Jahresbericht_2004_NABU-Stiftung.pdf

Embed Size (px)

Citation preview

  • 8/11/2019 Jahresbericht_2004_NABU-Stiftung.pdf

    1/19

    Jahresbericht 2004

    Die NABU-Stiftung: Um 1.592 Hektar gewachsen

    2004 konnte die NABU-Stiftung nahtlos an den erfolgreichen Flchenaufbau des Vor-jahres anknpfen und den Stiftungsbesitz auf rund 4.280 Hektar Naturschutzflcheausbauen. Zwar langsamer als im Vorjahr, doch stetig wuchs parallel hierzu das Stif-tungskapital, dessen Aufbau als unerlssliche Absicherung der stiftungseigenen Natur-paradiese hohe Prioritt besitzt. Mit dem Ende 2004 auf 946.827,31 angewachsenemStiftungskapital sind mittlerweile rund 2.000 Hektar der stiftungseigenen Naturpara-diese dauerhaft und unabhngig von anderen Einnahmen abgesichert und knnendamit als unser Naturerbe fr kommende Generationen erhalten werden.

    Um auch die weiteren Flchen der NABU-Stiftung auf finanziell nachhaltige Beine zustellen, wird der Aufbau des Stiftungskapitals auch weiterhin zu den wichtigsten Auf-gaben der NABU-Stiftung gehren. All denjenigen, die uns bisher bei dieser wichtigen

    Aufgabe durch finanzielles Engagement geholfen haben, gilt auch an dieser Stelle er-neut unser herzlicher Dank!

    Personell gab es 2004 keine Fluktuationen im eingearbeiteten Team der NABU-Stiftung aus Christian Unselt, Frauke Hennek, Jana Baumgardt, Stefan Rhrscheid undGregor Beyer. Das Aufgabenspektrum wuchs hingegen mit der bernahme der Finanz-und Spendenbuchhaltung in das Berliner Stiftungsbro sowie dem Aufbau einer effek-tiven Liegenschaftsverwaltung fr den Flchenbesitz der NABU-Stiftung. Durch dasgestiegene Arbeitspensum ist fr das Jahr 2005 eine zeitliche Aufstockung der Sekreta-riatsstelle von Jana Baumgardt sowie die Einbeziehung des NABU-Dienstleistungs-

    zentrums Blumberger Mhle in die Schutzgebietsbetreuung geplant.

  • 8/11/2019 Jahresbericht_2004_NABU-Stiftung.pdf

    2/19

    NABU-Stiftung Nationales Naturerbe - Jahresbericht 2004

    2

    Die Projekte der NABU-Stiftung

    Wie im vorherigen Jahr war auch das Jahr 2004 durch umfangreiche Flchenkufegeprgt. Die stiftungseigenen Naturparadiese Grnhaus, Stechlinsee-Gebiet und Bie-senthaler Becken wuchsen weiter. Umfangreiche Flchen konnte die NABU-Stiftungauch von der BVVG aus dem ehemals volkseigenen Vermgen der DDR bernehmen.Daneben erweiterten zahlreiche Flurstcke entlang der Havel sowie auch im GrnenBand Sachsen den Stiftungsbesitz. Bei den erfolgreichen Kaufabschlssen konntenunter anderem die zweckgebundenen Rcklagen eingesetzt werden, die in den Vorjah-ren aus fr den jeweiligen Zweck bestimmten Spenden aufgebaut worden waren.

    Auf den 2004 neu erworbenen Flchen richtete die NABU-Stiftung die Flchenbetreu-ung auf die Bewahrung der Artenvielfalt aus. Auf vielen der Flchen wurde mit demBesitzbergang an die NABU-Stiftung eine Bewirtschaftung ausgeschlossen feuchteErlenbruchwlder, artenreiche Laubmischwlder mit altem Baumbestand oder die

    ganz jungen ehemaligen Tagebauflchen knnen sich seither ohne Beeinflussung desMenschen entwickeln. Auf anderen Flchen wurde die Bewirtschaftung so umgestellt,dass sie nun auf den Erhalt und die Vergrerung der Artenvielfalt ausgerichtet ist. Obextensive Schafbeweidung, Feuchtgrnlandbewirtschaftung unter strengen natur-schutzfachlichen Auflagen oder das radikale Auflichten von dsteren Kiefernmonokul-turen als ersten Schritt hin zu struktur- und artenreicheren Mischwldern fr jedeFlche wurde einzeln entschieden, wie sich die Natur am allerbesten entfalten kann.

    Auch 2004 wre die erfolgreiche Arbeit der NABU-Stiftung nicht ohne die engagierteUntersttzung vieler Naturfreunde mglich gewesen, die uns mit Spenden, Patenschaf-

    ten und Zustiftungen sowie immer wieder auch mit herzlichem Zuspruch untersttz-ten. Die Erfolge der NABU-Stiftung sind auch der Erfolg des Engagements dieser vielennaturverbundenen Menschen. Wir sagen fr jegliche Hilfe, die wir 2004 erfahren durf-ten, Herzlichen Dank!

    1. Tafelsilber der deutschen Einheit

    kologisch intakte Landschaften und ein Reichtum an seltenen Tier- und Pflanzenar-ten lieen den damaligen Bundesumweltminister Klaus Tpfer schwrmen. Tafelsil-

    ber der Deutschen Einheit nannte er die Naturschtze in den ostdeutschenNationalparken und Naturschutzgebieten, die zu DDR-Zeit im volkseigenen Verm-gen lagen.

    Nach Jahren des politischen Tauziehens um die Rettung dieser nun bundeseigenenFlchen vor einer drohenden Privatisierung werden seit 2002 insgesamt bis zu 100.000Hektar vom Bund an die stlichen Bundeslnder und von diesen zum groen Teil anNaturschutzorganisationen bertragen. Fr die erste Tranche in einem Umfang von50.000 Hektar vornehmlich Wald- und Brachflchen - mssen Lnder und Natur-schutzorganisationen nur die Nebenerwerbskosten in Hhe von rund 6 % des Wertes

    der Flche zahlen. Fr die zweite Tranche hier handelt es sich um bis zu 50.000 Hek-tar landwirtschaftliche Flchen und Flchen am Rande der Naturschutzgebiete - wirdvom Bund auch die Zahlung eines Kaufpreises in Hhe des Verkehrswertes verlangt.

  • 8/11/2019 Jahresbericht_2004_NABU-Stiftung.pdf

    3/19

    NABU-Stiftung Nationales Naturerbe - Jahresbericht 2004

    3

    Genauso wie im Vorjahr konnte die NABU-Stiftung 2004 wieder umfangreiche Fl-chen in Brandenburg und Sachsen-Anhalt aus der entgeltlosen erste Tranche ber-nehmen. Am 17. Dezember unterschrieb sie die Kaufvertrge ber rund 548 HektarNaturschutzflche in 27 Naturschutzgebieten Brandenburgs sowie ber 60 Hektar in 4Naturschutzgebieten Sachsen-Anhalts. Bis zuletzt wurde um einzelne Flurstcke hart

    gefeilscht, deren bertragbarkeit an die NABU-Stiftung unsicher war. Mit den schonvorher bertragenen Flchen bernahm die NABU-Stiftung im Jahr 2004 damit insge-samt rund 743 Hektar aus dem Pool der unentgeltlichen Naturschutzflchen des Bun-des (siehe Tabelle 1).

    Tabelle 1: Erwerb der NABU-Stiftung an unentgeltlichen BVVG-Flchen in 2004:

    Naturschutzgebiet Erwerb 2004

    Brandenbur in Hektar

    Brenbusch 2,0207

    Biesdorfer Kehlen 12,6770

    Breitenteichische Mhle 2 2542

    Briesener Luch 1,1130

    Bckwitzer See und Rohrlacker Graben 0,0275

    Doll ener Grund 1 8717

    Er etal 28,1378

    Es enluch und Stl er See 2,9834

    Felchowsee Felchowsee ebiet 1 8250

    Fischteiche Blumber er Mhle 0,2898

    Flut rabenaue Waltersdorf 2,1146

    Groe Freiheit bei Plaue 2,5420

    Herrensee, Lan e Dammwiesen und Barnimhn e 1,2647

    Hutelandschaft Altranft-Sonnenbur 31,4290Kranichteich 9 0882

    Kra ner Teiche/Lutzketal 117,7416

    Kuhwinkel 13,2134

    Lan e Dammwiesen und unteres Annatal 4,6294

    Leuenber er Soll 8,3585

    Lietzener Mhlental 15,2391

    Lcknitztal 4,3240

    Luisensee 33,6624

    Mittlere Oder 5,1720

    Mllerber e 16,8533

    Oderhn e Mallnow 46,3411

    Peickwitzer Teiche 46,2898Pie er rund 0,5940

    Rambower Torfmoor 38,3570

    Re tener Teiche 10,4313

    Salve tal 25,9023

    Salzstelle am Bahnhof Frankendorf 2,1002

    Schwarzes Luch 2,6480

    Schwarzwasser bei Li sa 3,0706

    Skab er Torf raben 11,1202

    Sor enteich 2,3777

    S reewiesen sdlich Beeskow 7,4919

    Stockshof-Behlower-Wiesen 88,9773

    Suckower Haussee 18,7651

    Welkteich 26,8390

    Wiesenau 24,1894

  • 8/11/2019 Jahresbericht_2004_NABU-Stiftung.pdf

    4/19

    NABU-Stiftung Nationales Naturerbe - Jahresbericht 2004

    4

    Zimmersee 8 4673

    Sachsen-Anhalt

    Por h rlandschaft Gimritz 0,9246

    Saale-Elster-Aue 47 6747

    Stachelrodaer Tal und Lohtal 4,5310

    Schmoner Busch, S ielber er Hhe und Eisloch 7,1093

    Gesamtflche entgeltlose BVVG-Flchen 743,0341

    Im Frhjahr 2004 wurde die NABU-Stiftung vom NABU-Landesverband Mecklen-burg-Vorpommern um die bernahme von rund 340 Hektar in vier Naturschutzge-bieten in Mecklenburg-Vorpommern gebeten, deren bertragung ursprnglich an denNABU-Landesverband vorgesehen war. Die NABU-Stiftung wird nun Flchen in denauf Rgen liegenden Naturschutzgebieten Roter See bei Glowe und WostevitzerTeiche sowie in den Naturschutzgebieten Wakenitzniederung und Herrnburger

    Binnendne sowie Nonnenhof bernehmen. Im Naturschutzgebiet Roten See beiGlowe ist z. B. der Erwerb von rund 102 Hektar geplant, die aus Eichen-Birken-Wald,Erlenwald, Seggen - und Schilfrhrichten und zum Teil auch aus Strand am Boddenbestehen. Beim Naturschutzgebiet Wostevitzer Teiche werden der NABU-Stiftung120 Hektar aus grtenteils feuchtem Erlenwald angeboten, dessen Nutzung bei Be-sitzbergang an die NABU-Stiftung einstellt werden soll. Das Geld fr die bernahmedieser Flchen konnte durch einen erfolgreichen Spendenaufruf im November 2004bereits weitestgehend eingeworben werden.

    Bild unten: Im brandenburgischen Naturschutzgebiet Lietzener Mhlental ber-nahm die NABU-Stiftung 2004 rund 15 Hektar feuchten Bruchwald von der BVVG.

  • 8/11/2019 Jahresbericht_2004_NABU-Stiftung.pdf

    5/19

    NABU-Stiftung Nationales Naturerbe - Jahresbericht 2004

    5

    Neben der bernahme der unentgeltlichen Flchen in Mecklenburg-Vorpommernsteht in Brandenburg und Sachsen-Anhalt 2005 weiterhin die unentgeltliche bertra-gung von geschtzten bis zu 1.000 Hektar an, bei denen die BVVG derzeit noch diebertragbarkeit prft. Damit wird der Erwerb von Flchen aus dieser erste Tranchevoraussichtlich 2005 abgeschlossen.

    In den kommenden Jahren gewinnt damit die bernahme von Flchen aus der zweitenTranche also der Erwerb von Naturschutzflchen zum Verkehrswert an Bedeutung.Als erste Flchen aus diesem Pool erwarb die NABU-Stiftung 2004 mit finanziellerFrderung durch die Manfred-Hermsen-Stiftung den Wittwesee im Stechlinsee-Gebiet(siehe Kapitel Stechlinsee-Gebiet) sowie kleinere Flchen im Waldmoor Buschow.

    2. Das Stechlinsee-Gebiet

    Den Zauber des Stechlinsee-Gebietes nordstlich von Rheinsberg beschrieb schonFontane in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Noch heute ist dieserZauber erlebbar, leben seltene Arten wie Seeadler, Schellente, Schwarzstorch und Eu-ropische Sumpfschildkrte in den urigen Buchenwldern und glasklaren Seen desGebietes.

    Im Stechlinsee-Gebiet bernahm die NABU-Stiftung im Februar 2003 mit einer Flchevon rund 550 Hektar ihr grtes zusammenhngendes Paket an BVVG-Flchen. Hierstellt sich die NABU-Stiftung der Aufgabe, die aus Zeiten einer rcksichtlosen Holzer-zeugung stammenden weiten Kiefernforsten wieder hin zu den ursprnglichen natur-

    nahen Buchenmischwldern zu entwickeln und damit Lebensraumvielfalt, Artenvielfaltund einen gesunden Landschaftswasserhaushalt zu frdern.

    2004 wurden die im Vorjahr eingeleiteten Anstrengungen zum Waldumbau der jnge-ren bis mittelalten Kieferreinbestnde zielstrebig fortgesetzt. Auf rund 50 Hektar wurdedurch Kieferneinschlag Licht und Luft in die Bestnde gebracht und damit die Voraus-setzung geschaffen, dass sich durch Sameneintrag ber Eichelhher und Wind wiederein artenreicher Laubmischwald entwickeln kann. Die Strategie des sanften Waldum-baus wird die NABU-Stiftung auch in den Folgejahren je nach Notwendigkeit Flchefr Flche weiterverfolgen.

    Damit die natrliche Waldverjngung mit Laubbumen in Gang kommen kann, fhr-te die NABU-Stiftung auch 2004 wieder ein engagiertes Wildtiermanagement durch.Zur Senkung der berhhten Wildtierbestnde wurden drei erfolgreiche Drckjagdenangesetzt. Durch die Beschrnkung auf die Vergabe von Jagdbegehungsscheinen konn-te die NABU-Stiftung schnell auf das Problem der Verseuchung von Greifvgeln durchBleimunition reagieren: Bereits die 2004 vergebenen Jagdbegehungsscheine schreibenden Gebrauch von bleifreier Munition auf NABU-Stiftungsgelnde vor.

    Neben der Vernderung der Artenzusammensetzung des Baumbestandes kmmertesich die NABU-Stiftung auch um die Beruhigung des 712 Hektar groen Naturpara-dieses. So wurde auf Initiative der NABU-Stiftung der Wanderweg am stlichen Uferdes Wittwesees von der sensiblen Uferzone weg ins strungsrobustere Hinterland

  • 8/11/2019 Jahresbericht_2004_NABU-Stiftung.pdf

    6/19

    NABU-Stiftung Nationales Naturerbe - Jahresbericht 2004

    6

    verlegt. Ebenfalls zur Beruhigung des Gebietes soll die Umwidmung der Zufahrtsstraenach Feldgrieben beitragen, die die NABU-Stiftung anstrebt. 2005 soll dann auch diebertragung des Krummen Sees im Nordwesten des Naturparadieses von der BVVGauf die NABU-Stiftung abgeschlossen werden, so dass auch hier eine weitere Beruhi-gung des Gebietes durch die Arrondierung der Stiftungsflchen erfolgen kann.

    2004 erhielt das Naturparadies Stechlinsee-Gebiet auch prominienten Besuch, als Um-weltminister Jrgen Trittin am 12. August 2004 whrend seiner Sommerreise einenHalt am Wittwesee einlegte. Hier erluterte der Stiftungsvorsitzende Christian Unseltihm und einem Tross an mitreisenden Journalisten am Beispiel des Stechlinsee-Gebietes die Erfolge und die noch zu bewltigenden Hrden bei der Sicherung desostdeutschen Tafelsilbers.

    Bild unten: Im Sommer 2004 konnte die NABU-Stiftung den 162 Hektar groen

    Wittwesee inmitten der weiten NABU-Wlder erwerben.

    3. Untere Havelniederung

    Nachdem die NABU-Stiftung mit ihrer Stiftungssektion Untere Havelniederungber Jahre hinweg um die Renaturierung der Unteren Havel gerungen hat, konnte2004 ein weiterer wichtiger Schritt hin zur Renaturierung gefeiert werden. Das Regio-nalentwicklungskonzept der Landkreise Havelland und Stendal zeigte erwartungsge-

    m keine wirtschaftlichen Bedenken gegen die Renaturierung auf, sondern begrtevielmehr die geplanten Manahmen als gute Voraussetzung fr die Frderung derNatur und eines naturvertrglichen Tourismus. Beide Landkreise gaben daraufhin

  • 8/11/2019 Jahresbericht_2004_NABU-Stiftung.pdf

    7/19

    NABU-Stiftung Nationales Naturerbe - Jahresbericht 2004

    7

    grnes Licht fr die geplante Renaturierung. Nach weiteren intensiven Abstimmungenmit dem Bundesamt fr Naturschutz, dem Bundesumweltministerium, den LndernBrandenburg und Sachsen-Anhalt sowie dem Bundesamt fr Wasserwirtschaft wurdedurch den NABU-Bundesverband der Antrag zur Renaturierung der Unteren Havelkurz vor Weihnachten auf den Weg zum Bundesamt fr Naturschutz gebracht.

    Zur Frderung nach dem Gewsserrandstreifenprogramm des Bundes wurde die Rena-turierung der Unteren Havel ber einen Projektzeitraum von 13 Jahren und mit einemMittelumfang von 25 Mio. beantragt. Unter der Trgerschaft des NABU soll derAusbau des Flusslaufes auf einer Lnge von 100 km wieder rckgngig gemacht wer-den. Dafr sollen Steinschttungen entlang der Ufer entfernt, Altarme wieder ange-schlossen, die Gewsserunterhaltung stark eingeschrnkt sowie die kologischeDurchgngigkeit des Gewssers durch den Bau von drei Fischaufstiegshilfen wiederhergestellt werden. Mit der Bewilligung des Antrages wird im Sptsommer 2005 ge-rechnet.

    Zur Vorbereitung dieser in Europa einmaligen Flussrenaturierung hat die NABU-Stiftung auch 2004 wieder von Privatleuten rund 30 Hektar Grnland entlang derUnteren Havel und in den angrenzenden berschwemmungsbereichen erworben, diesie bei Bedarf zur konfliktfreien Umsetzung der kommenden Renaturierungsmanah-men zur Verfgung stellen wird. Bis zum Start der konkreten Manahmen wurdeneinige der Flchen unter Einbeziehung einer Ausstiegsklausel an extensiv wirtschaften-de Landwirte verpachtet. Andere Flchen im unmittelbaren berschwemmungsbereichwurden aus der Nutzung genommen.

    Bild unten: So strukturreich sollen sich knftig die Ufer der Unteren Havel ber 100km durch die Havelaue schlngeln.

  • 8/11/2019 Jahresbericht_2004_NABU-Stiftung.pdf

    8/19

    NABU-Stiftung Nationales Naturerbe - Jahresbericht 2004

    8

    4. Grnes Band Sachsen

    Wie ein grnes Band schlngelt sich die ehemals innerdeutsche Grenze ber 1.400 kmvon Thringen bis hoch an die Ostsee. Auch eineinhalb Jahrzehnte nach der Wieder-vereinigung ist die Abfolge aus Spurensicherungsstreifen, Kfz-Sperrgraben und Kolon-

    nenweg noch auf weiten Kilometern zu verfolgen. Die in der Abschirmung desGrenzbetriebes sowie in der Brachezeit seit der Wiedervereinigung entstandenen viel-fltigen Biotope bieten einer Flle an Arten einen wertvollen Lebensraum und Wande-rungskorridor in einer ansonsten oft groflchig ausgerumten Agrarlandschaft.

    Nach langwierigen Vertragsvorbereitungen konnte der Stiftungsbesitz im Grnen BandSachsen 2004 endlich wieder um mehrere Hektar vergrert werden. Mit dem Erwerbvon 10,22 Hektar am 27. Februar 2004 befindet sich jetzt ber die Hlfte des Natur-schutzgebietes Hasenreuth im gemeinsamen Besitz der NABU-Stiftung und desNABU Regionalverbandes Elstertal. Die Betreuung dieser neuen Flchen mit ihren

    wertvollen Zwergstrauchheiden und Brachflchen erfolgt wie auch schon beim restli-chen rtlichen Stiftungsbesitz durch den NABU Regionalverband Elstertal, der zumErhalt der Halboffenlandschaft am Grnen Band Sachsen eine Schafbeweidung organi-siert.

    Zur Dokumentation des derzeitigen Zustandes des Grnen Bandes Sachsen wurde derNABU-Stiftung und dem Regionalverband Elstertal im Mai 2004 mit freundlicherUntersttzung der Modefirma Adler-Mode ein Luftschiff fr eine einwchige Beflie-gung zur Verfgung gestellt. Die bei dieser Gelegenheit gewonnenen Fotos bildenwertvolles Quellmaterial fr ffentlichkeitsarbeit und Gebietsmonitoring.

    Bild unten: Die Halboffenlandschaft des NSG Hasenreuth vom Luftschiff aus gese-hen.

  • 8/11/2019 Jahresbericht_2004_NABU-Stiftung.pdf

    9/19

    NABU-Stiftung Nationales Naturerbe - Jahresbericht 2004

    9

    5. Grnes Band Rodachtal

    Im thringischen Bereich des Grnen Bandes engagiert sich die NABU-Stiftung alsPartner in einem Arten- und Biotopschutzprojekt, das hier vom bayerischen Coburgaus durchgefhrt wird. Finanziert durch die Stiftung Naturschutz Thringen konntenhier im Rahmen eines Flurneuordnungsverfahrens einige Flchen erworben werden,die zum weiteren Aufbau und zur Festigung des Biotopverbundes beitragen. Die Fl-chen der NABU-Stiftung ergnzen dabei Flchenkufe im Landkreis Coburg. Die zu-nehmend verbuschenden Flchen des Grnen Bandes werden im Rahmen deslaufenden Projektes wieder zu einer extensiv genutzten, offenen Kulturlandschaft ent-wickelt.

    6. Biesenthaler Becken

    Nrdlich von Berlin liegt das Biesenthaler Becken, eine weitrumige Beckenbildung derletzten Eiszeit. Grorumige Moore und dazwischen gelegene Waldinseln prgen dieseLandschaft, die sich durch einen hohen Artenreichtum auszeichnet. In Teilbereichenwurde die Grnlandnutzung in den letzten Jahrzehnten aufgegeben, so dass sich hierwieder Schilfrhrichte, Weidengebsche und langfristig Erlenbruchwlder entwickeln.Die ehemals prgenden imposanten Buchenbestnde existieren nur noch in Resten, dieheute ein wertvolles Samenpotenzial fr eine zgige Umwandlung der artenarmenForsten in kologisch wertvolle Laubwlder darstellen.

    Nachdem die NABU-Stiftung schon in den Vorjahren im rund 1.000 Hektar groen

    Naturschutzgebiet Biesenthaler Becken Flchen erwerben konnte, gelangen ihr auch2004 zwei wichtige Flchenkufe aus Privatbesitz. Mit dem Erwerb von rund 25 HektarWald konnte die NABU-Stiftung verhindern, dass dieser an einen rtlich bekanntenForstwirt verkauft wurde, der durch legalen, aber rcksichtslosen Holzeinschlag inwertvollste Altbuchenbestnde bereits langwierige Beeintrchtigungen der Lebens-raumqualitt des NSG verursacht hat. Damit ist der Flchenbesitz der NABU-Stiftungim Naturschutzgebiet Biesenthaler Becken bzw. dessen Randgebiet auf 118 Hektarangewachsen.

    Die in dem Flchenpaket enthaltenen altehrwrdigen Eichen- bzw. Buchenbestnde

    sind diesem traurigen Schicksal nun entgangen. Sie werden genauso wie die naturna-hen Erlenbruchwlder aus der Nutzung entlassen und stehen damit ganz als wertvolleAltbume fr den Erhalt der Artenvielfalt zur Verfgung. Auch die Kiefernforsten, diebereits eine sehr starke Naturverjngung aus Laubbumen aufweisen, werden nun ausder Nutzung genommen, wenn die vorhandenen Kiefern das Nachwachsen eines na-turnahen Bestandes nicht mehr unterdrcken. Nach dem natrlichen Absterben bildensie wertvolles Totholz und werden dann vom Buchenmischwald abgelst. Fr die e-benfalls im Paket enthaltenen naturfernen jngeren Kiefern- und Lrchenbestndeplant die NABU-Stiftung einen schrittweisen Waldumbau nach dem Vorbild des Na-turparadieses Stechlinsee-Gebiet.

  • 8/11/2019 Jahresbericht_2004_NABU-Stiftung.pdf

    10/19

    NABU-Stiftung Nationales Naturerbe - Jahresbericht 2004

    10

    Der Flchenbesitz der NABU-Stiftung im Biesenthaler Becken soll sich auch 2005 mitder bernahme von BVVG-Flchen in einer Grenordnung von rund 75 Hektarweiter vergrern und arrondieren.

    7. Naturparadies Felchowsee

    Das in der brandenburgischen Uckermark liegende Naturschutzgebiet Felchowseemit seinen groflchig verschilfenden Gewssern Felchowsee und Lanke ist ein Eldora-do fr eine Vielzahl an hochgradig gefhrdeten Sumpf- und Wasservgeln wie z. B.Rohr- und Zwergdommel, Kleinralle und Kleines Sumpfhuhn. 2004 konnte dieNABU-Stiftung ihren Flchenbesitz neben der bernahme einer weiteren, kleinerenBVVG-Flche durch Ankauf von 5,4 Hektar von Privaten um ein weiteres Stckvergrern. Zum einen wurden im Rahmen einer naturschutzrechtlichen Kompensa-tionsmanahme fr eine Windkraftanlage Waldflchen erworben, die sich direkt an

    den bisherigen Stiftungsbesitz anschlieen und aus denen die NABU-Stiftung nunstandortfremde Baumarten entfernen wird. Zum anderen konnten Uferbereiche derLanke bernommen werden, die bei der fr die Zukunft geplanten Wasserstandsanhe-bung voraussichtlich berflutet werden. Fr 2005 setzt sich die NABU-Stiftung fr diebertragung der Lanke von der BVVG sowie den Erwerb weiterer Ufergrundstckeein.

    8. Naturparadies Grner See

    In der weiten Niederung der Unteren Havel liegt der ca. 40 Hektar groe Grner See,mit einem der letzten Vorkommen der Europischen Sumpfschildkrte in Deutsch-land. Zur Stabilisierung der bedrohten Population bemht sich die NABU-Stiftunghier um den Erwerb des Sees sowie seiner Uferbereiche und zur Verbesserung desLandschaftswasserhaushaltes auch um den Erwerb der umliegenden Waldgrundstcke.2004 konnten von Privaten die ersten rund 3,7 Hektar Wald erworben werden, dieauch hier wieder die bereits 2003 von der BVVG im Umfang von 62 ha bernomme-nen entgeltlosen Uferzonen und Waldflchen arrondieren. Zur Vervollstndigung desFlchenpaketes will die NABU-Stiftung 2005 den See selbst sowie einige randlicheWiesenstcke kaufen, die ihr von der BVVG zum Verkehrswert angeboten werden. Mitdem so entstehenden kompakten, rund 125 Hektar groen Flchenpaket kann dieNABU-Stiftung fr einen effektiven Schutz der Schildkrten sorgen, deren Lebensbe-dingungen durch Auflichtung der Uferzonen, Anlage und Pflege von Eiablagepltzensowie durch Umbau der umliegenden Kiefernwlder in laubbaumgeprgte Waldbe-stnde verbessert werden knnen.

    9. Naturparadies Grnhaus

    Die Niederlausitz in Brandenburg und Sachsen ist geprgt von groflchigen Braun-

    kohletagebauen, die nach dem Ende des Kohleabbaus fr eine alternative Nutzungsaniert werden. Aufgrund ihrer Nhrstoff- und Schadstoffarmut, der hohen Struktur-vielfalt, des kleinrumigen Lebensraummosaiks, der Grorumigkeit und der Abge-

  • 8/11/2019 Jahresbericht_2004_NABU-Stiftung.pdf

    11/19

    NABU-Stiftung Nationales Naturerbe - Jahresbericht 2004

    11

    schiedenheit besitzen die stillgelegten Tagebaue einen auerordentlich hohen Wert frdie Natur. Obwohl die Tagebaugebiete auf den ersten Blick oft den Eindruck einerkargen Mondlandschaft hervorrufen, sind sie schon jetzt Lebensraum vieler seltenerund bedrohter Arten. Auch aufgrund ihres hohen Entwicklungspotenzials gehren dieehemaligen Tagebaugebiete zu den Flchen in Deutschland, auf denen die grte Hoff-

    nung fr den Erhalt der heimischen Artenvielfalt liegt.

    Die NABU-Stiftung leistet ihren Beitrag zur Sicherung dieser auergewhnlichenLandschaft, indem sie seit 2002 das Naturparadies Grnhaus sdlich von Finsterwaldeaufbaut. Durch den Erwerb der Halden, Restlcher und Kippen bewahrt sie die Fl-chen vor einer konventionellen landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen oder jagdli-chen Nutzung und nimmt gewichtigen Einfluss auf die vorgeschriebene Sanierung. Bis2006 soll das Naturparadies Grnhaus auf knapp 2.000 Hektar angewachsen sein.

    Nachdem 2003 die ersten 900 Hektar Tagebauflche gekauft werden konnten, sicherte

    die NABU-Stiftung im Jahr 2004 die nchsten 467 Hektar. Mit dem Kaufvertrag vom29. November 2004 erwarb die NABU-Stiftung die so genannte Mastkippe sowie dieKostebrauer Heide und erweiterte damit das Naturparadies Grnhaus auf 1.367Hektar bzw. 13,7 km.

    Mit 337 Hektar ist der grte Teil der 2004 hinzugekauften Flchen als Renaturie-rungsbereich fr eine ungestrte Naturentwicklung vorgesehen. Die hier vorhandenenRohbden, Sandmagerrasen, Sandgruben, Brach- und Heideflchen bieten hoch spezi-alisierten Arten ideale Lebensbedingungen. Die durch den Tagebau einmal von untennach oben gekehrten Bden sind extrem nhrstoffarm und leicht sauer. Mit dem Fl-

    chenerwerb erreicht die NABU-Stiftung, dass die im Rahmen der Sanierung blicheDngung und knstliche Begrnung so weit wie mglich eingeschrnkt wird, so dasssich die natrliche Wiederbewaldung ber Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte erstre-cken wird. Damit kann sich hier eine hchst abwechslungsreiche Landschaft entwi-ckeln, in der der Lebensraum von Arten des kargen Offenlandes wie z. B. Wiedehopf,Brachpieper und einer Vielzahl von Erdhummeln und Grabwespen auch ohne auf-wndige Pflege ber lange Zeit erhalten bleibt.

    Im Zuge des Grundwasseranstiegs nach dem Einstellen des Bergbaus werden sich aufweiteren rund 75 Hektar der neuen Flchen nhrstoffarme Gewsser und Feuchtgebie-

    te entwickeln. In diesen werden Sumpf- und Watvgel, Enten- und Gnsearten einenneuen Lebensraum sowie Kraniche einen sicheren Schlafplatz whrend des Herbstzu-ges finden. In den offenen Wasserflchen knnen sich mittel- bis langfristig auch unge-strte Niedermoore entwickeln.

    Weitere 48 Hektar werden 2005 mit einer Grassaat zur Bewirtschaftung als extensivesGrnland vorbereitet. Auf 7 Hektar im Bereich der Mastkippe wird ein artenreicherMischwald angelegt, der die Flche schtzend zu den Nachbarflchen und einer Straeabgrenzt.

    Die Verhandlungen um den Kaufabschluss verknpfte die NABU-Stiftung mit harten

    Verhandlungen um die Mastbe der knftigen Sanierung, die gesetzlich vorgeschrie-ben ist und durch die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbauverwaltungs GmbH(LMBV) ausgefhrt wird. Bei den Verhandlungen mit der LMBV konnte sich die

  • 8/11/2019 Jahresbericht_2004_NABU-Stiftung.pdf

    12/19

    NABU-Stiftung Nationales Naturerbe - Jahresbericht 2004

    12

    NABU-Stiftung die Untersttzung des brandenburgischen Umweltministeriums sowieder Deutschen Bundesstiftung Umwelt sichern.

    Als Ergebnis des zhen Ringens wurde zeitgleich mit dem Kaufvertrag ein Kooperati-onsvertrag unterschrieben, in dem die LMBV der NABU-Stiftung im Rahmen des

    gesetzlich Mglichen umfangreiche Mitwirkungsrechte zugesteht. Damit sind nun dienaturschutzfachlichen Ziele der NABU-Stiftung bei der Sanierung der Tagebauflchenauch von der LMBV anerkannt sowie ein Instrumentarium zur gegenseitigen Informa-tion, Abstimmung und Beratung festgeschrieben.

    Mit dem Kooperationsvertrag kann die NABU-Stiftung die wertvollen Tagebaulebens-rume knftig noch besser bewahren. Neben der Sanierungsbegleitung bei der Stabili-sierung der Ufer von Heidesee, Grnhauser See, Kleinleipischer See und des nochnamenlosen Restloches 129 im Klettwitzer Teil wird nun auch das Einbringen vonnaturschutzfachlichen Forderungen in die Sanierung der Kostebrauer Heide und der

    Mastkippe ein zeitintensiver Arbeitsschwerpunkt der nchsten Jahre werden.In den kommenden Jahren werden mit voranschreitender Sanierung weitere Flchendes Naturparadieses Grnhaus zum Kauf angeboten. Darum wird die NABU-Stiftungauch 2005 wieder Kaufverhandlungen fhren.

    Bild unten: 2004 konnte die NABU-Stiftung im Naturparadies Grnhaus weitere 476Hektar fr die Natur erwerben und besitzt hier nun 1.367 Hektar.

  • 8/11/2019 Jahresbericht_2004_NABU-Stiftung.pdf

    13/19

    NABU-Stiftung Nationales Naturerbe - Jahresbericht 2004

    13

    10. Weitere Flchensicherungsprojekte

    Neben den stiftungsinitiierten greren Projekten engagiert sich die NABU-Stiftunggemeinsam mit rtlichen NABU-Gruppen fr die Sicherung regional bedeutsamerNaturkleinode. Bei diesem Kooperationsmodel erwirbt die NABU-Stiftung erhaltens-werte Flchen mit Mitteln, die in Zusammenarbeit mit der Ortsgruppe fr den Kaufund die Absicherung der Flche ber das Stiftungskapital akquiriert werden knnen.Whrend die NABU-Stiftung mit ihrem zentralisierten Flchenmanagement und demStiftungskapital fr eine kostengnstige eigentumsrechtliche Unterhaltung der Flchesorgen kann, bernimmt die NABU-Gruppe die kompetente Betreuung ihrer so dau-erhaft gesicherten Flche vor Ort. Auch 2004 erwarb die NABU-Stiftung wieder ge-meinsam mit NABU-Gruppen Naturkleinode:

    In der weitestgehend ausgerumten thringischen Unstrutaue liegen die Knig-Ernst-Weiden, eine 0,5 Hektar groe Feuchtwiese mit sehr alten Korbweiden und beginnen-der Verbuschung. Besonders als Trittsteinbiotop sind die Knig-Ernst-Weiden vonregionaler Bedeutung fr Kammmolch, Vogelarten der Roten Liste und Niederwild.Mit dem von der Stiftung Naturschutz Thringen finanzierten Erwerb der Weidendurch die NABU-Stiftung konnte die Umwandlung der Flche zu einer Pferdekoppelabgewendet und die weitere Sukzession in Richtung Weichholzaue sichergestellt wer-den. Die rtliche Betreuung erfolgt durch die NABU Gruppe Heldrungen.

    In Abstimmung mit dem NABU Thringen wurden 2004 von der BVVG rund 3,8Hektar Feuchtgrnland und Teiche im Naturschutzgebiet Dreba-Plothener-Teicheim Landkreis Saale-Orla erworben. Das NSG zeichnet sich durch seine mesotrophenGewsser mit Zwergbinsenfluren, artenreichen Borstgrasrasen und feuchten Hoch-staudenfluren aus. Mit dem Erwerb von Grnlandbrache-, Grnland- und Teichfl-chen ist die dauerhafte Grundlage fr eine weitere extensive Grnland- undTeichnutzung unter der Aufsicht des NABU-Arbeitskreises Teichgebiet Dreba-Plothengeschaffen worden. Auch dieser Flchenerwerb wurde von der Stiftung NaturschutzThringen gefrdert.

    Nahe der Stadt Eisenberg hat die NABU-Stiftung im Rahmen einer naturschutzrechtli-chen Kompensationsmanahme eine 7,5 Hektar groe Streuobstwiese mit angrenzen-den vier Hektar Wald erworben. Die notwendige Pflege und Betreuung wird fr dienchsten Jahre aus der Manahme heraus finanziert und von rtlichen Aktiven desNABU begleitet und organisiert.

  • 8/11/2019 Jahresbericht_2004_NABU-Stiftung.pdf

    14/19

    NABU-Stiftung Nationales Naturerbe - Jahresbericht 2004

    14

    11. ffentlichkeitsarbeit

    Neben der aktuellen Berichterstattung ber den Fortgang der NABU-Stiftungsprojektein den NABU-Medien Naturschutz heute, Naturmagazin BerlinBrandenburg-Mecklenburg-Vorpommern sowie NABU intern wurde die Informations- und

    Serviceplattform der NABU-Stiftung im Internet unter www.naturerbe.deweiter aus-gebaut. Zustzlich zu den aktuellsten Informationen aus den Projekten und den schonbekannten Angeboten wie Online-Spende, Online-Patenschaft, Jahresberichte zumDownload finden sich hier seit 2004 auch die Termine fr Wanderungen und Veran-staltungen im Naturparadies Grnhaus, Hinweise zu NABU-Reisen sowie die Mg-lichkeit zur Online-Bestellung von Informationsmaterialien ber die NABU-Stiftung.

    Am 24. und 29. Oktober 2004 konnte das Naturparadies Grnhaus auch im Fernsehenerlebt werden: 210.000 Zuschauer sahen den 3Sat-Film Niederlausitz von der Berg-bauwste zum Naturreservat, in welchem eine Kindergruppe dem Wandel der Nie-

    derlausitz durch Braunkohleabbau und anschlieender Tagebausanierung nachsprt.Grnhaus-Projektleiter Stefan Rhrscheid hatte hier die Gelegenheit, einem interes-sierten Fernsehpublikum ber das Naturparadies Grnhaus und dessen Beitrag zumErhalt der Artenvielfalt zu berichten. Der Ausstrahlungstermin wurde durch dieNABU-Stiftung mit ausfhrlicher Spender- und Pateninformation begleitet. Einestichprobenartige Umfrage im Nachgang ergab eine breite positive Beurteilung desFilmes und der Arbeit der NABU-Stiftung. Fr 2005 ist daher geplant, den Film, andessen Produktion die NABU-Stiftung ber das DBU-Projekt Grnhaus mitgewirkthatte, in kleiner Stckzahl als DVD zu vervielfltigen und interessierten Naturfreundenanzubieten.

    Erstmalig wurde 2004 auch das DZI-Spendensiegel fr einen verantwortungsbewusstenSpendenumgang beim Deutschen Zentralinstitut fr soziale Fragen beantragt und andie NABU-Stiftung vergeben.

  • 8/11/2019 Jahresbericht_2004_NABU-Stiftung.pdf

    15/19

    NABU-Stiftung Nationales Naturerbe - Jahresbericht 2004

    15

    12. Jahresabschluss

    2004 zeigt der Jahresabschluss der NABU-Stiftung durch die bernahme weitererNaturschutzflchen eine Verdoppelung des Grundbesitzes im Anlagevermgen. In denErwerb der Flchen flossen 422.689,22 . Neben den eingesetzten Spenden in Hhe

    von 385.515,53 wurden 18.531,08 aus Zuschssen und 18.642,61 aus dem wirt-schaftlichen Geschftsbetrieb fr den Flchenerwerb aufgebracht. Die zweckgebunde-nen Rcklagen wurden dabei per Saldo nur um 70.480,88 Euro vermindert, da nebender Entnahme von zweckgebundenen Spenden fr den Erwerb der BVVG-Flchengleichzeitig zweckgebundene Spenden fr den Erwerb von Flchen im NaturparadiesGrnhaus neu hinzugefhrt wurden. Diese sind fr den bereits 2004 gettigten Fl-chenkauf von 476 Hektar bestimmt, fr den der Kaufpreis erst 2005 zu bezahlen war.

    Wie bei der NABU-Stiftung blich wurde die Jahresabschlussrechnung von einemstaatlich vereidigten Wirtschaftsprfer geprft, der die ordnungsgeme Rechnungsle-

    gung, den Erhalt des Stiftungsvermgens sowie die satzungsgeme Mittelverwendungbesttigte.

    Damit ist auch der Jahresabschluss 2004 ein Ausdruck dafr, wie die NABU-Stiftungeffizient und erfolgreich auf die dauerhafte Bewahrung der heimischen Artenvielfalthinarbeitet.

    Vermgensrechnung:

    31.12.2004 Vorjahr 31.12.2004 VorjahrVermgensseitein Euro in Euro

    Schuldenseitein Euro in Euro

    A. Anlagevermgen A. Eigenkapital

    I. Sachanlagen I. Stiftungsvermgen 952.190,21 861.663,79

    1. Grundstcke und Bauten 837.762,24 415.073,02 davon Naturschutzfonds Sachsen

    2. Andere Anlagen, Betriebs- und 13.461,00 19.154,00 2.825 (Vorjahr: 2.500 )

    Geschftsausstattung davon Naturschutzfonds Mrkischer

    II. Finanzanlagen Kreis 250 (Vorjahr: 250 )

    Wertpapiere des Anlagevermgens 2.273.717,60 800.651,16 davon Naturschutzfonds Thringen

    3.124.940,84 1.234.878,18 1.000 (Vorjahr: 1.000 )

    II. Rcklagen 923.598,52 555.517,87

    B. Umlaufvermgen III.Mittelvortrag 8.037,92 10.762,28

    I. Forderungen und sonstige Verm- 133.197,76 143.734,84 1.883.826,65 1.427.943,94

    gensgegenstnde B. Sonderposten Investitionszuschsse

    II. Guthaben bei Kreditinstituten 939.579,43 892.769,65 I. Ideeler Bereich 216.721,38 198.190,30

    1.072.777,19 1.036.504,49 II. Wirtschaftlicher Geschftsbetrieb 183.142,61 164.500,00

    C. Rckstellungen 12.030,00 6.076,00

    D. Verbindlichkeiten

    I. Verbindlichkeiten aus Lieferungen 0,00 10.837,42

    und Leistungen

    II. Sonstige Verbindlichkeiten 27.053,51 111.474,86

    III. Darlehen und Kredite 1.525.384,20 0

    E. Rechnungsabgrenzungsposten 349.559,68 352.360,15

    4.197.718,03 2.271.382,67 4.197.718,03 2.271.382,67

  • 8/11/2019 Jahresbericht_2004_NABU-Stiftung.pdf

    16/19

    NABU-Stiftung Nationales Naturerbe - Jahresbericht 2004

    16

    Ertrag - Aufwandsrechnung:

    31.12.2004 Vorjahr 31.12.2004 VorjahrAufwandin Euro in Euro

    Ertragin Euro in Euro

    1. Personalkosten 168.854,14 131.397,78 1. Spenden, Sponsoring 414.963,20 302.217,79

    2. Raumkosten 15.731,03 27.363,19 2.Bugelder 2.620,00 2.961,90

    3. Verlags- und Agenturleistungen 100.391,14 60.898,76 3. Zuschsse 262.078,92 314.104,93

    4. Reise- und Tagungsaufwendungen 7.465,47 11.513,79 4. Ertrge aus Vermgensverwaltung, 40.375,21 46.840,13

    5. Porto- und Telekommunikation 20.470,63 22.452,24 Zinsertrge

    6. Brobedarf 7.135,91 4.406,53 5.Ertrge aus gemeinsam. Vermgens- 30.659,36 0,00

    7. Rechts- und Beratungskosten 14.654,66 14.248,53 verwaltung

    8. Naturschutzflchenbetreuung 1.118,95 0,00 6. Ertrge aus wirtschaftlichem Ge- 74.509,23 180.104,82

    9. Sonst. betriebl. Aufwand 11.440,85 20.265,07 schftsbetrieb

    10. Zuschsse an Dritte 20.292,39 5.113,00 7. Sonstige Einnahmen 5.491,01 7.952,26

    11. Weiterleitung Spenden 11.613,87 100.404,01

    12. Zufhrung zu Sonderposten 37.173,69 362.690,30

    13. Abschreibungen auf Sachanlagen 13.271,76 3.848,96

    14. Zinsen und Vermgensverwaltung 19.716,12 0,00

    15. Sachaufwand wirtschaftlicher Ge- 16.010,03 2.964,74

    schftsbetrieb

    465.340,64

    15. Zufhrung zu Rcklagen 550.561,53 181.326,72

    16. Entnahme aus Rcklagen -182.480,88 -71.235,12

    17. Vernderung Mittelvortrag -2.724,36 -23.476,67

    830.696,93 854.181,83 830.696,93 854.181,83

    Die projektbezogene Darstellung der Einnahmen (Schaubild 1) zeigt, dass etwa Zwei-drittel der Mittelzuflsse (ohne Zustiftungen) mit enger Zweckbindung fr die Projek-te der NABU-Stiftung erfolgt sind. Diese zweckgebundenen Mittel wurden fr die

    jeweiligen Projekte verwendet bzw. in die zweckgebundene Rcklage eingestellt.

    Der gegenber dem Vorjahr gestiegene Anteil der allgemeinen Einnahmen ergab sichzum Teil aus Zuwendungen des Bundesamtes fr Naturschutz fr ein Forschungs- undEntwicklungsvorhaben, das 2005 abgeschlossen wurde. Daneben wurde eine Zuwen-dung den Rcklagen entnommen und fr Flchenkauf im Biesenthaler Becken einge-setzt, das zu den allgemeinen Projekten gerechnet ist (vgl. auch Aufwand frallgemeine Projektkosten).

    Die anteilige Verwendung der Mittel bzw. ihre Zufhrung in die Rcklagen zeigt dasSchaubild 2. An der groen hnlichkeit der beiden Schaubilder wird erneut deutlich,dass die allgemeinen und zweckgebundenen Mittel der NABU-Stiftung entsprechendihrer jeweiligen Bindung eingesetzt wurden.

    2004 sticht beim Aufwand erstmals der intensive Mitteleinsatz fr den Flchenerwerbbeim Tafelsilber Ost heraus. Whrend diese Flchen in den Vorjahren noch weitge-

    hend unentgeltlich bernommen wurden, wird darin jetzt der Flchenkauf zum Ver-kehrswert deutlich. Wesentlichen Anteil daran hat der Kauf des Wittwesees imStechlinsee-Gebiet.

  • 8/11/2019 Jahresbericht_2004_NABU-Stiftung.pdf

    17/19

    NABU-Stiftung Nationales Naturerbe - Jahresbericht 2004

    17

    Schaubild 1: Zweckbindung der Einnahmen ohne Zustiftungen

    Schaubild 2: Aufwand nach Projekten

    In den Zahlen der Einnahmen sind jeweils die Mittelzuflsse sowie die Entnahme auszweckgebundenen Rcklagen dargestellt. Beim Mittelabfluss sind dagegen die Aufwen-dungen fr die Projektdurchfhrung, den Flchenkauf sowie auch die Mittel darge-

    stellt, die zweckgebunden in die jeweilige Projektrcklage eingestellt wurden.

    Einnahmen nach Projekten

    Untere Havelniederung:70.951 (davon 12.000 aus der Rcklage)

    Tafelsilber Ost:282.141 (davon 95.000 aus der Rcklage)

    Grnes Band Sachsen:12.950 (davon 12.000 aus der Rcklage)

    Naturparadies Grnhaus:274.013

    Allgemeine Einnahmen:368.011 (davon Entnahmeaus Rcklage 58.368 )

    Trischen:

    5.113 (davon 5.113 ausder Rcklage)

    Mittelverwendung nach Projekten

    Naturparadies Grnhaus:271.755 (davon 1.297 frFlchenkufe und 112.000 indie Rcklage)

    Tafelsilber Ost281.575 (davon 234.045 fr Flchenkufe)

    Trischen:5.113 Allgemeine Aufwendungen:205.014 (davon 53.056 indie Rcklage)

    Aufwand allgemeineProjektkosten:156.579 (davon 79.432 frFlchenkufe)

    Allgemeine Werbung undffentlichkeitsarbeit:2.246

    Untere Havelniederung:79.834 (davon 57.124 fr Flchenkufe)

    Grnes Band Sachsen:13.785 (davon 13.617 frFlchenkufe)

  • 8/11/2019 Jahresbericht_2004_NABU-Stiftung.pdf

    18/19

    NABU-Stiftung Nationales Naturerbe - Jahresbericht 2004

    18

    Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe konnte 2004 nahtlos an die erfolgreicheArbeit zur Bewahrung unseres nationalen Naturerbes anknpfen. Sie zhlt bei derSicherung wertvoller Naturparadiese bereits heute zu den wichtigsten Organisationenin Deutschland.

    Mglich ist dies nur durch die breite Untersttzung dieser Arbeit durch die Zustifter,die Paten und die Spender. Ohne diese selbstlose Untersttzung wren wichtige Le-bensrume unserer heimischen Tier- und Pflanzenwelt fr immer verloren.

    Christian Unselt

    Vorsitzender der NABU-StiftungMai 2005

    Bild unten: Totholzreicher und naturnah strukturierter Fichtenwald im NaturparadiesJemmeritzer Moor in Sachsen-Anhalt

    Dieser Jahresbericht ist auch im Internet auf den Stiftungsseiten www.naturerbe.de

    verffentlicht und kann dort heruntergeladen werden.

  • 8/11/2019 Jahresbericht_2004_NABU-Stiftung.pdf

    19/19

    NABU-Stiftung Nationales Naturerbe - Jahresbericht 2004

    19

    Anhang:

    Flchenkufe der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe im Jahr 2004

    1Korrektur gegenber Jahresbericht 2003 aufgrund eines Erfassungsfehlers im Vorjahr

    Schutzgebiete Flche [ha]

    Flchenbestand am 31.12.2003 2.689 0440

    1

    BVVG-Flchen, entgeltliche und unentgeltliche 915,0937

    Naturparadies Grnhaus 467,1948

    Grnes Band Sachsen 11,3586

    Grnes Band Thringen 1,8154

    Naturparadies Untere Havel 29,7487

    Naturparadies Biesenthaler Becken 24,8315

    Naturparadies Felchowsee 5,3825

    Naturparadies Grner See 3,7250

    Naturparadies Rauda 11,5760

    Ernst-August-Weiden 0,5390

    Vom NABU-Bundesverband bernommen 120,9900

    Flchenbestand am 31.12.2004 4.281 2992