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Nr. 12 / Winter 2008 DIALOG Johannes im Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, Christinenstift, St.-Elisabeth-Krankenhaus, St.-Elisabeth-Altenpflege, Jugendhilfe St. Elisabeth, St. Josefinenstift, Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital Elternschule Die hohe Kunst, eine Familie zu gründen Ferner lesen Sie in dieser Ausgabe Herzinfarkt: Schnelle Hilfe Chest Pain Unit Seite 6 Nur ein Beinbruch? - Kranksein im Alter Seite 8 Kinderschutz beginnt mit der Geburt Seite 10 Dementia Care Mapping Seite 12

Johannes im DIALOG - Ausgabe 12

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Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH Titelthema: Elternschule - Die hohe Kunst, eine Familie zu gründen Weitere Themen: Herzinfarkt: Schnelle Hilfe Chest Pain Unit / Nur ein Breinbruch? - Kranksein im Alter / Kinderschutz beginnt mit der Geburt / Dementia Care Mapping

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Nr. 12 / Winter 2008

DIALOGJohannes im

Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH

Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, Christinenstift, St.-Elisabeth-Krankenhaus, St.-Elisabeth-Altenpflege, Jugendhilfe St. Elisabeth,St. Josefinenstift, Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital

ElternschuleDie hohe Kunst, eine Familie zu gründen

Ferner lesen Sie in dieser Ausgabe

Herzinfarkt: Schnelle Hilfe Chest Pain Unit Seite 6Nur ein Beinbruch? - Kranksein im Alter Seite 8Kinderschutz beginnt mit der Geburt Seite 10Dementia Care Mapping Seite 12

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Räume der Besinnung

Die Kapellen in den Einrichtungen der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft laden zur Besinnung. Sie bieten einen ruhigen Ort inmitten der oft regen Betriebsamkeit. Über das körperliche Wohlbefinden hinaus können Patienten, ihre Angehörigen aber auch unsere Mitarbeiter hier Kraft für die Seele schöpfen.

Momentaufnahme

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Editorial und Inhalt

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liebe

Herzlich

LeserWillkommen

Impressum: Johannes im DIALOG Nr. 12 / Winter 2008, 3. Jahrgang, Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den

Herausgeber gestattet. Herausgeber: Kath. St.-Johannes-Gesellschaft gGmbH, Johannesstraße 9-17, 44137 Dortmund, www.st-johannes.de; Redaktionsrat: Hille Ahuis, Dr. Jens Arlinghaus, Houria Bouhalhal,

Dr. Holger Böhm, Dr. Jan Bucher, Friedhelm Evermann, Dr. Volker Hagen, Dr. Gerhard Keim, Rainer Richter, Michael Rieks, Frank Scheele, Dr. Hans-Joachim Schneider, Birgit Stahnke, Peter Stein, Christian Straub,

Dr. Joachim Weber-Albers, Beate Winterberg, Thomas Wirriger; v.i.S.d.P.: Hille Ahuis, Redaktion und Text: Dr. Holger Böhm, Dortmund, www.skriptstudio.de; Gestaltung: Hilbig | Strübbe Partner, Waltrop,

Büro für Design und Kommunikation, Frank Scheele, Katrin Graul, www.hilbig-struebbe-partner.de; Titelfoto: Gerhard P. Müller (GPM), Dortmund, www.dortmund-bild.de; Illustration: Ari Plikat, Dortmund,

www.ariplikat.de; Druck: Koffler+Kurz MedienManagement GmbH, Dortmund, www.kkmedien.de; Johannes im Dialog erscheint viermal im Jahr, nächste Ausgabe: Frühjahr 2009; Auflage: 10.000 Exemplare

Inhalt

Elternschule

Schnelle Hilfe bei HerzinfarktChest Pain Unit

Aktuelles aus der Medizin

Gesundheitsversorgung im Alter –Interview mit Chefarzt Dr. Wunderlich

Kinderschutz in der Geburtsklinik

Seelsorge: Segnen und Salben –Spiritualität im öffentlichen Raum

Dementia Care Mapping –Qualitätssicherung in der Altenpflege

Johannes News

Erste Hilfe bei technischen Störungen

25 Jahre Herzchirurgie in Dortmund

Bunte Seite

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Liebe Leserin, lieber Leser,

jeder dritte Bundesbürger engagiert sich ehrenamtlich. Der freiwillige Einsatz für das Gemeinwohl kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Im sozial-karitativen Bereich reicht die Tradition der ehrenamt-lichen Tätigkeit bis in das 18. Jahr-hundert zurück, als mit den Armen -systemen die ersten Ursprünge für die moderne Sozialarbeit gelegt wurden.

Bis heute hat das Ehrenamt seine wichtige Funktion für soziale Einrich-tungen nicht eingebüßt. Das zeigen insbesondere die vielen engagierten Menschen, die in der Kath. St.-Johan-nes-Gesellschaft ihre Zeit für den freiwilligen Dienst am Mitmenschen einsetzen. Sie bilden eine wichtige Säule für die Arbeit unserer Einrichtun-gen und sind eine un verzichtbare Stütze für menschliches Miteinander und fürsorgliche Hilfeleistung.

Bei uns gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement. Das Spektrum reicht von unseren Grünen Damen in den Kranken-häusern über die Hausaufgabenhilfe in der Jugendarbeit bis hin zum Besuch und Begleitung der Senioren in den

Altenpflegeeinrichtungen. Wir unter-stützen und begleiten das ehrenam t liche Engagement. Wir bieten Fortbildung und Supervision. Mitte Dezember werden wir bei einem gemeinsamen Abendessen allen Ehrenamtlichen unseren Dank und unsere Anerkennung für ihren selbst-losen Beitrag ausdrücken.

Ein Beispiel für ein vorbildliches sozial- karitatives Engagement ist auch der Verein für „Aufsuchende medizinische Hilfe für wohnungslose Menschen in Dortmund“. Er organisiert medizinische und pflegerische Hilfen für wohnungslose Menschen und bietet mobile Sprechstun-den an. Bei Krankheit werden Betroffene unbürokratisch und schnell an Ärzte oder Krankenhäuser vermittelt. Die Kath. St.- J ohan nes -Gesellschaft hat die Arbeit des Vereins in 2008 mit Spendengeldern in Höhe von 6500 Euro unterstützt.

Ihr Günther Nierhoff (Geschäftsführer)

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Reportage

„Wenn ein Kind geboren wird, beginnt für die Eltern ein neuer Lebensabschnitt, wie er spannen-der und aufregender kaum sein kann“, meint PD Dr. Georg Kunz, der Chefarzt der Geburtshilfe am Kath. St.-Johannes-Hospital. Er zitiert dann gerne Hermann Hesse: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“

Doch die Geburt bringt nicht nur etwas Wunderbares, sondern beschert den Eltern zugleich eine große Aufgabe, die es zu bewältigen gilt. Geburtshilfe beschränkt sich ganz bewusst nicht nur

darauf, die medizinische Versorgung von Mutter und Kind im Rahmen der Entbindung sicher zu stellen. Die Beglei-tung während der Schwangerschaft und die Nachsorge im Anschluss an die Geburt sind ebenso selbstverständliche Bestandteile einer umfassenden Betreu-ung für den Start in das Familienleben.

Ein Kernbestandteil dieses Anliegens ist die Elternschule. Denn frei nach Wilhelm Busch gilt: „Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr“. Der Umgang mit einem Säugling will gelernt sein und die Elternschule vermittelt mit einem umfangreichen Kursange-bot die Fähigkeiten und Kenntnisse, die Mutter und Vater vor, während und nach der Geburt benötigen.

Mit der Eröffnung neuer Räumlichkeiten für die Elternschule Anfang Dezember unterstreicht die Kath. St.-Johannes-Gesellschaft die Bedeutung, die diesem Angebt beigemessen wird. In einer neu erworbenen Immobilie am Hohen Wall steht jetzt die doppelte Fläche für das Kursangebot der Hebammen zur Ver-fügung. Es gibt einen großen Gymnas-tikraum, der auch für Vorträge genutzt werden kann und über eine Küchenein-richtung verfügt. Dazu kommt ein sepa-rater Besprechungsraum für geschützte Beratungsgespräche und - auch wichtig - ein Abstellraum für Kinderwagen.

Die Elternschule soll ein Ort zum Wohlfühlen sein, deshalb wurde ein abgestimmtes Konzept für die Gestal-

tung gesucht. Daran waren einerseits die Hebammen beteiligt, die aus ihrer Sicht einbringen konnten, was für Erforder-nisse erfüllt sein müssen. Andererseits ist externer Sachverstand für die Farbberatung hinzugezogen worden. Herausgekommen ist eine Gestaltung in Rottönen, die in der Fassade genauso aufgegriffen ist wie in den Innenräumen und bei den Einrichtungsgegenständen.

Die Geburtsvorbereitung bringt in der Regel den ersten Kontakt mit der Eltern-schule. Sie geht auf den Gynäkologen Grantley Dick-Read zurück, der bereits in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts einen Zusammenhang zwischen der Angst der Mutter vor der Entbindung und den tatsächlich empfundenen Schmerzen bei der Geburt erkannt hatte. Er versuchte als erster dieses Problem durch Aufklärung, Atem- und Entspannungsübungen sowie die Unterstützung durch den Vater zu lösen. Auf diese Weise werden die Schmerzen erträglich und die Geburt kann zu einem positiven Erlebnis für die Frau werden.

Mit der Geburtsvorbereitung sollen darüber hinaus schon im Vorfeld das Selbstbewusstsein und die Kompe-tenz der Eltern für den Umgang mit ihrem Kind gestärkt werden. Auch die Säuglingspflege ist ein wichtiges Thema. Bereits bei diesen Kursen lernen werdende Eltern andere Eltern kennen und es entstehen Kontakte, die über die Zeit einen intensiven Austausch von Erfahrungen ermöglichen. Die Angebote

Elternschule

DiehoheKunstder Elternschaft

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Reportage

zur Geburtsvorbereitung berücksich-tigen auch spezielle Bedürfnisse, zum Beispiel die Geburt eines zweiten oder dritten Kindes, oder den Informations-bedarf von werdenden Großeltern. Je nach Bedarf und Möglichkeiten können die Kursteilnehmer zwischen Inten-siv- und Crash-Schulungen wählen.

Etwa sechs bis acht Wochen nach der Geburt beginnt für die Mutter die Rückbildungsgymnastik. Bauch und Beckenboden dehnen und öffnen sich während der Schwangerschaft und der Geburt. Gezielte Entspannungs- und Rückbildungsübungen helfen nach der Entbindung bei der Regeneration der Muskulatur der Bauchdecke und des Beckenbodens. Das ist nicht nur der Kosmetik wegen wichtig, son-dern auch um Folgeproblemen wie Inkontinenz im Alter vorzubeugen. Im Mittelpunkt der Elternschule stehen natürlich auch die Kleinkinder, die sich hier geborgen und sicher fühlen sollen. Die Räume können kindgerecht auf 24 Grad beheizt werden, die Beleuchtung blendet auch beim Blick nach oben nicht und kann stufenlos geregelt werden.

„Ein Kind mit Berührungen zu füttern, seine Haut und seinen Rücken zu nähren, ist ebenso wichtig, wie seinen Magen zu füllen“, hat der amerikanische Kinderarzt Frederick Leboyer gesagt, der als Vater der Babymassage gelten kann, die längst ihren festen Platz in der Säuglingspflege hat. Die Babymassage dient der sinnlichen Selbsterfahrung

des Kindes. Sie fördert das seelische und körperliche Wohlbefinden und stärkt die Lebenskraft. Kurse wer-den für Kinder vom zweiten bis zum sechsten Lebensmonat angeboten.

Das Stillen ist heute ganz im Sinne aller Experten weltweit wieder ein wichti-ges Thema geworden. Muttermilch ist jederzeit verfügbar und immer richtig temperiert. Das Immunsystem wird zum Schutz vor Allergien und Infektionen gestärkt. Beim Stillen entsteht ein intensiver Körperkontakt von Mutter und Kind. In der Stillberatung und im Stillcafe erfahren Mütter, wie sie ihr Kind erfolgreich stillen können. „Heute werden die Kinder zum Teil wieder ein bis zwei Jahre gestillt“, freut sich Schwester Annette, die mit ihren Kolleginnen die Kurse betreut. „Das gab es lange Zeit nicht“, fügt sie hinzu, „inzwischen wird es sogar von der Welt-gesundheitsorganisation empfohlen.“

Die Ernährung von Mutter und Kind spielt in den ersten Monaten eben-falls eine große Rolle. Vorträge zur Ernährungsberatung sowie rund um den Haushalt, aber auch zu Gesund-heits- und Erziehungsfragen runden das Programm der Elternschule ab.

1300 Kinder werden jedes Jahr im St.-Johannes-Hospital geboren. Sie sollen einen guten Start ins Leben finden. Mit Geburtshilfe und Elternschule soll Müttern und Vätern der Weg zur Grün-dung einer Familie erleichtert werden.

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die ganz typischen Symptome und neigen eher dazu, erst einmal abzu-warten“, so ihre Erfahrung. Wer rechtzeitig kommt, hat je nach Aus -dehnung des geschädigten Gewebes, gute Aussichten einen Herzinfarkt zu überleben. Eine frühzeitige Therapie hilft, den Schaden zu begrenzen.Neben neuen EKG- und Ultraschall-geräten steht das ganze Spektrum der diag nostischen Verfahren der Klinikvon der Kernspintomographie über die Herz katheteruntersuchung bis hin zur Labordiagnostik zur Verfügung. Kom pli -ka tionen wie Herzrhythmus störungen können unter stationären Bedingungen gleich behandelt werden.

Auf der kardiologischen Station sind zusätzliche Monitorbetten eingerichtet worden, wo bei Verdacht auf Herzinfarkt eine auto ma tische Überwachung der Patienten möglich ist. Wenn alle Befunde unauffällig sind, können die Patienten auch schnell wieder entlassen werden.

„Manche Menschen zögern auch des-halb“; so die Oberärztin, „weil sie vor der Diagnose und deren Konsequenzen Angst haben. Viele Verdrängen das Problem und kommen dann wirklich erst, wenn es schon fast zu spät ist. Das ist besonders schlimm bei jungen Leuten.“

Während ältere Herzinfarktpatienten vermehrt Risikofaktoren wie Gefäß ver-kalkung, Zuckerkrankheit oder Bluthoch-druck zeigen, die mit zuneh men dem Alter eine immer größere Rolle spielen, sind die jungen Betroffen, die zum Teil gerade 40 Jahre alt sind, in sehr vielen Fällen Raucher. „Bei Verdacht auf Herzinfarkt besteht ein Notfall“, betont Sybille Raith. „Dann sollte sofort der Notarzt gerufen werden. Bei unklaren Brustschmerzen sollen die Betroffenen zu uns in die Zentrale Notaufnahme kommen, auch wenn die Beschwerden noch so gering oder nur vorübergehend sind. Für uns gilt immer der Leitsatz: Vorsicht ist gut, Kontrolle ist besser.“

Gesundheit

Plötzliche Schmerzen in der Brust - das wird schon nicht so schlimm sein!? Oder ist es doch ein Herz-infarkt? Zögern kann tödlich sein, nachprüfen ist immer besser. Zur schnellen Abklärung von unklaren Brustschmerzen verfügt das St.-Johannes-Hospital seit 1. September über eine „Chest-Pain-Unit“.

„Im Schnitt kommen pro Tag 25 internistische Patienten in die Zentrale Notaufnahme, von denen mindestens die Hälfte in der Chest Pain Unit behan-delt werden“, sagt Sybille Raith, die leitende Oberärztin der Abteilung.Auf standardisierten Behandlungs-pfaden werden die Patienten unverzüg-lich den notwendigen diagnostischen Unter suchungen zugeführt, damit im Ernstfall schnell eine geeignete Therapie in die Wege geleitet werden kann.

„Frauen nehmen die Warnzeichen oft nicht ernst genug“

Immer noch zögern die Menschen oft zu lange, wenn sich Warnzeichen bemerkbar machen. Von den 300.000 Patienten mit Herzinfarkt pro Jahr in Deutschland erreichen nur gut die Hälfte das Krankenhaus. „Der Anteil der tatsächlich Betroffenen in der Chest Pain Unit liegt bei zehn bis zwanzig Prozent“, meint die Internistin Raith. „Dabei steigt der Anteil der Frauen und gerade Frauen sind es,die häufig erst sehr spät zur Unter-suchung kommen. Sie haben oft nicht

Chest-Pain-Unit

Bei akuten Brust-

schmerzen kann ein

Herzinfarkt vorliegen.

Die schnelle Abklärung

in einer Chest Pain Unit

entscheidet über Leben

und Tod – Sybille Raith,

leitende Oberärztin der

Notaufnahme

(Foto: H. Böhm)

Schnelle Hilfebei Herzinfarkt

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HerzinfarktChest-Pain-Unit

Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen einer raschen Erkennung eines Herzinfarktes und der darauf folgen-den effektiven Behandlung: Schnellig-keit hilft Leben retten. Prof. Dr. Dr. Gerd Heusch erklärte zum Auftakt der Herbsttagung der Dt. Ges. f. Kardiologie auf den Punkt: „Unser erklärtes Ziel ist eine immer bessere Akutversorgung von Herzinfarkt-Patienten, und hier haben so genannte Chest Pain Units einen zentralen Stellenwert.“ Der Tagungs präsident stellte heraus: „Bisherige Daten aus Deutschland, den USA und England belegen, dass die Organisationsmodelle einer Chest-Pain-Unit neben einer deutlichen Verringerung der Herzinfarkt-Sterblichkeit auch zu einer Verkürzung der durchschnittlichen Liege-dauer und einer Kostenreduktion durch optimale Diagnose und Therapie führen.“

Kurzgefasst

Fokus Gesundheit

aus derAktuelles

MedizinDekubitusWeniger Druckgeschwüre

Die Häufigkeit von Druckgeschwüren (Dekubitus) hat bei Pflegeheim-Bewohnern und Klinikpatienten in Deutschland 2008 weiter deutlich abgenommen. Dies geht aus der jährlichen Erhebung von Pflegewissen-schaftlern der Charité in Berlin hervor. Nils Lahmann, der Koordinator der Studie, sieht das Ergebnis als großen Fortschritt: „Seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2000 haben wir dieses Problem an über 60.000 Bewohnern und Patienten analysiert. Obwohl die Zahl der potentiell gefährdeten Menschen gleich geblieben ist, sank der Anteil der tatsächlich an einem Druckgeschwür Erkrankten um die Hälfte“, erklärt er.

ArzneimittelsicherheitSicher mit Kennziffern

Die Anzahl der sichergestellten Fälschungen bei Medikamenten hat sich innerhalb von nur zwei Jahren vervielfacht, teilt die Dt. Ges. f. Innere Medizin mit. Ein Großteil der Plagiate werde illegal im Internet vertrieben. Im rechtmäßigen Handel tauchten Falschpräparate dagegen bisher nur selten auf. Um die legalen Vertriebs-wege gegen Fälschungen zu sichern, will der Europäische Pharmaindus-trieverband nach und nach alle in Europa gehandelten verschreibungs-pflichtigen Arzneimittel einheit-lich kodieren. Beim Verkauf in der

Apotheke werden die Angaben auf der Packung dann gescannt und mit einer Datenbank abgeglichen. Im nächsten Jahr soll ein entsprechendes System in Deutschland getestet werden.

BlutkonservenMotivation zur Spende

Immer mehr anspruchsvolle Opera-tionen führen zu einem steigenden Bedarf an Spenderblut. Die Folge ist ein Mangel an Blutkonserven, dem durch eine Steigerung der Spende-bereitschaft in der Bevölkerung begegnet werden muss. Italienische Forscher haben untersucht, welche Motive die Menschen zur Blutspende bewegen. Vor dem Hintergrund einer entsprechenden gesetzlichen Regelung in Italien haben sie herausgefunden: Wer einen Anspruch auf Freizeitaus-gleich für die Blutspende erwirbt, spendet durchschnittlich rund 30 Prozent häufiger. Dennoch erfolgen die meisten Blutspenden außerhalb der Arbeitszeit an Samstagen. Den Grund sehen die Forscher u.a. in einer rein altruistische Motivation vieler Spender, die keine Gegenleistung für ihre gute Tat verlangen. Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt auch die gesellschaftliche Anerkennung. Die Spendebereitschaft lässt sich durch symbolische Auszeichnungen spürbar steigern, besonders wenn die Ehrung in der Öffentlichkeit erfolgt.

Blutspende ist wichtig - Laborleiter Dr. Hans-Joachim Bauch

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Interview

Mit der Berufung von Dr. Johannes Wunderlich setzt die Kath. St.-Johan nes-Gesellschaft am Kranken-haus St.-Elisabeth in Kurl konsequent einen Prozess der schwerpunkt-mäßigen Ausrich tung auf geriatrische Patien ten um. „Johannes im Dialog“-Redakteur Dr. Holger Böhm sprach mit dem neuen Chefarzt über seine künftige Arbeit.

Böhm: Wo steht das St.-Elisabeth- Krankenhaus heute?

Wunderlich: Dieses Krankenhaus vollzieht einen Umwidmungsprozess von einem vormals internistischen Grund-versorgungskrankenhaus zu einer geriatrisch spezialisierten Fachabteilung. Als ich mich im Frühjahr hier vorstellte,

war der geriatrische Patient eher noch eine Ausnahme. Inzwischen haben wir80 bis 90 Prozent geriatrische Patienten, insofern hat sich im letzten halben Jahr schon viel verändert. Ich lege aber Wert darauf, dass wir für einweisende Haus-ärzte nach wie vor den internistischen Versorgungsauftrag wahrnehmen wollen. Die klassischen internistischen Leistun-gen bleiben erhalten. Dennoch soll dieses Krankenhaus in Zukunft ein geriatrischer Schwerpunkt sein.

Böhm: Was kennzeichnet einen geriatri schen Patienten?

Wunderlich: Wir betreuen im Rahmen der Geriatrie so genannte multimorbide Patienten, also Menschen, die unter vielerlei Erkrankungen leiden. Sie sind zum Beispiel zuckerkrank, haben Bluthochdruck, leiden zugleich unter Parkinson oder an einer Demenz und kommen jetzt ins Krankenhaus, weil sie einen Oberschenkelhalsbruch erlitten haben oder einen bauchchirurgischen Eingriff benötigen.

Böhm: Das Alter ist also nicht das entscheidende Kriterium?

Wunderlich: Früher gab es einmal eine pauschale Festlegung auf Menschen über 65 Jahre. Aber es gibt viele ältere Menschen, die ausgesprochen fit sind. Der 80-jährige, vormals gesunde Mensch, der sich ein Bein bricht, den würde man nicht in einer Geriatrie behandeln, nur weil er älter als 65 Jahre

ist. Anderseits gibt es 60-Jährige, die sind lebens be drohlich krank, weil sie ihr Leben lang geraucht oder getrunken haben, eine Herzschwäche haben oder an Bluthochdruck oder Diabetes leiden. Kurz, sie haben eine Kombination der verbreiteten Wohlstandserkrankungen und müssen nach einem Sturz schon mit 60 Jahren in einer Geriatrie ver-sorgt werden.

Böhm: Also kommt ein älterer Diabe-tiker mit Herzinfarkt am besten gleich zu Ihnen?

Wunderlich: Auch ein multimorbider Patient muss nach einem Herzinfarkt zunächst einmal vom Kardiologen behandelt werden. Erst nach der Akut-versorgung zum Beispiel durch eine Herzkatheterbehandlung kommt er bei Bedarf in die Geriatrie. Das Problem ist nämlich oft, dass es diesen Patienten, die „nur“ einen Herzinfarkt haben, nach einem solchen Ereignis in Bezug auf ihre vielen anderen Er krank ungen erst so richtig schlecht geht. Ein Mensch mit einem beginnenden geistigen Defizit kann durch eine noch so harmlose Operation oder auch allein durch den erzwungenen Umgebungswechsel akut verwirrt werden.

Böhm: Im Krankenhaus wird der Patient krank?

Wunderlich: Das müssen Sie sich wie einen Schwelbrand vorstellen, der aber noch nirgendwo richtig ausgebrochen ist. Der Patient ist in vielerlei Hinsicht

Gesundheitsversorgung im Alter

Beinbruch?Nur

Geriatrische Patienten sind Menschen, bei denen

zum Beispiel im Rahmen der Behandlung von

Sturzfolgen plötzlich alle anderen vorhandenen

Erkrankungen zu akuten Problemen führen –

Chefarzt Dr. Johannes Wunderlich

ein

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Interview

grenzwertig. Er hat einen Blutzucker, der gerade eben noch gut eingestellt ist. Sein Blutdruck ist auch nicht optimal. Mit seiner Schüttellähmung kommt so gerade eben medikamentös hin. Zu Hause scheint alles in Ordnung zu sein, jeder denkt, der Patient sei gesund. Und dann kommt eine Kleinigkeit, ein Sturz oder eine Lungenentzündung, und plötzlich läuft das ganze System aus dem Ruder. Der Patient wird verwirrt, er wird bettlä-gerig, liegt sich vielleicht durch oder er bekommt eine Lungenentzündung. Jetzt zeigt sich, dass der Mensch, dem es vormals vermeintlich gut ging, tatsächlich keineswegs gesund war. Durch ein vergleichsweise harmloses Ereignis ist aus ihm ein schwerkranker Patient geworden, der weder auf einer normalen Station noch in einer Anschluss-Rehabilitations-Behandlung zurecht kommt. Auf solche Fälle ist die Geriatrie eingerichtet.

Böhm: Was machen Sie besser?

Wunderlich: Ich will nicht behaupten, etwas besser zu machen, aber ich habe mehr und andere Möglichkeiten. In der Geriatrie gibt es einen besseren Pflege-schlüssel als in anderen Fachdisziplinen. Wir haben mehr Krankengymnasten, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden zur Verfügung. Unsere Pflegeteam hat eine geriatrische Fachausbildung. Unsere Patienten bleiben im Durchschnitt zwei bis drei Wochen, in denen wir uns mit Ruhe und ganzheitlichem Ansatz den indivi-duellen Problemen widmen können.

Wir haben es oft mit Patienten zu tun, die nie wieder richtig gesund werden. Das sich chronisch kranke Menschen, bei denen es darum geht, sie so einzu-stellen, dass sie bei guter Lebens qualität bestmöglich mit ihren vielen Krank-heiten zurecht kommen.

Böhm: Das Ziel ist es, die Alltags-kompetenz wieder herzustellen?

Wunderlich: Das wäre toll. Zum Beispiel nach einem Schlaganfall, der so heißt, weil er die Leute schlagartig trifft und wie einen Baum fällen kann. Die Folge kann eine halbseitige Lähmung sein, oft kommt eine Sprachstörung hinzu, viel leicht ent wickelt sich auch eine schwere Depres-sion. Dann versuche ich, die Menschen möglichst wieder in ihre häus liche Umgebung zu integrieren. Zwei Wochen reichen da oft nicht aus. Seit September können wir diesen Patienten mit unserer Tagesklinik gewissermaßen einen Airbag-Übergang zwischen vollstationärer Behandlung und Entlassung anbieten.

Böhm: Nach der Entlassung gehen die Probleme oft erst richtig los?

Wunderlich: Es ist weitaus schwieriger, einen Patienten vernünftig zu entlas-sen, als ihn aufzunehmen. Wichtig dabei ist die Überleitungsfachkraft, die frühzeitig klärt, wie der Patient häuslich versorgt ist. Ich habe das Ziel verfehlt, wenn ich einen Schlaganfallpatienten hier trainiert habe, mich vermeintlich um alles gekümmert habe und dann

übersehe, dass der Patient im vierten Stock wohnt. Wie soll der alleine zum Einkaufen wieder runter kommen?

Böhm: Beim Übergang kann dieTagesklinik helfen?

Wunderlich: Für einen „soften“ Über-gang nach Hause bietet sich die Tages-klinik an. Der Patient bleibt mein Patient. Er bekommt hier „Vollpension“, ärztliche Behandlung, Krankengymnastik und Ergotherapie, aber er ist nachts zu Hause. Er schläft in seinem Bett, er guckt sein Fernsehprogramm, er hat am Wochenende frei, wenn im Krankenhaus naturgemäß wenig Therapien laufen. Das ist für den Patienten von Vorteil. Er kann testen, ob er zu Hause zurecht kommt oder doch des Nachts Probleme hat. Ich habe die Möglichkeit, den Patienten noch ein bisschen unter Kontrolle zu halten und er hat trotzdem das Gefühl, zu Hause zu sein.

Für einen „soften“ Übergang von einer stationären geriatrischen Therapie zurück

nach Hause bietet sich dieTagesklinik an.

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Blickpunkt

Eltern freuen sich, wenn ihre Kinder auf die Welt kommen, und wollen ihnen einen sorgenfreien Start ins Leben bieten. Doch nicht immergelingt dies. Manchmal sind die Proble me schon vor der Geburt so groß, dass die Mutter kaum in der Lage sein wird, das Kind ohne Hilfe richtig zu versorgen.

„Der Gesetzgeber hat neue Regelungen festgelegt, mit denen alle Personen und Institutionen, denen Kinder von der Geburtsklinik über den Kindergarten bis hin zur Schule begegnen, in die Pflicht genommen werden, sich aktiv für den Kinderschutz zu engagieren“, erklärt Friedhelm Evermann, der Leiter der Jugendhilfe St. Elisabeth in Niederhofen. „Es geht darum, mögliche Risiken für die Kinder frühzeitig zu erkennen, um den betroffenen Familien Hilfe und Unterstützung anbieten zu können. Damit dies besser als in der Vergangen-heit funktioniert, sollen Netzwerke etabliert werden, um einen intensiven Austausch zwischen Kinderbetreuern, Jugendamt und Helfersystemen zu ermöglichen, wie dies z.B. im Bereich Schule und Jugendhilfe vereinbart ist.“

Oberärztin Sabine Peters steht mit ihren Kolleginnen und Kollegen auf der geburtshilflichen Station am St.-Johan-nes-Hospital immer wieder vor dem Problem, im Bedarfsfall schnell handeln zu müssen, aber oft nicht zu wissen wie. Die Mütter sind nie sehr lange in ihrer Obhut. Wenn sie in dieser Zeit den

Eindruck gewinnen, Alkoholmissbrauch, Drogenkonsum, Psychosen oder gravierende Mängel bei der Hygiene gefährden nach der Geburt eine sichere Versorgung des Kindes, muss kurzfristig Hilfe in die Wege geleitet werden.

„Wir haben Ansprechpartner beim Jugendamt, die aber außerhalb der Dienstzeit nicht erreichbar sind“, schildert sie das Problem. „Es gibt zwar eine Notfallnummer, aber darüber ist kurz fristige Hilfe oft nicht zu haben.“ Das soll in Zukunft anders werden. Anfang 2009 wird es, so Evermann, einen Runden Tisch geben, an dem sich Vertreter des Jugendamtes und des Gesundheitsamtes mit den Dortmunder Geburtskliniken zusammensetzen, um die Zusammenarbeit verbessern. „Es hakt immer an den gleichen Stellen“, klagt die Oberärztin. „Es muss darum gehen, die Abläufe zu optimieren. Uns ist es wichtig, der Behörde gegenüber die Schwierigkeiten auf der Station schildern zu können und zu wissen, welche Hilfen wir erwarten können.“

Bei Bedarf soll schnell Hilfe angeboten werden

Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist nach Meinung des Jugendhilfeleiters das Starthilfeprojekt, dass derzeit in Dortmund erprobt wird. Vom Gesundheitsamt beauftragte Hebammen führen eine verbindliche Nachsorge durch. Damit wird es möglich, auf die jeweilige familiäre

Situation gezielt einzugehen und gegebenenfalls weitere Hilfeleistungen einzuleiten. Es entsteht ein Zeitpuffer, der es erlaubt, über die Frist der Ent bindung hinaus einen Kontakt der Familie zu den Helfersystemen aufrecht zu erhalten. „Dabei ist es immer entscheidend, Lösungen im Einverneh-men mit den Eltern zu finden“, betont Evermann. Denn in der Regel kennen die Eltern ihre Defizite und sind froh, wenn ihnen Unterstützung angeboten wird.

„In der Klinik haben wir über das Angebot der freiwilligen Hebammen-nachsorge hinaus, auf die jede Frau einen Anspruch hat, keine Möglich-keiten, einem gefähr deten Kind zu helfen. Das ist oft sehr bedrückend. Deshalb unterstützen wir jede Anstrengung, die zum Schutz des Kindes beiträgt“, sagt Sabine Peters.

Starthilfe für Risikofamilien

Kinderschutzder Geburt

beginnt

mit

Der Leiter der Jugendhilfe St. Elisabeth im Gespräch mit der leitenden

Oberärztin der Geburtshilfe, Sabine Peters, über Möglichkeiten des Kinder-

schutzes direkt nach der Geburt (Foto: H. Böhm)

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Spiritualität ist etwas Intimes,Privates. Ist sie im Kranken-zimmer möglich? Die Pfarrerin Diana Klöpper meint: „Ja. Aber es ist eine große Herausforderung für den Seelsorger, am Kranken-bett einen geschützten Raum zu schaffen, in dem Einflüsse von außen nicht dominieren.“

Viele Menschen möchten beten, es fehlen Ihnen aber die Worte. Wenn die evangelische Seelsorgerin des St.-Johannes-Hospitals anbietet, gemeinsam zu beten, erfährt sie selten eine Absage. „Ich versuche im Gebet zu bündeln und auf Schweres und Gutes aus einem vorangegangen Gespräch einzugehen. Das anschließende Vater Unser gibt den Menschen die Möglichkeit mitzusprechen.“

Das Gebet ist oft eine gute Alternative oder Ergänzung zum Gespräch, so die Erfahrung der Seelsorgerin. In den vertrauten Texten liegt eine Kraft, die den Patienten Sicherheit gibt. Viele kommen dadurch zur Ruhe. Die sinnliche Erfahrbarkeit ist für sie ein ganz wichtiger Aspekt von Spiritualität. Darum möchte sie in ihrer Arbeit im Krankenhaus verstärkt die auch in der evangelischen Kirche stärker in den Vordergrund tretenden Möglichkeiten des Segnens und des Salbens einsetzten.

„Damit wird über das Gespräch und das Gebet hinaus eine Berührungssitu-ation geschaffen, in der die Liebe

Gottes nicht nur durch das Wort vermittelt, sondern auch sinnlich erfahrbar wird“, betont sie. Sie will so eine zusätzliche Dimension erschlie-ßen, in der das Besondere der Seelsorge zum Ausdruck kommt. „Ressourcen- und lösungsorientierte Arbeit ist gut, um den Kranken praktisch und tatsächlich zu helfen“, sagt sie. „Aber Seelsorge erschöpft sich nicht darin. Wir sehen den Patienten in größerem Zusammenhang und sprechen den ganzheitlichen Aspekt von Leib, Seele und Geist an. Wir nehmen den Menschen an, wie er ist, und sehen in ihm das Ebenbild Gottes.“

Beim Gebet wird der Patient mit einge schlossen. Beim Segen wird ihm etwas gegeben und bei der Kranken-salbung wird ihm tatsächlich etwas Gutes getan, in dem die Liebe Gottes spürbar wird. „Ich glaube aber nicht, dass das für alle Menschen gilt“, schränkt die Pfarrerin ein, „deshalb muss man da sehr behutsam sein. In der evangelischen Kirche hat das Salben noch keine Tradition.“

Eine große Verantwortung sieht sie darin, dass es ihr gelingt, einen Schutzraum im Krankenzimmer zu schaffen. Sie benötigt dafür weder einen Paravent, noch bittet sie die anderen Anwesenden, das Zimmer zu verlassen. Allein durch ihre Präsenz versucht die Seelsorgerin, eine Abschirmung zu erreichen. „Manchmal gelingt dies“, sagt sie, „indem ich die

Hände auf die Hände des Patienten oder der Patientin lege.“ Auf Mehrbett-zimmern sei das eine Herausforderung, in der aber auch eine Chance liege. Trotz der Abgeschlossenheit bleibe die Situation offen und werde von den Bett nachbarn wahrgenommen, die dann auch häufig daran Anteil nehmen können.

Seelsorge

Segnen und Salben

Spiritualität im

Das Gebet schließt den Patienten ein, beim Segen wird ihm etwas gegeben

und bei der Krankensalbung wird ihm tatsächlich etwas Gutes getan –

Seelsorgerin Diana Klöpper

öffentlichen Raum

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Minuten-Takt Aktivitätskategorien erfasst und bewertet. Auf diese Weise werden Bewohnerprofile erstellt, die analysiert und anschließend im gemein-samen Gespräch mit dem Pflegeteam konstruktiv für Verbesserungen genutzt werden.

Was das bringt? Nun, da gab es zum Beispiel eine Heimbewohnerin, die sich mit ihren Nähsachen und ihren Fotoalben gut gerne allein beschäftigen konnte. Erst dem Mapper ist aufgefallen, dass diese Frau wegen ihrer unauffälligen und anspruchlosen Art sowenig Beachtung fand, dass im Laufe des Vormittags fast zwei Stunden lang niemand ein Wort mit ihr gewechselt hat. Die Mitarbeiter waren sehr betroffenen über ihre völlig unbeabsichtigte Unachtsamkeit und haben künftig sehr bewusst auf eine regelmäßige und herzliche Ansprache geachtet. Der Erfolg war durchschlagend. Die Bewohnerin lebte auf und strahlte jedes Mal, wenn sie angesprochen wurde. Ja sie wurde so zugänglich, dass es möglich wurde, ihr jemand anderen zur Gesellschaft an den Tisch zu setzen, was sie vorher nie gerne gesehen hatte.

Aus den Einrichtungen

Das Wohlbefinden hat vor allem bei demenziell veränderten Menschen oberste Priorität in der Altenpflege. Damit dieses Ziel in der alltäglichen Arbeit stets im Blick bleibt, bedarf es strukturierter Konzepte, die eine fortwährende Optimierung der indi-viduellen Betreuung sicherstellen.

Es sind oft Kleinigkeiten, die nicht nur dem Außenstehenden, sondern auch dem Pflegepersonal entgehen können, die aber Wohlbefinden und Selbst-wertgefühl hilfsbedürftiger Menschen erheblich steigern. Unentdeckte Res-sourcen, die in Aktivitäten umgesetzt werden könnten, bleiben ungenutzt. Kleine Veränderungen im Umgang oder vermiedene Unverträglichkeiten ver-bessern die Lebensqualität deutlich.

In den beiden innerstädtischen Alten pflegeheimen Josefinenstift und Christinenstift wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass sich die betreuten Bewohner wirklich wohl fühlen. Damit die Pflege nicht zur Routine wird, hat man dort das „Dementia Care Mapping“ etabliert, eine Maßnahme, die syste-matisch Optimierungsmöglichkeiten bei der individuellen Betreuung aufzeigt.

Für dieses Konzept sind insgesamt knapp ein Dutzend Mitarbeiter als „Mapper“ fortgebildet worden. Wie es der Name schon sagt, hat der Mapper die Aufgabe, Verhaltensweisen von Bewohnern zu katalogisieren. In vorge-gebenen Tabellen werden im Fünf-

Das Problem demenziell veränderter Menschen ist, dass sie ihre Wünsche und Bedürfnisse häufig nicht mehr ausdrücken können. Es geht deshalb vor allem darum, die Wahrnehmung aller an der Pflege und Betreuung beteiligten zu schärfen, damit bei aller gut gemeinten Betreuung das tatsächliche Befinden richtig eingeschätzt werden kann.

„Die Erfahrungen mit dem Dementia Care Mapping sind sehr positiv“, betont Beate Winterberg, die Leiterin desSozialdienstes am Christinenstift.„Wichtig ist, dass die Mapper gutgeschult sind, um die Mitarbeiterrichtig einzubinden.“

„Es geht uns um die Bewohner“, ergänzt Regina Misiok-Fisch, die Pflegedienstlei-terin aus dem Josefinenstift. „Wir wollen nicht Mitarbeiter kontrollieren, sondern das Wohlbefinden der Bewohner verbes-sern. Und das haben die Mitarbeiter gut aufgenommen. Sie sind immer wieder überrascht, welche Kleinigkeiten Erfolg bringen, an die sie vorher überhaupt nie gedacht haben.“

Dementia Care Mapping

QualitätssicherungAltenpflegein der

Die Mitarbeiterin im

Hinter grund beobachtet

und protokolliert unauf-

fällig das Befinden der

Seniorinnen

St. Josefinenstift

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13

Zum anderen erbrachten die Tombola und die Kollekte bei der Einweihung der neuen Räumlichkeiten der Curavita (Zentrum für Physio-, Ergo- und Bewegungstherapie) am St.-Elisabeth-Krankenhaus in Kurl weitere 2000 Euro.

Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

TerminkalenderNachtvorlesungenImmer um 19.30 Uhr im Amphi-Saal (Harenberg-City-Center)Bitte beachten sie die Ankündigungen in den Ruhrnachrichten

Di 09.12. Augen unter Druck – Schwarzsehen beim Grünen Star Prof. Dr. Markus Kohlhaas

Arzt-Patienten-SeminareImmer um 17 Uhr im Konferenzraum 5,1. Obergeschoß im St.-Johannes-Hospital

Mi 03.12. Sodbrennen und wie man es wieder los wird Dr. Jörn-Eicke Scholle, Konferenzraum 2

Mi 10.12. Migräne und andere chronische Kopfschmerzen Dr. Chaled Fahimi

Mi 17.12. Veneleiden – Eine Volkskrankheit Dr. Andreas Patzelt

Weitere TermineDo 29.01. 17.30 Uhr – 19.00 Uhr , Kurler-Gesundheits-Treff „Wenn ich liege, geht es mir gut“ - Chronische Schmerzen St.-Elisabeth-Krankenhaus

Di 10.02. 18.00 Uhr , Veränderungen des Auges bei allgemeinen Erkrankungen (OA Dr. P. Wölfelschneider) Klinik für Augenheilkunde St. Johannes Hospital, Panoramacafé

Sa, 07.03. 10.00 - 15 Uhr , 4. Patientinnenseminar zum Thema Brustkrebs, im Katholischen Centrum, Propsteihof 10, 44137 Dortmund

Auf einen Blick

Dr. Rehborn übernimmt VorsitzWechsel im Verwaltungsrat

An der Spitze des Verwaltungsrates der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft hat es einen Wechsel gegeben. Dipl. Betriebswirt Franz Josef Klein hat nach knapp elf Jahren seinen Vorsitz abgegeben und schied als Mitglied des Verwaltungsrates - in Absprache mit dem Vorsitzenden der Gesell-schafterversammlung Propst Andreas Coersmeier - auf eigenen Wunsch aus.Der heute 70-Jährige, seit 1998 in der

ehrenamtlichen Funktion als Vorsitzen-der des Verwaltungsrates, hat über ein Jahrzehnt lang mit großer Verbunden-heit, Engagement und großem Erfolg die Geschicke der Gesellschaft begleitet. Dabei sei für ihn die wesentliche Auf-gabe des Verwaltungsrates gewe-sen, Struk turen zu schaffen und zu gestalten, die die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft gut zum Tragen bringen. Neben den wirtschaftlichen und finan-ziellen Faktoren, seien aber auch die weichen Faktoren wie Pflegequalität, Freundlichkeit, Kommunikationsfähig-

keit sehr wichtig, um ein Unterneh-men erfolgreich zu führen, sagt der ehemalige Personaldirektor der Signal Iduna: „Das christliche Menschenbild ist unser Markenzeichen. Die Orientierung am Leitbild prägt unseren Umgang mit Patienten, mit Angehörigen, aber auch im Wirken von Mensch zu Mensch innerhalb der Kliniken und Abteilun-gen der Gesellschaft“. Die Nachfolge von Franz Josef Klein trat Dr. Martin Rehborn an, der am 12. November 2008 seine erste Sitzung im Verwal-tungsrat leitete. Dr. Martin Rehborn ist Fachanwalt für Medizinrecht und Gründer der namhaften Sozietät Dr. Rehborn mit Standorten in Berlin, Dortmund, Köln, Leipzig und München. Einem Lehrauftrag für Gesundheits-recht an der Universität zu Köln folgt der Jurist seit einigen Jahren. Als Mitglied des Verwaltungsrates ist er der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund bereits seit 1998 verbunden.

Wohnungslose MenschenSpende übergeben

Die Kath. St.-Johannes-Gesellschaft unterstützt den Verein „Aufsuchende medizinische Hilfe für wohnungslose Menschen in Dortmund“ mit insgesamt 6500 Euro. Gesammelt wurde zum einen anlässlich der gemeinsamen Präsen-tation der Gesellschaft mit der WAZ auf dem Dortmunder Herbst, wo Besucher für die kostenfrei angebotene medi-zinische Untersuchungen eine Gesamt-summe von 4500 Euro spendeten.

Dr. Martin Rehborn, Probst Andreas Coersmeier,

Franz Josef Klein, Günther Nierhoff

Geschäftsführer Günther Nierhoff übergab

eine Spende von 6500 Euro

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Aus den Einrichtungen

In einem Großbetrieb wie der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft muss alles reibungslos funktionieren. Patienten oder Altenheimbewohner bemerken in der Regel wenig davon, dass im Hintergrund rund 40 Mitarbeiter dafür sorgen, dass der Betrieb jederzeit wie am Schnürchen läuft.

„Unsere Stammmannschaft ist die Feuer wehr, auf die wir sofort zurück-greifen können, wenn irgendwo Störungen auftreten“, sagt Michael Afhüppe, der Technische Leiter der Gesellschaft. Denn wenn Geräte oder andere technische Einrichtungen ausfallen, dann sind oft relativ kritische Bereiche wie beispielsweise die Intensiv station oder die Operationssäle betroffen. „Da müssen wir schnell reagieren können“, betont der Diplom-Ingenieur, „Wir können zwar nicht jeden Schaden reparieren, aber wir können uns in jedem Fall erst einmal selbst behelfen.“

Im Krankenhausalltag geht es oft auch um weniger dramatische, aber dennoch sehr gewichtige Probleme: zum Beispiel das Patienten-Fernsehen. Von Seitendes TV-Herstellers gibt es für ganz Nord rhein-Westfalen einen Servicetech-niker. „Wenn wir darauf angewiesen wären, hätten wir Ausfallszeiten, die völlig inakzeptabel sind“, erklärt Afhüppe. Wenn samstags die Bundesliga läuft, ist ein technisch bedingter Ausfall der Übertragung für Dortmunder Patienten schlicht unzumutbar.

Wie gut seine Mannschaft arbeitet, wenn es darauf ankommt, hat der technische Leiter erst kürzlich durch eine unfrei wil-lige Übung bestätigt gefunden. Von den heftigen Niederschlägen, die am 26. Juli Überflutungen im Dortmunder Süden ausgelöst haben, war auch das Marien Hospital betroffen. Die im Kellergeschoss untergebrachte Abteilung für Physiothe-rapie sowie die Psychiatrische Ambulanz standen knöcheltief unter Wasser.

Die Rufbereitschaft der technischen Mitarbeiter klappte trotz Wochenende tadellos. In Kürze war das Team der Handwerker zusammengetrommelt und übernahm die Schadensbegrenzung. Abpumpen, Aufräumen und Reinigung wurde durch das eigene Personal profes-sionell bewältigt, so dass am Montag in den Abteilungen bereits wieder behelfs mäßig gearbeitet werden konnte. „Das hat sehr gut geklappt“, betont Niels Arndt, der die Verantwortung für den technischen Betrieb des Marien Hospitals trägt. „Sonst wäre sicherlich ein viel größerer Schaden entstanden.“

Wegen der Verwendung von Gipskar-tonwänden für den Innenausbau ist in den erst 2004 neu eingerichteten Berei-chen dennoch ein nicht unerheblicher Schaden entstanden, der den Betrieb zwar kaum beeinträchtigt, jetzt aber behoben werden muss. „Diese Arbeiten werden komplett extern vergeben“, erklärt Afhüppe. Nach und nach muss bis zu einer Höhe von anderthalb Metern alles neu aufgebaut werden.

Im laufenden Betrieb ist das eine organisatorische Herausforderung, denn die Patientenversorgung soll natürlich soweit wie möglich unbeeinträchtigt bleiben. Auch das Arbeiten mit Fremd-personal ist in einem Krankenhaus nicht ganz einfach. „Ein Krankenhaus ist keine Baustelle“, erklärt der technische Leiter. „Wir erwarten, dass die Handwerker sauber und vernünftig gekleidet sind und sich angemessen im Haus benehmen. Es kann nicht sein, dass man den Weg eines Trockenbauers komplett verfolgen kann, wenn er mit seiner staubigen Kleidung durch eine Abteilung geht.“

Erste Hilfe bei technischen Störungen

Bewährtdie

wie

Heinzelmännchen

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1515

Beratungs- und Schulungsangebote

InfosErnährungsberatungEinzel- und Gruppenschulungen von Patienten und deren Angehörige, die aus gesundheitlichen Gründen eine bestimmte Diät einhalten oder Fragen zum Essen und Trinken haben. Unsere Diätassistentinnen beraten Sie gerne.

Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch:St.-Johannes-Hospital: Tel. (0231) 1843-2381 Marien Hospital: Tel. (0231) 7750-8327 oder (0231) 7750-8328 St.-Elisabeth-Krankenhaus: Tel. (0231) 28920

DiabetesberatungFür Fragen steht Ihnen zur Verfügung:Im St.-Johannes-Hospital:unsere Diabetesfachschwester, AnjaLeichtfuß, Tel. (0231) 1843-2302Im Marien Hospital:unsere Diabetesberaterinnen DDG,Annika Stahlschmidt oder Hilde Liskus,Tel. (0231) 7750-8362

TracheostomaversorgungBeratung und Schulung, Hilfsmittelver-sorgung und Tracheostomapflege für Hals-atmer. Wenden Sie sich an die Station G5, Tel. (0231) 1843-2371

StomasprechstundeFür alle stationären Patienten, denen vorübergehend oder dauerhaft ein künstlicher Darmausgang angelegtwurde, bietet das St.-Johannes-Hos-

pital nach dem stationären Aufenthalt eine qualifizierte Stomaberatung und Betreuung durch eine ausgebildete Enterostomatherapeutin an. Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. (0231) 1843-2325

INR-Schulung (Blutgerinnung)Für Patienten, die mit Marcumar ein ge-stellt sind, werden zur Selbstmessung der Blutkoagulationswerte Schulungs-maßnahmen für das CoaguCheck gerät der Firma Boehringer angeboten. Terminabsprachen treffen Sie bitte mit Frau Heemeier, Kardiologische Aufnahme, Tel. (0231) 1843-2591

GeburtshilfeInformationsveranstaltung: „ Alles rund um die Geburt“ incl. Kreißsaal-führung jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr. Treffpunkt: Panorama Café, 4. Etage Hauptge-bäude. Keine Voran meldung erfor-derlich. Infos zu Kursen vor und nach der Geburt erhalten Sie in unserer Elternschule, Tel. (0231) 1843 2327

StillberatungMontags bis freitags von 11.30 – 13.00 Uhr und nach Vereinbarung. Sie erreichen die Beratung über das Still-Telefon im Säuglingszimmer (0231) 1843-23 33

StillcaféDienstags von 14:00–16:00 Uhr in den Räumen der Elternschule, St.-Johannes-Hospital, Hauptgebäude 3. Etage

Selbsthilfegruppen

Frauenselbsthilfe nach KrebsWir bieten Gruppen- und Einzelgespräche sowie Telefonberatung unter äußerster

Diskretion an. Als Krebskranke helfen wir Krebskranken ehrenamtlich, freiwillig,

unbezahlt, ohne Mitgliedsbeiträge zu erheben, als Partner von professionellen

Helfern in der Krebstherapie und -nachsorge, nicht als Kon kurrenz, mit unseren

Erfahrungen und Kenntnissen, in einem regen, vielfältigen Gruppenleben und

zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten. Betroffene und Angehörige sind jederzeit

bei uns willkommen. Wir treffen uns jeden 2. Dienstag im Monat von 15-17 Uhr im

Propsteihof 10, Nebensaal 2. Unser im Mai 2008 ins Leben gerufene Gesprächskreis

U40 für junge Betroffene, alleinerziehende Mütter und Berufstätige trifft sich am

gleichen Ort von 17-18 Uhr. Weitere Infos bei Erika Ballhausen, Tel. (0231) 13 63 80

Mamazone„mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.“ bündelt die

Power der Betroffenheit und der wissenschaftlichen Kompetenz zu einer Kraft.

mamazone-Dortmund bietet betroffenen Frauen Beratung und Begleitung an.

Es finden regelmäßig Gruppentreffen statt. Infos: Heide Preuß, Tel. (02306) 53708

Bezirksverein der Kehlkopfoperierten Dortmund e.V.Präoperative Gespräche zum „Was kommt danach?“. Antragstellung auf Schwerbe-

hinderung bei allen Versorgungsämtern. Monatliche Mitgliederversammlung mit

Betreuung von Betroffenen und Angehörigen. Kontakt: Dagmar Schmidt,

Tel./Fax (02303) 13 873

Selbsthilfegruppe HerzklappenDiese Patienten-Selbsthilfegruppe mit fachlicher Unterstützung der Herzchi-

rurgie und Kardiologie trifft sich jeden Monat im St.-Johannes-Hospital.

Infos: Barbara Streich, Tel. (0231) 486130

Selbsthilfegruppe vom KreuzbundTrifft sich montags im St.-Elisabeth-Krankenhaus, 19:00 Uhr im Tagesraum 125

Ansprechpartner ist Herr Doll: Tel. (0231) 892459

Die Anonymen AlkoholikerTreffen: Marien Hospital, Mo, 19:00-22:00 Uhr im Seminarraum 1

Treffen: St.-Elisabeth-Krankenhaus, Do, 19:00 Uhr, Tagesraum 125

Deutsche ILCO e.V.Infos: Dortmunder Selbsthilfegruppe, der Deutschen ILCO e.V.

Kontaktstelle K.I.S.S., Tel. (0231) 529097

Glaukom Büro e.V.Informationen bei Frau Kipp, Tel.: (0231) 97100034 oder

www.glaukom-buero.de

Auf einen Blick

für

und

PatientenAngehörige

Page 16: Johannes im DIALOG - Ausgabe 12

Aus den Einrichtugen

In den frühen 1980er Jahren war die Herzchirurgie noch ein Spezialgebiet, das nicht einmal an allen Universi-tätskliniken angeboten wurde.Für die Patienten gab es Wartelisten, in Deutsch land wurden gerade mal 200 Operationen pro eine Million Einwohner durchgeführt. In Dortmund begann die Geschichte der Herz-chirurgie am St.-Johannes-Hospital im Jahr 1983.

Auch damals war die Situation der Krankenhäuser nicht rosig. In der Medizin vollzogen sich auf breiter Front Wechsel in den therapeuti-schen Möglichkeiten. Die Entwick-lung neuer Medikamente senkte den Bedarf für Operationen. Der Einbruch in operativen Kernbereichen wie der Magenchirurgie trug dazu bei, dass die große chirurgische Station im St.-Johannes-Hospital die Betten nicht mehr auslasten konnte. Dass die Kran-kenkassen darüber hinaus auf eine Verkürzung der Verweildauern dräng-ten, verschärfte die Lage zusätzlich.

Auch in der Inneren Medizin standen Umbrüche an. Neue Verfahren wie die Herzkatheter-Untersuchung sollten eingeführt werden. Damals waren das riskante Eingriffe, für die eine chirurgische Absicherung für Notfälle bereit stehen musste. So entschloss man sich Anfang der1980er Jahre, am St.-Johannes-Hos-pital eine Herzchirurgie aufzubauen, um den wirtschaftlichen Zwängen

und medizinischen Entwicklungen in adäquater Weise Rechnung zu tragen.Im Herbst 1983 übernahm Prof. Dr. Gerhard Walterbusch den Auftrag, in Dortmund die erste herzchirurgische Abteilung aufzubauen. 15 Jahre zuvor war die erste Bypass-Operation in Amerika durchgeführt worden. Prof. Walterbusch studierte in Erlangen, als die Methode dort 1969 das erste Mal in Deutschland eingesetzt worden ist. Von 1973 an arbeitete er an der Klinik der Medizinischen Hochschu-le in Hannover und erlebte in den folgenden zehn Jahren die Etablierung des Verfahrens als Standardleistung der deutschen Universitätsmedizin.

1983 gehörte Prof. Walterbusch zu den ersten Chirurgen, die das neue Fach in die Breite der außeruni-versitären Krankenhausversorgung trugen. 1984 fand die erste Herz-operation in Dortmund am St.-Johannes-Hospital statt. Im diesem Jahr wurden bereits 80 Eingriffe am Herzen durchgeführt. Die enge Kooperation mit dem damals bereits erfolgreichen Herzzentrum in Bad Rothenfelde bei Osnabrück brachte den wirtschaftlichen Durchbruch für das teure Operationsverfahren. Ende der 1980er Jahre wurde die Station offiziell als Herzzentrum anerkannt.

Heute gibt es 80 herzchirurgische Kliniken in Deutschland, in denen jedes Jahr 1100 Eingriffe pro eine Million Einwohner erbracht werden,

allein 1200 davon werden am St.-Johannes-Hospital durchgeführt.

Als zweites gleichermaßen wichtiges Standbein hat Prof. Walterbusch die Chirurgie der großen Blutgefäße aufge-baut. Er ist ein ausgewiesener Spezialist für die Operation von Aneurysmen, also Bindegewebsschwächen der Aorten, die zum Riss und damit zu lebensbe-drohlichen inneren Blutungen führen können. In Deutschland unbestritten ist seine Expertise im Überschneidungs-bereich von Herz- und Gefäßchirurgie. Mit der engen Kooperation von Herz-chirurgen, Kardiologen und Radiologen hat sich das St.-Johannes-Hospital als eine der ersten Adressen für die Ver-sorgung dieser Patienten etabliert. Die HTG- Klinik trägt auch maßgeblich zur Ausbildung der nächsten Generation von Spezialisten auf diesem Gebiet bei. Mehr als zehn ehemalige Mitarbeiter der Klinik sind schon in leitende gefäß-chirurgische Positionen gewechselt.

25 Jahre Herzchirurgie

Eine DortmunderErfolgsgeschichte

Die Herzchirurgie gilt zurecht als Königsdis ziplin der Medizin: Sie ist emotional auf reibend,

weil Sie Patienten unmittelbar verlieren können – Prof. Dr. Gerhard Walterbusch

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SeitebunteDie

Für Zwischendurch ...

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Spaß und Rätsel

Für Zwischendurch ...

SeitebunteDie

Neulich in der

St.-Johannes-GesellschaftZwillinge

Paulchen beim Zahnarzt: Bohrenbrauchen sie nicht, Herr Doktor, das Loch ist nämlich schon drin!“

Beim Psychiater

Psychiater: „Gratuliere! Ich habeSie von Ihrem Wahn geheilt.“ Der Ex-Pa tient klaeglich: „Was gibt`s denn da zu gratulieren? Gestern war ich Napoleon, heute bin ich nur noch ein Nobody...“

Armer Hund

„Herr Doktor, ich denke immer, daß ich ein Hund bin“ - „So, dann legen Sie sich mal auf die Couch.“ – „Ich darf nicht auf die Couch.“

Eine bescheidene FrageWer hat als erster die Geburts -vor be reitung eingeführt?

Lösung: Der Frauenarzt GrantleDick-Read

Lachhaft!

Für Profis

Diesmal zum Thema „Elternschule“

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Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt Günther Nierhoff

Tel. (0231) 1843 - 2256

www.st-johannes.de

18

Johannesstraße 9-17, 44137 DortmundTel. (0231) 1843-0, Fax (0231) 1843-2207www.joho-dortmund.de

Johannesstr. 9-17, 44137 DortmundTel. (0231) 1843-2130, Fax (0231) 1843-2131www.ambulanzzentrum-dortmund.de

Katholische SeelsorgePastor Thomas MüllerSt.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843 - 2388 Gemeindereferent Dieter FenderMarien Hospital, Tel. (0231) 7750-8324

Evangelische SeelsorgePastor Rainer RichterSt.-Elisabeth Krankenhaus, Tel. (0231) 2892-221Pfarrer Ralf WieschhoffSt.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843-2496

Pfarrerin Diana Klöpper,Pfarrer Olaf KaiserSt.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843-2096Pfarrer Raimund DregerMarien Hospital, Tel. (0231) 7750-8871

Klinik für Augenheilkunde Prof. Dr. Markus KohlhaasSekretariat (Frau Blumenthal) - 2241Sekretariat Fax - 2508LASIK Hotline 0800-5273767Ambulanz - 2292Ambulanz Fax - [email protected] Klinik für Anästhesiologie und operative IntensivmedizinProf. Dr. Michael Sydow Sekretariat (Frau Aldenhövel) - 2247Sekretariat Fax - 2509Prämedikation - 2652Operative Intensivmedizin - [email protected] Klinik für Chirurgie PD Dr. med Ulrich Bolder Sekretariat (Frau Mücke) - 2272Sekretariat Fax - 2622Zentrale Notaufnahme - [email protected]@joho-dortmund.de

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe PD Dr. Georg Kunz Vorzimmer (Frau Dulovic) - 2279Vorzimmer Fax - 14 58 84Gynäkologie Sekretariat - 2280Kreißsaal - 2282Elternschule - 2327Brustsprechstunde - 2279Urogynäkologie / Deszensuschirurgie - 2280Risikoschwangerschafts-sprechstunde - 2282 [email protected]

Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Dr. Horst Luckhaupt Sekretariat (Frau Hayn) - 2242Sekretariat Fax - [email protected] Ambulanz: mo – fr nach Voranmeldung -2361

Klinik für Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgie Prof. Dr. Gerhard Walterbusch Sekretariat (Frau Kernchen & Herr Kroll) - 2299Sekretariat Fax - 2445

Intensivpflegeeinheit - [email protected]@joho-dortmund.deAmbulanz: Sekretariat - 2560Fax - 2490 Vorstationäre Diagnostik Josefhaus Anmeldung - 2873/2874Fax - 2894/[email protected] Klinik für Innere Medizin I Prof. Dr. Hubertus Heuer (Kardiologie, Neph-rologie, Intensivmedizin) Sekretariat (Frau Reinhardt) - 2210Fax - 2435Kardiologie Sekretariat - 2616Dialyse - 2266Zentrale Notaufnahme - [email protected]

Klinik für Innere Medizin IIDr. Hermann-Josef Pielken (Allgemein Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämatologie/Onkologie, Palliativmedizin)Vorzimmer (Frau Schlieck) - 2438Geschäftszimmer (Anmeldung stationäre Aufnahme) - 2413Fax - 2451Gastroenterologie - 2202Labor (Sekretariat) - 2304Onkologische Ambulanz - 2464Palliativstation (Station V4) - [email protected]@joho-dortmund.de Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Professor Dr. Karl Schürmann Sekretariat (Frau Tiemann) - 2285Sekretariat Fax - [email protected]@joho-dortmund.de

Page 19: Johannes im DIALOG - Ausgabe 12

Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

19

Gablonzstr. 9, 44225 Dortmund Tel. (0231) 7750-0Fax (0231) 7750-8300www.marien-hospital-dortmund.deVerwaltungsleitung: Herr Hans-Werner Gräber -8281

Klinik für Psychiatrie und PsychotherapieChefarzt Dr. Harald KraußSekretariat (Frau Müller) - 8400Sekretariat Fax - [email protected] zur AufnahmeSekretariat (Frau Szalaga) - 8383Psych. InstitutsambulanzDr. P. Wallenfels, Dr. G. Schindler,Frau K. WenningSekretariat (Frau Neumärker) - 8393Sekretariat Fax - 8371

Kurler Str. 130, 44319 DortmundTel. (0231) 2892-0Fax (0231) 2892-147 www.elisabeth-dortmund.deVerwaltungsleitung: Herr Wilhelm Eull -200 [email protected]

Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund Tel. (0231) 18201-0Fax (0231) 18201-1111

Verwaltungsleitung: Anni Kern - [email protected]

Brücherhofstr. 200, 44265 DortmundTel. (0231) 9460600Fax (0231) 946060260

Leitung: Friedhelm Evermann [email protected]

Kurler Str. 130, 44319 DortmundTel. (0231) 2892-0Fax (0231) 2892-147

Leitung: Herr Wilhelm Eull -200 [email protected] Heimverwaltung (Frau Rüping) - 208 www.elisabeth-dortmund.de

St.-Elisabeth-Altenpflege

Klinik für Innere Medizin/GeriatrieChefarzt Dr. Johannes [email protected] (Frau Schwabe) - 241Sekretariat Fax - 245Hotline Geriatrie, Mo-Fr 9-11 h (0231) 2892345

Klinik für Innere Medizin/DiabetologieChefarzt Dr. Klemens M. SondernSekretariat (Frau Weckermann) - 8120Sekretariat Fax - 8140jutta.weckermann@marien-hospital- dortmund.deDiabetische Fußambulanz - 8141Anmeldung zur Aufnahme, Ambulanz -8124

Ostwall 8-10, 44135 DortmundTel. (0231) 55 69 05-0Fax (0231) 55 69 05-155

Heimleitung: Regina Misiok-Fisch Tel. (0231) 55 69 05-110www.josefinenstift-dortmund.de

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