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Endgültige Version Dezember 2010 Jahresmanagementplan und Arbeitsprogramm 2011 Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA), Bilbao, Dezember 2010

Jahresmanagementplan und Arbeitsprogramm 2011€¦ · Die EU-OSHA ist sich ihrer Verantwortung und ihrer Rolle bewusst, die sie bei der Schaffung einer intelligenten, nachhaltigen

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  • Endgültige Version Dezember 2010

    Jahresmanagementplan und Arbeitsprogramm 2011

    Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA), Bilbao, Dezember 2010

  • Inhaltsverzeichnis1. Geleitwort des Direktors.................................................................................... 32. Die Mehrjahresperspektive ................................................................................ 6

    2.1. Auftrag und Vision der EU-OSHA............................................................. 62.2. Strategische Ziele der EU-OSHA............................................................... 62.3 Allgemeine Ziele........................................................................................ 72.4 Fortschritte auf dem Weg zur Verwirklichung der Mehrjahresziele ............ 9

    3. Finanzielle und personelle Ressourcen................................................................. 104. Arbeitsprogramm 2011........................................................................................ 11

    4.1 Bereich 1 – Europäische Beobachtungsstelle für Risiken ............................... 114.1.1 Beschreibung und Hintergrund der Tätigkeiten .................................... 114.1.2 Spezifische Zielsetzungen in diesem Bereich ....................................... 12

    4.2 Informationen über Arbeitsumgebungen .................................................. 204.2.1 Beschreibung und Hintergrund der Tätigkeiten .................................... 204.2.2 Spezifische Zielsetzungen in diesem Bereich ....................................... 21

    4.3 Kommunikation, Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit ........................... 324.3.1 Beschreibung und Hintergrund der Maßnahmen................................... 324.3.2 Spezifische Zielsetzungen in diesem Bereich ....................................... 32

    4.4 Vernetzung und Koordinierung ................................................................ 384.4.1 Spezifische Zielsetzungen in diesem Bereich ....................................... 38

    4.5 Ressourcenverwaltung ............................................................................. 44Anhang I: Daten zu den in der EU-OSHA-Strategie 2009-2013 definierten Indikatoren für Ergebnisse................................................................................... 45Anhang II: Der Evaluierungsplan der EU-OSHA für das Jahr 2011 umfasst folgende Aktivitäten: ........................................................................................... 48

  • 1. Geleitwort des DirektorsDie Vision von EU-OSHA ist es, einen Beitrag zu sichereren, gesünderen und produktiveren Arbeitsplätzen zu leisten.1 Mit anderen Worten: Sicherheit, Gesundheit und Produktivität gehen Hand in Hand.

    Dies ist ganz im Sinne der Strategie „Europa 2020“, gemäß der Europa sein Arbeitskräftepotenzial voll ausschöpfen muss, um die mit einer alternden Bevölkerung und wachsendem weltweitem Wettbewerb verbundenen Herausforderungen zu meistern.2 Das Ziel, den Anteil der erwerbstätigen Bevölkerung zwischen 20 und 64 Jahren von derzeit 69 % auf 75 % im Jahr 2020 zu erhöhen, kann nur durch eine erhebliche Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz an europäischen Arbeitsplätzen erreicht werden.

    Die EU-OSHA ist sich ihrer Verantwortung und ihrer Rolle bewusst, die sie bei der Schaffung einer intelligenten, nachhaltigen und integrativen Wirtschaft mit einem hohen Beschäftigungs- und Produktivitätsniveau und einem ausgeprägten sozialen Zusammenhalt spielt. Die Schaffung besserer Arbeitsbedingungen ist ein Schlüsselelement bei der Reduzierung des Gefälles im Gesundheitswesen und bei der Förderung von Gesundheit und Aktivität im Alter.

    2011 wird ein bedeutendes Jahr für eines der vielversprechendsten Projekte der Agentur werden, nämlich das interaktive Online-Tool zur Gefährdungsbeurteilung (Online interactive Risk Assessment Tool, OiRA). Gefährdungsbeurteilungen sind ein zentrales Element des europäischen Ansatzes für eine vorbeugende Kultur des Gesundheitsschutzes und der Sicherheit am Arbeitsplatz, da sie auf betrieblicher Ebene die wichtigsten Instrumente darstellen, Maßnahmen zur Risikoverhütung aufzuzeigen und einzuleiten.

    Obwohl die Bedeutung der Gefährdungsbeurteilung erkannt wird und obwohl sie einen zentralen Begriff in der Rahmenrichtlinie über Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz darstellt,3 kann die Anwendung der Gefährdungsbeurteilung auf betrieblicher Ebene noch lange nicht als zufrieden stellend angesehen werden. Die agentureigenen Daten aus der ESENER-Erhebung zeigen, dass bei Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten der Anteil der Firmen, die Kontrollen am Arbeitsplatz durchführen, deutlich zurückgeht, je kleiner sie sind. Es besteht daher ein klarer Bedarf zur Förderung des vermehrten Einsatzes von Gefährdungsbeurteilungen, die jedoch in einer neuen Weise durchgeführt werden müssen. Insbesondere muss sichergestellt werden, dass sich die Gefährdungsbeurteilung in einer Weise vornehmen lässt, die die Produktivität des Unternehmens erhöht und dem Umstand Rechnung trägt, dass vor allem kleinere Unternehmen nur über begrenzte Ressourcen verfügen.

    Die Strategie der Europäischen Gemeinschaft zu Gesundheitsschutz und Sicherheit am Arbeitsplatz 2007-2012 erkennt dies an und fordert die Ausarbeitung einfacher

    1 EU-OSHA-Strategie 2009-20132 Europäische Kommission, „Europa 2020, Eine Strategie für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum“, 20103 Richtlinie des Rates 89/391

  • Instrumente zur Erleichterung der Gefährdungsbeurteilung. Im Jahr 2009 begann die Agentur daher die Arbeit an der Entwicklung und Förderung eines solchen praxisorientierten Gefährdungsbeurteilungsinstruments für Mikro- und Kleinunternehmen, aufbauend auf einer erfolgreichen niederländischen Initiative.

    Die Lösung selbst besteht in einem webbasierten interaktiven Gefährdungsbeurteilungstool, das Mikro- und Kleinorganisationen bei der Einrichtung eines Gefährdungsbeurteilungsprozesses helfen kann - beginnend mit der Erkennung und Bewertung von Gefährdungen am Arbeitsplatz über Entscheidungsfindungen zu Präventionsmaßnahmen und das Ergreifen von Maßnahmen bis hin zur Überwachung und Berichterstattung auch in gedruckter Form.

    In technischer Hinsicht befindet sich das Tool auf dem neuestem Stand. Dennoch ist und bleibt es nur ein Werkzeug. Sein eigentliches Potenzial, einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz in Europa zu leisten, liegt ebenso in seiner Entwicklung und Verbreitungsweise, bei denen die branchenspezifischen Sozialpartner neben den öffentlichen Behörden eine wichtige Rolle spielen, wie in seinen technischen Merkmalen.

    Im Hinblick auf den Inhalt des Tools gewährleistet die Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern, dass es den tatsächlichen Bedürfnissen kleiner Organisationen in einer bestimmten Branche entspricht. Das Engagement der Sozialpartner bei diesem Tool ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung, um seine umfassende Einführung und Verwendung in den Unternehmen zu fördern. Obwohl noch weitere Anreize für die Verbreitung des Tools geschaffen werden können, fällt dieser „Peer-to-Peer“-Kommunikation eine Schlüsselrolle zu bei der Überbrückung der Kluft zwischen den „fernen Behörden“ (ob auf EU- oder nationaler Ebene) und Europas 25 Millionen KMU sowie auch bei der Förderung seiner Verwendung.

    Nach der technischen Entwicklung des Tools im Jahr 2009 hat die Agentur 2010 seine Entwicklung und Verbreitung sowohl auf EU-Ebene (durch Zusammenarbeit mit den branchenspezifischen Ausschüssen für den sozialen Dialog) wie auch auf Ebene der Mitgliedstaaten (mit mehreren Mitgliedstaaten) als Teil der Erprobung des Tools und zur Entwicklung eines zweckmäßigen Anwenderunterstützungs- und -beratungsdienstes gelenkt.

    Die erwiesene Wirksamkeit des Tools bei der Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz in kleinen Betrieben bei gleichzeitiger Verringerung ihrer „Verwaltungslasten“ verleiht ihm eine potenzielle strategische Bedeutung sowohl bei der Unterstützung der Ziele der EU-Strategie für Gesundheitsschutz und Sicherheit am Arbeitsplatz 2007-2012 als auch des Aktionsprogramms der Kommission zur Verringerung der Verwaltungslasten in der EU.

    Da die für die vollständige Umsetzung des Projekts im Jahr 2011 erforderlichen zusätzlichen Ressourcen nicht verfügbar waren, hat die Agentur eine interne Neuorganisation und Neuaufteilung des Personals vorgenommen, um den Projektfortschritt sicherzustellen.OiRA ist selbstverständlich nicht das einzige Projekt, das die EU-OSHA 2011 verfolgt. Im vorliegenden Dokument sind sämtliche Aktivitäten aufgeführt, die für das

  • Jahr 2011 geplant sind, einschließlich des zweiten Jahres der Kampagne zur sicheren Instandhaltung.

    Schließlich möchte ich die EWR-EFTA Staaten Island, Liechtenstein und Norwegen recht herzlich begrüßen. Nachdem im Jahr 2010 die formalen Voraussetzungen für ihre Beteiligung in der Agentur geschaffen wurden, wird 2011 das erste volle Teilnahmejahr für die EWR-EFTA Staaten sein. Nachdem bereits eine gute Zusammenarbeit besteht, bin ich überzeugt, dass die zukünftige Zusammenarbeit sowohl für die Agentur als auch die drei EWR-EFTA Staaten gewinnbringend sein wird.

    Jukka TakalaDirektor

  • 2. Die MehrjahresperspektiveDer Jahresmanagementplan 2011 wurde innerhalb des Gesamtrahmens erstellt, der in der EU-OSHA-Strategie 2009-2013 (Strategie der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz)4 festgelegt wurde. In der Strategie sind Auftrag, Vision und allgemeine Ziele der Agentur festgelegt. Die spezifischen Tätigkeiten in dem vorliegenden Managementplan sollen einen Beitrag zur Erfüllung der allgemeinen Ziele leisten. Dabei ist zu beachten, dass die meisten Tätigkeiten der Agentur aufgrund ihrer Merkmale so angelegt sind, dass die Wirkung der Tätigkeiten innerhalb des Zeitrahmens des Managementplans nicht beobachtet werden können. Daher ist eine mehrjährige Perspektive erforderlich.

    2.1. Auftrag und Vision der EU-OSHA

    Mit folgendem Auftrag werden die Tätigkeiten der EU-OSHA festgelegt:Die EU-OSHA ist die für die Erfassung, Analyse und Verbreitung von Informationen zuständige Einrichtung der Europäischen Union, die den Bedürfnissen der Menschen, zu deren Aufgabenbereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit zählen, dienen kann.

    Dieser Auftrag wird ergänzt durch eine Vision, die festlegt, was die EU-OSHA erreichen will:

    Die Vision der EU-OSHA besteht darin, zum europäischen Fachzentrum für Informationen zur Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu werden und auf diesem Wege eine Präventionskultur mit dem Ziel sicherer, gesunder und produktiver Arbeitsplätze zu fördern.

    2.2. Strategische Ziele der EU-OSHA

    Im Rahmen der Verordnung (EG) Nr. 2062/94 des Rates vom 18. Juli 1994 und der späteren Änderungen5 sowie im Rahmen des Auftrags und der Vision unter Berücksichtigung der verfügbaren Ressourcen und des institutionellen Kontextes der Agentur wurden für den Strategiezeitraum 2009-2013 sechs strategische Ziele festgelegt. Die strategischen Ziele beschreiben die konkreteren Ergebnisse, die zu erreichen sind, damit die Vision verwirklicht wird.Dabei handelt es sich um die folgenden Ziele:

    Sensibilisierung für die Risiken für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit sowie die Prävention dieser Risiken;

    Ermittlung von guten praktischen Lösungen im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit sowie Förderung des Austauschs solcher Lösungen;

    4 Im Internet abrufbar unter: http://osha.europa.eu/en/publications/work_programmes/strategy2009-20135 Geändert durch die Verordnungen (EG) Nr. 1643/95 vom 29. Juni 1995, (EG) Nr. 1654/2003 vom 18. Juni 2003 und (EG) Nr. 1112/2005 vom 24. Juni 2005.

  • Antizipation neu aufkommender Risiken, um die Prävention zu fördern;

    Förderung der Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten in den Bereichen Informationsaustausch und Forschung;

    Förderung der Vernetzung zur bestmöglichen Nutzung der Ressourcen im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit in Europa und darüber hinaus sowie

    Entwicklung der EU-OSHA zu einem führenden Beispiel im Bereich der sozialen und ökologischen Verantwortung.

    Die ersten fünf Ziele bestimmen die Tätigkeit der EU-OSHA nach außen hin, während das letzte die EU-OSHA als Einrichtung betrifft.Die Tätigkeiten in diesem Jahresmanagementplan wurden ausgewählt, um auf der Grundlage des Auftrags der EU-OSHA zur Umsetzung der strategischen Ziele und zur Verwirklichung der Vision beizutragen. Die Strategie der EU-OSHA umfasst außerdem eine Reihe von Werten im Hinblick darauf, wie die Agentur ihre Tätigkeit ausübt. Diese Werte bestimmen die Konzeption der Tätigkeiten und ihre Umsetzung.

    2.3 Allgemeine Ziele

    Die allgemeinen Ziele der EU-OSHA sind in der Fünfjahresstrategie der EU-OSHA 2009–2013 formuliert und beschreiben, was die Agentur im Strategiezeitraum in den verschiedenen auf ihre Aufgaben bezogenen Tätigkeitsbereichen erreichen will.Sie stützen sich auf eine Bewertung der Frage, wie sich die strategische Vision und die strategischen Ziele der EU-OSHA am besten umsetzen lassen. Neben dem Bereich der administrativen Unterstützung wurden vier aufgabenbezogene Tätigkeitsbereiche festgelegt. Die Struktur der Bereiche gewährleistet einen kohärenten Rahmen für die Festlegung der Zielvorgaben, die Ressourcenzuweisung, die Organisation der Agentur und die Berichterstattung/das Follow-up.

    Um die allgemeinen Ziele erreichen und die Visionen verwirklichen zu können, ist die Agentur auf die aktive Mitwirkung verschiedener zwischengeschalteter Akteure angewiesen, in erster Linie auf die Mitgliedstaaten/EWR-Staaten und die Sozialpartner. Das Erreichen – oder auch Nichterreichen – der Mehrjahresziele ist also nicht immer unmittelbar vom Beitrag der Agentur abhängig.

    Der Zusammenhang zwischen Vision, strategischen Zielen, allgemeinen Zielen und Tätigkeiten der Agentur geht aus dem Schaubild auf der nächsten Seite hervor. Dieses Bild verdeutlicht auch, wie die Kontrolle der Agentur dort höher ist, wo die Kontrolle der Ergebnisse im Mittelpunkt steht, während die Kontrolle der Agentur darüber, inwieweit sich ihre Visionen erreichen lassen, geringer ist. Die Entwicklung einer Risikopräventionskultur wird neben einer Reihe anderer bedeutender Faktorendurch die Maßnahmen der Agentur beeinflusst.

  • VISION

    Die Vision besteht darin, zum

    europäischen Fachzentrum für Informationen zur

    Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu werden und auf diesem Wege in

    Europa eine Präventionskultur

    mit dem Ziel sicherer, gesunder

    und produktiver Arbeitsplätze zu

    fördern.

    STRATEGISCHE ZIELE

    1.

    Sensibilisierung

    2.

    Ermittlung von guten praktischen Lösungen sowie Förderung des Austauschs solcher

    Lösungen

    3.

    Antizipation neu aufkommender Risiken,

    um die Prävention zu fördern

    4.

    Förderung der Zusammenarbeit der

    Mitgliedstaaten in Informationsaustausch

    und Forschung

    5.

    Förderung der Vernetzung

    6.

    Vorbild in sozialer und ökologischer

    Verantwortung

    ALLGEMEINE ZIELE

    Europäische Beobachtungsstelle für RisikenErmittlung neu aufkommender Risiken durch Bereitstellung zuverlässiger und umfassender Informationen über neu aufkommende Risiken und Bereitstellung von Informationen, die für ihre wichtigste Zielgruppe hilfreich und relevant sind.

    Informationen über ArbeitsumgebungenUnterstützung der Akteure, die mit Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit befasst sind, bei der Entwicklung einer Kultur der Risikoprävention durch Ermittlung und Austausch guter praktischer Lösungen. Dies erfolgt durch praktische und benutzerfreundliche Informationen über die Prävention von Berufskrankheiten und Arbeitsunfällen.

    Kommunikation, Kampagnen und ÖffentlichkeitsarbeitAufrechterhaltung und Weiterentwicklung der Position der EU-OSHA als europäische Referenzstelle für Informationen über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit und Maßnahmen, damit die EU-OSHA und ihr Netzwerk gezielte und frühzeitige Informationen bereitstellen kann. Das Ziel ist, die Zielgruppen der verschiedenen Tätigkeiten der Agentur zu erreichen.

    Vernetzung und KoordinierungWeiterentwicklung und Erhaltung der strategischen und operativen Netzwerke der EU-OSHA in Europa und darüber hinaus sowie Mehrwert aus diesen Netzwerken für die Tätigkeit der Agentur durch erhöhte Relevanz, Effizienz und/oder Wirksamkeit der Tätigkeit der EU-OSHA.

    Tätigkeiten und Ergebnissen in

    den verschiedenen

    Tätigkeits-bereichen:

    Europäische Beobachtungs-stelle für Risiken; Informationen über Arbeits-umgebungen; Kommunikation, Kampagnen und Öffentlichkeits-arbeit; Vernetzung und Koordinierung; administrative Unterstützung –wird in diesem Managementplan definiert

    Hoch GeringEinfluss der Agentur

    ERGEBNISSE

  • 2.4 Fortschritte auf dem Weg zur Verwirklichung der Mehrjahresziele

    Der gegenwärtige Managementplan wurde anhand der in der EU-OSHA-Strategie 2009-2013 festgelegten Zielsetzungen und auf der Grundlage einer Analyse des aktuellen Sachstands, inwieweit diese Ziele erreicht wurden, formuliert.

    Die Schlüsseldaten zum Fortschritt auf dem Weg zum Wirkungsziel der EU-OSHA-Strategie sind im Anhang zu diesem Dokument zu finden. Die Indikatoren, zu denen Daten gemeldet wurden, sind in der EU-OSHA-Strategie 2009-2013 genannt.

    Aus den Daten geht durchweg hervor, dass die EU-OSHA bezüglich der Erreichung der strategischen Mehrjahresziele auf dem richtigen Weg ist und folglich ein Beitrag zu umfassenderen politischen Zielen der EU geleistet werden kann, wie zum Beispiel den in der „Gemeinschaftsstrategie für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz“ oder den in „Europa 2020“ genannten Zielen. Die Auswahl zweier Schlüsselaspekte, nämlich Qualität (Nützlichkeit, Zuverlässigkeit usw. der Ergebnisse der Agenturarbeit) und Quantität (Zahl der erreichten Nutzer), stellt einen guten Ersatz für eine direkte Messung der Wirkung dar.6 In puncto Qualität wird die Nützlichkeit der Website-Sektionen der Agentur positiv bewertet, einzelne Sektionen mit den Schlüsselinhalten sogar äußerst positiv. Dasselbe gilt für die schriftlichen Publikationen der Agentur, die als sehr nützlich angesehen werden. In Sachen Quantität hatte die Website der Agentur im Jahr 2009 über 2 300 000 Besucher zu verzeichnen und knapp 45 000 Personen abonnierten den Newsletter der Agentur; 12 Prozent der Betriebe mit 10 oder mehr Arbeitnehmern hatten EU-OSHA-Informationen zu Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit verwendet und 30 Prozent derselben Gruppe ist die europäische Kampagne bekannt.

    6 Sämtliche Daten dieses Abschnitts sind dem Anhang entnommen.

  • 3. Finanzielle und personelle RessourcenFür die Umsetzung der in diesem Programm beschriebenen Aktivitäten sind folgende Ressourcen erforderlich, und entsprechen dem Stellenplan (für Bedienstete auf Zeit) und für Vertragsbedienstete der Budgetplanung für 2011.

    Personelle Ressourcen (Bedienstete auf Zeit)Bereich Bedienstete auf Zeit

    2010 2011Europäische Beobachtungsstelle für Risiken 7,3 7,3Informationen über Arbeitsumgebungen 7,3 7,3Kommunikation, Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit

    11 11

    Vernetzung und Koordinierung 7,3 7,3Administrative Unterstützung 11 11Insgesamt 44 44

    Personelle Ressourcen (Vertragsbedienstete)Bereich Vertragsbedienstete

    2010 2011Europäische Beobachtungsstelle für Risiken 2 2Informationen über Arbeitsumgebungen 2 3Kommunikation, Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit

    7 8

    Vernetzung und Koordinierung 3 3Administrative Unterstützung 10 10Insgesamt 24 26

    Diese Angaben enthalten nicht die Stelle eines Vertragsbediensteten, der über Fondsprogramme (IPA) finanziert wird.

    Finanzielle Ressourcen (operative Ausgaben)Insgesamt (EUR)Bereich

    2010 2011Europäische Beobachtungsstelle für Risiken 1 301 225 947 750Informationen über Arbeitsumgebungen 1 155 470 1 247 500Kommunikation, Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit

    3 830 000 4 353 190

    Vernetzung und Koordinierung (*) 1 396 671 + 520 731 (IPA II)

    1 268 060 + pm (IPA II)

    (*) Einschließlich Dienstreisen für den Bereich „Administrative Unterstützung“ sowie Ausgaben für Übersetzungen.

    Zusätzlich sind 7 264 220 EUR für administrative Ausgaben notwendig. In 2010 war dieser Betrag 7 320 100 EUR.

  • 4. Arbeitsprogramm 2011Die Tätigkeit der Agentur orientiert sich an vier aufgabenbezogenen Bereichen:- Europäische Beobachtungsstelle für Risiken

    - Informationen über Arbeitsumgebungen- Kommunikation, Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit

    - Vernetzung und KoordinierungAußerdem we r d e n im Bereich des Ressourcenmanagements administrative Unterstützungsaufgaben wahrgenommen.Auf den folgenden Seiten werden die Ziele und Maßnahmen in den fünf Bereichen skizziert. Wie in Kapitel 2 erläutert, werden die Tätigkeiten im Gesamtrahmen festgelegt, der durch die EU-OSHA-Strategie 2009-2013 vorgegeben wurde. Mit diesen Tätigkeiten soll ein Beitrag zur Verwirklichung der allgemeinen Ziele in den vier oben beschriebenen Bereichen geleistet werden.

    Hierbei sollte stets bedacht werden, dass die meisten Tätigkeiten der Agentur über einen Zeitraum von mehreren Jahren laufen. Außerdem sollte bedacht werden, dass die Wirkung der verschiedenen Tätigkeiten möglicherweise erst in späteren Jahren erkennbar wird. Dies bedeutet zugleich, dass die maßgeblichen Daten für die verschiedenen Indikatoren innerhalb eines kurzfristigen Zeithorizonts möglicherweise nicht vorliegen.

    4.1 Bereich 1 – Europäische Beobachtungsstelle für Risiken

    4.1.1 Beschreibung und Hintergrund der TätigkeitenDie Agentur nimmt über ihre Europäische Beobachtungsstelle für Risiken die wichtige Aufgabe wahr, neue und aufkommende Risiken zu ermitteln, damit entsprechende vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden können. Um dies zu erreichen, vermittelt sie einen Überblick über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit in Europa, beschreibt Trends und zugrunde liegende Faktoren und versucht, Veränderungen in der Arbeitswelt sowie deren wahrscheinliche Auswirkungen auf Sicherheit und Gesundheitsschutz frühzeitig zu erkennen. Darüber hinaus verfolgt sie das Ziel, bei den Interessengruppen der Agentur Diskussionen und Überlegungen anzuregen und für politische Entscheidungsträger auf verschiedenen Ebenen eine Diskussionsplattform zu bieten.

    Die Europäische Beobachtungsstelle für Risiken ist insoweit in ihrer Art einzigartig, als sie die einzige Einrichtung auf europäischer Ebene ist, die Informationen zu neuen und aufkommenden Risiken auf dem Gebiet von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit liefert. Der Hintergrund zur Tätigkeit der Beobachtungsstelle findet sich in der Gemeinschaftsstrategie für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz 2002-2006, in der die Agentur mit der Einrichtung einer Risikobeobachtungsstelle beauftragt wurde. Die Rolle der Beobachtungsstelle wurde mit der Gemeinschaftsstrategie für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz 2007-2012 konsolidiert und anerkannt, in der der Beobachtungsstelle eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Strategie zugewiesen wurde. Die verschiedenen in der Gemeinschaftsstrategie übertragenen Aufgaben wurden über die EU-OSHA-Strategie

  • 2009-2013 und die Jahresmanagementpläne in die Arbeit der Beobachtungsstelle einbezogen.

    Die Beweggründe für die Tätigkeit der Europäischen Beobachtungsstelle für Risiken sind eng mit den Folgen des „Wandels der Arbeitswelt“ und dessen Auswirkungen auf Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit verflochten. Der demografische Wandel, Veränderungen in der Arbeitsorganisation, in Arbeitsprozessen und Produktionsmethoden können zu neuen Arten von Risiken führen und verlangen neue Lösungen.

    Die Beobachtungsstelle liefert ihre Arbeitsergebnisse, indem Forschungserkenntnisse zusammengefasst und im Zusammenhang dargestellt werden, indem ein Überblick über den aktuellen Stand von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit erstellt wird, Trends untersucht werden, um „Veränderungen zu antizipieren“, und indem die zentralen Fragestellungen den wichtigsten Zielgruppen, politischen Entscheidungsträgern und Wissenschaftlern vermittelt werden. Darüber hinaus ist die Beobachtungsstelle bestrebt, Diskussionen und Überlegungen der Interessengruppen der Agentur anzuregen und eine Plattform für die Diskussionen zwischen Politik und Wissenschaft zu bieten.

    4.1.2 Spezifische Zielsetzungen in diesem BereichDie Arbeit in diesem Bereich gliedert sich in sechs spezifische Zielsetzungen, die so formuliert wurden, dass sie einen Beitrag zur allgemeinen Zielsetzung für diesen Bereich liefern.

    Spezifisches Ziel 1: Schaffung einer Grundlage für die Festlegung der Prioritäten für Forschungstätigkeit und Aktionen auf dem Gebiet von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit, indem Trends beobachtet und neue und aufkommende Risiken für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit durch eine groß angelegte Zukunftsforschungsstudie frühzeitig erkannt werden sollen

    Prognosen sind eine notwendige Maßnahme, um eine frühzeitige Erkennung zukünftiger Risiken im Zusammenhang mit Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit zu ermöglichen. Damit diese Informationen aussagefähig sind, müssen sie die zugrundeliegenden Ursachen aufzeigen, die betroffenen Risikogruppen benennen und einen Beitrag zur Bestimmung der erforderlichen vorbeugenden Maßnahmen leisten.Die „frühzeitige Erkennung von Risiken“ wurde in der Gemeinschaftsstrategie als eine zentrale Aufgabe der Europäischen Beobachtungsstelle für Risiken benannt. Im Mittelpunkt der Arbeiten der vergangenen Jahre standen die Überprüfung bestehender Modelle sowie die Entwicklung einer geeigneten Methodik. Der künftige Schwerpunkt soll auf einer mittelfristigen, auf einen Zehn-Jahres-Horizont angelegten Prognose liegen, mit der neue Risiken für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit aufgezeigt werden, die aufgrund demografischer, wissenschaftlicher, technischer, gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Veränderungen auftreten können. In diesem Projekt werden auch die positiven Aspekte technologischer Neuerungen berücksichtigt, beispielsweise die Verbesserungen im Präventionsbereich, die mit diesen Neuerungen einhergehen.

    Im Oktober 2008 wurde ein Workshop zur Erörterung des Vorschlags der Agentur mit der Beratergruppe „Europäische Beobachtungsstelle für Risiken“ (EROAG) und

  • Sachverständigen für Zukunftsforschungsmethoden veranstaltet. Entsprechend den Empfehlungen der Sachverständigen und der EROAG und im Einvernehmen mit dem Verwaltungsrat werden die Prognosen in drei Phasen weiterentwickelt: In Phase 1 werden die Haupttriebkräfte „kontextueller“ Veränderungen (soziokulturelle, wirtschaftliche, politische, technische und umweltrelevante Aspekte) untersucht; in Phase 2 wird eine Liste der wichtigsten technologischen Innovationen zusammengestellt, von denen in den nächsten zehn Jahren Auswirkungen auf die Arbeitsplätze und die Arbeitnehmer ausgehen könnten; in der dritten und letzten Phase wird ein Satz plausibler, konsistenter Szenarien ausgearbeitet, mit denen beschrieben werden soll, wie die in Phase 1 und 2 aufgezeigten Faktoren interagieren und wie sie sich auf die Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Arbeit auswirken können.

    Diese Methodik wurde ausgewählt, nachdem zuvor die auf nationaler und internationaler Ebene existierenden Initiativen einer kritischen Prüfung unterzogen und unter Mitwirkung von Experten für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit, Fachleuten für Zukunftsforschung und Interessengruppen (EROAG) sowie unter Nutzung der Arbeitsergebnisse des obigen Workshops überarbeitet wurden. Nach Konsultation mit den Akteuren der Agentur werden „grüne Arbeitsplätze“ im Mittelpunkt des Prognoseprojekts stehen. Im Oktober 2009 wurde eine Ausschreibung für ein Projekt veröffentlicht, das die drei oben beschriebenen Phasen umfasste. Im Laufe des Jahres 2011 werden die Phasen 2 und 3 abgeschlossen. Wie bereits in früheren Jahren erfolgt die Projektdurchführung in enger Abstimmung mit der EROAG: Die aktive Beteiligung der Interessengruppen ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg des Prognoseprojekts

    Diese Tätigkeit wird verschiedene Workshops umfassen, mit denen ein breiter Konsens herbeigeführt und eine fundierte wissenschaftliche Grundlage gewährleistet werden sollen.Spezifisches Ziel 1: Indikator: Ziel:Beeinflussung der Forschungsdebatte (langfristig)

    10 Prozent jährliche Steigerung der akademischen/Fachartikel, in denen die Agentur bzw. ihre Arbeit genannt wird

    Beeinflussung der politischen Debatte (langfristig)

    Steigerung im Laufe der Jahre, um 2013 mindestens 25 Prozent der nationalen Strategien und damit zusammenhängende Schriftstücke zu erreichen, einschließlich Referenzen zur Agentur bzw. ihrem Wirken, sowie jährliche Organisation von mindestens drei maßgeblichen Veranstaltungen gemeinsam mit den EU-Interessengruppen

    Relevanz ermittelter Risiken und Ermittlung relevanter Risiken (kurzfristig)

    Steigerung im Laufe der Jahre, bis 2013 mindestens 60 Prozent der Fachleute angeben, dass die EROAG die relevanten Risiken erkannt hat

    Zuverlässigkeit der Informationen (kurzfristig)

    Steigerung im Laufe der Jahre, bis 2013 mindestens 80 Prozent der Fachleute angeben, dass die Informationen zuverlässig sind

    Wichtigste Ergebnisse:- Übersicht und Analyse der wichtigsten technologischen Innovationen und Haupttriebkräfte der Veränderungen, die sich auf Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit auswirken können. Fertigstellung eines Bestands an Szenarien, in denen ihr Zusammenspiel und damit der Einfluss auf Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit beschrieben werden.

  • Spezifisches Ziel 2: Prüfung und Analyse von Forschungsarbeiten zu Risikofaktoren und gesundheitlichen Auswirkungen als Grundlage für Beiträge für zielgerichtete Forschungsvorhaben und PräventionsmaßnahmenDie raschen Veränderungen am Arbeitsplatz erfordern kontinuierliche Anstrengungen, um im Bereich der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz auf dem aktuellen Wissensstand zu bleiben. Die Unterstützung der Entscheidungsträger, die ständig über neue wissenschaftliche Erkenntnisse informiert sein müssen, wird auf dreierlei Weise erreicht: erstens durch kurz gefasste Literaturdurchsichten, in denen neue Fragestellungen aufgezeigt werden, welche möglicherweise noch wenig bekannt sind oder bei denen der Kenntnisstand rasch fortschreitet oder in jüngster Zeit tief greifende Veränderungen eingetreten sind. Zweitens werden in Berichten über den aktuellen Stand der Wissenschaft eingehende Analysen wichtiger Themen durchgeführt, bei denen veröffentlichte Forschungsarbeiten und Fallstudien ausgewertet, in den Kontext der europäischen und einzelstaatlichen Präventionssysteme gestellt und gegebenenfalls durch Statistikangaben ergänzt werden. Drittens stellt OSHwiki einen innovativen Kanal für die Verbreitung aktueller Informationen über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit dar. Ziel von OSHwiki ist die Bereitstellung authentischer, tiefgreifender, mehrsprachiger und einfach aktualisierbarer Informationen über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit mittels eines gemeinschaftlichen Tools. Dieses Tool ermöglicht die aktive Teilnahme der im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit tätigen Personen und ergänzt die bestehenden Produkte der Agentur und ihre Informationsstrategie.

    Mit allen drei Verfahren soll die Diskussion in Fachkreisen angeregt und Hilfestellung (a) bei der Entwicklung faktengestützter Präventionsprogramme und (b) bei der Ermittlung des Bedarfs an weiterführender Forschung geleistet und (c) das Hintergrundwissen als Grundlage für die Kampagnen der Agentur für gesunde Arbeitsplätze geliefert werden. Die Ergebnisse dieser Arbeiten fließen in die Vorschläge ein, die für das spezifische Ziel 6 unterbreitet werden, d. h. für die Unterstützung der Forschungsgemeinschaft bei der Ausarbeitung gemeinsamer Forschungsprioritäten im Bereich der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes bei der Arbeit auf EU-Ebene.Die Themen, die dabei untersucht werden sollen, können sich aus den bisherigen eigenen Arbeiten der Europäische Beobachtungsstelle für Risiken (z. B. aus ihren Expertenprognosen, aus Seminaren, die „Diskussionsimpulse“ liefern sollen, usw.) ergeben, ferner aus Vorschlägen der Sachverständigengruppe der Europäischen Beobachtungsstelle für Risiken und des Themenzentrums, aus Vorschlägen der Interessengruppe der Agentur sowie aus in der Gemeinschaftsstrategie formulierten Vorbehalten. Im Jahr 2011 wird die Europäische Beobachtungsstelle für Risiken ihre in letzter Zeit durchgeführten Arbeiten ausweiten, mit denen sie der in der Gemeinschaftsstrategie formulierten Aufforderung an die Agentur Rechnung tragen soll, wonach sie „über die Europäische Beobachtungsstelle für Risiken einen Bericht erstellen [soll], in dem die konkreten Herausforderungen an Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit untersucht werden, die sich aus der stärkeren Integration von Frauen, Wanderarbeitnehmern sowie jüngeren und älteren Arbeitnehmern in den Arbeitsmarkt ergeben. Mithilfe dieses Berichts sollen Entwicklungen und neue Risiken ermittelt und beobachtet und Maßnahmen von wesentlicher Bedeutung festgelegt werden“. Die im Jahr 2010 begonnene Arbeit am Projekt „OSHwiki“ wird 2011 fortgesetzt, um

  • vor der Freischaltung von OSHwiki und der Öffnung für die Bearbeitung durch andere, von den Netzwerken der Agentur und Berufsverbänden oder wissenschaftlichen Organisationen benannte Autoren aus der Gemeinschaft der Akteure auf dem Gebiet von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit eine entscheidende Menge an Daten zu sammeln.

    Spezifisches Ziel 2: Indikator: Ziel:Beeinflussung der politischen Debatte (langfristig)

    Steigerung im Laufe der Jahre, um 2013 mindestens 25 Prozent der nationalen Strategien und damit zusammenhängende Schriftstücke zu erreichen, einschließlichReferenzen zur Agentur bzw. ihrem Wirken, sowie jährliche Organisation von mindestens drei maßgeblichen Veranstaltungen gemeinsam mit den EU-Interessengruppen

    Beeinflussung der Forschungsdebatte (langfristig)

    10 Prozent jährliche Steigerung der akademischen/Fachartikel, in denen die Agentur bzw. ihre Arbeit genannt wird

    Relevanz ermittelter Risiken und Ermittlung relevanter Risiken (kurzfristig)

    Steigerung im Laufe der Jahre, bis 2013 mindestens 60 Prozent der Fachleute angeben, dass die EROAG die relevanten Risiken erkannt hat

    Zuverlässigkeit der Informationen (kurzfristig)

    Steigerung im Laufe der Jahre, bis 2013 mindestens 80 Prozent der Fachleute angeben, dass die Informationen zuverlässig sind

    Wichtigste Ergebnisse:- Bericht, der die spezifischen Herausforderungen für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit untersucht, die mit der stärkeren Integration in den Arbeitsmarkt von Frauen, Immigranten-Arbeitnehmern und jüngeren sowie älteren Arbeitnehmern einhergehen- OSHwiki-Artikel zu Schlüsselthemen, die für das Arbeitsprogramm der Agentur relevant sind

    Spezifisches Ziel 3: Unterstützung bei der Festlegung von Prioritäten für die Forschung und Arbeiten auf dem Gebiet von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit durch Erstellung einer Übersicht über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit in Europa, die auf Vergangenheitsdaten und aktuellen Daten basiert

    Für eine wirksame Mitteilzuweisung benötigen die Entscheidungsträger präzise Informationen über die relative Größe und Schwere der Probleme, mit denen sie konfrontiert sind. Auf dem Gebiet von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit basiert die Festlegung der Prioritäten üblicherweise auf einer Kombination amtlicher Statistiken und wissenschaftlicher Schätzungen. Die Agentur hat bereits ein Projekt zur Beschreibung der in der EU existierenden Systeme für die Überwachung von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit durchgeführt. Teil dieses Projekts des Jahres 2002 war ein Workshop, bei dem eine Übersicht über die Systeme für die Überwachung von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit in den Mitgliedstaaten und auf EU-Ebene präsentiert wurde und Bedarf und Möglichkeiten für künftige gemeinsame Vorgehensweisen für die Überwachung von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit aufgezeigt wurden. Eine eindeutige Schlussfolgerung des Projekts lautete, dass eine schlüssige und vergleichende

  • Beschreibung der Lasten, die durch Berufskrankheiten und berufsbedingte Verletzungen hervorgerufen werden, sowie der entsprechenden Risikofaktoren eine wichtige Grundvoraussetzung für die Entscheidungs- und Planungsprozesse rund um Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit sind.

    In ihrer Strategie 2009-2013 schlug die Agentur daher eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Daten und der wissenschaftlichen Methoden, die für die Bewertung der berufsbedingten Komponente der durch Erkrankungen und Verletzungen hervorgerufenen Belastungen herangezogen werden, sowie deren Eignung bei der Untermauerung von Entscheidungen im Bereich der Präventionsmaßnahmen vor. Die Europäische Beobachtungsstelle für Risiken ist sich dessen bewusst, dass es sich hierbei um ein komplexes Thema handelt, bei dem ein hohes Maß an Fachwissen und die Mitwirkung von Eurostat, der IAO und der WHO erforderlich ist; deshalb schlug sie die Durchführung eines Zweijahresprojekts vor, in dessen Rahmen die verschiedenen für die Erstellung von Schätzungen des berufsbedingten Krankheits-und Verletzungsaufkommens angewandten Methodiken ermittelt, beschrieben und verglichen werden sollen. Nach der Fertigstellung eines Übersichtsberichts und der Durchführung eines Sachverständigenworkshops im Jahr 2010 sollen die Ergebnisse des Projekts im Laufe des Jahres 2011 bei einem Seminar mit Interessengruppen und Sachverständigen vorgestellt werden, so dass die Ergebnisse zusammengeführt und Möglichkeiten erörtert werden können, wie die Informationen noch besser präsentiert und für die Entscheidungsprozesse im Bereich der Präventionsmaßnahmen genutzt werden können.

    Spezifisches Ziel 3: Indikator: Ziel:Beeinflussung der politischen Debatte (langfristig)

    Steigerung im Laufe der Jahre, um 2013 mindestens 25 Prozent der nationalen Strategien und damit zusammenhängende Schriftstücke zu erreichen, einschließlich Referenzen zur Agentur bzw. ihrem Wirken, sowie jährliche Organisation von mindestens drei maßgeblichen Veranstaltungen gemeinsam mit den EU-Interessengruppen

    Beeinflussung der Forschungsdebatte (langfristig)

    10 Prozent jährliche Steigerung der akademischen/Fachartikel, in denen die Agentur bzw. ihre Arbeit genannt wird

    Relevanz ermittelter Risiken und Ermittlung relevanter Risiken (kurzfristig)

    Steigerung im Laufe der Jahre, bis 2013 mindestens 60 Prozent der Fachleute angeben, dass die EROAG die relevanten Risiken erkannt hat

    Zuverlässigkeit der Informationen (kurzfristig)

    Steigerung im Laufe der Jahre, bis 2013 mindestens 80 Prozent der Fachleute angeben, dass die Informationen zuverlässig sind

    Wichtigste Ergebnisse:- Seminar mit Interessengruppen und Fachleuten zur Konsolidierung der Methodiküberprüfung im Jahr 2010 zur Einschätzung der am Arbeitsplatz entstehenden Belastung durch Krankheiten und Verletzungen.

    Spezifisches Ziel 4: Impulse für eine Diskussion über die Erkenntnisse der Beobachtungsstelle und für Maßnahmen, mit denen die Relevanz dieser

  • Erkenntnisse gesichert wird, indem Gespräche mit Zielgruppen und Begünstigten geführt und die Ergebnisse zusammengeführt werden

    Da es sich bei den Themen, mit denen sich die Europäische Beobachtungsstelle fürRisiken befasst, ihrem Wesen nach um neu aufkommende Themen handelt, muss ein Prozess der Erörterung und Validierung der von der Europäischen Beobachtungsstelle für Risiken erarbeiteten Ergebnisse mit ihren Interessengruppen stattfinden. Damit wird das doppelte Ziel verfolgt, Impulse für die Diskussion unserer Erkenntnisse zu setzen und Rückmeldungen darüber zu gewinnen, inwieweit die Arbeiten der Europäischen Beobachtungsstelle für Risiken für die anvisierten Zielgruppen von Bedeutung sind, und Vorschläge für künftige Arbeiten einzuholen.

    Manche der Arbeitsergebnisse der Beobachtungsstelle dürfen nicht einzeln oder als abschließende Schlussfolgerungen betrachtet werden; das Ziel besteht vielmehr darin, Informationen aus verschiedenen Quellen und nach unterschiedlichen Methodiken (Literaturauswertungen, Statistikdaten auf nationaler und EU-Ebene, ESENER-Daten, Expertenprognosen usw.) zusammenzutragen, so dass die Zielgruppen der Risikobeobachtungsstelle anhand der Gesamtheit dieser Informationen eigene Schlussfolgerungen über Art und Umfang eines Problems ziehen und neu aufkommende Risiken frühzeitig erkennen können. Ein zentraler Bestandteil dieses integrativen Prozesses ist die gemeinsame Erörterung und Zusammenführung der gewonnenen Erkenntnisse mit den Interessengruppen, so dass die Schlussfolgerungen validiert werden können und eine Entscheidung über die Notwendigkeit weiterer Arbeiten zu diesem Thema getroffen werden kann.

    Bisher stützte sich die Agentur hierfür auf Workshops und Seminare. Diese Kanäle bieten ideale Voraussetzungen für eine enge Zusammenarbeit mit den wichtigsten Interessengruppen, allerdings bedeuten sie insofern eine Einschränkung, als jeweils nur eine geringe Zahl von Interessengruppen an einer derartigen Veranstaltung teilnehmen kann. Selbst mit der Online-Veröffentlichung der Präsentationen und Schlussfolgerungen eröffnen sich nur begrenzte Möglichkeiten für die Interaktion mit der Gemeinschaft der Akteure auf dem Gebiet von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit. Die EROAG wird daher den Einsatz sozialer Medien lenken, um eine beidseitige Kommunikation mit den Zielgruppen einzurichten (einschließlich OSHwiki) und Feedback zu ihrem Wirken und den künftigen Prioritäten zu erhalten.

    Spezifisches Ziel 4: Indikator: Ziel:Beeinflussung der politischen Debatte Steigerung im Laufe der Jahre, um 2013

    mindestens 25 Prozent der nationalen Strategien und damit zusammenhängende Schriftstücke zu erreichen, einschließlich Referenzen zur Agentur bzw. ihrem Wirken, sowie jährliche Organisation von mindestens drei maßgeblichen Veranstaltungen gemeinsam mit den EU-Interessengruppen

    Beeinflussung der Forschungsdebatte 10 Prozent jährliche Steigerung der akademischen/Fachartikel, in denen die Agentur bzw. ihre Arbeit genannt wird

    Wichtigste Ergebnisse:- Entwicklung sozialer Medien zur Steigerung des Austauschs mit den Interessengruppen- Bereitstellung von PowerPoint-Präsentationen zur Verbreitung der Ergebnisse von Schlüsselberichten

  • - Teilnahme an einem ECHA-Workshop zu den Zusammenhängen zwischen REACH und arbeitsplatzbezogenen gesetzlichen Vorschriften

    Spezifisches Ziel 5: Unterstützung der politischen Entscheidungsträger und Lieferanten von Informationen zu Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit, indem zur zielgerichteten Unterstützung der Unternehmen Erhebungen durchgeführt werden, die Echtzeitinformationen zum Arbeitsschutzmanagement sowie zu neu auftretenden besonderen Risiken in Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit liefern

    Voraussetzung für die Entwicklung nutzbringender politischer Maßnahmen und Aktionen sind präzise Informationen über den aktuellen Sachstand. Allerdings fehlt bisher eine EU-weite zentrale Quelle für standardisierte Daten darüber, wie das Arbeitsschutzmanagement auf Ebene der Arbeitsplätze wirklich erfolgt. Einzelstaatliche Erhebungen werden hie und da durchgeführt, allerdings liefern sie kein über die Mitgliedstaaten hinweg vergleichbares Bild, zumal ihr Schwerpunkt normalerweise auf dem berufsbedingten Krankheitsaufkommen liegt, wie auch im Falle der EU-Erhebungen von Eurofound. Für die EU-Entscheidungsträger wird es damit schwieriger, politische Vorhaben auf EU-Ebene zu prüfen, bzw. für Entscheider auf Ebene der Mitgliedstaaten kompliziert sich die Analyse des Sachstands in ihrem Land in Relation zum Stand in Europa.

    Die Europäische Unternehmenserhebung über neu aufkommende Risiken (ESENER) soll „Echtzeitinformationen“ zum Arbeitsschutzmanagement und zu den wichtigsten aufkommenden Risiken auf dem Gebiet von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit, wie z. B. psychosozialen Risiken, liefern. ESENER soll Einblicke darin vermitteln, wie Unternehmen (im öffentlichen und privaten Sektor) aus insgesamt 31 Ländern die Themen „Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit“ und „psychosoziale Risiken“ handhaben, und Anhaltspunkte dafür geben, wie politische Entscheidungsträger, Praktiker, EU-OSHA und andere Anbieter von Informationen zu Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit die Unternehmen noch besser unterstützen können.

    Die umfangreichen mit ESENER erfassten Daten werden bis 2011 weiterhin nützliche Informationen vermitteln. Nach den ersten Analysen im Zeitraum 2009-10 werden von der Agentur in Abstimmung mit ihren Akteuren weitere Analysen in Auftrag gegeben. Besondere Aufmerksamkeit kommt dabei Themen, von denen besonders relevante Beiträge für die Evaluierung der gegenwärtigen Gemeinschaftsstrategie erwartet werden, sowie vorbreitenden Arbeiten für das Nachfolgevorhaben zu.

    Die EROAG wird auch die Forschungs-Community und andere interessierte Parteien zur Durchführung von Sekundäranalysen der Daten anregen, die von der EROAG für eine weitere Verbreitung zusammengestellt werden.

    Spezifisches Ziel 5: Indikator: Ziel:Beeinflussung der politischen Debatte (langfristig)

    Steigerung im Laufe der Jahre, um 2013 mindestens 25 Prozent der nationalen Strategien und damit zusammenhängende

  • Schriftstücke zu erreichen, einschließlich Referenzen zur Agentur bzw. ihrem Wirken, sowie jährliche Organisation von mindestens drei maßgeblichen Veranstaltungen gemeinsam mit den EU-Interessengruppen

    Beeinflussung der Forschungsdebatte (langfristig)

    10 Prozent jährliche Steigerung der akademischen/Fachartikel, in denen die Agentur bzw. ihre Arbeit genannt wird

    Relevanz ermittelter Risiken und Ermittlung relevanter Risiken (kurzfristig)

    Steigerung im Laufe der Jahre, bis 2013 mindestens 60 Prozent der Fachleute angeben, dass die EROAG die relevanten Risiken erkannt hat

    Zuverlässigkeit der Informationen (kurzfristig)

    Steigerung im Laufe der Jahre, bis 2013 mindestens 80 Prozent der Fachleute angeben, dass die Informationen zuverlässig sind

    Wichtigste Ergebnisse:- Sekundäranalysen der ESENER-Daten

    Spezifisches Ziel 6: Herbeiführung eines Konsens zu Forschungsprioritäten auf dem Gebiet von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit und Anregungen für einzelstaatliche Forschungsinstitute, die auf dem Gebiet von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit tätig sind, gemeinsame Prioritäten festzulegen, Erfahrungen auszutauschen und die Sicherheits- und Gesundheitsschutzauflagen in Forschungsprogramme einzubinden

    Die gegenwärtige Gemeinschaftsstrategie enthält folgenden Aufruf: „Die Agentur sollte einzelstaatliche Forschungsinstitute für Sicherheit und Gesundheitsschutz dazu anhalten, gemeinsame Prioritäten festzulegen, ihre Forschungsergebnisse auszutauschen und Sicherheits- und Gesundheitsschutzauflagen in Forschungsprogramme einzubinden.“In dieser Aufforderung kommen die derzeitige Fragmentierung der Forschung im Bereich der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes bei der Arbeit in der EU und deren vergleichsweise geringe Mittelausstattung im Vergleich zu anderen Forschungsdisziplinen zum Ausdruck.

    Im Jahr 2005 erstellte die Europäische Beobachtungsstelle für Risiken auf Ersuchen der GD EMPL in Abstimmung mit den Akteuren der Agentur und den wichtigsten Forschungseinrichtungen aus dem Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit in der gesamten EU einen Bericht zu den Forschungsprioritäten rund um Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit. Dieser Bericht wurde als Beitrag zur gegenwärtigen Gemeinschaftsstrategie für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz und zum 7. Forschungsrahmenprogramm vorgelegt und wurde in Veröffentlichungen in Forschung und Politik vielfach zitiert. Seit diesem Zeitpunkt hat die Agentur über ihre Partnerschaft in NEW OSH ERA und durch Kontakte mit PEROSH die Koordinierung von Forschungsvorhaben und bessere Kontakte zwischen Forschungseinrichtungen aus dem Bereich der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes bei der Arbeit und der Finanzierungseinrichtungen der EU kontinuierlich unterstützend begleitet.

    Im Jahr 2011 wird die Europäische Beobachtungsstelle für Risiken eine aktualisierte Fassung des Berichts zu den „Forschungsprioritäten in Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit in der EU“ vorlegen – und zwar abermals in Konsultation mit allen wichtigen Forschungseinrichtungen in Sicherheit und

  • Gesundheitsschutz bei der Arbeit und insbesondere mit PEROSH. Dieser Bericht und dessen Folgeversion können zugleich als Beitrag zu den Vorbereitungen für ein mögliches 8. Forschungsrahmenprogramm (ab 2014) herangezogen werden.

    Die Europäische Beobachtungsstelle für Risiken wird die von NEW OSH ERA eingeleiteten Arbeiten über ein ständiges „Forum zu neuen und aufkommenden Risiken“ als jährliche Veranstaltung vertiefen, bei der Vertreter aus Forschung und Politik zusammengeführt werden sollen. Das Einverständnis der NEW OSH ERA-Partner vorausgesetzt, werden auf dem Forum 2011 die Forschungsprioritäten im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit für die kommenden fünf Jahre festgelegt, was in das oben genannte Projekt eingehen wird (Überarbeitung des Berichts „OSH research priorities in the EU“ (Forschungsprioritäten im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit in der EU)).

    Spezifisches Ziel 6: Indikator: Ziel:Anforderungen an Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit in Forschungsprogrammen

    Jährliche Zunahme der Zahl gemeinsamer Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen zu Fragen von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit

    Wichtigste Ergebnisse:- Fortschreibung der Forschungsprioritäten zu Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit in der EU- Forum zu Schlüsselprioritäten in der Forschung

    4.2 Informationen über Arbeitsumgebungen

    4.2.1 Beschreibung und Hintergrund der TätigkeitenEin zentraler Bestandteil beim Aufbau einer Kultur der Risikoprävention besteht darin, Zugang zu Informationen über gute praktische Lösungen für die Risikoprävention auf dem Gebiet von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit zu schaffen. Die Agentur verfolgt das Ziel, diesen Bedarf über ihre Tätigkeit im Bereich der Informationen über Arbeitsumgebungen bzw. das Arbeitsumfeld zu decken, in deren Rahmen Informationen für die europäische Kampagne erstellt werden, Informationen für verschiedene Schwerpunktthemen außerhalb der Themen der europäischen Kampagne zusammengetragen und ausgewertet werden und Diskussionen sowie der Austausch von Erfahrungen zu guten praktischen Lösungen aktiv gefördert werden.

    Beispiele für gute praktische Lösungen für die Risikovorbeugung rund um Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit existieren in Europa bereits in großer Zahl. Durch die Auswertung und Weitervermittlung dieser Informationen auf europäischer Ebene erfüllt die Agentur eine einzigartige Rolle. Die Vermittlung von Informationen über gute praktische Lösungen bildet daher seit der Einrichtung der Agentur eine ihrer zentralen Aufgaben.

    Informationen über gute praktische Lösungen werden auf allen Ebenen benötigt, damit eine wirksame Risikovorbeugung bei Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit möglich ist, und bilden zugleich eine wichtige Ergänzung zu gesetzlichen und anderweitigen Maßnahmen. Die Prioritäten in diesem Bereich wurden in der

  • EU-OSHA-Strategie 2009-2013 festgelegt, in der die Gemeinschaftsstrategie für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz 2007-2012 Berücksichtigung findet.

    Die Agentur führt ihre Arbeit in diesem Bereich in enger Abstimmung mit den Focal Points durch. Zu den wichtigsten Tätigkeiten zählen das Aufzeigen guter praktischer Lösungen für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit und Maßnahmen, mit denen deren Austausch gefördert werden kann, ferner die Auswertung von Erfolgsfaktoren guter praktischer Lösungen sowie die Erfassung, Auswertung und Bereitstellung von Informationen zur Vorbeugung gegen Berufskrankheiten und Arbeitsunfälle. Die Informationen müssen praxisnah und benutzerfreundlich gestaltet werden, damit die in diesem Bereich erwünschten Ergebnisse erreicht werden.

    4.2.2 Spezifische Zielsetzungen in diesem BereichDie Tätigkeit im Bereich der Informationen über Arbeitsumgebungen ist um vier spezifische Zielsetzungen aufgebaut, die so formuliert wurden, dass sie einen Beitrag zu den übergeordneten Gesamtzielen leisten, die in der EU-OSHA-Strategie 2009-2013 festgelegt wurden:

    Spezifisches Ziel 1: Entwicklung von Informationsprodukten zu Themen, die in den „Gesunder-Arbeitsplatz-Kampagnen“ Instandhaltung und Mehr Gesundheit und Sicherheit bei der Arbeit durch Prävention angesprochen werden und die von der beabsichtigten Nutzer-Zielgruppe als nützlich, praxisnah und hochwertig angesehen werden, um die Kampagnenaktivitäten zu flankieren

    Die EU-OSHA organisiert auf zwei Jahre angelegte europäische Kampagnen zu Themen, die vom Verwaltungsrat festgelegt wurden. Die Kampagnen bilden den Tätigkeitsschwerpunkt der Agentur und sollen die Zielgruppen und voraussichtlichen Begünstigten der Kampagne sensibilisieren und Präventionsmaßnahmen bei diesen Gruppen fördern. Zu den Maßnahmen im Bereich der Informationen über Arbeitsumgebungen zählen die Erstellung der technischen Informationen für die Kampagne, während die Kampagnenmaßnahmen innerhalb des Bereichs Kommunikation, Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit organisiert werden.

    Die wichtige Rolle der Sensibilisierungsmaßnahmen der EU-OSHA und insbesondere ihrer Kampagnen findet in der Gemeinschaftsstrategie für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz 2007-2012 ihre Würdigung und auch in den Bewertungen der zurückliegenden Kampagnen wurden durchweg positive Schlussfolgerungen gezogen.

    Der Verwaltungsrat legte für die Kampagne 2010-2011 das Thema „Instandhaltung“ und für 2012-2013 das Thema „Mehr Gesundheit und Sicherheit bei der Arbeit durch Prävention“ fest.„Instandhaltung“ betrifft sämtliche Bereiche der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes bei der Arbeit, denn mangelhafte Instandhaltungsstandards sind eine der Hauptursachen für Berufskrankheiten und Berufsunfälle. In der Kampagne, die im Jahr 2010 anlief, wird die Notwendigkeit hoher Instandhaltungsstandards betont und es werden Strategien und Praktiken herausgestellt, die der Verbesserung dieser Standards dienen; außerdem wird der Brückenschlag zwischen sachgerechtem Anlagenmanagement und guten Leistungen in Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz vollzogen. Zwei Hauptaussagen werden dabei vermittelt: die Bedeutung von Sicherheit und Gesundheitsschutz während Instandhaltungsarbeiten

  • und die Möglichkeiten, Unfälle und Erkrankungen durch entsprechende Instandhaltung zu vermeiden.

    Zielgruppen sind die Leiter von KMU, insbesondere – als Untergruppe hiervon – die Führungskräfte von Instandhaltungsunternehmen. Diese Zielgruppe der Unternehmensleitungen kann die gesamte Führungsebene bis hin zu den leitenden Fachvorgesetzten umfassen. Zur sekundären Zielgruppe gehören Führungskräfte in Unternehmen, die Aufträge an Instandhaltungsunternehmen vergeben, sowie die Arbeitnehmer selbst und deren Vertreter (für die Risikosensibilisierung und soweit diese in den Gefährdungsbeurteilungsprozess eingebunden sind). Die Mehrzahl der technischen Informationsprodukte ist in den Jahren 2009/2010 abgeschlossen worden, und die Haupttätigkeit im Jahr 2011 wird in der Entwicklung der technischen Inhalte des Gipfels der Kampagne sowie des Programms der „Good Practice Awards“ mit anschließendem Bericht bestehen. Es wird auch eine Minikampagne zur Unterstützung der Einführung des Global harmonisierten Systems (GHS) der Vereinten Nationen zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen im Rahmen von Instandhaltungsarbeiten durchgeführt, was in Abstimmung mit Aktivitäten im Bereich Kommunikation, Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit erfolgt.

    Die Kampagne „Mehr Gesundheit und Sicherheit bei der Arbeit durch Prävention“ zielt auf die Probleme anhaltend hoher Arbeitsunfälle und arbeitsbedingter Erkrankungen sowie auf die neuen Risiken ab, die sich aus Veränderungen in den Arbeitsbedingungen ergeben. Erkrankungen und Arbeitsunfälle werden nicht verhindert, weil das in den EU-Richtlinien für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit verankerte Präventionskonzept nicht oder nicht ordnungsgemäß angewandt wird. Die hohen Kosten dieser Unfälle und Erkrankungen für Arbeitnehmer, Unternehmen und die Gesellschaft sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Zusätzlich zu insgesamt 5 720 Todesfällen7 geht aus Schätzungen der IAO hervor, dass auch die Gesundheit in erheblichem Maße von der Arbeit beeinflusst wird. In EU-27 lassen sich 159 000 Todesfälle arbeitsbedingten Erkrankungen zuschreiben.8Nach Angaben in der Arbeitskräfteerhebung 2007 von EUROSTAT hatten in EU-27 im Vorjahr fast 7 Millionen Arbeitnehmer einen Arbeitsunfall, während 20 Millionen Arbeitnehmer an arbeitsbedingten gesundheitlichen Beschwerden litten9. Wie außerdem aus der 4. Europäischen Erhebung über die Arbeitsbedingungen (2005)10hervorgeht, sind mehr als ein Drittel (35,4 Prozent) aller Arbeitnehmer in EU-27 der Auffassung, dass die Arbeit ihre Gesundheit negativ beeinflusst, beispielsweise durch Gehörschäden, Rückenschmerzen und generelle Ermüdungserscheinungen, und nur wenig mehr als die Hälfte (58 Prozent) gehen davon aus, dass sie mit 60 Jahren noch die gleiche Arbeit wie heute verrichten können werden. Hieraus geht folglich eindeutig hervor, dass der Arbeitsplatz ein geeignetes Feld ist, um zu einem besseren allgemeinen Gesundheitszustand der Arbeitnehmer beizutragen.Die Herausforderung, Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz weiter zu verbessern, wurde auch von der Gemeinschaft erkannt und thematisiert. Die EU- 7 EUROSTAT 2005: Zahl der erfassten Wirtschaftszweige, die 87 % der Erwerbstätigen in den 27 EU-Mitgliedstaaten abdecken.8 http://www.ilo.org/public/english/protection/safework/wdcongrs18/safework_report.pdf9 Eurostat 2009: Arbeitskräfteerhebung 200710 http://www.eurofound.europa.eu/pubdocs/2006/98/en/2/ef0698en.pdf

  • Strategie 2007-2012 für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz11 stellt fest: „Mithilfe von Maßnahmen auf nationaler und europäischer Ebene müssten Arbeitsumgebungen geschaffen und betriebsärztliche Dienste eingerichtet werden, die es den Arbeitnehmern ermöglichen, bis in ein vorgerücktes Alter uneingeschränkt am Berufsleben produktiv teilzunehmen.“ Würden die auf Präventionsmaßnahmen aufbauenden Anforderungen der europäischen Richtlinien zu Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz vorschriftsgemäß angewandt, könnten bestehende Mängel im Bereich der Arbeitsgesundheit und Sicherheit wesentlich verbessert werden.12 So stellen beispielsweise mangelnde bzw. unzureichende vorbeugende Maßnahmen gegen Berufsrisiken in der EU nach wie vor ein Problem dar, vor allem unter KMU. Als weitere Beispiele sind zu nennen: Es sind weitere Arbeiten notwendig, um die Beteiligten für notwendige Maßnahmen seitens der Unternehmen sowie für praxisnahe Möglichkeiten zu sensibilisieren, wie Risiken wirksam vermieden werden können. Die Sensibilisierung dafür, wie derartige Maßnahmen Teil guter Unternehmensplanung sind, muss weiter fortgesetzt werden. Die Bedeutung wirtschaftlicher Folgen sowie von Anreizsystemen muss besser gefördert werden.13Ferner sind zusätzliche Anstrengungen notwendig, damit die Unternehmen Gesundheitsrisiken wie auch Sicherheitsrisiken für ihre Arbeitnehmer thematisieren und ein ganzheitliches Präventionskonzept verfolgen. Beim Zugang zu praktischen Hilfsmitteln muss insbesondere den KMU mehr Unterstützung zuteilwerden. Die Wichtigkeit von Gesundheitsschutz und Sicherheit am Arbeitsplatz muss auf der Tagesordnung bleiben, vor allem in wirtschaftlichen Krisenzeiten, wo dies zu Unrecht als Luxus betrachtet werden könnte und die Unternehmen versucht sein könnten, ihre Betriebe und Arbeitnehmer aus Gründen der Kostensenkung oder des Ignorierens von Gesundheitsschutz und Sicherheit Gefährdungen auszusetzen.

    Diese Kampagne wird um die beiden Konzepte der Führung und Arbeitnehmerbeteiligung entwickelt, die beide zu den Schlüsselelementen erfolgreicher Risikoprävention für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit zählen. Dabei muss die oberste Führungsebene eine Führungsrolle einnehmen und ein Beispiel für die gesamte Organisation setzen. Dies gilt im Übrigen für Organisationen und Unternehmen jeder Größe. Solange die Unternehmensführung nicht eine eindeutige Führungsfunktion ausfüllt und ihr Engagement für die Schaffung einer geeigneten Unternehmenskultur unter Beweis stellt, werden auch die Mitarbeiter nicht zur Übernahme ihrer eigenen Verantwortung motiviert werden können, es werden auch nicht die notwendige Unterstützung und das Fachwissen von Drittorganisationen gewonnen werden können und Sicherheit und Gesundheitsschutz werden nur zu schnell als „Bürde“ und ein notwendiges Übel empfunden und nicht als der echte Triebfaktor für die Steigerung der Leistungsfähigkeit des Unternehmens, der sie sein können und sollten.Allerdings kommt auch der Rolle der Arbeitnehmer große Bedeutung zu. Werden die Arbeitnehmer dafür gewonnen, aktiv an Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der

    11 http://eur-lex.europa.eu/Notice.do?checktexts=checkbox&val=443914%3Acs&pos=1&page=1&lang=de&pgs=10&nbl=1&list=443914%3Acs%2C&hwords=&action=GO&visu=%23texte12 KOM(2004) 62 endg.13 KOM (2007) 62.

  • Arbeit mitzuwirken, lässt sich wesentlich mehr erreichen, als wenn diese sich auf die Gewerkschaften oder die Unternehmensführung verlassen, die „es schon richten werden“. Das Engagement der Arbeitnehmer ist bekanntermaßen von grundlegender Bedeutung, wobei bereits die Tätigkeit eines Sicherheitsbeauftragten einen entscheidenden Unterschied ausmachen kann. Aus einer aktuellen empirischen Studie geht hervor, dass das Engagement des Managements zusammen mit der Einbindung der Arbeitnehmer die wichtigste Voraussetzung für einen Erfolg bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Leistung ist.14

    Zur Vorbereitung der Kampagne wurde Ende 2009/Anfang 2010 eine Befragung der Interessengruppen durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Befragung flossen in die Vorbereitung der Kampagnenaktivitäten und in die Gespräche mit den relevanten Gruppen (z. B. Beratergruppen) ein. Ein wichtiger Punkt war die Frage, wie die Mikro-Ebene, also die Ebene der einzelnen Unternehmen oder alternativ dazu die Branchenebene, zu erreichen ist. Die Agentur ist sich dieser Herausforderung bewusst und wird sich auch weiterhin auf diesen Punkt konzentrieren, insbesondere mittels ihrer Partnerschaften (darunter vor allem das Enterprise Europe Network). Ein anderes wichtiges Thema, das angesprochen wurde und das die Agentur weiterverfolgen wird, sind die möglichen Synergieeffekte, die aus der engen Zusammenarbeit mit Arbeitsaufsichts-Inspektionen erwachsen könnten (z. B. über SLIC und über die Focal Points).Im Mittelpunkt der Arbeiten im Jahr 2010 und 2011 stehen Spezifikationen und die Entwicklung von Produkten, die für die Kampagne erforderlich sind. Gegenstand dieser Produkte sind praxisnahe Konzepte, mit denen die Ergebnisse systematischer Gefährdungsbeurteilungen anhand von Beispielen guter praktischer Lösungen genutzt werden können, ferner die Bedeutung, ein Präventionskonzept auf den Bereich der Gesundheit am Arbeitsplatz auszuweiten, sowie der Nachweis, wie vorbeugende Maßnahmen nicht nur Sicherheit und Gesundheitsschutz verbessern, sondern auch die Ertragslage der Unternehmen positiv beeinflussen.Die Befragung der Interessengruppen machte deutlich, dass sowohl im Hinblick auf die Führungsrolle bei Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit als auch bei der Einbindung der Arbeitnehmer unterschiedliche Motivationen vorherrschen. Die Führungsrolle bei Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit und die Einbindung der Arbeitnehmer ist nicht nur eine Frage der Einhaltung von Rechtsvorschriften, sondern auch von guten Geschäftspraktiken, Produktivität, moralisch akzeptablem Verhalten und Ansehen - natürlich zusätzlich zu einem besseren Niveau von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit. Dies wird in die Vorbereitung der Kampagne einfließen, um die Erreichung der Zielgruppen und Nutznießer sicherzustellen. In Einklang mit dem ganzheitlichen Ansatz der Kampagne soll auch Informationsmaterial für eine wirksame Führungsrolle bei Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit erstellt und die Einbindung der Arbeitnehmer vorbereitet werden. Das für die Kampagne verwendete Material wird sich im Wesentlichen auf Projekte des Referats Arbeitsumfeld – Informationen (Working Environment Information, WEI) zur Integration von Fragen der Sicherheit und des

    14 Pot, FD, Koningsveld, EAP (2009). Quality of working life and organisational performance – two sides of the same coin? Scandinavian Journal of Work, Environment and Health, 35 (6): 421-428

  • Gesundheitsschutzes bei der Arbeit in Bildung und Ausbildung, betriebliche Gesundheitsförderung, Gefährdungsbeurteilung und wirtschaftliche Anreize stützen. Die Agentur wird anschauliche Beispiele für gute praktische Lösungen zusammenstellen und die Daten aus ESENER für eine diesbezügliche Sekundäranalyse nutzen. Darüber hinaus sollen wirksame Präventionspraktiken aufgezeigt werden, die von besonderem Interesse für KMU sind und die möglicherweise durch ein wirtschaftliches Anreizsystem belohnt werden könnten.

    Spezifisches Ziel 1: Indikator: Ziel:Nützlichkeit der Informationen über gute praktische Lösungen

    80 Prozent der Nutzer bezeichnen die Informationen als nützlich

    Wichtigste Ergebnisse:- Informationsmaterial zum Gipfel der Instandhaltungskampagne (Kampagne 10/11)- Legionellen-Bericht (Kampagne 10/11)- Wettbewerb für gute praktische Lösungen (Kampagne 10/11)- Informationsprodukte über eine wirksame Führungsrolle bei Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit und die Einbindung der Arbeitnehmer (Kampagne 12/13)

    Spezifisches Ziel 2: Stärkung von Präventionsmaßnahmen durch Bereitstellung nützlicher und praxisnaher Informationen zu guten praktischen Lösungen zu Schwerpunktbereichen und -themen

    Die Vorbereitung der Kampagnenunterlagen ist nur eine – wenn auch sehr wichtige –Tätigkeit, welche die Agentur im Rahmen der Erfassung, Auswertung und Weitervermittlung von Informationen über gute praktische Lösungen durchführt. Allerdings lässt sich durch die Kampagnen der Bedarf an Informationen über gute praktische Lösungen in allen Bereichen, zu allen Themen und zu allen Maßnahmen nicht decken. Parallel zu den Kampagnen entwickelt die Agentur daher zu bestimmten Themen neue Informationen über gute praktische Lösungen. Diese Themen werden auf der Grundlage einer Beurteilung dessen ausgewählt, wo die größte Wertschöpfung auf europäischer Ebene stattfindet, wobei unter anderem die Schwerpunkte der Gemeinschaftsstrategie für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz berücksichtigt werden. Der Verwaltungsrat fasste bei der Verabschiedung der EU-OSHA-Strategie 2009-2013 eine Entscheidung über die meisten dieser Themen.

    Der Rückgriff auf wirtschaftliche Anreize gilt als notwendige Ergänzung zu gesetzgeberischen Maßnahmen, zur Durchsetzung der Vorschriften und zu weiteren Maßnahmen, beispielsweise in der Gemeinschaftsstrategie für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Allerdings werden Informationen über die Art derjenigen wirtschaftlichen Anreize benötigt, die sich voraussichtlich als besonders wirksam erweisen, und es müssen jene Faktoren aufgezeigt werden, die eher eine abschreckende Wirkung entfalten. Hauptzielgruppen sind Finanzinstitute und andere Organisationen, von denen wirtschaftliche Anreize ausgehen können. Im Jahr 2011 werden sich die Tätigkeiten auf wirtschaftliche Anreize konzentrieren, die vom öffentlichen und privaten Beschaffungswesen ausgehen können, und es wird die Art und Weise untersucht, wie große internationale Unternehmen für die Einhaltung der Standards für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit durch

  • ihre Auftragnehmer sorgen, z. B. KMU (Zertifizierungsprogramme in der chemischen Industrie, Zusammenarbeit auf Baustellen, Transfer von Wissen rund um Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit von Großunternehmen an kleine Unternehmen), sowie ferner auf das öffentliche Beschaffungswesen (Berücksichtigung von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit bei der Auftragsvergabe in der EU, z. B. Landwirtschaft, öffentliche Ausschreibung von Bauaufträgen für Infrastruktur- und andere Großprojekte). Außerdem werden die Vernetzungsmaßnahmen mit der Expertengruppe für wirtschaftliche Anreize weiter fortgeführt, damit die im Jahr 2010 veröffentlichten Produkte weiter gefördert werden können und der Austausch von Informationen zu guten praktischen Lösungen fortgesetzt werden kann. Die Expertengruppe ist ein wesentliches Element des Projekts, da die Netzwerktreffen sicherstellen, dass zweckdienliche Produkte entwickelt werden, die die Einführung von Konzepten mit wirtschaftlichen Anreizen in den Mitgliedstaaten/EWR-Staaten fördern. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Anreizprogramme im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz die Anzahl der Unfälle in tausenden von Unternehmen senken können. Derartige Programme können daher wesentlich dazu beitragen, das europäische Ziel der Verringerung von Unfällen um 25 % zu erreichen. Infolge der Arbeit der Expertengruppe wird zurzeit in mehreren Mitgliedstaaten (z. B. Italien und Zypern) die Entwicklung von Anreizprogrammen diskutiert. Diese Aktivität der Agentur wird somit einen direkten Einfluss auf die Bemühungen der jeweiligen Länder um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen haben.

    Die Agentur wird ersucht, Informationen zusammenzustellen und weiterzuverbreiten, mit denen die Entwicklung von Kampagnen zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz (Workplace Health Promotion, WHP) im Rahmen der Gemeinschaftsstrategie 2007-2012 gefördert werden kann. Die positiven Auswirkungen der Präventionsmaßnahmen können intensiviert werden, indem Arbeitnehmer, die in gesunder Arbeitsumgebung tätig sind, ihre Lebensführung so einrichten, dass sich ihr Gesundheitszustand verbessert, auch wenn Entscheidungen über die Lebensführung des Einzelnen außerhalb der Zuständigkeit des Arbeitgebers liegen. Gute Gesundheit lässt sich nicht nur durch ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld fördern, sondern auch durch Entscheidungen, die jeder Einzelne in Gesundheitsfragen trifft. Verschiedene allgemeine Risikofaktoren, die Gesundheitsprobleme mit begünstigen, können durch die Arbeitsbedingungen hervorgerufen oder verschlimmert werden.Die hauptsächlichen Nutznießer dieser Maßnahmen sind die Arbeitsplätze sowie alle Verantwortlichen für die Umsetzung praktischer Maßnahmen für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit. Auch die Mittlerorganisationen gelten als Hauptzielgruppen: politische Entscheidungsträger, Sozialpartner, Focal Points und deren Netze sowie weitere Netze wie das Europäische Netzwerk für betriebliche Gesundheitsförderung (ENWHP) und die zuständigen NRO. Durch das Projekt wird der Brückenschlag zu früheren Projekten zu Themen wie ältere Arbeitnehmer, Jungarbeitnehmer, psychosoziale Risiken, Muskel-Skelett-Erkrankungen, Verkehr usw. hergestellt; es wird in enger Zusammenarbeit mit den in diesem Bereich tätigen Akteuren durchgeführt, wie z. B. dem Europäischen Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung und der GD SANCO. Im Jahr 2011 werden im Rahmen des Projekts die 2009 und 2010 begonnenen Maßnahmen fortgeführt. Das Schwerpunktthema der zweiten Phase dieses Projekts wurde unter Berücksichtigung der Ergebnisse der ersten Projektphase (2009-2010) und nach Konsultation der

  • Expertengruppe für die Förderung von Gesundheit am Arbeitsplatz Anfang 2010 beschlossen.

    Die Integration von Fragen der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes bei der Arbeit in die Bildung und Ausbildung wird in der Gemeinschaftsstrategie 2007-2012 als ein notwendiger Bestandteil der Entwicklung einer Risikopräventionskultur gewürdigt, die auch in der Vision der EU-OSHA-Strategie 2009-2013 festgeschrieben ist. Um eine Risikopräventionskultur aufbauen zu können, muss Kindern und jungen Erwachsenen vermittelt werden, wie sie sicher und gesund leben und arbeiten können. Unterstrichen wird dieses Argument durch die Tatsache, dass bei Jungarbeitnehmern die Unfallquote höher als bei ihren älteren Kollegen ist.

    Die Agentur wird Informationen über aktuelle Praktiken, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren vorlegen, die all jenen Hilfestellung geben sollen, die Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit und Risikoerziehung in Bildung und Ausbildung einbeziehen wollen. Hauptzielgruppen sind politische Entscheidungsträger in den Bereichen Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit sowie Bildung und Ausbildung und ferner alle Akteure, die in der Förderung und Einführung von Risikoerziehung im Unterricht engagiert sind. Das Projekt baut auf den früheren Initiativen für die Integration von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit in Bildungs- und Ausbildungsmaßnahmen auf. Hierzu zählen unter anderem: ein Seminar aus dem Jahr 2001, ein Fallstudienbericht aus dem Jahr 2004, Maßnahmen rund um die Kampagne „Safe Start“ aus dem Jahr 2006, der Bericht über die Integration von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit in Schullehrpläne (Arbeitsprogramm 2006), ein Bericht über Risikoerziehung auf Universitätsebene (Arbeitsprogramm 2007), ein Bericht über die Lehrerausbildung in Fragen der Risikoerziehung (Arbeitsprogramm 2008/09) sowie ein Bericht über einen „ganzheitlichen Ansatz für die Schule“ (Arbeitsprogramm 2010). Zu den Prioritäten für 2011 zählen die Erstellung eines Berichts über einen ganzheitlichen Ansatz für die Schule, der im Managementplan 2010 begonnen worden war, die Vorstellung und Verbreitung der bestehenden Ressourcen der EU-OSHA, Vernetzungsmaßnahmen mit der Expertengruppe der EU-OSHA und mit ENETOSH.

    In den letzten Jahren stieß die Einrichtung von Peer-Review-Prozessen für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit nach dem Vorbild von Modellen aus der Kernenergiebranche (z. B. WANO15, OSART16, SCART17) bei Organisationen wie HSE18 und IOSH19 auf zunehmendes Interesse. Um feststellen zu können, ob es sich hierbei um einen Bereich guter praktischer Lösungen handelt, der auf paneuropäischer Ebene gefördert werden kann, wird die Themenspezifische Ansprechstelle der Agentur einbezogen, um das Thema nach dem neuesten Entwicklungsstand zu untersuchen. Das Vorhandensein, der Aufbau, der Umfang, die Art der Handhabung, die Kosten und die Auswirkungen von Peer-Review-Prozessen in ganz Europa sollen dabei untersucht werden.

    Gemäß der Rahmenrichtlinie legen die Mitgliedstaaten die erforderlichen Fähigkeiten und Eignungen für Fachleute für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit fest. Die rechtliche Verpflichtung der Mitgliedstaaten zur Annahme von den 15 http://www.wano.info/WANO_Programmes/Peer_Review_Programme.asp16 http://www-ns.iaea.org/reviews/op-safety-reviews.htm17 http://www-ns.iaea.org/reviews/saf-culture-reviews.htm18 http://www.hse.gov.uk/leadership/notefromchair.htm19 http://www.iosh.co.uk/index.cfm?go=groups.news_item&id=2158&sgid=17

  • Anforderungen der Rahmenrichtlinie entsprechenden Durchführungsgesetzen und -verordnungen wurde von der Europäischen Kommission auch in anderen Dokumenten betont,20 ebenso wie die Tatsache, dass das Niveau der Schulungsanforderungen zwischen den einzelnen EU-Mitgliedstaaten erheblich schwankt.21

    Folglich wird eine Untersuchung der Schulungsanforderungen für Sicherheitsfachleute anhand des neuesten Entwicklungsstands durchgeführt. Im Rahmen dieser Prüfung werden die einzelstaatlichen Durchführungsvorschriften der einschlägigen Bestimmungen der Rahmenrichtlinie für Gesundheitsschutz und Sicherheit bei der Arbeit in den 27 EU-Mitgliedstaaten und den EFTA-Staaten begutachtet und ein Bericht darüber erstellt. Ziel dieser Untersuchung anhand des neuesten Entwicklungsstands ist ein praxisorientierter Überblick über die Schulungsanforderungen für Sicherheitsfachleute (sowohl interne Fachkräfte als auch externe Dienstleister). Dabei wird die Studie auf bestehenden Daten aufbauen, die vom European Network of Safety and Health Professional Organisations (ENSHPO) im Rahmen der Schaffung von zwei Zertifizierungsstandards (Gesundheits- und Sicherheitsmanager und Gesundheits- und Sicherheitstechniker)22 gesammelt wurden, sowie auf anderen Daten, die in jüngster Zeit von Partnern der Themenspezifischen Ansprechstelle gesammelt wurden. In Folge davon erhält man Informationen über die Schulungsanforderungen, die in den EU-Mitgliedstaaten für Sicherheitsfachleute gelten, die gemäß Rahmenrichtlinie vom Arbeitgeber im Hinblick auf die Übernahme von Schutzmaßnahmen und Maßnahmen zur Gefahrenverhütung sowie die Bereitstellung von Informationen zu etwaigen speziellen Fähigkeiten/Schulungsanforderungen zur Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung benannt werden.

    Spezifisches Ziel 2: Indikator: Ziel:Nützlichkeit der Informationen über gute praktische Lösungen:

    80 Prozent der Nutzer bezeichnen die Informationen als nützlich

    Wichtigste Ergebnisse:

    - Bericht zu Möglichkeiten für wirtschaftliche Anreize im Beschaffungswesen- Fallstudien über Durchführungsstrategien im Bereich Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz, Literaturauswertungen zur Motivation von Arbeitgebern und Arbeitnehmern für ihre Beteiligung an der Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz, eFacts über Tabak (für Arbeitgeber, Raucher und Nichtraucher), eFact zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben- Mainstreaming-Bericht über die Findung eines „ganzheitlichen Ansatzes für die Schule“ und Vernetzungsaktivitäten- Untersuchung der Peer-Review-Prozesse im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit anhand des neuesten Entwicklungsstands- Untersuchung der Schulungsanforderungen für Sicherheitsfachleute anhand des neuesten Entwicklungsstands

    20 Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen Wirtschafts-und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen über die praktische Durchführung der Bestimmungen der Richtlinien über Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz 89/391 (Rahmenrichtlinie), 89/654 (Arbeitsstätten), 89/655 (Arbeitsmittel), 89/656 (persönliche Schutzausrüstungen), 90/269 (manuelle Handhabung von Lasten) und 90/270 (Bildschirmgeräte), KOM (2004) 62, Seite 11 und 12.21 KOM (2004) 62, Seite 19.22 Vgl. www.enshpo.org

  • Spezifisches Ziel 3: Beitrag zur Relevanz und zur Nutzung der Produkte durch Diskussion und Konsolidierung der zentralen Themen mit den Nutzern der ZielgruppenEines der wichtigsten Instrumente, mit denen die Agentur ihre Visionen für die Schaffung einer Präventionskultur in die Praxis umsetzen kann, besteht darin, den Austausch von Informationen zu guten praktischen Lösungen zu fördern und damit einen Beitrag zu Sicherheit und Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer zu leisten. Aus diesem Grund wurden verschiedenartige Maßnahmen für die Wissensvermittlung und zur Anregung weiterer Diskussionen in die Wege geleitet. Diese Maßnahmen gliedern sich im Wesentlichen in zwei Kategorien: Maßnahmen, mit denen die Relevanz der Informationsleistungen gewährleistet wird und die am Anfang des Projektzyklus angeboten werden, sowie Maßnahmen, die zur Nutzung der Produkte beitragen und am Ende des Projektzyklus durchgeführt werden. Die Maßnahmen bauen auf der Tätigkeit der Agentur in den zurückliegenden Jahren auf. Im Jahr 2011 stehen bei diesen Maßnahmen die Wissensvermittlung und die Förderung der Nutzung der Informationsmaterialien zum Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz und der Informationen zum Straßenverkehr im Mittelpunkt.

    Spezifisches Ziel 3: Indikator: Ziel:Nützlichkeit der Informationen über gute praktische Lösungen

    80 Prozent der Nutzer bezeichnen die Informationen als nützlich

    Wichtigste Ergebnisse:- Veranstaltung zur Förderung des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz- Seminar/Veranstaltungen zur Verbreitung eines Berichts über den Straßenverkehr

    Spezifisches Ziel 4: Unterstützung vorbeugender Maßnahmen, indem die Relevanz der in früheren Phasen erstellten Informationsmaterialien weiterhin aufrechterhalten wird

    Seit der Einrichtung der Agentur wurden zu unterschiedlichen Themen Informationen entwickelt und vorgelegt. Um aber zu gewährleisten, dass diese Informationen ihre Wirkung auf Dauer entfalten, muss sichergestellt werden, dass die Informationen ihre Relevanz behalten und für alle maßgeblichen Nutzer leicht zugänglich sind. Die EU-OSHA überprüft daher die vorhandenen Informationen der Agentur auf ihre anhaltende Relevanz. Zwei Themen stehen bei dieser Prüfung gleichzeitig im Mittelpunkt.Die Maßnahmen im Jahr 2011 umfassen unter anderem die Fertigstellung und Weiterverbreitung der aktualisierten Internetinformationen zu Frauen und Gesundheit, die im Rahmen des Managementplans 2010 erarbeitet wurden, ferner die Erstellung von Fallstudien zum Gender Mainstreaming in Sicherheits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen bei der Arbeit im Bericht „Geschlechterspezifische Aspekte der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes bei der Arbeit“ der EU-OSHA aus dem Jahr 2003 sowie die Berücksichtigung der Ergebnisse der Arbeiten der Risikobeobachtungsstelle zu geschlechterspezifischen Fragen im Rahmen der Managementpläne 2009 und 2010.

  • Spezifisches Ziel 4: Indikator: Ziel:Nützlichkeit der Informationen über gute praktische Lösungen

    80 Prozent der Nutzer bezeichnen die Informationen als nützlich

    Wichtigste Ergebnisse:- Erstellung und Verbreitung der Internetinhalte zum Thema „Frauen und Gesundheit“- Sammlung von Fallstudien zum Gender Mainstreaming bei Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit

    Spezifisches Ziel 5: Verbesserung der Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen in Mikro- und Kleinunternehmen (1-49 Mitarbeiter) durch Steigerung des Bewusstseins für die Notwendigkeit von Gefährdungsbeurteilungen und des Wissens, wie diese durchzuführen sind. Zweck dieser Verbesserung ist sowohl die Erzielung einer höheren Durchführungsrate als auch einer besseren Qualität der Gefährdungsbeurteilungen. Am Ende soll eine Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit für europäische Arbeitnehmer erreicht werden.

    Zur Erreichung dieses Endziels hat die EU-OSHA zwei genauere Zwischenziele formuliert:

    - Annahme des OiRA-Tools durch Mikro- und Kleinunternehmen- Entwicklung, Aktualisierung und Verbreitung von auf die Besonderheiten und

    Bedürfnisse von Mikro- und Kleinunternehmen zugeschnittenen OiRA-Tools durch nationale Behörden und branchenspezifische Sozialpartner auf EU- und nationaler Ebene. Die Tools sind gratis erhältlich.

    Die Entwicklung einfacher Instrumente zur Vereinfachung von Gefährdungsbeurteilungen ist gemäß der Gemeinschaftsstrategie 2007-2012 insbesondere in KMU und risikointensiven Branchen ein notwendiges Mittel zur Verringerung der Häufigkeitsrate von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten.

    Aus der ESENER-Erhebung der Agentur geht hervor, dass in Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern der Anteil der Unternehmen, die Arbeitsplatzkontrollen durchführen, mit abnehmender Betriebsgröße deutlich sinkt. Während sieben von zehn Großunternehmen Arbeitsplatzuntersuchungen selbst durchführen, ist dies nur in vier von zehn Unternehmen mit 10 bis 50 Mitarbeitern der Fall, während sich die übrigen auf externe Auftragnehmer verlassen. Betrachten wir die Gründe, warum keine Gefährdungsbeurteilungen durchgeführt werden, so ergibt sich aus der ESENER-Erhebung, dass derartige Maßnahmen umso weniger als wichtig empfunden werden, je kleiner das Unternehmen ist. In kleineren Unternehmen herrscht tatsächlich fast doppelt so häufig die Meinung vor, dass derartige Maßnahmen nicht durchgeführt werden, weil sie nicht notwendig sind, als weil es im Unternehmen am notwendigen Fachwissen fehlt oder der Kostenaufwand zu hoch ist.

    Die Agentur wird (nach der Kampagne zur Gefährdungsbeurteilung 2008/2009) die Unterstützung der Arbeitgeber, Sicherheitsbeauftragten der Arbeitnehmerseite, Arbeitnehmer, Fachleute, Präventionsdienste, politischen Entscheidungsträger und anderer Interessengruppen bei der Verbesserung der Gefährdungsbeurteilung am Arbeitsplatz durch die Entwicklung und Einführung des Tools für die Online-Gefährdungsbeurteilung (Online Risk Assessment - OiRA) fortsetzen.

  • OiRA bietet eine echte Chance zur Verringerung der Zahl der Todesfälle, der Fälle von Behinderung und der Krankheitsfälle. Ferner können damit Unfall- und Krankheitskosten sowohl auf Unternehmensebene als auch auf gesamtgesellschaftlicher Ebene eingespart werden. Dem auf einer erfolgreichen niederländischen Initiative aufbauenden OiRA-Tool, das erwiesenermaßen effektiv zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes an kleinen Arbeitsplätzen bei gleichzeitiger Verringerung der Verwaltungslasten dieser Unternehmen beiträgt, kommt eine strategische Bedeutung zu. Es wird damit möglich, gleichzeitig die Ziele der Gemeinschaftsstrategie für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz 2007-2012 und des Aktionsprogramms der Kommission zur Verringerung der Verwaltungslasten in der Europäischen Union zu verfolgen.

    In technischer Hinsicht befindet das Tool auf dem neuesten Stand. Dennoch ist und bleibt es nur ein Werkzeug. Sein eigentliches Potenzial, einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz in Europa zu leisten, liegt ebenso in seiner Entwicklung und Verbreitungsweise, bei denen die branchenspezifischen Sozialpartner neben den öffentlichen Behörden eine wichtige Rolle spielen, wie in seinen technischen Merkmalen.

    Im Hinblick auf den Inhalt des Tools gewährleistet die Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern, dass es den tatsächlichen Bedürfnissen kleiner Organisationen in einer bestimmten Branche entspricht. Das Engagement der Sozialpartner bei diesem Tool ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung, um seine umfassende Einführung und Verwendung in den Unternehmen zu fördern. Obwohl noch weitere Anreize für die Verbreitung des Tools geschaffen werden können, fällt dieser „Peer-to-Peer“-Kommunikation eine Schlüsselrolle zu bei der Überbrückung der Kluft zwischen den �