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W enn wir auf das letzte Jahr schauen wird deutlich, dass sich Veränderungen nur mit wirklich guten Konzepten, engagierten Mitarbei- terinnen und Mitarbeitern und auch nur mit einem intensiven Verständnis für die Menschen bewältigen lassen, die unsere Dienste jeden Tag in Anspruch nehmen. Oft sind die großen Bemühungen der drei Stiftungen erst im Rückblick erkenn- bar, wenn es um die Ausgestaltung des gemeinsamen Anspruchs geht: Die un- antastbare Würde und die berechtigten Erwartungen von jungen und alten, be- hinderten oder nichtbehinderten Men- schen, die im Mittelpunkt unseres Han- delns stehen. Auf dieser Basis hatten die mehr als 3500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den fünf Arbeitsfeldern im letzten Jahr alle Hände voll zu tun. Dabei waren die jeweiligen Herausforderungen in ihrer Ausprägung sehr unterschiedlich. Mit erheblichen Anstrengungen hat die Hoffbauer gGmbH in einem Jahr acht neue Bildungseinrichtungen erfolgreich an den Start gebracht. Monatelange Vorbereitungen und Abstimmungspro- zesse mit Behörden und Politikern, mit Fachleuten und Mitarbeitern waren nötig, um zu erkennen, dass sich Geduld und ein starker Wille lohnen. Wie sich die Achtung vor Menschen im Alter entwickelt hat, wurde im letzten Jahr besonders deutlich. Die Politik brachte eine Reihe von Gesetzesvorlagen auf den Weg, die das Wohl und den Respekt vor der Lebensleistung älterer Menschen in den Mittelpunkt stellen. Besonders die Be- gleitung von Men- schen mit Demenz war jahrelang eine besonders hohe Herausforderung für die engagierten Mitarbeiter in der St. Elisabeth Diakonie gGmbH. Nun gibt es gute Regelungen, die auch dazu führten, dass zusätzliche Kräfte eingestellt werden konnten und somit neue Arbeitsplätze entstanden. Die Entwicklung neuer Standards zur Qualitätssicherung und die Umsetzung neuer gesetzlicher Regelungen haben den Bereich „Wohnangebote für Menschen mit Behinderungen“ in der Stephanus- Stiftung stark gefordert. Die klare Ori- entierung an den Erwartungen und der Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Be- wohner ist dabei eine wichtige Grundlage. Die Wirtschaftskrise war auch in den Stephanus-Werkstätten zu spüren. Sie wirkte sich aber unterm Strich positiv aus, weil sie neue Ansätze und kreative Ideen freisetzte. Besonders im Umgang mit sich verändernden Zielgruppen erga- ben sich interessante Perspektiven. Denn zum Beispiel Menschen mit seelischer Be- hinderung, hirntraumatisierte Menschen und Menschen mit Autis- mus haben ganz eigene Erwartungen für ihre Teilhabe am Arbeitsle- ben. Diese zu gestalten, war für die Stephanus- Werkstätten eine ganz intensive Heraus- forderung. Das Wohl von Kindern und Jugendli- chen mit traumatischen Erfahrungen rückte wieder, nach einem ausgepräg- ten gesellschaftlichen Diskurs, in das öf- fentliche Interesse. Deshalb wurden die Angebote der St. Elisabeth-Stiftung für Kinder, Jugendliche und Familien im letz- ten Jahr sehr viel intensiver nachgefragt. Die Qualität zu sichern trotz schwieriger Finanzierungsgrundlage ist nicht einfach gewesen. Dennoch konzentrierte sich der Dienst weiter auf die notwendigen Anfor- derungen und Erwartungen der Klienten und Kostenträger. Sehr intensiv waren im letzten Jahr die Bemühungen, die Abläufe in den Verwal- tungsebenen in der Stephanus-Stiftung weiter zu optimieren. So haben die Kol- leginnen und Kollegen in der Finanz- und Personalverwaltung bei laufendem Ge- schäftsbetrieb die Einführung der neuen EDV-gestützten Betriebssysteme weiter vorangebracht. Für eine Verwaltung die- ser Größe ist das eine starke Herausfor- derung, die nur mit viel Engagement und Geduld zu leisten war. Das gilt auch für die zahlreichen Leistungsabnehmer in den Tochtergesellschaften und Arbeitsfeldern. Zahlreiche Fortbildungsangebote und Schulungen begleiteten die Einführung der neuen Verwaltungssoftware. Auch deshalb entwickelte sich das Stammge- lände der Stephanus-Stiftung in Weißen- see zu einem häufig besuchten Begeg- nungsort. Verstärkt wurde diese Entwicklung nicht zuletzt durch die Eröffnung des neu gebauten Verwaltungshauses für den Kirchenkreis Berlin Nord-Ost mit dem Dienstsitz des Superintendenten auf dem Gelände. Viele Besucher kommen so in die Stephanus-Stiftung und nehmen Anteil am Leben und Alltag in der Stiftung. Aber auch für die Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter des Kirchenkreises ergaben sich mit den räumlichen und organisatorischen Veränderungen auf dem Stiftungsareal ideale Bedingungen für ihren Dienst. Veränderungen fordern immer wieder heraus. Ganz besonders dann, wenn ein vertrautes Arbeitsfeld grundsätzlich neu aufgestellt wird. Nach intensiven Überle- gungen hat sich die St. Elisabeth-Stiftung entschlossen, das Feriendorf Groß Väter See (Uckermark) in die Verantwortung der Berliner Stadtmission zu übergeben. Dort gibt es eine jahrzehntelange Erfahrung im Beherbergungsbereich, so dass dieses wichtige Angebot für Familien, Kinder und Jugendliche mit guten Perspektiven wei- tergeführt werden kann. Leicht war diese Entscheidung nicht, auch wenn es für die Mitarbeitenden dort gute Lösungen gab. Den Erfolg eines abgelaufenen Ge- schäftsjahres nur nach Zahlen zu bewer- ten ist recht einfach, reicht aber nicht. Denn ein wirkliches Bild ergibt sich erst, wenn man noch einmal die tatsächlich ge- leistete Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen Ebenen betrachtet. Deshalb gibt diese Jahresrundschau wie- der einen kurzen Einblick in die wichtig- sten Herausforderungen in den einzelnen Arbeitsfeldern. Den drei Stiftungen mit ihren Tochter- gesellschaften und Kooperationspartnern ist im letzten Jahr nichts in den Schoß gefallen. Alles ist viel mit Energie, Enga- gement und einem gehörigen Maß Gott- vertrauen hart erarbeitet worden. Nicht immer läuft alles so, wie es geplant war. Da wo Menschen tätig sind, geschehen auch Fehler oder gibt es Missverständ- nisse. Doch eines war immer wieder an allen Orten unseres Verbundes zu spüren: Menschen setzen sich für Menschen ein. Mit Liebe, beruflicher Erfahrung und ei- ner großen Zuversicht: Keiner ist allein und Wunder geschehen wirklich jeden Tag, kleine und große, manchmal ganz im Verborgenen. In diesem Sinne ist allen zu danken, die mitgewirkt und unseren Dienst begleitet haben. Der Vorstand Frank Hohn, Christoph Pagel, Horst-Peter Schilling, Torsten Silberbach, Hanfried Zimmermann St. Elisabeth-Stiftung · Stephanus-Stiftung · Hoffbauer-Stiftung Jahresrundschau 2009 Mitarbeitende Wohnen 836 Arbeit 431 Altenhilfe 1349 Bildung 667 KuJH 122 Erholungsstätten 17 Physiotherapie 5 Verwaltung 78 Gesamt: 3505 Investitionen Wohnen 3700000 Arbeit 1000000 Altenhilfe 104000 Bildung 2700000 KuJH 143000 Gesamt: 7647000 Umsatzvolumen Wohnen 29570000 Arbeit 23600000 Altenhilfe 49200000 Bildung 27100000 KuJH 4800000 Gesamt: 134270000 Zunehmend suchen Eltern für ihre Kinder alternative Bildungsangebote. AlleHändevollzutun kreativ und begabt – Schüler und Lehrer an der Laurentiusschule in Bad Freienwalde begleiten den Jahresempfang Märkisch- Oderland. An dieser För- derschule der Hoffbauer gGmbH werden Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung unterrichtet. sportlich und aktiv – Mehr als 50 Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter aus allen Arbeitsfeldern der drei Stiftungen nehmen in jedem Jahr am Firmen- staffellauf im Berliner Tiergarten statt. Der ge- meinsame Sport spornt an zu persönlichen Höchst- leistungen. unverzichtbar und anerkannt – Beim jähr- lichen Sommerfest im Elisabeth-Seniorenzentrum Bergfelde bedankt sich die Leitung bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Eine Rose drückt Wertschätzung und Verbundenheit aus.

Jahresrundschau 2009 - stephanus.org · Jürgen Kraetzig Gesamtleiter Bildung und Schulen M it hohem Respekt vor der Lebens-leistung und im würdevollen Umgang werden die berechtigten

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Wenn wir auf das letzte Jahr schauen wird deutlich, dass sich Veränderungen nur mit wirklich

guten Konzepten, engagierten Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern und auch nur mit einem intensiven Verständnis für die Menschen bewältigen lassen, die unsere Dienste jeden Tag in Anspruch nehmen.

Oft sind die großen Bemühungen der drei Stiftungen erst im Rückblick erkenn-bar, wenn es um die Ausgestaltung des gemeinsamen Anspruchs geht: Die un-antastbare Würde und die berechtigten Erwartungen von jungen und alten, be-hinderten oder nichtbehinderten Men-schen, die im Mittelpunkt unseres Han-delns stehen.

Auf dieser Basis hatten die mehr als 3500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den fünf Arbeitsfeldern im letzten Jahr alle Hände voll zu tun. Dabei waren die jeweiligen Herausforderungen in ihrer Ausprägung sehr unterschiedlich.

Mit erheblichen Anstrengungen hat die Hoffbauer gGmbH in einem Jahr acht neue Bildungseinrichtungen erfolgreich an den Start gebracht. Monatelange Vorbereitungen und Abstimmungspro-zesse mit Behörden und Politikern, mit Fachleuten und Mitarbeitern waren nötig, um zu erkennen, dass sich Geduld und ein starker Wille lohnen.

Wie sich die Achtung vor Menschen im Alter entwickelt hat, wurde im letzten Jahr besonders deutlich. Die Politik brachte eine Reihe von Gesetzesvorlagen auf den Weg, die das Wohl und den Respekt vor der Lebensleistung älterer Menschen in den Mittelpunkt stellen. Besonders die Be-gleitung von Men-schen mit Demenz war jahrelang eine besonders hohe Herausforderung für die engagierten Mitarbeiter in der St. Elisabeth Diakonie gGmbH. Nun gibt es gute Regelungen, die auch dazu führten, dass zusätzliche Kräfte eingestellt werden konnten und somit neue Arbeitsplätze entstanden.

Die Entwicklung neuer Standards zur Qualitätssicherung und die Umsetzung neuer gesetzlicher Regelungen haben den Bereich „Wohnangebote für Menschen mit Behinderungen“ in der Stephanus-Stiftung stark gefordert. Die klare Ori-entierung an den Erwartungen und der Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Be-

wohner ist dabei eine wichtige Grundlage. Die Wirtschaftskrise war auch in den

Stephanus-Werkstätten zu spüren. Sie wirkte sich aber unterm Strich positiv aus, weil sie neue Ansätze und kreative Ideen freisetzte. Besonders im Umgang mit sich verändernden Zielgruppen erga-ben sich interessante Perspektiven. Denn zum Beispiel Menschen mit seelischer Be-hinderung, hirntraumatisierte Menschen

und Menschen mit Autis-mus haben ganz eigene Erwartungen für ihre Teilhabe am Arbeitsle-ben. Diese zu gestalten, war für die Stephanus-

Werkstätten eine ganz intensive Heraus-forderung.

Das Wohl von Kindern und Jugendli-chen mit traumatischen Erfahrungen rückte wieder, nach einem ausgepräg-ten gesellschaftlichen Diskurs, in das öf-fentliche Interesse. Deshalb wurden die Angebote der St. Elisabeth-Stiftung für Kinder, Jugendliche und Familien im letz-ten Jahr sehr viel intensiver nachgefragt. Die Qualität zu sichern trotz schwieriger Finanzierungsgrundlage ist nicht einfach gewesen. Dennoch konzentrierte sich der

Dienst weiter auf die notwendigen Anfor-derungen und Erwartungen der Klienten und Kostenträger.

Sehr intensiv waren im letzten Jahr die Bemühungen, die Abläufe in den Verwal-tungsebenen in der Stephanus-Stiftung weiter zu optimieren. So haben die Kol-leginnen und Kollegen in der Finanz- und Personalverwaltung bei laufendem Ge-schäftsbetrieb die Einführung der neuen EDV-gestützten Betriebssysteme weiter vorangebracht. Für eine Verwaltung die-ser Größe ist das eine starke Herausfor-derung, die nur mit viel Engagement und Geduld zu leisten war. Das gilt auch für die zahlreichen Leistungsabnehmer in den Tochtergesellschaften und Arbeitsfeldern.

Zahlreiche Fortbildungsangebote und Schulungen begleiteten die Einführung der neuen Verwaltungssoftware. Auch deshalb entwickelte sich das Stammge-lände der Stephanus-Stiftung in Weißen-see zu einem häufig besuchten Begeg-nungsort.

Verstärkt wurde diese Entwicklung nicht zuletzt durch die Eröffnung des neu gebauten Verwaltungshauses für den Kirchenkreis Berlin Nord-Ost mit dem Dienstsitz des Superintendenten auf dem Gelände. Viele Besucher kommen so in die Stephanus-Stiftung und nehmen Anteil am Leben und Alltag in der Stiftung. Aber

auch für die Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter des Kirchenkreises ergaben sich mit den räumlichen und organisatorischen Veränderungen auf dem Stiftungsareal ideale Bedingungen für ihren Dienst.

Veränderungen fordern immer wieder heraus. Ganz besonders dann, wenn ein vertrautes Arbeitsfeld grundsätzlich neu aufgestellt wird. Nach intensiven Überle-gungen hat sich die St. Elisabeth-Stiftung entschlossen, das Feriendorf Groß Väter See (Uckermark) in die Verantwortung der Berliner Stadtmission zu übergeben. Dort gibt es eine jahrzehntelange Erfahrung im Beherbergungsbereich, so dass dieses wichtige Angebot für Familien, Kinder und Jugendliche mit guten Perspektiven wei-tergeführt werden kann. Leicht war diese Entscheidung nicht, auch wenn es für die Mitarbeitenden dort gute Lösungen gab.

Den Erfolg eines abgelaufenen Ge-schäftsjahres nur nach Zahlen zu bewer-ten ist recht einfach, reicht aber nicht. Denn ein wirkliches Bild ergibt sich erst, wenn man noch einmal die tatsächlich ge-leistete Arbeit der Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter auf allen Ebenen betrachtet. Deshalb gibt diese Jahresrundschau wie-der einen kurzen Einblick in die wichtig-sten Herausforderungen in den einzelnen Arbeitsfeldern.

Den drei Stiftungen mit ihren Tochter-gesellschaften und Kooperationspartnern ist im letzten Jahr nichts in den Schoß gefallen. Alles ist viel mit Energie, Enga-gement und einem gehörigen Maß Gott-vertrauen hart erarbeitet worden. Nicht immer läuft alles so, wie es geplant war. Da wo Menschen tätig sind, geschehen auch Fehler oder gibt es Missverständ-nisse. Doch eines war immer wieder an allen Orten unseres Verbundes zu spüren: Menschen setzen sich für Menschen ein. Mit Liebe, beruflicher Erfahrung und ei-ner großen Zuversicht: Keiner ist allein und Wunder geschehen wirklich jeden Tag, kleine und große, manchmal ganz im Verborgenen.

In diesem Sinne ist allen zu danken, die mitgewirkt und unseren Dienst begleitet haben.

Der VorstandFrank Hohn, Christoph Pagel, Horst-Peter Schilling, Torsten Silberbach, Hanfried Zimmermann

St. Elisabeth-Stiftung · Stephanus-Stiftung · Hoffbauer-StiftungJahresrundschau 2009

Mitarbeitende

Wohnen� 836

Arbeit� 431

Altenhilfe� 1�349

Bildung� � 667

KuJH� 122

Erholungsstätten� 17

Physiotherapie� 5

Verwaltung� 78

Gesamt:� 3�505

Investitionen

Wohnen� 3�700�000

Arbeit� 1�000�000

Altenhilfe� 104�000

Bildung� � 2�700�000

KuJH� 143�000

Gesamt:� �7�647�000

Umsatzvolumen

Wohnen� 29�570�000

Arbeit� 23�600�000

Altenhilfe� 49�200�000

Bildung� � 27�100�000

KuJH� 4�800�000

Gesamt:� �134�270�000

Zunehmend suchen Eltern für ihre Kinder alternative Bildungsangebote.

Alle�Hände�voll�zu�tunkreativ und begabt – Schüler und Lehrer an der Laurentiusschule in Bad Freienwalde begleiten den Jahresempfang Märkisch-Oderland. An dieser För-derschule der Hoffbauer gGmbH werden Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung unterrichtet.

sportlich und aktiv – Mehr als 50 Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter aus allen Arbeitsfeldern der drei Stiftungen nehmen in jedem Jahr am Firmen-staffellauf im Berliner Tiergarten statt. Der ge-meinsame Sport spornt an zu persönlichen Höchst-leistungen.

unverzichtbar und anerkannt – Beim jähr-lichen Sommerfest im Elisabeth-Seniorenzentrum Bergfelde bedankt sich die Leitung bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Eine Rose drückt Wertschätzung und Verbundenheit aus.

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Bildung | Altenhilfe Jahresrundschau 2009 2

Die Hoffbauer gGmbH konnte im Jahr 2009 ihr Profi l und ihre Angebote in der Bildungslandschaft Berlin-Bran-

denburg nochmals stark weiterentwickeln und profi lieren.

Die Neugründung und Arbeitsaufnahme von weiteren acht Einrichtungen und die Vielfalt bewährter Angebote in allen Bil-dungssektoren eröffneten viele neue Ent-faltungschancen.

Mit der Gründung der Kita „Kleine Fische“ in Oranienburg, der Evangelischen Cam-pus-Kita in Kleinmachnow, der Betriebskita im Klinikum Ernst v. Bergmann Potsdam, der Betriebskita Eulennest in Templin, der Eröffnung der Evangelischen Grundschule Bernau, der Arbeitsaufnahme des Familien-Kompetenz-Centrums Templin, der Start der Fachschule für Sozialpädagogik an den Berliner Elisabeth-Schulen als Ausbildungs-stätte für Erzieherinnen und Erzieher und der erfolgreichen Akkreditierung der Hoff-bauer Berufsakademie wird der enorme Wachstums- und Entwicklungsprozess deutlich.

Ein wesentlicher Schwerpunkt lag auf der weiteren Professionalisierung und in-haltlich/fachlichen Profi lierung.

Die umfassende Evaluation und Einfüh-rung von Qualitätsmanagementsystemen, aber auch die erfolgreichen Zertifi zierun-gen der Einrichtungen, zeigen die nach-haltig außerordentlich guten Arbeitsergeb-nisse und den Entwicklungswillen.

Besonderes Augenmerk wurde auf die

religionspädagogische Arbeit und die evan-gelische Profi lbildung gelegt. Eine Vielzahl von Fort- und Weiterbildungen, Initiati-ven, Projekten und Veranstaltungen ver-deutlichen das beeindruckende Portfolio evangelischer und religionspädagogischer Bildungsarbeit.

Die beiden Gesellschafter Stephanus-Stiftung und die Hoffbauer-Stiftung inves-tierten auch 2009 erhebliche Summen zur Weiterentwicklung der Einrichtungen. Die Evangelische Grundschule Mahlow bezog ihr erstes „neues Schulgebäude“ und die Evangelische Grundschule Bernau konnte ihren Betrieb aufnehmen. Darüber hinaus wurde der Erweiterungsbau der Waldhof-schule, Templin, übergeben und die be-gonnenen Baumaßnahmen an Gymnasium und Kita auf dem Bildungscampus Klein-machnow kamen planmäßig voran. Mit Fertigstellung des dritten Bauabschnittes der Evangelischen Grundschule Kleinmach-now fand auch dieses mehrjährige Bauvor-haben seinen gelungenen Abschluss.

Besonders herausfordernd war die um-fangreiche Vorbereitung zur Gründung der Hoffbauer Berufsakademie. Damit betritt Hoffbauer erstmals den Bereich der hoch-schulischen Bildung, um auch hier Antwor-ten auf den drohenden Fachkräftemangel in den sozialen Arbeitsfeldern zu entwi-ckeln. Das aufwändige Akkreditierungs-verfahren für zwei Bachelor-Studiengänge Musikpädagogik und Musikvermittlung in Sozialer Arbeit und Sprache und Sprach-förderung in Sozialer Arbeit wurde erfolg-reich initiiert, so dass die Berufsakademie 2010/11 ihre Arbeit aufnehmen kann.

Hoffbauer Einrichtungen bewärten sich als vielfältig und stark nachgefragte Part-ner für Kinder, Jugendliche und Erwach-sene, Familien, Verwaltung, Verbände, Ministerien, Behörden und Kirche. Mit 39

Bildungs- und Beratungseinrichtungen steht Hoffbauer für anspruchsvolle und werthaltige Bildungsangebote. Hoffbauer Einrichtungen als Orte des Lebens und Ler-nens beschulen, fördern und beraten ca. 3.300 Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Diese Entwicklung ist maßgeblich der engagierten und gemeinschaftlich-acht-samen Arbeit von über 750 haupt- und nebenberufl ichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie einer Vielzahl externer Experten zu danken.

Jürgen KraetzigGesamtleiter Bildung und Schulen

Mit hohem Respekt vor der Lebens-leistung und im würdevollen Umgang werden die berechtigten

Erwartungen und aktuellen Lebenssitua-tionen älterer Menschen in den Einrichtun-gen der St. Elisabeth Diakonie gGmbH sehr ernst genommen.

Das zurückliegende Jahr bot dazu an mehreren Stellen eine hervorragende Gele-genheit, die sich verändernden politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingun-gen positiv zu nutzen. So konnten durch die Regelungen des Pfl egeweiterentwick-lungsgesetzes in allen Einrichtungen des Unternehmens zusätzliche Betreuungs-kräfte für Menschen mit Demenzerkran-kungen eingestellt werden. Damit ent-standen nicht nur neue Arbeitsplätze in strukturschwachen Regionen. Gleichzeitig verbesserte sich auch die Lebenssituation der von Demenz betroffenen Menschen ganz erheblich.

Dank verschiedener neuer und geplan-ter Gesetzesregelungen wird der ältere Mensch zunehmend als geschätzter Kunde und Verbraucher angesehen. Diese Entwicklung kommt der Grundeinstellung der St. Elisabeth Diakonie sehr entgegen.

Dennoch erfordert es an einigen Stellen im Unternehmen ein noch höheres Maß an Verständnis und an Veränderung der Betrachtungsweise. Ältere Menschen sind keine „Leistungsempfänger“ mehr, son-dern erwartungsvolle Kunden, die einen berechtigten Anspruch aus erbrachter Le-bensleistung mitbringen.

Unterstützt wird diese Betrachtungs-weise durch das neue Bewertungssystem zur Qualitätssicherung des medizinischen Dienstes der Krankenkassen. Anhand von 82 Kriterien werden fünf Bewertungsebe-nen ermittelt, deren Ergebnisse sowohl im Internet als auch öffentlich in den Einrich-

tungen ausgehängt werden. Transparenz und die für alle nachvollziehbare Qualitäts-sicherung sind ein wichtiger Bestandteil in der St. Elisabeth Diakonie. Deshalb wird an einer geeigneten internen Darstellungs-form gearbeitet, um die Ergebnisse aller Bemühungen ansprechend und aussage-kräftig zu beschreiben.

Der zunehmende Wettbewerb ist stark davon geprägt, den Wunsch älterer Men-schen nach einem möglichst langen Leben in der eigenen Wohnung zu respektieren. Dabei spielen Service und größtmögliche Sicherheit eine große Rolle.

Deshalb wurden in der St. Elisabeth Dia-

konie unterschiedliche Servicepakete ent-wickelt, die unter anderem zu vorteilhaf-ten Kooperationen mit Wohnungsbauge-sellschaften, ambulanten Pfl egediensten oder einem Notrufanbieter führten. Dank der guten regionalen Vernetzung können die individuellen Leistungsangebote so-wohl in den angebotenen Wohnungen als auch in den Einrichtungen ausgebaut werden.

Ein wesentlicher Schwerpunkt des letz-ten Jahres lag im Bereich Betriebswirt-schaft und Marketing. Der versierte und weitsichtige Umgang mit den Ressourcen ist wichtig, um nachhaltig und kundenori-

entiert agieren zu können. Dabei spielten Maßnahmen zur Energieeinsparung und auch geeignete Investitionen in Kommu-nikation eine wichtige Rolle.

Anneliese GeesenGeschäftsführerin St. Elisabeth Diakonie gGmbH

� Hoffbauer�–��für�eine�Werte-volle�Lebensgestaltung�in�Gegenwart�und�Zukunft

� Mit�Qualität�und�Transparenz�lässt�sich�der�Wandel�positiv�gestalten

Rund 1600 Plätze im Pfl egewohnen (einschließlich Pfl ege auf Zeit, besondere Pfl ege und Betreuung für Menschen im Wachkoma, besondere Pfl ege und Betreuung für Menschen mit Demenz sowie Junge Pfl ege)

Rund 40 Plätze in der Tagespfl ege und Tages-betreuung

120 Plätze im alters-gerechten Wohnen bzw. Wohnen mit Service

Über 100 Begleitungen in der ambulanten Hospizarbeit

Hoffbauer gGmbH

      Umsatz:                       27,1 Mio. €

  Referendare:  10    Mitarbeiter-VK:             409    Mitarbeitende gesamt:         667    Schüler und betreute Personen:      3.300

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3 Jahresrundschau 2009 Wohnen | Arbeit

Zu den anstehenden fachlich-inhaltli-chen Aufgaben im Arbeitsfeld Woh-nen mussten im Jahr 2009 umfangrei-

che Zeitressourcen eingesetzt werden, um die Maßgaben des neuen Wohn- und Be-treuungsvertragsgesetzes (WBVG) umzu-setzen. Das bis dahin einheitlich geltende Heimgesetz als Bundesrecht ist nach In-krafttreten des WBVG durch Landesgesetze ergänzt worden. In der Folge mussten alle Leistungsverträge zunächst für das Land Brandenburg neu ausgefertigt werden. Für das Land Berlin steht ein solches Gesetz noch aus, ähnliche Veränderungen wie in Brandenburg sind aber abzusehen.

In allen Einrichtungen und Diensten des Arbeitsfeldes Wohnen wurden und werden eine ganze Reihe von Qualitätsstandards entwickelt, die als ein Markenzeichen der Stephanus-Stiftung bezeichnet werden können.

Zu nennen sind hier die kontinuierlich weiterentwickelten Standards zur Verhin-derung von Gewalt und zum Umgang mit herausforderndem Verhalten. Darüber hinaus die regelmäßige Ermittlung der Zufriedenheit der Bewohner in den Ein-richtungen und in der ambulanten Betreu-ung. Dafür wurde erstmalig ein Fragebo-gen mit Bildsymbolen entwickelt, der die Kommunikation mit Betreuten erleich-tern soll, die sich lautsprachlich nicht ar-tikulieren können. Zusätzlich steht allen Einrichtungen eine spezielle Software zur Verfügung, die mit einheitlichen Bildsym-bolen die Alltagskommunikation erleich-tern soll.

Hohe Aufmerksamkeit genießt in den Wohn- und Betreuungseinrichtungen der sensible Umgang mit Psychopharmaka. Ziel ist ein nachhaltig bedachter Umgang mit dieser Thematik. Dabei ist eine inten-sive Abstimmung zwischen den behandeln-den Ärzten und der heilpädagogischen Förderung und Betreuung nötig.

In allen Einrichtungen sind die Doku-mentationsprogramme TopSoz und Sic erfolgreich eingeführt worden. Dazu lie-ßen sich ca. 130 Mitarbeitende als Mul-

tiplikatoren schulen. Es ist nun möglich, eine exakte individuelle Förderplanung zu erstellen und die erbrachten Leistungen der Förderung und Betreuung zu doku-mentieren.

Die Heimaufsicht prüfte im Berichtszeit-raum alle Brandenburger Einrichtungen. In zwei Brandenburger Einrichtungen fanden zusätzlich Qualitätsprüfungen durch die örtlichen Sozialhilfeträger bzw. die Serviceeinheit der Landkreise in Forst statt. Gravierende Mängel wurden nicht

festgestellt. Insgesamt attestierten die Aufsichtsbehörden eine hohe Qualität der erbrachten Leistungen.

In Ergänzung der externen Überprü-fungen haben sich die internen Audits des Fachbereichs etabliert. Sie sind eine hilfreiche Form kontinuierlicher fachlicher Begleitung, die eine Weiterentwicklung der Qualität aller Leistungsangebote zum Ziel hat.

Die Ausdifferenzierung der Leistungsan-gebote auf dem Templiner Waldhof führte zu einer ausgewogenen Betreuungskette für Menschen mit Behinderungen vom Kin-der- und Jugendalter über die schulische Bildung, die Betreuung im Erwachsenen-alter mit gleichzeitigen Arbeitsmöglichkei-ten in den Werkstätten und die Förderung und Betreuung schwer behinderter und behinderter Menschen. Ausgehend von diesen Erfahrungen werden die ambu-lanten Wohnangebote auf dem Berliner Ulmenhof weiter ausgebaut.

Heiner HollandFachbereichsleiter Wohnen

Das Jahr 2009 verlief in allen vier Regio-nen (Märkisch-Oderland, Uckermark, Ostprignitz-Ruppin und Berlin) trotz

der Wirtschafts- und Finanzkrise sehr er-folgreich. Einige Werkstätten machten die Erfahrung, dass Firmen – bevor sie neues Personal einstellen – lieber die Aufträge an Werkstätten für behinderte Menschen ver-geben. Einige Werkstattbereiche mussten deshalb mit einem enormen Arbeitsdruck umgehen.

Die ständige Verbesserung der Arbeits-bedingungen für die Beschäftigten ist uns ein großes Anliegen. Es geraten verstärkt Personen mit seelischer Behinderung, hirn-traumatisierte Menschen und Menschen mit Autismus in den Fokus, ihnen die Mög-lichkeiten zur Teilhabe am Arbeitsleben zu geben, ist für uns eine Herausforderung

Neben der Aufgabe sich auf neue Klien-ten einzustellen, steht vor allem die Wei-terentwicklung der Arbeitsfelder der Werk-stätten im Vordergrund. In der Berliner

Betriebsstätte Wilhelminenhof wurde für die Studenten der neuen Hochschule für Technik und Wirtschaft sehr erfolgreich ein Cafe eröffnet. Geplant ist die Ausweitung von Dienstleistungen durch die Einrichtung einer Poststelle in Verbindung mit einem Werkstattladen und eines Druckbereiches.

Eine stark beanspruchende Herausforde-rung war die Einführung des Qualitätsma-nagement-Systems sowie die Umstellung auf ein neues IT-System. Das QM-System wurde zeitgleich in den Stephanus-Werk-stätten Berlin, Ostprignitz-Ruppin und Tem-plin erarbeitet. Die Stephanus-Werkstätten Bad Freienwalde, die bereits dieses System im Jahr 2004 eingeführt haben, wurden in den Prozess mit einbezogen, um die in den Vorjahren begonnene Vereinheitli-chung der Strukturen in den Stephanus-Werkstätten sicherzustellen. Denn es hat sich in diesem Prozess gezeigt, dass ein-zelne Werkstätten sehr unterschiedlich gewachsen sind. Einige Strukturen haben

sich unterschiedlich etabliert, so dass das Ziel, sich organisatorisch anzunähern, nur in Teilen realisiert werden konnte.

Das 2009 eingeführte neue Erschei-nungsbild fand neben der Werkstattmesse in Nürnberg und bei anderen öffentlichen Auftritten große Aufmerksamkeit. Die Na-mensänderung der Diakonie-Werkstätten Berlin in Stephanus-Werkstätten Berlin hat sich durchgesetzt.

Die Anstrengungen, die Integration von Menschen mit Behinderung auf den allge-meinen Arbeitsmarkt voranzubringen, ist eine ständige Herausforderung.

So ist es gelungen, ca. 43 ausgelagerte Arbeitsplätze und 84 Außenarbeitsplätze einzurichten. Dennoch verlassen Be-schäftigte an einzelnen Standorten die

Stephanus-Werkstätten. Dies liegt sowohl teilweise an fehlenden Wohnmöglichkei-ten als auch verstärkt an Beschäftigten, die einen strukturierten Tagesablauf ablehnen.

Große Aufmerksamkeit liegt daher auf die ständige Weiterentwicklung begleiten-der Maßnahmen. Die Angebote wie PC-Kurse, Lese-, Rechtschreib- und Mathema-tikkurse sowie verschiedene Kreativkurse werden intensiv genutzt. Auch die zahlrei-chen Sportaktivitäten sind erfolgreich und erfreuen sich großer Nachfrage. So wurde beispielsweise die Fußballmannschaft der Stephanus-Werkstätten Templin im Jahr 2009 Brandenburgischer Meister. Dies be-rechtigte die Mannschaft an der Deutschen Meisterschaft in Duisburg teilzunehmen.Gudrun Dreßel, Fachbereichsleiterin Arbeit

Die Stephanus-Stiftung unterhält in den Regio-nen Berlin, Märkisch-Oderland, Uckermark und Ostprignitz-Ruppin – in drei juristischen Per-sonen – insgesamt 13 Werkstatt-Standorte.

� � � � � � ������Kommunikation�mit�Respekt�� � � und�deutliche�Ausrichtung�der�Standards�

Veränderungen�fordern�heraus� � � � � � � � � �und��entfalten�neue�Möglichkeiten�

 Begleitete und betreute Bewohner in Berlin   293davon in offenen Wohnformen     104 Personen 

Begleitete und betreute Bewohner in Brandenburg   668davon in offenen Wohnformen      104 Personen

Stephanus-Werkstätten2008

belegte    Plätzegesamt

Berufs-bildungs-bereich�

Förder- u. Beschäf-tigten-bereich�

Arbeits-bereich�

311 Templin 313 26 26 261

495 Ostprignitz-Ruppin 518 83 16 419

277 Bad Freienwalde 286 45 8 233

740 Berlin 786 78 91 617

1823 Gesamt 1903 232 141 1530

Veränderung zu 2008 80 -21 2 99

1762 ohne FBB + 141 FBB = 1903

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Die Angebote der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe in den Einrichtungen der St. Elisabeth-Stiftung wurden

im letzten Jahr intensiv nachgefragt. Ge-genüber dem vergangenen Jahr ist im Durchschnitt eine Steigerung der Auslas-tung zu verzeichnen. Darin sehen die Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter eine Wert-schätzung der an hohen Qualitätsmaß-stäben orientierten und den Menschen zugewandten Arbeit. Dies unterstreicht aber auch den vielfäl-tigen Unterstützungsbedarf von Kindern, Jugendlichen und Familien. Dringend notwendig wäre darum, dass die angebo-tene Hilfe viel zeitiger erfolgt und nicht, wie zumeist aus fi nanziellen Gründen, erst dann, wenn die Probleme überhand nehmen.

Fehlendes Selbstwertgefühl, aggressi-ves oder kriminelles Verhalten, Probleme in Schule und Ausbildung sind die Fol-gen. Eingespielte Muster prägen oft das Verhalten der Klienten. Auch wenn die Er-fahrung von Liebe und Anerkennung vielen, die in der St. Elisabeth-Stiftung begleitet werden, fremd ist, gibt es immer wieder kleine Wunder am Wegesrand. Wenn es nämlich gelingt, diesen Kreislauf zu durch-brechen.

Ressourcen erschließen, individuell för-dern und Eigenverantwortung stärken –

dieser herausfordernden, oft schweren und zugleich wunderbaren Aufgabe stellen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jeden Tag, hoch engagiert, mit Herz und Verstand.

Gleichzeitig gibt es große Anstrengun-gen, um die äußeren Rahmenbedingungen der Arbeit weiter zu verbessern. So konnte für die Familienwohngruppe Himmelfort

ein neues Zuhause im ehemaligen Pfarr-haus in Milmersdorf (nähe Templin) ge-funden werden. Es war schön zu erleben, dass Kinder und Mitarbeitende dort sehr herzlich von der Kirchengemeinde sowie

den Nachbarn begrüßt wurden. Ein guter Grundstock, aus dem Gemeinsames wach-sen kann.

Die sprachtherapeutische Praxis Templin hat neue schöne Räumlichkeiten im Fami-lien-Kompetenz-Centrum des Verbundpart-ners Hoffbauer gGmbH gefunden. Vernetzt mit weiteren Angeboten an diesem Stand-ort und mitten im Stadtzentrum kann sie so noch besser ihre wichtige Arbeit tun.

Durch umfängliche Umbauarbeiten in der Mutter-Kind-Einrichtung DOMUS (Ber-lin-Schmöckwitz) wurden eine großzügige Wohnküche sowie ein zusätzlicher Bera-tungs- und Therapieraum geschaffen. Die Lern- und Erfahrungsangebote konnten so qualitativ gestärkt und weiter ausgebaut werden.

Die Aufgabe in den Einrichtungen der St. Elisabeth-Stiftung besteht darin, junge Mütter und Väter sowie Familien, Kinder und Jugendliche auf Wege in die Zukunft zu begleiten.

Sehr wichtig auf diesem Weg sind die Partner: Jugend- und Sozialämter, Schulen, Ausbildungsbetriebe, Kirchengemeinden und viele andere. Angesichts der sehr engen fi nanziellen Rahmenbedingungen ist es zugleich wunderbar, dass es immer wieder Menschen gibt, die diesen Dienst mit Spenden unterstützen.

Brigitte StreitFachbereichsleiterin Kinder-, Jugend- und Familienarbeit

Kinder- und Jugendhilfe | Kommunikation Jahresrundschau 2009 4 

� Ressourcen�erschließen,�individuell�fördern�und�� � Eigenverantwortung�stärken

In unseren insgesamt 21 Gruppen haben wir eine Belegungskapazität von 179 jungen Menschen. Diese werden von 100 Mitarbeite rinnen und Mit-arbeitern, die teilweise teilzeitbeschäftigt sind, unterstützt und begleitet.

Unsere Sprachtherapie-praxis betreute ca. 330 Patienten.

Wie wollen Menschen informiert werden? Kommen die Botschaf-ten an und werden sie verstan-

den? Bedienen wir uns der richtigen Me-dien? Diese wichtigen Fragen müssen im-mer wieder neu gestellt werden, um die begrenzten Ressourcen an den richtigen Stellen für die Kommunikation einzusetzen.Im letzten Jahr lag ein Schwerpunkt der Kommunikationsarbeit auf der Ent-wicklung neuer Erscheinungsbilder für Stephanus-Stiftung und Stephanus-

Werkstätten. Nachdem die Arbeitsfelder Bildung und Altenhilfe als selbstständige Leistungsmarken aufgestellt und erfolg-reich kommuniziert werden, mussten auch die Arbeitsfelder Wohnen und Arbeit in ihrer Kommunikationswirkung sehr ge-nau überprüft werden.

Die Prozessergebnisse können sich se-hen lassen und werden mit großer Reso-nanz wahrgenommen, ob auf der Werk-stattmesse in Nürnberg oder beim Evan-gelischen Kirchentag in Bremen, ob in

Anzeigen oder im Internet. Die ausdrucks-starken, großformatigen Bilder waren ein Blickfang. Zeigen sie doch Menschen mit Behinderungen einmal ganz anders. Der Fotograf Sebastian Hähnel hat festgehal-ten, was auch Menschen mit Behinderun-gen erwarten: Anerkennung, Respekt und Würde.

Über die Entwicklungen in den Arbeits-feldern wurde im letzten Jahr ausgiebig berichtet. Im Interesse der Medien stan-den dabei ganz besonders die Geschäfts-

bereiche Bildung, Arbeit und Altenhilfe. Das ist auch nicht verwunderlich, da diese Aufgaben einen hohen Stellenwert im gesellschaftlichen Diskurs genießen. Darüber hinaus sind diese Arbeitsfelder im Verbund der Stiftungen zahlenmäßig sehr stark aufgestellt.

Interessant sind auch die Zugriffsdaten auf den Internetseiten der Geschäfts-bereiche. Hier wird ganz deutlich, der Informationsbedarf nimmt zu und auch die Erwartung nach einfachen, barriere-armen Internetseiten. Deshalb werden eine ganze Reihe von ihnen im Portal der Stephanus-Stiftung vorgelesen.

Damit die Kommunikation bei aller Fülle dennoch nicht beliebig wird, müs-sen wir unsere Wege und Kommunikati-onsmedien immer wieder prüfen, damit unsere Bezugsgruppen erkennen und ver-stehen, worüber wir informieren.

Martin JeutnerLeiter Unternehmnungskommunikation

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Moderne und barrierefreie Kommunikationsmedien waren am Stand der Stephanus-Stiftung beim Ev. Kirchentag in Bremen besonders gefragt. Egal ob EDV gestützte Symbol-sprache, vorgelesene Inter-netseiten oder Postkarten, die Nachfrage und das Interesse waren unerwar-tet hoch.

St. Elisabeth-Stiftung, Stephanus- Stiftung, Hoffbauer-Stiftung und Tochtergesellschaften

Herausgeber: Vorstand Stephanus-StiftungAlbertinenstraße 20  | 13086 Berlinwww.stephanus-stiftung.de

Verantwortlicher Redakteur:Martin Jeutner | Tel. 030/962 [email protected]

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Jahresrundschau 2009

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