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Die Diskussionen um den Film „Unschuld der Mus- lime“ reißen nicht ab. Er ist das dilettantische Mach- werk eines christlichen Eiferers, der den Propheten Mohammed als Scharlatan, Frauenheld und Kinder- schänder darstellt. Das ist abstoßend und soll nicht entschuldigt werden. Die Frage aber ist, wie Men- schen darauf reagieren. Dass sich gläubige Muslime verletzt fühlen, kann ich nachvollziehen, wenngleich das, was ich von dem Film kenne, eigentlich zu schlecht gemacht ist, dass es wert wäre, ernst genommen zu werden. Dass aber Menschen wegen eines Filmes Opfer von Gewalt werden und Menschen deshalb sogar ermordet oder mit Mord bedroht werden, ist viel abstoßender als der Film selbst und absolut inakzeptabel. In den westlichen Demokrati- en ist die Meinungsfreiheit ein Grundrecht. Kann es sein, dass unter dem Druck radikaler Fun- damentalisten das Recht auf freie Meinungsäußerung einge- schränkt wird, auch wenn diese noch so abstoßend und dumm daherkommt wie in diesem Fall? Vor Jahren gab es heftige Reaktionen auf die Film- satire „Das Leben des Brian“ von Monty Python. Christliche und teilweise auch jüdische Eiferer wollten sie verbieten lassen, weil sie sich in ihrem Glauben verletzt fühlten. Gut, dass ihnen das nicht gelungen ist. Sie reagierten allerdings mit heftigen Verbalattacken und gerichtlichen Schritten, aber nicht mit Gewalt oder deren Androhung. Gläubige Menschen sollen sehr wohl für ihre religi- ösen Überzeugungen einstehen, sie im Alltag leben und dadurch versuchen, für ihre Sache zu werben. Sie können aber ganz gelassen sein, wenn ihr Glau- be karikiert oder auch satirisch oder sarkastisch in Frage gestellt wird. Das gilt auch, wenn wie in unse- rem Fall versucht wird, ihn noch dazu mit miserab- len handwerklichen Mitteln zu verunglimpfen. Hass und Gewalt gegen Menschen anderer Über- zeugungen können dagegen unter keinen Umstän- den ein Mittel von Religionsanhängern sein, egal welchem Gott sie sich verpflichtet wissen. Das soll- ten wir als Christen aus den teilweise unrühmlichen Phasen unserer Kirchengeschichte ein für alle Mal gelernt haben. Weder der Drei- einige Gott der Christen noch der Gott der Juden noch Allah braucht religiöse Fanatiker. Was für ein Gottesbild haben Men- schen, die meinen, sie müss- ten dem Allmächtigen unter die Arme greifen und ihm zu seinem Recht verhelfen? Gott braucht keine Kämpfer, die für ihn das Schwert ergreifen, und ich bin mir sicher, er will sie auch nicht. Er hat gewiss andere Mittel, Menschen zu gewinnen. Ich bin froh, dass die überwie- gende Mehrheit der Muslime die gegenwärtige Gewalt verurteilt und sich ein- deutig von einer militanten Minderheit distanziert. Ersteren sollten wir den Rücken stärken und sie ermutigen, ihre Meinung noch stärker deutlich zu machen. Fundamentalisten müssen spüren, dass sie keinen Rückhalt bei denen haben, die ihren Glauben wirklich ernst nehmen. Wenn die großen Religionen sich auf ihre friedensstiftende Tradition besinnen, und sich hier eins wissen, können sie viel zu einem guten und friedvollen Zusammenleben der Men- schen beitragen. Das meint Ihr November 2012 Glaube und Gewalt

Glaube und Gewalt

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Page 1: Glaube und Gewalt

Die Diskussionen um den Film „Unschuld der Mus-lime“ reißen nicht ab. Er ist das dilettantische Mach-werk eines christlichen Eiferers, der den Propheten Mohammed als Scharlatan, Frauenheld und Kinder-schänder darstellt. Das ist abstoßend und soll nicht entschuldigt werden. Die Frage aber ist, wie Men-schen darauf reagieren. Dass sich gläubige Muslime verletzt fühlen, kann ich nachvollziehen, wenngleich das, was ich von dem Film kenne, eigentlich zu schlecht gemacht ist, dass es wert wäre, ernst genommen zu werden. Dass aber Menschen wegen eines Filmes Opfer von Gewalt werden und Menschen deshalb sogar ermordet oder mit Mord bedroht werden, ist viel abstoßender als der Film selbst und absolut inakzeptabel.In den westlichen Demokrati-en ist die Meinungsfreiheit ein Grundrecht. Kann es sein, dass unter dem Druck radikaler Fun-damentalisten das Recht auf freie Meinungsäußerung einge-schränkt wird, auch wenn diese noch so abstoßend und dumm daherkommt wie in diesem Fall?Vor Jahren gab es heftige Reaktionen auf die Film-satire „Das Leben des Brian“ von Monty Python. Christliche und teilweise auch jüdische Eiferer wollten sie verbieten lassen, weil sie sich in ihrem Glauben verletzt fühlten. Gut, dass ihnen das nicht gelungen ist. Sie reagierten allerdings mit heftigen Verbalattacken und gerichtlichen Schritten, aber nicht mit Gewalt oder deren Androhung. Gläubige Menschen sollen sehr wohl für ihre religi-ösen Überzeugungen einstehen, sie im Alltag leben und dadurch versuchen, für ihre Sache zu werben. Sie können aber ganz gelassen sein, wenn ihr Glau-be karikiert oder auch satirisch oder sarkastisch in

Frage gestellt wird. Das gilt auch, wenn wie in unse-rem Fall versucht wird, ihn noch dazu mit miserab-len handwerklichen Mitteln zu verunglimpfen.Hass und Gewalt gegen Menschen anderer Über-zeugungen können dagegen unter keinen Umstän-den ein Mittel von Religionsanhängern sein, egal welchem Gott sie sich verpflichtet wissen. Das soll-ten wir als Christen aus den teilweise unrühmlichen Phasen unserer Kirchengeschichte ein für alle Mal

gelernt haben. Weder der Drei-einige Gott der Christen noch der Gott der Juden noch Allah braucht religiöse Fanatiker. Was für ein Gottesbild haben Men-schen, die meinen, sie müss-ten dem Allmächtigen unter die Arme greifen und ihm zu seinem Recht verhelfen? Gott braucht keine Kämpfer, die für ihn das Schwert ergreifen, und ich bin mir sicher, er will sie auch nicht. Er hat gewiss andere Mittel, Menschen zu gewinnen.Ich bin froh, dass die überwie-gende Mehrheit der Muslime

die gegenwärtige Gewalt verurteilt und sich ein-deutig von einer militanten Minderheit distanziert. Ersteren sollten wir den Rücken stärken und sie ermutigen, ihre Meinung noch stärker deutlich zu machen. Fundamentalisten müssen spüren, dass sie keinen Rückhalt bei denen haben, die ihren Glauben wirklich ernst nehmen. Wenn die großen Religionen sich auf ihre friedensstiftende Tradition besinnen, und sich hier eins wissen, können sie viel zu einem guten und friedvollen Zusammenleben der Men-schen beitragen.Das meint Ihr

November 2012

Glaube und Gewalt

Page 2: Glaube und Gewalt

Aus dem Kirchengemeinderat LustnauDer Kirchengemeinderat Lustnau hat in seiner öffentlichen Sitzung am 17. September unter ande-rem • Pfarrer Stephan Glaser im Kreise der Kir-chengemeinderäte willkommen geheißen; • die Prüfungsfeststellungen des Rechnungsprü-fungsberichtes für die Jahre 2006 bis 2009 bespro-chen. Kirchenpfleger Länge hatte alle Punkte auf-gearbeitet und konnte deshalb entlastet werden; • für die Kirchengemeinderatstagung am 10. November als Tagungsort Wankheim fest-gelegt. Bei dieser gemeinsamen Tagung mit den

Kirchengemeinderäten aus Bebenhausen soll Bilanz über die Arbeit im Kirchengemeinderat gezogen und Ausschau für die nächste Wahlpe-riode gehalten werden. Dazu wird ein Referent vom Evangelischen Bildungszentrum eingeladen; • als Ziel für den Mitarbeiterausflug 2013 eine Tagesfahrt an den Bodensee beschlossen.In nichtöffentlicher Sitzung hat der Kirchengemein-derat außerdem Birgit Härle zur neuen Kirchenpfle-gerin gewählt. Katrina Kress

Friedensdekade mit Nacht der tausend Lichter„Mutig für Menschenwürde“ ist das Motto der 33. Ökumenischen Friedensdekade vom 11. bis 21. November. Bereits am 9. November gibt es eine Gedenkstunde. Am 16. November steht eine „Nacht der Lichter“ mit 1000 Kerzen und Taizégesängen auf dem Programm, außerdem werden Vorträge zu den deutschen Rüstungsexporten und zur Situ-ation in Nahost, eine an Dorothee Sölles „Mystik und Widerstand“ angelehnte „Stimmperformance“

und eine Ausstellung über die „Junge Kirche in der DDR“ angeboten. In zahlreichen Bittgottesdiensten und Friedensgebeten wird um Frieden gebetet. In Lustnau und Bebenhausen wird der Friedensgottes-dienst am 11. November gefeiert, zu den gewohn-ten Gottesdienstzeiten um 9.30 Uhr und 11.00 Uhr. Nähere Informationen unter: www.evangelischer-kirchenbezirk-tuebingen.de

red

Ein Jahr in Lustnau und BebenhausenSeit gut einem Jahr ist Nicole Friedrich Vikarin in Lustnau und Bebenhausen. Sie berichtet über ihre Erfahrungen.

Die Zeit vergeht wie im Fluge: Bereits ein Jahr mei-nes Vikariats ist vergangen. Und es hat sich viel getan. Meinen ersten Predigtgottesdienst hielt ich im Januar, noch stark zitternd vor Nervosität, und seitdem predige ich regelmäßig einmal im Monat in Lustnau und in Bebenhausen. Es ist jedes Mal spannend und macht mir viel Freude. Auch der Reli-gionsunterricht in der Dorfacker- und der Köstlin-schule liegt mir sehr am Herzen. Insgesamt war das Jahr so bunt wie die Blätter im Herbst. Geburtstagsbesuche, Taufen, Trauungen und eine Beerdigung, Gremienarbeit, Jugendtreff und Geistliche Musik sind neben vielem anderen die Farben an dem bunten Baum „Kirchengemeinde“. Neben den vielfältigen Tätigkeiten in der Gemeinde war dieses Jahr von den vielen Ausbildungsblöcken geprägt, die ich in Bad Boll verbracht habe. Vor den Sommerferien ging es thematisch vor allem um den Gottesdienst und die Kasualien Taufe, Trauung und Beerdigung. Direkt nach den Sommerferien war ich dann zwei Wochen auf Seelsorgekurs. Das war ins-

gesamt eine sehr intensive Zeit. Die nächsten Kurseinheiten finden erst wieder im neuen Jahr statt. Dafür sind nun vermehrt Aufgaben bei meinem Vikariatsteam in Nürtingen/Kirchheim an der Reihe. Die nächsten Wochen und vor allem die Sonntage werden wir uns regelmäßig gegensei-tig in der Praxis besuchen. Begleitet und angeleitet werden wir von Dozenten vom Pfarrseminar. Das bedeutet auch, dass ich dadurch wieder weniger in der Gemeinde sein kann und den ein oder anderen Sonntag „außer Haus“ bin. Demnächst steht auch unser gesellschaftsdiakoni-sches Projekt vor der Tür, das wir als Team gemein-sam planen und organisieren. Zu dem Thema „Du hast meine Nieren bereitet – kann ich sie weiterge-ben?“ wird am 24. November ein Informations- und Diskussionsnachmittag im Ötlinger Gemeindehaus zum neuen Organspendegesetz stattfinden. Einge-laden sind Experten aus verschiedenen Bereichen, damit sowohl medizinische, theologisch-ethische, juristische, psychologische und politische Aspekte der Organspendethematik beleuchtet werden. Für mehr Informationen zu dem Tag stehe ich gerne zur Verfügung.

Nicole Friedrich

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Der Turm stürzt ein… heißt ein Lied von Ton Steine Scherben. So weit ist es mit dem Kirchturm noch nicht. Das Wahrzeichen Lustnaus ist und bleibt von Weitem sicht-bar. Dennoch muss der Turm dringend saniert werden (wir berichteten). Es besteht die Gefahr, dass Putzteile abbre-chen. Aus Sicherheitsgrün-den muss deshalb wieder ein Absperrgitter angebracht wer-den.Inzwischen wurde eine erste Kostenrechnung mit den not-wendigen Maßnahmen erstellt. Demnach belaufen sich die Kosten für die Sanierung auf rund 275.000 Euro. Die Hälfte davon wird die Stadt überneh-men, die andere Hälfte muss von der Kirchengemeinde getragen werden. Um mit den Arbeiten noch 2014 beginnen zu können, benötigt die Kir-chengemeinde einen Grund-stock von ca. 75.000 Euro. Das heißt, die Kirchengemeinde bittet um Ihre Hilfe. Wenn Sie sich mit Ihrer Kirche und dem weithin sichtbaren Wahrzeichen Lustnaus verbunden fühlen, bittet die Kirchengemeinde um Ihre Spende. Jedes große und kleine Opfer ist herzlich willkommen, damit dieses dringliche Projekt begonnen werden kann.

Lustnaus Wahrzeichen muss saniert werden

Im Zuge der Renovierungsar-beiten werden auch die drei Epitaphe (Grabtafeln), die um den Kirchturm angebracht sind, restauriert. Vielleicht liegt Ihnen auch dieses Projekt am Herzen? Machen Sie sich doch einmal auf und schauen sich diese Epitaphe genau-er an. Sie sind Zeugnisse der Geschichte Lustnaus. Und auf einer Platte kann man auch ein Hoffnungszeichen entdecken. Im 1. Buch Mose heißt es: „Und Noah ließ abermals eine Taube aus der Arche fliegen. Die kam zu ihm um die Abend-zeit, und siehe, ein Ölblatt hat-te sie abgebrochen und trug‘s in ihrem Schnabel. Da merkte Noah, dass die Wasser sich verlaufen hätten auf Erden.“ Es ist der Anfang vom Ende der Sintflutgeschichte. Die-ses Hoffnungszeichen, dass es weitergeht und Menschen wieder Boden unter die Füße bekommen, ist im Wappen der

Grabtafel, die an der Nordseite angebracht ist, zu sehen. Diese Tafel aus Schilfsandstein ist jedoch nur noch zum Teil lesbar, der halbe Stein ist bereits verwittert. Doch der Anfang ist noch erhalten. Die Inschrift spielt mit dem Namen des Verstorbenen und ist zugleich ein Sinnspruch: „Mein Wanderer, bewundere hier was Neuß, / ein zwey und zwanzig

jähriger Greiß / starb jung und lebte alt, staat grauen Haaren, / die Ihme nicht vergönnet waren / hat er Verstand und Tugend sich erwählt / und dies ersetz-te ihm, was sonst vielleicht gefehlt. / So war demnach vor einen reichen alten / Herr Johann Friedrich Greiß mit recht zu halten ...“ Der Verweis auf Verstand und Tugend, dazu die Hoffnung des Ölzweigs nach der Flut – vielleicht sind es ja auch Zeichen dafür, dass die Reno-vierungsarbeiten in trockene Tücher gebracht werden können.Wer spenden möchte, kann dies unter dem Stichwort „Kirchtum“ unter der neuen Kontonummer 2315999 bei der KSK Tübingen (BLZ 641 500 20) tun.

sgDer Ölzweig als Hoffnungszeichen im Schnabel der Taube

Erhaltenswert: der Kirchturm in Lustnau

Page 4: Glaube und Gewalt

Die Elemente des Gottesdienstes – Folge 8: die TaufeDie Taufe zählt in der evan-gelischen Kirche neben dem Abendmahl zu den Sakra-menten. Durch die Taufe auf den Dreieinigen Gott („Ich taufe Dich auf den Namen Gottes des Vaters, des Soh-

nes und des Heiligen Geistes“) wird ausgedrückt, dass Gott dem Getauften ein gnädiger Gott sein will und ihn als sein Kind annimmt, seinem Leben ein unbedingtes JA zuspricht. Die Taufe im Neuen TestamentDie Taufe geht zurück auf die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer (Mk 1,9). Die Taufe des Johannes war eine Bußtaufe zur Vergebung der Sünden (Mk 1,4). Jesus taufte selbst nicht, die Notiz, dass Jesus getauft habe (Joh 3,22), wird in Joh 4,1-3 korrigiert. Eventuell haben seine Jünger getauft. Nirgends wird berichtet, dass Jesus seine Jünger getauft hätte.Für die spätere Einsetzung der Taufe in der Urgemeinde werden die Stellen Mk 16,15f; Joh 3,5 sowie der sogenann-te „Taufbefehl“, Mt 28,19f angeführt, wovon die letzte Stelle auch heute noch bei der Taufe zitiert wird: „Jesus sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.“In der Urgemeinde wurde die Taufe aufgrund dieser Worte schnell zum „Initiationsritus“ der Aufnahme ins Christentum. Von Paulus etwa wird seine Tau-fe berichtet (Apg 9,18); Paulus selbst setzt die Tau-fe aller Christen schon selbstverständlich voraus (1. Kor 12,13) und tauft auch selbst (1. Kor 1,16). In den frühen Gemeinden war der Brauch weit ver-breitet, ganze Familien taufen zu lassen: So wird von einer Frau namens Lydia berichtet, die sich selbst und „alle, die zu ihrem Haus gehörten“, taufen ließ (Apg 16,14f). Aus dieser Tatsache kann man schlie-ßen, dass wohl auch schon sehr früh, also zu Zeiten des Paulus, Kinder und Säuglinge, die „zum Haus“ gehörten, getauft wurden. Dieser Brauch hat sich schließlich auch durchgesetzt.Geschichte der Taufe in der Alten KircheTrotz dieses frühen Brauches der Kindertaufe hat bis um 400 n. Chr. vor allem die Erwachsenentau-fe vorgeherrscht. Das hängt damit zusammen, dass die Taufe ursprünglich ganz eng mit dem Glauben

zusammengedacht wurde: Wer glaubte, ließ sich auch taufen. Die Taufe war (und ist bis heute) das Zeichen der Entscheidung für das Christentum. Nur als Erwachsener konnte man aber diese Entscheidung des Glaubens verantwortlich treffen. Nach Justin († 165 in Rom) werden wir ohne unseren Willen gebo-ren, aber willentlich wiedergeboren (also getauft). Tertullian († nach 200) fasst die Taufe als obsignatio fidei (= Besiegelung des persönlichen Glaubens) auf.Erst nach 125 zeigt sich deutlicher, dass man in den Gemeinden auch verstärkt heranwachsende Kinder

tauft, wenn sie unterrichtet und wirk-lich Christen geworden sind. Nach 150 beginnt man auch schon mit Säuglings-taufen, wie Tertullian um 200 berichtet. Um 220 unterscheidet die Kirchenord-nung Hippolyts Erwachsene, Kinder und Kleinstkinder, die noch nicht auf die Tauffragen antworten können, was darum Angehörige für sie tun sollen. Um 250 hält Origenes den Brauch, auch Säuglinge zu taufen, für apos-tolisch (also auf die Apostel = Jünger Jesu zurückgehend). Cyprian († 258 in Karthago) hingegen fordert ausdrück-lich die Säuglingstaufe am 2. oder 3. Tag nach der Geburt, weil Säuglinge erbsündig seien und ihre Seele auf alle

Fälle gerettet werden müsse. Erst im 5. und 6. Jahr-hundert setzt sich die Säuglingstaufe jedoch vollends durch. Kinder- oder Erwachsenentaufe?Diese Frage beschäftigt die Theologie seit der Urge-meinde, verschiedene Theologen kommen zu unter-schiedlichen Auffassungen. In unserer Kirche führen wir die Säuglings- und Kindertaufe durch, weil wir damit zum Ausdruck bringen wollen, dass Gott jeden einzelnen Menschen in jedem Fall und ohne Vorbe-dingung gnädig annehmen will, auch wenn er selbst seinem Glauben noch keinen Ausdruck verleihen kann. In der Theologie spricht man nach Augustinus († 430 in Hippo Regius) von der „vorauslaufenden Gnade Gottes“. Dem „Wort“ Gottes in der Taufe soll dann später die „Ant-Wort“ des Menschen in einem gottgefälligen Leben entsprechen.

Andreas Reinert

Tauftermine in LustnauDie Taufen finden in der Regel im Gemeindegottes-dienst am Sonntagmorgen statt. Die nächsten Taufge-legenheiten sind an den folgenden Sonntagen, jeweils um 9.30 Uhr: 18. November; 9. Dezember; 13. Janu-ar; 24. Februar; 24. März.

red

Taufstein in der Lustnauer Kirche

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Abrahams Herberge – Abschied von einer Vision Seit über 20 Jahren besteht eine enge Partnerschaft zwischen der Evang. Kirchengemeinde Lustnau und Beit Jala. Nun gibt es dort Veränderungen, die einen tiefen Einschnitt in der bestehenden Beziehung bedeuten. Es ist noch nicht sicher, wie die Entwick-lungen weitergehen werden. Ein Bericht von Hanna Lehming fasst die Situation in Beit Jala zusammen.„Das Wohl des einen Volkes hängt vom Wohl des anderen ab“ – so das Motto des palästinensischen lutherischen Pastors Jadallah Shihadeh. Seit den 1980er Jahren kam er immer wieder nach Deutsch-land und besuchte vor allem auch Gemeinden der damaligen nordelbischen Kirche, um für seine Vision einer Begegnungsstätte für Israelis und Palästinenser, für Juden, Christen und Muslime zu werben. „Abra-hams Herberge“ nannte er sein Projekt.In der damaligen nordelbischen Kirche fand Shiha-deh viele Anhänger und Freunde, die den Bau der Begegnungsstätte in dem palästinensischen Städt-chen Beit Jala kräftig unter-stützten. Nach jahrelanger Bauzeit konnte das schöne Gästehaus im Oktober 2003 endlich eröffnet werden.Aber nun wird alles anders in Beit Jala: Pastor Shiha-deh hat um seine vorzeitige Entlassung in den Ruhestand zum 31. Dezember dieses Jah-res gebeten. Er wird Palästi-na verlassen und nach Chile auswandern. Dort lebt bereits eine Gemeinde ausgewanderter palästinensischer Christen, die größer ist als die Gemeinde in Beit Jala. Eine Nachfolge für Pastor Shihadeh steht auch schon fest. Die Ev.-Luth. Kirche in Jordanien und im Hei-ligen Land (ELCJHL) hat als seinen Nachfolger Pas-tor Saliba Rishmawi berufen. Er wird sein Amt am 1. Januar 2013 antreten. Das Aufgabengebiet des neu-en Pastors wird sich allerdings sehr von dem seines Vorgängers unterscheiden: Bereits im September des vergangenen Jahres wurde das Jungenheim in Beit Jala geschlossen. Besonders einschneidend aber sind die Veränderungen, die für die Abrahams Herberge beschlossen wurden: Das Gästehaus wird nicht mehr Teil der Gemeindearbeit sein, sondern als Hotel von der ELCJHL übernommen werden. Sie braucht drin-gend Einnahmen und verspricht sich von dem wun-derbar ausgestatteten Haus unter einem professio- nellen Hotelmanagement gute Gewinne.Allerdings: Der Vision des Gründers der Abrahams Herberge entspricht diese Entwicklung natürlich nicht. Geplant seit Anfang der 1990er Jahren geriet die Begegnungsstätte bei ihrer Eröffnung 2003 in

eine dramatische politische Situation: In Folge des Ausbruchs der 2. Intifada, dem palästinensischen Aufstand, war es Israelis nicht mehr erlaubt, ins palästinensische Gebiet einzureisen. Dieses Verbot gilt bis heute.Die Abrahams Herberge arbeitete trotzdem, in erster Linie als ein Gästehaus und Treffpunkt für Besucher aus der ganzen Welt. Ein in seiner Bedeutung für die Menschen nicht zu unterschätzender Effekt bestand auch darin, dass sie vielen Palästinensern Arbeit und damit ein Einkommen gab. Die Gäste trugen dazu bei, dass der Kontakt zu den immer stärker eingekes-selten Menschen in Palästina nicht abriss.Im Sinne der Vision der Abrahams Herberge orga-nisierte vor allem die Ehefrau des Pastors, Hanne-lore Shihadeh, immer wieder ermutigende Projekte für Kinder und Jugendliche. So gab es sommerliche Musikworkshops, Ausstellungen, Chorarbeit. Unter dem Namen „Abrahams Zelt“ begründete Pastor

Shihadeh 2008 im Flücht-lingslager Deheishe bei Beth-lehem ein soziales Projekt für Kinder und Jugendliche, das heute in dem kleinen palästi-nensischen Ort Al Ubiedyeh fortgesetzt wird.Nachdem die 2. Intifada zur Ruhe kam, unternahmen der Pastor und seine Frau wieder verstärkte Anstrengungen, mit Juden in Kontakt zu kom-men und sie nach Beit Jala

einzuladen. In einigen wenigen Fällen gelang dies. So organisierte Hannelore Shihadeh gemeinsam mit der Rabbinerin Sara Lev einen israelisch-palästinen-sisch-deutschen Theaterworkshop für Kinder. Rabbi-ner der Gruppe „Rabbis for Human Rights“ nahmen mit der Abrahams Herberge an Demonstrationen gegen die Mauer teil und sprachen Gebete.Doch für eine wirkliche Begegnung zwischen Israe-lis und Palästinensern, zwischen Juden, Christen und Muslimen, war die Zeit wohl nicht reif. Im Moment wollen beide Seiten nicht viel davon wissen. Zu groß sind die Enttäuschungen, zu tief sitzen Schmerz und Wut über erfahrene Gewalt, andauernde Ungerechtig-keit und Ratlosigkeit, wie es weitergehen soll. Viele Menschen in Deutschland haben ihre Friedensträu-me auf die Abrahams Herberge projiziert. Vielleicht waren ihre großen Erwartungen manchmal auch eine Last für die kleine Gemeinde und ihr Pastorenehe-paar. Die aber haben mit ihrem mutigen Engagement Zeichen gesetzt. Dafür gebührt ihnen Dank.

Hanna Lehming, September 2012 in: http://nordkirche-weltweit.de

Abrahams Herberge in Beit Jala

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Der Kirchengemeinderat Lustnau hat Birgit Härle im September zur neuen Kirchenpflegerin von Lust-nau gewählt. Sie hat am 1. Oktober ihr Amt angetre-ten und ist die Nachfolgerin von Paul-Gerhard Län-ge, der Ende des Jahres nach 30 Jahren altershalber als Kirchenpfleger der Kirchengemeinde Lustnau ausscheidet.Nicht wenigen Gemeindegliedern ist Birgit Här-le durch ihre jahrelange Mitarbeit in der Kirchen-gemeinde Lustnau ein Begriff. Sie engagierte sich im Kirchenchor und bei Kinderbibeltagen, besuch-te früher regelmäßig das Frauenfrühstück, half bei der Vorbereitung von Got-tesdiensten und ist überdies eine begeisterte Teilneh-merin der jährlichen Berg-wanderwochenenden.Geboren wurde Birgit Här-le in Bad Urach, kam aber bereits mit einem Jahr nach Pfrondorf, wo sie auch die Grundschule besuchte. Nach dem Realschulab-schluss an der Tübinger Albert-Schweitzer-Real-schule machte sie zunächst ein soziales Jahr, da sie Krankenschwester werden wollte. Die Zeit an der Unfallchirurgie der Tübinger Universitätsklinik ließ sie jedoch umdenken und so entschied sie sich, obwohl sie in Stuttgart am Katharinenhospital einen der damals raren Ausbildungsplätze als Kranken-schwester erhalten hatte, doch für eine Ausbildung als Groß- und Außenhandelskauffrau bei der Firma Brennenstuhl in Pfrondorf. Nach der Ausbildung war sie dort in der Werbemittelabteilung beschäftigt und kümmerte sich um Werbegeschenke, die andere Firmen bei Brennenstuhl in Auftrag gaben. Um etwas anderes kennen zu lernen wechselte sie zur Firma Paul Horn im Tübinger Süden in die EDV-Abteilung, wo sie für die Auftragserfassung und -bearbeitung, das Rechnungswesen und die Datensi-cherung zuständig war. Als der damalige Chef ohne Nachfolger kurz vor dem Ruhestandsalter stand und die Zukunft der Firma unsicher schien, ergriff Birgit Härle die Gelegenheit, zum Schwäbischen Tagblatt zu wechseln. Dort war sie zunächst im Vertrieb ein-gesetzt, wechselte dann aber in die Anzeigenabtei-lung und war vor allem für die Familienanzeigen zuständig. Der persönliche Kundenkontakt gefiel ihr sehr, und sie denkt gerne an diese interessante Zeit zurück.Seit nahezu 20 Jahren wohnt Birgit Härle nun auf

dem Herrlesberg. Während der Erziehungszeit für ihre fünf Kinder im Alter von 7-18 Jahren war sie nicht berufstätig, sondern engagierte sich ehrenamt-lich als Elternvertreterin in den verschiedenen Kin-dergärten und Schulen und in der Kirchengemeinde. Die Stelle als Kirchenpflegerin sieht sie als großen Glücksgriff, da sie es ihr ermöglicht, ihre Arbeits-zeit größtenteils frei einzuteilen. Ihre Kinder freuen sich sehr über ihre neue Arbeit, auch weil sie ihr Büro bei sich zu Hause hat.Mit der neuen Amtsinhaberin wurde auch die Stel-

le der Kirchenpflegerin in Lustnau umstrukturiert. Wie in den meisten Kir-chengemeinden inzwi-schen üblich, übernimmt nun die kirchliche Ver-waltungsstelle in der Vil-la Metz die Bearbeitung aller regelmäßigen größe-ren Zahlungen und Dau-eraufträge. Sie erstellt die jährlichen Haushaltspläne der einzelnen Gemeinden. Für Birgit Härle bleibt dennoch genügend Arbeit. Sie verwaltet alles, was in der Kirchengemeinde mit

Geld zu tun hat. Sie kümmert sich zum Beispiel um die Opfergelder und die Einnahmen aus den fair gehandelten Waren, sie verwaltet die Sparbü-cher der Kirche, kümmert sich um Pachtzinsen und den Lustnauer Gemeindebeitrag, hat aber auch mit Personalangelegenheiten wie etwa der Bezahlung der Organisten und Ähnlichem zu tun. Sie ist kraft Amtes Mitglied im Kirchengemeinderat und nimmt an den Kirchengemeinderatssitzungen und an den Dienstbesprechungen mit den beiden Pfarrern teil.In einem nur dreitägigen Fortbildungsseminar „Ein-führung zum Kirchenpfleger/zur Kirchenpflegerin“ soll eine neue Kirchenpflegerin alles lernen, was sie für ihre umfangreiche Tätigkeit wissen muss. Bir-git Härle ist daher froh, dass sie die Mitarbeiter der Kirchengemeinde bereits so gut kennt und sowohl in Lustnau als auch von der kirchlichen Verwal- tungsstelle viel Unterstützung bei der Einarbeitung erhält. Die Kirchengemeinde Lustnau ist sehr froh, mit ihr eine engagierte und in der Kirchengemeinde gut integrierte neue Mitarbeiterin gefunden zu haben und hofft, dass aus den drei Jahren, für die Birgit Härle zunächst in ihr Amt vom Kirchengemeinderat gewählt wurde, wesentlich mehr werden.

coe

Birgit Härle zur neuen Kirchenpflegerin gewählt

Birgit Härle, die neue Kirchenpflegerin der Kirchengemeinde Lustnau

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Erntedankfest und Vorstellung der KonfirmandenIm Rahmen eines Familiengottesdienstes mit Abendmahl wurden am Sonntag, 30. September das diesjähri-ge Erntedankfest gefeiert und die Konfirmanden von Pfarrer Stephan Glaser und Pfarrer Manfred Harm der Gemeinde vorgestellt. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Kinderchor. Abschließend gab es noch Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen beim ausgiebigen Kirchenkaffee auf dem Kirchplatz.

red

Die Kinder der Kinderkirche bereiten sich mit ihren Gaben auf den Einzug in die Kirche vor.

Die beiden Pfarrer Stephan Glaser und Manfred Harm stellen ihre Konfirmanden vor und überreichen ihnen ihre Bibel.

Nicht nur Kaffee und Kuchen sondern auch Säfte schmeckten nach dem Gottesdienst.

Die Erntegaben und der Kinderchor

Page 8: Glaube und Gewalt

Ökumenischer Begrüßungsabend für Neuzugezogene

Sind Sie im vergangenen Jahr neu nach Lustnau zugezogen? Am Donnerstag, 8. November um 20 Uhr sind Sie von der evangelischen und der katho-lischen Kirchengemeinde sehr herzlich eingeladen, zu einem Begrüßungsabend in den Gemeindesaal der St. Petrusgemeinde neben der St. Petrus-Kirche (im Gebäude des Luise-Poloni-Heims) zu kommen. Der Abend bietet die Möglichkeit, sich über die Erfahrungen am neuen Wohnort oder mit der Kirche auszutauschen, sich über die Kirchengemeinden und ihre Aktivitäten zu informieren und auch Erwartun-gen an die Kirchengemeinden weiterzugeben. Herzliche Einladung!

red

Gottesdienste im Luise-Poloni-HeimÄnderung des Gottesdiensttermins

Im Luise-Poloni-Heim finden wie bisher wöchent-lich Gottesdienste statt. Sie werden im ökumeni-schen Wechsel zwischen katholischer und evangeli-scher Kirchengemeinde vorbereitet. Bisher wurden sie immer mittwochs um 10.45 Uhr gefeiert. Aus Termingründen musste der Wochentag geändert werden. Ab November werden die Gottesdienste donnerstags um 10.45 Uhr sein.

red

Frauenfreizeit auf dem ForggenhofZehn Frauen machten sich in der ersten Schulwo-che auf, ein verlängertes Wochenende miteinander zu genießen. Eine Teilnehmerin berichtet:Am Donnerstagnachmittag nach der Ankunft mach-ten wir einen längeren Spaziergang an und um den Faulensee – dabei konnten wir auch eine Rehfamilie aus der Nähe beobachten. Abends wurden wir in die Entstehungsgeschichte der Bergpredigt eingeführt. Die herrliche Sonne lockte uns am nächsten Mor-gen zu einem langen Ausflug, je nach Kondition mit kleinerem oder größerem Spaziergang bis hin zum Aufstieg auf die Salober Alm. Später beschäftig-ten uns die Seligpreisungen mittels verschiedener methodischer Zugänge bis hin zum Tanz.Gemütlich ließen wir den Tag mit Wein, Weib(ern) und Gesang ausklingen. Dazu gab es als Zugabe auch noch Spiele und Sterne (komplexes Bastelan-gebot).In der Bibelarbeit am Samstag vertieften wir die

Seligpreisung „Selig sind die Sanftmütigen“ anhand einer alttestamentlichen Geschichte. Bei danach wieder schönstem Sonnenschein konnten wir mit-tags zur Alpe Beichelstein wandern und dort Kuchen oder Herzhaftes bei wunderbarer Aussicht genießen.Unsere Unterkunft lag in herrlichster Landschaft am Fuße der Alpen mit Ausblick auf den Forggensee, die Königsschlösser und schneebetupfte Berge.Wir haben uns rundum wohl gefühlt und danken den beiden Verantwortlichen Bärbel Wiedemann und Susanne Maier ganz herzlich für ihre engagierte und liebevolle Vorbereitung und Begleitung.Im nächsten Jahr laden die beiden wieder zur Frau-enfreizeit ein, vielleicht haben wieder vier Neue Lust dazu?

Renate Haug

Bei wunderbarem Spätsommerwetter vor der Kulisse der Allgäuer Alpen – die Teilnehmerinnen der Frauenfreizeit

Krippenspiel-ProbenNatürlich wird es auch 2012 am 4. Advent und Hei-ligabend wieder ein Krippenspiel geben. Wer mit-machen möchte ist ganz herzlich eingeladen. Mitmachen können Kinder ab der 1. Klasse sowie jüngere Kinder aus der Kinderkirche oder dem Kin-derchor nach Absprache. Kinder ab der 3. Klasse können eine Sprechrolle bekommen. Diese werden nach der ersten Probe durch das Leitungsteam ver-geben. Anmeldezettel für das Krippenspiel gibt es in der Kinderkirche oder bei den Kinderchorproben. Sie liegen auch im Gemeindehaus aus oder können im Kirchengemeindebüro (Steige 3) abgeholt werden. Anmeldeschluss ist der 16. November.Für die Kinder ab der 3. Klasse, die eine Sprech-rolle wollen, findet die erste Probe am Freitag, 16. November von 15.15 bis 16 Uhr im Gemeinde-haus statt. Die genauen Probentermine für alle Kin-der stehen auf den Anmeldungen. Rückfragen an Diakon Sebastian Heusel, Tel. 5668418 oder Email: [email protected]

Sebastian Heusel

Page 9: Glaube und Gewalt

TeenieKirche in LustnauEs ist Sonntagmorgen in Lustnau. Im Jugendbereich des Gemeindehauses treffen immer mehr Jungs und Mädels ein – es ist TeenieKirche.

TeenieKirche heißt:• Gottesdienst für Kinder/Jugendliche ab der 4. Klasse• ab 9.30 Uhr Tischkicker, Tischtennis, Billard, Tee und Kekse zum Ankommen und da sein• miteinander Bibel lesen, singen (siehe Bild), beten, diskutieren, spielen, basteln …• andere treffen und gemütlich auf den Sofas sitzen.Immer wieder lassen sich die Mitarbeiter etwas Besonderes einfallen. So war die TeenieKirche am 7. Oktober im „Lustnauer Gefängnis“, traf dort Paulus und Silas und hörte von ihrem Gefängnis-erlebnis. Weitere spannende Geschichten – ungewöhnlich präsentiert – gibt es an folgenden TeenieKirche-Tagen: 4. November, 18. November und 9. Dezem-ber.Weitere Infos zur TeenieKirche gibt es bei Gemein-dediakon Sebastian Heusel (Tel. 5668418, Email: [email protected]).

Sebastian Heusel

Ökumenischer SeniorenkreisDer ökumenische Seniorenkreis trifft sich wie-der am Mittwoch, 7. November um 14.30 Uhr im Gemeindesaal von St. Petrus. Zu Gast wird an die-sem Nachmittag Monika Rieger vom Deutschen Roten Kreuz sein. Sie wird die Teilnehmenden mit Sitzgymnastik auf die bewegungsärmere Winterzeit vorbereiten. Alle Seniorinnen und Senioren sind dazu herzlich eingeladen. Ein Abhol- und Bring-service steht wieder zur Verfügung. Ein Anruf unter 9870830 genügt.

Nadine Flock-Mesle

Kinderchorausflug

Dem Enthusiasmus der Chorkinder auf ihrem Ausflug ins Ravensburger Spieleland konnte das trübe Wetter

am ersten Oktobersonntag wenig anhaben. Beim Rodeo reiten, Wildwasserrafting und an der Turborutsche

brauchte niemand Schlange stehen!

Junge Philharmonie im Gemeindehaus

Am Samstag, 17. November spielt die Junge Phil-harmonie Rottenburg im Gemeindehaus. Gegrün-det von ihrem Leiter Albert Geiger ist sie seit Jah-ren eines der führenden Orchester der Region. In Kooperation mit der Rottenburger Musikschule ent-standen viel beachtete Musiktheater-Aufführungen wie Offenbachs „Die schöne Helena“ oder 2011 die

Rockoper „Jesus Christ Superstar“.In ihrem Lustnauer Konzert spielt die Junge Phil-harmonie neben zwei Ouvertüren von Franz Schu-bert und Felix Mendelssohn-Bartholdy das Oboen-konzert von Domenico Cimarosa (18. Jh.). Mit dem Klavierkonzert e-Moll von Frédéric Chopin wird eines der schönsten romantischen Stücke seiner Gattung dargeboten. Solistinnen sind Olivia Schüle und Cecilia Zhang. Der Abend beginnt bei freiem Eintritt um 18 Uhr.

Pieter Minden

Junge Philharmonie Rottenburg

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Kreatives Basteln im FrauentreffUnter dem Motto „Kreatives Bas-teln“ lädt der Ökumenische Frau-entreff alle interessierten Frauen ein, am Dienstag, 6. November unter Anleitung von Johanna Bät-ge kleine Geschenkschachteln in Falttechnik herzustellen. Für das

Papiermaterial wird ein Unkostenbeitrag erbeten. Als Arbeitshilfe wird ein Lineal benötigt. Beginn ist um 20 Uhr im Evang. Gemeindehaus.

Ruth Reinhardt

Literaturabend: Die MoselreiseAm Freitag, 30. November um 20 Uhr wird im Gemeinde-haus der Roman „Die Mosel-reise“ von Hanns-Josef Ortheil vorgestellt und besprochen. Alle Literaturinteressierten sind

herzlich eingeladen.Im Sommer 1963 wandert der elfjährige Hanns-Josef Ortheil mit seinem Vater die Mosel entlang und führt mit hellwacher Beobachtungsgabe ein Reisetage-buch. Als arrivierter Schriftsteller wiederholt Ortheil diese Reise. Sein 2010 erschienenes Buch enthält die Aufzeichnungen der ersten Reise, stellt diese aber in den Kontext neuer Fragen über Reisen und Schrei-ben, über Schauen und Familie, ein Buch, das den Leser mit dem Kind in uns in Kontakt bringt.

Christiane Plies

Lustnauer Frauenfrühstück Am Mittwoch, 21. November ab 9 Uhr wird Altlandesbischof Dr. Gerhard Maier einen Vortrag zum Thema „Begegungen, die unser Leben prägen“ halten. Der Refe-rent studierte zunächst Jura, ehe er sein Theologiestudium auf-

nahm. Er wird über die vielen Begegnungen, die ein Leben entscheidend prägen können, berichten. Herzliche Einladung! Elisabeth Roller

Sp(i)rit Herzliche Einladung zum Sp(i)rit am Sonntag, 11. November. In der The-menreihe „Das Vaterunser – ein Gebet für alle Lebenslagen“ geht es dieses Mal um die Großartigkeit seines Rei-ches. Treffpunkt ist wie immer in den

Wintermonaten um 17 Uhr (!) im Dachgeschoss des Gemeindehauses. Für Kinder gibt es ein extra Pro-gramm. Für alle Altersgruppen geeignet! Gottfried Roller

Weihnachtspakete für Menschen in Not Auch in diesem Jahr besteht wieder die Möglichkeit, Menschen, die in großer materieller Not leben müs-sen, mit einem Päckchen zu Weihnachten eine Freu-de zu bereiten und Hoffnung zu schenken. Nicht nur Kinder, auch viele alte Menschen in Osteuropa und Zentralasien leben weit unter der Armutsgrenze und können beschenkt werden.

Ein Päckchen WeihnachtsfreudeDas Frauenfrühstück unterstützt die Aktion „Ein Päckchen Weihnachtsfreude schenken“ und lädt herzlich zum Päckchenpacken ein. In die Kinder-päckchen (max. 5 kg) dürfen Süßigkeiten, Spielsa-chen, Schulsachen, Bilderbücher ohne Text, Körper-pflege-Artikel sowie Mützen, Schals, Handschuhe und Socken gepackt werden. Wegen der sehr strengen Zoll- und Hygienevorschriften muss alles neu sein. Die Lebensmittelpakete (max. 5 kg) sollten Reis, Nudeln, Gries, Sonnenblumenöl, Marmelade, Nuss-nougatcreme, Schokolade und Kekse, Kaffee, Tee, Vitamintabletten – alles mindestens haltbar bis April 2013 – sowie Zahnpasta, Zahnbürste und Handcreme enthalten. Bitte keine Glasbehälter! Für das Seniorenpaket (ebenfalls max. 5 kg) emp-fiehlt sich eine Kombination aus Lebensmittelpaket und Körperpflegeartikeln. Weitere Informationen gibt es unter Tel. 24804; außerdem liegt in der Kirche und im Gemeindehaus Informationsmaterial aus. Die Päckchen – möglichst mit einem Portoanteil von 5 € – können bis spätes-tens 12. November bei Elisabeth Roller, Denzenberg-straße 46 in Lustnau abgegeben werden.

Weihnachten im SchuhkartonWeihnachtsfreude für Kinder hat die Geschenkak-tion „Weihnachten im Schuhkarton“ im Blick: ein-fach einen normal großen Schuhkarton (Deckel und Schachtel getrennt) mit Geschenkpapier bekleben und mit neuen, unbenutzten Sachen, entweder für einen Jungen oder ein Mädchen, füllen. Bewährt hat sich eine bunte Mischung aus Spielsachen, Hygiene-artikeln, Schulmaterialien, Kleidung und Süßigkei-ten sowie einem persönlichen Weihnachtsgruß. Eine genaue Packanleitung ist den Aktionsflyern zu ent-nehmen, die u.a. in den Annahmestellen ausliegen. Bis 15. November sollte der Schuhkarton geschnürt sein und mit einer empfohlenen Spende von 6 € für Abwicklung und Transport abgegeben wer-den, und zwar in Lustnau bei der Metzgerei Raiser oder im Rathaus Lustnau oder Bebenhausen. Weite-re Annahmestellen sowie Informationen sind unter www.weihnachten-im-schuhkarton.org zu finden oder bei Elisabeth Stieler unter Tel. 6 12 86 zu erfragen.

Elisabeth Roller und Elisabeth Stieler

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Ihre Spende ist angekommen und wird bestimmungsgemäß verwendet

Im September betrugen die Kollekten in den Got-tesdiensten in Lustnau: 83 € für die eigene Gemeinde am 2. September159 € je zur Hälfte für die kath. und die evang. Jugendarbeit am 9. September (Dorffest) 399 € für die eigene Gemeinde am 16. September 29 € auf dem Friedhof am 16. September329 € am 13. September (Schulanfänger- gottesdienst) 43 € für die Jugendarbeit Lustnau und im Bezirk am 23. September369 € für das Kinderheim Beit Jala am 30. September

Außerdem gingen folgende Spenden ein:140 € für das Gemeindehaus150 € für die eigene Gemeinde400 € für die Kirchturmsanierung

Der Spendenstand für die Gemeindehausrenovie-rung beträgt 72.318 €.

Herzlichen Dank allen Spenderinnen und Spendern.

Abendbibelschule Vom 12. bis 16. November hält Pfarrer und Stu-dienleiter Dr. Paul Murdoch zum Thema „Die Bergpredigt – Anleitung für Nachfolger“ die dies-jährige Abendbibelschule. Im Mittelpunkt stehen Ausschnitte aus Matthäus 5 bis 7. Die Abende beginnen um 20 Uhr im Großen Saal des Gemein-dehauses und dauern jeweils eine Stunde. Verschie-dene Ensembles aus dem Kirchenbezirk sorgen für die musikalische Gestaltung. Veranstaltet wird die Abendbibelschule von der Ludwig-Hofacker-Verei-nigung im Kirchenbezirk Tübingen.

Paul-Gerhard Roller

TotengedenkenAm Ewigkeitssonntag wird in den Gottesdiensten um 9.30 Uhr in Lustnau und um 11 Uhr in Beben-hausen besonders der Verstorbenen des vergange-nen Jahres gedacht. Die Namen der Verstorbenen werden vorgelesen und für jeden Verstorbenen wird eine Kerze angezündet. Um 15 Uhr findet auf dem Friedhof Lustnau eine Feier statt, die der Posaunenchor mitgestaltet.

red

Austräger gesucht und gefundenMonika Krammer hat sich bereit erklärt, den Gemeindedienst für den Bezirk Stäudach 119-129 zu übernehmen. Herzlichen Dank für ihre Bereit-schaft!Weiterhin werden noch für die Pfrondorfer Straße und Ob dem Himmelreich helfende Hände gesucht.Wenn Sie diesen Dienst übernehmen können, mel-den Sie sich bitte im Kirchengemeindebüro.

red

Hilfe für Trauernde nach SuizidDie Krisenberatungsstellen im Arbeitskreis Leben in Reutlingen/Tübingen e.V. (AKL) beraten und begleiten Menschen in Lebenskrisen und suizida-len Krisen sowie Trauernde, die einen Angehörigen durch Selbsttötung verloren haben. Auf folgende Veranstaltungen möchte der AKL hin-weisen:Am Sonntag, 25. November um 16 Uhr findet in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche, Berliner Ring 12 in Tübingen ein Ökumenischer Gottesdienst zum Gedenken an alle, die durch Selbsttötung verstor-ben sind, statt. Der Gottesdienst wird gemeinsam mit Hinterbliebenen gestaltet. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es im Gemeindehaus die Möglich-keit, bei einer Tasse Tee ins Gespräch zu kommen.Vom 7. bis 9. Dezember bietet der Arbeitskreis Leben im Bildungshaus St. Luzen in Hechingen ein Seminarwochenende für Trauernde nach einem Sui-zid an. Das Seminar mit dem Thema „Warum konn-ten wir dich nicht halten?“ wird von zwei Fachkräf-ten geleitet und findet in einer Gruppe von 6 bis 12 Teilnehmern und Teilnehmerinnen statt. Weitere Informationen unter:www.ak-leben.de

red

Leben wir, so leben wir dem Herrn.Sterben wir, so sterben wir dem Herrn.

Ob wir nun leben oder sterben, so sind wir des Herrn. (Röm 8, 14)

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Terminkalender Lustnau und Bebenhausen November

Kindersingkreis für Kinder von 4 bis 6 Jahren ist freitags um 17.15 Uhr im Gemeindehaus.Kinderchor für Kinder ab Schulklasse 1 ist freitags um 14.30 Uhr und ab Klasse 3 um 15.15 Uhr.Projektchorproben sind mittwochs um 20 Uhr im Gemeindehaus.Jungbläserausbildung ist montags und mittwochs um 18 Uhr im Gemeindehaus.Posaunenchorprobe ist mittwochs um 20.30 Uhr im Gemeindehaus.

IMPRESSUMGemeindebrief der evangelischen Kirchengemeinden

Bebenhausen und Lustnau (Herausgeber)Redaktionsadresse:Steige 3, 72074 Tübingen; Tel. (0 70 71) 8 88 41 10; Fax: 88 99 67Email: [email protected]: www.evangelische-kirche-tuebingen.de/lustnau www.evangelische-kirche-bebenhausen.deRedaktion: Corinna Engel (coe), Birgit Epple (be), Christine Eß (ce), Dieter Gutwerk (dg), Manfred Harm (mh), Stephan Glaser (sg) (verantw.)Druck: Mauser & Tröster, ÖschingenAuflage: 2.650Erscheinungsweise: Zehn Ausgaben im Jahr (kostenlos)Spendenkonten: KSK Tübingen (BLZ 641 500 20)Evang. Kirchenpflege Lustnau 2315999; Bebenhausen 41 344Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 10. November

ANSCHRIFTENEvang. Kirchengemeindebüro Lustnau und BebenhausenPfarramtssekretärin Ruth ReinhardtÖffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9.30-11.00 Uhr; Mi 16-18 UhrSteige 3, Telefon: (0 70 71) 8 88 41 10 Fax: (0 70 71) 88 99 67Evang. Pfarramt Lustnau SüdPfarrer Stephan Glaser, Steige 3, Tel. 8 18 40, Fax. 88 99 67Evang. Pfarramt Lustnau Nord und BebenhausenPfarrer Manfred Harm, Neuhaldenstraße 10/1, Tel. 8 44 00, Fax: 8 44 03Vikarin: Nicole Friedrich, Liststr. 4, Tel. 967516Gemeindediakon: Sebastian Heusel, Tel. 5668418Kirchengemeinderatsvorsitzende in LustnauKatrina Kress, Dorfstraße 3, Tel. 88 98 55Kirchengemeinderatsvorsitzender in BebenhausenChristof Tränkle, Schönbuchstraße 49/1, Tel./Fax 6 42 84Diakoniestation Tübingen: Tel. 93 04-21

LUSTNAU BEBENHAUSEN

Sonntag 04.11 09.30 h Gottesdienst mit Abendmahl, Harm 11.00 h Gottesdienst mit

Abendmahl, Harm

10.00 h Kindergottesdienst und Teeniekirche Dienstag 06.11. 20.00 h Ökumenischer Frauentreff

Mittwoch 07.11. 14.30 h Ökumenischer Seniorenkreis 20.00 h Projektchor

Donnerstag 08.11. 10.45 h Gottesdienst im Poloni-Heim, Glaser 20.00 h Kirchenchor 20.00 h Abend für Neuzugezogene in Lustnau

Samstag 10.11. Kirchengemeinderatstagung Lustnau/Bebenhausen

Sonntag 11.11.

09.30 h Bittgottesdienst für den Frieden, Glaser 11.00 h Kindergottesdienst 09.30 h Frühstück der Kinderkirche 11.00 h Bittgottesdienst für den

Frieden, Glaser 10.00 h Kindergottesdienst 12.00 h Eritreischer Gottesdienst 17.00 h Sp(i)rit

Mittwoch 14.11. 20.00 h Projektchor Donnerstag 15.11. 10.45 h Gottesdienst im Poloni-Heim, Ambros 20.00 h Kirchenchor Freitag 16.11. 15.15 h Erste Krippenspielprobe Samstag 17.11. 18.00 h Konzert Junge Philharmonie Rottenburg

Sonntag 18.11. 09.30 h Gottesdienst, Friedrich, mit

Taufgelegenheit 11.00 h Gottesdienst, Friedrich

10.00 h Kindergottesdienst und Teeniekirche Montag 19.11. 19.30 h Kirchengemeinderat

Mittwoch Buß- und Bettag

21.11. 09.00 h Frauenfrühstück 19.00 h Gottesdienst, Glaser,

Rathaus

20.00 h Gottesdienst, Glaser Donnerstag 22.11. 10.45 h Gottesdienst im Poloni-Heim, Glaser 20.00 h Kirchenchor

Sonntag 25.11.

09.30 h Gottesdienst mit Totengedenken, Harm 11.00 h Gottesdienst, Harm

10.00 h Kindergottesdienst 15.00 h Andacht in der Halle des Lustnauer

Friedhofs, Harm, mit Posaunenchor Mittwoch 28.11. 20.00 h Projektchor

Donnerstag 29.11. 10.45 h Gottesdienst im Poloni-Heim, Ambros 19.45 h Kirchengemeinderat

20.00 h Kirchenchor Freitag 30.11. 20.00 h Literaturabend