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25 SOLARZEITALTER 2 2016 IRES-KONFERENZ 2016 Gemeinsam mit der Energy Storage Europe (conference + expo) fand vom 15. – 17. März 2016 die Internationale Konferenz zur Speiche- rung Erneuerbarer Energien (IRES) statt. Die IRES, organisiert von EUROSOLAR und dem WCRE, rückt seit zehn Jahren die Bedeutung von Speichertechnologien für die erfolgreiche Energiewende in den Mittelpunkt. Das Fachpu- blikum der Konferenz betonte auch 2016 die Vielseitigkeit und das Erfolgspotenzial von Speichern. Eine Konferenz – zwei starke Partner: Die Partnerschaft mit der Messe Düsseldorf Im März 2015 fand die IRES-Konferenz erstmals zeitgleich zur Ausstellung und Konferenz Energy Storage Europe statt. Die erfolgreiche Partnerschaft zwischen der Messe Düsseldorf und EUROSOLAR wurde 2016 fortgeführt. Mehr als 650 Konferenz- gäste verfolgten das dreitägige Programm und informierten sich über die neuesten Forschungser- gebnisse im Bereich der Erneuerbaren Energiespei- cherung. Die Konferenz wurde am 15. März gemeinsam eröffnet und am 17. März in einem Abschlussplenum gemeinsam zusammengefasst und beendet. Die Sessions der ESE und IRES wurden von den wissenschaftlichen Beiräten so aufeinander abge- stimmt, dass das Konferenzpublikum einzelnen Themenbereichen über den Zeitraum der Konfe- renz hinweg folgen konnte. Eine festgelegte Länge der Vorträge ermöglichte außerdem einen fliegen- den Wechsel zwischen den sechs parallelen Sessi- ons der Konferenz. Zusätzlich zu den ESE-Sessions über Wirtschaft und Finanzen bot die IRES erst- malig vier parallele Sessions zur aktuellen Wissen- L INA H EDWIG Jubiläum: 10 Jahre IRES-Konferenz 10. Internationale Konferenz zur Speicherung Erneuerbarer Energien gemeinsam mit Energy Storage Europe in Düsseldorf Gemeinsame Auftaktveranstaltung am ersten Konferenztag

Jubiläum: 10 Jahre IRES-Konferenz€¦ · SOLARZEITALTER2 2016 29 IRES-KONFERENZ 2016 Die 5. Energy Storage Europe (ESE) mit den Konferenzschwerpunkten „Business, Applica-tions

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Gemeinsam mit der Energy Storage Europe(conference + expo) fand vom 15. – 17. März2016 die Internationale Konferenz zur Speiche-rung Erneuerbarer Energien (IRES) statt. DieIRES, organisiert von EUROSOLAR und demWCRE, rückt seit zehn Jahren die Bedeutungvon Speichertechnologien für die erfolgreicheEnergiewende in den Mittelpunkt. Das Fachpu-blikum der Konferenz betonte auch 2016 dieVielseitigkeit und das Erfolgspotenzial vonSpeichern.

E ine Kon ferenz – zwe i s tarkePar tner : D ie Par tnerscha f t m i tder Messe Düsse ldor f

Im März 2015 fand die IRES-Konferenz erstmalszeitgleich zur Ausstellung und Konferenz EnergyStorage Europe statt. Die erfolgreiche Partnerschaft

zwischen der Messe Düsseldorf und EUROSOLARwurde 2016 fortgeführt. Mehr als 650 Konferenz-gäste verfolgten das dreitägige Programm undinformierten sich über die neuesten Forschungser-gebnisse im Bereich der Erneuerbaren Energiespei-cherung. Die Konferenz wurde am 15. Märzgemeinsam eröffnet und am 17. März in einemAbschlussplenum gemeinsam zusammengefasstund beendet.

Die Sessions der ESE und IRES wurden von denwissenschaftlichen Beiräten so aufeinander abge-stimmt, dass das Konferenzpublikum einzelnenThemenbereichen über den Zeitraum der Konfe-renz hinweg folgen konnte. Eine festgelegte Längeder Vorträge ermöglichte außerdem einen fliegen-den Wechsel zwischen den sechs parallelen Sessi-ons der Konferenz. Zusätzlich zu den ESE-Sessionsüber Wirtschaft und Finanzen bot die IRES erst-malig vier parallele Sessions zur aktuellen Wissen-

LINA HEDWIG

Jubiläum: 10 Jahre IRES-Konferenz10. Internationale Konferenz zur Speicherung Erneuerbarer Energiengemeinsam mit Energy Storage Europe in Düsseldorf

Gemeinsame Auftaktveranstaltung am ersten Konferenztag

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schaft und Forschung an. Die stetige Erweiterungdes Konferenzprogramms zeigt deutlich, wie enga-giert und zielgerichtet das Thema Speicherung inWissenschaft, Wirtschaft und Politik diskutiertwird.

Neben der Konferenz organisiert die Messe Düssel-dorf die wachsende Ausstellung ENERGY STORA-GE EUROPE. Das große Interesse der Industrie anSpeichertechnologien wird von dem fast 50 %Wachstum von 94 Ausstellern im Vorjahr auf rund140 Aussteller im Jahr 2016 widergespiegelt. Über3000 Interessenten aus 54 Ländern besuchten dieAusstellung während der drei Tage. Die EnergyStorage festigt damit ihre Position als weltweit füh-rende Fachveranstaltung für alle Speichertechno-logien.

IRES-Sess ions : Themenre ihen zu Anwendungsbe isp ie len undThermie

Um die IRES-Sessions besser aufeinander abzu-stimmen, wurden in diesem Jahr mehrere The-menreihen angeboten. Sowohl am 16. als auch am17. März fanden Vortragsblöcke zum Thema„Applications, Case Studies and Scenarios“ statt. 24Vorträge drehten sich um Anwendungsbeispiele,Beispielstudien und Szenarienbildung und erklär-

ten unter anderem die Rolle, die Vorteile und dieUnterschiede von Energiespeichersystemen fürErneuerbare Energien. Die Anwendungsbeispieledieser Vortragsreihe wurden aus unterschiedlichenLändern vorgestellt. ReferentInnen aus Frankreich,Finnland, Brasilien und Lettland präsentierten ihreForschungsergebnisse für Lithium-Ionen, hybridePV-Batterie-Gasturbinen, Power-to-Gas undHydropower. Ähnlich populär waren Vorträge imThemenbereich der thermischen Speicher, die imRahmen der IRES in drei Blöcke aufgeteilt wurden:Hierzu fanden Sessions zu thermischen Speichernfür besonders hohe Temperaturen, thermischeSpeicher für Gebäude und Wohnhäuser sowie auchthermische Speicher für die Effizienzsteigerung inder Industrie statt. Weitere Vortragsblöcke gab eszu Batterien, dezentralen Speichertechnologien,den Rahmenbedingungen in Politik, Wirtschaftund Recht, Speichern als Flexibilitätsoption, Groß-speichern und Power-to-Gas sowie Power-to-Liquids.

Deutsche Vor t ragsre ihe „Spe i cher für d ie Energ iewende“

Neben den englischsprachigen Sessions bot dieIRES 2016 zusätzlich eine deutsche Vortragsreiheam dritten Konferenztag an. Mit dem SchwerpunktDie Deutsche Vortragsreihe auf der IRES-Konferenz

IRES-Session

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„Speicher für die Energiewende“ teilten Expertenihre Einschätzung der Bedeutung von Speicher-technologien mit dem Konferenzpublikum.

Die deutsche Vortragsreihe wurde von Irm Scheer-Pontenagel eröffnet. Sie fasste das lange Bestehender Konferenzreihe zusammen und betonte dasherausragende Engagement Hermann Scheers fürdie Energiewende und die Einführung von Spei-chertechnologien. Scheer hatte die IRES-Konferenzbereits im Jahr 2006 ins Leben gerufen und damitdie Konferenzreihe als jährliche Veranstaltung vonEUROSOLAR begründet.

Die acht Referenten gingen alle auf die bisherigeEntwicklung von Speichertechnologien in diesenvergangenen zehn Jahren ein. Dabei wurde deut-lich, dass das Potenzial und die heutigen Anwen-dungsmöglichkeiten von Speichertechnologienunterschiedlich bewertet werden. AusführlicheZusammenfassungen einiger Vorträge können Sieauf den folgenden Seiten dieser Ausgabe des Solar-zeitalters lesen.

Posterausste l lung und -ausze i chnung

Die IRES-Posterausstellung hat sich in den vergan-genen Jahren als ein fester Bestandteil des Konfe-renzprogramms etabliert. Zusätzlich zur Möglich-keit, ihre Poster während des Konferenzzeitraumsauszustellen, beinhaltet das Konferenzprogrammzwei Postersessions. Dort haben alle Teilnehmerdie Möglichkeit, ihre Fragen an die Posterautorenzu richten und gemeinsam die Inhalte zu diskutie-ren.

Am dritten Konferenztag, während der gemeinsa-men Abschlusszeremonie mit der Messe Düssel-dorf, wurden die drei besten Poster prämiert. Dabeikonnten sich dieses Jahr drei Forscherinnen durch-

Peter Droege, Präsident EUROSOLAR v.l.n.r.: J. Remmel, M. Gervais-Vidricaire, H.W. Rheinhard, P. Droege, D. U. Sauer

Posterausstellung mit 120 Beiträgen

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setzen. Das drittplatzierte Poster wurde von VerenaJülch vom Fraunhofer ISE vorgestellt. Jülch präsen-tierte ihre Forschungsarbeit über „Smart Quarter“und ein Businessmodell für elektrische Speicher-systeme für 160 Haushalte. Carolina Puccini ausKolumbien erhielt für ihr Poster „Sustainable Ener-gy Supply in Colombia by Eco-Region“ den zweitenPlatz. Puccini analysierte die unterschiedlichenVoraussetzungen für die Energieversorgung inKolumbien und bewertete dann die besten erneu-erbaren Versorgungsmöglichkeiten.

Der erste Preis wurde an Laura Göllner-Völker vonder Technischen Universität Darmstadt vergeben.Göllner-Völker stellte auf ihrem Poster eine Studiein einer Siedlung in Cölbe vor. An dem konkretenBeispiel wurden die Umweltauswirkungen vonSpeichern mit PV-Anlagen in der Siedlung unter-sucht und in drei verschiedenen Szenarien bewertet.

Die Zusammenfassung der Kon ferenz a l s po l t i s che Forderung

Zum Abschluss der gemeinsamen Konferenz prä-sentierten die Organisatoren der IRES/ESE-Konfe-renz eine gemeinsame Abschlusserklärung. Die»Düsseldorfer Erklärung« fasst die Ergebnisse derKonferenz zusammen und gibt diese gebündelt alsForderungskatalog an die Landes- und Bundespo-litik weiter. Wir dokumentieren die »DüsseldorferErklärung« auf Seite 29.

IRES-Sympos ium 2016 i n Ber l in

Am 1. Dezember wird das 3. IRES-Symposium alsErgänzung zur IRES 2017 stattfinden. Gemeinsammit der EnergieAgentur.NRW und in der Vertre-tung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bundin Berlin präsentieren und diskutieren Expertender Energieforschung ihren neuesten Wissens-stand. Der thematische Schwerpunkt liegt diesesJahr auf dem Wettbewerb der verschiedenen Flexi-bilitätsoptionen: Wie kann die Versorgungssicher-

heit garantiert werden, welche Kosten entstehendurch die Flexibilisierung und wie beeinflussen diejeweiligen Optionen die Umwelt? Neben einemKeynote-Vortrag von Herrn Prof. Dr. Quaschningwerden Übersichtsvorträge die einzelnen Aspekteder unterschiedlichen erneuerbaren Energiespei-cherungen herausstellen. Ein politischer Abend mitzwei Impulsvorträgen und einer Podiumsdiskussi-on mit Energieexperten und Parlamentariern run-den den Tag ab.

IRES 2017 : Save the Da te

Auch im kommenden Jahr wird die IRES-Konfe-renz wieder in Partnerschaft mit der ENERGYSTORAGE EUROPE in Düsseldorf stattfinden. Diedreitägige Konferenz wird am 14. März 2017 begin-nen. Der Call für Abstracts für das wissenschaftli-che Konferenzprogramm wird im Juni 2016 veröffentlicht. Abstracts können bis Mitte Septem-ber eingereicht werden. Mehr Informationen:www.energystorageconference.org.

Die Konferenzdokumentation der IRES 2016 kannonline bestellt werden. Die besten Einreichungen,vom wissenschaftlichen Beirat bewertet und ausge-wählt, werden im Spätsommer auf der Plattform„Energy Procedia“ des Verlags Elsevier veröffentlicht.

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Die 5. Energy Storage Europe (ESE) mit denKonferenzschwerpunkten „Business, Applica-tions and Finance“ hat gemeinsam mit der 10.Internationalen Konferenz zur SpeicherungErneuerbarer Energien (IRES) mit den Schwer-punkten „Research and Policy“ sowie die Kon-ferenzen von OTTI und VDE zu Power-to-Gasund Finanzierung für drei Tage die Bedeutungvon Speichertechnologien für die erfolgreicheEnergiewende in Deutschland und Europa inden Mittelpunkt gerückt .

Industrie und Anwender sowie Forschung undEntwicklung schließen sich hier zusammen, ummit der Düsseldorfer Erklärung ihre gebündeltenForderungen an die Landes- und Bundespolitikzu stellen.

Speicher sind bereits heute eine wichtige Flexibi-litätsoption. Energiespeicher bieten sowohl beider Umsetzung der Energiewende als auch beider Steigerung der Energieeffizienz zahlreicheEinsatzmöglichkeiten. Insbesondere für die Stabi-lisierung der Netze können Speicher eine heraus-gehobene Rolle spielen und ermöglichen dieAbschaltung thermischer Kraftwerke mit rotie-renden Massen. Zunehmende Abregelung vonErneuerbaren Energie Anlagen sowie rasant stei-gende Redispatch-Kosten zeigen die Dringlich-keit, bereits heute auf stabilisierende Speicher-technologien zu setzen. Aber auch auf der Ebenedezentraler Energieerzeuger sind Speichertech-nologien sowohl systemdienlich als auch kosten-effizient einsetzbar.

Speicher werden in einem erneuerbaren Energie-system für die Versorgungssicherheit benötigt.Um den zunehmenden Anteil der ErneuerbarenEnergien effizient und kostengünstig zu integrie-ren und damit ein sicheres und nachhaltiges

Energiesystem zu schaffen, bilden Energiespei-cher in allen Größen und mit den verschiedens-ten Technologien ein unverzichtbares Werkzeug.Gleichzeitig erhöhen Energiespeicher die Akzep-tanz der Energiewende, da sie die lokale undregionale Nutzung Erneuerbarer Energien stär-ken, den Netzausbau ersetzen können und dienotwendigen Sektorenkopplung unterstützen.

Technologie- und industriepolitische Chancendes Energiespeichermarktes nutzen und dieheimische Wirtschaft stärken. Nur verlässliche Investitionsbedingungen und dieAnwendung und Entwicklung von Speichertech-nologien im heimischen Markt können verhin-dern, dass der Standort Deutschland im Speicher-markt den Anschluss an die rasante internationa-le Entwicklung verliert. Deutschland ist in For-schung und Entwicklung sowie beim Know-howim Bereich Projektierung und Systemintegrationnach wie vor führend – diesen Vorsprung zu ver-lieren wäre ein volkswirtschaftlicher Fehler mitgroßen Auswirkungen auf die dynamisch wach-sende Speicherbranche in Deutschland.

Faire Rahmenbedingungen für Speicher schaffen. Die Bundesregierung fordert einen freien Wett-bewerb der Flexibilisierungsoptionen. In diesemWettbewerb werden jedoch Speichertechnologiennicht gleich behandelt, sondern systemischbenachteiligt. Dies ist eine Ungleichbehandlung,die den breiten und systemdienlichen Einsatz vonSpeichertechnologien erheblich behindert. Spei-cher sind keine Verbraucher und keine Erzeuger.Daher sind Speicher als eine vierte unabhängigeSäule im Energiesystem neben Erzeugung, Trans-port und Verbrauch aufzunehmen. Die system-widrige Einstufung von Speichern als Letztver-braucher und die damit verbundene Belastungmit Abgaben und Steuern sind aufzuheben.

D Ü S S E L D O R F E R E R K L Ä R U N G

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Forderungen an d ie Po l i t i k

Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, dasssie sich wieder für den Fortgang der erfolgreichendezentralen Energiewende einsetzt. Das Erneuer-bare-Energien-Gesetz (EEG) ist das erfolgreichsteWirtschaftsgesetz in der Geschichte der Bundes-republik. Es hat einer Vielzahl neuer Marktteil-nehmer den Eintritt in den Stromsektor ermög-licht. Die Träger der Energiewende – Bürger, Mit-telstand, Kommunen, Stadtwerke – werden mitdem neuen Strommarktgesetz behindert. Ohnediese Träger hat die Energiewende aber keineZukunft. Für die Weiterentwicklung und dieerfolgreiche Einführung von Speicheroptionen imRahmen einer sektorenübergreifenden NeuenEnergiemarktordnung ergeben sich folgende Eck-punkte:

Klares Bekenntnis zur Option SpeicherDie dezentrale Energieinfrastruktur muss in derRegulierung deutlich gestärkt werden, damitStadtwerke und regionale Netzbetreiber Anreizefür Netzmodernisierungen auch über Speicher-technologien bekommen. Wirksam und kosten-günstig funktioniert die Energiewende nur miteinem Zusammenspiel aller Energiemärkte(Strom, Wärme, Gas, Kraftstoffe). Für die Nut-zung lokaler und regionaler Überschüsse Erneu-erbarer Energien müssen die Barrieren zwischenden Energiemärkten durch eine Neue Energie-marktordnung (NEMO) beseitigt werden, damitEE-Power-to-Heat, EE-Power-to-Gas und EE-Power-to-Wheel vor Ort eingesetzt werden anstattWind- und Photovoltaikanlagen abzuregeln oderihren Strom quer durch die Republik oder insAusland abzuleiten.

Speicher müssen in den Markt eingeführt werdenWir fordern Bundesregierung und Bundestagdazu auf, das Solarspeicher-Programm der KfWsinnvoll weiterzuentwickeln und eine Anschluss-regelung im Strommarktgesetz und im EEG für

einen ordentlichen regulatorischen Rahmen fürSpeicher zu schaffen. Dieser Rahmen soll EE-Anlagenbetreibern, Verteilnetzbetreibern undInvestoren rentable Investitionen in Speicherermöglichen.

Fairer Wettbewerb für SpeicherDer im Strommarktgesetz angelegte „Wettbewerbder Flexibilitätsoptionen“ muss in ein fairesGleichgewicht gebracht werden. Mit der unpas-senden Einstufung von Speichern als Letztver-braucher wird dieser faire Wettbewerb der Flex-Optionen verhindert. Zudem stehen Speichergerade im Regelenergiemarkt in einem europäi-schen Wettbewerb. Hier führt die Fehlbelegungvon Speichern mit Steuern und Abgaben inDeutschland zu einer besonderen Benachteili-gung. Energiespeicher müssen rechtlich und ord-nungspolitisch sinnvoll eingestuft werden, umeinen fairen Wettbewerb nicht nur in Deutsch-land, sondern auch europaweit zu ermöglichen.Flexibilitätsoptionen, die auf der Nutzung erneu-erbarer Energieträger beruhen oder leicht aufdiese umgestellt werden können, müssen außer-dem vorrangig umgesetzt werden.

Deutschland als Wissenschafts- und Indus-triestandortDeutschland muss als Wissenschafts- und Indus-triestandort gefördert werden. Größter Innovati-onstreiber ist das Zusammenspiel von Markt,Industrie und Forschung, wie auf dem gemeinsa-men Kongress in Düsseldorf beispielhaft gezeigtwerden konnte. Klare Rahmenbedingungen fürSpeicher bilden die Grundlage für einen prospe-rierenden Markt und damit auch die Grundlagefür weitere angewandte Forschung und Entwick-lung. Das schafft die Voraussetzung für die erfolg-reiche und vollständige Umstellung auf Erneuer-bare Energien. Diese enge Zusammenarbeit zwi-schen der Wissenschaft und Unternehmen mussdurch verlässliche politische Rahmenbedingun-gen gesichert werden.