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Jojo – Chaosdates mal 2

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Jojo – Chaosdates mal 2

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Planet Girl

Jojo –Chaosdates

mal 2

Hortense Ullrich

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Liebe machtblond

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Dienstag, 17. Oktober

Oh Mann, oh Mann. Er ist grandios. Echt.Er ist perfekt. Ideal. Er ist umwerfend.Ich bin total verknallt.Es hatmich tatsächlich umgehauen. Imwahrsten

Sinne des Wortes. Ganz im Ernst.Ich bin volle Länge vor ihm hingeknallt. Lag ihm

sozusagen zu Füßen. Hihihi. Ehrlich. Das war vollpeinlich.Ich lief heute im Stechschritt durch die Stadt,

weil meine Mutter mich logeschickt hat, um Klopa-pier zu besorgen.»Aber bitte die Großpackung. Die mit zweiund-

dreißig Rollen, Jojo!«Das hasse ich. Abgesehen davon, dass ich ausse-

he wie ein mexikanischer Packesel, ist es total pein-lich, Klopapier zu kaufen. Die Großpackung passtin keine Einkaufstüte und ich bin garantiert dereinzige Teenager in der Stadt, der für alle Öffent-lichkeit sichtbar zwanzig Kilo Klopapier durch dieGegend schleppenmuss. Jedenfalls war ich total an-

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genervt und wollte nur so schnell wie möglich wie-der heim.Da sah ich ihn. Er sah so cool aus! Voll süß!!

Mann, ich war total hin und weg. Mein Herz kamaus dem Rhythmus, ist gestolpert.Ich ’neMinute später auch. Über eine Hundelei-

ne. Die hatte ich nicht gesehen, weil ich ja die gan-ze Zeit total begeistert den Typen angestarrt hatte.Ich bin wohl lächelnd zu Boden gegangen und

muss auch noch im Liegen gelächelt haben, denner meinte: »Du lächelst wie ein Engel.«Ich strahlte noch mehr. Mein Knie fühlte sich

feucht an. Aber ich guckte nicht hin, war zu faszi-niert von Mister Wunderbar.Er lächelte charmant und fügte hinzu: »Ein ge-

fallener Engel.« Dann bückte er sich und half mirwieder auf die Beine.Mein Knie fing an wehzutun. Aber ich konnte

mich immer noch nicht von seinen Augen lösen.Außerdem versuchte ich seinen Blick zu bannen,damit er ja nicht das Klopapier sah. Das wäre vollpeinlich gewesen.Er schaute auf meine Haare und sagte: »Na ja,

wenn du blond wärst.«Häh? Was meinte er?»Ich bin blond!«, verteidigte ich mich.Er lächelte höflich. »Mausbraun.«»Mausblond!«, rief ich empört.Was sagte ich da? WiesoMausblond?

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»Blond!«, korrigierte ich mich.Der Charmebolzen lächelte noch charmanter.

Mein Knie brannte wie die Hölle. Irgendwas Feuch-tes lief langsam anmeinem Bein herunter. Mit demgesunden Bein versuchte ich das Klopapier unauf-fällig hinter mich zu kicken.»Engel sind platinblond«, belehrte er mich.Aha. Das muss der Mensch ja wissen.Was ist eigentlich platinblond? Und wen interes-

siert das?Mich! Weil der Typ so unglaublich supertoll aus-

sah. Und weil er so total cool war!Er lächelte noch netter und schaute auf mein

Knie. »Oh, du bist verletzt. Es blutet.«»Nee«, sagte ich etwas gepresst, denn ich musste

langsam die Zähne zusammenbeißen, weil meinKnie einen ekligen Schmerz meldete. Aber ichdachte, es ist total uncool, verletzt zu sein.Ich guckte auf mein Knie. Es blutete. Und wie.»Das ist bloß Farbe«, hörte ich mich sagen und

fragte mich, wer so einen Blödsinn eigentlich glau-ben sollte. Höchstens jemand mit dem Intelligenz-quotienten einer Knoblauchzehe.»Ach so«, sagte Prinz Charming und lächelte

freundlich.Mann, kann der lächeln! Hoffentlich hatte er das

Klopapier nicht gesehen.»Ich muss weiter«, sagte er entschuldigend und

deutete auf einen Hund neben ihm.

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»Iiiih!«, rief ich schockiert und sprang angewi-dert zurück. Also ich humpelte mehr zurück, we-genmeines Knies, und wäre fast über das Klopapiergefallen.Ich schaute entsetzt auf den Hund. Es war ein

schwarzer Pudel. Aber was für ein Teil: ein Riesen-pudel. »Hat derHormonpillen gekriegt oder was?«,rutschte es mir raus.Der Pudel sah aus wie ein Bodybuilder. Ein ge-

föhnter und ondulierter Bodybuilder. Hässlich wiedie Nacht. Oberspießig. Peinlichkeitsstufe zehn.DerHundebesitzer legte seine Stirn in Sorgenfal-

ten. »Das ist ein Königspudel.«Ich verzog das Gesicht. Ach König. Kein gewöhn-

licher Pudel natürlich. Hässlich wie die Nacht,aber König. Eure Majestät. Wie ungeschickt vonmir!Aber dann machte ich mir doch heftige Vorwür-

fe, dass ich so ungebremst meine Verachtung fürdas Riesenvieh gezeigt hatte. Der Weg zum Herzeneines Jungen führt unter Garantie über seinenHund.»Süüß!«, sagte ich deshalb. Offensichtlich wenig

überzeugend, denn er schaute mich verständnislosan. Ich deutete vage auf den Megapudel. »DerHund. Ich finde ihn süß.«Der Typ schautemich entsetzt an. »Im Ernst? Das

hat noch niemand gesagt.«Oh Mann, was jetzt?

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»Na ja, nicht sooo süß. Halt, na ja, eben . . . Wieheißt er denn?« Gutes Ablenkungsmanöver.»Herr Schmitt.«»Herr Schmitt?« Und was sagt man bitte dazu?

Ich wollte ja nicht schon wieder einen Fehler ma-chen. »HerrSchmitt«,wiederholte ich leichtdümm-lich und nickte bestätigend. Dann dachte ich, wenner ein Königspudel ist, sollte ich vielleicht besserHerr von Schmitt sagen.»Doofer Name, was?«, fragte der Typ.»Och«, meinte ich ausweichend.»Ich tu meiner Oma bloß einen Gefallen«, er-

klärte er.Jetzt verstand ich gar nichts mehr.»Ich führe Herrn Schmitt Gassi. Jeden Nachmit-

tag. Es ist ihr Hund. Die alte Dame kann nichtmehr so gut laufen und, na ja, da helfe ich ebenaus.«»Wow, das ist aber nett von dir!« Ich war total be-

eindruckt, der Kerl war ja voll lieb.Er lächelte bescheiden. »Ach wo! Ist doch wohl

normal, oder?«Ich nickte. »Klar.«»Ich muss weiter. Vielleicht treffen wir uns ja mal

wieder . . . «, sagte er.Mein Herz sprang in die Höhe, ich legte schnell

die Hand drauf, damit man es nicht hüpfen sehenkonnte.»Ich bin jeden Tag hier«, stammelte ich und

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schüttelte innerlich den Kopf. Was redete ich da ei-gentlich für einen Blödsinn?»Okay, bis morgen dann.« Prinz Charming hob

cool die Hand zum Gruß.Dann entdeckte er die Riesenpackung Klopa-

pier und meinte: »Oh, vergiss dein Klopapiernicht.«Schock, was nun?Ich schaute auf die Megapackung und hörte

mich sagen: »Das gehört nicht mir.«Da stand ich und verleugnete Mutters Klopapier.

Ich kam mir vor wie Judas.»Ach so. Also dann!« Er hob wieder die Hand

zum Gruß.Er wartete wohl, dass ich ging. Aber ich konnte ja

nicht gehen. Ich musste warten, bis er außer Sicht-weite war, um das Klopapier aufzuheben und nachHause zu schleppen.Oder sollte ich es einfach da liegen lassen und

gehen?Nein. Mit meinem Glück würde es mir jemand

hinterhertragen, und das wäre noch peinlicher.Also stand ich abwartend da.Er stand auch abwartend da.»Ich muss hier stehen bleiben. Ich muss noch

warten. Du kannst ruhig schon gehen«, schlug ichihm vor.Er lächelte. »Okay, dann bis morgen.« Und da-

mit ging er.

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Ich wollte mich gerade bücken, um das Klopa-pier aufzuheben, da drehte er sich noch mal um.Ich schoss sofort wieder in die Höhe und tat so, alsob nichts wäre.»Platinblond würde dir echt gut stehen«, rief er

mir zum Abschied zu.Ich stand wie angewurzelt da. Hatte er gesehen,

dass ich das Klopapier aufheben wollte?Nee, bestimmt nicht. Hoffentlich nicht.Ich kann’s nicht glauben, der coolste Junge der

Stadt hat sich mit mir verabredet. Für morgen. OhMann, ich bin vielleicht ein Glückspilz. Das ist echtzu schön, um wahr zu sein! Und er ist mindestensdrei Jahre älter als ich. Und solche Jungs haben ei-gentlich nicht die Bohne Interesse an Mädchen inmeinem Alter.Ich stand noch eine Weile da und schaute ihm

schmachtend hinterher.Dann schleppte ich mich in eine Drogerie.Die Verkäuferin sahmein Knie, schaute total mit-

fühlend und meinte: »Du willst sicher Verbands-zeug.«»Nee«, sagte ich. »Haarfärbemittel. Platinblond,

bitte.«

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Wer zuletztküsst …

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Freitag, 24. November

Hach! Es ist total leicht, Jungs kennenzulernen. ImErnst. Alles, was man dazu braucht, ist einen festenFreund. Das hätte ich mal früher wissen sollen.Seit ich mit Sven befreundet bin, hab ich irre vie-

le Jungs kennengelernt. Es ist so, als hätte maneinen Stempel auf der Stirn: »Geprüft und für gutbefunden«. Ein fester Freund ist so was wie eine Ga-rantie für andere Jungs, dass man echt cool ist.Jungs grüßen mich, reden mit mir, ohne dass ich

Gott weiß was für Anstrengungen unternehmenmuss. Auf der einen Seite ist das super, auf der an-deren Seite bedeutet das leider auch, dass damit dieGelegenheiten für peinliche Missverständnisse dra-matisch gestiegen sind.Gestern im Kino beispielsweise: Ich ging mit Lu-

cilla und Carla in den Kinosaal, da rief ein Typ»Halt, warte!« hinter mir her und winkte wie wild.Ich winkte freundlich zurück. Zu den Mädels

meinte ich dann lässig: »Das kann schon echt ner-ven, wenn man so viele Jungs kennt.«

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Als der Typ mich eingeholt hatte, stellte sich al-lerdings heraus, dass er keineswegs vorhatte, michfreundlich zu grüßen oder sich mit mir zu verabre-den. Er wollte meine Kinokarte kontrollieren.Peinlich.Mein Spezialgebiet ist nämlich Fettnäpfchen-

Weitsprung. Also, egal wie weit das Fettnäpfchenwegsteht, ich schaffe es immer reinzuspringen.

Trotzdem beneidet mich meine Freundin Lucilla.Jeden Tag seufzt sie: »Mann, Jojo, dein Leben ist

einfach ein Traum.«Sie übertreibt.Aber Lucilla übertreibt stets. Sie kann nichts da-

für. So ist sie nun mal. Sie findet immer alles totaldramatisch und aufregend und sooo romantisch.Besonders mein Leben.Dabei ist mein Leben, wenn man mal von Sven

absieht, ’ne echte Katastrophe.Ist aber nicht meine Schuld. Das liegt an meiner

Mutter. Weil sie immer total oberbesorgt ist undmich voll nervös macht mit ihren Erziehungsversu-chen. Dafür hat sie einfach kein Talent. Also fürs Er-ziehen. Fürs Kochen übrigens auch nicht, aber dasist ein anderes Thema.Erziehungsmäßig hatte sie bei mir wenigstens

noch zu fünfzig Prozent Erfolg. Bei meiner kleinenSchwester Filipine, treffender »Flippi« genannt, hatsie hingegen völlig versagt.

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Gestern rief die Mutter eines Klassenkameradenvon Flippi an und beschwerte sich bei meiner Mut-ter, dass Flippi ihren Sohn verprügelt hat.MeineMutter entschuldigte sich zerknirscht und

beteuerte, dass es ihr wirklich sehr leidtäte.Darüber regte sich Flippi tierisch auf und mach-

te meiner Mutter heftige Vorwürfe: »Wie kannst dudich entschuldigen, wo du doch gar nichts damit zutun hast. Wenn die Leute ein Problem mit mir ha-ben, sollen sie zu mir kommen!«»Wenn das so einfach wäre . . . «, seufzte meine

Mutter und erkundigte sich: »Wieso hast du ihndenn verprügelt?«»Er hatte sich auf eine Schnecke gesetzt.«»Aber doch bestimmt nur aus Versehen!«, vertei-

digte meine Mutter den Jungen.»Darauf kann ich keine Rücksicht nehmen«, er-

klärte Flippi.»Ach, Flippi, ich weiß wirklich nicht, wie das mit

dir weitergehen soll«, jammerte meine Mutter.Flippi tröstete sie: »Dumachst dir zu viele Gedan-

ken. Genieß einfach dein Leben.«Meine Mutter guckte ganz groß und murmelte

etwas, das sich anhörte wie: »Hab ich auch vor. So-bald meine Töchter aus dem Haus sind.«Daraufhin nickte Flippi eifrig undmeinte: »Ja, ja,

Jojo ist wirklich eine Plage. Die kostet uns noch denletzten Nerv mit ihrer Pubertät, ihrem Liebeskum-mer und dem Gesülze über Jungs!«

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»Also hör mal . . . «, empörte ich mich.Doch bevor ein erbitterter Kampf zwischen uns

entbrennen konnte, sprang meine Mutter dazwi-schen und fragte uns: »Was wollt ihr denn zumAbendessen?«Das einigt Flippi und mich jedes Mal, denn da

sind wir derselben Meinung: »Nichts Selbstgekoch-tes! Irgendwas, was man auftauen muss.«

Aber jungsmäßig ist mein Leben seit Neuestemwirklich erste Sahne. Und Jungs machen ja schließ-lich das Leben aus, wenn man dreizehn ist.Meine Freundinnen finden es total aufregend,

dass ich mit Sven befreundet bin. Sven ist vierzehn.Leider geht er auf eine andere Schule.Aber Lucilla meint, das wäre toll. »Das ist irgend-

wie romantisch.«Ich seh da zwar keine Romantik drin, aber bitte,

wenn Lucilla meint.Lucilla schwärmt immer vor allen anderen Mäd-

chen von meinem Liebesleben. Sie ist etwas naiv,aber total lieb.Carla verzieht dann das Gesicht und meint: »Das

geht eh nicht lange gut!«Carla ist eine geborene Meckerziege und findet

in jeder Suppe ein Haar. Was heißt »ein Haar«, siefindet ganze Toupets.Ich weiß wirklich nicht, wieso die gutmütige Lu-

cilla immer mit ihr rumhängt. Aber irgendwie

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kommt man an Carla auch nicht vorbei. Sie ist dieWortführerin der Mädchen in unserer Klasse undgibt den Ton an.»Hör einfach nicht auf Carla«, sagt Lucilla im-

mer, um mich zu trösten. »Nimmst du mich mit,wenn du in die Stadt gehst? Du kennst so viele tolleJungs.«Da hat sie recht. Und mit dem tollsten Jungen

von allen bin ich befreundet. Sven ist echt total süßund witzig und voll lieb und so.Er meint, ich wär ’ne Chaosmieze und norma-

lerweise würde er einen großen Bogen um so waswie mich machen. Aber als er sieben war, hätte ergelobt, eine gute Tat in seinem Leben zu voll-bringen, und deshalb wäre er jetzt mit mir zusam-men.Mein Leben ist einfach perfekt. Mir kann nichts

mehr passieren.

Samstag, 25. November

Oh Gott! Warum sag ich so was. »Mir kann nichtsmehr passieren.«Tzz! Das müsste ich doch inzwischen gelernt ha-

ben, dass es in meinem Leben auch für Katastro-phen noch eine Steigerung gibt.Also, genau genommen ist noch nichts passiert.

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Aber es wird etwas passieren. Das kann gar nicht gutgehen.Es ist wegen Flippi. Genauer: wegen eines klei-

nen Teddybären. Heute haben wir mein Zimmerausgemistet. Also, meine Mutter hat gemistet undich hab gejammert, dass ich mich von nichts tren-nen will. Na ja, von Flippi vielleicht, aber da warmeine Mutter dagegen.In einem zertrümmerten Plastikgebilde – das ur-

sprünglich mal ein Barbie-Traumhaus war, aberFlippi musste unbedingt Indianerüberfall damitspielen – hat meine Mutter den Bären gefunden.Flippi lauerte an meiner Tür, griff nach allem,

was meine Mutter aussortierte, und schleppte es inihr Zimmer. Normalerweise tut sie das geräuschlos,weil sie nicht die Aufmerksamkeit meiner Muttererregen will. Als sie jedoch den Bären sah, quietsch-te sie laut, riss ihn an sich und presste ihn ans Herz.Ihre Augen funkelten vor Begeisterung.»Mann, hab ich dich vermisst!«, seufzte Flippi.Ich zogeinGesicht. »Duwusstest überhauptnicht

mehr, dass es ihn gibt. Nicht die Bohne hast du ihnvermisst. Bei deinem Chaos hast du überhaupt kei-nen Überblick, was du hast und was nicht.«»Stimmt schon«, gab Flippi zu, »aber jetzt, wo ich

ihn sehe, weiß ich, dass ich ihn vermisst hätte, wennmir eingefallen wäre, dass ich ihn mal hatte.« Dannschaute sie mich misstrauisch an. »Was macht dereigentlich bei dir im Zimmer?«

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Ich zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Dubist eben ’ne Schlampnase.«Ich hoffte sehr, sie würde dieses Themanicht wei-

ter vertiefen, denn ich hatte den Bären damals ei-genhändig aus dem Verkehr gezogen, weil Flippidamit nur Chaos verursachte. Der Bär ist nämlichein Zauberbär, mit demman sichWünsche erfüllenkann.Na ja, also gut, beschwören könnte ich es nicht.

Aber es sind immer die merkwürdigsten Dinge pas-siert. Wenn man sich mit dem Bären in der Handetwas wünscht, geht es nämlich in Erfüllung. Mehroder weniger. Meist weniger. Aber irgendwas pas-siert immer. Und selten was Erfreuliches.Natürlich gibt es einen Haken an der ganzen Sa-

che: Der Bär wirkt nur bei ungeküssten Mädchen.Ein Kuss, und die ganze Zauberkraft ist hin. Aus.Ende. Finito.Alsomussman sich irgendwann entscheiden, was

einem wichtiger ist: Magie oder Liebe – zaubernoder küssen.Früher gehörte der Bär mir. Und obwohl ich

mich eindeutig für die Magie entschieden hatte, istdoch was schiefgelaufen und ich hab einen Jungengeküsst.Aus war’s mit der Zauberei. Der Bär war für mich

wertlos geworden. Aber ich wollte, dass der Bär inder Familie bleibt. Und da hatte ich keine großeAuswahl.MeineMutter kamnicht infrage, denn die

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neue Besitzerin sollte ja ungeküsst sein. Also bliebnur noch Flippi, ich gab ihr den Bären.Denn eins war klar: Bevor Flippi einen Jungen

küsst, friert eher die Hölle zu.Aber sie hat dann so viel Blödsinnmit demBären

angestellt, dass ich mir schließlich keinen anderenRat mehr wusste, als ihn verschwinden zu lassen.

Jetzt strahlte Flippi, drückte den Bären glücklich ansich und fragte fröhlich in die Runde: »Also, wassoll ich für euch zaubern?«»Nichts«, riefen meine Mutter und ich wie aus

einem Munde. Selten waren wir uns so einig.»Ach, kommt, seid nicht so bescheiden. Ich

mach’s wirklich gerne für euch!«Wir schüttelten die Köpfe. »Danke, nein.«Flippi grinste. »Na, ich werd schon noch raus-

kriegen, was ihr euch wünscht.« Sie nahm den Bä-ren, küsste ihn und verschwand.MeineMutter starrte mich entsetzt an. »Ohmein

Gott«, flüsterte sie tonlos. »Was sollen wir tun?«Ich zuckte die Schultern. Ich war etwas cooler als

meine Mutter. »Pass halt auf, was du sagst«, meinteich gelassen. »So was wie ›Ich wünschte, es würderegnen‹ sollte dir möglichst nicht rausrutschen,wenn Flippi in der Nähe ist.«Meine Mutter machte ein ärgerliches Gesicht.

»Was ist das überhaupt für ein Blödsinn. Ein Zau-berbär!«

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Ich schaute sie wortlos an.Sie flehte mich an: »Nun sag schon, dass er über-

haupt nicht funktioniert. Dass das alles Einbildungund Zufall ist.«»Das ist alles Einbildung und Zufall«, sagte ich

brav.Meine Mutter betrachtete mich misstrauisch.

»Bist du davon überzeugt?«»Nein.«»Und warum sagst du es dann?«»Na, weil du es wolltest.«»Ach, Josefine!«, schimpfte meine Mutter.Also dieser Frau kann man es auch nie recht ma-

chen. Aber wie auch immer: Jetzt leben wir miteiner achtjährigen Zeitbombe. Flippi ist eh schongefährlich. Mit einem Zauberbären im Arm wird esdie Hölle sein.Ade sorgloses Leben.

Sonntag, 26. November

Ich hatte versucht, Sven schonend darauf vorzu-bereiten, dass ab jetzt einiges in unserem perfek-ten Leben schiefgehen kann, aber ich befürchte,er nimmt die ganze Sache auf die leichte Schul-ter.»Du unterschätzt die Gefahr!«, sagte ich.

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»Oh, durchaus nicht«, meinte er ernsthaft. »Daskennt man ja aus der Geschichte, dass ein achtjäh-riges Mädchen mit einem Teddy im Arm den größ-ten Schaden anrichten kann.«Ich schmollte. Er nahmmich einfach nicht ernst.

Und ich wollte ihm ungern von der Zauberkraft desBären berichten, sonst hielt er mich vielleicht fürvöllig durchgeknallt.»Wollen wir ein Eis essen gehen?«, fragte er.»Was denn, mitten im Winter?«»Gerade im Winter. Zur Abhärtung. Dann kriegt

man keine Erkältung. Kneipp-Kur nennt man sowas.«Manchmal weiß selbst ich nicht, ob Sven etwas

ernst meint oder nicht.Ich nickte. »Gute Idee. Ich zieh nur schnell mei-

nen Badeanzug an.«»Okay, also kein Eis«, gab Sven nach. »Dann ge-

hen wir in die Piraten-Ausstellung.«»In ein Museum? Also wirklich! Gilt das Angebot

für das Eis noch?«»Hast du wieder Angst, dass du Schaden nimmst

durch zu viel Allgemeinbildung?«, fragte er frech.»Nein. Ichbin immungegenAllgemeinbildung.«»Dachte ichmir.« Sven lachte, dannmeinte er et-

was ernster: »Ichmuss daheutenochhin, wir schrei-ben morgen ’ne Arbeit zu dem Thema.« Er standauf. »Los, komm, du darfst den Piraten auf demPla-kat Schnurrbärte und Zahnlücken anmalen.«

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Das klang gut. Ich war dabei. Sven ist wirklichoberklasse. Er ist einfach perfekt.Das Einzige, was mich an ihm stört, ist, dass sogar

meine Mutter ihn nett findet. Das ist wirklich blöd.Ich meine, Mütter sollten sich über ihre Töchteraufregen und entsetzt die Augen verdrehen, wenndie mit neuen Frisuren oder Klamotten oder aucheinem Freund nachHause kommen. Sonst verdirbtdas einem irgendwie den ganzen Spaß.

Den Piraten konnte ich dann doch keine Schnurr-bärte anmalen, weil Sven die ganze Zeit alles Mög-liche notiert hat und seinen Stift nicht rausrückenwollte.Die Südsee-Piraten ließen wir links liegen, bei

Svens Arbeit ging es um die Hansestädte und ihreBündnisse und Kriege mit den Piraten. Also gingenwir zu den Piraten der Ost- und Nordsee.»Was macht der denn da?«, lachte Sven und deu-

tete auf einen Typ, der am Boden kniete und ange-strengt versuchte, eine Landkarte abzuzeichnen,die an der Wand hing.Als der Typ aufstand, war ich echt begeistert.

Groß, dunkelhaarig und verwegen sah er aus.»Der sieht ja super aus!«, rief ich und biss mir auf

die Lippen.Wie doof! Ichwar dochnichtmit Lucilla hier. Das

ist bestimmt nichts, was ein Junge gerne von seinerFreundin hört.

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Sven lachte. »Den Zahn kann ich dir gleich zie-hen!«Ich hielt mir die Wange. »Wieso?«»Folge mir unauffällig, da kommst du auch von

allein drauf.«Sven hatte offensichtlich großen Respekt vor

meiner Intelligenz.Er zog mich zu dem Typ, ich folgte sehr wider-

strebend. Hoffentlich würde das nicht total pein-lich werden. Sven hatte keine Hemmungen. Beiihm musste man immer auf alles gefasst sein.Er tippte dem Typ auf die Schulter. »Hi, Marc.

Na, erkundest du, wie deine Vorfahren ihrGeld ver-dient haben?«Der Typ drehte sich um und lächelte ertappt.

»Nee, ich bin wegen der Piraten hier.Wegen der Ar-beit.«Sven schlug ihm kumpelhaft auf die Schulter.

»Schon klar, Alter.«Marc schaute sorgenvoll auf die Landkarte vor

ihm, auf der die Raubzüge des Piraten Klaus Störte-beker aufgezeichnet waren. Er zeigte mit dem Fin-ger auf die Insel Rügen und fragte: »Wie konnte derStörtebeker von der DDR nach Dänemark undSchweden fahren?«Sven meinte trocken: »Der hatte ’ne Sonderge-

nehmigung von Honecker.«Marc nickte geistesabwesend.»1390? DDR?«, fragte ich und handelte mir

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einen tadelnden Blick von Sven ein. »Aber zumin-dest weiß er, dass Rügen mal zur DDR gehört hat«,flüsterte ich Sven zu.»Bestimmt nur aus Comics«, flüsterte Sven zu-

rück.Marc schaute konzentriert auf eine andere

Schrifttafel. »Gödeke«, las er vor. »Ist das nicht einReiseführer?«»Jawohl«, antwortete Sven. »Und Baedeker hat

zusammen mit Störtebeker die Ost- und Nordseeunsicher gemacht.«Marc nickte. Sven schaute mich an. Ich zuckte

die Schultern.»Also dann, mach’s gut«, sagte er zu Marc und

zog mich weiter zur nächsten Ausstellungshalle.Dort blieb er stehen und schaute mich erwar-

tungsvoll an. »Und?«Ich versuchte zaghaft: »Er ist nicht gerade eine

Leuchte?«Sven nickte. »Er ist sozusagen eine männliche

Blondine.«Ich zuckte etwas zusammen wegen meiner eige-

nen Blondinen-Erfahrung. Ich hatte mir mal füreinen Typen die Haare platinblond gefärbt.»Liebe macht blond«, hatte meine Mutter da-

mals meine Aktion kommentiert.»Nee, Liebe macht blöd«, hatte Flippi sie korri-

giert. Und im Nachhinein muss ich Flippi recht ge-ben.

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Seither bin ich zurückhaltend mit Sprüchenüber Blondinen.»Na ja«, meinte ich vorsichtig, »die muss es auch

geben.«»Absolut«, bestätigte Sven. »Das ist meine einzi-

ge Chance, Mädchen zu beeindrucken.«Ich lachte.

Als ich abends wieder heimkam, teilte mir Flippimit, dass sie sich schon einen Wunsch für mich aus-gedacht hätte.»Wieso lässt du mich nicht einfach in Ruhe?«»Na also, man muss doch auch mal was Nettes,

Schwesterliches tun«, meinte sie ganz ernsthaft.»Und nachdem du mir immer noch nicht gesagthast, was ichmir für dich wünschen soll, hab ichmirgewünscht, dass dein nächsterWunsch in Erfüllunggeht.«Ich geriet sofort in Panik und versuchte krampf-

haft, mir nichts zu wünschen. Das ist gar nicht soleicht, denn wie oft sagt man so was wie »Ichwünschte« oder so.Dann fiel mir aber was Tolles ein: »Ich wünschte,

du würdest einen Jungen küssen und die Zauber-bär-Nummer wäre erledigt.«Hach! Das war genial.Flippi schaute mich böse an. »Ich glaube, du

spinnst! Das ist ja wohl das Letzte.«Ich grinste. »Tja, Pech gehabt, Flippi!«

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