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John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

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John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1 Komplettversion deutschBonsai Technik 1 von Naka ist eines der renomiertesten und ersten Bücher über die Kunst des Bonsai. Der Band 1 beantwortet die meisten Fragen bezüglich des Einstiegs in die Bonsaikunst.Complete German Version.Bonsai technic 1 from John Yoshio Naka is one of the most popular and first books about the art of bonsai, which are be. The first book answers the most questions about the beginning of that hobby.

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Page 1: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1
Page 2: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

BONSAI TECHNIK

John Yoshio Naka VERLAG BONSAI CENTRUM

Page 3: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Titel der amerikanischen Auflage Bonsai Techniques 1 erschienen im Bonsai Institute of Califomia deutsche Übersetzung von Benedikt Lesniewicz 4. Auflage 2009 (C) 1973 by John Yoshio Naka, USA © der deutschen Übersetzung 1985: Verlag Bonsai Centrum

gedruckt 2009 in Germany ISBN: 3-924982-00-7 ISBN: 978-3-924982-00-3

Vertrieb: Bonsai Zentrum Geßner www.bonsai-zentrum.com

Page 4: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Symbol

Das Zeichen ist als KEN-UME-BACHI bekannt. Es handelt sich um das Fami-lienwappen der Nakas. Wie der Name an-deutet, ist das Zeichen zusammengefügt aus fünf KEN oder Schwertern und den fünf Blütenblättern von UME oder Pru-nus mume, einer Spezies der Japanischen Aprikose. UME, geschätzt wegen ihrer Einfachheit, ist im Osten ein traditionelles Symbol für Tapferkeit, weil die Aprikose als eine der ersten Bäume nach den stren-gen Winterfrösten blüht. KEN symboli-siert das Streben nach umfassender Er-kenntnis, die Meisterschaft in der Kunst und den Geist der Samurai.

Page 5: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Inhalt

Werkzeuge und Material für die Bonsai-Gestaltung und -Pflege

Weitere Materialien

Pflege des Werkzeugs und des Geräts

Allgemeine Einführung in die Bonsaikunst

Hinführung zur Grundform, der streng aufrechten Form

Fehlerhafte Wurzeln

Interessante Wurzeln

Fehlerhafte Stämme

Interessante Stämme

Fehlerhafte Baumspitzen

Fehlerhafte Äste

Schneiden der Äste und Wurzeln

Kürzen oder Entfernen der Zweige, Triebe oder Knospen

Blattschnitt oder Entlauben

Entfernen von Nadeln oder Blättern

Künstliches Altern oder JIN, SHARI und SABAMIKI

Draht und Drahten

Formen der Äste

Behandlung eines gebrochenen Astes

Beachtenswertes vor und nach dem Drahten

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Entfernen des Drahtes

Wahl der Schale

Mischung der Bonsai-Erde

Tabelle für die Erdmischung

Umpflanzen

Bonsaibord (BONSAI-TANA)

Wässern

Moos

Düngen

Tägliche Pflege

Tabelle der Umpflanz-Zeiten

Bonsai -Größen

Bonsai-Formen

Inhalt

Beispiele der streng aufrechten Form (CHOKKAN)

Beispiele für den geneigten Stamm (SHAKAN)

Beispiele von laubabwerfenden und immergrünen Bonsai

Gestaltung der Besenform (HOKI-ZUKURI)

Beispiele für die frei aufrechte Form (MOYOGI)

Gestaltung eines Schwarzkiefer-Bonsai

Pflege eines Schwarzkiefer-Bonsai

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Page 7: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Inhalt

Beispiele für die windgepeitschte Form (FUKINAGASHI) 153

Beispiele für die Kaskaden-Form (KENGAI) 157

Beispiele für die Trauerweiden-Form (SHIDARE-ZUKURI) 161

Gestaltung der Trauerweiden-Form 163

Monatliche Pflege 167

Vermehrung für Bonsai 186

Sammeln von geeigneten Pflanzen 198

Ausgraben eines Kalifornisehen Wacholder 199

Beispiele für den Doppelstamm (SOKAN) und den Zwillingsstamm (SOJU) 202

Beispiele für die Mehrfachstamm-.Form (KABUDACHI) 211

Beispiele für die Wald- oder Gruppenpflanzung (YOSE-UYE) 215

Beispiele für die Floß-Form (IKADABUKI) 227

Beispiele für die Felsen-Form (ISHIZUKE) 234

Beispiele für weitere Bonsai-Formen 245

Literaten-Form (BUNJIN) 247

Biographie des Autors 255

Ehrungen 259

Register 263

Page 8: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Vorwort des Verfassers

In den vergangeneo Jahren verwendete ich eine vervielfältigte Broschüre in meinen Bonsai-Kursen. Das erwies sich als vorteilhaft für den Gedankenaustausch mit meinen Studenten. Das Interesse an Bonsai wuchs jedoch und ich gewann den Eindruck, daß meine Broschüre nicht mehr ausreichte. Auf diese Weise entstand die vorliegende Ver-öffentlichung.

Zu danken habe ich meiner Frau Alice, die mich auf vielfache Weise unterstützt hat, meinen Freunden, die mich ermutigt haben, und meinen vielen Studenten, die das Ent-stehen des Buches ermöglicht haben.

Ich hoffe, daß das Werk dem Bonsai-Freund zur Entdeckung neuer, nützlicher Techni-ken der Bonsaikunst verhilft. Ich weiß, daß meine Sprache, die Photos und die Zeich-nungen immer noch unzureichend sind, vor allem, weil so viele Bonsai-Begriffe schwer erklärbar sind. Viele japanische Worte blieben daher unübersetzt.

Ich weiß, daß mein Buch nicht alle Wünsche zu erfüllen vermag. Ich werde - wie Sie -weiterforschen und nie aufhören zu lernen.

Die Bonsai auf den Photos gehören zu meiner Sammlung. Sie wurden von mir in der Natur gesammelt und weitergestaltet

John Yoshio Naka

Page 9: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Vorwort des Verfassers zur deutschen Ausgabe

Nach dem Erscheinen meiner Bonsai Techniques I wünschten sich viele Bonsai-Freunde, das Buch in ihrer Sprache übersetzt zu lesen.

Im Frühjahr 1980 lernte ich Paul Lesniewicz auf der Bonsaiweltausstellung in Osaka, Japan kennen. 1984 lud er mich zum Jahrestreffen des deutschen Bonsai-Clubs nach Mannheim ein.

Beeindruckt von dem Enthusiasmus der deutschen Bonsai-Liebhaber, war ich dankbar, meinem Freund Paul, dem "Motor" dieser Bewegung, mein Manuskript übergeben zu können und freue mich, Ihnen nun die erste deutsche Ausgabe der Bonsai Techniques I vorzustellen.

Möge sie Ihnen helfen auf dem Wege in die wundervolle Welt des Bonsai.

John Yoshio Naka

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Vorwort des Herausgebers zur deutschen Ausgabe

Die "Techniken der Bonsaikunst" von John Naka unterscheiden sich von zahlreichen Bon aibüchem, die in der letzten Zeit erschienen sind, durch die Art der Darstellung. Das Werk ist das Ergebnis vieler Jahre Lehrtätigkeit Alle wesentlichen Methoden der Bonsaikunst werden sehr anschaulich beschrieben. Viele Bonsaifreunde, die John Naka bei seinen Vorführungen auf der Internationalen Bonsai-Ausstellung in Mannheim er-lebt haben, erinnern sich, wie einfach und eindrucksvoll er die Techniken des Bonsai zu vermitteln versteht. Schon seit einiger Zeit ist die amerikanische Ausgabe seines Buches sehr gefragt. Die deutsche Übersetzung von Benedikt Lesniewicz hält sich möglichst ge-nau an die Originalausgabe. Dennoch mußten einige geringfügige Änderungen vorge-nommen werden, zum Beispiel bei Maßeinheiten und Angaben, die sich auf amerikani-sche Verhältnisse beziehen.

John Naka selbst wurde in frühen Jahren durch. seinen Großvater in die Kunst des Bon-sai eingeführt. Sein Buch bietet eine Fülle von Anregungen für den Anfänger. Schritt-weise kann er sich hinführen lassen zur Gestaltung der verschiedenen Bonsaiformen und Pflanzenarten. Aber auch der mit der Bonsaikunst Vertraute wird bei Schwierigkeiten und Fragen vom Altmeister John Naka nie im Stich gelassen. Zu den vielen Schülern, die er in den Vereinigten Staaten bisher hatte, wünschen wir ihm noch viele weitere in Europa.

Heidelberg, im Frühjahr 1985 Paul Lesniewicz

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Farbige Abbildungen

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Abbildung 1

Bonsaitische, angefertigt aus rohem Wellingtonicnholz. Die Sammlung des Autors in seinem Anwesen im Jahre 1959.

Page 13: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abhilclung 2

Wacholder (J-IAI-SHIMPAKU)-Juniperus squamata 'prostrata'. Der Stamm ist außerordentlich stark gewunden. DerBonsai ist in eine an tike Schale gepflanzt. Höhe: 72 cm. Gestalte t seit 1952. Photographicrt 1973.

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Glyzine: (YA \1A -FUJI)-Wistcria brachybotrys Sieb. MOYOGI-Form. Gepflanzt in eine TOKONAME-Schale. Höhe:70 cm Gestaltet seit J 958. PhotographiertMärz 1966.

Page 15: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 4

Sumpfzypresse (HAGOROMO-MATSU)-Taxodium mucronatum. Ausgehöhlter Stamm CHOKKAN. In eine TOKONAME-Schale gepflanzt. Höhe: 117 cm. Gestaltet seit 1960. Photographiert 1971.

Page 16: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 5

Sumpfzypresse (HAGOROMO-MATSU)-Taxodium mucronatum . Ausgehöhlter Stamm CHOKKAN. In eine TOKONAME-Schale gepflanzt. Höhe: 117 cm. Gestaltet seit 1960. Photographiert 1976 im Herbst.

Page 17: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 6

Eiche (KINPAI-KASHI)-Quercus chrysolepis Liebmann. KOBUKO MOYOG,l-Form. Gepflanzt in eine TOKONAME-Schale. Höhe: 82 cm. Gestaltet seit 1.960. Photographiert April 1971.

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\bbildung 7

Atlaszeder (GINBA-SUG I)-Cedrus atlantica ,glauca'. MOYOGl-Form. Gepflanzt in eine TA MBA-YAK I-Schale. Höhe: 76 cm. Gestalte t seit 1950. Photographicrt 1972.

Page 19: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 8

Azalee (TAIWAN TSUTSUJl)-Rhododendron indicum 'formosa'. KENGAI-Form. Gepflanzt in eine SHIGARAKI-Schale. Gesamthöhc: 87 cm. Gestaltet seit 1955. Photographicrt 1962.

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\bbildung 9

Wacholder(HA I-SHIMPAKU)-Juniperus squamata 'prostrata'. KENGAJ-Form. Gepflanzt in eine trummei förmige TOKONAME-Schale. Gesamthöhe90 cm. Gestalte t seit l 951. Photographiert Mai 1972.

Page 21: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 10

Wacholder (KASHU-SH IMPAKU)-Juniperus cali fornica 'carriere'. Gesammelt im April 1962In eine TOKONAME . .SANSHU-YAKI"-Schale gcptlanzt. Der Bonsaiträgtden Namen "TORA" , weil er im Jahr desTigersgesammelt wurde. Höhe: 84 cm. Photographicrt 1970.

Page 22: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung11

acholder(KASHU-SH IMP/\KU)-Juniperus california ,carriere'. Gesammelt im April 1952, Höhe118cm. Er wurde 1985 photographiert und istnun im Bonsai Museum Heidelbergzu besichtigen. Photografiert 1985.

Page 23: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 12

Wacholder (HARI-SHIMPAKU)-Juniperus chincnsis 'foemina·. Zwillingsstamm-Form. Der Bonsai ist jetzt in den Wald ,.GOSH IN'· eingepflanzt. Höhe: 97 em . Gestal tet 1948. Photographiert Juni 1971.

Page 24: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 13

acholder (HA RI-SCHIMPA KU)-Junipcrus chinensis 'foemina'. Waldform mit siebenBäumen."GOSHlN" genannt, Beschützer und Wächter des Geistes, siehe Abbildung 421. 1964 ineine TOKONAME-Schale gepflanzt. DieHöhe des Hauptbaumes: 122 cm. Photographicrt 1968.

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Abbildung 14

Ulme ( lREKEYA KI)-Ulmus parvifolia. Waldform mit 33 Bäumen. In eine verzierte TOKONAMJ::-Schalc gepflanzt. Höhe des größten Baumes: 28 cm. Beginn der Gestaltung 1966.Gepflanzt februar 1968. Photographicrt 1 972.

Page 26: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 15

:..iguster-Rainweide, Ligustrum obtusifolium. MOYOGI-Form, Höhe des Baumes 38 cm. 3eginn der Gesta ltung 1970. Photographicrl 1980.

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Abbildung 16

Granatapfelbaum (OMI-ZA KURO)-Punica granatum. Zwillingsstamm-Form. Gepflanzt in eine TOKONAME-Schale. Die Höhe des Baumes und der Umfang des Stammes im unteren Teil beträgt 69 cm. Gestaltet seit 1963. Photographiert 1973.

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Page 29: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Werkzeuge und Material für die Bonsai-Gestaltung und -Pflege

Abbildung 1 Bonsaischere mit schmalen, langen Schneiden und mit einer Feder zwi-schenden Handgriffen. Zum Schnei-denkleiner Ä ste und Wurzeln .

Abbildung 2 Schmale. lange Bonsaischere mit großem Handgriff. Zum Schneiden kleiner Äste und Wurzeln.

Abbildung 3 Schmale, kurze Schere mit kleinem Griff, der eine Fingerkontrolle er-laubt. Zum Schneiden von Zweigen, verwelkten Blüten, vertrockneten Früchten oder für den Blattschnitt 1HAGARI).

Abbildung 4 Große, kräftige Schere (Rosensche-re). Zum Schneiden starker Äste und Wurzeln.

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Page 30: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 5 KUIKIRI-Zange. Die Konkavschnitt-zange ist so konstruiert, daß nach dem Schnitt eines Astes oder e iner Wurzel kein Stumpf zurückbleibt. Es entsteht ein konkaver Schnitt, der schneller abheilt. Die Zange sollte nicht für den Formschnitt kleine r Zweige verwen-det werden.

Abbildung 6 Die KUIKIRI-Zange kann auch e in-gesetzt werden, um einen Ast in einer Gabelung abzuschneiden.

Abbildung 7 Große KUJKIRI-Zangc fü r den Schnitt starker Äste , Wurzel n oder Stümpfe.

Abbildung 8 Zusammenklappbare Säge zur Ent-fe rnung eines Astes oder Stumpfes, dem mit anderen Werkzeugen nicht beizukommen ist.

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Page 31: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 9 Z u ammenklappbare Säge für starke Wurze ln oder Äste.

Abbildung 10 Baumschere für den Schnitt starker Ä tc ode r Wurzeln.

Abbildung 11 Stecklingsmesser. Es ist vielseitig ve r-wendbar, unter anderem zum Ver-ede ln , Okulieren u.s.w.

Abbildung 12 Bolzen chneider mit zwei Gelenken. Zum Schneiden extrem starken D rah-tes.

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Page 32: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 13 Große Drahtzange mit geradem Gri ff. Zum Schneiden von starkem und dünnem Draht.

Abbildung 14 Kleine Drahtzange mit ge radem Griff. Zum Schneiden von dünnem Draht . Das abgebildete Modell mit dem langen Griff liegt gut in der Hand.

Abbildung 15 Amerikanische Drahtzange mit gera-dem Griff.

Abbildung 16 Drahtschne ider in Form einer Schere. Das Werkzeug ist so klein, daß man es beim Entdrahten kleiner Äste in der Hand behalten kann.

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Page 33: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 17 Japan i ehe Flachzange zum Biegen, Drehen und E nt fernen von starkem Draht. Nur die beiden Spitzen berüh-ren ich.

Abbildung 18 NormaleFlachzange, bei der sich bei-dc Häl ften berühren.

Abbildung 19 Scherenförmiger Drahtentferner. Er hat vorn eine Biegung, um bei de r Entfe rnung des Drahtes eine Verlet-zung der Rinde zu vermeiden. Er ist so klein, daß man ihn be i der Arbeit in der Hand behalten kann.

Abbildung 20 J IN-Zange für Äste und Stämme.

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Abbildung 21 Hebel in zwei Größen, fa lls e in Stamm oder ein Ast zu sta rk ist, um mit de r Hand ge bogen zu werden.

Abbildung 22 Zugespitzte Bambuseßstäbchen zum Entfe rnen und zum Verdichten der Erde beim Verpflanzen.

Abbildung 23 Stab aus Plastik für die oben an-geführte Verwendung.

Abbildung 24 KUMADE. Kratzwerkzeug in Form einer Bärenkralle zum Entfe rnen der E rde und mit ei nem Spate l am ande-ren Ende zum Andrücken der Erde nach dem Verpflanzen.

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Page 35: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 25 Haken zum Entfernen der Erde und zum Auflockern dichter Wurzeln beim Verpflanzen.

Abbildung 26 Kelle zum Festdrücken von Erde oder Moosnach dem Verpflanzen, vor al-lem am Rand der Schale. Es gibt Kel-len mit geradem Rand fü r gerade Schalen und Kellen mit gekrümmtem Rand für ovalen und runde Schalen.

Abbildung 27 Kleiner Handbesen zum Glätten der Erdoberfläche nach dem Verpflan-ze n.

Abbildung 28 Pinzette zum Entfernen von abgestor-benen Blättern und Nadeln, zur Be-seitigung von Unkraut oder zum Able-sen von Insekten an einer Pflanze. Der Spatel am anderen Ende ist beim Ent-fe rne n oder beim Andrücken von Erde nützlich.

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Page 36: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 29 Kleine Sense zur Lockerung der Erde am Schalenrand.

Abbildung 30 Drehtisch mit Sperrvorrichtung. Er findet beim Verpflanzen und Gestal-ten größerer Bonsai Verwendung. Die Sperrung erle ichtert das Arbeiten am Dreh tisch.

Abbildung 31 Dreieckiger Holzblock, etwa 25 cm lang. Er hält die Pflanze in einer be-stimmten Position.

Abbildung 32 Blechschere zum Schneiden von Drahtnctzen. Niemals dürfen Bonsai-scheren für diesen Zweck verwendet werden.

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Page 37: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 33 Blechschere zum Öffnen von Blech-ode r Plastikkontainern. Zum Schnei -den von Ästen sind Blechscheren un-gceignl!t.

Abbildung 34 Gießkanne mit feiner Brause zum Wässern von Bonsai.

Abbildung 35 Brause mit fe iner Düse zum Anschlie-ßen an einen Gartenschlauch.

Abbildung 36 Wasser-Bassin aus Ton ode r Holz (sie-he Seite 104).

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Page 38: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 37 Selbstverfertigte Siebe zum Herstel-len verschiedener Körnung von Sand und Erde.

Abbildung 38 Siebe mit Maschen von 15mm, 8mm, 3mm und 2mm.

Abbildung 39 Schnitzwerkzeuge.

Abbildung 40 Aus alten Feilen hergestell te Schnitz-werkzeuge.

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Page 39: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 41 Meißel und Hammer.

Abbildung 42 Elektrische Bohrmaschinen.

Abbildung 43 Hammer mit einem zugespitzten Ende, Körner. Bleistücke (Angelge-wichte) und Draht für die Gestaltung de r Felsenform (ISHI-ZlJKE).

Abbildung 44 Feuchtigke itsmesser.

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Page 40: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 45 Werkzeugkasten mit Extrafächern.

DerAnfänge r benötigt nicht alle angeführten Werkzeuge. Die wichtigsten sind d ie fol-gende n: Abbildung 1,2. 4, 5. 8, 11. 14 oder 15, 17 oder 18, 22, 28. 30. 31, 35. 37 und 38. Ist er mit der Bonsai-Kunst mehr vertraut, wi rd er sie sich nach und nach zulegen.

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Page 41: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Weitere Materialien

1. Zum Schließen de r Schnittwunden: Baumwachs, künstliche Rinde (Lae Balsam), Eiweiß, Schlamm. Baumharz, Bast.

2 Vitamin Bl zum Verpflanzen, oder um einen geschwächten Baum zum Wachstum anzuregen.

3. Bewurzelungshormon, Wurze l-Fix fü r Stecklinge und bei drastischen Wurzelrück-chnittcn .

4. Schnur, Bast, Leinen, Klebeband, Gummiband zum Schutz der Rinde beim Drahten.

5. Zwei-Komponenten- Kleber fü r die Fixierung der Ösen be i der Felsen-Form.

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Page 42: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Pflege der Werkzeuge und des Geräts

I. Verwenden Sie zur Reinigung einen mit Alkohol getränkten Lappen.

2. Sparen Sie nicht mit Öl.

3. Bewahren Sie d ie Werkzeuge nicht draußen oder an einem feuchten Platz auf.

4. Vergessen Sie nicht, die Werkzeuge regelmäßig zu schleifen.

5. Hängen Sie die Gießkanne richtig auf.

Abbildung 46 Ein Rest Wasser bleibt zurück und die Kanne kann rosten.

Abbildung 47 So kann das Wasser vollständig. abflie-ßen.

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Page 43: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Allgemeine Einführung in die Bonsaikunst

Kennenlernen der Grundelemente in kleinen Schritten

1. Wählen Sie kräftige Pflanzen aus. Koniferen haben sich sehr bewährt, vot allem Wa-cholder, ausgenommen die bunten Sorten, die weniger robust sind. Die Familie der Kiefern ist widerstandsfähig, aber oft fehlen Äste , was eine gute Gestaltung er-schwert. Außerdem wachsen Kiefern langsam und es gibt noch einige andere Nach-teile, die sie für den Anfänger ungeeignet machen. Auch viele Laubbäume sind bon-saitauglich, aber ihre Gestaltung ist doch mehr eine Aufgabe für Fortgeschrit-tene .

2 Es ist sinnvoll, mit einem kleinen Baum zu beginnen. Er sollte jedoch nicht zu klein ausfallen. Eine Höhe von ca. 15 - 30 cm erscheint mir richtig.

3. Fünf Elemente sind bei der Wahl einer Pflanze zu beachten.

Wurzeln: Die Wurzeln sollten sich nach allen Richtungen ausbreiten . Sie sollten sich am Fuß des Stammes teilen (siehe Seite 18).

Stamm: Der Stamm sollte sich zur Spitze hin verjüngen. Weitere Elemente (siehe Seite 18).

Baumspitze: Jeder Baum hat eine Spitze. Wenn die Spitze geschnitten werden muß, übernimmt der nächste größere Ast ihre Funktion (siehe Seite 18).

Hauptäste: Sie sollten stark und voll sein im Bereich des Stammes und dünner und lichter zur Spitze hin werden. Die Äste sollten möglichst in alle Richt ungen wachsen und eine Menge Zweige angesetzt haben (siehe Seite 21).

Kleinere Äste: Auch der zweite Ast sollte vom Stamm her stark belaubt sein. Bei Ko-niferen wählen Sie am besten eine Pflanze mit kurzen und kompakten Nadeln. Bei einem laubabwerfenden Baum achten Sie auf sein Er-scheinungsbild im Wechsel der Jahreszeiten, beispielsweise auf Blüten, Früchte, Beeren oder das Laub, das seine Farbe im Frühjahr oder Herbst ändert. Auch im Winter kann die Struktur der Zweige at-traktiv und interessant sein.

4. Der Grundstil: Die grundlegende Form, mit der alle Anfänger beginnen sollten, ist die streng aufrechte, CHOKKAN genannt.

.5. Gestaltungsposition: Ein Bonsai muß so gestaltet werden, daß das Auge auf die Mitte der Ptlanze schaut. Wenn Sie die Pflanze bearbeiten, sollten Sie weder zu ihr auf-schauen noch auf sie heruntersehen.

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Page 44: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

6. Vorderseite: Jede r Bonsai hat eine Vorderseite, d ie zugleich die Ansich tsseite de r Pflanze ist.

7. Symmetrie, Gleichgewicht und Proportion: D ie Gestaltung eines Bonsa i ist e ine hohe Kunst. Sie verlangt künstlerische Fähigke iten und praktische Erfahrung in der Pflege von Pflanzen. Wenn Sie einen schönen und natürlichen Bonsai gestalten wollen, ist es notwendig, etwas von Symmetrie , Gle ichgewicht und Proportion zu ve rstehen.

Symmetrie bedeute t be im Bonsai Wiederholung der gleichen Form und Größe. Das be-deute t, daß von einem bestimmten Gesichtspunkt aus nach rechts oder links, nach oben ode r unten, alles die gle iche Form und Größe aufweist Dies ist eine ve re infachende Darste llung, die dem Können eines Bonsaimeisters nicht ge recht wird. Für den Anfän-ger ist es jedoch le ichte r mit symmetrischen Formen zu beginnen, zum Be ispie l mit dem Quadrat, dem Kre is oder dem gleichseitigen Dreieck, um dann schwierige re und schönere Formen zu versuche n.

Gle ichgewicht bede ute t Ausgeglichenhe it. Beim Bonsai ist G leichgewicht e in Gefühl von Gleichheit, auch wenn die rechte Se ite verschieden ist von der linke n.

Bei de r Proportion geht es um die Verhältnisse. Die Proportion ist ein wichtiges Element fiir die Gestaltung e ines Bonsai. Der Goldene Schnitt. bei dem es um bestimmte Propor-tione n ge ht, ist in de r Bonsaikunst anwendba r. Die Abbildungen 48 und 49 veranschauli -che n den Goldenen Schnitt mehr technisch. Abbildung 50 ze igt die Position des e rsten Astes im Verhältnis zum gesamten Baum.

Abbildung 48 Eine Zahlenfolge, bekannt als die "Fi-bonacci-Folge" ist: 1, I , 2, 3, 5, 8, 13, 2 J, 34, 55, und so weiter. Jede Z ahl i t

die Summe der beiden vorangegange-ne n Zahlen. 1+1 ist 2, 1+2 ist 3, 2+3 ist 5, und so weiter.

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Abbildung 49 A B ist e ine Strecke von 21 cm. C ist d ie Mitte dieser S trecke . Schlagen Sie e inen Kre is um B alsM ittel punkt mit BC als Rad ius. Verhinden Sie B und D, indem Sie ei nen Win kel von 90° bilde n. Schlagen Sie e ine n Kre is um D als Mitte lpunkt mi t BD als Radius, ebenso um A mit AE als Radius. De r Schnittpunkt mit de r Strecke AB, mit F bezeichnet, kennze ichne t den Go l-denen Schnitt. AF ( 13) +BF (8) = A B (2 1).

Abbildung 50 Der Ba um ist 2 1 cm hoch. De r unte r-steAst setzt be i I i 3 der Gesamthöhe a n. Die Strecke vom Fuß des Stammes beträgt 8 cm (vgl. Punkt F der Abbil-d ung 49) Die S trecke bi s zur Spitze be trägt 13 cm. Das Erge bnis: Ein gut proportioni e rte r Baum.

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Page 46: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Hinführung zur Grundform, der streng aufrechten Form (CHOKKAN-KIHONGATA)

l. Wurze ln ( NE BAR!): Entfernen Sie alle Zweige, Schößlinge, Blätter, hochstehenden Wurzeln und Re isig vom Stamm beziehungsweise von der Erdobe rfläche . En tfernen Sie, beginnend beim Stam m, vorsichtig die Erde. Beachten Sie die gut gewachsenen Wurze ln , die an die E rdoberfläche kommen sollen. Wenn nicht genügend gute Wur-zeln vorh anden sind, können schwache Wurze ln, die sich noch entwickeln, für diesen Zweck genommen we rden.

2. Stamm ( MI Kl): De r Stamm sollte ge rade sei n und aufrecht wachsen. Jede Biegung des Stammes wird durch Drahten korrigiert ode r als Rücksei te genommen. Auf der Vorderse ite oll te der Stamm sich a llmählich zur Spitze hin ve rjüngen.

3. Spitze (SHI N): Bestimmen Sie die Hö he des Bonsai (siehe Abbildu ng 66). Wird der Baum verkle ine rt , e rsetzen Sie di e Spitze durch einen Vorde rast (ein Ast von der Sei -te oder von der Rückseite e igne t sich ni cht). Die Spitze wird hinte r dem Vorde rast ab-geschn itt en. Der Ast wird gedrahtet und aufgerichtet. Wenn d ie gewü nschte Höhe immer noch überschritten ist, kann auch der Ast noch zurückgeschnitten werden.

Abbildung 51 Durch Abschn e iden der Spitze wird die Hö he reduziert.

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Page 47: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 52 Der Schnitt wird a uf der Rückse ite desBaumes angebracht.

Abbildung 53 Der o be rste Ast wi rd gedrahtet.

Abbildung 54 Der Ast wird hochgebogen und bildet die ne ue Spi tze .

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Page 48: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 55 Das Ergebnis: Ein neuer Baumwip-feL

Abbildung 56 Wenn er zu hoch ist, wird noch ein Stück heruntergeschnitten, und zwar hinter einem Zweig, der nach vorn wächst.

Abbildung 57 D ie Schnittwunde muß sich auf der Rückseite befinden.

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Page 49: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 58 Drah ten Sie den Ast und biegen Sie ihn vorsichtig hoch. Auf diese We ise bekommt der Ba um e ine neue Spit-ze.

4. Die Stellung der Äste (sie he Abbildu ng 59).

A. De r e rste oder unt erste A st (ICHI-NO-EDA): Er kann rechts o d e r links ansc t-Lcn, abe r niemals vo rn oder auf der Rückse ite des Stammes. E r ist d e r Ast, de r am weitesten he rausragt. Er mu ß sich im untere n Drittel oder unterhalb der Mitte befinden. D er H a uptast so llt e der lä ngste und stärkste Ast se in, der a uch a m schönstcn geformt ist (sie he Seite 17).

B. Der Ast auf der Rückse ite (US H I RO-EDA): E r folgt auf den ersten Ast und gibt dem Baum seine Tiefe. Erwächstnie mals direkt nach hinten. sonde rn ein wenig nach recht s oder links. Eine Se it e des Astes sollt e ma n von vorn sehen kö nne n. Fa lls es nach dem e rsten A st ke ine n passe nden fü r die Rückseite gibt, nimmt ma n den nächsten. der in d e r gewünschten R ich tung wächst.

C. De r zweite Ast (NI-NO-EDA): Er so llte gegenübe r dem erste n Ast anse tzen . wenn das möglich ist. Fehlt e in entsprechender Ast, kann e iner gewählt werden , der in eine andere Ric htung wächst, n ur nicht nach vo rn . D er zwei te Ast sollte oberha lb des erste n ansetzen und er soll te auch ein we nig kkincr se in .

D. De r dritte Ast {SAN-NO-EDA): E r sollte möglicherweise gegenüber dem zwei -ten ansetzen.

E . De r Vorde rast (M.A E-EDA): E r sollte s ich bei m Be trachten obe rhalb der Au-ge nhöhe befinden und n ie direkt nach vorn wachsen. so ndern e in wenig nac h rechts oder nach links.

F. Die übrige n Äste : Sie sollte n wechsel ständig ansetzen und e rst bei de r Spitze en-den.

G . Die Zahl der Äste: Es ist immer besser, am Anfang e ine größere Anzahl von Ästen zur Verfügung zu habe n und sie später zu redu zieren, je nach dem. wie sie si ch e ntwicke ln.

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------Abbildung 59 Stellung der Hauptäste

1. Baumspitze 2. Wechselständige Äste 3. Dritte r Ast 4. Vorderast 5. Zwe ite r Ast 6. Ast auf der Rückseite 7 . E rste r Ast 8. Stamm 9. Wurzeln

------ - ---6

----------7

-----------8

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Abbildung 60 Abstände zwi chen den Hauptästen Die Abstände sollten ungleich sein . Zwischen den unteren Ästen sollten sie weiter sein und zur Spitze hin allmähli ch enger werden . Wenn der Abstand zu groß ist, empfiehlt es sich, Äste oberhalb he runter zu biegen, an-statt tie fe re Äste hinauf zu biegen.

Abbildung 61 Die Richtung der Äste Nr. 1, 5, 9, 13 Äste auf der rechten Seite N r. 2, 6, 10, 14 Äste auf der Rücksei-te Nr. 3, 7, 11 , 15 Äste auf der linken Seite Nr. 4, 8, 12, 16 Äste auf der Vorder-seite Hinten ist auf dem Z ifferblatt 12.00 Uhr. Rechts ist 3.00 Uhr Vorne ist 6.00 Uhr Links ist 9.00 Uhr

Links 9

Diese Einteilung ist jedoch kaum ver-wendbar, weil sie zu symmetrisch ist.

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-

Rückseite 12

Vorderseite

3 R<.

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Abbildung 62 Neigungswinkel der Hauptäste Wenn der erste Ast nach unten geneigt ist. soll ten die übrigen Äste im glei-chen Winkel gene igt sein. Die gleiche Regel gilt fü r die horizontalen und für di e nach oben gerichteten Äste.

Abbildung 63 E ine Ausnahme Bei diese m Baum ist der e rste Ast ex-trem nach unten geneigt. Je weiter man nach oben geht, desto stärker ist der Winke l de r Aststellung nach oben ge ri chte t. In de r fre ien Natur ist das ei n Hinweis auf e inen jungen Baum.

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Abbildung 64 Länge der Hauptäste Die Länge der Äste nimmt zur Baum-pi tze hin ab, so daß die Umrißlini e

e in Dreieck bildet. Die Länge der Ä tc auf der Yorder- und Rückseite wird entsprechend in der Form eines Dreiecks gehalten . Die Vorderseite ist e in wenig schmaler als die Rücksei-te .

Abbildung 65 Breite eines Bonsai Die G esamtbreite der längsten Äste auf beiden Seiten sollte die H älfte de r Baumhöhe ausmachen oder geringer sein a ls die Gesamthöhe des Bonsai. Die Regel gilt nicht für einen Baum mit e inem extrem d icken Stamm.

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Abbildung 66 Die Höhe eines Bonsai Die ideale P roportion zwischen der D icke des Stammes und der Höhe des Stammes ist e in zu sechs. Wenn der Durchmesser des Stammes an der Ba-sis 2 cm beträgt, sollte der Baum 12 cm hoch sein.

5. Form der Äste Die Umrißlinie sollte ein möglichst langgezogenes Dreieck, eine Raute oder eine Pfeilspitze bilden und die Astfläche annähernd halb so brei t se in, wie sie lang ist.

Abbildung 67 Dreiecksform eines Astes aus der Vo-gelperspektive . Sie zeigt die Struktur der Zweige.

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Abbildung 68 Vonder Seite gesehen , bilden die er-sten, die zweiten und die dritten Zwei-ge ein Dreieck.

Abbildung 69 Ein rautenförmiger Ast aus der Vogel-pe rspektive zeigt die entsprechende Struktur der Zweige.

Abbildung 70 Rau tenförmiger Ast von der Seite ge-sehen. Die ersten, zweiten und dritten Zweige bilden ebenfalls e ine Raute.

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Abbildung 71 Ein pfeilspitzenförmiger Ast aus der Vogelperspektive. Die Struktur der Zweige ist gut zu erkennen.

Abbildung 72 Pfeilförmiger Ast von der Seite gese-hen. Die ersten, zweiten und dritten Zweige bilden ebenfalls die Form ei-ner Pfeilspitze.

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Fehlerhafte Wurzeln

Abbildung 73 Gewundene Wurzeln haben eine un-natürliche Form und sind unschön.

Abbildung 74 Befinden sich die Wurzeln unter der Erdoberfläche, hat man nicht den Eindruck. daß man es mit einem wachsenden Baum zu tun hat.

Abbildung 75 Senkrechte Wurzeln erwecken den Eindruckvon Unfestigkei t.

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Abbildung 76 Einseitige Wurzeln e rwecken den Eindruck von Unfestigkeit. Man kann dem begegnen, indem man den Baum an den Rand der Schale pflanzt. Auf diese Weise wird das Gleichgewicht hergestellt. Starke Wurzeln sollten nicht nach vorn wachsen.

Abbildung 77 Die Stärke de r Wurzeln sollte der Stärke des Stammes entsprechen. Dünne Wurzeln wirken unharmo-nisch.

Es ist e rlaubt, mangelhaftes Wurzelwerk mit Hilfe e ines Steines zu ergänzen. Er sollte in Farbe, Größe und Form mit den Wurzeln ha rmonie ren. An den Fuß des Stammes kann auch eine kle ine Pflanze gesetzt werden. Das Anhäufen von Erde kann den Fehler eben-fa lls verbergen .

Die Wurzelbildung kann durch Aufkratzen der Rinde und durch kleine Bohrlöcher am Fuß des Stammes angeregt werden. Das Aufstreuen eines Wurzelhormons fördert das Wachstum.

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Interessante Wurzeln

Abbildung 78 Japanische Schwarzkiefer Wenn die Wurzeln beim Verpflanzen an der Obe rf1äche bleiben, bekom-men siedi e gle iche Oberflächenstruk-tur wie der Stamm.

Abbildung 79 Ulme

Abbildung 80 Eiche

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Abbildung 81 Japanische Rotk iefer

Abbildung 82 Kal iforniseher Wacholder

Abbildung 83 Sum pfzyprcssc

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Abbildung 84 Eiche

Abbildung 85 Zürgelbaum

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Fehlerhafte Stämme

Vernarbungen oder Wülste, wie sie durch tief einschneidenden Draht verursacht wer-den, sind nicht schön. Wenn möglich, sollten diese Stellen nicht an der Vorderseite des Stammes sichtbar sein.

Abbildung 86 Taubenbrust (HATOMUNE) Die Krümmung eines Stammes sollte sich nicht wie eine Taubenbrust nach vorne wölben .

Abbildung 87 Bogenfo rm (YUMI-KAN) Der Stamm sollte nicht wie bei einem gespannten Bogen gekrümmt sein, weil das unschön wirkt.

vorn

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Abbildung 88 Gewehrlauf (TEPPO-MIKI) Ein zylindrischer Stamm ist keine Normalerscheinung in der Natur. Wenn man die unteren Zweige nicht abschneidet, so lange der Baum noch jung ist, kann das helfen, den Fuß des Stammes zu verstärken.

Abbildung 89 Unnatürlich wirkt ein Stamm, dessen mittlerer Teil stärker ist als der Fuß. Achten Sie auch darauf, daß Draht nicht die Rinde einschneidet.

Abbildung 90 Zick-Zack-Stamm (Gikkuri-Magari) Ein zick-zack-förmiger Stamm wirkt langweilig.

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Abbildung 91 Die Wiede rholung gle ichförmiger Krümmungen wirkt monoton.

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Interessante Stämme

Abbildung 92 Wacholder m it einem ungewöhnlich gedreh ten und gekrümmten Stamm.

Abbildung 93 Wacholder mit einem sehr kn orrigen und geradezu verdrehten Stamm. der aber trotzdem in teressant ist.

Abbildung 94 Wacho lder mit einem stark gewunde-nen Sta mm.

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Page 66: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 95 Die schöne Rindenstruktur einer Kie-fer von den Kanarischen Inseln, die auf' eine japanische Schwarzkiefer aufgepfropft wurde.

Abbildung 96 Der Stamm wurde geschält, gebleicht und mit Kerben verse hen, um ibm das Aussehen eines alten Baumes in der Natur draußen zu geben .

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Fehlerhafte Baumspitzen

Abbildung 97 Wenn die Spitze eines Baumes abge-no mmen wird, dann muß der Ast, der ie e rsetzt, immer gedrahtet und in

seine neue Stellung gebracht werden. Lassen Sie ihn nicht so, wie er gewach-en ist.

Abbildung 98 Die Baumspitze darf nicht durch ei-nen kurzen, kleinen Ast e rsetzt wer-den , während ein stärkerer Ast herun-tergebunden wird. Die neue Spitze sollte immer kräftiger sein als der her-untergebogene Ast.

Abbildung 99 Wenn Sie die Baumspitze durch einen Ast ersetzen, lassen Sie nicht den Ori-ginalstamm stehen. Geben Sieihm ein älteres Aussehen durch JIN, oder schneiden Sie ihn ganz ab.

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Abbildung 100 Die lebende Baumspitze und die als J IN bearbeitete sollten nicht die glei-che Höhe haben. Gewöhnlich ist JIN an der Vorderseite und leicht nach rechts oder links versetzt und entwe-der länger oder kürzer als die belaubte Spitze.

Abbildung 101 Ein Wipfel, der spitz aus einer buschi-gen Krone herausragt, wirkt unnatür-lich.

Abbildung 102 Ein Baum hat normalerweise eine Spitze und nicht meh rere. Es sei denn, Sie wollten die Besenform gestalten .

-

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Fehlerhafte Äste

Abbildung 103 Wenn di e angeführten Feh ler durch Drahten nicht beseitigt werden können, entfernt man die Äste ganz.

1. Keine Spitze (SHI NNASHI) 2. Verstümmelter Ast (SHINKIRE-EDA) 3. Verkehrt gewachsener Ast (GYAKU BOSORI-EDA) 4.

4. Zurückgebogener Ast (GYAKU -EDA) 6.5. Parallel wachsende Äste (KASANE-EDA) 6. Gegenständige Äste (KANNCKI-EDA) 7. Einge chlossener Ast (FU TOKORO-EDA) 8. Wagenspeichen-Äste (KURUMA-EDA) 9. Den Stamm überkreuzender Ast (MTKT KTRI-EDA)

10. Überkreuzende Äste (KOSA-EDA) 11. Y-förmiger Ast (FUTAMATA-EDA) 12. Bogenfönniger Ast (HA -EN-EDA) 13. U-förmiger Ast (KAER UMATA-EDA) 14. E llcnbogenfö rmiger Ast (HIJI TSUKI-EDA) 15. Senkrecht nach oben wachsender Ast (TACHT-EDA) 16. Nach unten wachsender Ast (SAGARI-EDA) 17. Verschlungener Ast (KARAMI-EDA) 18. Nach vorn wachsender Ast (METSUKI-EDA)

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Schneiden der Äste und Wurzeln

1. Das Schneiden der Äste

Je stärker die Ä ste zu rückgeschnitten werden, desto dichter werden sie austre iben. Bei einem Baum, der aufrecht wächst, sollten die Zweige im oberen Bere ich mehr zurückge-schnitten werden als weite r unten. Zwerg- oder kriechende Arten von Pflanzen wachsen norm ale rweise an der Spitze nicht stark. Ei nige Pflanzen , wie z. B. e inige Azaleen-Sorten , müssen von un ten her stark zurückgeschnitten werden.

Abbildung 104 Schneiden der Äste 1. Der Konkavsch nitt ist die beste

Methode, um einen Ast abzu-schneiden. Die Wunde heilt schnelle r.

2. Die Wunde des flach am Stamm abgeschnittenen A stes heilt langsa-mer.

3. Stümpfe sehen nicht nur schlecht aus, sie brauchen auch länger, um zu heilen.

Abbildung 105 Schneiden der Zwe ige 1. Konkavschnitt (beste Methode) 2. Flach abgeschnittener Zweig (gut) 3. Zurückbleibender Stumpf (falsch)

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Abbildung 106 Wie kürzt man Äste 1. Machen Sie ke inen geraden

Schnitt. De r Hei lungsprozeß da uert vie l länger.

2. Schne iden Sie schräg, und zwar so , daß de r Schnitt nach oben ze igt. So wi rd di e Wunde rasche r he ilen.

3. Der Schnitt darf nicht nach unten ze igen.

Abbildung 107 Sägen von Ästen Säge n Sie e inen Ast zue rst von un -ten he r an.

Abbildung 108 Sägen Sie ihn dann von oben her ab, und geben Sie ihm dabe i e in wenig Druck vo n obe n. Sie vermei-den auf d iese Weise e in Splitte rn.

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Page 72: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung l 09 So gebrauchen Sie K UIKIRI, die Konkavschn ittzangc, ri chtig.

Abbildung 11 0 Falsch. Halten Sie die Zange nicht senkrecht. weil sie so eine zu lange Wunde hinterläßt.

Abbildung 111 Gebrauch der großen KUIKIRI -Zangc. Zue rst fassen Sie den Ast, der zu schneiden ist, mit der Zange.

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Page 73: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 112 Drehe n Sie di e Zange hin und he r in die Rinde, und schne ide n Sie dann Jen Ast ab. Diese Methode e mpfi e hlt sich für se hr starke Äste oder Wur-zeln.

Abbildung 113 Nachder E ntfe rnung eines großen Astes schneide n Sie die Wunde so zu, Jaß si e nach unten hin kleiner wird und sich verjüngt. Dad urch wird der nat ürliche Heilungsvorgang geför-dert. Alle rau hen Ste llen sind zu glät ten.

Abbildung 114 We nn die Mitte e iner se hr großen Wunde le icht e rhö ht bleibt, wird s ie zu dieser Mitte hin zuheilen und d ie Oberfläche wird eben sei n .

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Page 74: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 115 Wenn die Wunde, die durch den Schnitt eines großen Astes entsteht, durch ein Rindenstück wieder ver-schlossen werden soll, muß der E in-griff im Winter gemacht werden. Im Sommer trocknet die Rinde zu rasch und löst sich wieder vom Kam bium. Das Rindenstück, das benötigt wird, sollte e twa die Größe des Astdurch-messers haben.

Abbildung 116 Wenn der Ast entfernt ist, bedecken Sie die Wunde mit dem Rinden-stück.

Abbildung 117 und befestigen Sie es mit Band oder Bast bis zur H eilung.

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Page 75: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

2. Das Schneiden der Wurzeln

Falls e in Bonsai dichter und buschiger werden soll, schneiden Sie die starken Wurzeln kräftig zurück. Der Eingriff wird die Bildung von kleinen und feinen Wurzeln anregen. Die vorhandenen fe inen Wurzeln werden ein wenig an den Spitzen gekürzt.

Ein Bonsai, der einseitige Wurzeln hat, bekommt an der Ste lle, an der sich die Wurzeln bilden sollen, eine kleine Kerbe, die mit einem scharfen Messer gemacht wird .. Bedecken Sie die Stelle mi t Sand. In wenigen Wochen werden sich neue Wurzeln entwickeln.

Abbildung 118 Die starken Wurzeln werden zurück-geschnitten, damit die Pflanze dichter und buschiger wird.

Abbildung 119 Kerben Sie den Fuß des Stammes an der Stelle, an der sich neue Wurzeln bilden sollen, und bedecken Sie den Stamm mit Sand.

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Page 76: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Kürzen oder Entfernen der Zweige, Triebe oder Knospen

Das Kürzen der Zweige und das Entfernen neuerTriebe ist notwendig zur Verfeinerung der Bonsaiform. Die gleiche Methode wi rd auch bei Nadelgehölzen angcweri.de t (siehe Seite 113).

Abbildung 120 Die richtige Schnittste lle.

A bbildung 121 Der neue Trieb wird in diese Richtung wachsen.

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Page 77: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 122 Der neue Trieb wird wieder ge-kürzt.

Abbildung 123 Falsch. An d ieser Stelle sollten Sie nicht schneiden.

Abbildung 124 Weil sonst der neue Trieb senkrecht nach oben wächst.

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Page 78: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 125 Auch mit Drahten ist keine Korrektur mehr zu erreichen.

Abbildung 126 Gegenständige Knospen. Entfernen Sie alle Knospen auf der Oberseite. Der Zweig kann hinter der letzten Knospe geschnitten werden.

Abbildung 127 Die unte ren Knospen dürfen nicht entfernt werden.

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Page 79: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 128 Achten Sie auf die Wuchsrichtung der Zweige und Triebe. Entfernen Sie nach innen sowie senkrecht nach oben oder nach unten wachsende Zweige, ebenso alle sich überkreuzenden und parallel wachsenden oder U -Iörmigen Zweige.

Abbildung 129 Ergebnis des auf Abbildung 128 dar-gestellten Schnitts. D ie Zweige können auch noch gedrahtet wer-den.

Abbildung 130 Entfernen von Knospen. Entfernen Sie alle nach innen wachsenden Knos-pen.

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Page 80: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 131 Sie sehen d ie Wuchsrichtung de r neuen T riebe nach de r Entfernung de r Knospen. \

D ie angeführten Methoden sind nützlich, wenn Sie eine schöne Wuchsform erreichen wollen, die auch im Winte r gut aussieht. Die Grundlinien, die eine gute Form e rgeben, sind di e des Buchslaben L , die weiche Linie des Buchstaben C und die strenge Linie des Buchstaben I (siehe Photo-Abbildung 15).

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Blattschnitt oder Entlauben

Der Bla ttschnitt kann bei den meisten laubabwerfenden Bäumen und bei großblättrigen, immergrünen P flanzen angewendet werden. Er ist nicht brauchbar be i blühenden, früchte- und bee rentragenden Bäumen und bei Nadelgehölzen. Die Methode besteht darin, daß alle Blätte r entfernt werden. Auf diese Weise wird e in Sche inhe rbst herbei-ge führt und die Pflanzen treiben nochmals aus. Dies hat folgende Vorte ile:

I. D ie Blattgrö ße wi rd reduzie rt. 2. Das neue Blatt wird im H erbst intensiver gefärbt sein. 3. Es entstehen mehr kleine Äste. 4. Falls in der aktiven Wachstumsperiode umgepflanzt werden muß, wird so ein Schock

vermieden.

Der Blattschnitt wird vo m Juni bis zur ersten Augusthälfte gemacht. Versuchen Sie es nicht früher, sonst wird das neue Blatt größer a ls die entfernten und außerdem wird es nicht bis zum Herbst grün bleiben. Wenn Sie die Blätter zu spä t schne iden, wird kein neuer Austrieb e rfo lgen.

Wenden Sie den Blattschnitt niemals an , wenn der Baum in einem schlechten Zustand ist. Nur junge und gesunde Pflanzen eignen sich. Der Blattschnitt fördert auch das Wachstum im fo lgenden Jahr. Ein schwacher oder alter Baum hat mögliche rweise nich t meh r die nötigen Kräfte und geht e in.

Lassen Sie kein e Blätter an der Pflanze. Wenn e inze lne Blätter zurückble iben, werden sie weiterwachsen und der Neuaustrieb unte rbleibt. Be i Laubbäumen, deren Blätter kurze Blattsti e le haben wie die U lme und der Granatapfelbaum, kann das Laub mit de r Hand abgestre ift werden.

Hairen Sie die Pflanze bis zum Austrieb an e inem schattigen Platz. Normalerweise dauert das e inen Monat. Unmitte lbar vor und nach dem Blattschnitt sollte nicht gedüngt werden. Achten Sie darauf, daß Sie di e Pflanze nicht überwässern. Sie ve rdunstet im ent-laubten Zustand vie l weniger Wasser.

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Page 82: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 132 Die richtige Methode des Blatt-schnitts.

Abbildung 133 Falsch. Es darf kein Blattei l zurück-bleiben und auch keine jungen Blätter.

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Page 83: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Entfernung von Nadeln oder Blättern

Eine weitere Methode zur Entfernung von Nadeln oder Blättern wird bei Kiefern und Podocarpus ahgewendet. Es sind jedoch dafür nur junge oder ungestaltete Bäume geeig-net. Versuchen Sie es nicht mit Bonsai, die schon mehrere Jahre gestaltet sind. Wenn die Nadeln oder Blätte r der Kiefer oder Podocarpus sehr lang und dicht oder lang und ge-kräuselt wachsen, kann folgende Technik angewendet werden: Die Nadeln bzw. Blätter werden auf ca. 2 cm zurückgeschnitten. Dies hat die Vorteile:

1. D ie Länge der künftigen Blätter wird reduziert. 2. Die innen wachsenden, kleinen Zweige erhalten mehr Sonnenlicht. Sie werden da-

durch angeregt, neue Triebe zu bilden. 3. Das Schneiden, Drahten und Gestalten wird erleichtert.

Der Eingriff kann da ganze Jahr über erfolgen, es sei denn , die Nadeln sind zu jung und zu weich. In diesem Fall sollte man warten oder die Nadeln bzw. Blätter ganz entfe rnen.

Die zurückgeschnittenen Pflanzen sollten täglich mit Wasser e ingesprüht werden. Da-durch wird ein Braunwerden der Spitzen vermieden. Die zurückgeschnittenen Nadeln werden in ein oder zwei Jahren abgeworfen.

Wacholder, Zypresse und andere Bäume mit schuppenartigen Blättern sollten immer ge-zupft werden. Wenn die Pflanzen sehr buschig und lang sind, können sie auch geschnit-ten werden, um die Dichte und Länge zu reduzieren. Geschnittene Stellen werden braun. Sie verschwinden jedoch allmählich . Kurznadelige Laubgehölze wie Fichte, Tan-ne, Eibe, Zeder usw. sollten nicht zurückgeschnitten werden.

Bei jungen, gesunden Kiefern können auch d ie Nadeln ausgezupft werden. Ach ten Sie darauf, daß nicht die jungen Nadeln entfernt werden. Wenn die jungen Nadeln fest ge-worden si nd, können die älteren ausgezupft werden. Durch das Entfernen der ganzen Nadeln bleiben die Rinde und kleinere Zweige unverletzt.

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Page 84: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Künstliches Altern oder JIN, SHARI und SABA-MIKI

J IN ist die Bezeichnung für e ine abgestorbene Baumspitzc, e inen abgestorbenen Stamm oder A st. Manchmal kann e in ganzerAst zu J INgemacht werden.

Wenn die Hö he eine~ Baumes oder die Längee ines Astes reduzie rt werden muß. ka nn es effe kt voll se in. s ic als J IN zu gestalten. De r ß aum sieht aus, a ls hätte de r Ulit z an ei ner ausgesetzten Ste lle in den Bergen oder an der Küste ihn ge troffen.

Normalerweio;c nimmt man für diese Technik Bäume mit hartem Holz. wie Wacholder und Eiche . Aber auch Kiefer. Fichte. Tan ne. Zeder und Eibe eignen \ich. Selten ni m mt man laubabwe rfende Bäume. Be i H a rth o lz b leibt J IN länger erhalten. ohne zu faulen.

Abbildung 134 Der Stamm \vird bi!- zur Mitte ange-schnitten . Und dann nach vorn hinge-spalten.

Abbildung 135 Ziehen S ie nach unte n und reiße n Sie die Baumspitze ab.

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Page 85: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 136 Normalerweise bleibt die Spitze !lach.

Abbildung 137 Mit e iner großen Sche re wird ein senkrechter Einschnitt angebracht.

Abbildung 138 Greife n Sie das angeschnittene Stück und reißen Sie es ab .

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Page 86: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 139 Mit einer Flachzange greifen Sie her-ausragende Stammst ücke und schälen diese herunter.

Abbildung 140 Dre hen Sie dabei die Zange.

Abbildung 141 Fahren Sie damit fort, bis sich eine Spitze bildet.

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Page 87: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 142 Zum Lösen um.l Abschälen der Rinde \erwenden Sie am besten eine JIN-Zange.

Abbildung 143 Schälen Sie a lles he runt er bis auf das feste Holz.

Abbildung 144 Schälen Sie weiter herunter.

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Page 88: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 145 Entfernen Sie die Rinde bis zu einem lebenden Ast.

Ein J IN-Ast wird gestaltet, indem Sie die Spitze nach vorn abreißen. Die Maserung wird sichtba r und gibt dem Ast ein natürliches Aussehen. Ziehen Sie sc hmale Streifen ab, um e ine Spitze herzustellen.

Wenn Sie bei einer Konifere alle Nadeln entfernen, stirbt der Ast von selbst ab. Auch die Rinde wi rd sich von selbst lösen.

Ein JIN-Ast wird genauso gestaltet wie ein lebender Ast. Er kann gedrahtet und gebogen werden, bevor er austrocknet. Einmal trocken geworden, drahtet man den Ast zuerst. Dann umwickelt man ihn für einige Z eit mit einem in heißes Wasser getauchten Tuch . Der JIN-Ast wird durch diese Technik weich genug, daß er gebogen werden kann.

SHARI bedeutet, daß die Rinde von einem Stamm, einem Ast oder von einer Oberflä-chenwurzel abgeschält ist wie bei einem alten Baum, der viele Jahre Wind und Wetter getrotzt hat. E in Teil der gesunden Rinde muß erhalten bleiben. Der Ast ist nicht völlig abgestorben wie bei .JIN.

Abbildung 146 Wählen Sie e ine Pflanze, die be re its mehrere Jahre gestaltet wurde.

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Page 89: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 147 Entfe rnen Sie von allen Ästen. die als JIN gestalte t werden sollen, die Rlätter. Rcginncn Sie bei einem JIJ\-Ast und schälen Sie vorsich tig die Rinde ab, indem Sie der Maserung

fo lge n. Auf d iese Weise werden keine lebenden Äste verletzt.

Abbildung 148 SctLcn Sie den Schälvorgang fort bis zum Fuß des Stammes. Die Rinde läßt sich in der Zeit des Wachstums besser ablösen. weil das Kambium dann weich ist. Lassen Sie JIN und SHARI erst ein-mal trocknen. bevor Sie es weiter be-hande ln.

Die Nachbehandlung von JIN oder SHARI Eine gute Zeit für die Behandlung von J IN und SHARI mit eine r Kalk-Schwefelmischung sind die Monate Juni , Juli oder August. Die Mischung bewahrt die geschälten Stellen vor Fäulnis und hält auch Ungeziefer fern. Wenden Sie das Mittel an se hr heißen Tagen um die Mittagsze it an. Die Stellen, auf die es aufgetragen wird, müssen vollständig trocken sein. Verwenden Sie das Bleichmittel unverdünnt und tragen Sie es mit einer kleinen Bürste auf. Die Erdoberfläche wird vorher mit einem Stück Pla-stikfolie abgedeckt. damit kein Tropfen auf die Wurzeln oder in die Erde gelangt. Der Vorgang sollte zweimal im Jahr wiederholt werden, im Abstand von e inem Monat während des Sommers. Führen Sie die Behandlung für zwei Jahre durch und wiederho-len Sie diese dann nach Bedarf. JIN und SHARI werden nach dem Auftragen der Kalk-Schwefelmischung stark aufgehellt sein. Mit der Zeit jedoch nehmen die geschälten Stel-len wieder ihre natürliche Färbung an.

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SABA-MIKI bedeutet ausgehöhlter oder gespaltener Stamm. Blitzschlag oder jahrelan-ge Witterungseinflüsse haben solche Wirkung. SABA-MIKI wird be i laubabwerfenden und bei immergrünen Bäumen angewendet.

Abbildung 149 Ein unerwünschter Ast an der Vorder-sei te des Stammes wurde entfernt. Anstatt die Heilung der großen Wun-de abzuwarten, wird sie mit einem Stemmeisen ausgeweitet.

Abbildung 150 Der Stamm wird ebenfalls gekerbt und mit Aushöhlungen versehen, um den Eindruck von Natürlichkeit zu ver tärken.

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Draht und D rahten

l . Draht Kupferdraht eignet sich für die Gestaltung von Bonsai am besten. Er ist nicht so leicht zu handhaben. Kupferdraht kann jedoch wiederverwendet werden, wenn man ihn er-hitzt oder ausglüht. Verzinkter Draht besitzt eine zu starke Spannung und kann daher zur Beschädigung von Zweigen führen. Aluminiumdraht wurde lange als zu hell und störend empfunden. Seitdem dunkel eloxierter Aluminiumdraht im Handel ist, wird er am häufigsten verwendet.

Bonsaidraht gibt es in allen möglichen Größen, und jede Größe wird für eine entspre-chende Aststärke gebraucht. Die Größe 1, 1,5, 2, 2,5, 3, 3,5, 4, 4,5, 5 und 7 sind die am häufigsten benötigten.

2. Drahten

Wählen Sie zuerst die richtige Drahtstärke für den Ast, den Sie formen wollen. Nach einer Faustregel sollte er 1/3 der Stärke des Astes oder des Stammes haben. Messen Sie dann die Länge des Astes oder Stammes, der gedrahtet werden soll. Der Draht sollte etwa 1/3 länger sein.

Beginnen Sie mit dem Drahten immer am Stamm. Dann folgen die Hauptäste und die Nebenäste oder die Zweige.

Drahten Sie immer nach vorn und nicht nach der Seite oder nach hinten. Mit anderen Worten: Sie stehen immer vor dem Ast, den Sie drahten wollen und drahten vorwärts. So vermeiden Sie, daß Blätter oder Zweige unter den Draht kommen.

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Page 92: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 151 Sie beginnen am Fuß des Stammes und drahten anschließend die Äste, indem Sie die entsprechende Drahtstärke verwenden. Sie beenden Ihre Arbeit schließlich an der Baum-spi tze.

Abbildung 152 Drahten des Stammes Beginnen Sie auf der Rückseite des Stammes, indem Sie den Draht 3- 5 cm diagonal in die Erde schieben, da-mit der Draht gesiche rt ist.

Abbildung 153 Der Winkel der Drahtschleifen sollte etwa 45° betragen.

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Page 93: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 154 Nicht zu weit auseinander.

Abbildung 155 Nicht zu eng zusammen.

Abbildung 156 Nicht ungleich .

Abbildung 157 Nicht zu straff.

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Page 94: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 158 Nicht zu locker. Wird der Draht zu locker gewunden, entsteht beim Bie-gen eine Spannung und der Ast kann brechen.

Abbildung 159 Drahten Sie nur in einer Richtung. Rechts herum.

Abbildung 160 Links herum.

Abbildung 161 Vermeiden Sie das Überkreuzen des Drahtes.

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Page 95: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 162 Falls Sie keinen entsprechenden Draht zur Verfügung haben, können Sie auch mehrere dünnere Drähte verwenden. Sie können zwei oder drei Drähte nehmen. Drahten Sie jedoch jeweils mit einem. Lassen Sie keinen Zwischenraum zwischen den einzel-nen Drähten.

Abbildung 163 Legen Sie die Windungen der Drähte eng zusammen.

Abbildung 164 Drahten Sie nicht an einer extrem dünnen Stelle des Astes, auch wenn Sie noch Draht übrig haben, weil der Ast sonst beschädigt wird.

Abbildung 165 Lassen Sie die Drahtenden nicht her-ausstehen. Schneiden Sie sie ab.

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Page 96: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 166 Schneiden Sie den Draht nicht auf der Vorderseite eines Stammes oder eines Astes ab. D ie Schnittstelle sollte auf der Rückseite sein.

Abbildung 167 Vermeiden Sie, daß Blätte r unter den Draht geraten.

Abbildung 168 Vermeiden Sie das Eindrahten von kleinen Zweigen.

Abbildung 169 Drahten Sie nicht i.iber Kiefernnadeln hinweg.

es

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Page 97: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 170 Drahten Sie nicht zwei oder drei Äste zur gleichen Zeit.

Abbildung 171 Drehen Sie nicht verschiedene Drähte zusammen.

Abbildung 172 E in Ast kann auch doppelt gedrahtet werden. Achten Sie auf gleiche En-den.

Abbildung 173 Befestigen Sie das Drahtende nicht am Stamm.

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Page 98: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 174 Halten Sie den Draht am Astansatz fest und winden Sie ihn in raschen Windungen, wobei Sie ihn straff an-spannen. So ist er gut gesichert.

Abbildung 175 Wenn der D raht am Astansatz nicht richtig gesichert wird, kann der Ast nicht in der gewünschten Position ge-halten werde_n.

Abbildung 176 Wenn Sie mit zwei gleich starken Drähten arbeiten, beginnen Sie beim Stamm und fixieren Sie die Drähte ge-trennt.

Abbildung 177 Beginnen Sie mit dem Drahten nicht am Ansatz e ines Seitenastes. Der Draht hat sonst zu wenig H alt.

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Page 99: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 178 Mit einem Draht sollten Sie nicht zwei gegenüberliegende Äste drahten. Der Draht wird wackeln und den einen oder den anderen beschädigen.

Abbildung 179 Der Ast sollte zusammen mit dem nächsten gegenüberliegenden Ast ge-drahtet werden. Auf diese Weise be-kommen beide mehr Halt.

Abbildung 180 Wenn der Ast heruntergebogen wer-den soll, beginnen Sie oben mit den Windungen.

Abbildung 181 Beginnen Sie nicht von unten her zu drahten, weil der Ast sonst hoch-schnappen kann, wenn er herünterge-bogen wird.

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Page 100: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Wenn ein Baum eine dünne und empfindliche Rinde hat wie die Birke, die Myrte und der Ahorn , oder wenn der Ast, der gedrah te t werden soll, noch sehr jung ist, soll ten Sie den Draht mit Band von Kreppapier umwickeln, um die Rinde zu schützen. Umwickeln Sie nicht den Ast mit dem Band, weil sonst die Knospen bedeckt werden.

Verwenden Sie keinen Isolie rdraht. E r ist nicht fest genug und zu auffällig.

Wenn ein dicker Ast nicht durch einen starken Draht gebogen werden kann , verwenden Sie zwei, drei oder mehr, falls es e rforderlich ist, b is der Ast in seiner Posit ion b'leibt.

Die fo lgenden Abbildungen zeigen eine weitere Methode, wie man einen kräftigen Stamm oder Ast fo rmen kann.

Abbildung 182 Eine Polsterung aus Bast oder Schnur verhindert e in Brechen oder Splittern des Astes. Das Material wird zuerst aufgelegt und festgebunden.

Abbildung 183 Dann wird es um den Stamm und den Ast gewunden.

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Page 101: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 184 Legen Sie mehrere Lagen von star-kem Draht parallel zum Ast und befe-stigen diese am Ast oder Stamm.

Abbildung 185 Ein besonders großer Ast kann mit Hilfe eines Stahlstabes oder eines Rohrstückes geformt werden.

Abbildung 186 Biegen Sie mit Vorsicht, bis die gewünschte Form erreicht ist.

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Page 102: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Formen der Äste

1. Die beste Zeit zum Formen von Ästen Beachten Sie die Jah reszeit. D ie Äste mancher Pflanzenarten brechen leicht, andere sind biegsam. Die meisten Nadelgehölze werden am besten während der Wachstums-periode geformt. Wenn größere Eingriffe nötig sind, vermeiden Sie diese im Hoch-sommer. Es könnte sich die Rinde lösen und das Kambium könnte beschädigt wer-den. Die Pflanze ist dadurch gefährdet.

Die meisten Laubbäume sollten im frühen Frühjahr vor dem Austrieb oder im Herbst kurz vor der Ruheperiode geformt werden. Während der Winterruhe werden die meisten Bäume sehr spröde. Während der Wachstumsperiode ist wegen der Be-laubung nicht viel von der Gestalt des Baumes zu sehen. Auch löst sich in dieser Zeit die Rinde sehr leicht. Die Zeit der Blüte ist ungeeignet für das Formen. Warten Sie, bis die Blüte vorbei ist. Einige Laubbäume wie der Ahorn, die Ulme und einige an-dere können nach einem Blattschnitt geformt werden (siehe Seite 53).

Wenn Sie die Pflanze zwei oder drei Tage vor dem Formen weniger gießen, werden die Äste biegsamer sein.

Verpflanzen Sie nie einen Baum vor dem Formen. Und achten Sie darauf, daß der Wurzelballen nicht gelöst wird.

2. Die Technik des Formens Zuerst sollten Sie darauf achten, daß der Ast richtig gedrahtet wurde (siehe Abbil-dung 180 und 181). Biegen Sie den gedrahteten Bereich und unterstützen Sie den Vorgang von unten mit den Daumen. Je tzt biegen Sie den Ast langsam aber mit Kraft in die gewünschte Richtung. Der Gegendruck durch die Daumen verhindert ein Bre-chen des Astes.

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Page 103: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 187 Vermeiden Sie die Regenbogen-form.

Abbildung 188 Beziehen Sie natürliche Biegungen in die Gestaltung ein.

Abbildung 189 Biegen Sie den Ast nicht gegen eine ursprüngliche Krümmung.

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Page 104: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 190 Die Starre eines Astes kann bei Kie-fern und Wacholdern vermindert wer-den, wenn die Rinde an der Außensei-te der Biegung entfernt wird.

Abbildung 191 Die Rinde darf nicht an der Innenseite der Krümmung entfernt werden.

Abbildung 192 Vermeiden Sie die Spaltung eines Astes, weil die Wunde nur sehr schwer heilt.

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Page 105: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 193 Die erste Biegung eines Astes sollte nahe am Stamm gemacht werden. Oft erleichtert ein kleiner Einschnitt den Vorgang.

Abbildung 194 Die Biegung am Astansatz darf nicht rund sein.

Abbildung 195 Biegen Sie den Ast leicht nach vorn und nach unten.

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Page 106: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 196 Biegen Sie nicht zu stark nach vorn. Überlegen Sie genau, wie weit Sie bie-gen wollen, und biegen Sie nicht hin und her.

Abbildung 197 Falls einer der unteren Äste an einem bereits geformten Baum schwach ge-raten ist, schneiden Sie ihn nicht ab . Drahten Sie den Ast und biegen Sie ihn nach oben.

Abbildung 198 Wenn der Ast kräftig genug geworden ist, können Sie ihn zurückschneiden und nach unten biegen.

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Page 107: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Behandlung eines gebrochenen Astes

Einen abgebrochenen oder aufgesplitterten Ast sollten Sie so rasch als möglich.mit Baumwachs, künstlicher Rinde oder auch Schlamm behandeln. E in Verband aus Bast unterstützt den Heilungsvorgang.

Abbildung 199 Wenn der Schaden sehr groß ist, ent-fernen Sie einen Teil des abgebroche-nen Astes.

Abbildung 200 Entfernen Sie alle Bruchstücke eines angebrochenen Astes.

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Page 108: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Beachtenswertes vor und nach dem Drahten

l. Vor dem Drahten Befolgen Sie die Anweisungen auf Seite 74. Wenn eine Pflanze schwach ist oder gerade versetzt wurde, sollten Sie mit dem Drah-ten und Formen warten . Das gleiche gilt, wenn eine Pflanze sich erst akklimatisieren muß, weil sie aus einer anderen Region gekommen ist.

2 . Nach dem Drahten Schützen Sie die Pflanze für einige Tage vor direkter Sonne und vor Wind. Warten Sie etwa zwei Wochen, bevor Sie in der Wachstumsperiode wieder dü ngen. Die Pflanze sollte gut gegossen werden, vor allem, wenn sie vor dem Drah ten trocken gehalten wurde. Auch das Einsprühen der ganzen Pflanze trägt zu ihrer E rh olung bei .

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Page 109: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Entfernen des Drahtes

Es ist nicht leicht, den Zeitpunkt zu bestimmen. zu dem der Draht wieder cn'tfernt ~ver-den muß. In erste r Lin ie hängt das von der Wachstumsgeschwindigkeit des Baumes ab. Wenn der Draht in die Rinde einzuschneiden beginnt, wird es Zeit, ihn zu en tfernen. Der Draht verblei bt in der Regel zwischen sechs Monate n und e ine m Jahr.

Der Draht wird entweder abgewickelt. oder man schneidet ihn in kleine Stücke. Wichtig t. daß der tamm oder die Äste nicht verletzt werden.

Abbildung 201 Verwenden Sie keine Drahtschere, d ie mit einer Zange kombinie rt ist. Sie kann einen Zweig verletzen, während Sie den Draht abschneiden (sie he Abb. 13 und 14).

Wenn der Draht schon eingewachsen i t, entfernen Sie ihn mit aller Sorgfalt. Wende n Sie kei ne Gewalt an, weil sonst di e Rinde abgelöst wird. Beim Abwickeln fo lgen Sie der Richtung, in der gedra htet wurde. Wenn eine Verletzung entsteht, behandeln Sie d ie Wunde mit Baumwachs oder künstlicher Rinde. Las e n Sie den Draht nie mals in der . arbe, weil dadurch eine Schwellung entsteht, die unschön aus icht.

We nn der Ast nach dem E ntfernen des Drahtes in die alte Positi on zurückgeht, wieder-holen Sie den Vorgang. Drah te n Sie jedoch in de r umgeke hrten Richtung. Sie können a uch in der gleichen Richtung d ra hten , wenn sich in der Ri nde keine Spuren abgebi ldet haben.

Es gibt sehr elastische Pflanzenarten, bei denen die Äste mit der Zeit wieder in die alte te lJung zurückgehen. Hier hilft eine kl ei ne Kerbe, die nach dem Abheile n verhindert.

daß de r Ast in die alte Position zurückfällt. De r Ast wird durch den Eingriff steifer und behält seine Form.

Es ist erlaubt. auf Ausstellungen gedrahtete Pflanzen zu zeigen.

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Page 110: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Wahl der Schale

Die Wahl der richtigen Bonsaischale ist sehr wichtig. Sie sollte immer für di e gestaltete Pflanze ausgewählt werden. Wählen Sie nicht zuerst die Schale, um anschließend d ie Pflanze zu gestalten. Nach der Formung kann eine Pflanze direkt in e ine Bonsaischale oder in e in vorläufiges G efäß gepflanzt werden. Verpflanzen Sie niemals den Baum zuerst, um ihm anschließend zu formen.

Die Wurzeln werden entsprechend der Schalengröße zurückgeschnitten. Im allgemei-nen werden senkrecht wachsende Wurzeln stark gekürzt oder zur Seite gebogen. Wur-zeln, die nach oben wachsen, werden abgeschnitten oder umgeformt. Die Wurzeln soll-ten sich nach allen Richtungen ausbreiten.

Die Farben, die mit den meisten Bäumen harmonieren, sind Braun, Grau und Terrakot-ta. Die unglasierten Schalen mit der matten, dunklen Oberfläche eignen sich am besten für die meisten Nadelgehölze. Die glasierten Schalen werden in der Regel für die Laubbäume genommen.

Abbildung 202 Die Proportion zwischen Baum und Schale. In den meisten Fällen sollte die Länge der Schale etwas mehr als 2/3 der Baumhöhe betragen.

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Page 111: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 203 Wenn der Baum breiter als hoch ist, sollte die Schale etwas mehr als 2/3 der breitesten Stelle des Baumes lang sein. Die Länge der Schale sollte nie mit der Höhe des Baumes genau über-einstimmen.

Abbildung 204 Die Höhe der Schale sollte der Stärke des Stammes entsprechen, ausgenom-men ist d ie Kaskaden- und die Mehr-fachstamm-Form. Gesammelte Pflan-zen machen Ausnahmen erforderlich, weil sie oft einen größeren Wurzelbal-len besitzen und manchmal Pfahlwur-zeln haben.

Abbildung 205 Die Breite der Schale sollte ein wenig ge ringer sein als die Weite der Hauptäste. D ie Breite der Schale kann nicht gewählt werden. Sie ist ge-normt.

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Page 112: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 206 Die Schalenform sollte dem Charak-ter der Pflanze entsprechen. Der auf-rechte Sti l harmoniert gut mit einer rechteckigen Schale.

Abbildung 207 Gebogene Stämme und weichere Baumformen passen in eine ovale, runde, an den Ecken abgerundete Schale oder in eine rechteckige Scha-le.

Abbildung 208 Ein kräftiger, wild aussehender Baum braucht e ine entsprechende Schale.

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Page 113: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Im allgemeinen sollte die Schale für die Kaskaden-Form tief bzw. hoch sein. Manchmal kann auch eine Schale von mittlerer Höhe verwendet werden . Pflanzen Sie jedoch nie ei-nen Kaskadenbonsai in eine flache Schale. Die Höhe des Baumes von der Spitze bis zum Fuß des Stammes und die Höhe der Schale sollten niemals gleich sein. Die Baumspitze darf über den Fuß der Schale herabhängen. Wenn die Pflanze auf einem Bonsaitisch steht, kommt die Spitze hoch genug, um das Arrangement ausgeglichen wirken zu las-sen. Die Baumspitze darf jedoch nie den Bonsaitisch berühren.

Für den Doppelstamm- und den Zwillingsstammbonsai, für den gewundenen Wur.ze l-und den Floßformbonsai sowie für Gruppenpflanzungen sollten Sie eine lange, schmale Schale wählen. Beachten Sie das Verhältnis zwischen dem größten Baum und der Länge der Schale. Die Schale sollte ungefähr 1/3 kürzer sein als die Höhe des größten Baumes. In Ausnahmefällen kann die Schale sehr groß gewählt werden, wenn sie eine freie Land-schaft oder ein freies Feld darstellen soll. Bei der Mehrfachstammform soll te die Länge der Schale etwa 2/3 der Höhe des größten Baumes ausmachen.

Die Schale für die Felsenform kann dem Schalentyp des Mehrfachstammes entsprechen; sie sollte zusätzlich in Größe und Farbe mit dem Felsen harmonieren.

Eine Schale für den BUNJTN-Bonsai kann sehr klein, rund und flach sein, um die Wir-kung des Baumes zu unterstreichen. Kunsthandwerkliche Keramik eignet sich ebenfalls, wenn sie nicht zu bunte Farben hat. Sie sollte SHIBUI sein. (SHIBUI bedeutet hier auf das Wesentliche beschränkt).

Die meisten laubabwerfenden und großblättrigen immergrünen Pflanzen können in eine glasierte Schale gepflanzt werden. Wählen Sie eine Farbe, die zur Farbe der Blätter, Blüten, Früchte, Beeren usw. paßt. Pastellfarbene Schalen harmonieren mit Pflanzen, die im Frühjahr schöne Blüten haben und dunkle Farben mit Pflanzen, die eine schöne Herbstfärbung bekommen. Antike glasierte Schalen aus Korea, China und Japan können sowohl für Koniferen als auch für Laubbäume verwendet werden.

Für Laubbäume eignen sich immer unglasierte Schalen. Einige Laubbäume brauchen eine größere und tiefere Schale wegen der Form ihrer Wurzeln.

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Page 114: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Ein Bonsa i kann auch auf einen Felsen gepflanzt werden anstatt in eine Schale. Dies ist dann kein ISHIZU KE oder Felsenbonsai. Die Gestaltung der Felsenform wird später noch beschrieben. Der Stein, der anstatt e iner Schale verwendet wird , sollte folgende Ei-genschaften besitzen:

1. Er sollte aus hartem Material bestehen und eine rauhe O berfläche haben. Versuchen Sie nicht. den Stein zu glätten.

2. Seine Farbe sollte zur P flanze passen. D unkle Farben wie Braun, Dunkelrot, Grau eignen sich besser als weiße Steine und helle Kalksteine.

3. Der Fels sollte nicht größer sein als die Pflanze. Beliebt sind vor allem lange Formen wie die Bootform (FUNA-GATA). Symmetrische Formen, etwa runde, quadratische und dreieckige, die dazu noch dick sind, sollten nicht genommen werden.

4. Was di e Größe, Länge, Breite und H öhe betrifft, so gelten hier die gle ichen Regeln wie bei den Schalen.

Schalen mit aufgemalten Blumen oder Szenen eignen sich für die Bonsaigestaltung weni-ger, wenn sie vom Baum ablenken. Ein tiefe Schale mit kalligraphischen Zeichen , die mit der Baumform harmonieren, sind dagegen zu empfehlen.

Die Wahl der Vorderseite bei runden, quadratischen, sechseckigen und ähnlichen Schalen

Abbildung 209 Beide Stellungen der Füße sind möglich.

Abbildung 210 Sie können eine oder beide Vertiefun-gen nach vorn drehen.

i

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Page 115: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 211 Bei einer quadratischen Schale kann eine Seitenfläche oder auch eine Ecke nach vorn schauen.

Abbildung 212 Bei einer tiefen, quadratischen kann eine flache Seite oder eine Ecke vorn sem.

Abbildung 213 Eine flache sechseckige Schale wirkt besser, wenn eine der Seitenflächen ganz zu sehen ist.

Abbildung 214 Bei einer tiefen, sechseckigen Schale schaut immer eine Ecke nach vorn .

r

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Page 116: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Mischung der Bonsai-Erde

Die Erdmischung für Bonsai sollte sauber, gesund und durchlässig sein. SiesollteWasser speichern können, o hne Staunässe zu bilden. Die Erde muß auch locker· genug sein, da-mit der lebensnotwendige Sauerstoff eindringen kann. Auf der anderen Seite soll ten Sie sorgfältig darauf achten, uaß keine Hohlräume entstehen. Am Anfang der Gestaltung wird e ine Erdmischung benötigt, die das Wachstum unu die Entwicklung fördert. Fünf oder sechs Jahre nach dem Formen braucht die Pflanze e ine andere Zusammen e tzung der Erde.

Die Erdmischung sollte immer den Bedürfnissen der Pflanzen entsprechen. Kommt es auf rasches Wachstum an, oder ist der Baum nicht gesund , sollte die Erdmischung grob sein. Verwenden Sie also mehr groben Sand, der die Erde durchlässiger macht. Die Erde kann feiner sein, wenn es nicht auf schne lles Wachstum ankommt. Fügen Sie nicht zuvie l Torf bei. Je mehr Torf verwendet wird, desto dichter muß die Erde angedrückt werden.

Laubabwerfende und immergrüne Bäume wollen mehr E rde und Torf als Sand. Nadel-gehölze gedeihen besser, wenn sie mehr Sand und weniger Erde und Torf bekommen. D ie Erdmischung sollte auf die jeweilige Pflanzenart abgestimmt sein. Richten Sie sich nach der Mischungstabelle auf Seite 90.

Sie können Pflanzenerde kaufen oder Gartenerde verwenden, die Sie an Stellen mit gut wachsenden Pflanzen ausgraben. Wenn Sie Erde in den Bergen, am Flußufer ode r auf dem freien Feld sammeln, sollten Sie auf das Wachstum der Pflanzen in der nächsten Umge bung achten. Die Erde ist brauchbar, wenn die Pflanzen gesund aussehen.

Wenn Sie Ihre Bonsaierde selbst herstellen wollen, nehmen Sie einen Schubkarren Gar-tenerde, zu dem ein weiterer Schubkarren Sand und e in Schubkarren Kompost ge mischt wird. Breiten Sie die Mischung in e iner Schicht von etwa 10 cm aus und streuen Sie etwa 12 kg organischen Dünger (Hornspäne , Knochenmehl , Blutmehl, Rapsschrot und · Fischmehl) darüber. Anschließend wird die Erdmischung gut gewässert. Bre iten Sie die Erde auf e inem festen Untergrund aus. Sie können sie seitlich durch Backsteine absi-chern. Lagern Sie d ie Erde e twa zwei bis drei Monate. Gelegentli ch könn en Sie die Mi-schung mit kochendem Wasser übergießen oder mit ei nem Insektizid und Fungizid e insprühen. Auf diese Weise werden E ier und Larven von Insekten abgetöte t.

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Page 117: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Verwenden Sie niemals a lte Erde von Topfpflanzen, wie sie be im Umtopfen anfä llt. Die-sc Art von E rde besitzt ke inerlei Nährwert und kann deshalb e inen Bonsai nicht ausrei -chend mit Nahrung versorgen.

Für gesammelte Pflanzen ist die E rde aus dem Bereich, aus dem sie ausgegraben wur-den, nicht unbedingt gut, weil sich ihre Lebensbedingungen nach dem Verpflanzen geän-dert haben.

Sammeln von Sand: Bausand, Flußsand, verwitterter G ranit und ähnliches sollten jeweils auf ihren Gehalt an Salz und Laugensalz untersucht werden. Manche Gebie te wurden mit Unkrautvertilgungsmitte ln behandelt. Z ur Sicherheit sollten Sie die Vegetation der Umgebung kontrollie ren. Verwenden Sie ni emals Meersand oder Aquariumsand.

Katzenstreusand kann Verwendung finden, wenn keine Chemikalien beigemischt sind. Lesen Sie sorgfältig die Angaben auf der Verpackung.

Das Sieben: Der Sand muß zuerst gesiebt werden, um verschiedene Körnungen zu ge-winne n (siehe Seite 10). Der Stau b, de r noch durch die feinsten Maschen fällt, sollte nicht mehr fü r die E rdmischung benutzt werden. Er kann nach dem VerpOanzen noch auf die E rdoberfläche gestreut werden.

Humus: Den besten H umus können Sie aus Eichenlaub gewinnen. Selbstgemachter Hu-mus (Kompost) sollte sterilisiert werden. Sie können ihn mit chemischen Mitteln behan-deln oder ihn mit kochendem Wasser übergießen, um Insekten und Pilze abzutöten. Sie-ben Sie alle groben Teile heraus. Torfm ull oder im H andel erhältliche Pflanzenerde ist ebenfalls empfehlenswert.

Die Tabellen auf de n nächsten Seiten gebe n die Bestandteile für die Grundmischungen an, die für die meisten Bonsaiarten brauchbar sind . Die Angaben gehen von e iner Mi-schung aus gleichen Teilen aus.

Anmerkung: Wenn in den Tabe llen Sand angeführt wird, ist das oben angefü hrte Mate-rial oder einfach im Handel erhältlicher "scharfe r Sand" gemeint. Vergewissern Sie sich, daß der pH-Wert neutral ist und daß der Sand etwa 20% Fe uchtigkeit absorbiert. Wenn das Mater ial nämlich zuviel Feuchtigkeit absorbiert, wird die E rdmischung zu naß und Sie bekommen Schwierigkeiten mit den Wurzeln .

Alle oben angefüh rten Materialien müssen mit den auf Seite 10 und Seite 90 angeführ-ten unterschiedlichen Sieben in verschiedene Körnungen getrennt werde n.

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Page 118: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Tabelle für Erdmischungen

Be chaffenheit des Bonsai:

Größe des Bonsai:

Mischung:

Sandkörnung:

Beschaffenheit des Bonsai

Größe des Bonsai

MISCHUNG

KÖRNUNG

AHORN

APFEL

AZALEE

BAMBUS

BIRKE

BUCHSBAuM

Erklärung der TabeUe:

JU G

ÄLTER

GROSS

KLEIN

GM

F

j 4- 5 Jahre nach der Gestaltung und nach dem Umtopfen

wenn der Bonsai nich t mehr vie l wächst.

zwischen 75em und l20cm.

75cm oder kleiner.

Erde, Torf. Sand und I lolzkoh le.

Grob: 3,1 bis 6.3 rnrn

; Mittel: 1,6mrn bis 3,1rnm

Fe in: 0.6 mrn bis I ,6rnrn Fe inere Körnung (Staub) sollte nicht ve rwendet we rden.

JUNG

GROSS KLEIN

Erde Torf Sand Erde Torf Sand

' G M F ! ' G M F

I 2 1 l 1 2 1 1

1 I 1 l I 1 1 I 1

4 1 4 1 1

1 4 l ! 1 4 2 1 '

1 1 I 1 1 1 1 1

1 1 1 1 1 1 ' 1 1

90

Page 119: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Tabelle für Erdmischungen

Beschaffenheit des Bonsai JUNG

G rö ße des Bonsai GROSS KLEIN

MISCHUNG Erde Torf Sand E rde Torf Sand

KÖRNUNG G M F G M F

EIBE 1/2 2 2 1 1/2 2 2 1

E ICH E 1 3 1 1 1 3 1 2

FELSENMISPEL 1 2 2 1 1 2 2 1

FEUERDO RN 1/2 2 2 1 1/2 2 2 1

FICHTE 1/2 2 2 1 1/2 2 2 1

FÖHRE 1/2 2 2 1 1/2 2 2 1

G IN KGO 1 1 1 l 1 1 1 1

G LYZI NE 2 2 1 2 2 1

GRANATAPFEL 3 2 1 1 3 2 1 1

GUMMIBAUM 1 1 1 1 1 1 2

JUNIPE RUS CHINENSIS 1/ 2 1 1 2 1/2 1 1 2

KAM E LIE 1 i 2 3 1 2

KI EFERN (andere als aufgef.) 2 3 1 2 3 1

onst. KONI FEREN 1/2 2 2 1 1/ 2 2 2 1

LAGERSTROEMIA INDICA 1 2 2 1 1 2 2 1

sonst. LAU BBÄUME 1 1 1 1 1 1 1 1

MÄDCH ENKIEFER 2 3 1 2 2 1

O LIVE 1 1 1 1 1 1 1 1

PALME N 1 1 1 1 I 1 l 1

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Page 120: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Tabelle für Erdmischungen

Beschaffenheit des Bonsai JUNG

Größe des Bonsai G ROSS KLEIN

MISCH U NG Erde Torf Sand Erde Torf Sand

KÖRNUNG G M F G M F

PRUNUS MUME 1 1 1 1 I 1 1

Q UITTE 1 I 1 1 1 1 1 1

SCHEINZYPRESSE 2 2 1 2 2 1

SCHWARZKIEFER 2 3 1 2 3 1

STECH PALME 1 1 1 1 1 1 1 1

STEI NEIBE 1/2 2 1 1/2 2 2 1

TAMA RISKE l 2 1 1 1 2 1 1

TROPISCHE PFLAKZEN 1 2 1 1 1 3 1 1

ULME 1 1 1 1 1 1 1 1

WACH OLDE R 1/2 1 1 2 1/2 1 1 2

WEIDE 2 2 1 1 2 2 1 1

WEISS- ODER HA IN BUCHE 1 2 1 1 1 2 1 1

ZEDER 1 2 1 2 1 2 1 2

ZITRONENBAUM 2 2 ' 1 2 2 2 1 2

ZYPRESSE 1 2 1 1 1 2 1 1

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Page 121: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Tabelle für Erdmischungen

Beschaffenheit des Bonsai ÄLTER

G röße des Bonsai GROSS KLEIN

MISCHUNG Erde Torf Sand Erde Torf Sand

KÖRNUNG G M F G IM F

AHORN 1 2 1 1 1 2 1 1

APFEL 1 1 1 1 1 1 1 1

AZALEE 4 1 1 4 2 2

BAMBUS 1 4 2 1 1 4 2 1

BIRKE 1 1 1 1 1 1 1 2

BUCHSBAUM 1 1 1 2 1 1 1 2

EIBE 1/2 2 2 1 1 1/2 2 2 2

EICHE 1 1 1 1 3 1 1

FELSENMISPEL 3 2 1 3 2 1

FEUERDORN 1/2 3 2 1 1/2 3 2 1

FICHTE 1/2 2 2 1 1 1/2 2 2 1

FÖHRE 1/2 2 2 1 1 1/2 2 2 1

GI NKGO 1 1 1 1 1 1 1 1

G LYZINE 2 2 2 1 2 2 2

GRANATAPFEL 3 2 1 1 3 2 1 1

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Page 122: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Tabelle für Erdmischungen

Beschaffenheit des Bonsai ÄLTER

Größe des Bonsai GROSS KLEIN

MISCHUNG Erde Torf Sand Erde Torf Sand

KÖRNUNG G M F G M F

GUMMIBAUM 1 1 1 1 1 1 2

JUNIPERUS CHINENSIS 1 1 3 1 1 3

KAMELIE 3 1 2 3 1/2 2

KIEFERN (andere als aufgef.) 2 3 2 2 3 2

sonst. KONIFEREN 1/2 2 2 1 1 1/2 2 2 1

LAGERSTROEMIA INDICA 1 ! 2 2 2 1 2 2 2 ' sonst. LAUBBÄUME 1 1 1 1 1 1 1

MÄDCHENKIEFER 2 3 1 2 3 2

OLIVE 1 1 1 2 1 1 1 2

PALMEN 1 1 1 1 1 1 1 1

PRUNUS MUME 1 1 1 1 1 1 1

QUITTE 1 1 1 1 1 1 1 1

SCHEINZYPRESSE 2 3 2 2 2 2

SCHWARZKIEFER 2 3 2 2 3 2

STECHPALME 1 1 1 ! 1 1 1 1 1

STEINEIBE 1/2 2 2 1 1 1/2 2 2 2

TAMARISKE 1 2 1 2 1 2 1 2

TROPISCHE PFLANZEN 1 2 1 1 1 2 1 1

ULME 1 1 1 1 1 1 1 1

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Page 123: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Tabelle für Erdmischungen (Fortsetzung)

Beschaffenheit des Bonsa i ÄLTER

Größe des Bonsa i GROSS KLEIN

MISCHU NG Erde Torf Sand Erde Torf Sand

KÖRNUNG G M F G M F

WACHOLDER I 1 I 1 3

WEIDE 2 2 I 1 2 2 2

WEISS- ODER HAINBUCHE I 2 1 1 I 2 1 1

ZEDER 1/2 2 2 1 1/2 2 2 1

ZITRONENBAUM I 2 2 1 1 2 2 1

ZYPRESSE 1 2 1 1 2 2

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Page 124: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

A bbildung 215 Die Anordnung der Erde in einer Schale 1. Frisches oder getrocknetes Moos. 2. Eine dünne Schicht von fei nem

Staub , wie sie beim Sieben übrig-ble ibt (siehe Sei te 89).

3. Die entsprechende Erdmischung. 4. Sand zur Drainage.

3 mm fü r kl eine Bonsa i. 6mrn für große Bonsai.

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U mpflanzen

Es ist sehr wichtig, daßdie Drainageöffnungen einer Bonsa ischale bedeckt !.ind. Einen 3 mm Maschendraht in quadratische Stücke von 5- 8 cm zu schneiden, ist die einfachste Methode, die unterschiedlich großen Öffnungen abzudecken. Die Ma~chcn dürfen nicht kleiner sein als 3111m , weil sonst das Wasse r zu langsam abfl ießt. und wenn Sie größere Maschen verwenden, wird die Erde ausgeschwemmt.

Abbildung 216 Biegen Sie ein Drahtstück von l ,5 oder 2 111111 Stärke zu einem U und schieben Sie es in die Mitte des Net-zes.

Abbildung 217 Legen Sie das Netz auf die Öffnung. so daß die Drahtenden am Schalenbo-den herausschauen und biegen Sie den Draht um .

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Abbildung 218 So wird die Abdeckung der Draina-geöffnung an ihrem Platz festgehal-tcn.

Abbildung 219 Aus Japan importierte Abdeckungen für die Drainageöffnungen aus Ton.

Abbildung 220 Sehr praktische Abdcckungen von Drainageöffnungen sind Scherben von zerbrochenen Tontöpfen.

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Abbildung 221 Streuen Sie Ki es von 6- 12 mm Körnung in die Schale. so daß der Bo-den bedeckt ist. Füllen Sie darauf eine Schicht der entsprechenden Erdmi-schung und lassen Sie an der Stelle, an der die Pflanze gesetzt wird, eine klei-ne Erhöhung entstehen.

Abbildung 222 Die Pflanze sollte rechts oder linksau-ßerhalb des Mittelpunktes gesetzt werden. und zwar hinter der Mittelli-nie. Der Baum sol lte dabe i leicht nach vorn geneigt se in. Die offenen Krei se zeigen die ri chtige Position an, die Kreuze die falsche.

Abbildung 223 Wenn die Schale flach ausfällt wird die Erdoberfläche erhöht. Oie Erhe-bung kann ungefähr die Höhe der Schale aufweisen. Diese r Baum sitzt et\\a~ zu hoch.

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Abbildung 224 Der Baum ist zu tief gepflanzt.

Abbildung 225 Die richtige Plazie rung. Die Fortset-zung der Oberflächenneigung führt zu einer Stelle e twas unterhalb der Scha-lenecken.

Abbildung 226 Wenn der Baum zu groß ist, sollte er in der Schale befestigt werden.

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Abbildung 227 Der Baum kann zusätzlich noch a u-ße rha lb fixiert werden.

Wählen Sie ei nen schattigen Platz, wenn Sie ans Umtopfen gehe n. Lockern Sie d ie Wur-ze ln des ursprüngliche n Wurzelba llens. Lassen Sie die Wurzeln nie au~trocknen. Vor dem Ve rpflanzen sollte n Sie den Bo n ai we niger wässern. Nehmen ic e twa ~- 6 cm Erde von a lle n Seiten weg. Die stärke re n Pfa hlwurzeln und die wuchernden Wurzeln werde n abgeschnitten. Das Zurückschneiden der Wurzeln regt die Bi ldung kleinere r Wurzeln an und auch das verstärkte Wachsen der Äste (siehe Seite 47). Direkt unterhalb des Stammes befindet ~ich meist eine Ansa mmlung von verbrauchter Erde und ve rrotte -te n Wurzeln. Diese werden herausgeschnitte n. Dabe i bildet sich e ine kle ine Ve rtie fung. Alle hcrausragenuen Wurzeln we rde n ~chräg abgeschnitten. Die Wurze ln dürfen nicht abgehauen vvcn.kn. Große Schnittwunden werden mit Bau mwachs ode r künstliche r Rin de ve rschlo!.sen . We nn die Bildung klei ne rer Wurzel n angeregt werden soll , s tre uen Sie e in Bewu rzel ungshormo n auf.

Abbildung 228 Entfernen Sie die verbrauchte Erde und abgestorbene Wurzdn direkt un-ter dem Stamm. Diese Stelle sollte a usgehö hlt werden.

Die Erdmisch ung muß den richtigen Fe uchtigkei tsgehalt ha be n. D ie Erde sollt e weder zu trocken noch zunaß sein. Ve rwe nden Sie e ine n zugespitzten Stab a us Ba mbus ode r normalem H olz. um die Erde in das Wurze l ystcm hineinzuarbe iten. Neh me n Sie nicht die H ä nde dazu, weil sonstleicht Lufttaschen entste hen. Die Erde muß durchlässig blci-hen. damit der Saucrstoff zirkulieren kann .

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Glätten Sie die Erdoberfläche mit e inem kleinen Besen und drücken Sie d ie E rde mit ei -nem kleinen Schäufelchen oder mit den Fingern fest an (siehe Abbildung 26).

Heften Sie die stärkeren Wurzeln , die hoch ragen. mit einer Klammer fest und schneiden Sie die feinen Haarwurzcln, die noch aus der Erde ko mmen. ab. Streuen Sie getrockne-tes Moos auf. Sie können dazu ein 3 mm Sieb ve rwenden. Drücken Sie das Moos an. Stre ue n Sie schließlich t_;ine dünne Schicht fe iner E rde auf.

Abbildung 229 Heften Sie die starken Wurzeln, die noch hochragen, mit ei nem haarna-delförmigen Stück Draht fest.

Jetzt können Sie noch ei ne dünne Schicht fe inen , feuchten Torf aufstreuen, den Sie in trockenem Zustand durch ein 3 mm Sieb geschüttelt haben. Auch ein Stück Sackleinen kann verhindern, daß die E rde weggeschwemmt wird. Benutzen Sie zum Wässern ei ne feine Brause und gehen Sie dabei behutsam vor. Gießen Sie nicht in einem Schwall, weil dadurch das aufgestreute Moos ausgewaschen wird . Wässern Sie grü ndlich und sprühen Sie auch die Unterseite der Äste und Blätter e in.

Die Anwendung von Vitamin B-1 kann dem Baum helfen, über den Schock des Um-pflanzens hinwegzukommen. Halten Sie sich dabe i genau an die Vorschrift. Unterlassen Sie für e in oder zwei Mona te das Düngen. Anweisungen für das weitere Wässern finden Sie unter den Anweisungen zu r täglichen Pflege Seite 110.

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Bonsaibord (BONSAI-TANA)

Wenn ein Bonsai bereits gestaltet ist oder sich in einem fortgeschrittenen Stadium befin-det, sollte er auf einem besonderen Bord oder Tisch aufgestellt werden. Es gibt viele Möglichkeiten, ein Bonsaibord zu bauen. Es sollte praktisch sein, so daß Sie leicht Zu-gang zu den Pflanzen haben. Der Tisch hat dienende Funktion; er sollte in keiner Weise auffallen. Denn das, worauf es ankommt, sind die Bonsai (siehe Photo-Abbildung 1).

Das Aufstellen der Pflanze: Nach dem Verpflanzen wird ein Bonsai sofort gewässert. Es ist besser, die Pflanze sofort auf ihren Platz zu stellen, damit man sie nach dem Gießen nicht mehr bewegen muß. Wird die Pflanze zu oft herumgestellt, setzt sich die Erde zu stark und wird hart, wenn sie trocknet. Die Durchlässigkeit der Erde leidet darunter.

Wählen Sie einen Platz im Halbschatten, an dem die Pflanze Morgensonne erhält. Der Baum sollte außerdem windgeschützt stehen. Plazieren Sie ihn niemals unter einem Dach, wo er keine Sonne, keinen Regen, keinen Tau und keine frische Luft bekommt.

Wenn Sie noch kein Bonsaibord besitzen, sollten Sie die Pflanzen niemals auf die Erde stellen. Legen Sie Bretter oder Ziegelsteine unter die Schale.

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Wässern

atürliches, sauberes Regenwasser e igne t sich am be ten zum Wässernvon Bonsai. Sammeln Sie es in einem Faß aus Keramik oder Holz. Plastik- ode r Metallbehälte r eig-nen sich weniger. Ein paarTropfen eines Insektizids verhindern da Aufkommen von In-scktenlarven.

Normales Lei tungswasser enthält oft Chlor, das den Pflanzen schade t. Wenn das Wasse r e twa 24 Stunden abgestanden ist, kann es gefahrlo. ve rwendet werden.

Wasse r von e inem Teich, e ine m See, e inem Bach ode r von e inem Fluß eigne t sich gut zum G ießen, wenn es nicht verschmutzt ist. O ft wird in Flaschen abge fülltes Wasser ver-wendet.

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Moos

Moos wirkt schön auf der Erdoberfläche eines Bonsai. Es hält auch die feine Erde .fest. Be i de r Anpflanzung von Moos sollte auch die Harmonie berücksichtigt werden. Ein neugestalteter Bonsai mit einer festen Moosschicht sieht nicht natürlich aus. Es ist besser, wenn man das Moos sich zusammen mit dem Baum entwickeln läßt. Es sieht besser aus, wenn die Erdoberfläche nur teilweise mit Moos bedeckt ist. Der Bonsai wird älter und wächst. Mit der Zeit wird e r auch buschiger. Im Schatten, den e r wirft, gedei ht das Moos von selbst

Es ist für e inen Baum weniger gut, wenn die gesamte E rdoberfläche mit Moos bedeckt ist, we il dies die Luftzirkulation e inschränkt und die E rde zu naß hält.

Wie das Wachstum von Moos angeregt wird: Wässern Sie die Erdoberfläche behutsam und verwenden Sie e inen sehr milden Dünger. Sie können zum Beispiel ein Teil Buttermilch auf dre i ode r vie r Te ile Wasser nehmen. Wenn di e Erde alkalisch ist, streuen Sie feinen Torf auf.

Es gibt vie le Arten von Moos. Die samtartigen Sorten e ignen sich am besten. Das gesam-melte Moos wi rd getrocknet. Dann wird es durch e in fe ines Sieb ge rieben und in einem luftve rschlossenen ßehälter gelagert. Wenn es gebrauch t wird , streuen Siees auf die Oberfläche und bedecken es mit feiner E rde.

Der Erfolg ist nicht so gut, wenn Siedas Moos in kleinen Stücken auflegen. Entweder es trocknet aus und wölbt sich, oder es wird nach dem Anwachsen klumpig.

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Düngen

Zum Düngen von Bonsai eignet sich organische r Dünger besser als anorganischer. Künstli ch hergestel lt er Dünge r erzielt zwar oft rasche Ergebnisse bei schwachen Böden. er ist jedoch sehr gefährlich für die Pflanzen, wenn er nicht richtig angewendet wird. Blutmehl, Knochenmehl , Hornspäne, Fischmehl und gut verrotteter Mist sind für Bon-sai sehr zu e mpfehlen.

Verschieden Arten von Dünger:

I. Feste Form Mischen Sie zwei Teile Rapsschrot und ein Teil Blutmehl oder Knochenmehl mit Wasser zu einem Teig. der etwa so weich ist wie ein Ohrläppchen. Die Masse darf nicht zu trocken und nicht zu naß sein. Fo rmen Sie den Teig w kleinen millenvon der Größe eines Tischtennisballs (e in gehäufter Teelöffel). Sie können die Bälle auf 3- 5 cm Höhe abflachen und auf die Erdobe rfl äc he jedes Ihrer Bonsai legen. Sie können dem Te ig auch die Form eine r Wurst von ca. 3 cm Durchmesser geben, die Sie in kleine Scheiben von 3 cm schneiden. Eine weitere Mögli chkei t ist. einen Kuchen von 40 x -W x 3 cm zu formen und in ca. 3 cm große Stücke zu teilen. Bewahren Sie den Dünger in einem luftdicht ver. chlosscnen Behälter auf und sprühen Sie ein Insektizid darüber. Er darf nicht länger als ein bis zwei Monate gelagert werden.

Zur Anwendung legen Sie den Dünger an jede Ecke der Schale oder hinter den Stamm zwischen Pflanze und Schale. Legen Sie den Dünger nicht in die unmittelbare Nähe des Stammes. In einem Bereich ohne Wurzeln wird der Dünger die Wurzelbil-dung an regen.

A bbildung 230 Düngemischung in kleine Kugeln ge-formt.

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Abbildung 23 1 Gerollter Teig in kleine Teile geschnit-ten.

Abbildung 232 Fe ter Dünger zu einem Kuchen ge-fo rmt und in Stücke geschnitten.

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2. Düngemehl Mischen Sie zwei Teile Rapsschrotmehl und ein Teil Blutmehl oder Knochenmehl in einem Gefäß. Wenn Sie die Mischung anwenden, sollte sie nicht über die gesamte Erdoberfläche gestreut werden. Denn das Mehl wird beim Gießen weggeschwemmt und außerdem wird die Moosschicht zerstört . Legen Sie kleine Häufl e in an die Ecken der Schale.

3. Flüssigdünger Es gibt organischen Flüssigdünger, de r sich für Bonsai gut eignet. Bitte beachten Sie die Anwendungsvorschrift.

4. Dünger aus ve rrottetem Tierdung Der Dünger sollte gut verrottet sein, bevor e r verwendet wird. Füllen Sie den Dung in einen Sack und hängen Sie ihn in ein Wassergcfäß. Verdünnen Sie die Flüssigkeit und gießen Sie damit die Pflanzen. Die Düngelösung darf nicht zu konzentriert sein, -.veil sie sonst die Wurzeln der Pflanzen verbrennt.

5. Knochenmehl Knochenmehl sollte vor der Anwendung für blühende Bonsai , wie Glyzine und Gra-natapfelbaum, mit Erde gemischt werden.

Die Mengen: Kleinere Dosierungen und häufigere Anwendungen sind besser als größere Mengen und längere Zeiträume zwischen den einzelnen Düngegaben. Eine Pflanze, die krank ist, sollte nie gedüngt werden.

Verwenden Sie e in Düngestück oder einen Eßlöffe l Düngemehl für e twa vie r Lite r Erde. Halten Sie sich genau an die Anweisungen , wenn Sie im H andel erhältlichen Flüssigdün-ge r verwenden.

Das Düngen: Die Pflanzenart , das Alter des Baumes und sein Gesundheitszustand muß beim Düngen beachtet werden. Die meisten Nadelge hölze benötigen nicht so vie l Dünge r wie Laub-bäume.

1. D ie Düngesaison beginnt im April und dauert bis Oktober. Düngen Sie nur während der aktiven Wachstumsperiode.

2. Setzen Sie den Dünger ein oder zwei Monate nach dem Verpflanzen ab. 3. Düngen Sie e inmal im Monat oder kleinere Mengen alle zwei Wochen. 4. Kamelien, Azaleen, Gardenien und Rhododendren brauchen einen e igenen Dünger.

Nehmen Sie e inen sauren, e isenhaltigen Typ. Verwenden Sie einen größeren Anteil an Knochenmehl und Rapsschrotmehl für alle früchte-, beeren- und blütentragenden Pflanzenarten. Blutmehl und Rapssch rotmehl ist fü r alle Nadelgehölze und für Bäu-me, die ihres schönen Laubes willen kulti vie rt werden, zu empfe hlen.

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5. Falls di e Erde zu sa ue r ist, können Sie Kalkste inmehl , Ho lzasche oder H olzkohle auf-streuen, um der Erde d ie Säure zu ne hmen.

6. Wenn der Baum Anze ichen des Mangels an Mineralien zeigt (gelbe Blätter, Bla ttfl ek-ken, verfärbte Blattspitzen, sollten Sie e inen Dünger anwenden, de r Spurenelemente wie Kup fe r, E isen, Mangan, Zink u. a. enthält. Halten Sie sich genau an die Anwei-sung.

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Tägliche Pflege

1. Wässern: Kontrollieren Sie Ihre Bonsai täglich. Wenn sie trocken sind, müssen sie gewässert werden. Sind die Pflanzen noch feucht, genügt ein leichtes Übergießen der Erde. Ein schwacher Regen bringt oft nicht genügend Feuchtigkeit. Der Morgen oder frühe Abend ist die beste Zeit zum Gießen. Niemals dürfen die Pflanzen in der größten Mittagshitze gewässert werden. Falls es Frost gegeben hat, sollten Sie warten, bis die Erde aufgetaut ist. Machen Sie auch den Stamm und die Äste naß. Das wird die Moosbildung und die Entwicklung von Flechten fördern. Ver-gewissern Sie sich, daß die Erde auch hinter dem Stamm und an Stellen, die durch die Äste geschützt sind, feucht geworden ist.

Bei großer Hitze sollten Sie die ganze Umgebung der Pflanzen befeuchten, also auch den Boden, die Tische und die Wände. Auf diese Weise wird die Luftfeuchtigkeit im Bereich der Pflanzen erhöht. Kontrollieren Sie die Feuchtigkeit der Erde besonders an windigen Tagen. Wenn eine Pflanze in der heißen Jahreszeit auch nach zwei oder drei Tagen nicht trocken wird, sollten Sie nach den Ursachen forschen. Normalerwei-se ist die Pflanze in solchen Fällen falsch gedüngt worden, oder die Erde ist nicht durchlässig genug.

Wenn eine Pflanze stark ausgetrocknet ist, geben Sie ihr nicht zuviel Wasser auf ein-mal. Gießen Sie nur leicht und stellen Sie die Pflanze an einen feuchten und schatti-gen Platz. Der Nachttau wird dann die feinen Haarwurzeln wieder beleben. Am nächsten Tag können Sie wieder stark wässern. Manchmal ist es auch empfehlens-wert, den ganzen Bonsai in Wasser zu tauchen, aber nur während des Sommers und auch nicht jeden Tag.

2. Formen und Schneiden: In der Bonsaikultur ist es sehr wichtig, daß die Pflanze durch das Zurückschneiden· weiter gestaltet wird. Sie können zum Beispiel eine Baumspitze oder die Spitze eines Astes zurücknehmen und sie durch einen schwächeren Seitenast, durch einen Trieb oder durch eine Knospe ersetzen.

Äste werden immer von außen her gekürzt. Wenn Sie die Zweige innen zurückschnei-den, wird der Ast zu lang werden und er verliert seine KompaktheiL Halten Sie den Baum auch nicht zu buschig. Er bekommt sonst im Innern zu wenig Sonnenlicht und die Zweige zum Stamm hin sterben ab. Nadelgehölze, großblättrige, immergrüne Bäume und Laubbäume wollen jeweils verschieden behandelt werden.

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Kiefern: Im Frühling, nach dem Märzanfang, können die neuen Triebe de r Kiefern zurliekge-zupft werden. Achten Sie dabei auf die Form, die Sie anstreben. Im Herbst (Septem-ber, Oktober, November) schneiden Sie di e Triebe, die im Frühjahr nicht be~eitigt

worden sind. Kürzen Sie auch alles andere . das zu lang geworden i~t. La~sen Sie eini-ge Nadeln übrig. Die Zweige werden chräg abgeschnitten mit der Schnittstelle nach oben. Von der Bau mform hängt es ab, wieviele adeln belassen werden.

Abbildung 233 So wird ein Zwe ig geschnitten. Der Schnitt muß schräg gemacht werden.

Abbildung 234 Die Schnittste lle sollte oval sein und nach oben schauen.

Abbildung 235 So darf ni cht geschnitten werden.

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Abbildung 236 Der A~t sollte nicht gerade abge-. chnitten we rden. Ei ne runde Schnitt-ste lle heilt auch langsa mer.

Wacholder: Äste und to te Zweige kann man immer schneiden. Alles, wa~ zustarkgewachsen ist. muß ge kürzt we rden. Die Spitzen der Nadeln mü~scn ständigabgezupftwerden. da-mi t sie dicht ble iben. E in kräftiger Ast, der abgestorben ist kann als J I behandelt werden (siehe Seite 60).

Abbildung 237 Die jungen Nadeln de Wacholder werden mit den Fingern oder mit der Pinze tte abgezupft.

Abbildung 238 So werden die Nadeln des Wacholder gc chnittcn.

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Abbildung 239 Die Nadeln dürfen nicht in Bündeln abgeschnitten werden.

Andere Nadelgehölze: Fichte, Zeder, Sicheltanne , E ibe, Zypresse, Hemlocktanne, Steineibe usw. , so llten leicht gekürzt werden, wenn die Wuchsform des Baumes durch allzu sta rkes Wachs-tum übe rdeckt wird.

Laubabwerfende Bäume: Laubbäume und großblättrige, immergrüne Pflanze n werden zuri.ickgeschnittcn. wenn der neue Austrieb fest geworden ist. Größere Gestaltungseingriffe soll ten im-me r während der Ruheperiode vorgenommen werden.

Blattschnitt und Entlauben (siehe Seite 53): Ve rwelkte Blüten, Früchte, Beeren und Samenkapse ln sollten mit Stiel entfernt wer-den . Belassen Sie Früchte und Beeren nicht zu lange, we il sie den Baum schwächen. Abgestorbene Zweige und ve rwe lkte Blätter müssen entfe rnt werden. Ein Zweig wird immer am lebenden Holz zu rückgeschn ittcn. Die Wunde he ilt schne lle r und ne ues Wachstum wird angeregt.

Alle Schößlinge, die am Stamm austre iben, werden beseitigt. e benso jeder neue Aus-trieb an e iner Astgabe lung. Eine Ausnahme besteht nur, wenn e in E rsatzzweig ge-braucht wird ode r wenn Sie das Wachstum des Astes reduzieren wollen.

Abbildung 240 Alle Tri ebe, d ie am Stamm ansetzen , we rde n entfe rnt.

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3. Umpflanzen: Wechseln Sie die Erde jährlich, wenn der Baum noch wachsen soll (siehe Seite 117). Hat der Bonsai bereits eine gute Form erreicht, können Sie wen iger häufig umpflan-zen. Nadelgehölze werden alle drei bis fünf Jahre umgetopft. Es kommt dabei auf die jeweiligen Bedingungen an. Laubabwerfende Bäume verpflanzt man nach ein oder zwei Jahren, junge Nadelgehölze alle zwei bis drei Jahre.

Verwenden Sie eine grobcre und kantigere Sandkörnung für Bonsai, die rauh und wild aussehen sollen. Für gefäll igere Wuchsformen verwenden Sie besser eine feinere Erdmischung. Beseitigen Sie die verbrauchte Erde direkt unter dem Stamm (siehe Seite 101).

Bei den meisten Laubbäumen wird fast die gesamte Erde entfernt, bei Nadelgehöl-zen nur ein Teil davon. Schneiden Sie die Wurzeln an zwei oder drei Stellen weit zurück, so daß ein spitzwinkliges Dreieck entsteht. Schneiden Sie das Wurzelwerk an diesen Stellen bis zum Fuß des Stammes zurück, und zwar möglichst entlang einer kräftigen Wurzel.

Abbildung 241 Entfernen Sie das Wurzelwerk in Form eines spitzwinkligen Dreiecks entlang einer kräftigen Wurzel.

4. Soforthilfe für einen kranken Baum: Läßt die Pflanze Zeichen von Schwäche erkennen oder sieht sie krank aus, sollte das. Düngen unterlassen werden. Auch ein schattiger Platz ist für kranke Pflanzen un-geeignet. Nehmen Sie die Pflanze mit Sorgfalt aus der Schale und dünnen Sie die Wurzeln aus, die aus dem Ballen herausragen. Pflanzen Sie den Bonsai in eine größe-re Schale und stellen Sie ihn an einen halbschattigen Platz. Oder pflanzen Sie den In-validen im Halbschatten direkt in die Erde.

Wenn die Pflanze sich in einem sehr schlechten Zustand befindet, kann als letzte Maßnahme folgendes versucht werden: Waschen Sie die Erde völlig aus den Wurzeln und pflanzen Sie den Baum in puren Sand. Geben Sie ihm Halbschatten, bis er wie-der zu treiben beginnt. Unterlassen Sie das Düngen.

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). Spritzmittel gegen Inse kten und Pilze: Behandeln Sie die Bonsai während de r Ruheze it mit im Handel erhältlichen Insekti -ziden oder Fungiziden. Während de r Wachstumspe ri ode sollten Sie nur bei Bedarf spritzen. Das Vorkommen von Ameisen ist hä ufig e in Hin weis auf Blatt- und Schild-läuse . In vielen Fällen muß der Baum dann behande lt werden.

6. Die Pfl ege von JIN, S H ARI und SABA-MIKI: Nach dem Glä tten der be hande lte n Fläche n warte n S ie . bis die JI N -Ste llen völl ig trocken sind und Anzeichen von kleine n Rissen erken nbar werde n. An heiße n Som-mertagen tragen S ie um die Mittagszeit ei ne flüssige Kal k-Schwefel-Mischung auf, die Sie wenigstens zweimal im Jahr für die Zeit von zwei ode r drei Jahren wie derho-len . Schmi rgeln Sie imme r die alte Lösung ab, bevor Sie die neue auft ragen.

7 Verschiedenes: Um e inse itige Entwicklung zu ve rme ide n. müssen die Bonsai auf ih re m Bord öfter gedre ht werden. D ie Trie be und Blä tte r brauche n regelmäßig Sonnen licht. wei l sie sonst mit der Zeit abste rben.

Ste llen Sie d ie Nadelge hö lze a uf e in höheres Bord a ls d ie Laubbäu me . de nn d ie hö her ste he nde n Pflan zen werden rasche r trocke n.

Falls e in Ast im unte ren Bereich schwach wird , schneide n Sie ihn nicht zurück. Drah-ten Sie den A st und biegen Sie ihn aufw~irts, bis e r sich e rh o lt hat.

Abbildung 242 Manchmal wachsen lange Wurze ln aus den Drainageöffnungen.

Abbildung 243 Kontrollie re n Sie rege lmäßig die Öffnunge n und beseitigen Sie die her-ausragenden Wurzeln.

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Kontrollie ren Sie die Drainageöffn ungen regelmäßig. Denn Wurzeln und Erde können die Offnungen verstopfen. Reinigen Sie die Löcher mit Draht oder der Rückseite e iner Pinzette. Herausragende Wurzeln werden abgeschnitten.

Nach schweren Regenfällen oder wenn der Wasserdruck beim Gießen zu hoch war, muß d ie ausgeschwemmte Erde e rsetzt werden. Falls Wurzeln an der Oberfläche oder der Fuß des Stammes mit e inem weißen Belag bedeckt sind, legen Sie e ine Schicht Torf oder feinen Humus darüber. Wenn die Schicht zu stark ist, muß der Baum verpflanzt und für e in halbes Jahr tief e ingegraben werden. Ein weißer Belag aus Alkalisalz an der Schale wird mit e iner Mischung aus Essig und Wasser beseitigt. Ble ibt die Behandlung erfolglos, muß die Schale für e inige Monate e ingegraben werden.

Schützen Sie Ihre Bonsai gegen extreme Wette rbedingungen, beispielsweise Hitze- und Kältewell en , starke Winde u. ä. H alten Sie die Daten e ines jeden Ihrer Bonsai mit Hilfe von Schildchen oder mit Nummern versehenen Anhängern fest, wichtig sind vor allem die Angaben über das Umpflanzen.

Die e inzelnen Gestaltungsphasen der Bäume können durch Photos dokumentiert wer-den, wie man in Bildern die Entwicklung der e igenen Kinder festhält. Photos sind auch hilfreich im Fa ll e ines Diebstahls.

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Tabelle für das Umtopfen oder für das Wechseln der Erde X = Umtopfmonat 0 = Umtopfen nach Blattschnitt

3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Erde wechseln:

Specics alle

AHORN (MOMIJI, KAE D E) X X X X X 1- 3 Jahre

APFEL (RINGO) X X X X 1-3 Jahrc

AZALEE (TSUTS UJI ) X X X 1-2 Jahre

BAMBUS (TAKE) X X X X X X 2- 3 Jahre

BIRKE (SHIRAKABA) X X X X 1-2 Jahre

BUCHSBAUM (TSUGE) X X X X X 1-2 Jahre

EIBE (TCHIJ ) X X X 3 Jahre

EICHE (KASHI , SHI I. KU NUG I) X X X 1-4 Jahre

FELSENM ISPEL (BENISHITAN) X X X X X X X X 1-2 Jahre

FEUERDORN (TACH IBANA-MODOKI) X X X X X X X 1- 2 Jahre

FICHTE (EZO-MATSU) X X X X X 3-6 Jahre

FÖHRE (MOMI) X X X X X 3-5 Jahre

GIN KGO (ICHO, G INNAN) X X X X X 1-3 Jahre

GLYZINE (FUJI) X X X 3 Jahre

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Tabelle für das Umtopfen oder für das Wechseln der Erde X = Umtopfmonat = Umtopfen nach Blattschnitt

1 4 7 8 9 ] 1 Erde wechseln:

alle s

G RA .ATAPFEL (ZAKURO) X X X X X X Jahre

GUMMIBAUM (ICHIJIKU) X X X X X l-2 Jahre

JUNIPERUS CHINENSJS (SH IMPAK U) X X X X 3-6 Jahre

KAMELIE (TSU BAKJ) X X X X X t-2 Jahre

KIEFRN (andere ab aufgeführt) (NISHIKI- MATSU) X X X X X 4-7 Jahre

sonst. KONIFE RE N (TOKIWA, SHOHAKU) X X X X X 3- 5 Jahre

LAGERSTROEMIA I iDJCA (SARUS U BERI) X X X X 1-2 Jahre

sonst. LAUBBÄUME (RAKUYOJU, ZOGT) X X X X 1- 2 Jahre

MÄDCHENK IEFER (GOYO-MATSU) X X X X X 3-5 Jahre

OLIVE (GEKKEIJU) X X X I-3 Jahre

PALMEN (SOTETSU, SHU ROCHIKU) X X X X X t -4 Jahre

PRUNUS MUM E (UME, SUMO MO, ANZU) X X X X 1-2 Jahre

QUITTE (BüKE, KARIN) X X X X X X 1-2 Jahre

SCHEINZYPRESSE (H INOKI. CHABOHJBA) X X X X X 2-4 Jahre

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Bonsai-Größen

So etwas wie die richtige oder falsche Größe eines Bonsai gibt es nicht. Die Größe ~.iner Pflanze hängt vom persönlichen Geschmack, von der Wuchsform und vom Platz ab, an dem sie aufgestellt ist. Der erste Eindruck von Bonsai vermittelt die Vorstellung, daß es sich um kleine Bäume handelt, die wenig Platz beanspruchen und den Alltag schöner machen. Ein Bonsai muß jedoch nicht auf eine bestimmte Größe gebracht werden. Es geht vielmehr darum, daß sich durch die Gestaltung die besten Eigenschaften der Pflan-ze entwickeln.

Das richtige Verhältnis zwischen der Größe eines Bonsai und dem Platz, den er bean-sprucht, ist folgendes: Einem Bonsai von5 - 7 cm Größe entspricht der Platz einer Tata-mimatte, deren Größe 90 x 180 cm beträgt. Einem Bonsai von 12 cm Höhe entspricht der Platz von zwei Tatami matten . Ein 100 cm hoher Bonsai würde einen Platz von 20 Ta-tamimatten erfordern. Das ist eine Fläche von 6 x 5,50 m.

Die Größe eines Bonsai zu bestimmen, ist sehr schwierig. Normalerweise gilt die folgen-de Grundeinteilung:

1. Großer Bonsai (ÖMONO BONSAI): Die maximale Größe eines Bonsai beträgt ohne Schale 130 cm. Man spricht von ei-nem Bonsai für zwei Leute, für drei Leute und für vier Leute, je nachdem wieviele zum Tragen nötig sind. Ein Bonsai, rler größer ist als 130 cm, wird HACHI-UYE ge-nannt und in der Regel in einem Hof oder für kurze Zeit in einem großen Gebäude aufgestellt. Ein gestalteter Baum, der nicht in eine Schale sondern im Garten ausge-pflanzt ist, wird nicht als Bonsai bezeichnet. Man nennt ihn NIWA-GI, auch wenn er kleiner ist als 130 cm.

2. Mittlerer Bonsai (CHUMONO BONSAI): Ein Bonsai von dieser Größe kann ohne weiteres von einem durchschnittlich starken Mann getragen werden. Er besitzt die Größe von 45-90 cm. Diese Art von Bonsai läßt sich sehr effektvoll aufstellen und ist gleichzeitig leicht zu transportieren .

3. Bonsai für eine Hand (KATADE-MOCHE BONSAI): Ungefähr 20 - 40 cm hoch ist diese Art von Bonsai, abhängig von der Form des Bau-mes. Die Felsenform gehört nicht zu dieser Kategorie. Die Größe für eine Hand ist die beliebteste bei den Bonsaifreunden.

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Bonsai-Größen

4. Kleiner Bonsai (KOMONO BONSAI): Bäume mit einer Höhe von 12-18 cm gehören zu dieser Größe. Es ist nicht e infach , e inen Baum, der so kle in ist, mit allen Ei nzelhe iten , die zu e inem ri chtigen Baum gehören, zu kultivieren. Bestimmte Pflanzen wie die Ulme oder de r Cotoneaster be-sitzen eine sehr feine Struktur, so daß sie als kleine Bonsai gestaltet werden können.

5. Miniaturbonsai (MAME BONSA I): Die kleinste Bonsaiart. Vier oder fünf Miniaturbonsai haben auf e ine r Hand Platz. Die .,Größe·· der Pflanzen ist faszinierend . Ihre Pflege ist jedoch sehr schwierig. Und es ist nicht einfach, die Miniaturen zu gestalten. Manchmal werden sie auch Taschen-Bonsai genannt.

Schließlich gibt es noch e ine mikroskopische, auch Mohnsamen-Größe, KESHI-TSUBU, genannt. Der Samen dieser Pflanze n wird direkt in die winzigen Schalen gesät. Auf diese Weise werden sehr gute Ergebnisse e rzie lt .

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Bonsai-Formen

Es ist faszinierend, draußen in der Natur die Baumformen zu studieren und sie sich als Bonsai vorzuste llen. Keine zwei Bäume gleichen sich. Es gibt e ine bestimmte Ähnlichkeit zwischen den Bäumen der gleichen Spezies . Und die Unterschiede, die Sie feststel-len, hängen hauptsächlich von der Lage und den Umwelteinflüssen ab. Dennoch bilden die Bäume ein charakteristisches Erscheinungsbild aus, an dem sie auch vom oberfläch-lichen Betrachter e rkannt werden. Die Einteilung der japanischen Bonsaifo rmen gehen vom unterschiedlichen Erscheinungsbild der Bäume in der Natur aus. Und weil viele Bonsai Grenzfälle sind, werden ·sie dort e ingeteilt, wohin sie nach ihren Merkmalen gehören.

Im folgenden werden einige mehr a llgemeine Bonsaiformen angeführt, zusammen mit den Merkmalen, von denen sie geprägt sind:

BONJU TACHI-GI

CH OKKA N SHAKAN

SHO-SHAKA N CHU-SHA KAN DAI-SHAKAN

MOYOGI FUKINAGASHI BUNJIN BANKAN NEJIKAN SABAKAN KOB U KAN SHARIKAN

KENGAI KENGAI HAN-KENGAI DAI-KENGAI GAITO -KENGAI

Bonsai aufrecht gerader Stamm geneigter Stamm se hr wenig geneigter Stamm mäßig geneigt extrem geneigt frei aufrecht windgepeitscht abstrakter und freier Stil knorriger Stamm verdrehter Stamm gespaltener oder ausgehöhlter Stamm knotiger Stamm abgeschälte Rinde

Kaskade gewöhnliche oder normale Kaskade mäßige oder Halbkaskade extreme, fast senkrechte Kaskade Klippen- oder gewölbte Kaskade

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TAKI-KENGAI ITO-KENGAI

TAKAN-KENGAI SOKAN SOJU KABUDACHI KÖRABU KI

NETSURANARI

YAMA-YORI IKADABUKI YOSE-UYE ISHI-ZUKE TAKO-ZUKURI NE-AGARI SAIKEI

JUKEI MATSU-ZUKURI HÖKI-ZUKURI TAMA-ZUKURI RÖSOK U-ZUKURI KASA-ZUKURI HÖSHÖ-ZUKURI

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Wasserfall-Kaskade Stamm und Äste fa llen kaskadenförmig wie ein Bündel Fäden drei- und mehrstämmige Kaskade Doppelstamm Zwillingsstamm Mehrfachstamm mehrfache Triebe aus einem Stamm oder "aus einem Schildkrötenpanzer \\iachsend" kriechende Form, Sprößlinge aus einer langen Oberflächenwurzel Sprößlinge aus einem abgefallenen Zapfen Floßform Gruppenpflanzung Pflanzung über den Fels Tintenfisch-Form Stelzwurzel- Form Gruppenpflanzung mit Bäumen, Felsen, Pflanzen und Moos, gestaltet zu einer natürlichen Landschaft Formen oder Umrisse des Bonsai traditionelle Kiefernform Besenform Ball- oder Eiform Flammenform Schirmform übertriebene MATSU-ZU KU RI oft als Hintergrund für NOH-Spiele verwendet

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Beispiele der streng aufrechten Form (CHOKKAN)

Die folgenden Beispiele sind Variationen der streng aufrechten Form:

Abbildung 244 Wenn es möglich ist, wird der Haupt-ast auf der Rückseite zwischen dem ersten und dem zweiten Ast plaziert.

Abbildung 245 Die Äste sind aufwärts gerichtet. Es sind die Kennzeichen eines jungen Baumes.

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Abbildung 246 Die Äste wachsen horizontal. Nur die Astspitzen sind leicht aufwärts gerich-tet.

Abbildung 247 Mehr nach unten gerichtete Äste las-sen den Baum groß und schlank er-scheinen.

Abbildung 248 Die Äste sind stark nach unten gerich-tet und unterstreichen dadurch die Stärke des Stammes.

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Abbildung 249 Die Äste bilden eine beinahe flache Krone. Die Rinde des Stammes ist teilweise abgeschält und als JIN ge-taltet. Es entsteht der Eindruck, als

seien dies die Folgen eines großen Sturmes.

Abbildung 250 Sehr kräftiger Stamm. Der erste und dritte Ast sowie die Spitze wurden als J IN gestaltet.

Abbildung 251 Der Stamm ist ausgehöhlt (SABAMI-KI) und die nächsten Äste sind als JIN gestaltet.

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Abbildung 252 Die Äste sind extrem abwärts gerichtet. Der Baum wirkt wie ein geschlossener Regenschirm.

Abbildung 253 Die breiten Äste sind weit oben und sehr eng beisammen. Sie wirken wie ein geöffneter Regenschirm.

Abbildung 254 Die Äste wachsen auf einer Seite. Die Spitze und der Gegenast sind als JIN gestaltet.

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Abbildung 255 Der ursprüngliche Stamm war abge-torben. Ein Ast hat seine ursprüngli-

che Funktion übernommen.

Abbildung 256 Die Rinde eines gedrehten Stammes wurde abgeschält (SHARI). Siehe Seite 60.

Abbildung 257 Der Baum ist größtenteils abgestor-ben. Nur ein Ast von Bedeutung ist übrig geblieben.

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Abbildung 258 Der Stamm auf der rechten Seite ist tot. Die Rinde wurde abgeschält, und die Äste wurden als JIN gestaltet.

Abbildung 259 Nur ein Ast ist übrig geblieben und hat auf seine Weise die Form eines Baumes angenommen.

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Beispiele für den geneigten Stamm (SHAKAN)

Die geneigte Stamm-Form wird in drei Typen eingeteilt. Die Einordnung hängt von, der Stärke der Neigung ab (siehe Seite 123). Die Ausgeglichenheit des Baumes wird da-durch erreicht, daß sich die Spitze in die Gegenrichtung neigt. Auch der erste Ast kann auf vielfache Weise für den Ausgleich sorgen.

Abbildung 260 SH 0 -SHAKAN. Der erste Ast befin-det sich auf der geneigten Seite des Stammes. Die Äste auf dieser Seite sind leicht aufwärts gerichtet, während sie sich auf der Gegenseite leicht nach unten neigen.

Abbildung 261 SHO-SHAKAN. Der erste Ast setzt auf der Gegenseite der Neigung an.

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Abbildung 262 C H U-SHAKA N. D er erste Ast ist hinabgebogen zum Fuß des Stammes, um ein Gegengewicht zu schaffen.

Abbildung 263 DAI-SHAKAN. Der erste A st setzt an der Vorderseite des Stammes an. Er breitet sich nach beiden Seiten aus, ohne zu stören.

Abbildung 264 Beispiel ei nes SH AKAN-KOBOKU. Geneigte Stamm-Form. Der Baum hat e inen alten, untersetzten Stamm. Eiche, Quercus chrysolepis Lieb-mann. Gesammelt 1960.

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Abbildung 265 Der gleiche Baum zwei Jahre später.

Abbildung 266 Der gleiche Baum nach fünfjähriger Gcstalt ungsarbcit.

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Beispiele von laubabwerfenden und immergrünen Bonsai

Abbildung 267 TAMA-ZUKURI. Aufrechter Stamm mit nahezu kugelförmiger Umrißli-nie.

Abbildung 268 ROSOKU-ZUKURI. Aufrechter Stamm. Die Krone hat den Umriß ei-ner Kerzenflamme. Ginkgo-Bäume sind normalerweise in dieser Form ge-staltet.

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Abbildung 269 HOKI-Z UKU RI. Besenform. Die Familie der Ulmen wird gern in der Besenform gestaltet.

Abbildung 270 SHIZEN-ZUKURI. Eine natürliche Baumform. Achten Sie nicht zu genau auf die Anordnung der Äste.

Abbildung 271 MATSU-ZUKURI. Die Kiefernform wird häufig für laubabwerfende Bon-sai verwendet.

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Abbildung 272 Ein weiteres Be ispiel für MATSU-ZUKURI oder die Kie fernform.

Abbildung 273 KOBOKU. Großer, a lte r Stamm. Diese Fo rm wird bei Laubbäumen und bei immergrünen Bonsai ange-wendet. Die Äste werden gestaltet, je nachdem, wie sie ansetzen.

Abbildung 274 SABA-MlKl. Ein alte r Stamm wird so bearbeitet, daß er wie e in gespal-tener Stamm aussieht.

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Gestaltung der Besenform (HOKI-ZUKURI)

Eine fre i wachsende Ulme mit einem hohen Stamm, hoch ansetzenden Ästen und guten Wurzeln kann als Besenform gestaltet werden . ..

A bbildung 275 Machen Sie außerhalb der Mitte des Stammes e inen V-förmigen Ein-~chnitt, und zwar in der dreifachen Höhe des Stammdurchmessers.

Abbildung 276 Wenn der Stamm stark ist, können Sie das Kernholz ziemlich tief ausschnei-den. Verle tzen Sie jedoch nicht das Kambium. Es trägt dazu bei, daß die Wunde schnelle r heilt.

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Abbildung 277 Der angeschnittene Bereich wird mehrmals mit Band oder Bast umwik-kelt. Dadurch wird eine Knotenbil-dung verhindert. In einem Jahr wer-den sich eine Menge Triebe gebildet haben.

Abbildung 278 Wenn der Stamm nicht richtig einge-bunden wurde, bilden sich Knoten, wenn die Pflanze austreibt.

Abbildung 279 Im Herbst wird der neue Austrieb auf die halbe Länge des Stammes zurück-geschnitten. Achten Sie darauf, daß die Schnittstellen innen sind und die neuen Triebe nach außen wachsen. Der Mitteltrieb bleibt stehen. Er regt das weitere Wachstum an und sorgt für das Gleichgewicht mit dem ursprüng-lichen Stamm.

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Abbildung 280 Im Herbst de folgenden Jahres wer-den di e neuen Triebe, ausgenommen de r mittle re , wieder zurückgeschnit-ten. Diesmal wird jedoch weniger zu rückgenommen. Auch die nächsten Jahre wird jeweils nicht ganz so viel wie im Vorjahr gekürzt.

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Beispiele für die frei aufrechte Form (MOYOGI)

MOYOGI ist di e verbreitetste aller Bonsaiformen. Vor allem Eichen , Kiefern, Wachol-der und andere Nadelgehölze werden im frei aufrechten Stil gestaltet. Auch G ranatap-felbäume, Ahorn, Aprikose und Apfelbäume e ignen sich. Der frei aufrechte Bonsai hat einen leicht geschwungenen Stamm, und zwar so, daß er den Betrachte r anspricht. Jede Übertre ibung ist zu vermeiden. Der frei aufrechte Stil ist in den meisten Bonsaisamm-lungen zu sehen.

Abbildung 281 Der populäre MOYOGI-Stil.

Abbildung 282 Die Ausgewogenheit der Wuchsform wird dadurch sichtbar, daß sich die Spi tze genau über dem Mittelpunkt des Stammansatzes befindet.

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Abbildung 283 Geneigt aufrechte Form. SHAKAN-MOYOG I. Eine breite, ausgeglichene Form mit e inem stabilen Stamman-satz.

Abbildung 284 Ein gene igter Stam m, ausgeglichen durch ei nen kräftigen ersten Ast, de r stark nach unten gene igt ist.

A bbildung 285 Ein schwere r, tämmiger e rster Ast bilde t ein Gegengewicht zu den kräftig sich ausbre itenden Wurzeln.

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Abbildung 286 Ein frei aufrechter Bonsai mit gebo-genem Stamm und abwärts weisenden Linien im Bereich der Äste und der Wurzeln.

Abbildung 287 MOYOGI mit sehr schön geschwun-genem Stamm. Der starke erste Ast neigt sich zur Wahrung des Gleichge-wichts nach unten.

Abbildung 288 Die Biegungen des Stammes weisen nach oben. Die Krümmungen der Äste dagegen gehen nach unten zum Stamm hin.

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Gestaltung eines japanischen Schwarzkiefer-Bonsai

Mit der japanischen Schwarzkiefer lassen sich die meisten Bonsaistile gestalten, denn sie kann verschiedene Wuchsformen annehmen.

1. Sämling: Einen Bonsai aus dem Sämling zu entwickeln, ist allgemein üblich. Nur dauert es vie-le Jahre, bis ein wirklicher Bonsai daraus entsteht. Im Alter von zwei oder drei Jahren kann mit der Formung der Pflanze begonnen werden. Sie wird in die Erde oder in ein großes Pflanzgefäß gesetzt, damit sie sich gut entwickeln kann. Die Formung wird über mehrere Jahre fortgesetzt (siehe Seite 150). Wenn der Stamm kräftig genug ge-worden ist und die Äste gut entwickelt sind, bekommt der Baum eine Bonsaischale. Die eigentliche Gestaltung kann jetzt beginnen.

2. Baumschulpflanze: Im Gegensatz zur Gestaltung eines Sämlings, benötigen Sie zur Formung einer Baum-schulpflanze bedeutend weniger Zeit. Wählen Sie eine Baumschulpflanze mit guten Wurzeln, einem starken Stamm, kom-pakten Ästen und mit dichten und kräftigen Nadeln. Vor allem sollte die Gestalt des Stammes beachtet werden, denn er ist bereits kräftig und schwer zu formen .

3. Auf dem Feld oder im Garten gewachsene Pflanzen: Manche Baumschulen pflanzen Schwarzkiefern auf Feldern aus. Diese sind das beste Ausgangsmaterial für die Kultivierung eines Bonsai. Suchen Sie eine Pflanze mit ei-nem schön gebogenen, kräftigen Stamm. Warten Sie wenigstens ein Jahr, nachdem der Baum in ein Pflanzgefäß gesetzt worden ist. In dieser Zeit können sich die Wur-zeln entwickeln. Wenn die Nadeln zu lang sind , zu buschig oder gekrümmt, werden sie auf ca. 3 cm zurückgeschnitten. Diese Methode der Beschaffung von Pflanzen kann auch bei anderen Nadelgehölzen und laubabwerfenden Pflanzen angewendet werden.

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Abbildung 289 Wählen Sie e ine POanze mit einem starken Stamm, kräftigen Wurzeln und mit besonderen Ästen, die sich später für die Gestaltung de r Spitze e ignen.

Abbildung 290 Entfe rnen Sie zwei Äste unten und zwei Ä te oben auf jeder Seite und schneiden Sie die Baumspitze ab. Ent-fernen Sie auch die H auptäste an be-lassenen Ästen.

Abbildung 291 Alle Äste soll ten im H inblick auf die künftige Baumform geschnitten wer-den. Belassen Sie die Äste an der Au-ßensei te der Biegungen des Stam-mes.

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Abbildung 292 Die richtige Anordnung der Äste.

Abbildung 293 Falsche Stellung de r Äste. Sie wider-pricht dem Gefühl für Form und

Natürlichkeit.

Abbildung 294 Jede r Ast wird gedrahte t.

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Abbildung 295 Biegen Sie die Äste in ihre Position. Der erste Ast wird nach links gebogen, der zweite nach rechts und die Spitze leicht nach links.

Abbildung 296 Im Herbst wird der D raht entfernt, falls er in die Rinde einschneidet. Wenn die neuen Triebe länger sind als 3 cm, werden sie zurückgeschnitten (siehe Seite 151).

Abbildung 297 Im nächsten Frühjahr werden neue Triebe zwischen den Nadeln entste-hen, und zwar an den Stellen, die im Herbst gekürzt worden sind. Die Äste werden dadurch buschiger anstatt lang und aufgeschossen.

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Abbildung 298 Drahten Sie jeden Ast und biegen Sie ihn flach, nach dem Vorbild des ersten Astes. Alle ersten Äste haben eine be-sondere Stellung.

Abbildung 299 Im Frühjahr werden alle Kerzen gekürzt, wenn sie länger als 3 cm sind. Beim Frühlingsschnitt sollten die Ker-zen ganz entfernt werden.

Abbildung 300 Im zweiten Jahr wird der Baum in eine Bonsaischale gepflanzt (siehe Seite 82).

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Abbildung 301 Mit den Jahren wi rd de r Baum volle r werden und schöne re und kürzere Na-de ln bekommen. Alle we lken Nadeln we rden e n tfernt.

Abbildung 302 Japani sche Schwarzk iefer (Pinus thunbcrgii Pari.) , gesta ltet vom Autor. Der Ba um wurde me hre re Jahre in e ine m no rmale n Pflanzengefäß kulti-vie rt. Dann wurde die Spitze abge-nomme n und e ine ne ue geformt. Pho-tographie n im Juni 1960.

Abbildung 303 Jedes Ja hr wurde de r Austrieb gekürzt. um dichtere Nadeln zu e rhal-ten. Photographic rt im Ja nuar 1962.

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Abbildung 304 Mit de r G esta ltung wird bei untere n Äste n a ngefange n. Die Hö he des Pnanzgefäße~ wi rd so redu zie rt , daß ~~zur Höhe des Baumes paßt. Photo-graphien im Juli 1964.

Abbildung 305 Gebe n Sie de r Baumspitze d ie Form eine r Kro ne. Jede Frühjahr und je-de n He rbst we rde n die Ke rzen gekürzt, um di e Gestalt und die Größe des Bo nsai zu e rhalten. Achten Sie auf den Dra ht. daß e r nicht in die Rinde einschneidet. Pho tographie n im Juli 1966.

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Pflege eines Schwarzkiefer-Bonsai

1. Wässern Ein junger Schwarzkiefer-Bonsai wird gegossen wie jeder andere Bonsai. Er be-kommt weder mehr noch weniger Wasser. Wenn er jedoch voll entwickelt ist und sei-ne Form erreicht hat, sollte er nur noch eine Mindestrnenge an Wasser e rhalten, sonst wird die G estaltungsarbeit durch üppiges Wachsturn zunichte. Das Übergießen der Krone darf nur noch zur Reinigung der Nadeln von Staub erfolgen. Zuviel Feuchtig-keit verursacht überlange Nadeln, die den Baum aus der Form bringen.

2. Düngen Auch hier gilt: Solange die Pflanze sich noch entwickelt, wird sie ebenso oft gedüngt wie andere Bonsai. Ist die endgültige Form erreicht, erhält sie nur noch so viel Dünger, wie sie zur Erhaltung der Gesundheit benötigt. Wieviel das ist, müssen Sie selbst herausfinden. Es hängt vom einzelnen Baum und seinen Bedürfnissen ab. Eine ausgereifte Schwarzkiefer wird nur noch drei- oder viermal im Jahr gedüngt. Im er-sten Jahr der Gestaltungjedoch wird sie jeden Monat von April bis Oktober gedüngt. Eine empfehlenswerte Düngemischung besteht aus einem Teil Blutmehl und zwei Teilen Rapsschrot oder Fischmehl. Die richtige Menge ist ein Eßlöffel auf vier Liter Erde (siehe Seite 1 06).

3. Schneiden Der klassische Schwarzkiefer-Bonsai besitzt dichte und kräftige Nadeln. Man er-reicht dies durch sorgfältiges Kürzen während bestimmter Wachsturnsperioden. Im Frühjahr setzen die Triebe bündelweise an. Den einzelnen Trieb in einem Bündel nennt man Kerze. Wenn sie weiterwächst, wird ein langer dünner Zweig daraus. Ent-fernen Sie den Trieb zwischen April und Mai, wenn er länger als 3 crn geworden ist. Neue Triebe werden an der gleichen Stelle erscheinen und während des Sommers neue Bündel bilden. Wichtig ist, daß die Kerze im Frühjahr ganz entfernt wird und nicht nur e in Teil davon.

Im Oktober oder November wird das neue Kerzenbündel fest genug geworden sein für ein erneutes Kürzen, das die Dichte der Nadeln erhöht. Nehmen Sie von jeder Kerze ein Drittel oder die Hälfte weg, je nachdem, wie der Baum gestalte t werden soll. Es ist besser, e twas kürzer zu schneiden, als zuviel zu belassen. Lassen Sie die restlichen Nadeln stehen. Schneiden Sie nur dort, wo Nadeln wachsen. Die Kerzen , die im Frühjahr weniger als 3 crn lang waren, können jetzt e ingekürzt werden. Aus dem Herbstschnitt werden im nächsten Frühjahr neue Bündel entstehen. Dieser Vor-gang kann immer von neuernwiederholt werden, bis der Bonsai die gewünschte Form

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erreicht hat. Ein kurzer Ast kann dadurch verlängert werden, daß man eine Kerze nicht schneidet.

E ine Kiefer, die in geschwächtem Zustand oder krank ist, sollte ni emals stark zurück-geschnitten werden. Ganze Äste könnten absterben oder unfähig werden, in der nächsten Saison auszutreiben. Alte, ausgereifte Bäume setzen im Frühling nicht so viele Triebe an. Die vorhandenen Kerzen werden Jahr für Jahr immer länger. In die-sem Stadium wird die Bonsaiform dadurch erhalten , daß die einzelnen Zweige bis zum nächsten Nebenzweig gekürzt werden. Achten Sie darauf, daß der Schnitt. je-weils hinter dem Nebenzweig gemacht wird, weil er sonst sichtbar ist. Wählen Sie e i-nen Zweig, der sich in die nach außen kleiner werdende Gesamtform des Astes einfügt. Die günstigste Zeit ist die aktive Wachstumsperiode, weil sich die Wunden von selbst schließen. Im Herbst werden alle gelben und braunen Nadeln entfernt, aber auch solche, die nach unten wachsen und störend wirken. Drahten Sie alle Ast-spitzen, die nach oben oder nach unten gerichtet sind.

4. Umpflanzen Normalerweise wird die Schwarzkiefer nur alle drei bis sieben Jahre umgepflanzt. Ein ausgereifter, gesunder Baum kann bis zu zehn Jahre in der gleichen Erde bleiben. Ein junger Baum jedoch wird in seinem Wachstum angeregt werden , wenn Sie ihn das eine über das andere Jah r umpflanzen. Wenn eine Kiefer schwach oder ungesund aussieht, wenn die Nadeln sich verfärben, wenn die Astspitzen absterben und wenn der Austrieb im Frühjahr sehr schwach ausfällt, oder wenn di e Drainageöffnungen zugewachsen sind und/oder wenn die Erde sich über den Schalenrand hochwölbt, ist es Zeit für das Umpflanzen. Die Methode des Umpflanzens ist die gleiche wie bei an-deren Bäumen (siehe Seite 101 ).

Bei einer alten Schwarzkiefer werden die Wurzeln nur noch schwach zurückgeschnit-ten. Nehmen Sie nur die alten dünnen, schwarzen, schnurartigen Wurzeln heraus und belassen sie die neuen, braunen Wurzeln. Wenn eine Kiefer scheinbar ohne Grund eine Schwächung erleidet, waschen Sie unabhängig von der Jah reszeit die gesamte Erde aus den Wurzeln und pflanzen Sie den Baum in groben Sand. Halten Sie die Pflanze im Halbschatten, bis sich eine Besserung abzeich net. Sie läßt sich an der Farbänderung der Nadeln oder am neuen Austrieb erkennen (siehe Seite 114).

5. Gestalten Der Hauptast muß kräftig gehalten werden. Wenn er anfängt, schwach und dünn zu wirken, werden zunächst einmal a lle Äste in der Umgebung geschnitten, die belassen worden waren, um den Stamm zu entwickeln . Lassen Sie niemals einen Ast kerzenge-rade wachsen. Durch Drahten und Schneiden können Krümmungen und eine charak-teristische Wuchsform entstehen. Die rauhe Rinde, die von den Japanern KAME-NO-KO (Schildkrötenpanzer) genannt wird, entsteht e rst im hohen Alter des Bau-mes. Sie kann jedoch angeregt und nachgeahmt werden, indem man den Stamm durch senkrechte Kerben mit e inem scharfen Messer verletzt. Die rauheste Rinde wird auf der Sonnenseite entstehen. Deshalb sollten Sie den Bonsai jeden Abend dre-

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he n. Bei jedem Umpflanzen muß auch an de r Wurze lfo rmung gearbeitet we rde n. Die verkrümmten Wurzeln werden gerade geri ch tet ode r abgeschn itten .

6. Krankheiten und ande re Schwie rigke iten E ine Schwarzkie fer , die zulange im Schatten gestanden hat ode r geschwächt ist, we il sie nicht a usreichend ve rsorgt wurde, wird anfä llig für Krankhei ten und Insektenbe-fall, beispie lsweise Schildlaus, Wo lla us, Wurzellaus und Spinnmilbe . Die Insekten sit-zen am Ansatz von jungen Nadeln oder an weichen Trie ben, manchmal au ch an den Wurzeln. Nehmen Sie die Pflanze aus de r Schale und kontrollie ren Sie d ie Wurzeln . We nn die Wurzelspitzen we iß sind und ke inen Befall von Insekten ze igen, ist die Pflanze gesund , schwarze Wurzelspitzen lassen auf e ine Krankh e it schließen. Als wirksame Maßnahme gegen Insekten ist das E insprühen mit einem entsprechenden Insektizid zu empfe hlen. Auch fehlende Luftzirkulation kann das Auftre ten von In-sekten ode r Krankhe iten begünstigen.

Wenn die Nadeln gelb oder braun werden, kann das verschiedene Ursachen haben:

Die Durchlässigke it de r E rde kann zu gering sein. Wenn Sie d iesen E indruck haben, soll -te die Kiefer be i nächster Ge legenhe it im H e rbst oder im Frühling umge pflanzt we rden. Befindet sich die Pflanze in einem schlimmen Zustand, wird sie für e inige Monate direkt in d ie Erde gepflanzt.

Zu große Hitze entsteht im Sommer, wenn die E inwirkung des Sonnenlichtes g rö ßer ist. Das Licht und die Wärme werden oft von eine r Wand ode r von eine r bemalten O berflä-che in de r Nähe de r Pflanzen reflektiert. Gefährdete Pflanze n bra uchen dann e inen an-de re n Standort.

Ma ngelersche inungen: Wenden Sie in diesem Fall den empfohlenen Dünge r während der aktiven Wachstumspe riode von April bis Oktober an, jedoch in kle ineren Mengen und öfter a ls gewöhnlich. Wichtig ist dies vor allem für di e jungen Kie fern. Wenn Sie nach e inigen Wochen noch keine Reaktion beobachten können , ve rsuchen Sie es mit e i-ne r Lösung von e inem Teelöffel schwefelsaurem Ammoni ak auf e inen Lite r Wa ser. Ge-. ben Sie de r Kie fer davon e inmal pro Woche, bis die Nadeln wiede r Fa rbe bekomme n. Schwefe lsaure r Ammoniak ist ein sehr starkes Mittel. Wenn der Ba um zuviel davon be-kommt , geht e r e in.

Schlechte Erde: Kann keiner de r genannten G ründe für den schlechten Zustand de r Kie fe r verantwortlich gemacht we rden, ist möglicherwe ise e ine zu schwere Erde mit zu-vie l Lehm die Ursache . Ode r beim letzten Ve rpflanzen wurde die alte Erde unterhalb des Stammes nicht ent fe rnt. Zuvie l Säure ode r Laugensalze ha ben sich angesammelt. Während de r nächsten Umpflanzperiode sollte das behoben werden (siehe Seite 101, 114).

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Beispiele für die windgepeitschte Form (FUKINAGASHI)

Der windge pe itschte Bonsai gehört zum Typ de r gene igten Fo rm. Es gibt jedoch ~weh Bä ume, di e aufrecht wachsen und windgepeitschte Äste ha ben. Diese Bonsaiform eignet sich gut zum Kennenlernen der Anordnung von Ästen. Es gibt zwei Typen von windge-peitschten Bäumen. Die einen sehen aus, als würde gerade der Wind hineinwehen und di e anderen sehen aus, als wären sie schon viele Jahre im Wind gestanden. Der Stamm nimmt jedoch nie eine horizontale Position e in.

Abbildung 306 Windgepe itschte r Bonsai mit der typi-sche n Anordnung de r Äste, die wegen de tändigen Windes nur auf eine r Seite an e tzen. Die Umrißlinie de r Äste bilde t e in Dre ieck.

Abbildung 307 Die Äste sind vom Wind sehr stark he rgenommen. Es ist vor allem daran e rkennbar, daß die Äste bereits am Ansatz gebogen sind.

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Abbildung 308 Ein aufrechter Stamm. Nur die Äste sind vom Wind in eine Richtung ge-zwungen. Einige Äste sind als JIN ge-staltet.

Abbildung 309 Ein leicht windbewegter Bonsai im MOYOGf-Stil. Die Äste sind auf der einen Seite länger als auf der ande-ren.

Abbildung 310 Ein Ast, der den gebogenen Stamm kreuzt, ist ein ausgefallenes Beispiel der windgepeitschten Form.

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Abbildung 311 Vom Wind bewegt und gedreht. JI N wurde durch Abschälen der Rinde vom gesunden Ast erreicht. Gleich anschließend wurde gedrahtet. Auf diese Weise entstand die Wirkung.

Abbildung 312 Eine windgepeitschte Kiefer auf dem Gi pfe l eines Berges in Kali fo rnien.

Abbildung 313 Ein windgepeitschter Wacholder an der Meeresküste?

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Abbildung 314 Nein' Es ist ein Wacholder als Bonsai gestaltet. Gesammelt im Februar 1 960.Photographiert im März 1963

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Beispiele für die Kaskadenform (KENGAI)

Es gibt verschiedene Unterteilungen des KENGAI. Sie sind beispielsweise abhängig vom Grad der Stammneigung. Erinnert der Stamm mit seinen Ästen an einen Wassetfall (TAKI-KENGAI) oder hängen sie wie Schnüre he rab (ITO-KENGAI)? Beim norma-len KENGAI neigt sich der Stamm im Winkel von etwa 45°. Wenn der Stamm nach rechts und nach links schwingt und eine Baumspitze dire kt unterhalb des Stammes en-det, e rhält der Baum dadurch mehr Ausgeglichenheit. Bei manchen Kaskadenbonsai biegt sich die Spitze nicht hinab zum Fuß des Stammes. Wählen Sie als Baumspitze e inen Ast, der nahe an den F uß des Stammes heranreicht, und halten Sie ihn kürzer als den Rest des Baumes.

Verwenden Sie für die Kaskadenfo rm immer e ine tiefe Schale . Wenn mögl ich, wird de r Baum in die Mitte oder leicht nach hinten gepflanzt. Achten Sie darauf, daß der Stamm nicht die Schale be rü hrt.

Abbildung 315 Halbkaskadenfo rm (HAN-KENGAI). Sie ähnelt stark der geneigten Stamm-form. Die Baumspitze ist hier die höchste Stelle des Baumes. Für die Halbkaskade eignen sich besonders halbtiefe Schalen.

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Abbildung 316 Eine Kaskade im strengen Stil.

Abbildung 317 Die Mittellinie verläuft von der Spitze des Bonsai zur Mitte der Schale, zur Mitte des Stammes und zur oberen Spitze des Baumes.

Abbildung 318 GAITO-KENGAI erinnert an einen Baum, der auf einem Berggipfel wächst und teilweise über einen Fel-sen herabhängt und gleichzeitig zur Seite geweht wird.

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Abbildung 319 Senkrechte Kaskade (DAI-KEN-GA I). Der Stamm neigt sich fast senk-recht herab. Der Baum besitzt keine Krone. Sie ließe sich hinzufügen, wenn entsprechende Äste verfügbar wären.

Abbildung 320 Knorriger Stamm in Kaskadenform.

Abbildung 321 Eine sehr eigenartige Kaskade. Der Stamm neigt sich hinab und biegt sich dann wieder zurück. Ein Baum, den die Natur zur Biegung gezwungen hat, und der dennoch ums Dasein kämpft.

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Abbildung 322 Die zerstörte Wuchsform eines auf-recht wachsenden Baumes, der in die Kaskadenform hineingezwungen wurde, der aber niemals die Suche nach dem L icht der Sonne aufgegeben hat und sich be reits wieder aufrich-tet.

Abbildung 323 Die Biegungen dieser Kaskade sind unrege lmäßig aber apart. Durch gute Wurzeln hält sich der Baum in der Schale.

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Beispiele für die Trauerweidenform (SHIDARE-ZUKURI)

Für die Trauerweiden-Form sollte entsprechendes Material verwendet werden, dessen Wuchsform in diesem Stil am besten zur Geltung kommt. Einige Eichenarten oder. Ul-men können im Sem i-Trauerweiden-Stil geformt werden. Die G lyzine gehört nicht zu den Pflanzen im Trauerstil, denn bei ihr hängen die Blüten herab und nicht die Äste. Zur klassischen Form gehört das Herabhängen der Äste.

Abbildung 324 Der Stamm ist streng aufrecht, im CHOKKAN-Stil gehalten , während die Äste " trauern" . Die oberen Äste· hängen über die unteren herab. Die Umrißlinie bildet e in Dreieck.

Abbildung 325 Ein geneigter Stamm Bonsai mit trauernden Ästen.

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Abbildung 326 Ein " trauernder" MOYOGI-Bonsai mit ausgehöhltem Stamm.

Abbildung 327 Halbkaskade HAN-KENGAI mit herabhängenden Ästen.

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Gestaltung der Trauerweidenform

Der Baum in dieser Gestaltungsreihe ist eine Tamariske. Solange sie jung ist, wächst sie sehr rasch . Die von Natur herabhängenden Äste machen di e Tamariske besonders ge.c ig-nct für die Trauerweidenform.

Abbildung 328 E ine Tamariske im ursprünglichen Z ustand.

Abbildung 329 Beginnen Sie mit dem Drahten von oben. Die Äste werden halbkreisför-mig herabgebogen. Die Spitze bleibt senkrecht und die Zweige hängen dann herab.

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A bbildung 330 Alk Ä-.te. die nach unten wachsen, werden entfernt.

A bbildung 331 l licr wird ein neuer Halbkrci begon-nen. Die Wiederholung des Vorgan-geslüßt die Trauerwe idenform entste-hen.

A bbildung 332 Oie Zweige, die auf der Oberse ite der Ä~tc wachse n. we rden gedrahtet.

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Abbildung 333 Drahten Sie den Zweig und biegen Sie ihn so, daß er einen schönen Halb-krl:!is bildet.

Abbildung 334 Schneiden Sie alle Zweige, die am Hauptast nach unten wachsen.

Abbildung 335 Beseitigen Sie auch alle unteren Blätter.

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Abbildung 336 Die gerade Spitz.c des Hauptastes wi rd ent fern t. Nehmen Sie an eine Ste lle einen Sci tenast. de r sich zum Ende hin verjüngt.

Abbildung 337 Das Ergebnis nach dem abschließen-den Schneiden und Drahten. Die unteren Äste können über die Schale herabhängen. Benutzen Sie ke ine fla-che Schale. Eine mittelhohe oder eine tiefe Schale eignet sich besser.

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Monatliche Pflege

Die Angaben in diesem Kapitel beziehen sich auf das Wetter in Südkalifornien . Sie müssen an die klimatischen Verhältnisse des jeweiligen Landesangepaßt werden. Je nach Wetter können sich diese Angaben um etwa einen Monat verschieben.

Januar

In der kalten Jahreszeit ist fast genauso viel Pflege nötig wie in der Wachstumspcriode. Ein Bonsai ist zwar e ine Pflanze, e r gleicht jedoch mehr e inem Haustier, das jeden Tag seine Pflege braucht. Der Winter ist übrigens auch die Jahreszeit, in der Sie in der Natur die Wuchsformen der Laubbäume am besten studieren können.

Wässern:

Düngen:

Schädlings-bekämpfung:

Gestalten:

Umpflanzen:

Verschiedenes:

Wegen des kalten und regnerischen Wetters müssen die Bonsai im Ja-nuar nicht täglich gegossen werden . In Gebieten mit kaltem Klima müssen die Pflanzen vor strengem Frost geschützt werden.

In diesem Monat wird nicht gedüngt. Man kann jedoch Material in den Boden einarbeiten, das die Erde locker macht. Auch kann alkalihaltige Erde neutralisiert werden.

Laubbäume und Nadelgehölze können mit e inem Spritzmitte l gegen überwinternde Schädlinge behandelt werden. Das Mittel sollte kein Öl enthalten.

Je tzt können vor allem Laubgehölze gut gestaltet werden, denn sie sind frei von jeder Belaubung. Die Gestaltungseingriffe dürfen nicht zu dra-stisch sein, weil die Äste in dieser Periode besonders spröde sind . Kon-trollieren Sie die Pflanzen, ob der Draht nicht irgendwo zu fest sitzt.

In dieser Jahreszeit darf nicht umgepflanzt werden, solange sich keine Anzeichen vom ncucn Austrieb zeigen.

Sie können Erdmischungen für den späteren Gebrauch herstellen (sie-he Kapitel über die Erdmischung). Achten Sie darauf, daß die Pflanzen nicht zu warm und sonnig stehen, weil sie sonst auszutreiben beginnen. Das gilt vor allem, wenn sie im Kalthaus untergebracht sind.

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Veredeln:

Tropi!-.chc und halbtropische Pflanzen sollten geschüttt stehen, etwa in einem Gewächshaus oder in einem hellen Kellcrraum. Sie dürfen auf keinen Fall Frost abbekommen.

Bonsai sindjetzt im Ruhczustand. Sie können ohne Gefahr für kurze Ze it in der Wohnung aufge tellt werden. Bringen Sie d it: Pflanzen nicht zu nahe an den Heizkörper oder den Ofen. Stellen Sie die Bäume in die Nähe des Fensters. wo '>ie et\\US Sonne bekommen.

Sie können jetzt K iefern und andere Nadelgehöl e pfropfen ( iehe Ka-pi tel überdie Vermehrung).

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Februar

Im allgemeinen gelten für den Februar die gleichen Regeln in der Bonsaipflege wie im Januar. Die Wetterbedingungen sind sich ziemlich ähnlich. Es gibt jedoch manchmai ge-gen Ende des Monats bereits wärmere Tage. Aus diesem Grund sollte für bestimmte Bonsai besondere Vorsorge getroffen werden .

Wenn ein Laubbaum auszutreiben oder zu blühen beginnt, sollte er stufenweise an das Sonnenlicht gewöhnt werden. Bleibt der Baum im Schatten, werden die neuen Triebe zu lang und zu dünn. Der Bonsai sieht dann schwach und ungesund aus. Auch die blühen-den Bonsai werden in die Sonne gebracht, sonst bekommen sie Blüten von schwacher, kränkelnder und unnatürlicher Farbe.

Die ersten warmen Tage im Jahr bringen oft auch das erste Auftreten von Blattläusen. Kontrollieren Sie die Pflanzen. Spritzen oder stäuben Sie, falls es nötig ist, gegen die Schädlinge. Das letztere ist besonders empfehlenswert, weil der Februar die Zeit der späten Regen und des starken Taus ist. Eine Spritzung mit einem Insektizid und einem Fungizid ist, unmittelbar bevor die Knospen austreiben, angebracht.

Düngen:

Schneiden:

Stecklinge:

Veredeln:

Auch im Februar wird noch nicht gedüngt. Sie können die Erde wieder auf ihren normalen pH-Wert bringen. Wenn sie zu alkalisch geworden ist, zum Beispiel mit Hilfe einer Lösung von 0,1% Oxalsäure, die den Pflanzen einmal alle zwei Wochen gegeben wird. Falls die Erde zu sauer ist, wird Holzasche, Kalkmehl oder kohlensaurer Kalk aufgestreut

Sie können die früchtetragenden Bäume schneiden. Auch wenn sie erst die Blüte abwarten wollen, gilt: Je früher Sie schneiden, desto bessere und gesündere Früchte werden wachsen.

Im Februar können Sie bereits beginnen, Stecklinge zu schneiden (siehe Kapitel über die Vermehrung).

Mit dem Veredeln der Laubbäume kann in diesem Monat angefangen werden (siehe Kapitel über die Vermehrung). Auch die Kiefern und an-dere Laubgehölze können in diesem Monat noch gepfropft werden. Es ist allerdings die letzte Gelegenheit.

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März

Die meisten Bonsai beginnen ihr Wachstum in diesem Monat. Sie brauchen d,eshalb et-was mehr Beachtung und Pflege als während der Ruhezeit. Wie der Februar, ist der März oft ein Monat mit großen Temperaturschwankungen. Falls sie auftreten, benötigen die Pflanzen besondere Pflege.

Standort:

Wässern:

Schneiden:

Jetzt werden alle Bonsai, die bisher geschützt untergebracht waren, ins Freie gebracht, wo sie mehr Sonnenlicht erhalten. Dies gilt vor allem für die Laubbäume, die bisher noch keine neuen Triebe angesetzt haben.

Sie sollten die Pflanzen zunächst im Halbschatten aufstellen, bis die Triebe fest geworden sind. Denn an ungewöhnlich heißen Tagen könnten die weichen Triebe Sonnenbrand bekommen. Die Bäume dürfen auf keinen Fall im Schatten gehalten werden, weil die Triebe sonst zu lang und zu dünn werden. Stellen Sie die Bonsai nicht zu dicht zusammen auf dem Bonsaibord. Sie sollten frei wachsen können. Des-halb dürfen sich die Äste nicht berühren.

Im März gelten die normalen Regeln fü r das Wässern von Bonsai. Be-sondere Beachtung verdienen jedoch die Laubbäume. Die meisten von ihnen wachsen jetzt sehr stark. Deshalb und auch wegen der höheren Temperaturen trocknet die Erde viel schneller aus als sonst. Während der Frühlingsmonate können Sie das Wachstum der Bonsai kontrollieren, wenn Sie mit dem Wässern zurückhaltend sind. Diese Methode ist nicht ohne Risiko. Sie sollten mit jeder Ihrer Pflanzen ver-traut sein, bevor Sie es damit versuchen. Die Pflanze wird trocken ge-halten, bis die jungen Triebe zu welken beginnen. Dann wird sie in den Schatten gestellt und nicht gegossen. Am Abend wird das Laub leicht eingesprüht. Am folgenden Morgen wird der Bonsai normal gewässert: Wenn der Baum im Frühjahr überwässert wird, können die Äste und Triebe im Sommer absterben.

Oie früchtetragenden Bonsai werdenjetzt blühen. Wenn 80% der Knos-pen verblüht sind, werden die verwelkten Blüten und die restlichen Knospen beseitigt. Dadurch wird verhindert, daß die Pflanze zuviel Kraft für die Blüten verbraucht. Den früchtetragenden Bäumen werden einige Blüten belassen, damit sie zum Schmuck einige Früchte entwik-keln. Beeren können am Baum bleiben.

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Lange Triebe, die die vorgesehene Bonsaiform stören, werden auf zwei oder dre i kräftige Knospen zurückgeschnitten. Würden sie zu früh gekürzt, könnten die Triebe absterben.

Düngen: Im März ist es immer noch zu früh fürs Düngen, jedenfalls mit einem stickstaffhaltigen D ünger. Fa lls in den vorangegangenen Monaten zu wenig Regen gefallen ist, wird die Erde wahrscheinlich von dem vielen Leitungswasser alka lisch geworden sein. Sie kann durch Oxalsäure neu-tralisiert werden. Für eine bessere Herbstfärbung von Ahorn, Ginkgo, Eiche, Ulme, Essigbaum u. a. empfiehlt sich die Anwe ndung von Eisen-gelat. Die vorgeschriebene Menge sollte genau eingehalten werden. Der e rhöhte Alkaligehalt de r Erde verringert die Farbe der Blätte r. Wenn durch zahlre iche Regenfä lle die E rde sauer geworden ist, wird H olz-asche, Kalkmehl oder kohlensaurer Kalk aufgestreut

Umpflanzen: Im allgemeinen ist d ie Zeit von März bis Juni die beste Zeit für Um-pflanzarbeiten. Keine Pflanze gle icht der anderen in ihren Bed ürfnis-sen. Dennoch gibt es eine Faustrege l: Es ist besser, e twas später umzupflanzen als zu früh. Das gilt für die meisten laubabwerfenden Bäume und auch für die Kiefer, den Wacholder und di e Z ypres e. War-ten Sie besser, bevor Sie die Wurzelentwicklung der Zeder, Fichte, Tan-ne, Hemlocktanne, Lärche, E ibe oder Ste ineibe stören. Das Umpflan-zen von e iner Schale in eine andere geschi eht meistens aus ästhe tischen Gründen. Die Erneuerung der E rde ist jedoch wichtig für die Gesund-heit eines Bonsai. Schnell wachsende Laubbäume werden jährlich um-gepflanzt. Sehr schnell wachsende Pflanzen, wie di e Weide oder die Ta-mariske, bekommen zweimal im Jahr neue Erde, im Frühjahr und im Spätsommer. Die langsamer wachsenden Nadelgehölze und immergrü-nen Pflanzen werden e rst nach drei ode r fünf Jahren umgepflanzt.

Nicht die Zeit, sonde rn die Bedürfnisse der Pflanze zeigen die Notwen-digkeit des Umpflanzens an. E in gut aussehender und gesunder Bonsai muß nicht verpflanzt werden. E r sollte in seiner Entwicklung nicht gestört werden . Denn das Umpflanzen bri ngt immer auch Probleme mit sich. Es können neue Triebe e rsche inen, die die Wuchsfo rm stören. D ie neue E rde kann so anregend auf die Pflanze wirken, daß sie zu große Nadeln oder Blätte r entwickelt. E in alt wirkender Stamm kann sein bis-heriges Aussehen verlie ren. Es ist also besser, wenn die E rde nur wegen der Gesundheit de r Pflanze gewechselt wird.

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Stecklinge:

Veredeln:

Es ist immer noch eine gute Zeit für Stecklinge. Vor allem eignen sich größere Zweige der Aprikose, der Weide und des Granatapfelbaumes (siehe Kapitel über die Vermehrung).

Jetzt ist di~ beste Zeit für die Veredelung von Laubbäumen.

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Page 201: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

April

Jm wesentlichen gelten im April die gleichen Regeln für die Bonsaipflege wie im März. Der einzige Unterschied besteht darin, daß das Wachstum bereits weiter vorangeschrit-ten ist.

Standort:

Wässern:

Schneiden:

Fast alle gesunden Bonsa i haben jetzt neue Triebe bekommen. Die Bäu-me sollten an einem sonnigen, luftigen Platz gehalten werden. Drehen Sie die Pflanzen oft, damit sie von allen Seiten gleichmäßig Licht be-kommen. Wird dies versäumt, entwickeln sich die Pflanzen einseitig.

Gießen Sie wie bisher. Nur an sehr warmen Tagen, wenn noch Wind hinzukommt, brauchen die Bonsai mehr Wasser. Verlassen Sie sich nicht auf leichte Regenfälle. Kiefern, die nicht mehr wachsen , können trocken gehalten werden, bis die Kerzen welk werden. Auf diese Weise halten Sie die Nadeln der Kiefer kurz und kräftig.

Die lang gewordenen Triebe der Laubbäume werden jetzt gekürzt. Nur zwei oder drei Knospen werden belassen. An den älteren Laubbäumen läßt man die Triebe ungeschnitten, bis sie das Wachstum abgeschlossen haben und fest geworden sind. Je länger sie am Baum bleiben , desto mehr Kraft geben sie dem Baum. Am besten entfernt man sie erst vor der nächsten Ruheperiode.

Die neuen Kerzen älte rer Kiefern werden im April gekürzt. Die Kerzen von jungen Ki efern und von kräftigen älteren Kiefern sollte man noch einen Monat belassen.

Das starke Wachstum in dieser Jahreszeit bewirkt auch einen raschen Heilungsprozeß. Deshalb sollte man jetzt die Rinde abschälen für JIN.

Veredeln: Der Apri l ist der beste Monat für die Veredelung der Pflaume und an-dere im späten Frühling austreibende Laubbäume.

Umpflanzen: Für den April gilt das gleiche wie für den März. Wenn Sie eine Kiefer verpflanzen, bewahren sie etwas von der weißen Pilzmasse auf. Mischen Sie Mykorrhiza, die mit der Kiefer in e iner Symbiose lebt, in die neue Erde.

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Page 202: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Düngen:

Schädlings-bekämpfung:

Der April ist der erste Monat, in dem gedüngt wird (siehe Kapitel über das Düngen).

Düngen Sie keine früchte- und beerentragenden Bonsai mit stark stick-stoffhaitigern Dünger wie BlutmehL Nehmen Sie stattdessen Knochen-mehl, das die Früchte und Beeren davor bewahrt, abzufallen. Auch an-derer phosphathaltiger Dünger eignet sich für diesen Zweck (siehe Ka-pitel über das Düngen).

Wenn die neuen Triebe erscheinen, sollten Sie auf Läuse und andere Schädlinge achten. Wählen sie keine zu hohe Dosierung des Insektizids, weil sonst mehr als die Insek ten vernichtet wird.

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Page 203: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Standort:

Wässern:

Schneiden:

Drahten:

Mai

Behalten Sie das regelmäßige Drehen der Pflanzen bei. Beobachten Sie mit den wärmer werdenden Tagen die Pflanzen mit weichen Blättern wie die Rotbuche, Birke, Ulme und den Amberbaum. Zuviel Sonne trocknet die Blätter aus und läßt sie braun werden. An sehr heißen Ta-gen brauchen die Pflanzen einen Platz mit gefiltertem Sonnenlicht. Das bedeutet, daß ein Kompromiß geschlossen werden muß. Denn zuviel Schatten macht die Triebe schwach und dünn. Mit einiger Erfahrung werden Sie herausfinden , wieviel Schatten und wieviel Sonne möglich ist.

Wärmeres Wetter bedeutet, daß mehr gegossen werden muß. Bei einem entwickelten Bonsai muß die richtige Menge möglichst genau ermittelt werden. Geben Sie der Pflanze soviel, wie sie braucht und nicht mehr. Zu häufiges Wässern regt das Wachstum zu stark an und schadet der Form. Kontrollieren Sie auch die Drainage-Öffnungen. Die Wurzeln können herauswachsen und den Abfluß des überschüssigen Wassers verhin-dern.

Die meisten Arbeiten sind die gleichen wie im April. Die neuen Triebe der älteren Laubbäume sind jetzt fest geworden und können geschnitten werden, falls sie die Wuchsform stören. Lassen Sie zwei oder drei Au-gen (Blätter) stehen und entfernen Sie den Rest des Triebes. Achten Sie auf eine dichte Krone ringsum. Nur die Spitze darf etwas lichter sein.

Die Kiefer und der Wacholder werden ausgezupft, um dem neuen Aus-trieb seine Dichte zu nehmen. Mit der Pinzette oder mit den Fingern wird die neue Spitze an der Gabelung abgezwickt. Benutzen Sie keine Schere, sonst werden nämlich die Enden braun. Ende Mai können Sie den jungen und den kräftig wachsenden älteren Kiefern die Kerzen ab-zwicken. Beginnen Sie beim unteren Teil des Baumes, denn er hat die Neigung, langsamer zu wachsen und schwächer zu werden. Die Spitze wird vorläufig noch belassen, denn sie würde sehr viel schneller wach-sen, wenn sie gekürzt wird.

Achten Sie darauf, daß der Draht nirgendwo einschneidet.

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Page 204: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Umpflanzen:

Düngen:

Schädlings-bekämpfung:

Verschiedenes:

Es ist bereits zu spät, um früh austreibende Laubbäume wie Apfel und Aprikose zu verpflanzen. Dafür ist jetzt die Zeit für die Spätentwickler, beispielswe ise den Granatapfelbaum, den Feuerdorn und die Zwerg-mispel. Nade lgehölze werden jetzt verpflanzt.

Im Mai werden die rasch wachsenden Laubbäume häufiger gedüngt, es sei denn, sie hätten bereits ihre Form erreicht. Trifft das letztere zu, wer-den die Pflanzen nur e inmal gedüngt. Ände rn Sie die Artdes Düngers. Nehmen Sie zum Beispiel beim ersten Mal Blutmehl und bci-r:n zwei ten Mal Knochenmehl. Immergrüne Pflanzen und Nadelgehölze benötigen nur eine Düngung.

Verwenden Sie ke ine allzu starken Insekti zide . Der Mehltaubefall be-ginnt in diesem Monat. Bekämpfen sie den Mehltaupilz mit Schwefel-staub oder e inem anderen Fungizid.

Der kommende Monat bringt mehr Hitze. Die Bonsai so llten in einem möglichst guten Gesundhe itszustand sein, um den schl immen Folgen der heißen Tage standhalten zu können.

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Page 205: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Juni

Von jetzt an stehen alle gesunden Bonsai in vollem Laub. Der neue Austrieb hat sich ge-festigt.

Standort:

Wässern:

Vergessen Sie nicht, die Bonsai immer wieder zur Sonne hin zu drehen. Im 1 uni kann es heiße Tage geben. Schützen Sie also die Pflanzen gegen Sonnenbrand. Sie können in dieser Zeit die Pflanzen alle zehn bis vier-zehn Tage abwechselnd in der vollen Sonne und im Halb chatten auf-stellen. Einige Blattspitzen mögen braun werden , aber di e Gesundheit der Pflanze ist dieses Opfer wert.

Auch im Juni gelten die a llgemeinen Regeln für das Wässern , ausge-nommen, daß die Pflanzen wegen der zunehmenden Wärme mehr Was-ser brauchen. An sehr heißen Tagen, und die meisten Tage sind sehr heiß, empfiehlt es sich, die Umgebung der Pflanzen zu befeuchten. Spritzen Sie die Tische, den Boden, die Wände, die Bäume usw. Ver-wenden Sie eine feine Brause und sprühen Sie die Blätter der Bonsai ein und a lles Gebüsch ringsum. Alles, was die Feuchtigkeit e rhöht, ist nützlich. Fürchten Sie sich nicht vor zuviel Nässe. Alles wird schneller trocken, als Sie es erwarten. Wenn die Durchlässigkeit der Erde gut ist, wird die e rhöhte Wassermenge keinen Schaden anrichten.

Schneiden: Der Juni ist der Monat fü r den Blattschnitt (siehe Kapitel über den Blattschnitt).

Gestalten: Die neuen Triebe der Laubbäume haben sich gut entwickelt, aber sie stehen senkrecht. Sie werden jetzt in horizontale Richtung gebracht. Binden Sie die Zweige nicht herunter. Drahten Sie keine weichen, neuen Triebe. Überhaupt ist jetzt keine gute Zeit für das Drahten, weil die Äste mit Laub bedeckt sind. Es sei denn, Sie wenden den Blatt-schnitt an.

Düngen: D er J uni ist der Monat , in dem alle schnell wachsenden Bäume gedüngt werden wollen, ausgenommen die blühenden, früchte- und beerentra-genden. Nadelgehölze werden sparsam gedüngt.

Umpflanzen: Jetzt ist e ine gute Zeit fü r das Umpflanzen vor allem von Kiefern und Azaleen.

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Page 206: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Anmerkung: Wenn Sie einen kräftigeren und kompakteren Wuchs ihrer Bonsai errei-chen wollen, sollten Sie auf fo lgende Elemente achten:

1. Sonne 2. Wasser 3. Luft 4. Erde 5. Organischer Dünger

Sie können die sogenannte "Spartanische Methode'' anwenden. Das heißt: ein Bonsai darf nicht verwöhnt werden durch Überwässern , Überdüngcn, allzu starkes Schattieren, durch Versäumen desSchneidensaus Furcht vor den Folgen usw.

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Page 207: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Juli

Schützen Sie die Pflanzen gegen die große Hitze dieses Monats. Sie kann Ihren Pflanzen irreparable Schäden zufügen.

Standort: Behalten Sie das regelmäßige Drehen der Pflanzen und den Wechsel des Standortes von der vollen Sonne in den Halbschatten und umge-kehrt bei. Die Schale können Sie kühl halten, indem Sie die Bonsai mit der Schale in Erde einsenken und mehr gießen. Die erhöhte Feuchtig-keit setzt die Gefahr herab, daß die Blätter verbrannt werden. Eine an-dere Möglichkeit wäre, die Erdoberfläche mit Torfmoos oder mit nas-sen Zeitungen abzudecken. Dadurch kann zwar die Moosschicht auf der Erdoberfläche zerstört werden, aber sie haben andererseits einen wirk-samen Schutz gegen die große Hitze.

Halten Sie Ihre Bonsaisammlung in erreichbarer Nähe. Das erleichtert die Pflege.

Wässern: Um die Mittagszeit sollten Sie nie die Baumkrone einsprühen. Gegos-sen wird in der Frühe oder am späten Nachmittag. Wässern Sie nicht mehr am späten Abend, weil sonst die Blätter anfällig werden für Mehl-tau , wenn sie vor Einbruch der Dunkelheit nicht abgetrocknet sind.

Düngen: Wechseln Sie die Art des Düngers. Wenn Sie bisher Blutmehl verwen-det haben, nehmen Sie jetzt Fischmehl oder umgekehrt.

Schneiden: Der Blattschnitt kann noch in diesem Monat vorgenommen werden, dann nicht mehr (siehe Kapitel über den Blattschnitt). An den blühen-den Bonsai werden die welken Blüten entfernt und auch einige Blüten-knospen. Lassen Sie den Baum nicht bis zur letzten Knospe verblühen, weil das die Pflanze schwächt. E inige Kraft sollte für das nächste Jahr erhalten werden. Bei einem früchtet ragenden Bonsai sollten genügend Blüten bleiben, damit er eine bis fünf Früchte trägt. Die Zahl der Früchte ist abhängig von der Größe des Baumes. Nicht alle Früchte soll-ten an einem Ast wachsen. Und denken Sie daran, daß jede Frucht dem Bonsai eine Kraftanstrengung abverlangt.

Umpflanzen: Das Umpflanzen jeglicher Art von Bäumen ist im Juli riskant. Einige wenige Pflanzenarten können verpflanzt werden. Rechnen Sie jedoch

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Page 208: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Okulieren:

Schädlings-bekämpfung:

mit einigem Laubverlust. Eigent li ch sollten jetzt nur die schnellwüchsi-gen Pflanzen wie die Weide und die Tamariske umgesetzt werden. Selbstverständlich muß ein Bonsai in schlechtem Zustand sofort ver-pflanzt werden (siehe Kapitel über die tägliche Pflege).

Jetzt ist eine gute Zeit für das Okulieren (siehe Kapitel über die Ver-mehrung).

Kontrollieren Sie vor allem die Bonsai mit rauher Rinde auf Drahtwür-mer, Rüsselkäfer. Schildläuse, Wolläuse, Spinnmilben u. ä. Achten Sie dabei besonders auf die Kerben des Stammes, ob Sie dort nicht Fäulnis und Schädlingsbefall entdecken. Die Schädlinge können Sie mit einem Insektizid bekämpfen oder mit der Pinzette entfernen.

Abmoosen Sie können jetzt. in der aktiven Wachstumsperiode, auch abmoosen und oder Absenken: absenken ( ·iehe Kapitel über die Vermehrung).

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Page 209: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

August

Vieles an der Bonsaipflege wird in diesem Monat durch die Temperatur und die Tatsache beeinflußt, daß das Wachstum langsam zurückgeht oder bereits beendet ist.

Standort:

Wässern:

Drehen Sie die Pflanzen weiterhin auf ihrem Bord, damit sie von allen Seiten genügend Sonne bekommen. Die Morgensonne ist willkomme-ner als die Nachmittagssonne.

Versäumen Sie nicht, regelmäßig zu wässern. Das Übergießen der gan-zen Pflanze ist immer empfehlenswert. Falls die Erdoberfläche in einer Schale nach einem heißen Augusttag immer noch naß ist, stimmt etwas nicht mit der Durchlässigkeit der Schale oder der Erde. Suchen Sie nach den Ursachen.

Es ist Feri enzeit. Suchen Sie eine zuverlässige Person, die das Wässern der Pflanzen in Ih rer Abwesenheit übernimmt. Automatische Bewässe-rungsanlagen sind nicht völlig verläßlich. Sie haben die Tendenz, die Pflanzen zu überwässern. Außerdem hat ja jede Pflanze ihre eigenen Bedürfnisse.

Schneiden: Das Wachstum ist jetzt bei den meisten Pflanzen abgeschlossen. Mit starkem Zurückschneiden sollten Sie deshalb vorsichtig sein . Wenn Sie jetzt blühende Bonsai zurückschneiden, entfernen Sie die Blütenknos-pen für das kommende Jahr.

Drahten: Kleinere Äste können gedrahtet und geformt werden.

Düngen: Düngen Sie, wie es in diesem Monat üblich ist.

Umpflanzen: Ausgenommen in Notfällen, sollte zu dieser fortgeschrittenen Jahres-zeit nicht mehr umgetopft werden.

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Page 210: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

September

Mit diesem Monat beginnt der Herbst. Dennoch können die Temperaturen hoch sein, höher sogar als in den Sommermonaten. Diese Bedingungen sollten in der Bonsaipflege Beachtung finden.

Standort: Im allgemeinen können Sie die Regeln, die für die heißen Tage im Juli und August gelten, weiterhin befolgen. Wenn bei Bonsai mit weichem Laub Verbrennungen zu beobachten sind und ein verfrühtes Abwerfen der Blätter einsetzt, stellen Sie den Bonsai an den kühlsten und schattig-sten Platz, der verfügbar ist. Halten Sie die Erde so feucht und so kühl als möglich. Dies wird e inen neuen Austrieb verhindern und die kom-mende Ruheperiode einleiten.

Wässern: D ie Wachstumszeit nähert sich ihrem Ende. Die Bonsai benötigen daher nicht mehr so viel Wasser. Achten Sie darauf, daß die Pflanzen nicht überwässert werden. Sie sollten ein Gleichgewicht herstellen zwischen dem Minimum an Wasser, das die Pflanze braucht und dem Wasserver-lust, der durch die Verdunstung entsteht, wie sie an heißen Tagen zu be-obachten ist.

Schneiden: Lange Triebe an einem jungen Bonsai sollten nicht völlig abgeschnitten werden. Sie werden vielmehr behutsam gekürzt, nachdem die Triebe fest geworden sind.

Düngen: Jungen Bonsai sollte die Häl fte der normalen Düngung gegeben wer-den , wenn es Anzeichen dafür gibt, daß sie noch im Wachstum stehen.

Umpflanzen: Mitte oder gegen Ende des Monats können sowohl Nadelgehölze wie Kiefern, Wacholder u. a. als auch die meisten Laubbäume umgetopft · werden. Ein radikaler Wurzelschnitt darf jedoch nicht mehr vorgenom-men werden. Wenn das Wetter weiterhin warm bleibt, sollten Sie mit dem Verpflanzen bis zum Oktober warten. Die schnellwüchsigen Bäu-me, wie die Weide und die Tamariske, können im September ein zweites Mal umgepflanzt werden (siehe Tabelle für das Umpflanzen).

Verschiedenes: Sie können jetzt bonsaigeeignete Pflanzen sammeln und umpflanzen, vorausgesetzt, es hat im Gebiet der Fundstelle genügend geregnet. Nur dann hat die Pflanze die nötigen Wurzeln entwickelt.

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Page 211: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Oktober

Der Herbst gleicht dem Frühling, was die Länge der Tage und die Temperaturen anbe-trifft. Für beide Jahreszeiten gelten fast die gleichen Regeln in der Bonsai-Pflege. Bo~sai haben auch ähn lich intensive Farben wie im Frühjahr. Dort sorgten die Blüten für die Farbenpracht, jetzt sind es die Blätter. Im Oktober beginnen bereits die Vorbereitungen für den kommenden Winter.

Standort:

Wässern:

Schneiden:

Entfernen des Drahtes:

Düngen:

Umpflanzen:

Ein plötzlicher Wechsel von kühlem zu warmem Wetter kann den Neuaustrieb von Laubbäumen zur Folge haben, die bereits angefangen haben, ihre Blätter zu verlieren. Beugen Sie dem vor, indem Sie die Pflanze an einem möglichst küh len Ort unterbringen. Man sollte un-gewöhnlich heißen und ungewöhnlich kalten Tagen in gleicher Weise Rechnung tragen. Es besteht bereits die Möglichkeit von frühen Frösten. Die halbtropischen Pflanzen sollten deshalb nachts gegen Kälte geschützt werden.

Im großen und ganzen gilt das gleiche wie im September. Das Wachstum verlangsamt sich und kommt zur Ruhe. Die Menge des benötigten Was-sers wird daher geringer.

Der starke Austrieb im oberen Bereich von Nadelgehölzen wird gekürzt. Kiefern werden geschnitten. Die abgestorbenen Nadeln der Nadelgehölze werden entfernt. Nachdem die Laubbäume die Blätter abgeworfen haben, wird der Aus-trieb des Jahres gekürzt und die Wuchsform verbessert. Kleine Äste können Sie drahten. Denken Sie jedoch daran, daß die Äste jetzt weni-ger biegsam sind. Am Ende des Monats werden alle Früchte und Samenkapseln entfernt. Die Beeren können bis zum Frühjahr am Baum bleiben, fa lls der Baum gesund ist.

Der Draht an Laubbäumen sollte entfernt werden, wenn er einzuschnei-den beginnt. Wird der Draht belassen, kann er das Absterben der Äste während des Winters bewirken.

Düngen Sie nur so viel, wie es in der Ruhezeit erforderlich ist. Die Ruhe der Pflanzen sollte erhalten und nicht neues Wachstum angeregt wer-den .

Es gelten die gleichen G rundsätze wie im September. In diesem Monat können Bonsai zum letzten Mal gefahrlos umgepflanzt werden.

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Page 212: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

November

Alle Bonsai sollten sich jetzt im Ruhezustand befinden. Wenn jedoch das Wetter oder die Unterbringung der Pflanzen zu warm gewesen ist, besteht die Gefahr eines erneuten Austriebs. Sie sollten dann Vorkehrungen treffen, um einen zweiten Austrieb zu verhin-dern.

Standort: Beachten Sie das gleiche wie im Oktober. Schützen Sie die Pflanzen ge-gen kalte Winde, Frost und Schneestürme, aber auch vor Wärme-einbrüchen.

Wässern: Reduzieren Sie die Wassermenge beim Gießen. Vermeiden Sie aber auch das Austrocknen der Pflanzen während der Ruhezeit. Die Pflan-zen sind in der Ruhe besonders empfindlich und gefährdet. Achten Sie auf die Durchlässigkeit der Erde. Gießen Sie niemals einen Bonsai, wenn die Erde gefroren ist.

Schneiden: Entfernen Sie alle Blätter, die auf Laubbäumen zurückgeblieben sind. Auch die Früchte und Samenkapseln werden vollends abgenommen. Sie haben jetzt eine gute Gelegenheit, Kiefernnadeln mit brauner Spit-ze und auch die besonders langen, zweijährigen adeln auszuzupfen. Sie können außerdem das zweite Kürzen bei den Schwarzkiefern vor-nehmen (siehe Kapitel über die Schwarzkiefern).

Gestalten: Die Äste sind jetzt für das Drahten und Biegen zu starr.

Düngen: In diesem Monat wird nicht gedüngt.

Umpflanzen: Im November wird normalerweise nicht verpflanzt.

Verschiedenes: In südlichen Ländern können Pflanzen gesammelt werden, die frostfrei überwintert werden müssen.

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Page 213: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Dezember

Alle Bonsai sollten jetzt in vollständigem Ruhezustand sein. In kälteren Gebi~ten können sie in Frühbeete gebracht werden oder in ähnlicher Weise vor Kälte geschützt werden.

Standort: Schützen Sie die Pflanzen vor allen Folgen des winterlichen Wetters.

Wässern: Die Regeln des letzten Monats gelten auch im Dezember. Gießen Sie bei Frost vorsichtig. Wenn die Erde zu naß ist, kann die Schale durch die Kälte gesprengt werden.

Schneiden: Bei Beachtung einiger Vorsichtsmaßregeln kann auch im Dezember ge-schnitten werden.

Düngen: Entfällt.

Umpflanzen: Im Winter sollten Sie keine Pflanze ohne Wurzelballen umtopfen. War-ten Sie damit bis zum Frühjahr.

Veredeln: Dezember, Januar und Februar sind die besten Monate für die Verede-lung von Nadelgehölzen (siehe Kapitel über die Vermehrung), denn in der kalten Jahreszeit befinden sich die Pflanzen in völliger Ruhe. Jetzt können Sie auch die Pfropfreise für die Veredelung schneiden.

Verschiedenes: In südlichen Ländern können Pflanzen gesammelt werden.

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Page 214: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Vermehrung für Bonsai

Sämlinge:

Abbildung 338 Wenn die Sämlinge groß genug sind, um verpflanzt zu werden, schneiden Sie die Pfahlwurzeln zurück und legen Sie einen kleinen, runden Kiesel an die Stelle. Auf diese Weise werden die Wurzeln richtig geformt.

Stecklinge: Das Frühjahr ist die beste Zeit für die Vermehrung durch Stecklinge. Die folgende Me-thode ist für Bonsai gebräuchlich.

Abbildung 339 Wenn Sie Stecklinge sammeln, bre-chen Sie den Trieb ab, anstatt ihn ab-zuschneiden. Er splittert dann in sei-ner natürlichen Faserung ab.

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Page 215: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 340 Schneiden Sie den Ast auf 10 -12 cm zurück und spalten Sie ihn unten in der Mitte, damit der Stamm an dieser Stelle später breit wird. Belassen Sie die Knospen an beiden Enden. Pflan-zen Sie die Stecklinge so dicht wie möglich zusammen, um zu verhin-dern, daß sie sich beim Gießen Iok-kern.

Vom Granatapfe lbaum, der Weide und von der Prunus-Gattung lohnt es sich, Stecklinge oder Äste von 5 - 12 cm Durchmesser zu pflanzen. Der Ast wird dann der spätere Stamm des Bonsai. Es ist deshalb wichtig, seine Wuchsform vorher genau zu betrachten. Wählen Sie einen Ast mit altem Aussehen und mit einer charakteristischen Form. Der Steckling sollte 40 - 50 cm lang sein. Machen Sie e inen schrägen Schnitt und streichen Sie ihn mit Baumwachs ein. Graben Sie den Ast zu 2/3 seiner Länge in eine Kiste mit grobem Sand. Halten Sie den Sand feucht und stellen Sie den Behälter an einem halb-schattigen Platz auf.

Abbildung 341 Pflanzen Sie den Ast in e inen Behälter mit grobem Sand. Achten Sie darauf, daß er in einem Winkel von 45° einge-graben ist, und daß die Schnittstelle nach unten schaut.

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Wurzelstecklinge können Sie von der Ulme, dem Ahorn und der Quitte machen.

Abbildung 342 Wenn beim Umpflanzen eine lange Pfahlwurzel anfällt, kann sie in 5- 8 cm cm lange Stücke geschnitten werden.

Abbildung 343 Pflanzen Sie die Stecklinge in Sand. Sie sollten 1,5 cm aus der Erde her-ausschauen.

Veredeln:

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Die verschiedenen Vermehrungstechniken sind so zahlreich und nehmen so viel Raum ein, daß ich Sie auf die entsprechende Literatur verweisen möchte. Einige Beachtung verdienen die Techniken, die für die Bonsaikultur wichtig sind. Eine sichtbare Verede-lungsnarbe beeinträchtigt die Schönheit eines Bonsai. Wählen Sie Material, bei dem die Größenverhältnisse zwischen Unterlage und Reis sich entsprechen. Die beste Unterlage für Laubbäume ist ein Sämling von der gleichen Spezies. Wenn ein Unterschied besteht, wird sich die Unterlage und das Reis in verschiedener Geschwindigkeit entwickeln. Da-durch wird das natürliche Aussehen gestört. Bei Kiefern und anderen Nadelgehölzen fällt der Unterschied nicht so sehr ins Gewicht.

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Eine Mädchenkiefer oder eine dickrindige Schwarzkiefer kann beispielsweise auf eine Österreichische Schwarzkiefer gepfropft werden. Eine Schwarzkiefer kann immer mit einer Schwarzkiefer kombiniert werden .

Abbildung 344 Das Reis und die Unterlage müssen von der gleichen Spezies sein . Das Reis sollte in der Größe der Unterlage entsprechen. Veredeln Sie an einer möglichst tiefen Stelle. Links und in der Mitte erkennen Sie die Methode der Spaltpfropfung und rechts das An-plattieren.

Abbildung 345 Achten Sie beim Einfügen des Reises darauf, daß das Kambium sich berührt und verbinden Sie die Stelle mit Veredelungsband. Bedecken Sie die Pflanze oder die Veredelungsstelle mit einem Glas oder einem Plastik-beutel.

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Abbildung 346 Beim Pfropfen der Kiefern werden die Nadeln der Unterlage belassen, um das Reis zu bedecken.

Abbildung 347 Ein dünner Ast, der einen Nebenast näher beim Stamm braucht.

Abbildung 348 Biegen Sie den Ast zurück und pfrop-fen Sie ihn beim Ansatz in der Nähe des Stammes auf, indem Sie ihn auf beiden Seiten aufschlitzen. Binden Sie beide Teile fest zusammen.

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Abbildung 349 Ein Ast kann von einem anderen Baum angepfropft werden.

Abbildung 350 Warten Sie ein Jahr, bis Sie den Ast abschneiden. Die gepfropfte Stelle sollte ein weiteres Jahr eingebunden bleiben, um sicherzustellen, daß sie zusammenwächst.

Abbildung 351 Das Seitenpfropfen wird angewendet, wenn Äste am Stamm benötigt wer-den oder Zweige an einem Ast.

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Abbildung 352 Wenn ein Reis an e inem Stamm mit rauher Rinde aufgepfropft werden soll , wird zuerst die Rinde entfernt. Nachdem der Pfropfvorgang beendet ist, wird das Reis entweder von einer Schraubzwinge oder von e iner Klam-mer festgehalten.

Abbildung 353 Wenn ein Baum einen sehr langen Stamm besitzt und keine unteren Äste hat, kann ein junger Baum ange-pfropft werden. Der junge Baum wird den älteren "adoptieren".

Abbildung 354 Etwa e in Jahr später werden beide Stämme zusammengewachsen sein. Das Ergebnis ist, daß der Stamm kürzer ist, weil die Wurzeln des jünge-ren Baumes viel weite r oben ansetzen. Der junge Baum hat außerdem den e rsten Ast beigetragen.

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A bbildung 355 Sie können auch Wurzeln anpfropfen, wenn ein langer Stamm verkürzt wer-den sol l. Binden Sie di e Wurzeln mit Bast oder Veredelungsband fest. Die Methode ist bei Laubbäumen sehr e r-folgreich.

A bbildung 356 Eine Mischung aus e inem Teil Sand und e inem Teil Lehm-Torf-Gemisch wird um die gepfropfte Stelle gelegt und mit einer Plastikhülle versehen.

Okulieren: Der Juli ist die beste Zeit für das Okulieren, weil die Bäume in diesem Monat in vollem Saft stehen. Ein Auge (eine ausgeschnittene Knospe), das zwischen Kernholz und Kam-bium eingefügt wird, hat in der vorbere ite ten Öffnung fe ten Halt und beginnt innerhalb eines Monats anzuwachsen und zu treiben.

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Abbildung 357 Schneiden Sie die Rinde auf in Form eines T.

Abbildung 358 Lösen Sie die Rinde, damit Sie das Auge einfügen können.

Abbildung 359 Schieben Sie das Auge in die geöffne-te Rinde.

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Abbildung 360 Verbinden Sie die Stelle mit Verede-lungsband.

Abbildung 361 Brechen Sie den Ast darüber ab und schützen Sie damit das Auge vor der Sonne. Wenn das Auge angewachsen ist, wird der Ast direkt oberhalb des Auges abgeschnitten .

Abmoosen:

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Diese Vermehrungsmethode wird angewendet, um Wurzeln an einer bestimmten Stelle des Stammes entstehen zu lassen. Wenn sich die Wurzeln entwickelt haben, wird die Pflanze knapp unterhalb abgeschnitten. Auf diese Weise entstehen zwei kleinere und kompaktere Pflanzen. Der Juli ist die beste Zeit für das Abmoosen.

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Abbildung 362 Kerben Sie einen Ring direkt unter-halb e iner Knospe.

Abbildung 363 Oder befestigen Sie in diesem Bereich einen Drahtring, der fest angezogen wird.

Abbildung 364 Befestigen Sie ein Stück Plastikfolie direkt unterhalb der Knospe.

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Abbildung 365 An der Schnittstelle kann ein Bewur-zclungshormon aufgestreut werden. Legen Sie feuchtes Moos auf. Ziehen Sie die Folie darüber und binden Sie die Schutzhülle oberhalb fest.

Absenken: Eine einfache Art des Absenkens besteht darin, daß ein Ast heruntergebogen und mit Erde bedeckt wird. Die Spitze des Astes muß frei bleiben wegen der Luftzirkulation. Der Ast wird so lange bedeckt gehalten, bis er neue Wurzeln gebildet hat.

Abbildung 366 Kerben Sie die Stelle ein, an der die Wurzeln wachsen sollen. Graben Sie den Ast mindestens 7 cm tief ein. Le-gen Sie einen Kieselstein unter den Ast, der ihn an seinem Platz hält, und beschweren Sie die bedeckte Stelle mit einem größeren Stein.

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Sammeln von geeigneten Pflanzen

Um eine Pflanze auszugraben, benötigen Sie die Erlaubnis des Besitzers. Die Zeit von Februar bis Ende Mai ist eine bevorzugte Zeit, um Pflanzen zu sammeln, die sich even-tue ll als Bonsai eignen. In dieser Zeit ist meistens die E rde um die Wurzeln feucht und kompakt gen ug, daß sich die Wurzeln mit dem Erdballen ausgraben lassen. Wenn die Bäume bere its stark ausgetrieben haben, ist es zu spät.

Im folgenden einige Grundregeln, wie Sie beim Sammeln von Pflanzen vorgehen können und wo rauf es dabei ankommt.

1. Die Pflanze sollte immer mit einem entsprechend großen Wurzelballen herausge-nommen werden. Je größer die Menge der Muttere rde ist, in der die Pflanze auf-wuchs, desto größer sind die Chancen einer erfolgreichen Verpflanzung.

2. Wenn eine größere Menge Wurzeln geschnitten werden muß, sollten Sie die gleiche Menge von Ästen und Zweigen kürzen. Schneiden Sie die größeren Äste nicht direkt am Stamm ab. Belassen Sie e inen Teil davon für JIN.

3. Pfahlwurzeln werden entfern t, wenn sie stören. Streichen Sie Baumwachs auf alle Schnittstellen.

4. Erhalten Sie so vie le feine Wurzeln als möglich. Wickeln Sie den Wurzelballen entwe-der in Sackleinen oder in einen Plastiksack und verschnüren Sie ihn gut mit starken Schnüren. Außerdem empfiehlt es sich, die Erde des Wurzelballens mit Torfmoos oder nassen Zeitungen zu bedecken, um das Austrocknen zu vermeiden.

5. Wenn die Erde sehr klebrig und ausgelaugt ist, entfernen Sie diese ganz und pflanzen Sie den Baum in groben Sand.

6. Pflanzen Sie den Baum in e inen entsprechend großen Behälter und stellen Sie ihn im Halbschatten auf. Oder pflanzen Sie ihn an einer Ste lle im Halbschatten mit guter Bodendurchlässigkeit aus. Achten Sie darauf, daß die Krone genügend Sonnenlicht bekommt.

7. Sorgen Sie dafür, daß die Erde sich völlig mit Wasser vollsaugen kann, und sprühen Sie die Blätter e in . Die Anwendung von Vitamin B-1 kann helfen, den Schock der Verpflanzung zu überwinden. Kontrollieren Sie an den fo lgenden Tagen die Erde. Wenn sie naß ist, gießen Sie nicht, sondern sprühen Sie die Blätter ein.

8. Wenn es Anzeichen für Schädlingsbefall gibt, können Sie ein Insektizid spritzen. Sprühen Sie e in starkes Insektizid auf die Stellen, die als JIN und SHARI gestaltet wurden, so daß es in die Vertiefungen e indringt. Falls es sich um einen kleinen Baum handelt, kann er ganz in e ine Insektizid-Lösung eingetaucht werden.

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Ausgraben eines kaliforniseben Wacholder

Das Sammeln von gee igneten Pflanzen ist eine der besten Methoden, um gutes Pflanzen-material für die Bonsaikultur zu bekommen. Pflanzen, die im gleichen Klima aufgewach-sen sind , akklimatisi eren sich schnell. Sie haben den Vorteil. daß Sie di e Qualität der Pflanze, ihre Größe und ihre Form auswählen können. Sie bekommen eine alte Pflanze und !->parcn Zeit in der Entwicklung.

Abbildung 367 Schauen Sie sich in einem Gebiet um, in dem die Pflanzen ein natürliches, wildes Aussehen haben, und in dem Sie gut ausgraben können.

A bbildung 368 Wenn Sie den Baum ausfindig ge-macht haben, begutachten Sie die Wu rzeln, den Stamm, die Spitze, die Äste und die Blätter.

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Abbildung 369 Entfe rnen Sie abgestorbene Äste, lose Rindenstücke und welke Blätte r.

Abbildung 370 Reduzieren Sie die Länge des Stam-mes, indem Sie den obe ren Te il absä-gen. Dabe i sollten Sie die künftige Spitze vor Augen haben.

Abbildung 371 Belassen Sie e in Stück des Stammes, das späte r gebleicht werden kann und dem Stamm e in Aussehen gibt, a ls sei e r abgebrochen. Bese itigen Sie di e herabgefallenen Reste von der Erd-oberfläche.

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Abbildung 372 Stechen Sie einen Wurzelballen aus, der ungefahr ein Drittel der Baumhö-he mißt. Schneiden Sie die Pfahlwur-ze l ab.

Abbildung 373 Auch in der T iefe sollten Sie den glei-chen Durchmesser erreichen. Wenn es eine große Z ahl Oberflächenwur-zeln gibt. kann die Tiefe geringer se in. W ickeln Sie den Ballen in Sackleinen und verschnüren Sie ihn fest.

Abbildung 374 Ein sehr glücklicher Augenblick.

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Beispiele für den Doppelstamm (SOKAN) und den Zwillingsstamm (SOJU)

Ein Doppel- oder Zwill ingsstamm wird im Japan ischen A IOI genannt, das .. bedeutet: Zwei Stämme und zwei Bäume wachsen von der gleichen Stelle aus. Wenn sie die glei-chen Wurzeln haben, werden sie SOKAN genannt. Wenn es sich um zwei versch iedene Bäume handelt, nennt man sie SOJU. Bei den Kiefern spricht man oft von A IO I-NO-MATSU und MEOTO-MATSU oder Herrn und Frau Kiefer. Doppelstamm und Zwil-lingsstamm werden als miteinander verträglich angesehen. Sie müssen gemeinsam der feindlichen Natur trotzen. Es sollte vermerkt werden, daß außer dem Doppelstamm und dem Zwillingsstamm keine gerade Zahl von Pflanzen in eine Schale gesetzt wird . Beim Zwillingsstamm ist es besser, nicht zwei Pflanzen verschiedener Spezies zusammenzu-pflanzen. D ie allgemeinen Regeln für diese Baumformen sind die gleichen wie die für Einzclbäume.

Abbildung 375 D ie Hö he und Breite von beiden Bäu-men sollte verschieden sein. Wenn der eine Baum dreimal höher ist als der andere, dann sollte er auch die dre ifa-che Breite haben.

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Abbildung 376 Wenn die Höhe der beiden Bäume an-geglichen wird, sollten die Schnittstel-len nach innen schauen.

Abbildung 377 Oder die Schnittstellen weisen in die gleiche Richtung. Die neuen Triebe werden dann richtig ansetzen.

Abbildung 378 Die Flächen der Schnittste llen sollten nie in die Gegenrichtung schauen, weil sonst die Äste e inander kreuzen. Sie werden auch nach dem D rahten nicht natürlich wirken.

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Abbildung 379 Perfekte Proportionen sind nicht nötig. Der größere Baum sollte jedoch auch den stärkeren Stamm besitzen. Das Gegenteil wird GUYAKU-SO KAN oder umgekehrter Doppel-stamm genannt. E r sieht unnatürlich aus.

Abbildung 380 Die Stellung jedes Stammes sollte ein wenig diagonal sein. Wenige r wichtig ist, welcher Baum im Vordergrund steht, wenn nur die Wirkung von Tiefe erre icht wird.

Abbildung 381 Niemals darf ein Baum direkt vor dem anderen stehen.

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Abbildung 382 Sie sollten auch nicht direkt nebenein-ander stehen, weil dadurch keine Tie-fe entsteht.

Abbildung 383 Der Stamm muß sich am Fuß des Stammes oder an der Erdoberfläche teilen .

Abbildung 384 Ein Baum, der sich erst im oberen Drittel des Stan:mes te ilt, e ignet sich weniger als Bonsai . Er kann jedenfalls nicht Doppelstamm genannt werden. Er wird als Einzelbaum betrachtet.

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Abbildung 385 Die Wuchsrichtung des und der Spitze ist die gleiche. Dies ist die gewöhnliche und gebräuchlichste Form.

Abbildung 386 Es ist nicht wünschenswert, daß die Stämme aufeinander zuwachsen und dann wieder auseinander streben.

Abbildung 387 Es gibt jedoch e ine Ausnahme: Die Verbindung des Doppelstammes mit de r Kaskadenform. Hie r wächst der e ine Stamm aufwärts, während sich der andere nach unten neigt.

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Abbildung 388 Bei diesem Doppelstamm wird der er-ste Ast zu einem Halbstamm. Dies kommt in der Natur vor.

Abbildung 389 Ein windgepeitschter Doppelstamm, bei dem sich die Stämme in verschie-dene Richtungen biegen. Die Spitzen jedoch weisen in die gleiche Rich-tung.

Abbildung 390 Ein MOYOGI-Doppelstamm nach dem gleichen Vorbild . Die Stämme wachsen in verschiedene Richtungen, die Spitze jedoch zeigt in die gleiche Richtung.

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Abbildung 391 Die Bäume sollten harmonisch wir-ken in der Biegung des Stammes, in den Ästen und in der JIN-Gestaltung. Selbst die Oberflächenstruktur der Stämme sollte einheitlich sein, das heißt, wenn bei einem Stamm die Rin-de abgeschält wird, sol lte der andere auf die gleiche Weise behandelt wer-den.

Abbildung 392 Wenn bei einem Doppel- oder Zwil-lingsstamm die Bäume dicht beisam-men stehen, werden die Äste wie bei einem Einzelbaum gestaltet. Den er-sten Ast haben beide Bäume gemein-sam. Er ist daher proportional größer und länger, und zwar e in Drittel der Höhe des größeren Baumes.

Abbildung 393 Die Äste der beiden Bäume sollten nicht auf der gleichen Höhe anset-zen.

Page 237: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 394 Der erste Ast des größeren Baumes darf nicht tiefer ansetzen als der erste Ast des kleineren Baumes. Der erste Ast des größeren Baumes ist immer höher plaziert.

Abbildung 395 Die Äste sollten den anderen Stamm nicht kreuzen. Wenn es nicht zu umge-hen ist, sollte es auf der R ückseite des Stammes geschehen. Oder der Ast wird als Vorderast genommen.

Abbildung 396 Der erste Ast des größeren Baumes darf nicht über der Spitze des kleine-ren Baumes stehen. In der Natur würde der kleinere Baum daran vo r-beiwachsen, um an die Sonne zu kom-men. Vermeiden Sie deshalb diese un-natürliche Anordnung.

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Abbildung 397 Die Bäume eines Doppel- oder Zwil-lingsstammes sollten eine gemeinsame Umrißlinie haben. Sie kann ein Drei-eck bilden, e iförmig oder rund sein.

Abbildung 398 Die Wurzeln werden richtig angeord-net. Sie sollten sich weder überkreu-zen noch einseitig sein. Ein Stamm, der den anderen überkreuzt, ist eben-fa lls unansehnlich.

Abbildung 399 Die Stämme dürfen keine U-Form an-nehmen. Die beiden Stämme formen vielmehr e in V.

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Beispiele für die Mehrfachstamm-Form (KABUDACHI)

Die Begriffe KABUDACH I, KABU-BUKI und MUS HA-DATE beschreiben einen Bonsai, der mehrere Stämme gebildet hat. Sie haben alle e ine gemeinsame Wurzel uund im Grunde handelt es sich um einen e inzelnen Bonsai. Außerdem gibt es noch den KORABUKI, bei dem alle Stämme aus e inem Stumpf wachsen, der aussieht wie e in Schildkrötenpanzer.

Als YAMAYORI und YAMAYOSE wird ein Mehrfachstamm bezeichnet, bei dem ver-schiedene Stämme zusammengewachsen sind. Sie können von Samen stammen, die an den gleichen Pla tz gefallen sind. Die Bäume sind so eng zusammengewachsen, daß sie zusammen einen Stamm bilden. Dies kann sich ereignen, wenn eine Samenkapsel in die Erde fä ll t und die Samen gleichzeitig aufge hen. A lle Pflanzungen dieser Art haben das gle iche Aussehen.

Im allgemeinen gelten die gleichen Regeln wie für die Doppelstamm- und die Zwillings-stammform. Es gibt noch e inige zusätzliche Regeln: Die Stämme haben immer e ine un-gerade Zahl. Es können drei Stämme (SANKAN), fünf Stämme (GOKAN), sieben Stämme (SHICHIKA N) usw. sein. Nur wenn es sich um eine so große Anzahl von Stämmen handelt, daß man sie nicht ohne weiteres zählen kann, spielt es keine Rolle mehr, ob es sich um eine gerade oder ungerade Zahl handelt. Zählen Sie nur die Stämme und nicht etwa die oberen Baumteile. Die beliebtesten Zahlen sind die Primzahlen 5, 7, I 1, 13, 17 und 23.

Abbildung 400 Die Stämme gehen oben auseinander. Jeder Stamm kann von vorn gesehen werden. Die Abstände zwischen den einzelnen Stämmen sollten ver:schie-den sein. Die Stämme dürfen sich nicht überkreuzen.

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Abbildung 401 Beim Dre ifachstamm mu ß der mittle-re entweder der höchste oder der kle inste Baum sein. Auch sollte e r le icht im Hintergrund stehen, um den E indruck von Tiefe zu e rwecken.

Abbildung 402 D ie Stämme müssen sich be im Ansatz tei len. damit sie a ls e inzelne Bäume ersche inen.

Abbildung 403 Jede r Baum sollte e ine unte rschiedli-che Hö he haben, die im Verhältnis zur Stärke des Stammes steht. Es gelten die gleichen Regeln wie be im Doppel-stamm-Bonsai.

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Page 241: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 404 Die Spitzen der einzelnen Bäume muß man unterscheiden können. Die Umrißlinie nimmt die Form eines Dre iecks, eines Eies oder eines Krei-ses an. Der Umriß darf nie genau sym-metrisch sein. Die Seitenansicht sollte die gle iche sein wie die Frontansicht. Die Spitze ist, wie be i e inem Einzel-baum, leicht nach vorn geneigt.

Abbildung 405 Durch das Anpflanzen kleinerer Bäu-me im Hintergrund entsteht eine größere Tiefenwirkung.

Abbildung 406 Ein Mehrfachstarnm-Bonsai kann durch das Abmoosen e iner Stelle er-reicht werden, an de r sich viele Äste teilen (siehe Kapite l über die Vermeh-rung).

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Abbildung 407 Falls die Stämme ge kürzt werden. soll-ten die Schnittstelle n nach innen zei-gen. Auf diese We ise we rden d ie neucn Triebe angeregt, nach a ußen zu wachsen.

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Beispiele für die Wald- oder Gruppenpflanzung (YOSE-UYE)

Die YOSE-UYE oder Waldform ist technisch gesehen eine Gruppenpflanzung. Man kann sie als einen Wald in kleinem Maßstab bezeichnen. Es besteht die Neigung, dabei zu übertreiben. An Bonsai wird die Einfachheit bewundert. Sie so llte mit den geringsten Mitteln erre icht werden und die Schönheit der Natur versinnbildlichen. Wenn man den Wald mit Felsen, Steinen, Kieseln und Sand oder mit anderen Materialien wie Tiere , Häuser, Pagoden, Brücken usw. bereichert, wird zwar auf die Realität angespielt. die der Natur eigene Wirkung jedoch vermindert oder au geschlossen. Sie kommt viel besser ohne die künstlichen Hil fen zur Geltung. Es wäre ri chtiger, unse rer Vorstellungskraft zu erlauben, sich die Größe der Natur im YOIN ) vor Augen zu führen . Ein Wald-Bonsai sollte etwas von der Schönheit der Natur ausstrahlen.

Es gibt zahllose Möglichkeiten, eine Waldform zu gestalten. Im folgenden lernen Sie ein-ige der bekanntesten Beispiele und Methoden kennen.

Material: Die meisten Baumarten können verwendet werden. Es ist empfehlenswert , wegen der drastischen Verpflanzung und wegen der großen Eingriffe robuste Pflanzen zu nehmen. Wählen Sie Pflanzen, die ähnliche Eigenschaften im Wachstum besitzen. Die Bäume sollten im Frühjahr zur gleichen Zeit austreiben, im Sommer mit der gleichen Geschwin-digkeit wachsen und im Herbst die Blätter zur gleichen Zeit abwerfen. Auch die Blätter müßten ähnlich geformt sein und die gle iche Größe aufweisen. Wenn Sie verschiedene Baumarten verwenden, wählen Sie am besten Pflanzen, di e ähnliche Eigenschaften bezüglich des Wachsens und der Bedürfnisse nach Wasser, nach Nährstoffen und Licht besitzen. Ki efern und Azaleen sind zum Beispiel keine gute Kombination. Kiefern mit Wacholder, Ulmen oder anderen Nadelgehölzen, sind eine bes ere Wahl. In der Grup-penpflanzung können einse itige Bäume und fehlerhafte Pflanzen noch wirkungsvoll ver-wendet werden. Ideal ist es, wenn Sie für eine Gruppe Pflanzen verwenden, di e als Steck-linge vom gleichen Baum genommen wurden. Sämlinge besitzen nicht immer die glei-chen Eigenschaften wie die Pflanze, von der sie abstammen.

G röße und Anzahl: Die Größe jedes Baumes soll te verschieden sein. Es gibt jedoch keine Einschränkung, was die Anzahl der Bäume betrifft. Nur drei Bäume in eine Schale gepflanzt, können nicht als Wald bezeichnet werden; sie sind allenfalls eine Gruppe. Wählen Sie ungerade Zahlen wie 7, 11, 13, 17 usw.

)jap.: starke, lebhafte Erinnerung

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Page 244: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Pflanzgefäße: Die Schale kann e ine ähnliche Form wie be im Mehrfachstamm oder der Floßform ha-ben. Zeitweise kann e in selbstgefertigter Holzbe hälter genommen werden. Die Bäume können aber auch direkt in e ine Bonsaischa le gepflanzt werden (siehe Kapitel über die Wahl der Schale).

Anordnung: Die Perspektive, die Abwechslung und die Ab tände sind wichtige Elemente bei der Ge-staltung eines Waldes oder einer Baumgruppe.

Abbildung 408 Die Zwischenräume zwischen den Baumgruppen und den Frei räumen sollte sich entsprechen. Der Vorder-grund nimmt mehr Raum ein. Die Bäume sind im Hinte rgrund ge-pflanzt. Die Zwischenräume sind un-gle ich .

A bbildung 409 D ie Seite, auf der die kleineren Bäu-me stehen, ist weiter. Die Bäume wer-den zum fre ien Raum hin immer klei-ne r. Auf de r Seite der größeren Bäu-me gibt es wenige r Platz. Der Winkel de r Umrißlinie ist auf dieser Seite stei-ler.

Abbildung 410 Die Baumgruppe wurde in eine hintere Ecke gep flanzt.

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--- -- --- - --- --

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- - - - - - -

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Abbildung 411 Zwei Baumgruppen, die so ange-pflanzt sind , daß e ine Kreisbewegung entsteht, d ie von der e inen Gruppe auf di e andere übergeht.

Abbildung 412 Drei Baumgruppen, die nach der gle i-chen Vorste llung von Bewegung ange-legt sind.

Abbildung 413 Die großen Bäume im Vordergrund, die mitte lgro ßen in der Mitte und die kleinen im Hinte rgrund gepflanzt, ge-ben dem Wald e ine bessere Perspekti-ve.

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Page 246: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 414 Die Nahsicht e ines Waldes. Sie ent-steht, wenn die größe ren Bäume im Hintergrund gepflanzt werden und die kle ineren im Vordergrund.

Abbildung 415 Mit H ilfe des Schriftzeichens (HIN), das Würde oder Vervoll-kommnung bedeutet, wurde ein tradi-tionelle r Wald aus fünf Bäumen ge-stalte t mit Zwischenräumen und mit einer Vie lfa lt in der Anordnung der Bäume.

Abbildung 416 Der Sieben-Bäume-Wald wurde nach dem Vorbild des Schriftzeichens (SH IN) gepflanzt. SH IN bedeutet Herz, Verstand oder Geist.

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Abbildung 417 Die Größenverhältnisse der Bäume sollten ausgeglichen wirken. Die Zah-len an den Bäumen der Zeichnung sind nicht Größenangaben, sondern geben di e H öhenproportionen an. Der größte Baum (SHINGI) ist 10 im Verhältnis zum zweitgrößten (SOEGI) mit 8 und dem drittgrößten (HAN E DASHI-GI) mit 7. Diese Kombination gilt als gut pro-portioniert. Alle weiteren Bäume (ASHIRAIGI) sollten kleiner sein als 7. Sie bekommen die Höhe 5 oder 4.

Abbildung 418 Bei dieser Anordnung sind die hinzu-gekommenen Bäume 4 und 3.

Abbildung 419

1

5

+

r . \ -

Die unterstützenden Bäume (ASHI- 8 RATG I) sind hier 3 und 2. Sie stehen im entsprechenden Größenverhältnis zu 10, 8 und 7.

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Abbildung 420 Wacholde r. Der größt e Baum des Sie-ben-Bä um e-Waldes. H ö he: 122 em. Gestalte t se it 1954. Pho tograph ie n 1963.

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Abbildung 421 Sieben-Bäume-Wald mit dem an-geführten Wacholder als Hauptbaum. Gestaltet 1964. Die Pflanzung trägt die Bezeichnung (ME IGO) Gü-S H IN, Beschützer des Geistes. Pho-tographiert 1969. 1973 wurde der Wald auf e lf Bäume ve rgrößert. Ver-wendet wurde n die zwe i Bäume auf der Photoabbildung 12 und zwei wei-tere.

Abbildung 422 Beispiel eines Sieben-Büume-Waldcs. Die größten Büume stehe n vorn, die mittelgroßen in der Mitte und d ie kleinsten zwischen den mittleren und den großen Bäumen im Vordergrund. Auf diese We ise e ntsteh t der Ein-druck von Tiefe.

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Page 250: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 423 Ein Neun-Bäume-Wald bietet ein ähnliches Erscheinungsbild wie der Sieben-Bäume-Wald. Im Osten be-trachtet man die Neun, obwohl sie eine ungerade Zahl ist und durch drei geteilt werden kann, als uninteressant. Neun wird als KU ausgesprochen und bedeutet Schmerz und Leid. Nach abergläubischer Auffassung bringt die Neun nichts Erfreuliches, es sei denn in Philosophie und Kunst.

Abbildung 424 Beispiel eines windgepeitschten Wal-des. Eine ungewöhnl iche Anordnung. Die weite Fläche gegenüber den Bäu-men ist Sinnbild für das Meer.

Abbildung 425 Ein windgepeitschter Wald in der ge-wohnten Anordnung.

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Page 251: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 426 Ein Wald mit mehreren Pflanzenar-ten . Verschiedene Nadel- und Laub-bäume eignen sich für eine Kombina-tion. Man sollte jedoch nur eine Spe-zies mit den Pflanzen der gleichen Spezies mischen und nicht etwa Laubbäume mit Nadelbäumen.

Abbildung 427 Beispiel eines "gemischten" Waldes aus Nadelgehölzen mit Laubbäumen im Hintergrund.

Abbildung 428 Mischwald mit Nadelbäumen im Hin-tergrund.

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Page 252: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 429 Zwei oder drei Nadelbäume können zusammengepflanzt werden, um ei-nen besonderen Akzent zu setzen.

Abbildung 430 Beispiel eines BUNJIN-Waldes. Die angestrebte Einfachheit und Klarheit dieser Form ist schwer zu erreichen.

Abbildung 431 Kümmern Sie sich nicht um die An-zahl der Bäume. Der Akzent liegt hier auf der Masse der Stämme (MORIN). Der einzelne Baum ist nicht um seiner selbst willen gepflanzt. Es wurde ein-fach eine Handvoll Bäume genommen und als Wald gepflanzt. Diese Art von Pflanzung (TSUKAM I-UYE) ist häu-fig erfolgreicher als eine bewußt ge-plante.

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Page 253: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Anordnung der Äste: Der Stamm wird bei der Waldform besonders betont. Die Äste werden etwas weniger beachtet, normalerweise nur die äußeren Äste gestaltet und die nach innen wachsenden abgeschnitten. Die Äste werden vor der Anordnung der Bäume geschnitten und nicht nachher. Die Anzahl der Äste richtet sich nach folgendem Verhältnis: Je mehr Bäume, desto weniger Äste.

Abbildung 432 Im allgemeinen bleiben an den Bäu-men im Vordergrund nur die vorderen Äste, an den hinteren Bäumen nur die hinteren Äste. Auch auf den Seiten werden die äußeren Äste gestaltet. Die nach innen wachsenden Äste wer-den geschnitten.

Abbildung 433 Die äußeren Äste sind wichtig für die Gestaltung der Umrißlinie.

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Page 254: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Abbildung 434 Eine Drei-Gruppen-Pflanzung. Jede Gruppe hat eine eigene Umrißlinie wie auch die gesamte Pflanzung.

Abbildung 435 Kürzen Sie die Wurzeln bei der Ge-staltung. Wurzeln und Krone sollten sich in der Größe entsprechen. Dieses Gleichgewicht ist für die Pflanzen le-benswichtig.

Abbildung 436 Auf der Seite der Bäume, auf der die Äste geschnitten werden, um sie näher zusammenzubringen, können auch die Wurzeln entsprechend ge-schnitten werden.

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Beispiele für die Floßform (IKADABUKI)

Die Worte IKADABUKI, IKADAZUKURI, IKADABUSE und IKADAUYE be-schreiben das Fallen e ines Baumes, der allmählich mit Erde bedeckt wurde und de.ssen Äste sich zu Stämmen entwickeln , die senkrecht aufwärts wachsen. I KA DJ\ bedeutet Floß. Diese Fo rm ist ungewöhnlich in der Natur. NETSU RANARI ist der Floßform ähnlich. Nur wachsen die Stämme ni cht aus dem Stamm eines umgestürzten Baumes, sondern aus e iner langen Oberflächenwurzcl, die Triebe angesetzt hat.

Der Unterschied zwischen der Floßform und einer Gruppenpflanzung ist folgender: Bei der Floßform wurde ein einzelner Baum horizontal gelegt und seine Äste wurden zu ein-zelnen Bäumen gestaltet. Bei der Gruppenpflanzung dagegen pflanzt man verschiedene einzelne Bäume zusammen in eine Gruppe. Die Kultivierung e iner Floßform ist leichter, handelt es sich doch um eine e inzelne Pflanze. Dafür ist jedoch di e Wahl der Baumposi-tion begrenzt. Man kann den Platz für einen Baum in der Gruppe nicht mehr ändern. In dieser H insicht ist e ine Gruppenpflanzung leichter, weil die Anordnung der einzelnen Bäume frei gewählt werden kann.

Die meisten Bäume können in der Floßform gestaltet werden. Sie sollten jedoch wissen, daß Kiefern e twa fünf bis zehn Jahre brauchen, um Wurzeln aus dem eingegrabenen Stamm zu entwickeln. Am Horyu-ji-Tempel in Nara gibt es einen berühmten IKADA-BUKI.

Die fo lgende Anweisung zeigt, wie ein Floß-Bonsai gestaltet wird. Im allgemeinen gelten ähnliche Regeln wie bei de r Mehrfachstammform.

A bbildung 437 Wählen Sie eine Pflanze mit zahlrei-chen Ästen von unterschiedlicher Länge. Vor a llem am Fuß des Stam-mes sollte ein Ast ansetzen, der nicht zu lang ist. E in zu langer Ast wäre nicht le icht zu gestalten. Ideal ist ein Baum, der nur auf einer Seite Äste hat. Wählen Sie keine Pflanze mit mehreren Stämmen. Ein Floß-Bonsai kann, außer im Winte r, immer gestal-tet werden.

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Abbildung 438 Schneiden Sie alle Äste und T riebe, die länger als 7 cm sind. Die Wurze ln werden belassen.

Abbildung 439 Wählen Sie die Unterseite. Sie sollte wenige Äste aufweisen, vor allem kei-ne langen Äste. Die Krümmung des Stammes sollte nach hinten weisen. Dadurch gewinnt die künftige Pflan-zung neue Dimensionen.

Abbildung 440 Binden Sie einen starken Draht an den Stamm, um ihn in der gewünsch-ten Form zu halten. Die Drähte, mit denen e r befestigt wird, sollten aus der E rde ragen. Auf diese Weise können sie späte r le icht e rkannt werden .

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Abbildung 441 Schneiden Sie die Äste in der unteren Hälfte um 1/3 oder 1 / 2 zurück. Ein Floß-Bonsai sollte mindestens fünf Stämme (Äste) haben, weil er sonst nicht wie ein Wald aussie ht. Der letzte Ast sollte e in oder zwei Seitenäste in der Nähe der Spitze haben.

Abbildung 442 Befestigen Sie au ßer dem großen Draht noch weite re kle inere Drähte für di e Gestaltung der Äste. Richten Sie die Äste aufwärts. Die Äste wer-den nicht gekürzt, sondern ausgeli ch-te t.

Abbildung 443 Wenn der starke Draht nicht als Ver-ankerung benutzt wird, drahten Sie die Äste einzeln.

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Abbildung 444 Drahten Sie nicht zwei Äste mit ei-nem Drahtstück , denn es wird später, wenn sich die Wurzeln entwickelt ha-ben, schwer zu entfernen sein.

Abbildung 445 Entfe rnen Sie an der Unterseite des Stammes die Rinde um etwa ein Drit-tel des Stammumfanges. Feuchten Sie die Stellen an und streuen Sie e in Be-wurzelungshormon auf. Dies wird die Bildung neuer Wurzeln anregen.

Abbildung 446 Pflanzen Sie den Baum in e inen Behälter, so daß der Stamm etwa 5 cm mit Erde bedeckt ist. Pflanzen Sie nicht zu tief, wei l sich sonst an den Ästen Wurzeln bilden und nicht am Stamm. Wenn es nötig ist, befestigen Sie die Pflanze am Boden des Behäl-ters. D ie E rdmischung sollte viel Sand enthalten. Die Pflanzung wird an ei-nen sonnigen Platz gestellt.

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Abbildung 447 Die neuen Wurzeln werden sich in ein oder eineinhalb Jahren bilden. Ent-fernen Sie vorsichtig den Behälter und schneiden Sie die ursprüngliche Wurzel am Fuß des Stammes ab.

Abbildung 448 Sie können die Pflanzung in eine fla-che Schale oder in e in tieferes Gefäß pflanzen, fa lls sich noch mehr Wur-zeln bilden sollten. Nehmen Sie we-nigstens zwei Monate keine weiteren Gestaltungseingriffe vor. Der Stamm sollte teilweise sichtbar sein. Das ist wichtig wegen der weite-ren Gestaltung zur Floßform.

Abbildung 449 Es gibt drei verschiedene Ansichten. Die nahe Sicht (KINKEI), die mittle-re (CH UKEI) und die entfernte (EN-KEl). Der längste Ast am ursprüngli-chen Fuß des Stammes ist in der Regel für die Nahsicht gestaltet. Die mittle-ren und mittellangen Äste für die mittlere Sicht. Und die kürzesten Spitzenäste für die Fernansicht.

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Abbildung 450 Eine andere Möglichkei t, um Tiefe entstehen zu las en: Der größte Ast wird in der Mitte im Vordergrund ge-staltet und die kle ineren Äste kom-men in den H intergrund.

Abbildung 451 Eine Kiefern floßform ist außero r-dentlich schwer in der Perspektive der entfern ten Sicht zu kultivieren. Sie wird besser in der Nahsicht gestal-tet.

Abbildung 452 Prüfen Sie die Pflanzung von vorn und von der Seite, um he rauszufinden, ob kein Baum den anderen überkreuzt

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Abbildung 453 Wacholder als Floßform mit elf Bäu-men gestaltet. Auf einen mexikani-schen Fels gepflanzt. Mit der Formung wurde 1955 begonnen. Photogra-phiert 1965.

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Beispiele für die Felsenform (ISHIZUKE)

ISHIZUKE bedeutet das Entstehen eines Landschaftsbildes aus Bäumen, Pflanzen und Felsen. Wird ein Baum auf einen Stein gepflanzt anstatt in eine Schale, so wird.das ISHI-UYE genannt. Jede dieser Formen hat ihren eigenen Reiz. ISHIZUKE wird häufig mit BONKEI verwechselt, einer Schalenlandschaft, bei der künstliche Materialien zum Ge-stalten von Bergen, Flüssen, Bäumen, Häusern, Brücken u. a. verwendet werden.

Material für die Felsenform : Wählen Sie aus ehr widerstandsfähigen Baumschul pflanzen einen jungen adel - oder Laubbaum. Er sollte eine große Anzahl kräftiger Wurzeln haben für die Gestaltung eines Bonsai, der mit seinen Wurzeln einen Fels umklammert. ehmen Sie eine Pflanze, die auch unten viele Äste hat. Auch eine gesammelte Pflanze hat oft die e Eigenschaf-ten.

Abbildung 454 Falls besonders lange Wurzeln benö-tigt werden, können Sie einen Behäl-ter aus Latten herstellen. Der Baum wird für wenigstens ein Jahr in eine sandige Erdmischung gepflanzt.

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Abbildung 455 Alle drei bis vier Monate werden die Latten Schicht um Schicht abgetra-gen . Mit der Verkleinerung des Pflan-zengefäßes werden die Wurzeln frei-gelegt und zu weiterem Wachsturn an-geregt.

Abbildung 456 Wählen Sie einen Felsen aus festem Gestein mit einer rauben Oberfläche. Eine dunklere Farbe ist empfehlens-werter als ein kalkiges Weiß oder ein helles Grau. Die Größe sollte so gewählt werden, daß der Stein noch handlich ist. Die Form darf nicht zu rechtwinklig ausfallen. Außerdem sollte er keine frischen Bruchstellen haben.

Abbildung 457 Der Fels sollte sechs Flächen haben: Spitze und Boden, Vorder- und Rückseite sowie rechte und linke Sei-te. Alle Seiten des Felsens müssen gut geformt sein. Quadratische, runde, dreieckige oder andere symmetrische Formen sind jedoch nicht empfeh-lenswert.

Oben

Oben

Unten

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Abbildung 458 Ein Fels, dessen Form einen Berg symbolisiert (YAMAGATA).

Abbildung 459 Manche Steine eignen sich für eine In-selform (SHIMA-ISHI).

Abbildung 460 Hochragender Stein, der eine Fels-klippe darstellt (DANGAI-JEP-PEKI-ISHI).

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Abbildung 461 Kliff oder Berg mit einem Wasserfall (TAKI-ISHI). Der Wasserfall darf nicht künstlich aufgemalt oder einge-kerbt werden. Er muß bereits vorhan-den sein. Ein trockener Wasserfall regt die Vorstellungskraft stärker an.

Abbildung 462 Ein Baum, der auf einer felsigen Kup-pe wächst (IWAYAMA).

Abbildung 463 Fels, e ine rauhe, felsige Küste darstel-lend (ARA-ISO).

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Abbildung 464 Die Form des Felsens erinnert an ei-nen alten Baumstamm (INSHO-GATA-ISHI). Der Baum auf der Spit-ze hat einen gebogenen Stamm. Er wiederholt die gleiche Bewegung wie der Fels. Die Äste entsprechen der Kaskadenform.

Abbildung 465 Ein weiteres Beispiel für INSHO-GATA-ISHI.

Abbildung 466 Abstrakte Felsenformation (CHU-SHO-GATA-ISHI). Es handelt sich um eine interessante Gestalt, die nichts Bestimmtes aussagt.

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ISHIZUKE kann mitjeder Anzahl von Bäumen und jeder Pflanzenart gestaltet werden. Jede Kombination von Pflanzenarten ist möglich. Doch übt ein einzelner Baum auf ei-nem Fels immer eine besondere Faszination aus.

Eine Baumgruppe des Mehrfachstammes, der Floßform, des Doppelstammes oder eines Waldes wird nach den Regeln gestaltet, die für diese Formen gelten.

Bei Pflanzenkombinationen sollten Sie die Gesetzmäßigkeilen der Natur vor Auge ha-ben. Wenn Nadelbäume und Laubgehölze zusammengepflanzt werden, setzt man die Nadelbäume oberha lb der Laubbäume. Azaleen, Farne und Gräser werden unten am Fuß des Felsens gepflanzt. Beachten Sie die Größenverhältnisse zwischen Fels und Pflanzen. In den meisten Fällen wird die Pflanze kleiner sein als der Stein, zumal wenn er einen Berg oder eine Insel darstellt. Es sollte immer eine Harmonie zwischen Fels und Pflanze angestrebt werden. Die Form eines Baumes und die Gestalt des Felsen sol lten eine möglichst kunstvolle und natürlich wirkende Einheit bilden.

Im folgenden einige Be ispiele zur Erklärung:

Abbildung 467 Die Wuchsrichtung des Baumes und die Struktur und Oberflächenform des Felsens müssen harmonieren. Ein Geneigter-Stamm-Bonsai beispiels-weise wird der Gestalt des Felsens an-geglichen.

Abbildung 468 Ein windgepeitschter Baum wird sei-nen Platz auf der Spitze des Felsens finden, weil er auch in der Natur dort am meisten Wind bekommt.

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Abbildung 469 Ein Kaskadenbaum wird im mitt leren oder oberen Bereich des Felsens ge-pflanzt und nicht im unteren.

Für die Felsenform benötigen Sie folgendes Material:

l. Torf und Torfmoos, das gut angefeuchtet wird. 2. Lehm oder schwere. klebrige Erde, die mit Wasser gemischt wi rd. bis sie weich genug

geworden ist. um am Felsen zu haften. 3. Dünner Draht in den Größen 1- 1,5 mm und ein Knäuel Schnur. 4. Etwa 6 mm starke Ange lgewichte aus Blei. 5. Zwei kornponentenkleber, der anstelle der Bleistücke verwendet werden kann. 6. Körner und Hammer. 7. Ein Eimer Wasser. 8. Ein Pflanzgefäß, das groß genug ist, den Felsen mit der Pflanze aufzunehmen. 9. Normale Erdmischung für Bonsai und grober Sand zum Bedecken des Schalen-

bodens.

Nun folgt die deta illierte Darstellung einer Gestaltung der Felsenform.

Abbildung 470 Betrac hten Sie den Felsen, um heraus-zufinden, welches die Vorderseite des

Steinsist und wie di e Ansichtsseite der Pflanze dazu paßt. Der Stein sollte vor den Arbeiten angefeuchtet wer-den (tiberbrausen).

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A bbildung 47 1 Entfernen Sie alle Erde von den Wur-zeln und überlegen Sie, wiie Sie diese am Felsen befestigen können. Schnei-den ie die kle inen Wurzeln am Fuß des Stammes ab und vertei len Sie die anderen in die verschiedenen Rich -tungen rechts. links. nach vorn und nach hinten .

Abbildung 472 Schneiden Sie einige Drahtstücke in der Länge von etwa 8 cm und biegen Sie diese in der Mitte zusammen. Die Drähte werden mit Zweikomponen-tenkleber in den Bereichen befestigt, in denen die Wurzeln den Fels um-klammern. Falls Sie Angelgewichte ~:um Fixieren Verwenden. wird an die entsprechende Stelle ein Loch ge-bohrt. Der Draht wird dann zu am-mcn mit einem Bleistück mit Hilfe des Körners festgeschlagen.

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Abbildung 473 Setzen Sie den ßaum auf den Fels und binden Sie ihn gut fest. Die Wurzeln werden mit dem geklebten Draht ge-halten . Halten Sie während der Arbeit di e Wurzeln mit einem Wasserze rstäu-ber naß.

Abbildung 474 Stellen Sie eine Mischung her aus ei-ner Hälfte Lehm und ein wenig mehr als der Hälfte Torf. Kneten Sie d ie Masse gut durch. Sie darf nicht zu fest und ni cht zu we ich werden. Sie sollte jedoch gut feucht se in. Bedecken Sie di e Wurze ln mit c i'ner ca. 1,5 cm dik-ken Sch icht der Masse .

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A bbildung 475 Die Wu rzelspitzen der Pllanze wer-den in eine normale Erdmischung in einer vorläufigen Schale eingegra-ben.

A bbildung 476 Der gesamte Fels und die WurLcln werden in Tor fmoos eingehüllt , das mit Schnur festgebunden wi rd.

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Abbildung 477 Grahen Sie die ganze Pflanzung in ei-nem entsprechend großen Pflanz-!!elaß 111 Erde ein. Das Gcfüß oll tc bis zum Stamm der Pflanze reichen.

Abbildung 478 ach frühestens sechs Monaten wird

das Torfmoos ent fe rnt und die Torf-Lehmmischung abgewaschen. Jetzt werden di e Wurze ln sichtbar, wie sie den f-el~ umklammern. Kontrollieren Sie den Draht, um sicher zu sein , daß di e Wurzeln keinen Schaden leiden. Im Frii hjahr wird die Pflanzung rn eine passende Schale gese tzt.

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Beispiele für weitere Bonsaiformen

Abbildung 479 Die Wurzeln frei in der Luft, sie wur-den zu e inem Te il des Stammes, so präsentie rt sich NE-AGARI. Eine Form, die nicht mehr populär ist.

Abbildung 480 TAKO-ZUKU RI, die Oktopusform. Der Stamm und die Äste sind fast in übertriebener Weise gewunden und erinnern an den Oktopus.

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Abbildung 481 GOZA-KAKE oder MINO- KA KE. Tatamimatte oder Regenmantelha-ken. Der e rste Ast ist sehr lang ausge-streckt. E ine e igenartige Form, die je-doch oft als Bonsai gestaltet wi rd.

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Literatenform (BUNJIN)

Ein H öfling, der seine r glänzenden Stellung den Rücken kehrte, um das freie Leben zu suchen, ist der Begründer von BUNJIN. Bei uns im Westen ist die kulture lle Bewegung als die südliche Schule chinesischer Landschaftsmalerei unter dem Namen NANGA be-kannt. Die Maler dieser Schule waren keine professione llen Künstler. Sie lernten Reli-gion, Philosophie und Kunst. Abgestoßen von der steifen Formalität ihrer verfeinerten Welt, wurden sie Wanderer und Eremiten. Sie lebten in abgelegenen Berghütten und widmeten sich der Meditation, dem Buddhismus, der Kalligraphie, der Dichtkunst und de r Malere i.

Die Suche nach Freiheit kommt in den Darstellungen der Bäume in ihren Landschafts-gemälden zum Ausdruck. Einige Bäume zeigen überl ange Stämme mit wenigen Ästen, die e igenartig ansetzen. Die Linienführung ist kräftig mit überraschenden Richtungsän-derungen, die an die Kunst der Kalligraphie erinnern, der Pinselschrift, die allen Gebil-deten vertraut war.

Der BUNJIN-Stil in de r Bonsaikunst ist so frei, daß er alle Regeln der Bonsaigestaltung zu ve rle tzen scheint. BUNJIN ist ein so offener Stil, daß er keine spezifischen Formen hat und schwer zu beschre iben ist. Dennoch ist seine Aussage einfach und ausdrucks-stark. Ohne Zweife l sind seine charakteristischsten Formen bei den Bäumen zu finden, die durch Alter und extreme Wetterbedingungen geprägt sind.

Ein Bonsaimeister, der unter außerordentlich genauen Gestaltungsregeln litt, suchte ei-nen fre ieren Stil und e r fand BUNJIN.

Vor ungefähr zweihundert Jahren gab es zwei große Künstler, die erfolgreich die japani-sche Landschaft malten. Hokusai Katsushika (1760-1849) und Hiroshige Ando ( 1797 -1858). Die Bäume auf ih ren Bilde rn hatten überkreuzende Stämme und Äste, wi e sie bei jedem anderen Bonsaistil abgelehnt würden. Für den BUNJIN sind sie je-doch annehmbar. Bei e inem streng aufrechten Bonsai, bei dem der Ast sich zum Stamm zurückkrümmt und ihn überkreuzt, würde ein Stilbruch dieses Ausmaßes ve rworfen. Beim BUNJIN kann eine ähnliche Biegung eine faszinie rende Spannung hervorrufen und die Freiheit der Natur unterstreichen. Durch BUNJI N le rnten die Bonsaimeister die befreiende E infachheit des Literatenstils.

Im folgenden einige Beispiele der BUNJIN-Form.

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Abbildung 482 Scheinbar zufällig wirkt der stark gekrümmte und schwingende Stamm. Der Hauptast überkreuzt den Stamm.

Abbildung 483 Ein überlanger Stamm, unausgegli-chen, ohne Äste im unte ren Bereich. Und doch zeigt der Baum ein hohes Maß an Stabilität, E infachheit und Originalität mit seiner stark ge-schwungenen Spitze.

Abbildung 484 Der Bonsai besitzt e ine erstaunliche Ausgeglichenheit, die durch den senkrecht hinabtauchenden Ast er-reicht wird.

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Abbildung 485 Der Baum wirkt wie von e inem Pin-selstrich hingeworfen. Es scheint hoff-nungslos, daß der Stamm noch einmal ins G le ichgewicht kommt - doch ein Windstoß von der anderen Seite biegt die Krone zurück, die in einer sanft geschwungenen Linie endet.

Abbildung 486 Biegungen und verwegene Schwünge. Und doch zeigt de r Stamm eine sanfte Linienführung.

Abbildung 487 Beim windgepeitschten Baum fühlen wir geradezu, was die Abweichung von der normalen Wuchsform verur-sacht. Wir spüren, aus welcher Rich-tung der Wind weht.

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Abbildung 488 Der Baum wollte nicht in dieser Rich-tung wachsen, aber es war die e inzige Möglichkeit, zu überleben. Der Ge-danke und die Form erinnern an das bekannte Dharma. Deshalb trägt der Bonsai den Namen "DARUMA".

Abbildung 489 Der Baum hat nur wenige Äste, die wirkungsvoll angeordnet sind. Zusam-men mit der geringen Belaubung un-terstreichen sie den freien Stil.

Abbildung 490 Ein abstrakter BUNJIN, geformt wie ein kunstvolles kalligraphisches Zei-chen.

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Abbildung 491 BUNJIN kommt, wenn auch selten, in der Natur vor. Dieses Exemplar wur-de in Si.idkalifornien gesammelt.

Abbildung 492 Man hört die Vögel singen. Es ist nicht nötig, die Bedeutung zu verstehen. Die Bewegung des Stammes - ohne Grund , ohne Bedeutung - nur schön.

Abbildung 493 Ein aus dem Weltraum herabschie-ßender Stern. Der BUNJIN rägt den Namen RYUSEI.

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Abbildung 494 Die Wuchsform verletzt unbeküm-mert alle Regeln: Der Stamm krümmt sich in einem Winkel von 90°, ein Ast überkreuzt den Stamm, Radspei-chenäste , gegenständige Äste. Und doch gibt es diesen Baum. Es ist eine berühmte alte Kie fer. Sie steht am Mount Chichibu in Japan (Kane-note-matsu).

Abbildung 495 Doppelstamm oder Zwillingsstamm-BUNJIN. Er trägt den Namen IKA-RI-JIN oder Ankerförmiger.

Abbildung 496 Mehrfachstamm-BUNJI N.

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Abbildung 497 Ein BUNJI N-Wald mit Bäumen der Schirmform arrangiert (KASA-ZU KUR I).

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Blick an einem Regentag vom Gipfel des Mount Hici über den ßiwakosce. Das Land war Yom ebel bedeckt. Mi t einem Mal wurde die berühmte alte östli che Landschaft (SUMIE} gegenwärtig. denn durch den Nebel erschienen die Kiefern als BU Jl .

Beginnend beim CHOKKAN als Hinführung zu r Bonsaiwelt schließen wir mit BUN-JlN, dem Stil , der ohne Begrenzung ist. wissend daß darin die vielen Formen der Bäume in der Natur eingeschlossen sind.

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Biographie

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Biographie

John Yoshio laka wurde am 16. August 1914 in Ft. Lupton, Colorado, geboren. Als er acht Jahre alt war, entschieden sich seine Eltern, nach Japan zurückzukehren, um die El-tern des Vaters zu betreuen. John wurde sehr vertraut mit seinem Großvater. Durch ihn lernte er Bonsai kennen. Selbstverständlich tat er in diesem Alter nur Dinge, zu denen er angewiesen wurde, etwa gießen, Unkraut ausz iehen u.ä. , bis er ä lter wurde.

John blieb bis zu seinem 21. Lebensjahr in Japan. 1935 kehrte er wieder an seinen Ge-burtsort in Colorado zurück, wo er eine Landwirtschaft betrieb. Gegen Ende 1946 ging er mit seiner Frau Alice und seinen drei Söhnen Eugen, Robert und Richard nach Los Angeles in Kalifornien. 1946-1968 übte er den Beruf eines Landschaftsgärtners aus.

Bald nach seiner Ankunft in Los Angeles begann er seine Bonsaisammlung. die heute mehr als 300 Exemplare umfaßt. Die erste Ausstellung seiner Miniaturbäume fand 1950 im Fannie E. Morrison Gartenbauzentrum in Pasadena, Kalifornicn, statt.

Im gleichen Jahr gründete John Naka zusammen mit vier Freunden den Southern Cali-fornia Bonsai Club, der jetzt The California Bonsai Society lnc. genannt wird. Er war au-ßer 1959 und 1960 immer auch der Präsident dieses Clubs.

Trotz seines viele Jahre andauernden Widerstandes wurde er dann doch daftir gewon-nen, die Kunst des Bonsai zu lehren. Seine ersten Schüler waren se ine Freunde, später kamen andere. Einige von ihnen wurden spä ter se lbst zu bekannten Bonsailehrern.

Seit 1958 veranstaltet die Southcrn Calif'ornia Bonsai Society ihre jährlichen Bonsai-shows im California Museum of Science and lndustry. John aka sorgt zusammen mit seinen Kollegen dafür, daß die Bäume und die täglichen Lehrgänge von höchster Qua-litiit sind.

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Im folgenden eine unvollständige Liste von Lehrveranstaltungen, die John Naka gege-ben hat:

1957

1957

1958 1962 1965

1969

1970- 1973

1971' 1973

1971-1 973 1971 , 1972 1971 1973 1973

Bonsaidemonstration im Fernsehen Kanal 5 KTLA. In der Sendung Gar-lengespräche mit Joe Littlefield. Lehrveranstaltung bei der Japanisch-Amerikanischen-Staatsbürger-Vereinigung. Lehrveranstaltung des kaliforniseben Gärtnerverbandes. Lehrveranstaltung der Japanisch-Amerikanischen Gesellschaft. Fernsehsendung, Kanal 4 KNBC, Überblick über das Jahr 1965 mit Bob Wright. Berater für das Drehbuch des Fernsehfilms "Herrn Ozaki 's Baum" für die Don Fedderson Productions. Regelmäßige Lehrveranstaltungen bei der Pennsylvania-Gartenbau-Verein igung in Philadelphia, Pennsylvan ia. Lehrveranstaltungen aufKanal23, in der Garden Magie Show als Gast von Dr. William Benette, einem berühmten Botaniker aus Pensacola, Flori-da. Lehrveranstaltungen am Garden Center of Creater Cleveland, Ohio. Lehrveranstaltungen am New Yorker Botanischen Garten. Lehrveranstaltung beim nationalen Bonsaikongress in Norfolk, Virginia. Lehrveranstaltung beim nationalen Bonsaikongress in Atlanta, Georgia. Lehrveranstaltung, Kanal 4 KABC, west-östliche Ausdrucksformen, "Bonsai-Nature's Echo".

Außer den genannten Aktivitäten reiste John Naka zu Workshops und Lehrveranstal-tungen bis nach Hollis, New Hampshire, und bis nach Miami in Florida, weit im Süden und bis nach Seattle, Washington. Durch seine Vorlesungen und Demonstrationen hatte John Naka viele Schüler in den gesamten Vereinigten Staaten.

John Naka bestritt viele Lehrveranstaltungen für Schulen, Kirchen, Gartenbau-Clubs und Rotanische Gärten in der Umgebung seines Wohnorts in Südkali fornien. Er trat auch immer wieder im Fernsehen bei der Veanstaltung der jährlichen Bonsai-Show auf.

1971 und 1973 veranstaltete er eine Bonsaireise nach Japan. Auf dieser Reise gelang es ihm, mit vielen Bonsaimeistern Kontakt aufzunehmen und ihre Sammlungen zu besich-tigen. Danach hielt er weltweit Vorträge über die Bonsai-Kunst, unter anderem in In-dien, Südafrika, Spanien, Deutschland und England.

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Ehrungen

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Ehrungen

Zwei Au!>zcichnungcn (A und B) erhielt John Naka von der japanischen Regierung für dieFörde rung der frt:und~chaftlichen Beziehungen zwi chen Japan und den Vereini-gten Staaten.

(A ) Ehrenurkunde überreicht am 23. Mai 1960 durch den japanischen Au-ßenmin istcr Shunich iro Fujiyama.

( 8) Orden und Ehrenurkunde über-reicht am 24. November 1967 durch den Präsidenten des japanischen Landwirtschaftsministcriums, Prinz Norihi to Takamatsu und Eikichi H iratsuka.

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COUNTY OF LOS ANGELES

\YHEßtAS,JW SltlU ru

-----

..

.. -

Diese Mai 1972 upcrvisor or Los lcs, Mr. Dcbs. überre icht.

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A

Ahmooscn . 180. 195- 197.213 Absenken. 197 Ahsprühc n, 114

Sie he a uch mo natliche Pflege, lo7, 174, 176. l llO

Aho rn , 72, 74, 188 Alko hol, 14 Alum ini umd ra ht, 63 Angclgcwichtc, 11, 240 Anordnung. sie he Platzierung in der Schale Äste, 15

Absägen, 43 Abstand zwischen, 23 Anordnung, 225-22o Drahte n, 63- 73, 145, 147 Ent ferne n de r Knospen, 48, 50- 52 Entfernen der Rinde, 76 Fehle r ( Liste). 41 Form, 26-28 Fo rmen der Äste. 6. 74-78. 146 gebrochener Ast. 79 gespli tte rte r Ast, 79 Ge taltung, 1- 3, 42-46, 48- 51 Kürzen. 43 Länge. 25 Narbe n (Behandlung). 45-46 Position, 2 1- 22 Richtung de r Äste, 23 Schne iden, 42- 46 Splittern des Astes, 76, 79 Winkel, 24

Atlaszedcr, (Abbi ldung 7) Aufstelle n der Pflanze . 103, 115, 121

Sie he a uch monatliche Pllege ;\ uswah I de r Pflanzen. 15 Auswahl der Schale, 82-87, 157. 2 16,

Siehe auch Schalen Auswa hl des Baumes. 143, 144, 198-201 Azaleen. (Abbildung 8). 42. 215

B

Bast, 13. 72 Baum

Bre ite. 25 Sie he a uch Bo nsai Siehe auch Pfla nzen

Formung. 112

Index

263

Gestaltung. 15 Höhe. 26

Ba umsche re, 3 Baumsc h ulpflanzen. 143 Ba umspitze, 15. 18-2 1, 13 1. 140, 157,213

fe hle rhafte, 39-40 Sie he auch JIN

Baumwachs. 13, 7<J , 101 , 187, 198 Befestigen. 100. 10 1Beme rkungen zur mo na tlichen Pflege,

167- 185 Besen (kle in ), 7 Blä tte r

E ntfernen, 7 Schne iden. 1.53- 54, 55. 74, 113 Verfärbungen. 109, 152

Blattschnitt, 53, 113 131a ttschnitt , 55 Bonsai

5 E lemente bei der Pllege. 178 5 Eleme nte bei der Wahl der Pflanze. I 5 Brei te des B., 25 G röße, 15, 121 - 122 Hö he. 18. 26 Siehe a uch monat liche Pflege, 167 Siehe auch Pflanzen Sie he auch Tabe llen Siehe auch tägliche Pflege, 110 Stilrichtungen, 15. 123- 124

andere Formen, 245-246 Ausgehö hlte r Stamm (A bbi ldung 3) Besenform ( Hoki-Zukuri), 135, 137- 139

BU NJ IN, 85. 224. 247- 254 Doppelsta mm (SOKAN), 202- 2 10 Felsenform (IS HIZUKI E),

11, 12 1,234- 244 Floßform ( IKADABUKI),

(Abbildung 15). 227- 233 frei a ufrecht (MOYOGI). (Abbildungen

5. 7), 140-142. 154. 162, 207 gedrehter Stamm (Abbildung 16}. I 29 geneigte r Stamm (SHAKA N), 131- 133 gerader Stamm (!.treng aufrecht),

(CHOKKA '), 125- 130 Gruppenpnanzung (YOSE- UYE).

215- 226 Kaskade ( KE, GA I), (Abbildungen 8 . 9),

157- 160. 240

Page 292: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Kiefernform (MATSU -ZU KURI), 135. 136

Mehrfachstamm (KABUDACHI), 2 11 -2 14.227 atürliche Form (SHIZEN-ZUKURI), 135

Trauernder Ast (SH IDARE-ZUKURI) 16 1- 166

Waldform (YOS E-UYE). (Abbildungen 13, 14), 215-226

Windgepeitscht (FUKI 1 AGASHI). 153- 156,222. 239

Zwillingsstamm (SOJU), Abbildung 12), 202-2 10, 211

Bonsaibord (Regal), (Abbildung 1), 103. 110 Siehe auch Aufstellen der Pflanzen

Bon~aigrößen, 121-122 Bonsaischeren lang + schmal, 1 Bonsaistilrichtungen, 123 124

Siehe auch Bonsai Bre ite der Schale, 83

Siehe auch Schalen BU Jl . 85, 224. 247- 254

c Cali forn ia Bonsai Soeicty, lnc., 257 CHOKKAN, 15, 125- 130, 161

D

Dickrindige Schwarzkiefer, 189 Doppelstamm (SOKAN). 202-2 10 Draht , I I, 63, 80, 240

Aluminiu m, 63 Anwendung, 63-73 Entdrahten, 81. 146. 183 Galvanisiert , 63 Größen, 63 Kupfer, 63 Rohrstüek, 73 Stahlstab, 73 Zeitpunkt, 74, 80

Siehe auch monatliche Pflege Drahtschneider, 3, 4, 81 Drahtstärke, 63 Drahtzange, 5 Drainage, 96-98, 115, 152 Drchtisch, 8 Dünger. 106-109

Siehe auch monatliche Pflege. 171. 174,

264

E

175, 177. 179. lXI. IX2- IX5 Do!>ierung. I 08 DüngemehL I 08 Düngen, I 02. 1 08. 109 Flüssigdünger, I 08 Jap. Schwarzkiefer. 150 Knochenmehl, I 08 Pa~te. I 06 Sorten, I 06- 108 Tierdung, 10

Eibe. 55. 1 13 Eiche (Abbildung 6). 33. 132- 1.13 Eicht:. 3 1 Einpflanzen, 99-100

Befestigen. 10 1 Gruppenpllanzung, 224 Mischpllanzung. 223 Siehe auch Plazierung in der Schale

Eiweiß. 13 Elektrobohre r. II Entdrahten. 8 1, I 46 Ent fernen der Knospen, 48. 50-52 Erde , 10

Alte Erde, 101 , 11 4 Anordnung, %, 99, 10 I, I 02 Arten, 88-89

Siehe auch Tabellen Entfernen der Erde. 6. 7, 18. 101. 114 Erdmischung. 88- 95 Feuchtigkeitsgehalt, I 0 I Kclorige Erde. 198, 240 Mist. 240 Sand. 10, 89. 96. 11 4. 187, 188, 193. 198,

240 Saure Erde, I 09 Schlechte Erde. I 14, I 17- 120 Torf. 10 , 89, 11 6 Verwitterter Granit, 89

Eßstäbchen, 6

F

Farbe, 13 Fehlerhafter Äste, 4 1 Fehlerhafter Sritze, 39- 40 Fe hlerhafter Stamm, 34- 36 Fehlerhafter Wurzeln, 29- ~0

Felsenform (ISH IZUKE), D4 Festcr Dünger. 106- 107

Page 293: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

Fcuchtigkeit~messer. 11 Fichte, 55, I 13 Floßform (IKADABU KI), (Abbildung 15),

227- 233 Fllis. igdlinger, I 08 Foemina Wacholder. (Abbildungen 12, 13),

220 Pöh re. 11 3 Forrnosa A.wlee. (Abbildung 8) Frei aufrecht (MOYOKI), (Abbildungen 5, 7)

140- 142, 154, 162,207

G

Gan enpflanze. 143 Gartenschlauch, 9 Gefäße. siehe Schalen Geneigter Stamm (SHAKAN), 131-133.

161 Gesammehe Pflanzen, 198-20 1 Gestaltung tler Äste, 1-3, 42-46, 48-5 1 Gestahung des Baumes. 110- 113, 147-1 50,

225 Siehe auch monatliche Pflege

Geswltung .. 151. 167 Siehe auch monatliche Pflege

Gc~taltung~position. 15 Gießen. 55 Gkl!kannc, 9 . 14 G inkgo. 1)4 Gleichgewicht, 16 Glyzine. (Abbiltlung 3), 16 1 Granatapfe lbaum . (Abbildung 16) GroßbWurige, immergrüne Pflanzen, 85,

11 3, 134 Gruprenrflanzung (YOSE-U YE), 2 15- 226 Gummiband, 13

H

Haken. 7 Hammer. II Hammer. 240 Handbesen. 7, 102 Harz, 13 Hebel. 6 Hemlocktanne. I 13 Hiroshige Ando. 247 Höhe der Pflanze, 26 Höhe der Schale. 83 Hokussai Katsushika. 247 Hol7.block, dreieckig. 8 Horyu-j i (Tempel). 227

265

Immergrüne Pflanzen. 134 Immergrüne Pflanzen. 82- 85 Interessante Wurzeln. 3 1- 33 Interessanter Stamm, 37-38

J Japanische Rotkiefer, 32 Japanische Schwarzkiefer, 31, 38

Gestaltung, 143- 149 Pflege, 150- 1 52

Japanische Wörter: AIOI, 202 AIOI-NO-MATSU. 202 ARA-ISO. 237 ASHIRAIGI , 21 lJ 80 SA I-TANA. 103 BUNJ I , 85. 224. 247-254 CHOKKAN, (Abbildung 4), 125. 161,

254 C HO KKA -KIHO GATA. 18 CHU-SHA KA . 132 CHU KEI. 231 CH UMO 0. 12 1 CH US HO-GATA-ISH I. 238 DAl-KF. GA I. 159 DAI-SHAKAN, 132 DANGA I-J EPPEKI -ISHI , 236 DARUMA . 250 ENKEl. 23 1 FUKINAGASHI. 153 FUNA-GAlÄ, 86 GAITO-KENGAI. 158 G IKKUR I-MAGAR I, 35 G INßA-SUGI. (Abbi ldung 7) GO KAN. 2 11 GOSH I , (Abbildungen 12. 13), 221 GOZA-KAKE, 246 G YAKU-SOKAN , 204 HAC HI-U YE, 12 1 HAGA RI , I HAGO RO MO-MATSU. (Abbildung 4) HAI -S HIMPAKU, (Abbildungen 2, 9) HA -KE GA I. 157, 162 HARI-SHIYIPAK U. (Abbildungen 12, 13) HATOMUNE. 34 HIN, 2 18 HO KI -ZU KU RI. 135. 137 ICHI -NO-EDA. 2 1 IKADA . 227

Page 294: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

IK ADA-UYE, 227 IKADABUKI. 227 IKADABUSE. 227 IKADAZUKURI, 227 IKAR I-JIN, 252 INS HO-GATA-ISHI, 238 ISHIZU KE, 11 , 86, 234- 244 ITO-KE GAI. 157 IWAYAMA. 27>7 JI N, 5, 39. 40, 56-61. 112, 115, 127, 128,

130, 154, 198, 208 KABU-BU KJ, 21 1 KAB UDACHI, 2 11 -2 14 KAM E-NO-KO , 15 1- 152 KAN E-NOT E-MATSU, 252 KASA-ZUKURI, 253 KASH U-SHIMPAKU,

(Abbildungen 10, II) KATAOE-MOCHI, 12 1 KENGA I, (Abbildungen 8, 9), 157- 160 KESH ITSUBU, 122 KINKEI, 23 1 KINPA1-KASHI. (Abbildung 6) KOBO KU MOYOG!. (Abbildung 6) KOM ONO, 121 KORABUKI. 21 1 KU, 222 KU IKIRI, 2, 44, 45 KUMAOE, 6 MAE-EDA, 2 1 MAM E. 122 MAR UBA-Gt.;MI, (Abbildung 3) MATSU-ZU KURL 135. 136 MEIGO. 22 1 M EOTO-MATSU, 202 MIKI , 18 MI NO-KA KE, 246 MORI . 224 MOYOG I, (Abbildungen 5, 7), 140-142,

154, 162, 207 M US HA-DATE, 2 11 NAN GA, 247 NE-AGAR1, 245 NEBARI , 18 NETSU RA ARI. 227 NI- 0-EDA, 21 NIREKEYAKI, (Abbildungen 14. 15) NIWA-GI, 12 1 OMI-ZAKURO, (Abbildung 16) OMONO, 121 ROSOKU-ZU KURI, 134 RY U, (Abbildung 1 I}

266

RY USEI. 251 SABA-MIKI , 56. 62. 115. 127, 136 SAKASA-MI KI , 35 SAN-NO-EDA, 2 1 SANKAN, 2 11 SA SHU-YAKI, (Abbildung 10) SHAKA , 13 1, 16 1 SHAKA '-KOBOKU. 132 SHAKAN-MOYOGI. 141 SHARI, 56, 60- 61. 115. 129. 19~

SH1BU I, 85 SHIC IIIKA N, 2 11 SH IDARE-ZUKURI, 161 - 166 SHIGARAKI , (Abbildung 8) SHIMA-IS HI. 236 SHI .18, 218 SHI NGI, 219 SHIZE . -ZU KU RI. 135 SHO-S HAKAN , 131 SOEG I, 2 19 SOJU . 202 SOKAN, 202 SUMI E. 254 TAIWA TSUTSUJI. (Abbildung 8) TAKI- ISIII. 237 TAKI-Kc NGA I, 157 TAKO-ZU KU RI, 245 TAMA -ZUKURI, 134 TAMAßUCHI , (Abbildung 15) TAMBA· YAK I , (Abbildung 7) TEPPO-MIK I. 35 TOKO 1AME. (Abbildungen 4, 5, 6. 9. 10,

13, 14, 15, 16) TORA. (Abbildungen 10 , t I ) TSUKAMI -UYE, 224 USHIRO-EDA, 2 1 YAMA-FUJI, (Abbildung 5) YAMAGATA, 236 YAMAYORI, 211 YAMAYOSE, 211 YOI . 2 15 YOSE-UYE, 2 I 5 YUMI-KAN , 34

Siehe auch Liste Bonsaistilrichtungen, 123, 124

Siehe auch Liste fehlerhafter Äste, 41 Siehe auch Tabellen, 91 , 94, 117- 120

JIN , 5. 39, 40.56- 6 1. 11 2, I 15. 127, 128. 130. 154, 198, 208

J IN-Zange, 5 Junipe rus squamata var. p rostrata

(Abbildungen 2. 9), 233

Page 295: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

K

Kalk-Schwefclmi5chung, 6 1, 167 Kambium, 59, 6 I , 74. 137 , I 89 , I 93 Kanari5che Kiefe r. 38, 189 Katzenstreusand. 89 Kerzen, 11 0, 147, 149 Kiefer, 155 Kiefe rn, 15, 76. 11 0- 112. IRS- 189. 2 15 Klebeband , 13 Kleber, 13, 240 Kleine Schere, I Knochenmehl , I 08 Knospen (Entfernen), 48, 50- 52 Konife ren, 15, 48, 55, 74, I 13, 114, 115, 188,

215, 223, 224 Körne r. II . 240 Kranke r Baum. 114 Kratzer (KU MAOE), 6 KU IKIRI (Zange). 2. 44- 45 KUMADE (Kratzer) , 6 Künstliche Rinde, 13 Kunststoffban d, I 3 Kupfe rdraht, 63 Kürzen des Stammes, I 93

L

Länge de r Äste. 25 Lange Wurzeln. 234 . 235 Laubgehölzc , 15, 74, 85, I 13- 115. 134. 135,

193, 223, 224 Lehm, 13 Le inen, l :l Liguster , (Abbildung 15)

M

Mädchcnkicfe r, 189 Maschendraht. 8. I 0, 97 Mehltau. 6 1

Siehe auch mona tliche Pnege Mehrfach-S tamm-f o rm (KABUDACHI).

2 11-2 14, 227 Meißel, II Mincralmangel, I 09 Mischungen (Erde ), 90- 95 Mischwald , 22:\ Mist, 108 Mist, 240 Moos. 96. 102. 105 Moos. 96. 102. 105

267

Mount Ch ichibu , 252 Mount Hiei, 254

N

Nachbehandlung von J l 1 SHA RI adeln Ge lbfa rbung. 109, 152 Schneiden. 55, I I 1- 1 13, 148 7.upfen. 7. 55

Naka. John Yoshio Ehrungen, 26 1 Ehrungen, 26 1 Vorwort des Verfasscrs (vor Farb ta fcln)

Nara, Ja pan, 227 Narben (Behandlung), 34, 45, 46 Okulieren, 3, 177, 193- 195 01. 14 Pe rspektive. 231, 232 rnanzen

Arten Ahorn, 72 . 74. 188 Atlaszeder (Abbildung 7) Aza leen, 42, 2 15 Crypto rneria (Sicheltanne ), I 13 Dickrindige Schwarzkie fe r. 189 Eibe, 55, 11 3 Eiche (Abbildung 6), 33. 132, 133 Glyzine (Abbildung 5), 161 G ranatapfe l (Abbildung 16). 53, 187 Immergrüne Pnanzen, 82, 85 Japanische Ro tkicfe r, 32 Japanische Schwarzk ie fe r. 3 1, 38 ,

143- 149, 150. 152 Juniperus Chinensis foe mina

(Abbildungen 12, 13), 220 Junipe rus squama ta var. prostrata

(Abbildungen 2, 9), 233 Kalif. Wacholde r (Abbildungen 10. I 1),

32, 37, 155, 156, 199- 20 1 Kana rische Kiefer, 38, 189 Kie fer, 15, 76, 11 0- 112. 188- 189, 2 15 Koniferen. 15, 48, 55, 74, 113. 11 4, 115.

188, 21 5, 223, 224 Myrte, 72 Pnaume, 187 Rhododendron indiurn formosa

(Abbildung 8) Schwarzkiefer, 189 Siehe auch monatliche Pnege Siehe auch Tabellen Ste ineibe . 113

Page 296: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

p

Sumpfzypresse (Abbildung 4), 32 U lme (Abbildungen 14, 15). 34, 74, 137.

16 1. 188.2 15 Wacho lde r. 15, 32, 37. 55. 76. 112, 113,

115. 156. 199.215,220 Weide, 187 Wc ißbirke, 72 Zürgelbaum, :n Zypresse, SS, I 13

f-ünf E le mente, 15 Gesta ltung, I 5, 18 Wah l, IS

Pflege (monatlich), 16 7- 185 Plastiksüibchen, 6 Plazicrung in d e r Schale. 99-100,216-219.

239 Podocarpus. I 13 Proportio n. 16, 17. 25. 26

Q

Quitte. 188

R

Regenwasser, 104 Ro~enschere, I

s S/\BA-MIKI , 56, 62. 11 5, 127. 136 Sack rupfen , I 02 Sämling, 143, 186.215 Sand, 10. 89,96, I 14, 187. 188, 193, 198,240

Sie he a uch Tabe llen Schädlinge, 7. 104. 114-115, 152. 180. 198

Sie he auch monatliche Pflege Schalen. 7, !l

Ausw-.thl, 82- 7, 157, 216 Brei te. 83 Drainage, 152 Falsche Schale, 86 Farbe, 82, 85, 86 Form, 84, 86, 87 H ö he . 83. 85 Materia l, HS, H6

268

Tiefe. 83. 85, 149. 157 Schwarzkiefer, 189 Scheren

Blechschere, 8, 9 lang, chma l, I

Schmirgelpapier, 14 Schmutz, 13. 115 Schneiden

Äste , I, 42, 43, 48- 51 Blätter, 53- 54, 11 3 Nade ln, 55, II I , 148 Wurzeln , I , 4 7

Schne ide n. 42- 46, II 0- 113 Sie he auch monatliche Pflege 169, 170, 173, 175, 177, 179. 18 1. 183, 184. 185

Schnittstellen , 13. 186- 188 Siehe a uch mo na tliche Pflege

Schnitzwerkzeuge, I 0 Schutz des Sta mmes, 13 Schwere E rde, 240 SHARI, 56. 60, 61. 11 5, 129, 198 Sicheltanne. I 13 Sieb. 10 Sphagnum-moo . 89, I 02 , 198. 240 Stahlrohr, 73 Stahlstab, 73 Stamm, 15. 18

ausgehöhlter ( Konservierung), 62 Dra hten . 64 feh le rha ft. 34- 36 interessante r. 37- 3R

Staub, 96, 108 Stein, 30. l 86 Stellung de r Ä!'te, 2 1, 22 Stumpf, 2, 34, 138 Sumpf7ypresse (Abbildungen 4, 5), 32 Symet rie, 16

T

Tabelle n Erdmischung. 90-95 Umtopfen, 117- 120 Wechseln der Erde. 11 7- 120

T ägliche Pflege. I I 0- 1 16 Tarnarishe , 163 Taschenme~ser, 3 Tatamimatte, 121 Torf. 89, 11 6, 193 Trauernder Ast , (S HIDARE-ZU K U RI),

16 1- 166 TSUKAM I-U Y E. 224

Page 297: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

u Überwässerung, 116 Ulme (Abbildung 14). 31. 74. 137, 161. IRR.

2 15 Umtopfen, 7. X, t:l, 74. 82. 97-102, 147, 151

Drainage. lJ7. lJ8. 1 15 Siehe auch monatliche Pflege

Tabellen. 1 17- 120 Unkraut. 7

V

Verbrauchte Erde. 10 1. 1 14 Veredelung, 3, 46, 161!. 161}. 172, 173,

188-195 Siehe auch monatliche Pflege

Vcrletwngen. 30, 81 Verwitterter Granit. 89 Vitamin-S., 13, 102. 198

w

Wacholder. {Abbildungen 2, 1}, 10, 11, 12, 13), 32. 37, 155, 156, 199- 201

Wacholder. 15, 32, 37. 55. 76, 112. 113, 156, 199, 215, 220

Waldform (YOSU-UYE), 215, 22 1-226 Wasser. 74. 104

Arten. 104 Drainage. 1 16 Gießen. 55. 102 Menge. 102. 11 0 Wasserhassin, 9 Z uvie l Wasse r, 116

Siehe auch monat liche Pflege Wasser-Bassin , 9 Wasserfaß a us Holz, 9 Weide, 187 Werkzeug

Angelgcwichtc, 11. 240 Bambusstiibchen. 101 Besen. (kle in). 7 Block (dreieckig. Holz), 8 Bohrer, {elek trisch), 11 D rahtschne ider, 3, 4 Eßstäbchen. I I Gcstaltungswcrb.cugc

EBA - Secretary Rene van Tilt Heliotropenlaan, 3 B-1 030 Brusscls, Belgium Tel.: (0) 2-241 1553

269

für Äste, X groß, 1 klein, 1 K UIKIR l, 2. 44, 45

Gießkanne. 9, 1-1 Hammer. 11 Handsichcl, 7 Kelle. 7 Kleber, 13, 2-10 Kratzer (KU\IIAD E), 6 Meißel, 11 P inzeue, 7. 112 Plastikstäbchen, 6 Sack rupfe n, I 0 2 Scheren. 9

Blechschcre, 8. 9 lang. schmal. 1

Schlauch, 9 Schnitzwerkzeuge, 1 0 Schnur. 13. 72. 240 Sense, (Klein). 8 Sieb, 10 Spatel, 7 Werkzeugp fl cgc. 14 Wichtiges Werkzeug, 12 Zusammenklappbare Säge. 2, 3, 43

Werkzeugkasten, 12 Wetter, 1 10, 1 16. 152, 1 70 Wichtiges Werkzeug, 12 Windgepeitscht. 153- 155. 156. 222 Wurzelhormon. 13, 30. I 0 I Wurzeln, 15. 18

z

f-ehlerhafte Wurzeln , 29- 30 Gestalte n, 1-3. 82 Inte ressante Wurzeln , 31 - 33 Lange Wurzeln, 234- 235 Lockern, 7, 114 Schneiden, 13, 4 7 Wachstumsbeschränkung. 30. -17

Zange zum Entdrahtcn. 5 Zürgelbaum, 33 Zusammenklappbare Säge, 2, 3, 43 Zwei-Komponente n-Kleber, I 3 Zwillingsstamm (SOJU). 20 1-2 11 Zypresse, 55, 1 I 3

Bonsai Centrum Hcidelberg Mannhcimer Straße 401 D-6900 Heidelbcrg 1 Tel.: 06221/ 82019 <83 20 19> Fax 0 62 21183 35 29

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