Job Crafting fördern als Aufgabe der Prävention? · Job Crafting erkennen, unterstützen und aktiv begleiten Förderung von Job Crafting und Sicherstellung der der Übereinstimmung

Job Crafting fördern als Aufgabe der Prävention?

Referent: Prof. Dr. Jan Dettmers

Positive Wirkungen von Job Crafting

Arbeitsleistung

Job Crafting

Arbeits-zufriedenheit

Motivation

Psychische Gesundheit

Person-Job Fit(Chen, Yen, & Tsai, 2014)

Selbstwirksamkeit

Arbeitsbedingungen

(Petrou et al., 2012; Petrou, Demerouti, & Schaufeli, 2015; Tims, et al., 2013; Bakker et al., 2012;Demerouti et al., 2015; Gordon, Demerouti, Le Blanc, & Bipp, 2015; Tims et al., 2015b).

Commitment

Förderung von Job Crafting

Job Crafting

„Self-initiated change behaviors that employees engage in with the aimto align thier jobs with their own preferences, motives, and passions“(Tims et al. 2012, p.173)

Deutliche interindividuelle Unterschiede in der Ausprägung des Job Craftings

Frage:− Warum betreiben die einen Job Crafting und die anderen nicht?− Kann man Job Crafting gezielt fördern?

Determinanten von Job Crafting

Warum betreiben die einen Job Crafting und die anderen nicht?

Personale Faktoren

Strukturelle Faktoren

Tätigkeitsbedingungen

Teammerkmale

Verhalten der Führungskräfte

Personale Faktoren

Personale Merkmale (Rudolph et al., 2018)

Proaktive Persönlichkeit (Bakker, Tims & Derks, 2012)

Allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung Big 5 Persönlichkeitseigenschaften:

(Rudolph et al., 2018)

− Verträglichkeit− Gewissenshaftigkeit− Offenheit für Erfahrungen− Extraversion

Strukturelle Merkmale

Tätigkeitsbedingungen Autonomie/Handlungsspielraum:

(Lyons, 2008; Tims, Bakker, & Derks, 2013)− Increasing challenges, social and structural resources

Arbeitsmenge/Zeitdruck (Bakker & Demerouti, 2016)− Decreasing hindering demands− Increasing challenges, social and structural resources

Teammerkmale (Humphrey, Nahrgang & Morgeson, 2007)− Gegenseitige Abhängigkeit (Interdependenz)− Feedback

Strukturelle Merkmale

Tätigkeitsbedingungen Formale Art der Arbeitsgestaltung

Arbeitsplatzbeschreibungen (Berg, Dutton, & Wrzesniewski, 2013)

Fixe Liste von Arbeitsaufgaben und Interaktionen vs. “Arbeitsplatzlandschaft” (Job Landscape):− Allgemeine Arbeitsziele− Skizze der gegenseitigen Abhängigkeiten und Ziele der anderen

Verhalten von Führungskräften

Transformationale Führung (Wang, Demerouti, LeBlanc, 2017)

Empowerment, Gewährung von Handlungsspielräumen und hohenAnforderungen (Active Job) (Petrou et al. 2012)

Zwischenfazit

Überschneidung von Personalentwicklung (PE)/ Organisationsentwicklung (OE) und Betrieblicher Gesundheitsförderung

Fördernde Faktoren von Job Crafting sind häufig die gleichen, die auch für andere aus organisationaler Sicht positive Outcomes stehen

Chancen und gleichzeitig Herausforderungen:− Einbettung in PE/OE-Maßnahmen− Bildung von Synergien

Gezielte Förderung von Job Crafting

Förderung von Job Crafting durch Führungskräfte

Job Crafting Leadership: Job Crafting als Führungsmittel (Müller, 2013)

Job Crafting erkennen, unterstützen und aktiv begleiten

Förderung von Job Crafting und Sicherstellung der der Übereinstimmung mit den Zielen des Teams und des Unternehmens− Phase 1: Analyse – Job Crafting identifizieren− Phase 2: Umsetzung – Job Crafting begleiten− Phase 3: Evaluation – Job Crafting auswerten

Job Crafting Leadership: Job Crafting als Führungsmittel(Müller, 2013)

Phase 1: Analyse – Job Crafting identifizieren

Führungskräfte sind sensibilisiert Beginnendes Job Crafting zeigt sich durch:

− Unzufriedenheitsäußerungen begleitet von Verbesserungs- und Lösungsvorschlägen

− Neue Interessen, neue Kontakte− Äußerungen in Mitarbeitergesprächen

Explizite Gespräche zu Lösungsvorschlägen und geäußerten Zielen


Phase 2: Umsetzung – Job Crafting begleiten

Hintergrund: − Umsetzungsversuche von Veränderungen− Erhöhte Belastung des Beschäftigten

Aufgaben der Führungskraft:− Bereitstellung von Ressourcen und Bestärkung des Job Crafters− Begleitung der Einpassung in der Arbeitsfeld Prüfung:

• Umsetzbarkeit der Veränderungen• Sinnhaftigkeit der Veränderung im bestehendes Umfeld• Betroffenheit anderer• Hindernisse


Phase 3: Evaluation - Job Crafting auswerten

Prüfung in strukturierem Gespräch:− Erfolg der Veränderungen− Motivation der Job Crafter für weitere Veränderungen− Abpuffern von Misserfolgen


Job Crafting Leadership: Job Crafting alsFührungsmittel (Müller, 2013)

Fazit: Job Crafting wird als selbstinitiiertes, verdecktes Verhalten schnell

eingefangen Fehlentwicklungen werden vermieden Positive Veränderungsvorschläge werden bestärkt und in der Umsetzung

gefördert Ggf. starke Orientierung an Reaktion der Führungskraft


Job Crafting Interventionen


Job Crafting Exercise (Berg, Wrzesniewski & Dutton, 2010)

“turn-the-job-you-have-into-the-job-you-want”http://positiveorgs.bus.umich.edu/cpo-tools/job-crafting-exercise

Ab 2-Stunden Workshop1. Einleitung2. Vorher-Diagramm des Arbeitsplatzes3. Diskussion der Vorherskizze4. Nachher-Diagramm des Arbeitsplatzes5. Handlungsplan erstellen6. Diskussion des Nachher-Diagramms7. Abschlussdiskussion

http://positiveorgs.bus.umich.edu/cpo-tools/job-crafting-exercise







Vorher-Diagramm des Arbeitsplatzes (Before Scetch):




2-Stunden Workshop1. Einleitung2. Vorher-Diagramm des Arbeitsplatzes3. Diskussion der Vorherskizze4. Nachher-Diagramm des Arbeitsplatzes5. Handlungsplan erstellen6. Diskussion des Nachher-Diagramms7. Abschlussdiskussion





2-Stunden Workshop1. Einleitung2. Vorher-Diagramm des Arbeitsplatzes3. Diskussion der Vorherskizze4. Nachher-Diagramm des Arbeitsplatzes5. Handlungsplan erstellen6. Diskussion des Nachher-Diagramms7. Abschlussdiskussion




Nachher-Diagramm des Arbeitsplatzes (After Scetch):







Online Intervention “Was mir wichtig ist”(BMBF Projekt Engage, Dettmers et al. 2012)

https://engage-coach.de/mooin


https://engage-coach.de/mooin

Job Crafting Intervention (van den Heuvel, Demerouti & Peeters, 2012)

Basierend auf Job Demands Resources Model:(JDR, Demerouti et al., 2001)

− 1 Tag Training− 4 Wochen systematische Umsetzung von Job Crafting Zielen− ½ Tag Reflektion

Ziel: Beschäftigte lernen, dass ihre Arbeitssituation eine spezifische Konstellationvon Belastungen und Ressourcen darstellt, die verändert werden kann durchJob-Crafting-Verhalten



Trainingstag:1. Hintergrundinformation zum Job Demands Resources Model und zum Job

Crafting2. Auflisten aller Arbeitsaufgaben, Belastungen und Ressourcen auf einem

Poster3. Reflektion und Idenitifikation von Arbeitssituationen, die verändert werden

sollen4. Persönliche “Crafting”-Episoden sammeln und analysieren



Trainingstag:5. Formulierung eines Job Crafting Plans für 4 Wochen

a) Neue Ressourcen mobilisieren

b) Fehlbelastungen reduzieren

c) Neue Herausforderungen finden

6. Reflektionstage planen



4 Wochen Job Crafting umsetzen

Nach jeder Woche Reflektion des Erreichten

Reflektionstag


Diskussion

Zusammenfassung und Diskussion

Job Crafting als wirksames Mittel, um motivationsförderliche und zugleich weniger beeinträchtigende Arbeitsbedingungen zu schaffen.

Ausmaß an Job Crafting variiert stark und ist abhängig von einer Reihe an Voraussetzungen: Personale Strukturelle Führungsbezogene

Zusätzlich Förderung durch systematische Interventionen

Aufgabe

Versuchen Sie, die Förderung von Job Crafting in Ihre bisherigen Strategien einzuordnen (Was machen Sie jetzt schon? Wo wäre eine Förderung von Job Crafting aufzusatteln?).

Personale Ansatzpunkte Strukturelle Ansatzpunkte Führungsbezogene Ansatzpunkte Interventionen

Zusammenfassung und Diskussion

Literaturhinweise

Interventionen Berg, J. M., Dutton, J. E., & Wrzesniewski, A. (2008). Job crafting exercise.

Ann Arbor, MI: Regents of the University of Michigan. Retrieved fromhttp://www. jobcrafting.org

van den Heuvel, M., Demerouti, E., & Peeters, M. C. (2015). The job crafting intervention: Effects on job resources, self‐efficacy, and affective well‐being. Journal of Occupational and Organizational Psychology, 88(3), 511-532.

Führung und Job Crafting (Literatur für die Beratung) Müller, E. B. (2017). Job crafting leadership. In Struktur und Kultur einer

Leadership-Organisation (pp. 141-156). Springer, Wiesbaden.

Grundlagen Job Crafting Wrzesniewski, A., & Dutton, J. E. (2001). Crafting a job: Revisioning employees as

active crafters of their work. Academy of management review, 26(2), 179-201. Berg, J. M., Dutton, J. E., & Wrzesniewski, A. (2008). What is job crafting and why

does it matter. Retrieved form the website of Positive Organizational Scholarship on April, 15, 2011.

Tims, M., & Bakker, A. B. (2010). Job crafting: Towards a new model of individual job redesign. SA Journal of Industrial Psychology, 36(2), 1-9.

Literaturhinweise

iga-info.de

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Weitere Informationen zurInitiative Gesundheit und Arbeit (iga)unter

http://www.iga-info.de/

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