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Jubiläumsschrift zur Feier am 5.7.2014

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Jubiläumsschrift zur Feier am 5.7.2014

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Wir feiern am 5. Juli 2014 unseren 70. Geburtstag gemeinsam im Jahrgang 1943/44 Niederbrechen und Werschau. Möge dieses Jubiläumsheft jenen, die in Niederbrechen oder Werschau ihre Heimat sehen oder gefunden haben, viel zur Erinnerung an diesen Jubeltag beitragen. Wir möchten auch nicht vergessen, uns bei allen Personen bedanken, die ge- holfen haben die Herstellung dieses Jubiläumshefts überhaupt zu ermöglichen. Insbesondere gilt unser Dank unserem Jahrgangskameraden Josef Egenolf, der uns viel an fotografischem Material zur Verfü- gung gestellt hat. Willi Roth und Bernd Behrendt _________________________________________

Zum 70-jährigen 70 Jahre, welch‘ eine Zeit!

Freud‘ und Schmerz sind an uns vorbei geeilt.

Manch einer von unseren Lieben ist schon von uns geschieden. Wir alte Kameraden vom Jahrgang 1943/44, freuen uns heute, dass wir noch geblieben.

Wir gedenken unseren toten Kameraden in Trauer und Schmerz, denn jeder hatte für jeden ein Herz.

Und nun wollen wir die Zeit noch einmal nütze, die uns verbleibt noch in Kürze.

Für jede kleine Freude dankbar sein, das soll der Wunsch für uns alle sein.

Jahrgang Niederbrechen/Werschau 1943/44 am 5. Juli 2014

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Die Toten sind nicht von uns gegangen, sondern vor uns.

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Vorwort

Liebe Jahrgangsmitglieder,

der Vorstand TuI hat lange überlegt, ob wir, wie seinerzeit bei unserer großartigen Geburtstagsfeier um den Fünfzigsten, auch diesmal ein Heft für den Siebzigsten erscheinen lassen sollen.

Schließlich waren es die Männer Bernd und Willi im Vorstand, die den Ausschlag dafür gaben, es wieder zu tun. So haben wir uns entschieden, diese kleine Jahrgangsbroschüre zum Anlass unseres 70. Geburtstages zu produzieren. Ein solches kleines Heftchen ist immer schwer herzustellen. Nicht, was die Technik oder Layout betrifft, sondern einzig allein den Geschmack. Man kann es nicht jedem Recht machen, heißt es zwar ganz richtig, aber wir hoffen dennoch, halbwegs allen gerecht geworden zu sein und wünschen Euch gute Unterhaltung und ein tolles Fest.

Euer Team um Ingrid

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UNSERE GEBURT ALS EIN MOMENT DER HOFFNUNG

Was für ein Start! Was für ein Leben! Wir sind hineingeboren in eine der schwärzesten Stunden der Menschheitsgeschichte. Und doch wurde uns etwas geschenkt, was damals wohl kaum jemand für möglich gehalten hätte: Viele Jahrzehnte mit großer persönlicher Freiheit und materieller Sicherheit. Für unsere Eltern war unsere Geburt in einem Jahr, in dem der Krieg jeden Lebensbereich eingenommen hatte, ein wunderbarer Augen-blick der Hoffnung. Wir sind für sie ein Schatz, für den sie alles getan haben und dem sie immer zur Seite standen. In dieser Jubiläumsschrift blicken an das Vergangene erinnernd zurück.

Willi Roth im April 1944, als die Stadt Limburg und Niederbrechen ihren ersten Luftangriff der Amerikaner erlebten. In Niederbrechen traf eine Bombe das Weis‘-sche Haus in der Nähe des Bahnhofs, Mutter und ihre

Tochter kamen ums Leben. In Limburg wurden die Holzheimer Straße und das Bahnhofsviertel getroffen. 18 Personen wurden getötet und 41 verletzt. Als wir zur Welt kamen, gibt es viele Dinge des täglichen Bedarfs nur auf Karte, wie beispielsweise Lebensmittel, Kraftstoff oder Textilien. Allerdings sind diese Bezugsscheine gegen Ende des Krieges immer häufiger das Papier nicht wert, auf das sie gedruckt wurden, weil bestimmte Waren für Normalbürger so gut wie unerreichbar blieben. Besonders die Menschen in den großen Städten tun sich schwer, an etwas frisches Obst, Fleisch oder Gemüse heranzukommen. Bei uns

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auf dem Land hingegen konnten sich viele Menschen durchaus noch ganz gut selbst versorgen. Bereits gegen Ende des Krieges setzte deshalb reger Tauschhandel ein. So wechseln etwa Raucherkarten und Brotmarken die Besitzer, Cognac wanderte in die Metzgerei, Zigaretten werden gegen frisches Fleisch getauscht. Auch ein Schwarzmarkt für Waren aller Art existierte. Ebenso wurde das Schwarzschlachten im Geheimen vollzogen, jedoch wurde auch dieses vom Regime mit drastischen Strafen bekämpft. In der ehemaligen Weberei war die „Getreidehalle“, (offiziell: Wehrmachtslager 21) wie diese von der Bevölkerung genannt wurde, wurden für das Militär Kleidungen, Schuhe, Getreide usw. gelagert. Als am Abend, bevor die Amerikaner in Niederbrechen einmarschierten und die Kunde durch unser Ort ging, strömten die Leute sofort hin um sich mit den gelagerten Waren zu versorgen. Obwohl die Leute immer wieder über Lautsprecher ermahnt wurden, dass dieses Lager sofort gesprengt werden würde, wurde in der Not diese Ermahnung missachtet und die Artikel auf kleinen Leiterwägelchen, dem Stoßkarren oder auch mit Bauernfuhrwerken abtransportiert. Die Not der Menschen und ihr Wille zum Überleben war stärker als die drohende Gefahr!

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KLEINE STATSTIK

DES JAHRGANGS Auf der Mitgliederliste unseres Jahrgangs sind 2014 insgesamt genau 51 Personen gelistet, wovon 2 Kameradinnen und 6 Kameraden leider schon verstorben sind. Die verbleibenden 45 Jahrgangsmitglieder haben ganz interessante Statistikdaten: Ihr habt natürlich gewusst, dass der Jahrgang über mehr Frauen als Männer verfügt, auch dann wenn man berücksichtigt, dass mehr männliche als weibliche Jahrgangsmitglieder verstorben sind. Das heißt, 26 Frauen stehen 17 Männern gegenüber!

Mehr Frauen als Männer, jo mei, welchem Mann gefällt das nicht?

Wie sonst? Die Frauen haben das Sagen

Man darf auch keinesfalls unerwähnt lassen, dass die oft in Politik und Wirtschaft angemahnte Frauenquote in Führungskräften in unserem Jahrgangsvorstand gar nicht zutrifft, unsere Quote beträgt so immerhin genau 2 Drittel.

Wir sind mehr 43er als 44er, Christa und Hermann führen vom Alter her die 43er an, Josef und Irmgard stehen auf der anderen Seite: Sie sind bei den 44er die beiden Jüngsten im Jahrgang.

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Heute, zum Ge-burtstag unseres 70. wohnen noch 32 vom Jahr-gang in Brechen und von den acht Verstorbenen hat nur einer außer-halb von Brechen

Der Großteil des Jahrgangs blieb bis heute in Brechen

gewohnt. Später reden wir noch ein wenig über die Tier-kreiszeichen, wir sind ja alle unter einem Sternzeichen geboren. Es kann aber schon jetzt gesagt werden, dass die meisten unseres Jahrgangs in dem relativ kalten Februar zur Welt kamen. Kalt war‘s aber nicht so: 1944 beispielsweise hatte einen milden Februar, so um die 1-4 Grad. Weihnachtskinder haben wir wenige, nur derer 2 wollten zum Dezember das Licht der Welt erblicken. Aber ehrlich gesagt, es war Krieg und nur den wenigsten war zu einem Weihnachtsfest zumute. Was ebenfalls

Top: Der Bus nach Würzburg im Jahr 2003 war gefüllt bis zum allerletzten Platz! auffällt, ist die stets hohe Beteiligung des Jahrgangs bei Tages-ausflügen. Fahrten wie nach Würzburg, Obernhof, Perscheid, Niederlahnstein und zur Burg Eltz werden unvergessen bleiben.

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TANZSTUNDEN

Tanzschule Abschlussball Nach Schulzeit und Lehrjahre durften wir im „Bauschesaal“ einen Tanzkursus mitmachen. Die Tanzlehrer waren das Ehepaar Krah aus der gleichnamigen Tanzschule in Limburg. Auf der einen Seite des Saals standen die Mädchen und auf der anderen Seite die aufgeregten Buben, welche beim Klatschen der Tanzlehrer schnell genug sein mussten, damit er die auserwählte Dame zum Tanz auffordern konnte. Adrett ange- angezogen wurden uns so die ersten Tanzschritte, das ordentliche Auftreten sowie die notwendigen Anstandsregeln auf dem Tanzparkett beigebracht. Aufgeregt stand man bei dem ersten Mal vor seiner ausgewählten Partnerin und forderte sie mit einer Verbeugung nach dem „Darf ich bitten“ zum Tanz. Natürlich war dabei so manches Mädchen zu bedauern, denn so

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ungeschickt, wie Buben in diesem Alter sind, traf man häufig nicht nur die Schuh-spitzen der Tanzpartnerin. Nach einigen Stunden des Übens, war der Abschlussball angesagt. Mit einem großen Blumenstrauß wurde die Auserwählte von ihrem Zuhause abgeholt. Zuvor mussten deren Eltern das Vor-

Original Petticoat 1958 aus Perlon

haben absegnen. Extra fein, die Buben mit Anzügen und die Mädchen mit tollen Petticoats ausgestattet, durften wir vor unseren Eltern das Erlernte vortanzen. Was eine Aufregung!

Liebeserklärung an meinen Heimatort Niederbrechen von Gertrud Schicker

Aisch honn aanes Doags off em Werschbäg gesesse unn honn en dicke Appel vu ussem Äppelbaam gässe. Es woar Herbst unn die Sunn schien su schie en usser Dorf off em Hang wisawie. Groad wej aus em Baukaste dahiegeschitt, met der schiene gotische Kersch en de Mitt. Bei dem Uublick woar mei Herz wirrer jung und aisch sang voll Begeisterung: „Niederbresche, Niederbresche, mein Heimatort, dir bleib aisch treu, gieh nie vu dir fort“ Es lohnt sisch aach mool off die Wengete ze gieh, lenks em Dorf sejt mer de alde Gefangenentourm stieh, dourschs Tal plätschert de Emsbach unn bald es mer zoum Spazeerngieh gleisch em Wald.

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Dezwesche en ihrem scheckische Glaad, do frässe sich soat die Koi off de Waad. Wej en groine Kranz zejt sich ims Dorf des Feld, woas vu ussern Bauern met Fleiß wäd bestellt. „Niederbresche, Niederbresche, mein … Vum Dickerische Waeg aus, woas en herrlische Bleck, usser Dorf, Owerbresche, met em Feldbäg em Reck, unner die Däscher, dej mer sejt vu de Höh, wuhne die Brescher met ihrer Freud unn ihrem Weh. Do senn die Alde unn Kenn jo noach goud offgehoowe; Owends doun die Senger unn Musikante Lieder broowe. Do muß mer doach soo, dahamm es dahamm, bei dem Gedanke wäd des Herz amm ganz woarm „Niederbresche, Niederbresche, mein … Wenn aisch da weit ford mool em Urlaub bin, gieht mir mei Bresche net aus em Sinn. Fall aisch do owends moid ens Bett, denk aisch u dehamm, unn honn noachts en schiene Draam. Sejn, wej aisch dehamm des Fenster offmache, sejn, wej hennerm Wald die Sunn dout lache, wej em Goadde die Äppelbeem bloihe, em Schloof doun aisch da senge unn misch freue. „Niederbresche, Niederbresche, mein …

Regenbogen Niederbrechen, September 2013, Blick Richtung Südosten

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Wir, die Nachkriegskinder!

Deutschland 1943/44 – das war nicht gerade eine besonders gute Zeit, in der wir hineingeboren wurden. Keine Welt für intaktes Familienleben. Zu unserer Geburtszeit war zumeist schon der Schulbetrieb eingestellt worden, denn es begann eine Zeit, in der Deutschland in Schutt und Asche fiel. Jahre später nach dieser schrecklichen Bombenzeit war es für uns Kinder manchmal ein Segen, von Amerikanern und anderen Soldaten Schokolade zu bekommen, wir kannten diesen köstlichen Geschmack nicht.

Ohne die sogenannten Care-Pakete einer privaten Organi-sation aus den USA hätten so manche Familien in Deutsch-land nicht überlebt. Butter und Käse, Milchpulver, Speck und Corned-Beef waren enthalten. Viele von uns standen knapp ein

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Jahr vor Beginn der Schulzeit als in Deutschland die Währungs- reform eingeführt wurde. Stundenlang hatte damals an einem warmen Sommertag des 20. Juni 1948 unsere Mutter vor einer Wechselstube stehen müssen, um die ersten 40 DM zu erhalten. In den 1950er-Jahren ging es dann endlich bergauf. Die Eltern konnten schon mehr kaufen, die heute nicht mehr existenten Tante-Emma-Läden oder die der Müllerin und Ernas bekamen mehr und mehr Lebensmittel in ihre Regale. Auch Weihnachten sah nicht mehr so düster aus. Spielautos, Puppenstuben und neue Kleidung, angeführt von den Strickkleidern unserer Groß-mütter, lagen unter dem Baum. Die Industrie gab Gas: Für uns Mädels der Puppenwagen nebst Puppe, für uns Jungen war es die Eisenbahn mit Tunnel und Schienen, auch wenn sie am Anfang stets nur im Kreis herum fuhr. Die Mama begnügte sich bei den Geschenken mit not-wendigen Küchengeräten wie Töpfe und Pfannen.

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Und was leistete sich denn Papa? Sofern es der Kredit zuließ, bald ein Auto. Die Sprüche wie zum Beispiel: Wer den Tod nicht scheut, fährt Lloyd oder Wer steht am Berg und heult? Der Lloyd! wurden ganz locker weggesteckt. Wer sich den Lloyd nicht leisten konnte, 1953 kam der berühmte Messerschmidt als eine Art Kabinenroller auf den Markt. 2100 DM kostete das gute Stück auf 3 Rädern. Als wir so 9-10 Jah- re alt waren, startete die Musikindustrie kräftig durch. Wer erinnert sich noch an Lyss Assia und ihr „O mein Papa“? Bibi Johns sang Ohrwurm Bella Bimba und es entstand auch das was wir noch heute so gerne als nunmehr 70jährige singen: Willy Schneiders: „Schütt‘ die Sorgen in ein Gläs’chen Wein“. Sowohl

Caterina Valente, Bill Haley und Freddy Quinn, der uns sinnlich das Heimweh in den 50ern einzuhauchen versuchte, begeisterten unsere Eltern. 1 Pfund Nudeln oder 1 Kilo Sauerkraut kosteten jeweils 60 Pfennig, sieben stramme Heringe konnte man für 1 Mark einkaufen. Für 1 Pfund Rindfleisch wollte der Metzger rund 2,40 DM haben und ein Viertelpfund Butter kostete 80, dieselbe Menge Margarine 40 Pfennige. Zwischendurch wurde Deutschland noch Fußballweltmeister und die „Halbstarken“ (nicht wir!!!) taten ihr Unwesen, bis dann in den 60ern „die Post“ mit Hippies, Rolling Stones und den Beatles abging. Im

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TV gab‘s die ersten „Straßenfeger“, zum Beispiel Durbridges Das Halstuch mit Heinz Drache. Die Kirche hatte uns weit-gehend im Griff. Religionsunterricht war Pflicht, wohlbemerkt die Strenge betraf beide Konfessionen, die katholische wie auch die evangelische. Die Religionslehrer galten als besonders streng. In unserer Kinder- und Jugendzeit gab es praktisch keine Kirchenaustritte und 94% aller geborenen Kinder in Deutschland wurden getauft. Das änderte sich nur in der DDR, als diese 1961 die Mauer baute und die kirchlichen Institutionen verdammte. Ansonsten waren die Vorbereitungen auf eine Kommunion oder Konfirmation äußerst penibel und wurden als wesentlichen Start für unser kommendes Erwachsensein angesehen. Wenn wir Kinder das erste Mal in der Kommunion die Eucharistie empfangen haben, geschah das in besonderer erinnerungsreicher, traditioneller Weise bei einem feierlichen Gottesdienst in Anwesenheit der Familie, der Taufpaten und vielen Gästen. Sicherlich die schönste Zeit in der Kirche, die zumeist nur von der Feier einer kirchlichen Heirat in Größe und Schönheit übertroffen wurde und bei uns in Erinnerung bleibt. Der Schulentlassung folgte eine Lehrzeit, die meistens für uns alles andere als ein Zuckerschlecken und viel härter war, als das heute so ist. Mit gut 45 Wochenstunden, dazu Überstunden mit Schulentlassung in Niederbrechen im Jahre 1958

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einer Fahrzeit von oft gut 1 Stunde mit dem Fahrrad oder zu Fuß waren wir voll dabei. 15-20 DM gab es in der Woche, das nannte man „Ausbildungsbeihilfe“. Spaß gab es für uns nur wenig, denn unsere Lehrmeister waren oft unerbittlich streng.

Tja, als wir uns dann dem Alter von 17 bis 18 näherten und einige ihre ersten Liebesgeschichten der BRAVO entnahmen, gingen die Schwierigkeiten erst so richtig los. Freundin oder Freund, - Fakt war, dass wir zum Heiraten die Zustimmung der Eltern benötigten. Und das bis zur Volljährigkeit, die damals erst ab 21 begann. „Kinderkriegen“ war also „Verantwortung der Eltern“ und besonders unsere weiblichen Mitglieder vom Jahrgang werden sich da gut erinnern: Der kommt mir hier nicht ins Haus, du spinnst wohl! Damenbesuche waren in Hotels ohne Trauschein nicht erlaubt und bei Einzelpersonen in Miet-verhältnissen nicht gestattet. Man war prüde und viele von uns waren in dem Alter von 16 bis 18 alles andere als gut aufgeklärt, da hatte auch unsere „liebe BRAVO“ nicht wirklich geholfen.

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Unser Jahrgang 1943 /1944 ist, wenn man das überhaupt so pauschal sagen darf, auf keinen Fall ein schlechter. Wir sind in einem heute kaum mehr vergleichbaren sozialem Umfeld er-

1969: Erwachsen mit langen Haaren, Koteletten, Bart, Mondlandung im TV, La Paloma im Radio

wachsen geworden, wo hart gearbeitet werden musste und wir von unseren Eltern oft an der kurzen Leine gehalten wurden. Es gibt sicherlich keinen in unserem Jahrgang, dem niemals eine Tracht Prügel ins Haus stand, sei es nun zu Recht oder Unrecht gewesen. Es ist aber beeindruckend für uns junge Leute damals, dass wir den Lebensstandard so kurz nach einem verheerenden, furchtbaren Krieg, der weltweit 60 Millionen Tote gefordert hat, derartig anheben konnten. Wir sind Nachkriegskinder und nicht zuletzt diejenigen, denen heute in 2014 der hohe Standard unserer Wirtschaft und Demokratie mit zu verdanken ist.

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Aus unserer Schulzeit in den fünfziger Jahren

oben: Kindergarten Niederbrechen 1947/48, unten: Willi Roth, Schule, 1950/51 Wir konnten es gar nicht erwarten um nach dem Kindergarten in die Schule zu gehen! Wisst ihr noch, wie es in der Schule und was in unserem Schulranzen war? Bei der Einschulung erhielten wir eine Schultüte, in dieser Zeit noch eine Wundertüte, deren Inhalt man von außen nie erraten konnte. Nicht wie in der heutigen Zeit, wo die Schultüte schwerer ist als der Schulranzen, war diese Tüte nur mit Zeitungspapier ausgestopft und mit Kleinigkeiten, wie

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ein Paar Karamell-bonbons und den not-wendigen Schuluten-silien (Lineal, Griffel-kasten, usw.) bestückt. In den ersten 4 Jahren waren Buben und Mädchen zusammen in einer Klasse, wobei danach neu aufgeteilt wurde in reine Mädchen- und Buben-klassen. Auch wurden verschiedene Klassen in der „Alten- und Neuenschule“ unterrichtet. Wir haben begonnen in der „Alten-schule“, auf dessen Standort sich heute der Parkplatz der Kirche und ein Teil von dem Friedhof befindet. Vor den hölzernen Schulbänken, welche mit einem Klapppult versehen waren, saß der Lehrer an seinem Pult. Im Hintergrund die Wandtafel und ein Ständer auf dem verschiedene für den einzelnen Unterricht notwendige Karten oder Pläne aufgehängt werden konnten. In den Klapppulten waren Tintenfässer eingelassen, in dem man seinen Federhalter tunken konnte. Die Federhalter waren höl-

zerne Stifte, die vorne mit einer kleinen Metall-fassung abgeschlossen waren und in die man die Schreibfeder reinschie- ben musste. Mit einem Löschblatt wurde diese Feder, bevor man diese

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in das Etui legte, abgewischt. Natürlich hatte man immer blaue Tintenfinger, die man manchmal nur mit einem Bimsstein so richtig sauber bekommen hatte. Erst einige Jahre später gab es dann den sogenannten „Füller“ mit dem kleinen Tintentank, in dem genügend Tinte für einen ganzen Aufsatz war. Dazu gab es die Tinte in der Schule oder man hatte ein Tintenfass von Pelikan. Aber bevor man mit einem Federhalter in ein Heft schreiben konnte, musste man am Anfang auf einer Schiefertafel mit einem Schiefergriffel schrei-ben. Oft mit viel Quietschen! Denn der Schiefergriffel war 4 – 6 mm stark und somit nur halb so dick wie ein Bleistift und je nach Haltung und Druck erzeugte der beim Schreiben quälende Kratzgeräusche. Aufbewahrt wurden die Griffel in einem Holz-kästchen mit einem Schiebedeckel, dem sogenannten Griffel-kasten. Ersetzt wurde der Schiefergriffel später durch den Milchgriffel, welcher weicher und lautlos auf der Tafel schrieb. Die Schiefertafel hatte auf der einen Seite Linien und auf der anderen Seite Karos. Ausgelöscht wurde das Geschriebene mit einem Schwämmchen, welches erst an einem langen Bindfaden am Holzrahmen der Tafel angebracht war und später in einer

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kleinen Dose aufbewahrt wurde. Mit dem Schwämmchen konnte man, wie auch mit dem Tafelschwamm viel Blödsinn machen und die Mitschüler damit bewerfen. Natürlich gehörte auch ein Läppchen, welches zum Trocknen der Tafel genutzt wurde und an dieser mit einem Bindfaden befestigt war, zur Ausstattung des Schulranzens. Die deutsche Schrift (Sütterlin) gehörte in den Anfangsjahren zum Lehr- programm und wurde im Unterricht Schönschreiben gelehrt und angewendet. Trotz der heute benutzten Artikel als Hilfsmittel, wie zum Beispiel Taschenrechner und Laptop, war unsere Schulzeit zwar eine arme, jedoch trotz Härte auch eine schöne Zeit. Fortschrittlich war man in punkto Motivation auch damals schon. Damit die Schüler mit Begeisterung in die Schule gingen, wurden Ausflüge per pedes (Fuß), Bahn und Bus durchgeführt. Auch schon in unserer Schulzeit war die Freizeit (Ausflüge), die schönste Zeit! Wie heute in unserem Jahrgang!

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UNSERE GEBURTSTAGE: WER HATTE AM SELBEN TAG?

Habt ihr gewusst, wer als berühmte Persönlichkeit am selben Tag und Jahr deiner Geburt auch geboren wurde? Und wisst ihr auch, wer gestorben ist, als du deinen Geburtstag gefeiert hast?

Unsere Januar-Kinder: Der 4.1.44 war ein Dienstag als unsere Renate Falk zur Welt kam. Geboren wurde zur selben Zeit wie Renate eine Frau Beate Richard, die später unter dem Namen von Judy Garland berühmt wurde. An einem 4. Januar wurde auch Isaac Newton geboren und 1979 starb an diesem Tag leider Peter Frankenfeld und 1 Tag später erblickte Marlene

Judy Garland, geboren am 4.1.1944

Schmid am 5.1.44 das Licht der Welt. Das war ein Mittwoch. Gleichzeitig wurde der Filmautor und Schriftsteller Peter Zingler geboren. Andere am 5.1. geborene Persönlichkeiten hießen Adenauer und Juan-Carlos I, der spanische König. Jahrgangskamerad Karl-Heinz Kremer ist am 20.1.44 geboren. Mit ihm kam gleichzeitig der bekannte Fußballspieler Rudi Wimmer auf die Welt, der berühmte Regisseur Federico Fellini wurde 24 Jahre alt und am 20.1.1984 starb Johnny Weissmüller, der uns allen als der erste Tarzan bekannt war.

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Paul Schneider ist nicht Tarzan, aber er gehört noch zu den Januarkindern und kam am 30.1.1944 auf die Welt. Das war ein kalter Sonntag. 208 Jahre vor ihm kam an diesem Tag James Watt zur Welt, am Tage seiner Geburt feierte Heidi Brühl ihren 2. Geburtstag und F.D.Roosevelt wurde 62. Und als Paul seinen 7. Geburtstag feierte, starb Auto-Ikone Ferdinand Porsche.

Unsere Februar-Kinder: Hans-Otto Vesper führt die Liste im Februar an und wird am Dienstag, dem 1.2.1944 geboren, 70 Jahre nach dem bekannten Schriftsteller Hugo von Hoffmannsthal. Am Tage seiner Geburt wurden Clark Gable 42 und John Ford 50 Jahre alt und am 1.2.2002 ver-

verstarb Hildegard Knef. Elke Ludwig wird an einem Mon-tag, dem 14.2.1944 zusam-men mit dem amerikanischen Journalisten Carl Bernstein geboren, bekannt durch seine Aufdeckung der Watergate-Affäre gegen den Präsidenten Nixon (USA). An diesem Tag kommt Heike Rosendahl 1947 und James Cook stirbt 1779. Am 15.2.1943 kommt Christa Stahl Montags zur Welt und ein Jahr später am 15.2.1944 werden zusammen Willi Schneider sowie Alois Thierstein geboren. An die-sem Dienstag erblickte keine Berühmtheit das Licht der Welt. Aber an einem 15. Fe-

Clark Gable, geboren am 1.2.1901

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bruar kamen viele andere Persönlichkeiten auf die Welt, zum Beispiel die Schlagerstars Michelle, Guildo Horn und Wencke Myhre. Hingegen starb der amerikanische Blues-Sänger Nat King Cole an diesem Tag, genau am 15.2.1965. Elfie Reitz wartete die Fast-nacht ab und meldete sich am Aschermittwoch 23.2.1944. Ihr gleich taten es am selben Tag die berühmten Schriftsteller Bernhard Cornwell und John Sandfort. Vier Jahre zuvor war Peter Fonda geboren worden und leider verstarb Stan Laurel 1965 an diesem Februar-Tag. Es war Samstag, der 26.2.1944 als die Anneliese Schorn ihren allerersten Schrei in diese Welt

Peter Fonda, geboren am 23.2.1940 tat. Zur selben Zeit kam Regine Heitzer, die spätere hervor-ragende Eiskunstläuferin auf die Welt. Am 26. Februar 1944 wurde der Countrysänger Johnny Cash 12 Jahre alt und „Don Camillo“ Fernandel starb 1971 im Alter von 67.

Unsere März-Kinder:

Hermann Fritz, der zusammen mit Christa den „Ältestenrat“ unseres Jahrgangs anführt, wurde am 6.3.1943 geboren. Zur gleichen Zeit kam der Berliner Fußballspieler Sobeck zur Welt und Jürgen von Manger feierte seinen 20. Geburtstag. Genau

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elf Jahre später wird Toni Schumacher, späterer Torwart des 1. FC Köln, geboren. Der 6. März war auch der Todestag des Autokonstrukteurs Gottlieb Daimler, der im Jahr 1900 starb.

Peggy March, geboren am 8.3.1948

1 Jahr und 2 Tage später, wird an einem Mittwoch Willi Roth am 8.3.1944 das Licht der Welt erblicken. 230 Jahre vor ihm wurde der berühmte Komponist Emanuel Bach an diesem Tag geboren und vier Jahre nach ihm kommt am 8. März Peggy March zur Welt, die „Mit 17 Jahren noch Träume“ hatte. An einem 8.

März stirbt 1917 Ferdinand Graf von Zeppelin. Ursula Jung wird am 26.3.1944 geboren, zur selben Zeit kommt in Detrout/USA die Sängerin Diana Ross zur Welt. An diesem Tag wird nur 10 Jahre später die Schauspielerin Jutta Speidel geboren und Beethoven stirbt am 26. März im Jahre 1827.

Unsere April-Kinder: Der Geburtstag von Albert Hirschhäuser ist eine „Schnaps-zahl“: 4.4.1944, der an einem Dienstag auf die Welt kommt und an einem 4.4. gibt es viele Geburtstagskinder wie Bastian Pastewka, Armin Rohde, Gary Moore, Anthony Perkins und Elmer Bernstein. Der 4. April war allerdings auch ein sehr trauriger Tag: Martin Luther King wurde 1968 ermordet.

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Am 6.4.1944 kommt Waltraut Lischke an einem Donnerstag zur Welt. Ihr gleich tut es der Schlagersänger Bernd Spier. An einem 6. April wurde drei Jahre zuvor H. Geißendörfer, Autor von der „Lindenstraße“, geboren, während H. Lübke, Ex-Bundespräsident, 1972 im Alter von 77 Jahren verstarb.

Hans Geißendörfer, geb. 6.4.1941

Die Geburt von Inge Erbach vollzieht sich am 8.4.1944. Das ist ein Karsamstag, einen Tag früher kam unser Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröter auf die Welt. Am 8. April wurde noch der französische Chansonnier Jaques Brel geboren und 1971 verstarb am 8.4. der spanische Maler Pablo Picasso.

Omar Sharif, geboren am 10.4.1932

Wurde Rita Rüggeberg vom Osterhasen gebracht? Oster-monatg fiel auf den 10.4.1944 und Omar Sharif wurde gerade 12, Max von Sydow 15 Jahre alt. Heiner Lauterbach kommt 9 Jahre später an diesem Tag zur Welt und 1954 stirbt der Erfinder der Filmprojektoren, August Lumiere in Lyon.

Hildegard Schmidt wird Samstags am 22.4.1944 zusammen mit Steve Fosset, der als Erster 2002 mit einem Ballon die Welt

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umfährt, geboren. An ihrem Geburtstag werden Jack Nicholson 7 und Yehudi Menuhin 28 Jahre alt. Imanuel Kant wurde 1724 an diesem Tag geboren und am selben Tag verstarb 1933 Henry Royce, der Begründer der Firma Rolls Royce. Die Geburt von Ursula Wandel findet zum Ende des Aprils am 30.4.1943 statt. An diesem Mittwoch der Wallpurgisnacht kommt Manager Rudi Assauer zur Welt. Drei Jahre später wird an diesem Tag der schwedische König Carl Gustaf geboren und Deutschland wird 1945 an diesem Tag von Adolf Hitler durch Selbstmord befreit.

Unsere Mai-Kinder:

Axel Springer, geboren am 2.5.1912

Die Margit Hofer beginnt aus unserem Jahrgang mit den Mai-Geburtstagen. Am 2.5.1944 wird sie geboren, am 2. Mai 1912 werden Axel Springer und Manfred von Richthofen geboren. 1519 starb am 2.5. einer der größten Genies: Leo-

nardo da Vinci. Uwe Weise kommt am Freitag, dem 12.5.1944 zusammen mit dem deutschen Mathematiker Werner Heise zur Welt. Auch sind die Schauspielerin Katharine Hepburn und der Komponist Klaus Doldinger an einem 12.5. geboren. 1945 stirbt an diesem Tag der Gummifabrikant Julius Fromm(s). In der Mitte Mai kommt am 16.5.1944 die Ingrid Krumpholz auf die Welt, Kardinal Karl Lehmann feiert an diesem Dienstag seinen

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8. Geburtstag. Während der berühmte Tenor Richard Tauber an jenem 16.5. schon seinen 53. feiert, wird die Schwester von Michael Jackson, Janet, erst 22 Jahre später auf die Welt kommen. Kurt Felix („Verstehen Sie Spaß“), stirbt leider am 16.5.2012 einundsiebzigjährig. Nur 3 Tage nach der Ingrid wird Elfi Wagner am Freitag, dem 19.5.1944 geboren. Einen Tag später nach ihr wird Sänger Joe Cocker geboren, während Sängerin Alexandra am 19.5. ihren 2. Geburtstag feiert. Grace Jones wird genau 4 Jahre danach geboren und Jacqueline Kennedy-Onassis stirbt am 19. Mai 1994.

Unsere Juni-Kinder: Alexandra, geboren am 19.5.1942

Gerhard Kraus hat nach seiner Geburt am 8.6.1944 bestimmt schon beim ersten Schrei an diesem Donnerstag (Fronleichnam) gezeigt, dass er mal eine voluminöse Stimme bekommen wird. Am 8. Juni wurde nicht nur Komponist Robert Schumann geboren, auch die beiden Sängerinnen Bonnie Tyler und Nancy Sinatra kamen an einem 8. Juni zur Welt. Verstorben ist die Sängerin Heidi Brühl an diesem Juni-Tag im Jahre 1991. Die Irmgard Immel meldete sich einen Tag später nach Gerhard am 9.6.1944. Cole Porter, Bertha von Suttner, Johnny Depp und Fußballspieler Miroslav Klose haben an einem 9. Juni Ge-

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burtstag. Das berühmteste Geburtstagskind eines 9. Juni war aber wohl der russische Zar Peter I der Große, geboren 1672. Drafi Deutscher verstarb an diesem Tag im Jahre 2006. Neben der Irmgard gehört der Josef Egenolf zum jüngsten Kader des Jahrgangs. Am 28.6.1944 ist er zum ersten Schrei im Leben bereit, das war ein Samstag. An diesem Tag wird der amerika-nische Starkomiker Mel Brocks 18 Jahre alt. Mehrere Nobel-preisträger wurden am 28. Juni geboren, zum Beispiel Alexis Carell (Medizin) und Maria Mayer (Physik). An diesem Tag wurde der berühmte Maler Peter Paul Rubens geboren, während der Komponist Peter Kreuder („Ich wollt‘ ich wär‘ ein Huhn“ und „Ich brauche keine Millionen“) 1981 starb.

Unsere Juli-Kinder: Margot Fritz eröffnet den Rei-gen der Geburtstage im Juli genau am 1.7.1943. An diesem Donnerstag ist sie in berühmter Gesellschaft, denn am 1. Juli wurden auch Lady Di (Diana Spencer), Sex-Ikone Pamela Anderson und Schauspielerin Olivia de Havelland geboren. Letztbenannte will in diesem Jahr ihren 98. feiern. Gleich vier Berühmtheiten verstarben an diesem 1. Juli. Das waren

„Lady Di“ alias Diana Spencer,

geboren am 1.7.1961

Robert Mitchum (1997), Walter Matthau (2000), Marlon

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Brando (2004) und Karl Malden (2009). Heidrun Bellinger hat am 4.7.1943 Geburtstag. An jenem Sonntag wurde auch die damalige Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein, Heine Simonis, geboren und Gina Lollobrigida feierte ihren 16. Geburtstag. 6 Jahre später kommt Horst Seehofer zur Welt und 2011 stirbt Otto von Habsburg mit 98 Jahren. Heinz-Josef Roth ist dann am Samstag im Juli am 17.7.1943 auf der Welt. 11 Jahre später wird am selben Juli-Tag eine Frau mit dem Namen Angela Kasner geboren, die heute Angela Merkel heißt. David Hasselhof und Donald Suther-land sind ebenfalls am 17.7. geboren. An diesem Tag im Juli starben der russische Zar Nikolaus II und seine Tochter Anastasia.

Angela Merkel, geboren 17.7.1954

Unsere August-Kinder: Die Steffi Müller meldet sich am hochsommerlichen Mittwoch, dem 11.8.1943. Turnvater Jahn wurde am 11. August geboren und der deutsche Schauspieler Diether Krebs kommt 4 Jahre später in Essen zur Welt. Die Nobelpreisträger Karl Ziegler (Chemie) und Max Theiler (Medizin) sterben am 11. August. Die Ingrid Weichel wird am Freitag, dem 13. geboren. Selbst-verständlich ein Glückstag für Familie Kleinpeter, auch wenn

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am 13.8.1943 in Hessen überall Bomben fallen. An diesem Tag wird Fidel Castro 17 Jahre alt und Alfred Hitchcock feiert sei-nen 44. Schauspieler Moritz Bleibtreu und Heike Makatsch werden am 13.8.1971 geboren und genau 3 Jahre nach Ingrids Geburt stirbt der berühmte Autor Wells (Die Zeitmaschine). Annerie Höhler und Heinz-Joachim Poppe werden gleichzeitig am 14.8.1943 an einem warmen Samstag geboren. Zwei Jahre später werden an diesem Tag der deutsche Regisseur Wim Wenders und zehn Jahre später die deutsche Sängerin Ulla Meinecke geboren. Hans-Joachim Kulenkampff stirbt am Ge-burtstag der beiden am 14.8.1998 im Alter von 77. Jahren. Die Geburt der Annemarie Schwenk vollzieht sich kurz vor Abschluss des Augusts am 27.8.1943. Heidi Kabel wird an diesem Tag 29 Jahre alt und 2 Jahre später wird die die Schauspielerin Marianne Säge-brecht geboren. Auch der deut-sche Industrielle Carl Bosch und der amerikanische Präsi-dent Lyndon B. Johnson feier-ten an diesem Augusttag ihren Geburtstag. Der Erfinder der Briefmarke, Rowland Hill, ver-starb aber an diesem 27.8. im Jahre 1879.

Heidi Kabel, geboren am 27.8.1914

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Unser September-Kind: Der September war geizig, nur Gerhard Heeb fiel in seine Zeit und wurde am Donnerstag, dem 16.9.1943 geboren. Mit ihm zusammen kommt Oskar Lafontaine zur Welt, auch Peter Falk (Columbo) und der Zauberkünstler David Copper-field sind am 16. September geboren. Relativ früh stirbt mit 53 Jahren die Opernsängerin Maria Callas am 16.9.77

Oskar Lafontaine, geb. 16.9.1943

Unsere Oktober-Kinder: Heidemarie Ewald kommt im herbstlichen Oktober am Sonntag dem 3.10.1943 zur Welt. 1 Jahr später folgt Roy Horn („Sieg-fried & Roy“) mit den weißen Tigern, 21 Jahre später der bri-tische Schauspieler Clive Owen. Der 3. 10. war Todestag eini-ger berühmter Persönlichkeiten, wie Heinz Rühmann (1994), Franz-Josef Strauß (1988), Gustav Stresemann (1929) und Franz von Assisi (1226). Horst Meyer wird am 16.10.1943 Samstags geboren. An diesem Tag werden auch zwei renom-mierte Schriftsteller, Oscar Wilde (1854) und Günter Grass (1927) sowie der erste israelische Premierminister David Ben Gurion (1886) geboren. Hingerichtet wurde an diesem 16. Oktober im Jahre 1793 Marie Antoinette zusammen mit ihrem Gemahl König Ludwig XVI von Frankreich.

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Die Inge Günther, Sonntags-kind, wird am 24.10.1943 ge-boren. Sie hat nicht wenige bekannte Personen, die mit ihr den 24. Oktober als Geburts-tag teilen: Christoph Schlin-gensief der Theaterregisseur, der berühmte Chansonsänger

Anna Taylor, geboren 24. 10.1838

Gilbert Becaud und Tierfilmer Horst Stern (TV: Sterns Stun-de). Auch Anna Tylor hatte am 24.10. Geburtstag. Sie war 1901 der erste Mensch, der sich in einem Fass die Niagarafälle herunterfallen ließ und überlebte. Als Inge ihren 5. Geburtstag feierte, starb leider Franz Lehar.

Unsere November-Kinder: Bernd Behrendt wird auch Sonntags am 14.11.1943 in Berlin geboren. Die berühm-teste Person derer, die am 14.11. zur Welt kamen, hieß Mozart. Die Palette am 14.11. ist groß: Prinz Charles (1948), Gunter Sachs (1932), König Hussein (1935), Astrid Lind-gren (1907) und Claude Monet (1840). Am 14.11.1716 stirbt Gottfried Wilhelm Leibnitz, Philosoph und Mathematiker.

W.A. Mozart, geboren 14.11.1719

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Auch am Sonntag kommt am 28.11.1943 Klaus-Dieter Breser zur Welt. Stefan Zweig (1881), Anton Rubinstein (1829) und Friedrich Engels (1820) feierten ebenfalls am 28.11. ihren Ge-burtstag. Gestorben ist am 28. November der berühmte Gene-ral Friedrich Wilhelm von Steuben (1794), der in preussischer Manier den Amerikanern zum Sieg über die Briten verhalf.

Unsere Dezember-Kinder: Der Geschenke wegen wollte Renate Kremer nicht Weihna-chten zur Welt kommen. Sie wählt den Donnerstag als Tag davor, deshalb wird sie am 23.12.1943 geboren. Dasselbe scheint sich Silvia von Schwe-den, die mit zweiten Namen auch Renate heißt, überlegt haben. Sie wird am selben Tag geboren. Auch Altbundes-kanzler Helmut Schmidt wird an einem 23.12. geboren, wäh-rend A. Fokker, der Flugzeug-

Silvia von Schweden (Silvia Renate Sommerlath), geboren 23.12.1943

konstrukteur 1939 an diesem Tag starb. Erika Königstein ist die Letztgeborene der 1943er und kam am 27.12.1943 zusammen mit Stephan Sulke, dem Sänger und Liedermacher, zur Welt. 1901 wurde Marlene Dietrich an diesem Tag geboren, auch Guido Westerwelle und Gerard Depardieu. Am 27.12.1923 starb Alex G. Eiffel, der bekannte Erbauer des Eiffelturms.

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Erinnerungen an unsere Schulzeit …

Wisst Ihr noch, wie wir beim Lehrer Fischer das Alphabet gelernt haben? Jeder musste mit dem gerade gelernten Buchstaben einen Satz bilden. Als der Buchstabe „X“ an der Reihe war, antwortete Paul: Der Lehrer hat eine braune „Bux“! Auch der Josef schwätzte mit seinem Nachbarn in der Schule und störte den Unterricht. Trotz Ermahnung wurde er nicht still und Lehrer Schickel trat vor lauter Wut mit Wucht gegen Jupps Schultasche. Der gesamte Inhalt der Tasche verteilte sich im Klassenraum. Auf die Frage vom Lehrer: „Wer füttert im Winter die Tiere im Wald?“, gaben viele Schüler die Antworten:

- die Tiere sterben - der Förster bringt den Tieren Futter - die Tiere suchen sich selbst ihr Futter

Paul antwortete: „Der Nachtwächter!“ Der große Meister brach in ein heilloses Donnerwette aus und beschimpfte Paul mit den Worten: „Du bist ein Dummkopf und vieles mehr!“ Waltraud fügte ihren Spruch hinzu: „Wenn man dich vor ein Milchauto spannen würde …“ Erinnert ihr euch noch, wenn wir vom Lehrer Schickel zum Sportplatz geführt wurden? Alles rief im Chor: … links, links, links, hinnerm Schickel stinks … Waltraud hatte den Kreidelappen auf den Hut von Lehrer Schickel ausge- schüttelt und vermachte ihm somit einen „Staub-Heiligen-Schein“ Waltraud, wie konntest du nur so was tun? Es war Frühling – die Natur blühte, alles spross, die Vögel flogen und die ersten Maikäfer waren zu sehen. Das Thema hatte unseren Alois so begeistert, dass er

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ganz aufgeregt dem Lehrer und der Klasse meldete: „Herr Lehrer, Herr Lehrer, die »Pumpeten« fliegen in den Luften“ Lehrer Fischer kam in das Klassenzimmer – hierauf starke Unruhe von den Schülern in dem Klassenraum – denn Lehrer Fischer bemerkte nicht, dass der Hosenlatz von seiner braunen Bux offen stand. Karl-Heinz Königstein meldete tapfer: „Herr Lehrer, ihr Hosenstall ist offen, die Ferkeljen laafe fort!“ Elfi und Mechthild Höhler hatten sich in der Schultoilette versteckt und das Rauchen ausprobiert! Da Elfis Vater (Lehrer Fischer) davon Lunte gerochen hatte, befahl er die Tür zu öffnen und heraus zu kommen, damit er ihnen die Hammelbeine lang ziehen könne. Elfi öffnete die Tür und versuchte durch die Beine des Vaters die Flucht zu ergreifen – hat es aber nicht geschafft! Sie hatte dann Prügel bezogen und Hausarrest bekommen. Mechthild blieb verschont! Arme Elfi … Wie so oft ging es am Nachmittag spielen in den kleinen Wald. Klaus Pabst hatte von seinem Vater Ami-Zigaretten geklaut. Andere holten im Bahnhof die kleinen Dreierpacks, namens BZ, Tula, Zuban oder Eckstein. Günter hatte von seinem Vater die Pfeife mitgebracht. Aus Angst erwischt zu werden, versteckte er die Pfeife nach dem Rauchen im Wald. Vater Max vermisst am Abend das gute Stück – befragte Günter nach derselben – Günter musste Farbe bekennen und noch am Abend in der Dunkelheit die Pfeife aus dem Wald holen! Und, wie konnte es anders sein: „Raucherin Elfi“ war natürlich auch dabei! Waltraud und Rita waren beim Spaziergang und sahen Paul mit der Teufelsmütze (als Sturzhelm) auf dem Fahrrad durch die Wiesen fahren und verfolgten ihn. Aus lauter Angst und Entsetzen fuhr Paul so schnell, dass er den Mühlbach übersah und in diesen hinein stürzte! Ab sofort nannte man ihn nur noch den „Bachfahrer“ Bei der Probe für unsere Erstkommunion, im April 1952, vor dem Weißen Sonntag in der Kirche, stolperte Berthold und sein Fuß schmerzte fürchterlich. Darauf öffnete ihm Pfarrer Weidmann die Schnürsenkel seines Schuhs und … … und segnete ihm seinen Fuß!

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Paul wird Testsieger in 2 Klassen!

Bei uns im Jahrgang wimmelt es bei den Tierkreiszeichen zwar von Widdern, Steinböcken, Stieren und Fischen, aber unter dem Sternbild des Wassermanns wurden die meisten unseres Jahrgangs geboren. Schließt man unsere inzwischen leider schon verstorbenen Jahrgangsmitglieder mit ein, so sind weit über die Hälfte unseres Jahrgangs unter den oben erwähnten Sternbildern auf die Welt gekommen. Aber was sagt uns das?

Na also, so isses! Was habt ihr denn gedacht?

Also zuerst einmal fällt auf, dass die genannten Sternbilder alle zeitlich hintereinander liegen. Die Steinböcke beginnen am 22. Dezember und die Stiere enden am 20. Mai. Genau dazwischen nun tummeln sich alle Widder und Fische sowie eine Vielzahl von

Wassermännern. Na ja, und was erkennt der kühle Rechner beim Wassermann sofort, wenn ihm die bewussten 9 Monate Schwangerschaft in den Sinn kommen?

Na klar: Die meisten Eltern unseres Jahrgangs hatten gedacht:

Alles Gute machen wir im Mai!

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Zählt man noch die Steinböcke (vor dem Wassermann) und die Fische (nach dem Wassermann) dazu, dann ist das Resultat eindeutig: Die Liebe unserer Eltern war besonders im Frühjahr angesagt, also im April, Mai und Anfang Juni. Soweit diese plausible Feststellung …

Jungfrauen und Schützen sind in unserem Jahrgang kaum vertreten. Auch die Zwillinge positionieren sich nicht so sehr zahlreich, während Löwen, Skorpione und die Waagen im Mittelfeld liegen.

Die ältesten Jahrgangsmitglieder sind ein „weiblicher Wassermann“ und ein „männlicher Fisch“. Auch bei den beiden jüngsten Jahrgangsmitgliedern existiert ein ausgeglichenes Mann-Frau-Verhältnis: Es besteht aus einem „weiblichen Zwilling“ und einem „männlichen Krebs“. Wohl alle aus unserem Jahrgang wissen wahrscheinlich, unter welchem Sternzeichen sie geboren wurden. Wenn man die wesentlichsten Grundlagen der astrologischen Wissenschaft berücksichtigt, dann kann man eine Tabelle formen, die das Zueinanderpassen der Eigenschaften untereinander „errechnen“. Dafür gibt es spezielle Computerprogramme, die das in Windeseile erledigen. Zum Beispiel ist ein „Stier“ nicht gleich ein „Stier“. Wer zum Beispiel Ende April geboren wurde hat nicht die Eigenschaften von jenem, der Mitte Mai zur Welt kam, obwohl beide „Stiere“ sind. So sagt die moderne Astrologie, dass sich zwei „Fische“, am 20. März und am 20. April geboren, grundsätzlich überhaupt nicht vertragen!

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Wie auch immer. Auf der Basis des Geburtstages haben wir alle Namen der noch lebenden Personen unseres Jahrgangs in den Computer eingegeben und erhielten folgende Eigenschaftsliste, wenn die Eigenschaftsgleichheit mindestens 80% betrug:

Die besten Freundinnen könnten in unserem Jahrgang sein: 1. W. Lischke + St. Müller 85%; 2. H.Schmidt + M. Fritz 82%; 3. I. Krumpholz + R. Kremer 81%

Die besten Freunde im Jahrgang könnten sein: 1. P. Schneider + H. Meyer 87%; 2. H. Fritz + U. Weise 82%; 3. J. Egenolf + W. Roth 80%

Und hier ohne Gewähr die besten Paare im Jahrgang: 1. P. Schneider + I. Immel 89%; 2. B. Behrendt + E. Wagner 84%, 3. K.H. Kremer + A. Schwenk 80%

Man kann also zur Astrologie stehen wie man will, sie also als Unsinn oder ernste Wahrheit interpretieren: Unser kleiner Test ist wirklich nur ein Spaß. Wir haben nur Eigenschaften gelistet, die weder den Menschentyp im Aussehen, sein Auftreten, noch vieles anders berücksichtigt haben. Insofern, liebe Jahrgangs-mitglieder: Nicht ernst nehmen, sondern nur überrascht sein und sagen: Na ja, das könnte vielleicht schon so sein!

Ein Hinweis sei aber abschließend noch gestattet. Unser Jahr-gangspaar Hermann + Margot Fritz landeten im Test der Paare immerhin mit 77% Übereinstimmung auf dem 4. Platz. Das passt doch prima mit ihren Eigenschaften, oder?

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Galerie einiger Jahrgangsgesichter (ohne Worte!)

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Freunde sind uns nahe, auch wenn sie getrennt sind;

sie sind reich, auch wenn sie arm sind; sie sind hilfsbereit, auch wenn sie krank sind;

ja, was unmöglich zu sein scheint: Sie leben, auch wenn sie schon gestorben sind!

Jahrgang 1943/44 Niederbrechen + Werschau

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