und Allgemeinbildung

Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und Beschäftigungsprojekte

Berufsvorbereitung

Berufsausbildung

Reha-Ausbildung

Ausbildungsbegleitende Hilfen

Weiterbildung

Hotels und Gästehäuser

Privat- und Ersatzschulen

Sonstiges

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Weit mehr als ein Fachkräftevermittler

Der Internationale Bund ist in Polen mit zwei

Gesellschaften aktiv: der Stiftung Internationaler

Bund Polska und der Gesellschaft für interdiszi-

plinäre Studien Polen (GIS-Polen). Die Stiftung

engagiert sich seit Jahren unter anderem bei

den Themen soziale und berufliche Integration,

Freiwilligen- und Internationale Arbeit. 2013

setzte sie erste Vorhaben der Behinderten- und

Seniorenarbeit um, für eine starke Nachfrage

besteht. Die GIS Polen kooperiert im Rahmen

ihrer internationalen Tätigkeiten mit IB-Einrich-

tungen in Deutschland, die sozialpädagogisches,

erzieherisches oder Pflegepersonal brauchen.

Weit mehr als ein Fachkräftevermittler, stimmt die

GIS die Bedarfe mit ihnen ab, führt mit polni-

schen Hochschulen gewünschte Qualifizierungs-

maßnahmen durch und organisiert Praktika und

Anerkennungsverfahren. 2013 vermittelte die GIS

so 20 junge, gut ausgebildete Fachkräfte an den

IB nach Deutschland.

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Neue Förderschule für 400 Kinder und Jugendliche mit Behinderung

Mit einer privaten Förderschule und Rehabilita-

tionseinrichtung für Kinder und Jugendliche mit

Behinderung betreibt der IBETH in der Türkei seit

2013 eine der größten außerdeutschen Betriebs-

stätten des IB. Rund 40 Mitarbeitende betreuen

hier bis zu 400 Schülerinnen und Schüler.

Ziel der IB-Aktivitäten in der Provinz Antalya ist

es, mit der IB-Behindertenhilfe zusätzliche er-

gänzende Angebote zu entwickeln, um die soziale

und berufliche Eingliederung von Menschen mit

Behinderung zu verbessern. IBETH berät und

schult zudem türkische Träger in der Behinder-

ten- und Seniorenarbeit und unterstützt sie bei

der Konzeptentwicklung. 2014 soll diese Unter-

nehmensberatung noch weiter ausgebaut werden.

Darüber hinaus will der IB in der Türkei eine

Pflegehelferschule sowie Betreuungsangebote für

Senioren in Istanbul auf den Weg bringen.

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Die IB-Gruppe im Überblick

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PräsidiumPetra Merkel (Präsident)

Dr. Sabine Bergmann-Pohl (Vizepräsidentin)

Herbert Mai (Vizepräsident)

Senator e.h. Georg Mehl (Vizepräsident)

Dr. h.c. Georg Leber † (Ehrenvorsitzender)

Dr. Herbert Ehrenberg (Ehrenpräsident)

Senator e.h. Bruno W. Köbele (Ehrenpräsident)

Weitere Mitglieder des Präsidiums:

Uwe Berner, Prof. Dr. Karin Bock

Hans-Jürgen Brackmann, Carola von Braun

Anke Brunn, Harald Denecken, Jutta Ebeling

Udo Gebhardt, Dr. Hans Geisler

Peter Kippenberg, Christiane Krajewski

Prof. Dr. h.c. Christa Randzio-Plath

Dietrich von Reyher, Harald Schartau

Otto Semmler, Hans-Joachim Wilms

BeiratHannelore Beer, Gudrun Kirch, Andreas Koth,

Doris Lauer, Dorothea Melchior, Lucas Modler

Kuratorium Die Arbeit des IB wird von einem

Bundeskurato rium und Verbund-

und Einrichtungskuratorien sowie

Fördervereinen unterstützt.

Das Bundes kura torium berät zu

aktuellen sozialpolitischen Fragen

und gibt dem Präsidium Empfeh-

lungen. Die Verbund- und Ein-

richtungskuratorien sowie die

Förder vereine beraten und unter-

stützen Verbünde und Einrichtun-

gen des IB. Ihre Mitglieder sollen

nach Erfahrung und Tätigkeit eine

vielfältige Förderung der Ein-

richtung und der dort betreuten

Menschen möglich machen.

Mitglieder des Bundeskuratoriums Anton Pfeifer (Vorsitzender)

Dr. Franz Schade (Stellv. Vorsitzender)

Weitere Mitglieder des Bundeskuratoriums:

Dr. Hans Arnold, Johannes E. Beutler,

Prof. Dr. Wolfgang Böhmer, Dr. Ulrich Brocker,

Armin Clauss, Jan Cremers,

Heinz-Günther Dachrodt,

Prof. Dr. Karen Ellwanger, Dr. Regina Görner,

Dr. Stefanie Lejeune, Alexander Longolius,

Dr. Heinz Muschel, Dr. Albin Nees,

Elisabeth Oswalt, Dieter Pitthan,

Prof. Dr. Helmut Pütz, Joachim E. Pulley,

Dr. Ernst Theilen, Dr. Dorothee Wilms,

Alwin Ziel

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Betreuen 113 Kindertageseinrichtungen für 12.000 Kinder

6 Standorte mit Frühen Hilfen für bis zu 3-jährige Kinder

in Familien

28 Jugendwohnheime/Internate für 1240 Jugendliche und

junge Erwachsene

1087 Betreute in den stationären Erziehungshilfen

287 Betreute in den teilstationären Erziehungshilfen in Tagesgruppen

5649 Betreute in den ambulanten Erziehungshilfen für Kinder,

Jugendliche und Familien

80 Jugendzentren und Einrichtungen der offenen Kinder- und

Jugendarbeit

15 Projekte „BodyGuard“ zur Gesundheitsförderung von

Jugendlichen

18 Wohnheime mit 900 Plätzen

210 Plätze in betreuten Wohngruppen der Wohnungslosenhilfe

4 Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen

12 ambulante Wohnhilfen für 2500 Menschen in akuter

Wohnungsnot

87 Jugendmigrationsdienste mit sozialpädagogischen Angeboten

betreuen fast 11.000 junge Menschen mit Migrationshintergrund

23 gemeinwesenorientierte Projekte zur Integration von

Zuwanderern (davon 2 Multiplikatorenschulungen)

200 Einrichtungen der Schulsozialarbeit

310 Projekte mit Schuldienstleistungen

34.000 Betreute in der schulbezogenen Jugendsozialarbeit

260 Projekte der arbeitswelt- und lebensweltbezogenen

Jugendsozialarbeit

30 Quartiersmanagements und Sozialraumprojekte

6 Übergangswohnheime für Zuwanderer, Flüchtlinge und

Asylsuchende

2 Studentenwohnheime

2 Mädchenwerkstätten

3 Mädchentreffs

8 Wohnheime und Wohngruppen für Mädchen und Frauen

1 Wohnheim für wohnungslose Frauen (mit und ohne Kinder)

1 Wohnprojekt für alleinerziehende Frauen mit Kindern

1 Reha-Zentrum für ca. 400 Blinde und Sehbehinderte

10 Offene und Ambulante Hilfen

16 Ambulant Betreutes Wohnen für Menschen mit Behinderung

8 Tagesförderstätten für Menschen mit Behinderung

11 Heilpädagogische Wohnheime und Wohnhäuser für

Menschen mit Behinderung

5 Integrationsfachdienste für Menschen mit Behinderung

3 Begegnungsstätten und Cafés

8 Integrationshilfen für Schüler mit Beeinträchtigungen

1 Seniorenzentrum mit Betreuung von dementen alten Menschen

5 Mobile Hilfen für Senioren

4 Altenpflegeheime mit Kurzzeitpflege

4 Mehrgenerationenhäuser

Bilden 38 Bildungszentren mit 90 Außenstellen, die in fast 100 Berufen

ausbilden

• 4694 Teilnehmer in ausbildungsbegleitenden Hilfen

• 4815 Teilnehmer in Maßnahmen der überbetrieblichen

Ausbildung

• 2972 Auszubildende in der Beruflichen Rehabilitation

• 12.682 Jugendliche in berufsorientierenden Bildungs-

maßnahmen

• 3000 Teilnehmer in Weiterbildungslehrgängen

• 4500 Teilnehmer in Projekten der Beschäftigung und in

Arbeitsgelegenheiten

• 7500 Teilnehmer in Maßnahmen der Aktivierung und

des Trainings

500 Schülerinnen und Schüler in 3 allgemeinbildenden Schulen

133 Seminare und Projekte der politischen Bildungsarbeit

86 Kooperationen Ganztagsschule

2425 Teilnehmer im Programm zur Berufseinstiegsbegleitung

an über 100 Schulen

6000 Schülerinnen und Schüler in den berufsbildenden

IB-Schulen (Berufsfachschulen, Berufsakademien,

Berufliche Gymnasien) an 34 Standorten

3200 Schülerinnen und Schüler in den Medizinischen Akademien

(Ausbildung in den Gesundheitsberufen) an 26 Standorten

in 10 Bundesländern

1 Hochschule der Wirtschaft für Management mit über

400 Studierenden

14 Lernkollegs mit Hilfen für Schüler

45 Standorte des „Freiwilligen Sozialen Jahres“ (FSJ),

des „Freiwilligen Ökologischen Jahres“ (FÖJ) und des

Bundesfreiwilligendienstes (BFD)

mit fast 7000 Freiwilligen sowie 1500 Freiwilligen bei

Trägern, die sich dem IB angeschlossen haben

4 Sprachinstitute mit Außenstellen

14 Kompetenzagenturen

8 Projekte „2. Chance“ (Schulverweigerer)

144 Projekte für Schulverweigerer

20 Standorte Ausbildungsmanagement für Unternehmen

4 niedrigschwellige Beschäftigungsprojekte

Brücken bauen 220 Freiwillige in den verschiedenen Programmen der

Internationalen Freiwilligendienste mit etwa 80 Einsatz-

stellen in fast 30 Ländern

91 Programme und Projekte im Rahmen von Jugend- und

Fachkräfteaustauschen, Praktika und Consultingaufträgen

Mitglied in sieben internationalen Netzwerken

(EVBB, Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft –

DAFG, Karawane 2000 International, YES Forum, DARE,

WDU, VENRO)

7 Unternehmen und Vertretungen in China, Georgien, Polen,

Russland und der Türkei

10 Jugendgästehäuser, Tagungszentren und Hotels mit etwa

300.000 Übernachtungen im Jahr

35

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F U N D R A I S I N G

JA

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HT

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13

/20

14

Die Arbeit des Internationalen Bundes dient seit seiner Gründung dem Ziel,

„Menschen zu helfen, sich in Freiheit zu entfalten und ihr Leben selbst

zu gestalten.“ Viele Aufgaben des IB könnten ohne die Unterstützung von

Spendern und Sponsoren nicht verwirklicht werden. Jede und jeder kann

sich beteiligen – mit Geld, mit persönlichem Einsatz, mit Ideen. Die lokalen

Fachleute des IB setzen vielfältige Projekte um. Ihrem Engagement und den

eingeworbenen Mitteln ist zu verdanken, dass die Menschen, denen die

Projekte zu Gute kommen, wieder eine Zukunft für sich sehen.

Engagement ist Herzenssache

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Die Bank an unserer Seite

Seit Anfang 2013 gehört der IB-Verbund Nord, Mittleres Mecklenburg, zu den „Leuchttürmen“

der OSPA-Stiftung in Rostock. Die Güstrower Einrichtung steht jetzt in einer Reihe mit Kultur-

institutionen wie dem Doberaner Münster, dem Güstrower Schloss, dem Rostocker Zoo, der Hoch-

schule für Musik und Theater in Rostock. Diese „Leuchttürme“ gelten als besonders förderungs-

würdig. Der IB allein erhält pro Jahr 10.000 Euro, zunächst für den Zeitraum von drei Jahren.

Hochzufrieden äußert sich nicht nur Einrichtungsgeschäftsführer Frank Tschiesche: „Eine solche

Imageverbesserung hätte der IB mit all seiner Arbeit hier nie erreichen können. Von der Ko-

operation profitieren aber beide Seiten, denn unsere Projekte sind Teil des Gemeinwesens.“

Auch Katrin Stüdemann, Vorstandsmitglied der OSPA-Stiftung, freut sich über die Entscheidung:

„Letzten Endes haben Konzept und Arbeit des IB überzeugt. Wir haben bisher 20 Projekte mit

dem IB verwirklicht und daher eine breite gemeinsame Basis.“

40 Kinder und Jugendliche zogen ihr eigenes Obst und Gemüse,

und sie lernten, leckere Mahlzeiten zu kochen. Zum Abschluss

des Gartenjahrs gab es ein großes Feuer mit gegrillten Marsh-

mallows. Die OSPA-Stiftung unterstützt das Gartenprojekt.

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Partner, Freunde und Förderer in Politik, Wirtschaft und Ge-

sellschaft haben die nachhaltige Arbeit des Internationalen

Bundes seit seiner Gründung im Jahr 1949 erst möglich

gemacht.Auch 2012 hat diese Unterstützung nicht nachge-

lassen, die die Arbeit des IB entscheidend geprägt hat.

Dafür bedanken sich Präsidium, Vorstand, Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter des IB herzlich und freuen sich auf die weitere

Zusammenarbeit.

Dank an Partner und Unterstützer

Hier eine Auswahl der Partner, Förderer und Unterstützer des IB:

Öffentliche Hand:

Bundesagentur für Arbeit

Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Bundeszentrale für politische Bildung

Gerichte und Staatsanwaltschaften

Kooptierende Kommunen

Landesministerien und -behörden

Landeswohlfahrtsverband Hessen

Europäische Förderer:

Europäischer Sozialfonds

EuropeAid

Stiftungen:

Siemens-Stiftung

Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch

Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft

Stiftung Haus der kleinen Forscher

OSPA-Stiftung

Unternehmen:

Allianz

Bank für Sozialwirtschaft

Commerzbank

Deutsche Bank

EON edis

Fachverband Außenwerbung

Lotto Hessen

PriceWaterhouseCoopers

RICOH Deutschland

Telekom

Soziallotterie:

Aktion Mensch

Weitere Förderer:

ConAct (Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch)

Deutsch-Französisches Jugendwerk

Deutsch-Polnisches Jugendwerk

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit

Deutsche Gesellschaft für Qualitätsmanagement

EFQM

GUTcert

Südwestrundfunk

Tandem (Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch)

Mit Ihrer Hilfe können wir helfen.

Unsere Arbeit ist als gemeinnützig und

förderungswürdig anerkannt. Spenden und

Förderbeiträge sind steuerabzugsfähig.

Spendenkonto:

Commerzbank AG, Frankfurt am Main,

Kto.-Nr. 93 249 800 (BLZ 50080000)

IBAN DE 55 5008 0000 0093 2498 00

BIC DRESDEFFXXX

Deutscher Spendenrat

Ein Dachverband Spenden sammelnder

Organisationen (private und kirchliche Träger).

Die Mitglieder unterzeichnen eine Erklärung,

in der sie sich zu guter Organisationsführung

und Transparenz verpflichten.

Der Internationale Bund hat sich den Grund-

sätzen des Deutschen Spendenrates verpflichtet.

Sie umfassen grundlegende Werte, Handlungs-

leitlinien, Kontroll- und Publikationspflichten

sowie Angaben zur Rechnungslegung.

Der IB sichert dem Spendenrat gegenüber zu,

sich an den ethisch-moralischen Kodex zu halten.

Weitere Informationen zum Deutschen Spendenrat:

www.spendenrat.de

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EUROPEAID

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Thüringer spenden für ein Kinderparadies

Die „Wohlfühloase“ in Waltershausen hat es geschafft:

Das IB-Leuchtturmprojekt 2013 hat während der weih-

nachtlichen Initiative „Thüringen sagt Ja zu Kindern“

über 17.000 Euro erhalten. Mit den Spenden, zu denen

die Thüringer Landeszeitung, der Landtag in Erfurt, das

Sozialministerium, der Paritätische Wohlfahrtsverband

und der Radiosender Antenne Thüringen aufgerufen

hatten, wurden Spielgeräte gekauft, Hochbeete für

Kräuter und Salat, Wege und Sitzecken zum Wohlfühlen,

Rückzug und Entspannen im Außenbereich angelegt.

Die Sieben- bis 14-Jährigen aus dem Ortsteil Wahl-

winkel, die hier von den IB-Mitarbeiterinnen betreut

werden, kommen aus benachteiligten Familien. Ihre

Probleme bestehen nicht nur aus finanzieller Armut,

sondern sind vielschichtiger. Sie können jetzt ihr

eigenes Gemüse wachsen sehen und einen Einblick in

den Kreislauf der Natur gewinnen. Nestschaukel und

Trampolin verführen sie zu gesunder Bewegung. Frauke

Köttner, Leiterin der Sozialpädagogischen Tagesgruppe,

hat die Teilnahme an der Aktion begeistert: „Die Begeg-

nungen mit so vielen Menschen, die ihre Herzen und

ihre Geldbörsen öffneten, haben mich überwältigt.“

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Internationaler Bund (IB)

Sitz: Frankfurt am Main

Vereinsregister Nr. 5259

Herausgeber: Thiemo Fojkar, Vorsitzender des Vorstandes

Valentin-Senger-Str. 5

60389 Frankfurt am Main

Postfach 600460

60334 Frankfurt am Main

Telefon 069/94545-0

Fax 069/94545-280

[email protected]

Repräsentanz der Zentralen Geschäftsführung des IB:

Hannoversche Straße 19 a

10115 Berlin

Telefon 030/214096-0

Fax 030/214096-22

Redaktion: Günter Haake, Pfiff-Pressefrauen in Frankfurt,

Angelika Brecht-Levy, Dirk Altbürger

Fotoredaktion: Jennifer Clemenz

Fotos: IB, Fotolia, Scherhaufer, Rumpenhorst, Hamma

Gestaltung: Claudia Ochsenbauer

Druck: Lautertal-Druck Franz Bönsel GmbH

Die abgebildeten Personen auf dem Titelfoto sind Mitarbeiter des IB:

Richard Schottdorf, Vera Strobel, Tina Mariani-Sioutis

www.internationaler-bund.de

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