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Nr. 11 / Herbst 2008 DIALOG Johannes im Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, Christinenstift, St.-Elisabeth-Krankenhaus, Jugendhilfe St. Elisabeth, St. Josefinenstift, Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital Kinder in der Manege Jugendhilfe: Spielerisch zum Erfolg Ferner lesen Sie in dieser Ausgabe Blutprodukte auf Abruf Seite 6 Dortmunder Bündnis gegen Depression Seite 8 Mit dem Rollator im Bus unterwegs Seite 10 Ethik im Krankenhaus Seite 12

Johannes im DIALOG - Ausgabe 11

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Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH Titelthema: Kinder in der Manege - Jugendhilfe: Spielerisch zum Erfolg Weitere Themen: Blutprodukte auf Abruf / Dortmunder Bündnis gegen Depression / Mit dem Rollator im Bus unterwegs / Ethik im Krankenhaus

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Page 1: Johannes im DIALOG - Ausgabe 11

Nr. 11 / Herbst 2008

DIALOGJohannes im

Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH

Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, Christinenstift, St.-Elisabeth-Krankenhaus, Jugendhilfe St. Elisabeth, St. Josefinenstift, Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital

Kinder in der ManegeJugendhilfe: Spielerisch zum Erfolg

Ferner lesen Sie in dieser Ausgabe

Blutprodukte auf Abruf Seite 6Dortmunder Bündnis gegen Depression Seite 8Mit dem Rollator im Bus unterwegs Seite 10Ethik im Krankenhaus Seite 12

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Blumen im Christinenstift

Als Zeichen der Dankbarkeit gegenüber den Müttern hat der älteste Umwelt-verein Dortmunds, der Grüne Kreis, den Seniorinnen im Christinenstift zum Muttertag Blumen überreicht.

„Die Blumen sind ein Zeichen der Lebendigkeit und ein Anlass für ge-meinschaftliches Erleben“, freute sich die Leiterin der Altenpflegeeinrich-tung, Anni Kern.

Momentaufnahme

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Editorial und Inhalt

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liebe

Herzlich

LeserWillkommen

Impressum: Johannes im DIALOG Nr. 11 / Herbst 2008, 3. Jahrgang, Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den

Herausgeber gestattet. Herausgeber: Kath. St.-Johannes-Gesellschaft gGmbH, Johannesstraße 9-17, 44137 Dortmund, www.st-johannes.de; Redaktionsrat: Hille Ahuis, Dr. Jens Arlinghaus, Houria Bouhalhal,

Dr. Holger Böhm, Dr. Jan Bucher, Friedhelm Evermann, Dr. Volker Hagen, Dr. Gerhard Keim, Rainer Richter, Michael Rieks, Frank Scheele, Dr. Hans-Joachim Schneider, Birgit Stahnke, Peter Stein, Christian Straub,

Dr. Joachim Weber-Albers, Beate Winterberg, Thomas Wirriger; v.i.S.d.P.: Hille Ahuis, Redaktion und Text: Dr. Holger Böhm, Dortmund, www.skriptstudio.de; Gestaltung: Hilbig | Strübbe Partner, Waltrop,

Büro für Design und Kommunikation, Frank Scheele, Dominic Wissen, www.hilbig-struebbe-partner.de; Titelfoto: Gerhard P. Müller (GPM), Dortmund, www.dortmund-bild.de; Illustration: Ari Plikat, Dortmund,

www.ariplikat.de; Druck: Koffler+Kurz MedienManagement GmbH, Dortmund, www.kkmedien.de; Johannes im Dialog erscheint viermal im Jahr, nächste Ausgabe: Winter 2008; Auflage: 10.000 Exemplare

Inhalt

Spielerisch zum Erfolg:Kinder in der Manege

Blutprodukte auf Abruf

Aktuelles aus der Medizin

Interview: Dortmunder Bündnis gegen Depression

Mit dem Rollator unterwegs: Busfahren will gelernt sein

Interreligiöses Gebet: Den Kranken ein Segen sein

Moderierte ethische Fallbesprechungen Neues aus der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Innovation durch Forschung Frisch aus dem Garten: Gelernt ist gelernt

Bunte Seite

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Am 25. September gibt es am Bran-denburger Tor in Berlin eine Groß-demonstration, mit der auf die angespannte finanzielle Situation der Krankenhäuser hingewiesen werden soll. Es geht darum, dass der enorme unverschuldete Kostendruck, unter dem die Krankenhäuser in Folge von Budgetierung, Tariflohnsteigerung und steigenden Energie- und Sachkosten stehen, durch eine leistungsgerechte Finanzierung ausgeglichen wird, damit Investitionen in die Zukunft möglich bleiben und das hohe Niveau der Pati-entenversorgung in Deutschland auch weiterhin gewährleistet ist.

Um dieser legitimen Forderung Nach-druck zu verleihen und die Politik an ihre Zusagen gegenüber den Krankenhäusern und ihre Verpflichtungen gegenüber den Bürgern zu erinnern, wird sich auch die Kath. St.-Johannes-Gesellschaft an der Demonstration beteiligen.

Es kann aus der Sicht einer katholischen Einrichtung nicht sein, dass Kranken-versorgung allein unter dem Aspekt wirtschaftlicher Restriktionen organisiert wird. Es gibt Bereiche, in denen eine Fürsorgepflicht besteht, die nicht aus monetären Gründen einfach beiseite gewischt werden kann. Es ist unsere Auf-

gabe als Christen, eine Balance zwischen wirtschaftlichen Zwängen und ethischenVerpflichtungen zu finden, um Schwachenund Kranken die Hilfe zukommen zu lassen, die sie benötigen.

Wir wollen eine Palliativmedizin ebenso wie eine Sicherstellung der geriatrischen Versorgung für unsere älter werdende Gesellschaft. Deshalb investieren wir zum Beispiel in unseren Standort St.-Elisabeth in Kurl. Unter der Leitung des neuen Chefarztes Dr. Johannes Wunderlich soll der Schwerpunkt für die Behandlung der typischen Erkrankungen des Alters weiter konsequent ausgebaut werden.

Wir sind fest entschlossen, dafür Sorge zu tragen, dass die hochwertige Qualität unserer durch ein christliches Menschbild motivierten Leistungen auch künftig garantiert ist.

Ihr Günther Nierhoff, Geschäftsführer

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Reportage

Fakire, die über Glasscherben gehen und mit dem Feuer spielen: „Man soll nicht sagen, das geht ja ganz leicht“, erklärt der zehnjährige Julian selbst-bewusst, „Schmerz wird immer dabei sein, aber wir haben gelernt, dass man keinen Schmerz zeigen darf.“

Begeisterung strahlt aus den Kinderge-sichtern, wenn die kleinen Schützlinge der Jugendhilfe St.-Elisabeth von dem Zirkusprojekt berichten, mit dem sie sich auf das diesjährige Sommerfest am 6. September vorbereiten. Im Innenhof der Niederhofener Einrichtung wird eine Bühne aufgebaut werden, auf der die Kinder ihre Aktionen präsentieren. Ins rechte Licht gerückt werden sie dabei von Pompitz, dem Clown Pom und dem Zauberer Pitz, die mit dem notwendigen Equipment und Kostümen für Zirkus-stimmung sorgen.

Kevin (11) will bei den Fakiren mitma-chen. Er ist fasziniert vom Jonglieren mit dem Feuer und Silvio* (15) möchte Feuerspucken. „Können wir aber nicht

machen“, bedauert Kevin und fügt auch gleich den Grund hinzu: „Wenn beim Jonglieren eine Fackel herunterfällt, dann wird es gefährlich!“

Sicherheit ist bei den beiden Pädagogen Markus Pitz und Andreas Dorna, die das Projekt als Zirkusmacher professionell leiten, groß geschrieben. „Jonglieren ist an sich schon schwierig und mit Feuer ist das erst recht nicht machbar“, schränkt Pitz ein. „Wir schauen immer erst einmal, was in einer Gruppe möglich ist. Heute werden die Fakire erste Feu-erübungen machen und dabei Feuer auf die Hand nehmen oder über den Arm streichen. Auf dem Nagelbrett waren sie schon, die Glasscherben kommen noch.“

„Da mache ich nicht mit“, erklärt Julian, „das ist zu gefährlich!“ Obwohl die He-rausforderung reizt, scheut er doch das Risiko. „Das gehört zu unserem pädago-gischen Konzept“, erläutert Dorna: „Wir holen die Kinder da ab, wo sie stehen. Der Leistungsgedanke ist hinten ange-stellt.“ Und das geht mit den Kindern der

Jugendhilfe sehr gut, weil sie ebenso wie ihre Betreuer mit Feuereifer dabei sind. „Hier ist schon Bewegung drin“, so Dor-na, „die Kinder haben Körperspannung und können eine Rolle machen oder ein Rad schlagen.“ Die Besucher des Som-merfestes dürfen also Zirkusattraktionen auf einem vergleichsweise hohen Niveau erwarten, auch wenn Kevin im Augen-blick beim Jonglieren mit den Tellern noch so seine Schwierigkeiten hat.

Julian, der bei den Fakiren lieber nicht mitmacht, hat sich für Bodenakrobatik entschieden. Den Pädagogen geht es da-rum, Erfolg in Teamarbeit zu vermitteln und das heißt, so Dorna, „dass dominant auftretende Kinder bei der Akrobatik auch schon mal nach unten müssen, um die anderen zu tragen.“

„Wir wollen nicht, das Einzelne im Vor-dergrund stehen und die Gruppe in den Schatten stellen“, so Pitz. „Es geht immer darum, jeden mit Erfolgserlebnis in einen gemeinsamen Gruppenauftritt einzubin-den. Wir machen immer alles zusammen.

Spielerisch zum Erfolg

Kinderin der Manege

Nagelbrett, Feuerkunst und

Jonglage - die Zirkusschule

ist für die Kinder eine echte

Herausforderung, der sie

sich begeistert stellen

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Der spielerische Ablauf der Übungsstunden sichert den Erfolg - kein Kind wird

überfordert oder unter Leistungsdruck gestellt, stattdessen werden Schwächen

in der Gruppe aufgefangen und Stärken eingebunden.

Reportage

So wird kein Kind überfordert oder unter Erfolgsdruck gesetzt, sondern Schwächen können ausgeglichen und Stärken einge-bunden werden. Die Kinder bringen eine Menge mit und das Ganze spielerisch zu machen, das führt zum Erfolg.“

Nicht jedes Kind kann alles machen. Zum Jonglieren gehört ein gewisses Talent. Wenn das Körpergefühl fehlt, lernt man das nicht in vier Tagen. Silvio würde gerne den Zaubertrick lernen, den Pitz den Kindern bei der ersten Vorstellung gezeigt hat. Doch auch das ist nicht drin: Berufsgeheimnis. Dafür zeigt er Geschick beim Drahtseillaufen. Pompitz stellt dafür die erforderlichen Gerätschaften und hilft über die Barrieren, die den Draht-seilakt durch rollenspezifische Klischees erschweren. Auch für Jungen wird der Gang über das Seil akzeptabel, wenn sie nicht als Ballerina auftreten, sondern als Bauarbeiter zwischen Hochhäusern balancieren, erklärt Dorna.

Bodenakrobatik ist für manches Kind eine echte Herausforderung, weil man sich dabei körperlich näher kommt. Das ist nicht jedermanns Sache. „Da ha-ben Sie Individualisten, die jeweils eine ganz andere Grundstruktur in ihrem Leben haben“; erläutert Dorna. „Einige haben schon Probleme, wenn man sie nur anfasst.“ Deshalb ist eine individu-elle Konzeption und viel Erfahrung im Umgang mit Kindern erforderlich, um solche Probleme zu erkennen und darauf in jedem Einzelfall eingehen zu können. Mit Erfolg, wie der kleine Kevin bestätigt.

Denn anders als in der Schule, wo jeder besser sein will als der andere, „wird beim Zirkustraining geklatscht, wenn jemand es geschafft hat, über das Nagelbrett oder über das Drahtseil zu gehen.“

„Die Idee für das Motto Zirkus für das diesjährige Sommerfest geht auf den Erfolg zurück, den die Akrobatik-Aktion der Kinder bei der 150-Jahr-Feier im letzten Jahr hatte“, erklärt Gabriele Hoff-mann, die Leiterin der Erziehungshilfe. Im Frühjahr haben sich die Verantwortli-chen der Jugendhilfe zusammengesetzt und das Projekt aus der Taufe gehoben. Die Kinder und Jugendlichen waren von Anfang an in die Planungen eingebun-den. Klar war auch von Anfang an, dass man einen Zirkus nicht mal eben so auf die Beine stellt. Deshalb hat man die Pädagogen Pitz und Dorna mit ins Boot geholt, die den Kindern professionell und mit eigenem pädagogischen Kon-zept an vier Projekttagen Fertigkeiten beibringen, die sich sehen lassen können.

Die Begeisterung für das Zirkusprojekt hat offenbar die ganze Einrichtung erfasst. Denn auch Kinder, die nicht bei den Zirkusaufführungen mitmachen, sind engagiert bei der Sache. Sie haben in geduldiger Handarbeit Flyer und Plakate angefertigt, die in der Nachbarschaft der Jugendhilfe, aber auch in den Herkunfts-bezirken der Kinder und Jugendlichen verteilt und aufgehängt werden.

Andere Kinder haben sich von der allge-meinen Begeisterung anstecken lassen

und bereiten eigene Vorführungen vor. Eine Gruppe will zwischen den Zirkus-auftritten Lieder vortragen. Sie werden ins Konzept mit eingebunden. Auch der Kindergarten der Gemeinde Heiliggeist in Wellinghofen beteiligt sich mit einer Auftaktaktion an den Aufführungen. „Wir sind schon Wochen vor dem Som-merfest vom Erfolg dieses Projektes so beeindruckt“, erklärt Gabriele Hoffmann, „dass wir nach Wegen suchen, wie wir als Betreuer in unserer künftigen Arbeit derartige Aktionen mit den Kindern und Jugendlichen fortführen können.“

* Name von der Redaktion geändert

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Jahren technische Grenzen Hilfe un-möglich machten, können heute Men-schen gerettet werden, weil Chirurgen und Anästhesisten viel schwierigere Operationen und Narkosen mit Erfolg durchführen können.

„Das Risiko einer Transfusion ist heute extrem gering“, erklärt der Laborleiter. In den 16 Jahren seiner Tätigkeit gab es lediglich zwei bakterielle Infektionen bei insgesamt rund 200.000 Transfusionen. Blutpräparate werden genau dokumen-tiert und sind vom Spender bis zum Empfänger lückenlos nachverfolgbar. So können im Einzelfall Infektionsquel-len abgeklärt und nachvollzogen oder ausgeschlossen werden.

Die Hauptaufgabe der Labormitarbeiter besteht darin, die Verträglichkeit von Spender- und Empfängerblut sicherzu-stellen. Da geht es zum Beispiel um die Vermeidung einer Immunisierung von onkologischen Patienten, die absehbar in Zukunft viele weitere Transfusionen erhalten werden. Ein anderes Beispiel ist die Vermeidung einer Immunisierung von Frauen im gebärfähigen Alter, um Kom-plikationen für zukünftige Schwanger-schaften auszuschließen. Ein besonderes Problem sind Patienten mit Migrations-hintergrund, bei denen aus Verständi-gungsgründen Vorbehandlungen nicht eindeutig geklärt werden können.

Das Labor ist rund um die Uhr ge-fordert. „Gerade Notfälle, die einen intensiven Bedarf an Blutprodukten

haben, kommen oft in der Nacht“, so Dr. Bauch. Dann muss es schnell gehen und die Fachkompetenz der Labormit-arbeiter ist bei der Herausgabe geeig-neter Blutkonserven gefragt. Sie tragen eine hohe Verantwortung, denn das Wohlergehen der Patienten hängt auch entscheidend von der Verträglichkeit der übertragenen Blutbestandteile ab.

Das Zentrallabor der Kath. St.-Johan-nes-Gesellschaft ordert und verteilt aus Spenderblut hergestellte Präparate, die für Operationen und die Behand-lung von Krebspatienten benötigt werden. Pro Jahr werden bis zu 3000 Frischplasmazubereitungen, bis zu 9000 Konzentrate von roten Blutkör-perchen und bis zu 2000 Konzentrate von Thrombozyten verabreicht.

Für den Umgang mit Blutprodukten ist unbedingt eine ganz besondere Sorgfaltspflicht vonnöten. Sie werden angefordert, wenn sie benötigt werden, und dürfen wegen ihrer begrenzten Haltbarkeit nicht aufgrund zu langer Lagerzeiten verfallen. „Abgesehen vom finanziellen Aspekt kommt dabei immer die ethische Perspektive zum Tragen“, betont Laborleiter Dr. Hans-Joachim Bauch. „Blutprodukte sind menschli-ches Material, Menschen haben es ge-spendet, um anderen zu helfen.“ Diese besondere Verantwortung ist u. a. eine wichtige Vorraussetzung für eine Zer-tifizierung im Transfusionswesen, über die das Labor verfügt.

Der Bedarf für Spenderblut ist nach wie vor hoch, obwohl viele Eingriffe, die vor Jahren noch große Transfusionen erforderlich machten, heute fast ganz unblutig durchgeführt werden kön-nen. Mehrbedarf entsteht durch eine steigende Anzahl von komplizierten Eingriffen, die erst durch den rasan-ten medizinischen Fortschritt möglich geworden sind. Wo noch vor wenigen

Gesundheit

Transfusionswesen

aufBlutprodukte

Abruf

Der verantwortungsbewusste Umgang mit Blutprodukten stellt sicher, dass das Ri-

siko einer Transfusion heute extrem gering ist - Laborleiter Dr. Hans-Joachim Bauch

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Fokus Gesundheit

Kurzgefasst

aus derAktuelles

MedizinSelfish-BrainUrsache für Diabetes

Der Blutzucker Glukose ist die wesentli-che Energiequelle des Gehirns. Wenn es mehr Energie benötigt, drosselt das Ge-hirn die Produktion von Insulin in der Bauchspeicheldrüse. In der Folge neh-men die Muskelzellen keine Glukose aus dem Blut auf und der Blutzuckerspiegel steigt. Gehen die Zuckervorräte im Blut zur Neige, löst das Gehirn Hungersigna-le aus. Das ist die gängige Vorstellung, die Diabetesexperten mit dem Schlagwort von der „Selbstsucht des Gehirns“ (Sel-fish-Brain) verdeutlichen. Wenn das Ge-hirn irrtümlicherweise meint, zu wenig Energie zu haben, geraten die beschrie-benen Abläufe gefährlich aus dem Ru-der. Die Folgen können nach Angaben der Dt. Diabetes Gesellschaft ein Anstieg des Körpergewichts, Fettstoffwechselstörun-gen und Bluthochdruck sein. All dies sind Symptome des Metabolischen Syndroms, der Vorstufe zum Typ-2-Diabetes. Auslö-ser für den Irrtum des Gehirns könnten demnach sowohl organische, psychische als auch umweltbedingte Umstände sein.

MakuladegenerationZellmüll in der Netzhaut

Die Makuladegeneration ist die häufigs-te Ursache für eine Erblindung im Alter. Rund 3,1 Millionen Menschen in Deutsch-land leiden darunter. Objekte im Bild-zentrum werden für die Betroffenen im Lauf der Zeit unschärfer. Oft erscheint ein dunkler Fleck in der Mitte des Gesichts-

feldes. Die Krankheit tritt in zwei Formen auf - der so genannten „trockenen“ und „feuchten“ Variante. Wie es zu der Erkran-kung kommt, war lange Zeit unklar. „Dank innovativer bildgebender Verfahren ist eine wichtige Ursache heute bekannt: Ver-antwortlich für den Verlust der Sehschär-fe sind stoffwechselbedingte Ablagerun-gen in der Netzhaut“, erklärt der Präsident der Dt. Ophthalmologischen Gesellschaft, Prof. Dr. Frank G. Holz. Lasergestützte Di-agnoseverfahren machen solche zellulä-ren Giftstoffe in den Zellen sichtbar. Mit den neu entwickelten Diagnose- Verfah-ren lassen sich nach Holz Angaben Um-fang und Art der krankhaften Ablagerun-gen genau berechnen und analysieren.

ErnstnehmenSchaufensterkrankheit

Raucherbein und diabetischer Fuß ge-hören zu den verbreiteten und gravie-rendsten Folgen arterieller Erkrankun-gen, unter denen die oft unterschätzte Schaufensterkrankheit, die so genannte periphere arterielle Verschlusskrankheit, die häufigste ist. Jeder Zehnte im Alter zwischen 55 und 65 Jahren leidet nach Angaben der Dt. Gefäßliga an dieser Er-krankung der Becken-Bein-Arterien. Die Hauptursache der Schaufensterkrankheit ist die Arteriosklerose: Durch eine zu-nehmende Verstopfung der Blutgefäße kann nicht mehr ausreichend Blut und Sauerstoff transportiert werden. Das verursacht beim Gehen große Beschwer-den, die sich legen, wenn der Betroffene stehen bleibt, bis sich wieder eine aus-

reichende Versorgung mit Sauerstoff eingestellt hat. In Folge der Durchblu-tungsstörungen verlieren bis zu 35.000 Personen jährlich Teile ihrer Gliedmaßen. Aufklärung bietet eine Broschüre der Dt. Gefäßliga, die im Internet unter www.deutsche-gefaessliga.de herunter gela-den werden kann.

Auf dem WegNeugeborenen-Hörscreening

Der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten und Krankenkassen hat beschlos-sen, die regelmäßige Untersuchung auf Schwerhörigkeit für Neugeborene in den Leistungskatalog der gesetzlichen Kran-kenversicherung aufzunehmen. „Mit ei-nem Hörscreening können Hörstörungen früher erkannt werden“, erklärte der Bun-destagsabgeordnete Hubert Hüppe (CDU) anlässlich dieser Ankündigung. Wichtig sei, so Hüppe weiter, dass nach der Diag-nose des Krankheitsbildes eine individu-elle Therapie erfolge. Damit könnten etwa Fehlentwicklungen der Lautsprache frü-her und optimaler behandelt werden.

Ein bis zwei von 1000 Neugeborenen kommen

mit Hörproblemen auf die Welt.

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Interview

Die Chefärzte der psychiatrischen und psychotherapeutischen Kliniken in Dortmund haben im vergange-nen Dezember zusammen mit den Trägern ihrer Häuser, der Stadt Dortmund und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband (PariSozial) ein Bündnis gegen Depression ins Leben gerufen. „Johannes im Dialog“-Redakteur Dr. Holger Böhm sprach mit Dr. Harald Krauß. Der Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psy-chotherapie am Marien Hospital ist Vorsitzender der Initiative.

Böhm: Herr Dr. Krauß, warum bedarf es eines Bündnisses gegen Depression?

Krauß: Die Depression ist eine weit verbreitete Erkrankung, die oft nicht erkannt und vielfach nicht adäquat behandelt wird. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation wird sie sich bis 2020 weltweit zur häufigsten Er-krankung entwickeln. Schon heute ist sie der Anlass für die meisten Krankschrei-bungen und damit die meisten Fehltage. Es ist die Erkrankung, die nach den Rückenleiden an zweiter Stelle zur Früh-verrentung führt, und sie ist der Grund für die häufigste Todesursache von Men-schen unter 40 Jahren: den Suizid.

Böhm: Wie viele Menschen sind davon betroffen?

Krauß: Mehr als zehn Prozent der Be-völkerung leiden an Depressionen. Auf die Lebenszeit bezogen sind bis zu 20

Prozent der Menschen zumindest einmal in ihrem Leben davon betroffen. Eine neue Studie hat gezeigt, dass europa-weit nur etwa ein Drittel der Depressio-nen überhaupt erkannt sind. Von diesen ist nur ein Drittel in Behandlung und von diesen wird wiederum nur ein Drit-tel fachgerecht behandelt.

Böhm: Was wollen Sie erreichen?

Krauß: Das Bündnis gegen Depression soll über die Erkrankung aufklären, da-mit sie besser erkannt wird. Es geht dar-um, dass die Betroffenen einen besseren Zugang zur Behandlung finden, damit die Auswirkungen der Depression, sprich Suizid, Arbeitsunfähigkeit und Berufs-unfähigkeit vermieden werden können. Depressive Menschen sollen ermutigt werden, sich mit ihren Problemen an den Hausarzt zu wenden und nicht aus Scham die Symptome zu verschweigen. Menschen, die berufsmäßig mit depres-siv Erkrankten in Kontakt kommen, zum Beispiel Lehrer, Geistliche, Polizisten, Feuerwehrleute oder Hausärzte, sollen sensibilisiert und für die Erkennung von depressiven Menschen geschult werden.

Böhm: Woran erkennt man denn, dass jemand depressiv ist?

Krauß: Das Krankheitsbild kann sich von Patient zu Patient erheblich unter-scheiden. Kernsymptom ist das „Gefühl der Gefühllosigkeit“. Der Betroffene empfindet weder Freude noch Trauer, er gibt an, gar nichts mehr zu fühlen.

Menschen, die nie eine Depression durchgemacht haben, fällt es schwer, sich davon eine Vorstellung zu machen. Es ist wie der Unterschied zwischen Farbe und Schwarz-weiß. Normalerweise begleiten uns ständig Gefühle, auch wenn wir sie nicht benennen können. Bei Depressiven sind diese Gefühle alle weg. Sie wissen zwar, dass sie ihren Ehe-partner oder ihre Kinder lieben, aber sie fühlen es nicht mehr. Sie können keine Beziehungen mehr aufbauen.

Böhm: Wenn ich am Arbeitsplatz einen depressiven Kollegen hätte, würde ich das merken?

Dortmunder Bündnis gegen Depression

SensibilitätMitmenschen

Mehr gegenüberdem

Niemand ist gegen eine ungünstige Konstellation von erblicher Veranlagung

und schweren Schicksalsschlägen gefeit, aber wer sich den funktionellen

Zwängen unserer Gesellschaft hin und wieder entzieht und einfach mal die

Seele baumeln lässt, der kann seine Widerstandsfähigkeit gegen depressive

Stimmungen sicherlich deutlich stärken - Dr. Harald Krauß, Chefarzt der Klinik

für Psychiatrie und Psychotherapie am Marien Hospital

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Interview

Einen depressiven Kollegen können Sie zum Beispiel daran erkennen, dass er sich zurückzieht, dass er schweigsam, schlecht gelaunt oder nachtragend wirkt. Er nimmt an üblichen Geselligkeiten wie Kaffeetrinken am Arbeitsplatz nicht mehr teil und reagiert weder auf Witze noch auf Aufmunterungen oder reagiert nur mechanisch. Seine Leistungsfähigkeit kann nachlassen, weil er ständig grübelt und sich nicht mehr so konzentrieren kann. Selbst Erfahrene machen dann oft Fehler bei Routinearbeiten.

Je nach Temperament können statt der seelischen aber auch eher körperliche Beschwerden im Vordergrund stehen: Beklemmungen, Magendrücken, undefi-nierbare Bauch- oder Herzbeschwerden, Schmerzzustände, Appetitlosigkeit, Schlafprobleme. Daraus kann sich selbst für den erfahrenen Arzt mitunter ein schwierig zu interpretierendes Bild ergeben. Hausärzte kommen oft gar nicht auf die Idee, dass eine Depression vorliegen könnte, wenn die körperlichen Beschwerden im Vordergrund stehen.

Böhm: Was kann ich einem Depressiven gegenüber tun?

Krauß: In einem ersten Schritt den Men-schen als Mitmenschen ansprechen. Was ist denn los mit dir? Ich habe den Ein-druck, dass das Mitmenschliche heute oft einfach nicht mehr stattfindet. Aber das Ansprechen schafft die Gelegenheit, über Probleme zu sprechen. Dann kann man in einem zweiten Schritt fragen, ob

derjenige denn schon mal beim Arzt war und ihm die Probleme geschildert hat.

Böhm: Der Depressive weiß nicht, dass er krank ist?

Krauß: Auch für die Betroffenen ist es schwer, die Erkrankung zu erkennen. Die Menschen merken, dass sie nicht mehr können, dass sie ausgelaugt und ausgebrannt sind. Sie müssen viel grübeln. Alles wird ihnen zuviel, sie sind ganz schnell erschöpft und fühlen sich überfordert mit Dingen, die früher selbstverständlich gewesen sind. Häufig haben depressive Menschen eine Odys-see von Arztbesuchen hinter sich, ohne dass ihr Problem erkannt worden wäre. Wer glaubt, betroffen zu sein, der sollte sich an den Hausarzt wenden und ihn auf die Möglichkeit einer Depression ansprechen. Der Hausarzt entscheidet dann gegebenenfalls über die Überwei-sung an den Facharzt.

Böhm: Gibt es einen Selbsttest für De-pression?

Krauß: Es gibt einen Katalog von Fra-gen, deren Auswertung Hinweise auf eine Depression gibt. Einen solchen Test mit Auswertung findet man im Internet beispielsweise unter http://www.kom-petenznetz-depression.de/betroffene/selbsttest.htm.

Böhm: Welche Aktivitäten sind im Rah-men des Bündnisses gegen Depression geplant?

Krauß: Es wird Aktionen und Kampag-nen der einzelnen Mitglieder geben, zum Beispiel organisieren die DASA und die Stadt Dortmund einen Aktionstag. Die Auftaktveranstaltung des Bündnisses wird im Herbst stattfinden. Am Marien Hospital hat bereits das regionale Treffen der Depressionsstationen stattgefunden und es gab ein Fachsymposium der drei Dortmunder Fachkliniken. Die Kath. St.-Johannes-Gesellschaft veranstaltet im Marien Hospital am 19. September einen Depressionstag mit Vorträgen und ei-nem „Markt der Möglichkeiten“, auf dem Hilfseinrichtungen und Hilfsangebote vorgestellt werden.

Depressive Menschen stehen in gewissem Sinne neben sich: Sie wissen, dass

sie z.B. Angehörige lieben, aber ihnen fehlt das dazugehörende Gefühl.

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Der Rollator ermöglicht Mobilität trotz Einschränkung, und das nicht nur zu Fuß, sondern auch im öffent-lichen Nahverkehr. Doch das will ge-lernt sein, wenn der Ausflug nicht zum gewagten Abenteuer werden soll. Die Physiotherapeutin Susanne Hogrefe hat den Bedarf erkannt und kurzerhand für Senioren eine Schu-lungsfahrt mit dem Bus organisiert.

„Der Rollator ist ein Segen für Men-schen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind“, erklärte Magarete Rettke, die mit ihrer Gehhilfe an der Aktion teilnahm. Der Rollator verschafft ihr Sicherheit im Alltag und erweitert ihren Aktionsra-dius erheblich. Menschen, die sonst ihr engstes Umfeld nur mit Hilfe von Dritten

Blickpunkt

verlassen könnten, gewinnen an Lebens-qualität, weil sie sich wieder eigenstän-dig versorgen und ohne fremde Hilfe Aktivitäten entfalten können.

Doch wie kommt man mit dem Rollator in den Bus? Geht das überhaupt alleine? „Die Angst vor dem Ein- und Ausstieg ist die größte Hürde“, weiß die Physiothe-rapeutin vom St.-Elisabeth-Krankenhaus in Kurl. „Wenn man das einmal gelernt hat und sich überwindet, dann ist bei-spielsweise das rückwärts Aussteigen ei-gentlich kein Problem.“

Auf ihre Initiative hin hat die Kath. St.-Johannes-Gesellschaft zusammen mit der DSW 21 und dem Sanitätshaus Em-merich den Aktionstag organisiert, an dem Physio- und Ergotherapeuten auf zwei Rundtouren durch den Dortmunder Osten und durch die Innenstadt an jeder Haltestelle betroffenen Menschen das richtige Vorgehen bei einer Busfahrt ge-zeigt und erklärt haben.

Zaghaft vielleicht, aber dennoch entschlos-sen, machten die Senioren mit: Als erstes dem Busfahrer ein Zeichen geben, wenn der Bus kommt. Der Einstieg erfolgt im-mer an der Mitteltür. Die Helfer erklärten, wie man den Rollator am besten vorne et-was anhebt und dann vorwärts in den Bus steigt. Während der Fahrt wird die Gehhil-fe mit angezogener Bremse geparkt.

Auch vor dem Aussteigen gilt es, recht-zeitig Signal zu geben. Der Busfah-rer kann den Ausstieg über einen Mo-

nitor verfolgen. Jetzt gilt es, allen Mut zusammenzunehmen, denn raus geht es am besten rückwärts. Das erfordert Überwindung, es will gelernt und geübt sein. Aber wenn es klappt, stärkt es das Selbstbewusstsein ungemein.

Übrigens gibt es auch für Rollstuhlfahrer eine Klappe als Einstiegshilfe im Bereich der Mitteltür, die jeder Fahrgast umlegen kann. Frank Steinhausen von der DSW 21 ist bewusst, dass sich der öffentliche Nahverkehr auf die Bedürfnisse der äl-ter werdenden Gesellschaft einstellen muss, und er weiß, dass es hier viel Auf-klärungsbedarf gibt. Deshalb begrüß-te er die Initiative von Susanne Hogrefe. „Wir können zwar Maßnahmen ergrei-fen“, betonte er, „aber wie ein Rollator zu bedienen ist, das müssen Fachleute den Menschen beibringen.“

Die Physiotherapeuten aus Kurl nehmen diese Aufgabe ernst. Deshalb gibt es am St.-Elisabeth-Krankenhaus und den an-geschlossenen Einrichtungen zur Ver-sorgung älterer Menschen auch eine Art persönlicher Schulung für künftige Rol-lator-Fahrer. „In diesem Rahmen wird auch das Busfahren individuell geübt“, so Susanne Hogrefe.

Mit dem Rollator unterwegs

Busfahrengelernt seinwill

Auf Initiative von Susanne Hogrefe (re.) erfah-

ren Senioren das richtige Verhalten im Bus.

Vorwärts rein und rück-

wärts raus – der Einstieg

mit dem Rollator kommt

für viele Senioren einer

Mutprobe gleich.

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„Allen Religionen geht es darum, den Kranken etwas Gutes zu sagen“, erklärt Pastor Thomas Müller, „und alles Gute kommt von Gott.“ Dieser gemeinsame Auftrag bot den An-knüpfungspunkt für das 13. Inter-religiöse Gebet, das Ende Mai in der Cafeteria des St.-Johannes-Hospitals zelebriert worden ist. Gut 100 Men-schen haben daran teilgenommen.

„Ich denke, dass wir nur gemeinsam miteinander leben können, wenn wir das Leben miteinander teilen“, betont der Seelsorger der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft und fügt hinzu: „Da gehört auch gerade der Glauben mit dazu.“ Christen, Juden, Moslems und Angehö-rige der Baha‘i-Religion waren zusam-mengekommen, um nacheinander in der je eigenen Weise für die Kranken zu beten und aus den jeweiligen Schriften über den Auftrag im Umgang mit den Kranken vorzutragen. 1986 bereits hat-te der damalige Papst Johannes Paul II. das Beispiel für eine derartige Zusam-menkunft gegeben, als er verschiedene Religionen zu einem Gebetstreffen nach Assisi einlud.

Gemeinsam ist den Religionen der Blick auf den ganzheitlichen Aspekt von Medizinischem und Spirituellem. Beides gehöre zusammen und sei Ausdruck eines Menschenbildes, so Pastor Müller, das aus christlichem Verständnis den Menschen nicht aus der Perspektive des Nutzens sondern als von Gott geschaf-fenes Geschöpf sieht. „Wenn Gott ein

Gott des Lebens ist, wie die Religionen sagen, dann kann man verbindlich sagen: Gott will das Leben für den Menschen“, führt er aus und fügt hin-zu: „Das kommt auch in den anderen Religionen stark zur Geltung.“

Der Sinn der Veranstaltung wurde durch den Untertitel „Für Frieden und Versöhnung“ herausgestellt. „In einem multikulturellen Gebiet wie dem Ruhrgebiet“, so der Seelsorger, „ist es vielleicht doppelt so wichtig wie in an-deren Gebieten, dass wir einen gemein-samen Ansatz finden, um miteinander zu leben. Im Bewusstsein des eigenen Standpunktes dürfen wir dabei jedoch nicht die Unterschiede übersehen. Für unser Krankenhaus bedeutet dies beispielweise, dass niemand ein Kreuz aufstellt, wenn der Rabbiner zu einem Sterbenden kommt.“

Ins St.-Johannes-Hospital kommen selbstverständlich auch Seelsorger nicht christlicher Religionen. „Wir sind offen für die anderen Religionen“, erläutert der katholische Pastor. „Wir haben beispielsweise Abschiedsräume für rituelle Waschungen, wie sie bei Moslems üblich sind, geschaffen.“

Die interreligiöse Veranstaltung gipfelte in einem gemeinsamen Gebet, das jeder, der dies mit seinen Auffassun-gen vereinbaren konnte, mitsprechen konnte. Ohne den eigenen Standort aufzugeben, gelang es den Veranstal-tern im Dialog das Verbindende im

Menschenbild zu entdecken: „Segne Du uns alle, dass wir auch in Krankheit und Not niemals vergessen, dass Du der bist, der für die Menschen das Gute will. Gib uns, dass wir auf dich vertrauen.“

Seelsorge

Segen

Interreligiöses Gebet

Krankenein sein

Den

Christen, Juden, Moslems und Angehörige der Baha‘i-Religion trafen sich zum

gemeinsamen Gebet in der Cafeteria des St.-Johannes-Hospitals.

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Entscheidung über Art und Fortgang der Behandlung herbeigeführt werden.

Ein geschulter Moderator führt den Patienten mit den behandelnden Ärzten, dem betreuenden Pflegepersonal und den Angehörigen zusammen. Die Aufgabe des Moderators besteht darin, das Problem und die Meinungen der Beteiligten zu verdeutlichen und dann eine Einigung herbeizuführen, mit der alle einverstan-den sind. Wenn ein Patient nicht mehr in der Lage ist, sich zu äußern, nimmt der gesetzlich bestimmte Vertreter für ihn an der Besprechung teil. „Es ist wohltuend“, weiß Dr. Luckhaupt aus Erfahrung, „wenn man sieht, dass sich alle äußern können, denn so werden viele Aspekte gründlich und dem Patienten verpflichtet beleuch-tet, die sonst vielleicht nicht in der Breite dargestellt würden.“

Die künstliche Ernährung durch eine Magensonde lieferte seit Beginn des Angebotes vor drei Jahren den häufigsten Anlass für ethische Fallbesprechungen. „Es ist ganz klar“, so Dr. Luckhaupt, „dass niemand Hunger und Durst leiden darf. Hunger und Durst zu stillen, ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Aber bei einem Sterbenden können einige wenige Löffel reichen, wenn er liebevoll gefüttert wird. Es kann nicht sein, dass bei einem Sterbenden gegen seinen geäußerten oder mutmaßlichen Willen eine künstli-che Ernährung erzwungen wird.“

Anlass für ethische Fallbesprechungen können auch Fragen der Begrenzung

Aus den Einrichtungen

„In ethisch schwierigen Situationen ist der Wille des Patienten oberstes Gebot für den Arzt“, erklärt Dr. Horst Luckhaupt, der Leiter des Ethikkomi-tees der Kath. St.-Johannes-Gesell-schaft. Wenn sich ein Patient nicht mehr äußern kann, geht es für die beteiligten Ärzte, Pfleger und Ange-hörigen darum, den mutmaßlichen Willen des Betroffenen zu ermitteln und in seinem Sinne Entscheidungen über die Weiterbehandlung zu finden.

In den Einrichtungen der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft gibt es das Angebot, bei Bedarf unter Einbeziehung aller Beteiligten moderierte ethische Fallbesprechungen durchzuführen. Bei einem solchen Gespräch, das im Kran-kenzimmer, auf der Intensivstation oder in einer der Alteneinrichtungen statt-finden kann, soll mit dem Betroffenen in ethisch schwierigen Situationen eine

oder Beendigung bestimmter Maß-nahmen in der Intensivmedizin sein, etwa bei Komapatienten. Ein weiteres Beispiel sind Patienten mit nicht zu-friedenstellend abwendbaren Schmerz- und Unruhezuständen, denen durch die Gabe hoher Medikamentendosen Linderung verschafft werden kann, obwohl dadurch unter Umständen ein vorzeitiger Tod eintreten könnte.

Ziel der moderierten ethischen Fallbe-sprechung ist es immer, allen Beteilig-ten - insbesondere natürlich dem Pa-tienten - gerecht zu werden. Dafür gibt es keine Standardlösungen, sondern es müssen stets die besonderen Umstände jedes Einzelfalles berücksichtigt werden. In Dortmund hat die Kath. St.-Johannes-Gesellschaft hier eine Vorreiterrolle. Jeder Beteiligte kann sich bei Bedarf an das betreuende Personal auf den Sta-tionen wenden und den Wunsch nach einem solchen Gespräch äußern.

Moderierte ethische Fallbesprechungen

DerWilleWeg

Patientendesweist den

Moderierte Fallbesprechungen sind ein Angebot

für Angehörige und Patienten - Dr. Horst Luck-

haupt, Leiter des Ethikkomitees.

Kriterium für alle Entscheidungen ist das Wohl des Patienten.

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Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

TerminkalenderArzt-Patienten-SeminareImmer um 17 Uhr im Konferenzraum 5, 1. Obergeschoß im St.-Johannes-HospitalMi, 3.9. Blutverdünnung – Was Sie über ASS, Marcumar und andere Gerinnungshemmer wissen sollten, Dr. Axel Bünemann

Mi, 10.9. Neues aus der Bluthochdruckforschung, Dr. Hans-Joachim Schneider

Mi, 17.9. Wie schütze ich mich vor einem Schlaganfall?, Dr. Hans-Joachim Schneider

Mi, 24.9. Insulinpumpentherapie – Für welchen Diabetiker ist sie geeignet?, Dr. Jan Bucher

Mi, 15.10. Todkrank zu Hause? Möglichkeiten der Palliativmedizin, Dr. Susanne Lindner / Christine Content

Mi, 22.10. Nierenerkrankungen – Ein zu oft verkanntes Problem, Dr. Gottfried Janning Mi, 29.10. Erhöhte Leberwerte – Was dahinter steckt und wie es weitergeht, Dr. Ludger Frieling

Mi, 5.11. Risiken von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Dr. Hans-Joachim Schneider

Mi, 12.11. Blutverdünnung – Was Sie über ASS, Marcumar und andere Gerinnungshemmer wissen sollten, Dr. Axel Bünemann

Mi, 19.11. Erkrankungen der Herzklappen – Beschwerden, Risiken und Behandlung, Dr. Katrin Hecking

Mi, 26.11. Ernährung und Krebs, Dr. Volker Hagen / Marie-Theresia Niehues Mi, 3.12. Sodbrennen und wie man es wieder los wird, Dr. Jörn-Eike Scholle

Diese Veranstaltung findet in Konferenzraum 2 statt!

NachtvorlesungenImmer um 19.30 Uhr im Amphi-Saal (Harenberg-City-Center)Bitte beachten Sie die Ankündigungen in den RuhrnachrichtenDi, 9.9. Krampfadern: Beeinträchtigung der Schönheit oder auch der Gesundheit?, Prof. Walterbusch

Di, 14.10. Fördern statt Überfordern - Umgang mit Demenzkranken, Dr. Wunderlich

Di, 18.11. Wenn die Seele trauert, Dr. Krauß

Di, 09.12. Augen unter Druck – Schwarzsehen beim Grünen Star, Prof. Kohlhaas

Weitere TermineSa, 6.9. Sommerfest der JugendhilfeDi, 16.9. 18.00 Uhr: Makuladegeneration – die häufigste Erkrankung der Augen in Deutschland, Prof. Schilling,

im Katholischen Centrum, Propsteihof 10, 44137 DortmundFr, 19.9 11.00 -17.00 Uhr: Dortmunder Depressions-Tag: „Depression – Stilles Leiden“, im Marien Hospital3.-12.10. 10.00 – 18.00 Uhr: Boulevard Dortmunder Herbst 2008, WestfalenhallenDo, 23.10 17.30 – 19.00 Uhr: Infoverstaltung „Rund um die Pflege“ – Osteoporose, St.-Elisabeth-KrankenhausSa, 8.11. Glaukomtag der Selbsthilfegruppen, im Panoramacafe, 4. Obergeschoß im St.-Johannes-HospitalDi, 11.11. 18.00 Uhr: Wenn das Sehen dunkel wird – was tun bei Netzhautablösung, Fr. Dr. Bölöni,

im Panoramacafe, 4. Obergeschoß im St.-Johannes-HospitalFr, 14.11. 12.00 – 17.00 Uhr: Dortmunder Diabetes-Markt 2008, Marien HospitalSo, 23.11. 11.00 – 15.00 Uhr: Dortmunder Aktionstag „Depression und Arbeit“, DASA

Auf einen Blick

Marien HospitalLymphdrainage

Das Lymphsystem dient dem Körper als eine Art Filter und Abfluss für Giftstoffe. Wenn es durch Verletzungen oder in Fol-ge von Operationen stark beansprucht wird, kann es zu Schwellungen der Lymphknoten kommen. Die manuelle Lymphdrainage ist eine spezielle Form der Massage zur Behandlung solcher Lymphstauungen. In der Schwerpunkt-klinik für Lymphologie am Marien Hospi-tal in Hombruch werden jährlich mehr als 2000 Fälle lymphologischer Krank-heitsbilder behandelt. Drei Mitarbeiter der Abteilung für Physikalische Therapie verfügen über die Fachausbildung zum Ödemtherapeuten und bieten standar-disierte Therapiekonzepte an. Anfang des Jahres wurde die Klinik aufgrund der Qualität des Leistungsangebotes von externen Gutachtern zertifiziert.

CURAvita Zentrum für Physio-, Ergo- und Bewegungstherapie

Nach umfangreichen Umbau- und Erwei-terungsarbeiten sind die neuen Räume der Physio-, Ergo- und Logopädie am St.-Elisabeth-Krankenhaus in Kurl offiziell eröffnet worden. In den ehemaligen OP-Räumen im Erdgeschoss entstand auf 440 Quadratmetern eine moderne Abteilung mit unterschiedlichen Funktionsräumen, die den hohen Anforderungen einer Ger-iatrie entsprechen. CURAvita bietet nicht nur ein umfangreiches Leistungspaket

für die Patienten der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft, sondern steht jedem mit medizinischen Fitness- und Wellnessange-boten offen.

St.-Johannes-HospitalNeue Seelsorger

Die evangelischen Seelsorger Diana Klöp-per, Ralf Wieschhoff, Olaf Kaiser haben ihren Dienst am St.-Johannes-Hospital angetreten. Unabhängig von Konfession oder Religionszugehörigkeit betreuen sie in enger Zusammenarbeit mit dem katholischen Seelsorger Thomas Müller die Patienten des Krankenhauses. „In den letzten zwei Monate sind wir schon vielen Mitarbeitern des Krankenhauses begegnet und fühlen uns herzlich willkommen“, erklärt Olaf Kaiser im Namen seiner Kolle-gen. Die drei Theologen stehen wochen-tags zwischen 10.00 Uhr und 17.00 Uhr bereit, um auf Patientenanfragen und Empfehlungen und Bitten der Ärzte und Pflegenden zu reagieren. Darüber hinaus werden sie auf den Stationen präsent sein, damit Sie ohne lange Anfragen für die Patienten erreichbar sind.

Die neuen ev. Seelsorger Diana Klöpper,

Olaf Kaiser, Ralf Wieschhoff

Page 14: Johannes im DIALOG - Ausgabe 11

14

Aus den Einrichtungen

Die rasante Entwicklung der mo-dernen Medizin ermöglicht heute Behandlungsmethoden, die noch vor wenigen Jahren nicht denkbar waren. Neue Therapieformen müs-sen jedoch, bevor sie in der Breite angewendet werden können, unter praktischen Bedingungen getestet werden. Klinische Studien sind dafür unerlässlich. Patienten, die an sol-chen Studien teilnehmen, profitie-ren von fortschrittlichen Verfahren, die zwar noch nicht zugelassen sind, deren Wirksamkeit aber bereits in umfassenden Vorstudien gezeigt worden ist.

Das Überleben von Herzinfarkt-Pati-enten kann heute selbst unter Akut-bedingungen durch die Aufweitung verstopfter Herzkranzgefäße mit großer Zuverlässigkeit sichergestellt werden. Oft wird im Zuge dieser Behandlung ein kleines Gitterröhrchen (Stent) eingesetzt, welches das Blutgefäß von Innen stützt und offen hält. Die Gefahr, einen erneuten Infarkt zu erleiden, sinkt durch diese Maßnahme erheblich.

Es dauert aber eine gewisse Zeit, bis der Stent in die Gefäßwand eingewachsen ist, und so lange besteht ein Risiko, dass sich im Bereich der Gefäßprothe-se ein Gerinnsel bildet, das zu einem Gefäßverschluss führt. Die Patienten müssen deshalb vorübergehend Medi-kamente einnehmen, die die Blutgerin-nung hemmen. Es handelt sich dabei um ganz neue Arzneimittelentwick-

lungen, an deren Verbesserung derzeit weltweit intensiv gearbeitet wird.

„Kliniken, die sich nur auf die Versorgung von Patienten beschränken und sich aus der Suche nach neuen innovativen Therapien heraushalten, benötigen oft viele, viele Jahre, bevor sie Behandlungen anbieten können, die anderswo längst Standard sind“, erklärt Dr. Martin Schulz von Cardiac Research, einem Dortmun-der Biotech-Unternehmen, dass unter anderem klinische Studien für Blutge-rinnungshemmer organisiert. „Kranken-häuser, die sich wie das St.-Johannes-Hospital an Studien beteiligen und damit in Tuchfühlung zur aktuellen Forschung stehen, können dagegen zeitnah auf aktuelle Verbesserungen reagieren.“

Im Herzzentrum am St.-Johannes-Hospital können Patienten, wenn sie möchten, an klinischen Studien teilneh-

men. So ist beispielsweise das her-kömmliche Medikament zur Hemmung der Blutgerinnung nach einer Stent-Implantation aus medizinischer Sicht noch nicht optimal. „Neu entwickelte Wirkstoffe unterbinden die Gerinnung schneller, besser und zuverlässiger“, erläutert die leitende Oberärztin der medizinischen Intensivstation, Dr. Alice Dias, unter deren Verantwortung eine entsprechende Studie mit Herzinfarkt-Patienten durchgeführt wird.

Teilnehmer der Studie haben den Vorteil einer medikamentösen Behandlung, die im Einklang mit den Empfehlungen der medizinischen Fachgesellschaften steht, aber in der Regelversorgung oft nicht ge-währleistet ist. Sie werden vierteljährlich intensiv nachuntersucht und ihr Hausarzt hat bei Problemen, die in Folge des erlittenen Herzinfarktes auftreten, einen direkten Draht zur klinischen Versorgung.

Innovation durch Forschung

TuchfühlungAuf zummedizinischen Fortschritt

Kooperation für Forschung

zum Wohle der Patienten:

Dr. Martin Schulz vom

Dortmunder Biotechunter-

nehmen Cardiac Research

und Dr. Alice Dias, die

leitende Oberärztin der

medizinischen Intensivsta-

tion (Foto: H. Böhm)

Page 15: Johannes im DIALOG - Ausgabe 11

15

Beratungs- und Schulungsangebote

InfosErnährungsberatungEinzel- und Gruppenschulungen von Patienten und deren Angehörige, die aus gesundheitlichen Gründen eine bestimmte Diät einhalten oder Fragen zum Essen und Trinken haben. Unsere Diätassistentinnen beraten Sie gerne.

Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch:St.-Johannes-Hospital: Tel. (0231) 1843-2381 Marien Hospital: Tel. (0231) 7750-8327 oder (0231) 7750-8328 St.-Elisabeth-Krankenhaus: Tel. (0231) 28920

DiabetesberatungFür Fragen steht Ihnen zur Verfügung:Im St.-Johannes-Hospital:unsere Diabetesfachschwester, AnjaLeichtfuß, Tel. (0231) 1843-2302Im Marien Hospital:unsere Diabetesberaterinnen DDG,Annika Stahlschmidt oder Hilde Liskus,Tel. (0231) 7750-8362

TracheostomaversorgungBeratung und Schulung, Hilfsmittelver-sorgung und Tracheostomapflege für Hals-atmer. Wenden Sie sich an die Station G5, Tel. (0231) 1843-2371

StomasprechstundeFür alle stationären Patienten, denen vor-übergehend oder dauerhaft ein künstlicher Darmausgang angelegt wurde, bietet das St.-Johannes-Hospital nach dem stationä-

ren Aufenthalt eine qualifizierte Stomabe-ratung und Betreuung durch eine ausge-bildete Enterostomatherapeutin an. Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. (0231) 1843-2325

INR-Schulung (Blutgerinnung)Für Patienten, die mit Marcumar einge-stellt sind, werden zur Selbstmessung der Blutkoagulationswerte Schulungsmaßnahmen für das CoaguCheckgerät der Firma Boehringer angeboten. Terminabsprachen treffen Sie bitte mit Frau Heemeier, Kardio-logische Aufnahme, Tel. (0231) 1843-2591

GeburtshilfeInformationsveranstaltung: „ Alles rund um die Geburt“ incl. Kreißsaalführung jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr. Treffpunkt: Panorama Café, 4. Etage Hauptgebäude. Keine Voranmel-dung erforderlich. Infos zu Kursen vor und nach der Geburt erhalten Sie in unserer Elternschule, Tel. (0231) 1843 2327

StillberatungMontags bis freitags von 11.30 – 13.00 Uhr und nach Vereinbarung. Sie erreichen die Beratung über das Still-Telefon im Säuglingszimmer (0231) 1843-23 33

StillcaféDienstags von 14:00–16:00 Uhr in den Räumen der Elternschule, St.-Johannes-Hospital, Hauptgebäude 3. Etage

Selbsthilfegruppen

Frauenselbsthilfe nach KrebsWir bieten Gruppen- und Einzelgespräche sowie Telefonberatung unter äußerster

Diskretion an. Als Krebskranke helfen wir Krebskranken ehrenamtlich, freiwillig,

unbezahlt, ohne Mitgliedsbeiträge zu erheben, als Partner von professionellen

Helfern in der Krebstherapie und -nachsorge, nicht als Konkurrenz, mit unseren

Erfahrungen und Kenntnissen, in einem regen, vielfältigen Gruppenleben und

zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten. Betroffene und Angehörige sind jederzeit

bei uns willkommen. Wir treffen uns jeden 2. Dienstag im Monat von 15-17 Uhr im

Propsteihof 10, Nebensaal 2. Unser im Mai 2008 ins Leben gerufene Gesprächskreis

U40 für junge Betroffene, alleinerziehende Mütter und Berufstätige trifft sich am

gleichen Ort von 17-18 Uhr. Weitere Infos bei Erika Ballhausen, Tel. (0231) 13 63 80

mamazone„mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.“ bündelt die Power der

Betroffenheit und der wissenschaftlichen Kompetenz zu einer Kraft. mamazo-

ne-Dortmund bietet betrof-fenen Frauen Beratung und Begleitung an. Es finden

regelmäßig Gruppentreffen statt. Infos: Heide Preuß, Tel. (02306) 53708

Bezirksverein der Kehlkopfoperierten Dortmund e.V.Präoperative Gespräche zum „Was kommt danach?“. Antragstellung auf Schwerbe-

hinderung bei allen Versorgungsämtern. Monatliche Mitgliederversammlung mit

Betreuung von Betroffenen und Angehörigen. Kontakt: Dagmar Schmidt,

Tel./Fax (02303) 13 873

Selbsthilfegruppe HerzklappenDiese Patienten-Selbsthilfegruppe mit fachlicher Unterstützung der Herzchi-

rurgie und Kardiologie trifft sich jeden Monat im St.-Johannes-Hospital.

Infos: Barbara Streich, Tel. (0231) 486130

Selbsthilfegruppe vom KreuzbundTrifft sich montags im St.-Elisabeth-Krankenhaus, 19:00 Uhr im Tagesraum 125

Ansprechpartner ist Herr Doll: Tel. (0231) 892459

Die Anonymen AlkoholikerTreffen: Marien Hospital, Mo, 19:00-22:00 Uhr im Seminarraum 1

Treffen: St.-Elisabeth-Krankenhaus, Do, 19:00 Uhr, Tagesraum 125

Deutsche ILCO e.V.Infos: Dortmunder Selbsthilfegruppe, der Deutschen ILCO e.V.

Kontaktstelle K.I.S.S., Tel. (0231) 529097

Glaukom Büro e.V.Informationen bei Frau Kipp, Tel.: (0231) 97100034 oder

www.glaukom-buero.de

Auf einen Blick

für

und

PatientenAngehörige

Page 16: Johannes im DIALOG - Ausgabe 11

St. Josefinenstift

Aus den Einrichtungen

Die Tomate frisch vom Strauch ge-pflückt ist ein ganz besonderer Ge-nuss. Die Damen im Josefinen-stift blicken zu Recht mit Stolz auf die roten Früchte, die den Weg in den Garten säumen, haben sie doch selbst mit Hand angelegt, um sich und ihren Mitbewohnerinnen diese Freude zu verschaffen.

Gartenarbeit ist ein Beschäftigungsan-gebot, bei dem manch eine der hochbe-tagten Damen auflebt. Es knüpft an Be-tätigungen aus vergangenen Tagen an, ruft Erinnerungen wach, aktiviert Res-sourcen und mobilisiert Fähigkeiten, die den Bewohnerinnen im Josefinenstift kaum noch jemand zugetraut hätte.

Natürlich geht alles nicht mehr so schnell von der Hand. Pausen gehö-ren dazu, wenn der Spaß nicht vergehen soll. Doch wenn das Hochbeet neu ein-gesät oder junge Pflänzchen pikiert wer-den müssen, dann werden die Gehhilfen in der Ecke gestellt. Mit wachem Auge versorgen emsige Gärtnerinnen ihr Ge-müse, ihre Gewürz- und Heilkräuter.

Der Umgang mit Erde und Pflanzen, das Fühlen, Riechen und Schmecken ist An-regung für Körper und Geist. Wenn im Alter das Gedächtnis bei vielen nach-lässt, dann rücken alte Gewohnheiten, die das Leben geprägt haben, in den Vordergrund. Daraus lassen sich Energi-en schöpfen, die zum Nutzen aller ein-gesetzt werden können. Der Erfolg der Mühe bestätigt sich, wenn selbst ange-

pflanzte Gemüse, Salatköpfe, Kohlraben oder Tomaten beim Kochen von den Mitbewohnerinnen verarbeitet werden.

Der große Garten im Innenhof des mit-ten in der Innenstadt liegenden Al-tenheims bietet reichlich Platz für Be-sinnung, Entspannung und Aktivitä-ten. Hier gibt es immer auch etwas tun.

Barbara Buszewski organisiert die gärt-nerischen Aktivitäten im Seniorenheim. Sie ist ausgebildete Landschaftsgärt-nerin, die zur Ergotherapeutin umge-schult hat. Unter ihrer fachkompeten-ten Anleitung treffen sich abwechselnd je nach Vermögen und Bereitschaft ver-schiedene Bewohnerinnen aus dem Haus, um anstehende Aufgaben zu er-ledigen. Unterstützt werden die Damen von einem Zivildienstleistenden, den sie mit besonderer Freude mit ihrem Wis-sen belehren, wenn er zum Beispiel ver-sucht, statt der Zwiebeln die krautigen Teile der verblühten Osterglocken aus

den Kübeln in die Erde zu pflanzen.

Natürlich ist Gartenarbeit nicht jeder-manns Sache. Wer zeitlebens Stadt-mensch war und nie damit in Berüh-rung gekommen ist, der wird auch kaum im Alter Freude daran finden, zum Wachsen und Gedeihen in den Beeten und Kübeln beizutragen. „Aber

Menschen, in deren Biografie das Gärt-nern eine Rolle gespielt hat, finden hier Gelegenheit, an Lebenserfahrungen an-zuknüpfen und sich auch im hohen Al-ter noch sinnvoll und erfolgreich zu be-tätigen“, erklärt Dorothee Peter, die Lei-terin des Sozialen Dienstes. „Da wird gegraben und geharkt und aufgepasst, dass alles seine Ordnung hat. Natürlich wird dann auch schon mal eine Möh-re gezogen, an der Schürze abgewischt und gleich in den Mund gesteckt. Wenn Kräuter oder Gemüse aus dem Eigenan-bau auf den Tisch kommen, sind dann alle Beteiligten ganz stolz.“

Frisch aus dem Garten

Gelerntgelerntist

Fühlen, Riechen und Schmecken beim Umgang mit Erde und Pflanzen regt Körper und Geist an, es

mobilisiert Lebenskräfte und erfüllt die Seniorinnen im Josefinenstift mit Lebensfreude

Page 17: Johannes im DIALOG - Ausgabe 11

SeitebunteDie

Für Zwischendurch ...

17

Spaß und Rätsel

Für Zwischendurch ...

SeitebunteDie

Neulich in der

St.-Johannes-GesellschaftBlindenhund

„Lesen Sie mal die Zahlen da vor! „Welche Zahlen? „Na, die an der Tafel da. „Welche Tafel? „Die an der Wand haengt! „Welche Wand? „Mein Herr, Sie brauchen keine Brille, Sie brauchen einen Blinden-hund. „Was soll ich denn mit einem blinden Hund?...

Psychiatrie

„Herr Doktor lassen Sie mich heimge-hen. Ich bin jetzt schon zehn Jahre auf der Psychiatrie.“ - „Seien Sie nicht so ungeduldig und nehmen Sie sich ein Beispiel an mir. Ich bin schon dreißig Jahre hier und beschwere mich über-haupt nicht.“

Eine bescheidene Frage

Wie steigt man am besten mit dem Rollator aus dem Bus?

Lösung: rückwärts

Lachhaft!

Für Profis

Diesmal zum Thema „Physiotherapie“

Page 18: Johannes im DIALOG - Ausgabe 11

Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt Günther Nierhoff

Tel. (0231) 1843 - 2256

www.st-johannes.de

Katholische SeelsorgeSt.-Johannes-Hospital:Pastor Thomas Müller, Tel. (0231) 1843 - 2388 Marien Hospital: Gemeindereferent Dieter Fender, Tel. (0231) 7750-8324

Evangelische SeelsorgeSt.-Elisabeth Krankenhaus:Pastor Rainer Richter, Tel. (0231) 2892-221St.-Johannes-Hospital:Pfarrer Olaf Kaiser,

Pfarrerin Diana Klöpper,Pfarrer Ralf Wieschhoff,Tel. (0231) 1843-2496Marien Hospital:Pfarrer Raimund Dreger, Tel. (0231) 7750-8871

18

Klinik für Augenheilkunde Prof. Dr. Markus KohlhaasSekretariat (Frau Blumenthal) - 2241Sekretariat Fax - 2508LASIK Hotline 0800-5273767Ambulanz - 2292Ambulanz Fax - [email protected] Klinik für Anästhesiologie und operative IntensivmedizinProf. Dr. Michael Sydow Sekretariat (Frau Aldenhövel) - 2247Sekretariat Fax - 2509Prämedikation - 2652Operative Intensivmedizin - [email protected] Klinik für Chirurgie Prof. Dr. med Ulrich Bolder Sekretariat (Frau Mücke) - 2272Sekretariat Fax - 2622Zentrale Notaufnahme - [email protected]@joho-dortmund.de

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe PD Dr. Georg Kunz Vorzimmer (Frau Dulovic) - 2279Vorzimmer Fax - 14 58 84Gynäkologie Sekretariat - 2280Kreißsaal - 2282Elternschule - 2327Brustsprechstunde - 2279Urogynäkologie / Deszensuschirurgie - 2280Risikoschwangerschafts-sprechstunde - 2282 [email protected]

Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Dr. Horst Luckhaupt Sekretariat (Frau Hayn) - 2242Sekretariat Fax - [email protected] Ambulanz: mo – fr nach Voranmeldung -2361

Klinik für Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgie Prof. Dr. Gerhard Walterbusch Sekretariat (Frau Strathaus) - 2299Sekretariat Fax - 2445

Intensivpflegeeinheit - [email protected]@joho-dortmund.deAmbulanz: Sekretariat - 2560Fax - 2490 Vorstationäre Diagnostik Josefhaus Anmeldung - 2873/2874Fax - 2894/[email protected] Klinik für Innere Medizin I Prof. Dr. Hubertus Heuer (Kardiologie, Neph-rologie, Intensivmedizin) Sekretariat (Frau Reinhardt) - 2210Fax - 2435Kardiologie Sekretariat - 2616Dialyse - 2266Zentrale Notaufnahme - [email protected]

Klinik für Innere Medizin IIDr. Hermann-Josef Pielken (Allgemein Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämatologie/Onkologie, Palliativmedizin)Vorzimmer (Frau Schlieck) - 2438Geschäftszimmer (Anmeldung stationäre Aufnahme) - 2413Fax - 2451Gastroenterologie - 2202Labor (Sekretariat) - 2304Onkologische Ambulanz - 2464Palliativstation (Station V4) - [email protected]@joho-dortmund.de Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Professor Dr. Karl Schürmann Sekretariat (Frau Tiemann) - 2285Sekretariat Fax - [email protected]@joho-dortmund.de

Johannesstraße 9-17, 44137 DortmundTel. (0231) 1843-0, Fax (0231) 1843-2207www.joho-dortmund.de

Johannesstr. 9-17, 44137 DortmundTel. (0231) 1843-2130, Fax (0231) 1843-2131www.ambulanzzentrum-dortmund.de

Page 19: Johannes im DIALOG - Ausgabe 11

Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

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Gablonzstr. 9, 44225 Dortmund Tel. (0231) 7750-0Fax (0231) 7750-8300www.marien-hospital-dortmund.deVerwaltungsleitung: Herr Hans-Werner Gräber -8281

Klinik für Innere Medizin/DiabetologieChefarzt Dr. Klemens M. SondernSekretariat (Frau Weckermann) - 8120Sekretariat Fax - 8140jutta.weckermann@marien-hospital- dortmund.deDiabetische Fußambulanz - 8141Anmeldung zur Aufnahme, Ambulanz -8124

Klinik für Psychiatrie und PsychotherapieChefarzt Dr. Harald KraußSekretariat (Frau Müller) - 8400Sekretariat Fax - [email protected] zur AufnahmeSekretariat (Frau Szalaga) - 8383Psych. InstitutsambulanzDr. P. Wallenfels, Dr. G. Schindler,Frau K. WenningSekretariat (Frau Neumärker) - 8393Sekretariat Fax - 8371

Kurler Str. 130, 44319 DortmundTel. (0231) 2892-0Fax (0231) 2892-147 www.elisabeth-dortmund.deVerwaltungsleitung: Herr Wilhelm Eull -200 [email protected]

Klinik für Innere Medizin/GeriatrieKommissarischer Chefarzt Dr. Johannes [email protected] (Frau Schwabe) - 241Sekretariat Fax - 245Hotline Geriatrie, Mo-Fr 9-11 h (0231) 2892345

Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund Tel. (0231) 18201-0Fax (0231) 18201-1111

Verwaltungsleitung: Anni Kern - [email protected]

Ostwall 8-10, 44135 DortmundTel. (0231) 55 69 05-0Fax (0231) 55 69 05-155

St. Josefinenstift

Heimleitung: Regina Misiok-Fisch Tel. (0231) 55 69 05-110www.josefinenstift-dortmund.de

Brücherhofstr. 200, 44265 DortmundTel. (0231) 9460600Fax (0231) 946060260

Leitung: Friedhelm Evermann [email protected]

Kurler Str. 130, 44319 DortmundTel. (0231) 2892-0Fax (0231) 2892-147

Leitung: Herr Wilhelm Eull -200 [email protected] Heimverwaltung (Frau Rüping) - 208 www.elisabeth-dortmund.de

St.-Elisabeth-Altenpflege

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