19

Jahresvorschau Laden Sie hier unser Ausstellungsprogramm für

  • Upload
    lecong

  • View
    213

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Jahresvorschau Laden Sie hier unser Ausstellungsprogramm für
Page 2: Jahresvorschau Laden Sie hier unser Ausstellungsprogramm für

Museum Wiesbaden

Vorschau

Alfred Weigle StiftungWiesbaden

Karin Müller

Page 3: Jahresvorschau Laden Sie hier unser Ausstellungsprogramm für

Ausstellungskalender Projektraum

Jonas Weichsel Bis Feb 2017

Jenny Michel Mär 2017

Sebastian Meschenmoser Jun 2017

Moritz Frei Nov 2017

Caravaggios Erben — Barock in Neapel bis 12 Feb S. 6

Erdreich — Boden erforschen … bis 17 Apr S. 8

Aus dem Neunzehnten bis 30 Apr S. 10

Maria Sibylla Merian 13 Jan — 9 Jul S. 12

Holger Schmidhuber 10 Feb — 19 Mär S. 13

Richard Serra 17 Mär — 18 Jun S. 14

Emil Nolde — Die Grotesken 30 Apr—9 Jul S. 16

David Rabinowitch 12 Mai — 16 Jul S. 18

Pilze — Nahrung, Gift … 11 Jun 2017— 5 Aug 2018 S. 20

Thomas Werner — Echte Oberfläche 28 Jul—29 Okt S. 22

Pomologie 27 Aug 2017 — 28 Jan 2018 S. 23

Der Garten der Avantgarde 27 Okt 2017—24 Feb 2018 S. 24

Delacroix, Courbet, Ribot 10 Nov 2017 —25 Mär 2018 S. 26

Ästhetik der Natur Dauerausstellung S. 28

Die Kunstsammlungen Dauerausstellung S. 30

32

Page 4: Jahresvorschau Laden Sie hier unser Ausstellungsprogramm für

zu unseren schönsten Erlebnissen des Jahres 2016 gehört die große Resonanz auf unseren freien Samstag. Darum werden wir auch 2017 die Schätze des Landes Hessen wieder an jedem ersten Samstag im Monat allen frei zu gänglich machen. Das gilt übrigens auch für unsere 13 Sonder ausstellungen, deren erste eine Hommage an die Naturforscherin Maria Sibylla Merian ist. Aus Anlass ihres 300. Todestages am 13. Januar erinnern wir in einer Kabinettausstellung an diese große Forscherin, deren Sammlung zu den Schätzen aus der Gründungszeit des Museums Wiesbaden gehört. Der Jawlensky-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden wird 2017 Richard Serra verliehen, die Preisträgerausstellung Props, Films, Early Works eröffnet am 16. März und wird eine schwer-gewichtige Schau mit viel Blei und einigem Gummi.

Ab April zeigen wir Emil Noldes Grotesken . Mit dieser Ausstellung sind die Internationalen Tage Ingelheim bei uns zu Gast, eine Zusammenarbeit, die uns sehr freut, weil wir immer gerne auch auf die andere Seite des Rheins blicken.

Ab Juni können Sie bei uns in die Welt der Pilze eintauchen und deren wundersame Erscheinungsformen erkunden.

Unsere große Herbstausstellung ist dem Sammler Heinrich Kirchhoff gewidmet, der für zwei Dinge berühmt werden sollte: Seine großartige Sammlung expressio-nistischer und abstrakter Malerei und Skulptur, mit der er dem Museum Wiesbaden den Sprung in die Gegenwart ermöglichte, und sein exotischer Garten, der Gegenstand vieler Gemälde werden sollte. Seine vor hundert Jahren zum ersten Male im Museum Wiesbaden gezeigte, umfang-reiche Sammlung wurde unter dem Druck der National -sozialisten ab 1934 verkauft und damit zerstreut. In unserer Ausstellung kehrt seine Sammlung noch einmal für vier Monate nach Wiesbaden zurück.

Liebe Besucherinnen,liebe Besucher,

Besuchen Sie alle Ausstellungen und Sammlungs präsentationen des Hauses an jedem ersten Samstag im Monat kostenfrei. Ermöglicht wird Ihnen dies in Kooperation mit den Freunden des Museums Wiesbaden e. V. www.freunde-museum-wiesbaden.de

Samstag ist Frei-Tag

54

Page 5: Jahresvorschau Laden Sie hier unser Ausstellungsprogramm für

Caravaggios Erben Barock in Neapelbis 12 Feb 2017

In der Kunst des neapolitanischen Barocks spiegeln sich die Pracht, Raffinesse und Kultur der Mittelmeer metropole in packender Malerei, deren zumeist monumentale Bilder zwischen emotionaler Sinnlichkeit und theatralischer Überwältigung pendeln. Mit dem Eintreffen Caravaggios in Neapel im Jahr 1606 entwickelt sich die Stadt im Laufe des 17. Jahrhunderts hin zu einer führenden Kunstmetropole. Die Werke — etwa von Jusepe de Ribera, Artemisia Gentileschi oder Francesco Solimena — werden stilprägend für ganz Europa. Die Wiesbadener Ausstellung zeigt den Verismus und die Kraft einer Malerei, in der auch die Erfahrung von Armut, Brutalität und Verfall ihren Niederschlag fanden.

Die Sonderausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier sowie der Schirmherrschaft der Botschaft der Italienischen Republik, Berlin.

Artemisia Gentileschi, Judith und Holofernes, 1612—13. Museo di Capodimonte, Neapel. Foto: Ministero per i Beni e le attivita culturali e del turismo, Fototeca del Museo di Capodimonte, Napoli.

Jusepe de Ribera, Der heilige Bartholomäus, 1641. Rohrau, Graf Harrach’sche Familien­sammlung. Foto: Rohrau, Graf Harrach ’sche Familien­sammlung.

Jusepe de Ribera, Kreuzigung Petri, um 1625—1630. Albertina, Wien. Foto: Albertina, Wien.

76

Page 6: Jahresvorschau Laden Sie hier unser Ausstellungsprogramm für

Böden entstehen in tausenden von Jahren. In einer Hand-voll fruchtbarem Boden leben Milliarden von Orga nismen. Die Ausstellung führt mit in einen unbekannten Kosmos.

Kinder können sich auf einem eigenen Parcours mit vielen Mitmachstationen auf Schatzsuche begeben. Sie lernen die Tricks der Profis kennen, um den Boden seine Geheimnisse und Schätze zu entlocken und legen mit Pinsel und Spaten Verborgenes frei.

Welche Faszination der Boden ausübt, zeigen Zeich-nungen und Aquarelle. Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler erforschen die kleinsten Lebewesen, die Dimensi-onen der Wurzeln oder den vielschichtigen Aufbau von Boden.

Schon der Blick auf die Böden von Hessen zeigt die große Vielfalt der Welt unter unseren Füßen. Was auf ihnen wächst und welche Rolle sie im Naturhaushalt spielen, wird dabei genauso thematisiert wie der Verlust von Böden und ihre Sanierung. Böden sind sensible Naturkörper und vergessen nichts. Davon zeugen auch Bilder der Luft bild archäologie oder die Pflanzenreste aus früherer Besiedlungs zeit.

Erdreich Boden erforschen, Schätze entdeckenbis 17 Apr 2017

Mit der Boden­zaubermaschine startet die Mitmach­ausstellung im „Erdreich“. Foto: Varusschlacht im Osnabrücker Land — Museum und Park Kalkriese.

Mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucher-schutz. Die Mitmachausstellung entstand im Haus der Varusschlacht im Osnabrücker Land — Museum und Park Kalkriese.

Mit­machen!

98

Page 7: Jahresvorschau Laden Sie hier unser Ausstellungsprogramm für

Aus dem NeunzehntenVon Schwind bis Stuckbis 30 Apr 2017

Aus dem Neunzehnten — Von Schwind bis Stuck präsentiert Gemälde und Skulpturen aus dem 19. Jahrhundert. Ausgehend von der Romantik über das Biedermeier und die Anfänge des Historismus bis hin zum Realismus und Impressionismus, welche die entscheidenden Weichen für die Moderne stellten, zeichnen die Ausstellungsstücke die stilistische Entwicklung der Epochen nach.

Gezeigt werden Werke, die zum eigenen Bestand des Hauses gehören und Leihgaben aus bedeutenden Privat-sammlungen, die öffentlich noch nicht präsentiert wurden. Die Vielschichtigkeit der enorm hohen künstlerischen Produktivität dieser Zeit verdichtet sich in der Ausstellung anhand der Werke von rund 50 Künstlern zu einem facettenreichen und lebendigen Bild des 19. Jahrhunderts.

Eduard Bendemann, Bildnis einer Dame, 1833. Museum Wiesbaden. Foto: Museum Wiesbaden ⁄ Bernd Fickert.

August Kühne, Quelle mit Reh, 1890. Dauerleihgabe, LETTER Stiftung, Köln. Foto: Museum Wiesbaden ⁄ Bernd Fickert.

1110

Page 8: Jahresvorschau Laden Sie hier unser Ausstellungsprogramm für

Maria Sibylla Merian13 Jan — 9 Jul 2017

Bereits als Kind begann die Frankfurter Bürgerstochter Maria Sibylla Merian (1647—1717) im elterlichen Garten die Natur zu erforschen. Auf Basis ihrer Beobachtungen gelangen ihr Entdeckungen, die sie bereits zu Lebzeiten berühmt machten und heute noch faszinieren, darunter die Verwandlung der Raupen zu Schmetterlingen. Dank einer vielseitigen Ausbildung und einem großen künstlerischen und wissenschaftlichen Talent konnte Merian der Auf-klärung Vorschub leisten und besonders der Biologie wichtige Impulse verleihen. Entomologie und Ökologie standen auch im Zentrum ihrer Forschungsreise nach Südamerika von 1699 bis 1701. Nach der Rückkehr schuf sie ein bis heute bekanntes und geachtetes Werk zur Meta-morphose der Insekten. Die Kabinettausstellung der Naturhistorischen Sammlungen präsentiert daraus Tafeln mit den von Merian gesammelten und erworbenen Tieren, die seit 1829 in Wiesbaden kuratiert werden und heute zu den bedeutendsten Schätzen des Museums zählen.

Morphofalter (Morpho menelaus) aus der Sammlung Merian. Foto: Museum Wiesbaden ⁄ Bernd Fickert.

Seit Ende 2014 arbeitet Holger Schmidhuber an seinem Werkzyklus Carpets of the Forgotten. Als Basismaterial der malerischen Arbeiten dienen handgeknüpfte, bis zu 100 Jahre alte Orientteppiche, die überwiegend gestisch von ihm bemalt wurden und als begehbare Bodenskulpturen ausgestellt werden. In sämtlichen Arbeiten finden sich kurze typografische Aussagen, die eine elementare Position in diesem Zyklus einnehmen. Es sind Textfragmente aus eigenen lyrischen Quellen des Künstlers, wie früheren Songtexten, Gedichten und Notizen.

Schmidhuber wird mit diesen Bodenobjekten die Räume der Alten Meister besetzen. Darüber hinaus hat er die Musiker Christopher Dell und Jarii van Gohl eingeladen, mit eigens für die Ausstellung erarbeiteten Kompositionen in einen klangbildlichen Austausch mit seinen Arbeiten zu treten und damit die begrenzten Territorien der visuellen und der Klangkunst aufzubrechen — als Broken Territories.

Holger Schmidhuber Broken Territories10 Feb — 19 Mär 2017

Holger Schmidhuber, Carpets of the Forgotten, 2016.

1312

Page 9: Jahresvorschau Laden Sie hier unser Ausstellungsprogramm für

Richard Serra Props, Films, Early Works17 Mär — 18 Jun 2017

Preisträger des Alexej-von-Jawlensky-Preises 2017

Die Ausstellung Props, Films, Early Works zeigt frühe Arbeiten von Richard Serra, die sogenannten „Props“ oder „Prop pieces“, sowie filmische Arbeiten aus den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren. Bei beiden Werkgruppen steht die Handlung als künstlerische Aktion im Vorder-grund. Das Stellen, Lehnen und letztlich auch Ausrichten der verwen deten Bleiplatten korrespondiert mit den einfachen Handlungen der filmischen Arbeiten.

Die Ästhetik der Arbeiten Richard Serras speist sich aus den physikalischen Parametern des Materials, dessen Oberfläche, dessen Gewicht und Stabilität. Die Anordnung folgt dabei immer einer Möglichkeit der balancierten Auf-stellung. Einerseits fragil und temporär erscheinend — Serra selbst nennt eine der zentralen Arbeiten „House of Cards“ (Kartenhaus) — verbleiben die Konstellationen doch allein durch das Gewicht der Platten fixiert und unveränderlich.

Eine Auswahl von zwölf „Prop Pieces“, zeitgleich entstandene Arbeiten aus Gummi und weiteren Materialien sowie die frühen Filme des Künstlers werden gegenüber-gestellt. Die Ausstellung zeigt das Werk dieses Heroen der Moderne, indem sie dessen Anfänge und Ansätze der späten 1960er-Jahre aufgreift und deren bis heute geltende Gegenwärtigkeit nachzuweisen sucht.

Die Ausstellung — konzipiert in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler — versammelt Werke u. a. aus dem Museum of Modern Art, New York, dem Whitney Museum of American Art, New York, der Tate, London, der Kunst-sammlung Nordrhein-Westfalen sowie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.

Richard Serra, Right Angle Prop, 1969 ⁄ 93. Pinault Collection. Foto: Museum Wiesbaden.

1514

Page 10: Jahresvorschau Laden Sie hier unser Ausstellungsprogramm für

Emil Nolde Die Grotesken30 Apr—9 Jul 2017

Mit dem künstlerischen Werk von Emil Nolde verbinden sich immer sofort Vorstellungen von stark farbigen Blumengärten, wild aufgeregten Meereslandschaften unter dramatischen Wolkenformationen oder intensive Eindrücke von der berühmten Reise in die Südsee unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg. Weitestgehend unbekannt ist eine andere Facette in Noldes umfangreichen Werk: Das Phantastische und das Groteske. Dabei finden sich in seiner vierbändigen Autobiographie und in Briefen vielfältige Hinweise und Erläuterungen, die deutlich machen, dass sein künstlerisches Werk entscheidend durch sein subjekti-ves Verhältnis zum Phantastischen und Grotesken beein-flusst und geprägt ist. Bereits sein erstes Ölgemälde, die Bergriesen von 1895 ⁄ 96, und die Reihe der Bergpostkar-ten, in denen Nolde Schweizer Bergen groteske menschli-che Physiognomien gibt, und die ihn als bildenden Künstler noch vor der Wende zum zwanzigsten Jahrhundert bekannt werden ließen, zeugen von Noldes intensiven Inter-esse am Phantastischen. Von diesen Anfängen bis in die Jahre des Berufsverbots durch die Nationalsozialisten zieht sich in seinem Werk immer wieder die Abkehr von der Realität hin zu einer grotesken Gegenwelt.

Die Ausstellung, die in enger Kooperation mit der Nolde Stiftung Seebüll entstand, umfasst ca. 30 Gemälde sowie ca. 80 Werke auf Papier, die zum Teil noch nie öffentlich in einer Ausstellung gezeigt wurden.

Emil Nolde, Frühmorgenflug, 1940.Nolde Stiftung Seebüll. Foto: Nolde Stiftung Seebüll.

Eine Ausstellung der Internationalen Tage Ingelheim zu Gast im Museum Wiesbaden

1716

Page 11: Jahresvorschau Laden Sie hier unser Ausstellungsprogramm für

David RabinowitchThe Construction of VisionArbeiten auf Papier und ausgewählte Skulpturen 1964 —75 12 Mai — 16 Jul 2017

Das Zeichnen war für David Rabinowitch lange Zeit un-trennbar mit der Bildhauerei verbunden. Bis zu The Construction of Vision, der Werkreihe, die er 1969 begann, wurden Zeichnungen immer mit Bezug auf die Bildhauerei angelegt (oder hatten andere Referenzen, wie beispiels-weise architektonische). Während die Zeichnungen aus The Construction of Vision nun keine direkte Referenz zur Bildhauerei mehr aufweisen, liegen ihnen eben dennoch Strategien zugrunde, die Rabinowitch für die von 1964—74 geschaffenen bildhauerischen Werke entwickelt hat.

Die Zeichnungen der Werkreihe The Construction of Vision übertragen die formalen und wahrnehmungs-bezogenen Anliegen der Bildhauerei David Rabinowitchs mit Tinte und Graphit auf das Papier. Dabei bleiben jedoch die ursprünglichen Merkmale einer Zeichnung erhalten, womit sie gleichzeitig alle Kriterien eines unabhängigen und völlig eigenständigen Kunstwerkes erfüllen.

Der Fokus der Ausstellung im Museum Wiesbaden liegt sowohl auf dieser Werkreihe als auch auf weiteren, im Zuge des bildhauerischen Schaffens von 1964—74 angefertigten Zeichnungen, die den gleichen ästhetischen Prämissen folgen. Skulpturen, deren Planung in den Zeit-raum 1969—75 fällt, werden die Ausstellung komplettieren.

David Rabinowitch, Sided plane in 8 masses & 3 Scales (with internal conic), 1973.

1918

Page 12: Jahresvorschau Laden Sie hier unser Ausstellungsprogramm für

Pilze Nahrung, Gift und Mythen11 Jun 2017 — 5 Aug 2018

Pilze bestimmen unser Leben — meist jedoch von uns unbemerkt. Mit zahlreichen Bedürfnissen und Lebenslagen des Menschen sind sie verbunden. Steinpilz, Champignon und Pfifferling sind gern gesehen auf unseren Tellern. Auch manch anderer Pilzfruchtkörper wird bei einem Wald spaziergang entdeckt. Bekanntlich ist nicht jeder essbar, mancher sogar giftig. Hefen liefern Brot, Bier und Wein. Selbst die gefürchteten Schimmelpilze sind bei der Ent wicklung antibiotischer Medikamente von überlebens-wichtiger Bedeutung.

Die Ausstellung stellt über 1000 Pilze vor, vom Riesenbovist bis zum winzigen Sumpfhaubenpilz. Es sind Wunderwerke moderner Präparation, die Lilo und Klaus Wechsler geschaffen haben. Mit Lupe und Bestimmungs-buch gilt es sich ein eigenes Bild von der Vielfalt an Farben, Formen und Lebensweisen zu machen.

Das Rhein-Main-Gebiet besitzt ein international renommiertes Zentrum für Pilzforschung. In Kooperation mit der Abteilung Mykologie von Prof. Dr. Meike Piepen-bring an der Goethe-Universität Frankfurt am Main wird die Ausstellung auch aktuelle Forschung präsentieren.

Kiefernsteinpilz (Boletus pinophilus) aus der Sammlung Wechsler. Foto: Museum Wiesbaden ⁄ Bernd Fickert.

Schimmelpilze besiedeln überreifes Obst. Foto: rsooll.

2120

Page 13: Jahresvorschau Laden Sie hier unser Ausstellungsprogramm für

Thomas Werner Echte Oberfläche28 Jul—29 Okt 2017

Pomologie27 Aug 2017 — 28 Jan 2018

Seit 2015 lädt das Museum Wiesbaden Künstler ein, Projekte und Arbeiten für die Ausstellungsräume auf der zweiten Ebene des Museums „maßzufertigen“. Die Räume sollen Einfluss auf das gegenwärtige Werk des eingelade-nen Künstlers nehmen dürfen, die Arbeiten wiederum sollen im Hinblick auf die Räume entstehen. In der Ausstel-lung im Museum Wiesbaden stellt Thomas Werner seinen großen Leinwänden Arbeiten in Tempera auf Wellkarton (sogenannte Maquetten) und Werke in Tempera auf Gips gegenüber. Die von Hand gegossenen Gipsplatten ergeben dabei ähnlich wie bei dem Wellkarton ein flaches Relief. Die beiden Bilduntergründe stehen im Moment im Zentrum seiner Arbeit. Sie können dabei als Modell oder Ausgangs-punkt für die großen auf Jute gemalten Bilder dienen, oder Sie bestehen als autonomes Bild. Diese kleinformatigen Arbeiten sind für ihn gleichberechtigter Teil der Ausstellung. Grundlage der Ausstellungsdramaturgie ist, sie nebeneinan-der zu zeigen und somit den Blick zu ermuntern, Nähe und Distanz zu den Bildern einzunehmen.

Die Formenvielfalt der Natur steht im Fokus der Ausstel-lungen in den Naturhistorischen Sammlungen. Auch der Kugel und ihren Abwandlungen wird darin nachgespürt. Besonders unter den Früchten finden sich zahlreiche und meist auch köstlich duftende und schmeckende Vertre-ter. Der Apfel, Sinnbild für Fruchtbarkeit und Macht, aber auch für Sünde und Zwietracht, steht im besonderen Fokus der Pomologie.

Mehr als 20.000 Sorten wurden bis heute kultiviert und entsprechend vielfältig ist ihre Nutzung. Die Obst-baukunde begleitet den Menschen seit seiner Sesshaft-werdung. Besonders im klimatisch begünstigten Rheintal und an den südlichen Taunushängen sind solche Kulturen landschaftsprägend. Der Kronberger Pfarrer Johann Ludwig Christ (1739—1813) gehörte bis heute zu den be-deutendsten Pomologen. Ihm gelang es, den Apfel zu einer der beliebtesten Früchte in Deutschland reifen zu lassen — ein guter Grund in Wiesbaden die Geschichte dieser Frucht vorzustellen.

Danziger Kantapfel aus der Sammlung des Museums. Foto: Museum Wiesbaden ⁄ Bernd Fickert.

Thomas Werner, Marquette, 2016. Foto: Thomas Werner.

2322

Page 14: Jahresvorschau Laden Sie hier unser Ausstellungsprogramm für

Der Garten der Avantgarde Heinrich Kirchhoff: Ein Sammler von Jawlensky, Klee, Nolde …27 Okt 2017—24 Feb 2018

1917, vor genau 100 Jahren, zeigte das Museum Wiesbaden erstmals die private Kunstsammlung des Sammlers und Gartenliebhabers Heinrich Kirchhoff (1874—1934). Die bis dahin als höchst konservativ wahrgenommene, preußisch geprägte Kur- und Bäderstadt Wiesbaden erwarb sich damit von hier auf jetzt den landesweiten Ruf als neues Zentrum der Avantgarde. Der Sammler selbst ist heute aufgrund des Nationalsozialismus fast in Vergessenheit

Marc Chagall, Der Geburtstag, 1915.The Museum of Modern Art, New York, acquired through the Lillie P. Bliss Bequest. © 2016 Digital image, Scala, Florence ⁄ VG Bild­Kunst, Bonn.

Franz Marc, Rehe am Waldrand, 1908. The Baltimore Museum of Art, Bequest of

Saidie A. May. Foto: Mitro Hood.

geraten, und das, obwohl in seinem von ihm selbst ange-legten tropischen Garten der am „Sonnenberg“ gelegenen Villa das Who ist Who der Avantgarde ein- und ausgegan-gen ist. Unter seinen Gästen waren nicht nur Maler wie Beckmann, Jawlensky, Kandinsky, Klee oder Nolde, sondern auch Kunstgelehrte wie Julius Meier-Graefe, Rosa Schapire oder Paul Westheim, Museumsdirektoren wie Gustav Hartlaub oder Max Sauerlandt, Sammler wie August von der Heydt und Kunsthändler wie Alfred Flechtheim oder I. B. Neumann.

Die Ausstellung zeichnet die Genese der „Sammlung Kirchhoff“ über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten, von 1914 bis 1934, nach und führt damit anhand der von Kirchhoff geschätzten Maler die Entwicklung der deut-schen Kunst vom Impressionismus (Corinth, Liebermann, Slevogt) über den facettenreichen Expressionismus (Chagall, Kokoschka, Lehmbruck) bis zur Abstraktion (Moholy-Nagy) vor Augen. Am Ende wird klar, der vergesse-ne „Garten Kirchhoff“ war eines der wichtigsten Sammelbe-cken der Avantgarde in den 1920er-Jahren.

„Soeben aus dem Garten zurückgekehrt, muss ich geste-hen, dass von ihm ein seltener Reiz und Zauber ausgeht. Eigentlich gibt es den ganzen Garten überhaupt nicht, er ist so unwirklich, dass man ihn gar nicht glaubt. Er ist so unwirklich, wie die Kunst, die es also auch eigentlich nicht gibt. Und im Grunde gibt es auch keinen Heinrich Kirchhoff, denn er ist so unwirklich, wie sein Garten und seine Bilder.“ (Kurt Schwitters am 31. März 1927)

2524

Page 15: Jahresvorschau Laden Sie hier unser Ausstellungsprogramm für

Delacroix — Courbet — RibotAspekte französischer Kunst des 19. Jahrhunderts10 Nov 2017 —25 Mär 2018

Das Museum Wiesbaden präsentiert anhand ausgewählter Werke zweier hochkarätiger Frankfurter Privatsammlungen die große Epoche der Französischen Kunst. Für die europäischen Künstler war die Malerei im Frankreich des 19. Jahrhunderts Vorbild und Maßstab, deshalb richteten sich die Blicke stets nach Frankreich, vor allem nach Paris, wo sich die jeweils neuen Strömungen verfestigten. Anhand von ca. 80 Graphiken, Zeichnungen und über 30 Gemälden zeichnet die Ausstellung den Weg der französischen Kunst nach. Werke von Gericault, Delacroix und Bonnington dokumentieren die Stilrichtung der Romantik, die vom Realismus mit Arbeiten von Courbet, Bonvin und Ribot abgelöst wurde. Mitte des 19. Jahrhunderts bildeten sich

Gustave Courbet, Brandungswogen mit drei Segelschiffen, um 1870. Privatsammlung.

Theodore Gericault, Der Dudelsack­pfeifer, 1821. Privat sammlung.

Fotos: Günter Maniewski, Frankfurt am Main.

weitere Aspekte der Moderne in der Landschaftsmalerei aus, deren Zentrum die „Schule von Barbizon“ war, hier vertreten durch Corot, Daubigny und Rousseau. Für den Impressionismus stehen Werke von Pissarro und Manet während der Ausklang des 19. Jahrhunderts mit Bonnard, Vuillard und Carriere den Weg ins 20. Jahrhundert weist.

2726

Page 16: Jahresvorschau Laden Sie hier unser Ausstellungsprogramm für

Ästhetik der NaturDauerausstellung der Natur historischen Sammlungen

In vier Themenräumen finden Kinder und Erwachsene eine erstaunliche Formenvielfalt, Farbenpracht und viel Wissens-wertes. Vögel, Insekten und Säugetiere vermitteln die unterschiedlichen Strategien des Tarnens und Täuschens, des Werbens und Warnens. Kulturgeschichtlich bedeu-tende Farbmittel vervollständigen die Schau. Krebse und Seesterne, Kolibrinest und Kokosnuss — die vielfältigen Formen der Natur zeugen davon, wie im Laufe der Evolu-tion immer neue Antworten auf die Anforderungen des Lebens gefunden wurden. Hammerhaie durchschwimmen den Saal auf Patrouille. Springböcke flüchten vor einem Geparden und Schwäne fliegen im Themenraum Bewe-gung dicht über die Besucher hinweg. Sie und viele weitere Exponate demonstrieren die zahlreichen Varianten des Schwimmens, Laufens und Fliegens. Mit Versteinerungen aus der Region blickt die Ausstellung außerdem auf die Entstehungsgeschichte der heutigen Natur zurück. Von 400 Millionen Jahre alten Trilobiten und Panzerfischen über Krokodile, Schildkröten und Seekühe aus der frühen Erdneuzeit bis hin zu steinzeitlichen Mammuts, Flusspfer-den und Hyänen.

Rotluchs Lynx rufus. Foto: Museum Wiesbaden ⁄ Bernd Fickert.

29

Page 17: Jahresvorschau Laden Sie hier unser Ausstellungsprogramm für

Die KunstsammlungenDauerausstellung

In den Kunstsammlungen erwarten Sie Glanzstücke der modernen und zeitgenössi-schen Kunst, der Klassischen Moderne und der Alten Meister. Das Herzstück bildet die weltweit bedeutendste Sammlung des Werkes Alexej von Jawlenskys, das immer in unterschiedlichen Facetten präsent ist. Vom deutschen Expressionismus bis zur euro-päischen, russischen und amerikanischen Kunst nach 1950 finden Sie Werke der großen Künstler neben Neu- oder Wiederentdeckungen. Bei Ihrem Rundgang können Sie in unseren Themenräumen zwischen den Zeiten mäan-dern und so die Plastik des Mittelalters, die italienische Renaissance, den Barock oder das 19. Jahr hun dert im Kontext der Gegenwart betrachten.

3130

Karl Schmidt­Rottluff, Bildnis Hanna Bekker, 1952. Foto: Museum Wiesbaden ⁄ Bernd Fickert.

Page 18: Jahresvorschau Laden Sie hier unser Ausstellungsprogramm für

Museum Wiesbaden

Hessisches Landesmuseumfür Kunst und Natur Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 WiesbadenFon 0611 ⁄ 335 2250, Fax 0611 ⁄ 335 [email protected]

Öffnungszeiten

Mo Di Mi Do Fr—So

— 10:00—20:00 10:00—17:00 10:00—20:00 10:00—17:00

An Feiertagen, auch montags, 10:00—17:00 geöffnet.1 Jan, 24, 25 und 31 Dez geschlossen.

Eintritt (ermäßigt)Sonderausstellungen* 10,— Euro (7,— Euro)* Eintritt in die Sonderausstellungen beinhaltet die Dauerausstellungen.Familienangebot: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre in Begleitung ihrer Eltern freier Eintritt. Weitere Ermäßigungen und Tarife für Gruppen unter www.museum-wiesbaden.de ⁄ preise

VerkehrsanbindungPKW und Reisebusse: A 66, Abfahrt Wiesbaden-Erbenheim,Richtung Stadtmitte, Parkhaus RheinstraßeBahn: Zum Hbf Wiesbaden mit DB und S1, S8 und S9 aus Richtung Frankfurt und Mainz Vom Hbf 10 min Fußweg zum MuseumLinienbusse: Rheinstraße und Wilhelmstraße

ServiceSchwellenfreier Zugang: Aufgrund von Baumaßnahmen ver legt. Folgen Sie der Beschilderung vor dem Haupteingang.

Page 19: Jahresvorschau Laden Sie hier unser Ausstellungsprogramm für

www.museum-wiesbaden.de

7 Jan 7 Feb 4 Mär 1 Apr 6 Mai 3 Jun

1 Jul 5 Aug 2 Sep 7 Okt 4 Nov 2 Dez

Das sind die freien Samstage im Jahr 2017. Ermöglicht in Kooperation mit den Freunden des Museums Wiesbaden e. V.