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Jüdische Allgemeine Anzeigenpreisliste Nr. 39 gültig ab 1. Januar 2019 Ein anderer Blick auf die Welt

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Jüdische Allgemeine

Anzeigenpreisliste Nr. 39 gültig ab 1. Januar 2019

Ein anderer Blick auf die Welt

zeitgeschehen . . . . . . . 2Jenseits von AfrikaWie Israel seine Position auf zweiKontinenten verbessert

unsere woche . . . . . . . 11Gesellschaftlich engagiertSozialrichter von Renesse und »Heimat-sucher« erhielten Neuberger-Medaille

schabbat . . . . . . . . . . . 20Zieh weg aus deinem Land!Awraham muss Vertrautes loslassen, umStammvater eines neuen Volkes zu werden

INHALT

EINSPRUCH

Dummheit imLande Kafkas

Normalerweise rufen Wahlen in Tsche-chien kein internationales Echo hervor.Nicht einmal in den Nachbarländern. Aberdiesmal ist alles anders, denn es ist ja dieANO-Bewegung von Andrej Babiš, die dieWahlen gewonnen hat. Von einem neuenSieg des Trumpismus wird geschrieben,sogar von einer fremdenfeindlichen Welle.

Diese Erklärungen sind klug, aber falsch.Es gibt in Tschechien keinen Anstieg derFremdenfeindlichkeit, sondern eine irratio-nale Revolte gegen die politische Klasse –mit der sich letztlich die Tschechen selbstschaden könnten. Aber: ANO ist keinerechtsnationale Bewegung à la Orbán oderKaczynski in Ungarn oder Polen. Es handeltsich vielmehr um das Unternehmen einesklugen und manipulativen Geschäftsman-nes, dessen einzige Ideologie darin besteht,seine eigene Firma nach vorne zu bringen.

In seinen Ausbrüchen von Selbstmitleidähnelt er Trump, und wie der inszeniertsich auch Babiš als Kämpfer gegen Korrup-tion und Ineffizienz in der Politik. Erstaun-licherweise haben die Tschechen beschlos-sen, so einem zu glauben, obwohl dieWirtschaft wächst, das Land recht sicherist und solch wichtige Bereiche wie die Ge-sundheitsversorgung gut funktionieren.

Aber sind Babiš und seine Wähler frem-denfeindlich? Tatsächlich stimmten diewirklich überzeugten Xenophoben für eineandere Partei, die 10,5 Prozent erhielt. Ba-biš ist nur deswegen gegen Einwanderer,weil die meisten Tschechen es auch sind –ohne dass es hier viele Ausländer gäbe.

Wir sollten nicht vergessen, dass Tsche-chien, das Land, in dem Kafka geboren wur-de, immer schon eine Bühne für absurdesDrama bot. Babiš selbst ist ein slowakischer»Einwanderer«, der ein sehr lustiges Tsche-chisch spricht; der Chef der fremdenfeind-lichen Partei hat sichtbar koreanisch-japani-sche Wurzeln; und einer der neuen Polit-stars ist ein dunkelhäutiger Mann äthiopi-scher Abstammung. Und, last but not least,wenn Sie zufällig jüdisch sind, freuen Siesich. Es ist den meisten Tschechen egal.

Jüdische Allgemeine

Jan Fingerland rät nach den Wahlen in Tschechien zurGelassenheit

Josef Schuster überden Einzug der AfD

in den Bundestag unddie daraus folgenden

politischen Konsequenzen

STREITWarum dieSchweriner Gemeindeihren Friedhofnicht nutzen kann

MINJANZehn Männer sollenes sein: Das Quorum fürden Gottesdienst hatbiblischen Ursprung

www.juedische-allgemeine.de

INTERVIEW

»BeunruhigendesGefühl«

Herr Schuster, nun bildet sich das Wahler-gebnis im Bundestag ab. Die AfD sitzt imParlament. Was löst das in Ihnen aus?Mir ist mulmig zumute, das sage ich ganzoffen. Es ist ein bedrückendes und beunruhi-gendes Gefühl, zu wissen, dass jetzt Men-schen im Bundestag sitzen, die nach meinemEindruck gerne die NS-Vergangenheit ver-schweigen würden und gezielt Stimmung ge-gen Muslime und Asylbewerber machen. Ge-rade an diesem historischen Ort weckt dasungute Gefühle.

Sie sagten bereits an anderer Stelle, dassIhnen das Sorgen bereitet. Welche sind daskonkret?Es ist die Sorge, dass es der AfD mit gezieltenProvokationen gelingen könnte, Themen zusetzen und öffentliche Debatten auszulösen.Sie rühren dabei besonders gern an Dingen,die eigentlich stets zum Grundkonsens derBundesrepublik gehörten, wie zum Beispieldie Religionsfreiheit. Ich frage mich, ob dieanderen Parteien immer so standhaft seinwerden, auch dann dagegenzuhalten, wenndie AfD-Forderungen populär sind.

Welche Aufgabe haben jetzt die anderenParteien im Parlament?Nach diesem Wahlergebnis müssen sich dieanderen Parteien sicherlich fragen, ob sie aufdie Probleme im Land die richtigen Antwor-ten hatten, und in manchen Bereichen neueWege einschlagen. Die Konkurrenz durch dieAfD darf aber nicht dazu führen, dass popu-listisch gehandelt wird. Stimmungen in derBevölkerung gegen Flüchtlinge, Minderheitenoder gegen Europa dürfen die anderen Par-teien nicht einfach nachgeben.

Mit der AfD ist nun eine rechtspopulisti-sche Partei im Bundestag vertreten. Wirdsich der Charakter des Parlaments verän-dern?Ich will den Einzug der AfD in den Bundestagwahrlich nicht verharmlosen, aber wir dürfendiese neue Fraktion auch nicht überbewerten.Ich traue es den übrigen Parteien zu und er-warte es auch von ihnen, dass sie das Parla-ment als Herzstück der Demokratie gegen dieRechtspopulisten verteidigen. Etwas lebhafte-re Debatten als in der vergangenen Wahlpe-riode darf es nach meinem Geschmack ruhiggeben.

Wie geht jetzt der Zentralrat mit der AfDund ihren demokratisch gewählten Parla-mentariern um?Wir sehen keine Möglichkeit der Zusammen-arbeit. Es ist für uns undenkbar, uns mit Poli-tikern zusammenzusetzen, die ein Ende des»Schuldkults« fordern oder die Leistungender deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieggewürdigt sehen wollen. Die AfD ist kein Part-ner für uns.

Halten Sie es für möglich, dass sich die AfDim politischen Tagesgeschäft mäßigt, so-dass man irgendwann doch mit ihr in Dia-log treten kann?Das halte ich etwa für so wahrscheinlich wiedie Möglichkeit, dass Synagogen in nächsterZeit ohne Polizeischutz auskommen.

Mit dem Präsidenten des Zentralrats derJuden sprach Detlef David Kauschke.

DEALDie griechisch-orthodoxeKirche verkauft in Israelmassenhaft Land anausländische Firmen

BERLIN, DEN 26. OKTOBER 2017 6. CHESCHWAN 5778 CH 4,00 SFR | A 2,50 EURO | BENELUX 2,50 EURO | F 2,50 EURO | D 2,20 EURO 72. JAHRGANG NR. 43 A 1107

Deutsche Heimatliebe heißt Be-griffsliebe. Der kollektive Be-griffsfetischismus der Deut-schen ist atemberaubend. Wir

erinnern uns: Mitten in der schwierigstenund entscheidenden Phase der Aufnahmevon Flüchtenden in Deutschland im Jahre2015 diskutierte das Land, ob wir es»schaffen« (Angela Merkel) oder »nichtschaffen« (Boris Palmer). Die selbst er-nannte progressive Hälfte der Gesellschaftglaubte damals wohl, durch das beharrli-che Wiederholen des Satzes »Wir schaffendas« alle Herausforderungen der neuenMigration in Chancen umzuwandeln. DieSkeptiker hingegen durften sich schondurch eine kurze Widerrede als andersden-kende Revoluzzer fühlen. Die beiden wich-tigsten Protagonisten agierten ja zumin-dest im politischen Alltag. Sie trafen Ent-scheidungen und handelten, um diesenAlltag zu gestalten. Der mediale und öf-fentliche Rest überbot sich hingegen mitAnalysen und Brandmarkungen und hatdie Diskussion fetischisiert. Ein Bekennt-nis zu der einen oder der anderen Formelwurde nicht nur zu einem (profanen) Testauf ideologische Zuverlässigkeit in derFlüchtlingsdebatte, sondern auch zu einerUmlenkungskommunikation. Für diemeisten waren diese Worte eben beides:Formeln als moralisierende Marker undFormeln als Handlungsersatz.

Nun ist eine ähnliche Voodoo-Diskus-sion entbrannt, diesmal um den Begriff»Heimat«. Wer Tabubrüche wittert, derirrt: Der Begriff »Heimat« ist in Deutsch-land mitnichten tabuisiert, auch nicht linksder CDU. Das Hamburger Programm derSPD wollte schon 2007 Menschen »Zuge-hörigkeit und Heimat« ermöglichen, dieGrünen sprechen in ihrem Wahlprogramm2017 mit Selbstverständlichkeit davon,dass Zuwanderer in Deutschland eine neue»Heimat« finden müssten. Manch einer be-hauptet gar, die Grünen waren von Beginnan eine naturliebende »Heimatpartei«. Der

Begriff selbst war und ist also auch imNachkriegsdeutschland nie ausschließlichumgangssprachlich, sondern seit eh und jeauch politisch gemeint.

Manche machen den neuralgischenPunkt an der Frage fest, ob Heimat ein aus-grenzendes oder ein inklusives Konzeptist. Ganz so, als wären wir Sklaven unsererBegriffe, nicht deren Gestalter. Heimat ist,was man aus Heimat macht. Auch in unse-ren Köpfen. Wenn wir den Begriff Heimatpositiv, bunt, offen und nachhaltig beset-zen, dann ist das die Heimat, die wir ha-ben. Wenn Heimat für uns kein Privilegder wenigen, sondern ein Angebot an vieleist, dann ist eben auch der Begriff Heimatkeine Prärogative der Nationalisten.

Wenn wir ehrlich mit uns sind, geht esin der heutigen Diskussion nicht um dasWort an sich und nicht einmal um dasKonzept. Es geht um eine Beziehung! In-frage steht nicht, dass Deutschland unserLand ist, sondern das Verhältnis der »Deut-schen« zu ihm. Es geht nicht um die Ent-tabuisierung eines Wortes, sondern um dieEnttabuisierung eines Gefühls. WelchesGefühl soll hier in die politische Diskus-sion inauguriert werden? Dürfen wir aufdie Heimat stolz sein? Dürfen wir Deutsch-land lieben? Trotz des Holocaust?

Im Endeffekt geht es um unsere kollekti-ve emotionale Intelligenz. Sind wir in die-sem Land reif genug, um Gefühle zur Hei-mat zu empfinden, dabei aber Impulse zukontrollieren? Folgt auf die Enttabuisie-rung des Gefühls eine Gefühlsentfesse-lung? Die Antworten auf diese Fragen wer-den wir erst im späteren Verlauf der Ge-schichte bekommen. Heute steht jedenfallsfest, dass es gerade unter den jüngerenDeutschen und unter vielen Ostdeutschen

– egal welcher Generation – eine politischeNachfrage nach einem neuen Verhältnis zudiesem Land gibt. Kann die Politik dies ig-norieren? Das wird auf Dauer wohl kaummöglich sein. Soll die Politik sich ange-sichts dieser Nachfrage bei den Nachfragen-den anbiedern? Auch das wäre ein Fehler.

Vielleicht verläuft die Grenze zwischender gesunden und irrläufigen Heimatbezie-hung an der Unterscheidung zwischen Lie-be und Stolz. Eine Familie kann jemandauch dann lieben, wenn er oder sie auf dieGeschichte der Familie nicht stolz seinkann. Liebe ist eine emotionale, keine mo-ralische Wertung, Stolz ist hingegen einaufwertendes Urteil. Vielleicht steht es mitDeutschlandliebe wie mit einem Wehr-machtsopa: Man kann einen Großvater lie-ben, auch wenn dieser in einem Besat-zungszug im Osten gekämpft hat. Es istaber schwerlich möglich, auf einen Wehr-machtssoldaten an der Ostfront stolz zusein, auch wenn es dein geliebter Großvaterist. Dies sei auch zur moralischen Orientie-rung an manch eine neu gebackene Bun-destagsfraktion und ihre Heimatliebegesagt.

Nein, es wird nicht einfach sein, für unsalle kollektiv eine neue »Heimat« zu fin-den. Doch Heimat muss nicht völkischstrahlen und nicht auf Blut und Boden ge-baut sein. Auch und erst recht in Deutsch-land nicht! Wenn wir Heimat sagen, sollenwir es eher wie Ernst Bloch meinen, fürden Heimat nicht eine Frage der histori-schen Verwurzelung, sondern der Zu-kunftshoffnung war. Es geht um Erfüllungunserer besten Hoffnungen, unserer ehr-lichsten Selbstreflexionen, unserer scho-nungslosesten Analysen, all das mit demZiel, etwas aufzubauen, wovon jeder vonuns, egal, wo seine Wurzeln sind, träumenkann. Dann erfüllt sich die Hoffnung und»entsteht in der Welt etwas, das allen in dieKindheit scheint und worin noch niemandwar: Heimat«.

von Sergey Lagod i nsky

21104

Der Autor ist Anwalt und Publizist inBerlin.

Infrage steht nicht,dass Deutschlandunser Land ist.

wochenzeitung für politik, kultur, religion und jüdisches leben

UnseregeistigeHeimat

DEBATTE Bei der Auseinandersetzung überBegrifflichkeiten geht es auch um

Liebe, Stolz und Politik

Der Autor ist Kommentator des tschechi-schen Rundfunks.

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Jüdische AllgemeineZEITGESCHEHEN · ISRAEL · JÜDISCHE WELT · UNSERE WOCHE · KULTUR & WISSEN · RELIGION

DAMALSPublizistisch steht die Jüdische Allgemeine in der Tradition der »Allgemeinen Zeitung des Juden­thums«, die 1837 in Leipzig gegründet und zuletzt im Berliner Verlag Rudolf Mosse herausgegeben wurde. Das Blatt wurde 1946 wieder neu aufgelegt.

HEUTEDie Jüdische Allgemeine heute ist eine multime­diale Marke und gehört zu den bedeutendsten jü­dischen Medien im deutschsprachigen Raum.Sie bietet als Print, online und mobil klar struktu­rierte Inhalte, gründliche Recherchen und Hinter­

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STÄRKENFür politische Entscheider, Multiplikatoren und Mitglieder der Meinungselite ist die Jüdische All­gemeine deutschlandweit und international eine regelmäßige Informationsquelle. Der Titel er reicht

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MEDIADATEN• Erscheinungsweise: wöchentlich jeden

Donnerstag• Gesamtmarkenreichweite: 155 Tsd. Leser• Druckauflage: 10.069 Exemplare

(IVW, II. Quartal 2018)• Einzelverkaufspreis: 2,40€• Umfang: 22 Seiten

Ein anderer Blick auf die WeltPORTRÄT Wochenzeitung für Politik, Kultur, Religion und jüdisches Leben

Jüdische Allgemeine 3Print

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israel . . . . . . . . . . . . . . . 4Cyber-Oase in der WüsteEin Besuch im »Technology Park« inBeer Sheva

unsere woche . . . . . . . . 9Unser IsraelViele junge Juden in Deutschland möchtenden jüdischen Staat unterstützen

religion . . . . . . . . . . . . 21Gibt es den »jüdischen Typ«?Was die DNA mit Identität zu tun hat –und was die Halacha dazu sagt

INHALT

EINSPRUCH

Nicht zusehenund schweigen

Grölende Neo-Nazis, Hitlergruß und ein inFlammen stehendes Haus, in dem sich 150Menschen aufhielten, darunter zahlreicheKinder. Unter dem Applaus von 3000 Zu-schauern wütete ein menschenverachtenderMob und nahm hilfesuchende Menschenins Visier. Ein Bild wie aus einem Albtraum.Ein Bild wie aus einer anderen, einer dunk-len Zeit. Die Staatsgewalt war hilflos.

Rostock-Lichtenhagen steht auch 25 Jahredanach als Sinnbild für die Eskalationrechtsextremer Gewalt. Es waren Zeiten, indenen sich Anschläge auf Asylbewerberhei-me und Fremdenfeindlichkeit häuften. DerZentralrat der Juden in Deutschland konnteund wollte das nicht hinnehmen. Zu be-kannt waren uns die Geschichten unsererEltern, die von Hass gegen Minderheitensprachen, zu präsent das Gefühl der Hilflo-sigkeit angesichts des Unterlassens vielerZuschauer. Und so zeigte der damalige Zen-tralratspräsident Ignatz Bubis sel. A. durchseinen Besuch am Ort des Geschehens, dassdie jüdische Gemeinschaft nicht zusehenund schweigen würde. Denn es gehört zurmoralischen Leitlinie des Zentralrats, sichfür Menschen und Minderheiten einzuset-zen, wenn diese diskriminiert oder angegrif-fen werden. Dass man Bubis diesen Besuchvorwarf und meinte, seine Heimat sei dochIsrael, bleibt bis heute skandalös.

25 Jahre danach fragen wir: Haben wiraus den Ereignissen gelernt? Wenn wir unsdie zahlreichen Übergriffe auf Flüchtlingein den vergangenen drei Jahren und dasErstarken von Rechtsextremismus undRechtspopulismus ansehen, müssen wirdies fast verneinen. Noch immer grassierenAntisemitismus und Fremdenfeindlichkeit.Noch immer ist der gesellschaftliche Zu-sammenhalt nicht für jeden selbstverständ-lich. Daran müssen wir gemeinsam arbei-ten. Grund zur Hoffnung gibt das Enga-gement vieler Bürger und Vereine. Es solltenoch mehr gefördert werden. Bei der Be-kämpfung von Hass zu sparen, ist zu-gleich eine ungewollte Investition in Dema-gogie und Populismus.

Jüdische Allgemeine

Josef Schuster fragtsich, was wir aus denAusschreitungen 1992in Rostock-Lichtenhagengelernt haben

Victor Sorenssen überden Terroranschlag

in Barcelona undden Schutz der

jüdischen Gemeinde

MUSIKAlex Jacobowitz istMarimbaphon-Spielerund hat den Klezmerfür sich entdeckt

MENTSCHJerry Lewis ist tot:Eine persönlicheErinnerung an dieComedy-Legende

www.juedische-allgemeine.de

INTERVIEW

»Sehr schwierigeMomente«

Herr Sorenssen, befinden sich Mitgliederder jüdischen Gemeinde unter den Opferndes Attentats von Barcelona?Glücklicherweise ist niemand aus der Ge-meinde von dem Anschlag direkt betroffen.Im Ferienmonat August sind die wenigstender rund 15.000 Mitglieder unserer vier Syn-agogen überhaupt in der Stadt. Wir erlebentrotzdem sehr schwierige Momente. Die jüdi-sche Gemeinde steht in der Not geeint zu-sammen. Dieser feige Anschlag stärkt uns.Wir trauern und beten für die Opfer. Es istZeit für Solidarität und soziales Engage-ment.

Wurden jüdische Einrichtungen in der Ver-gangenheit bedroht?Es gab immer wieder Drohungen und auchAnschlagspläne. Aber der staatliche Schutzfür unsere Einrichtungen hat sich bisher im-mer als sehr wirksam erwiesen.

Fühlen sich die in Spanien lebenden Judennach dem Anschlag verunsichert?Nein. Auch wenn wir spezielle Sicherheits-maßnahmen für unsere Gemeindeeinrichtun-gen benötigen, fühlen wir uns nicht unsicher.Unsere Beziehungen zu den staatlichen Stel-len und zur Gesellschaft sind hervorragend.Wir vertrauen den staatlichen Institutionen.Sie verhindern, dass Fanatiker und islamisti-sche Radikale Chaos und Schmerz in unsereStädte tragen. Der Staat und die politischenParteien müssen deshalb weiterhin gemein-sam mit Intelligenz und Entschlossenheit denKampf gegen Fanatismus und für Freiheit undDemokratie führen. Religiöse Freiheit und To-leranz sind die Grundlagen für ein friedlichesZusammenleben. Diese Überzeugung eint alleInstitutionen, die in der Föderation der Jüdi-schen Gemeinden Spaniens (FCJE) zusammen-geschlossen sind.

Der Oberrabbiner der Israelitischen Ge-meinde, Meir Bar-Hen, hat die Juden inSpanien aufgefordert, das Land zu verlas-sen, weil es keine Sicherheit für sie gebe.Teilen Sie diese Einschätzung?Nein, diese Äußerung von Rabbi Bar-Hen gibtnicht die Meinung der jüdischen Gemein-schaft wieder. Die Erklärung ist nicht reprä-sentativ, weder für die Gemeinde in Barcelonanoch für irgendeine der jüdischen Institutio-nen in Spanien. Der Gemeindevorstand, dervon den Mitgliedern gewählt worden ist, hatsich davon distanziert und den Rabbiner auf-gefordert, seine öffentliche Meinungsäuße-rung zu revidieren.

An einer Demonstration muslimischer Or-ganisationen in Spanien hat sich am Mon-tag in Barcelona auch die jüdische Gemein-de beteiligt. Warum?Seit Jahren führen wir in Katalonien, angeregtund initiiert von der Regionalregierung, einenintensiven interreligiösen Dialog. Die jüdischeund die muslimische Gemeinschaft pflegenseit Jahren gute Beziehungen zueinander. Wirwollten zusammen unsere Solidarität zeigenund gegen das Attentat demonstrieren. Aucham Samstag, als Barcelona Nein zum Terrorsagte, waren wir präsent. Wir stehen gemein-sam gegen Terror – Juden und Muslime.

Mit dem Sprecher der Comunidad Israeli-ta in Barcelona sprach Hans-Ulrich Dillmann.

MODENicht nur bei orthodoxen Frauen liegt»Modest Fashion« vollim Trend

BERLIN, DEN 24. AUGUST 2017 2. ELUL 5777 CH 4,00 SFR | A 2,50 EURO | BENELUX 2,50 EURO | F 2,50 EURO | D 2,20 EURO 72. JAHRGANG NR. 34 A 1107

Wir kennen das: »Zionismusgleich Rassismus« oder garApartheid. Der Zionismusist »an (fast) allem schuld«.

Diese, sagen wir, politische Mode hat seitLangem Konjunktur.

Einst waren »die« Juden an allemschuld, heute sind es »die Zionisten«. Sogesehen, ist der Zionismus gescheitert. Dasist die erste bittere historische Ironie seinerersten 120 Jahre. Der erhoffte Neu-Exodussollte durch physischen Entzug von Judendie Situation der Juden »normalisieren«.Ihre eigene, altneue »Heimstätte« in Zionsollte die Isolation, Ächtung, Bekämpfungoder geplante Vernichtung von Juden alsJuden beenden. Zionismus beziehungs-weise Israel wird noch heute isoliert undbekämpft. Israelis, diese Juden, sollen alsJuden nicht so leben, wie sie es wollen, son-dern wie andere es möchten. Manche wol-len das »Zionistische Gebilde« auslöschen.Siehe Iran, Hamas, »Islamischer Staat«.

Auch das wollte der Zionismus jedwe-der Richtung: Durch und in ihrer Heim-stätte, später Staat, sollte das Leben, Wohl-und Überleben von Juden als Juden nichtmehr vom Wohlwollen der Nichtjuden derjeweiligen Nation abhängen. Heute müs-sen sie nicht mehr in ihrer Nation, doch inihrer Region ums Überleben kämpfen. Bis-her haben sie es geschafft. Sollten sie eseinmal nicht mehr schaffen, dann war die-ses Mal das letzte Mal. Das wäre nichtmehr die »Endlösung der Judenfrage«, son-dern die Endlösung der Zionsfrage. Wiedie erste Endlösung würde diese die Mehr-heit der Juden weltweit betreffen. Auchdeshalb ist die Zionsfrage eine, genauer:die Judenfrage.

Dem Ortswechsel der Judenmajoritätnach Israel folgte nur ein Themenwechsel,kein Wechsel der potenziellen Opfer. »Die«Juden, meist gleichgesetzt mit »den« Zio-nisten, blieben die global bevorzugten Sün-

denböcke. Man schaue auf die UNO. Dortsind die Staaten dieser Welt vertreten. DieQuantität, nicht die menschenrechtlicheQualität der abstimmenden Staaten, ent-scheidet dort. Bezogen auf, sprich: gegenIsrael beziehungsweise Zionismus bestehtin der UNO tatsächlich eine »Internationa-le Gemeinschaft«. Die Akteure und Gründehaben sich geändert, nicht die Zielgruppe,also Juden als Juden, gleich welcher politi-schen Richtung.

Es gab und gibt im Zionismus seit jeher,vereinfacht zusammengefasst, mindestensdrei große Richtungen: das von 1920 bis1977 fast allmächtige und heute kaumnoch vorhandene linke Lager, das bürgerli-che sowie das religiöse. Längst sind die

Grenzen fließend. Selbst intern waren die-se Blöcke nie homogen. Von »dem« Zio-nismus zu sprechen, war und ist daher eineanalytisch inakzeptable Aussage. Sie ist sotöricht wie das Gerede von »den« Juden,zumal bei extrem orthodoxen Juden Zio-nismus/Israel als »Gotteslästerung« gilt.

Nicht einmal bezogen auf die Notwen-digkeit, einen jüdischen Staat zu gründen,waren sich »die« Zionisten einig. 1948wurde er Wirklichkeit, 1967 der Herr-schaftsbereich im Sechstagekrieg drama-tisch erweitert. Was und wo sind die Gren-zen Israels? Auch darüber herrschte undherrscht unter »den« Zionisten seit eh undje keine Einigkeit. Ist das ein Manko? Nein,denn so ist das eben unter Demokraten.Gegner des Zionismus unterstellen ihm fan-tasiegeprägt Großreichehrgeiz. Das zählt zuden vielen Fiktionen über Zionismus undIsrael. Fakten werden geflissentlich überse-hen oder nicht gekannt.

Fakt ist, dass nicht nur der Begründerdes Zionismus, Theodor Herzl, in seinemRoman Altneuland von einem friedlichenMiteinander der Juden, Muslime undChristen im Judenstaat träumte. KeineRichtung des Zionismus wollte Araber ver-treiben. Umgekehrt bleibt die traurige Tat-sache, dass trotz vieler Fehler »der« Zionis-ten bis zur und nach der Staatsgründungdie Palästinenserführung sowie die meis-ten arabischen Staaten und seit 1979 derIran Juden oder Israelis gerne vertriebenhätten und es manche bis heute versuchen.

Fiktion ist auch die 1947/48 angeblichsystematisch, strategisch geplante Vertrei-bung der Palästinenser aus dem neuge-gründeten Israel. Das ist der Stand der For-schung: Ja, es gab punktuelle, aber ebenkeine systematischen Vertreibungen. Nichtselten hört man: Israel wolle die Palästi-nenser aus dem Westjordanland vertrei-ben. Auch das ist Fiktion.

Seit Langem fragen Meinungsforscherweltweit: Sind Sie mit dem Leben in IhremLand glücklich? Fakt ist: Die Juden in Zionzählen zur globalen Spitze der Glücklichen.Das wird auf absehbare Zeit auch so blei-ben und noch besser werden, denn dieFreie Welt braucht mehr denn je IsraelsKenntnisse und Kreativität auf dem Gebietder Informationstechnologie und Terrorbe-kämpfung. Fakt ist auch: Juden fühlen sichim Jüdischen Staat wohler als palästinensi-sche Muslime und Christen. Herzls Traumund Israels Wirklichkeit sind wahrlichnicht identisch. Aber muslimischen underst recht christlichen Palästinensern inZion geht es sozial und wirtschaftlich bes-ser als den meisten ihrer arabischen Brüderin islamischen Staaten. Israels Araber lebenin einem Rechtsstaat, und sie leben siche-rer. Der Zionismus ist doch eine Erfolgsge-schichte.

von M ichael Wolffsohn

Theodor Herzl: »In Basel habe ich den Judenstaat gegründet.«

18133

Der Autor ist Historiker und Publizist. Zu-letzt erschienen: »Deutschjüdische Glückskin-der. Eine Weltgeschichte meiner Familie«

Es gab und gibt imZionismus mindestensdrei große Richtungen.

wochenzeitung für politik, kultur, religion und jüdisches leben

Eine ErfolgsgeschichteJUBILÄUM Vor 120 Jahren tagte der erste Zionistenkongressin Basel. Was ist aus der Idee von Theodor Herzl geworden?

Der Autor ist Präsident des Zentralratsder Juden in Deutschland.

Foto: dpa

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Jüdische Allgemeine 50Jahre

diplomatischeBeziehungen

Deutschland –Israel

BEILAGE14 Extraseiten mit Beiträgen

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BERLIN, DEN 7. MAI 2015 18. IJAR 5775

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| 21Jüdische Allgemeine Nr. 6/17 | 9. Februar 2017 RELIGION

Der 15. Tag des jüdischen MonatsSchwat – der in diesem Jahr aufden 11. Februar fällt – wurde inder jüdischen Tradition als Neu-

jahr der Bäume festgelegt. Doch die Festle-gung dieses Termins war zwischen dengroßen Rabbinern des ersten Jahrhundertsn.d.Z., Schammai und Hillel, umstritten.

Schammai war der Meinung: So wieRosch Chodesch und Rosch Haschana im-mer am ersten Tag des Monats begangenwerden, so sollte man es auch mit demNeujahr der Bäume halten. Hillel hielt da-gegen, dass zu Beginn des Monats Schwatweder die Regenzeit noch der Säftekreis-lauf der Bäume in Gang gekommen sei.Deshalb solle man diesen Tag erst am 15.des Monats begehen. Zudem sei am 15.Schwat mit Vollmond zu rechnen, wieauch Pessach am 15. Nissan und Sukkotam 15. Tischri in seinem Schein gefeiertwerden. Letztlich entschied Rabbi Hai Ga-on aus Babylon (933–1038) über die Datie-rung von Tu Bischwat, indem er der Argu-mentation Hillels folgte.

Obwohl wir in der Bibel keinen Hinweisauf die Feier dieses Festes finden, hat es imLaufe der Jahrhunderte den Rang eines sol-chen mit entsprechender Atmosphäre ein-genommen, an dem Früchte des LandesIsrael verzehrt werden. Selbst die Mischnaerwähnt Tu Bischwat nur einmal. Sienennt es in Verbindung mit den Beiträgen(terumot), mit der Abgabe des Zehnten.Von einem Fest oder einem ausdrücklichenGebot zum Verzehr der Baumfrüchte istaber nirgends die Rede.

In der Diaspora kann man sich im Mo-nat Schwat, der mitten in den Winter fällt,nur schwerlich ein Wiedererwachen derNatur und das Grün der Bäume vorstellen.Diese stehen vielmehr kahl unter einemgrauen Himmel, der Erdboden ist aufge-weicht. Wer glaubt in dieser Jahreszeitschon an den Frühling?

SÄFTE Unsere Weisen allerdings erklären,dass es gerade der Monat Schwat ist, indem sich die entscheidende Wende im In-nern der Bäume vollzieht – dem mensch-lichen Auge noch entzogen: Ihr Säftehaus-halt kommt wieder in Gang und lässt dieBäume dann im Monat Nissan erneut grü-nen und blühen.

Die hebräische Bezeichnung »saraf«(Harz) erinnert auch an die in der Bibel ge-nannten Engel, die unsichtbar, aber dochhöchst wirksam zugunsten des Lebens amWerk sind – wie der im Baum aufsteigen-de Saft. So kann uns Tu Bischwat als einausgesprochenes Fest der Hoffnung gel-ten. Es lehrt uns, nach dem Ersterben derNatur an Gottes verborgenes Wirken zum

Leben in seiner Schöpfung zu glauben.

Rabbiner Kook sagte, es sei eine Mizwa,die Früchte des Landes mit allen Sinnen zugenießen, denn sie spiegeln den Glanz derHeiligung von Eretz Israel wider. Es istunser Auftrag, der ganzen Welt bekannt zumachen: »Die Blumen sind aufgegangenim Lande, der Frühling ist herbeigekom-men, und die Turteltaube lässt sich hörenin unserem Lande« (Schir Haschirim 2,12).

Begründer und Förderer des Tu-Bi-schwat-Festes waren die Kabbalisten vonSafed, Rabbi Luria Aschkenasi und seinSchüler Rabbi Chaim Vital. LurianischeMystiker haben den Tu-Bischwat-Sedereingeführt, der – dem Pessachabend ähn-lich – mit vier Gläsern Wein gefeiert wird.Diese Ordnung sieht auch vor, möglichstviele Früchte, bis zu 30 Sorten, zu verzeh-ren. Auch von der aschkenasischen Tradi-tion wurde dieser Brauch übernommen.

Die Früchte sind in zehn Sorten katego-risiert, die man ganz isst, wie Trauben, Fei-gen oder Birnen; in zehn Sorten, derenKern nicht mitgegessen wird, wie Datteln,Oliven oder Pflaumen, und in weitere zehnFrüchte, die man ohne Schale verzehrt, wieBananen, Nüsse und Granatapfel.

WEINBECHER Das Trinken der vier GläserWein vollzieht sich nach einem bestimm-ten Ritus. Zuerst trinkt man einen BecherWeißwein. Er gilt als der »Winterminis-ter«. Seine fahlgelbe Farbe symbolisiert die»schlafende Natur« des vergangenen Win-ters. Dieses erste Weißweinglas trinken wirzum Wohle des Baumes und des Men-schen, in dessen Adern sein Blut fließt, dasvom roten Wein symbolisiert wird, dem»Frühlingsminister«.

Er kommt beim Genuss des zweiten Gla-ses zum Zuge, indem er in geringer Mengedem Weißwein beigemischt wird und fürden Kampf zwischen Winter und Frühlingsteht. Der dritte Becher ist zu gleichen Tei-len mit beiden Weinen gefüllt und bringtso die Hoffnung zum Ausdruck, dass derFrühling über den Winter siegen wird.

Das vierte Glas ist bis auf ein wenigWeißwein ganz mit Rotwein gefüllt. Eskündet vom Sieg des Frühlings. Seine rötli-che Farbe repräsentiert die Wärme desSommers und die Fülle der Farben, die dieNatur in dieser Jahreszeit annimmt.

In der Diaspora bürgerte sich – der Notgehorchend – der Brauch ein, die Früchtedes Landes Israel als Trockenfrüchte zu

sich zunehmen.

TIKKUN In Zu-sammenhang mitTu Bischwat liegt esnahe, an Adam als denersten Menschen zudenken, der am 1. Tischrieine Frucht vom Baum derErkenntnis aß. Angesichtsdieses ersten Früchteessensknüpft Rabbi Akiva bewussteine Verbindung zum Verzehrder Früchte zu Tu Bischwat alsTikkun.

Nach dem 1. Buch Mose 2,16handelt es sich um eine positiveMizwa: »Und Gott der Herr gebotdem Menschen und sprach: Dudarfst essen von allen Bäumen imGarten.« Im 1. Buch Mose 2,15 stehtgeschrieben: »Und Gott der Herr nahmden Menschen und setzte ihn in denGarten Eden, dass er ihn bebaute undbewahrte.«

Mit dem »leovda« – »betätigen, bebau-en« – verbinden wir die positive Mizwa,dass der Mensch Früchte essen soll. Mitdem »uweschomra« – »bewahren« – ver-binden wir die negative Mizwa.

Wir sollen verstehen, dass dem Men-schen befohlen ist, Früchte zu essen undkein Fleisch. Denn durch Früchte ist es vielleichter, Heiligung zu erlangen, als durchden Genuss von Fleisch, das eine besondereBehandlung erfahren muss, bis es das Sta-dium erreicht, in dem es dem Menschenzur Heiligung dienen kann. Gerade zu TuBischwat kann uns die Erfüllung der positi-ven Mizwot in Bezug auf das Früchteessenwieder bedeutsam werden.

Durch den Verzehr der Früchte im Rah-men des Festes bleibt zum Beispiel ein Ap-fel nicht mehr der botanischen Welt ver-haftet. Er steigt auf aus dem Bereich dermateriellen Welt und wird in die geistigeWelt integriert. Indem sie im Sinn der To-ra zur Heiligung des Menschen gegessenwird, nimmt auch die Frucht eine geistigeGröße an.

von Rabb i ner Salomon Almek i as -S i egl

Für Tu Bischwat führtendie Kabbalisten einenspeziellen Seder ein.

Der Autor ist Mitglied der AllgemeinenRabbinerkonferenz und war bis 2011 Landes-rabbiner von Sachsen.

FrühlingsErwachen

TU BISCHWAT Das Neujahrsfest der Bäumeist ein Zeichen der Hoffnung und des Glaubens an die Schöpfung

Foto: Thinkstock

Es ist ein zwölfminütiger Wettlaufgegen die Zeit. Der IDF-Rekrut Yo-nash bekommt völlig unerwartetam Wochenende frei. Aber es

muss schnell gehen: raus aus den staubi-gen Militärklamotten, rein in eine saubereUniform. Seven Minutes (Sheva Dakot) istder vierte Kurzfilm des jungen RegisseursAssaf Machnes, einem der jungen Talentedes Landes, erzählt mit viel Witz undSelbstironie. »In Israel ist einfach alles,was du machst, politisch«, sagt Machnes.»Selbst ein Film über eine Katze, die Milchtrinkt, ist ein politischer Film.«

Wer im Programm der 67. Berlinalenach Produktionen aus Israel sucht, musssie auch unter »Palästina« suchen und fin-det knapp ein Dutzend, oft mit plakativerpolitischer Botschaft. Der Junge aus H2(The Boy From H2) der georgischen Filme-macherin Helen Yanovsky ist so ein Bei-spiel. Die Geschichte des jungen Palästi-nensers Muhammed Burqan, der in H2lebt, einem unter israelischer Kontrolle ste-henden Stadtteil von Hebron, läuft imWettbewerb der »Berlinale Shorts«. Produ-ziert hat den Kurzfilm die umstritteneMenschenrechtsorganisation B’Tselem ausIsrael, auf deren Gehaltsliste auch die Re-gisseurin Yanovsky steht.

Auch Istiyad Ashbah (Ghost Hunting) despalästinensischen Filmemachers Raed An-doni hat eine klare Botschaft. Per Zeitungs-anzeige hat Andoni ehemalige palästinensi-sche Insassen der Haftanstalt Moskobiya in

Jerusalem gesucht, einem Vernehmungs-zentrum des israelischen Inlandsgeheim-dienstes Schin Bet. Mit den ehemaligen Ge-fängnisinsassen lässt Andoni in einer lee-ren Halle in Ramallah Verhörräume undZellen maßstabsgetreu nachbauen und dieVerhöre nachspielen. Die inszenierte Neu-auflage des Erlebten ist eine sehr persönli-che Konfrontation für Andoni, denn derRegisseur saß selbst als 18-Jähriger inMoskobiya. Der Film läuft im »Panorama«und hofft auf den erstmals zu vergebenenPreis im Bereich Dokumentarfilm.

TERRORISTEN Agitprop in Reinkulturlässt der Film des in Kuwait geborenenund in Ramallah arbeitenden Filmema-chers Mohanad Yaqubi erwarten. Sein FilmOff Frame aka Revolution until Victory (Off-Rahmen aka Revolution bis zum Sieg) be-ginnt mit einer aufmunternden Grußbot-schaft Jassir Arafats (»Wir haben ausFlüchtlingen Kämpfer gemacht«) und mittapferen Terroristen im Untergrund. Yaqu-bi spürt den »Fragmenten einer Revolu-tion nach«, wie das Programm der Berlina-le schwärmt. Er nutzt dazu Filme aus derZeit des palästinensischen Widerstands-kinos, die seinerzeit mit finanzieller Unter-stützung lupenreiner Diktaturen in Ost-Berlin, Moskau, Bagdad und Kuba produ-ziert wurden. Für Filmhistoriker sicher einGeschenk, für Historiker aufschlussreich,Aufklärung wider Willen.

Womöglich auch eine Zumutung, abernur auf den ersten Blick: Darf man eine»Miss Holocaust Survivor« küren? Seit

2012 wird in Haifa jedes Jahr die schönsteunter etwa 300 Frauen ausgewählt, die allemindestens 75 Jahre alt sind und die Schoaüberlebt haben. Ein Film, der die Zuschauermit ihrer Vorstellung von Opfern konfron-tiert. »Dass ich an dem Wettbewerb teilge-nommen habe, das ist auch meine Rache anden Nazis«, sagt im Film die erste Miss Ho-locaust, Chava Herschkowitz.

Im Forum der 67. Berlinale laufen gleichzwei israelische Filme. Mit Menashe stelltJoshua Z. Weinstein seinen ersten abendfül-lenden Spielfilm vor. Er spielt in BoroughPark in Brooklyn, einer der größten jüdisch-orthodoxen Gemeinden außerhalb Israels.Hier wird Englisch gesprochen und Iwrit,aber am liebsten Jiddisch. Und genau des-halb ist der ganze Film auf Jiddisch ge-dreht, eine cineastische Rarität.

Der Titelheld Menashe ist ein Sonder-ling unter Sonderlingen. Die Gemeinde willihn wieder verheiraten. Er aber kann sicheine Zukunft mit einer anderen Frau als sei-ner gerade verstorbenen Lea nicht vorstel-len und lehnt deshalb alle ihm Zugeführtenab. Eine Tragikomödie, für die Woody Al-len Pate gestanden haben könnte.

In Low Tide (Motza el hayam) von DanielMann geht es wieder um das israelische Mi-litär, diesmal während der Gaza-Operation»Gegossenes Blei« 2009. Es ist die verzwick-te Geschichte des 35-jährigen Yoel Kano-vich, der seine Einberufung verbummelt,weil er andere Sorgen hat: die Trennungvon seiner Frau, der plötzliche Tod des Va-ters und der Verlust des Arbeitsplatzes alsGeschichtslehrer. Bis er einer jungen fran-zösischen Journalistin begegnet, die seinLeben von Grund auf verändert.

TEENAGER Einer vergessenen Ikone dersäkularen jüdischen Arbeiterbewegungwidmet sich Heinz Emigholz in seinem Do-kumentarfilm über den Architekten undBauhaus-Absolventen Samuel Bickels. EineAnnäherung an Bauten des fast vergesse-nen Architekten aus Lemberg, der sichnach der Machtergreifung als Einziger sei-ner Familie nach Palästina hatte rettenkönnen. Seine Bauten waren schnörkellosund nur auf die Bedürfnissen der Kibbuz-niks ausgerichtet: Speisesäle, Kinderhäu-ser, Landwirtschaftsgebäude. Eine wieder-entdeckte Architektur mit Verfallsdatum:Bickels’ Bauten stehen leer und verfallen.Emigholz’ Film Bickels (Socialism) lässt siewieder auferstehen.

Im Hauptwettbewerb läuft The Dinnerdes israelischen Filmemachers Oren Mo-verman, der 2009 mit seinem RegiedebütThe Messenger den Silbernen Bären für dasbeste Drehbuch bekommen hat. In TheDinner mit Richard Gere und Steve Cooganin den Hauptrollen sitzen zwei Brüder mit

ihren Frauen beim gemütlichen Essen ineinem Spitzenrestaurant, bis es ungemüt-lich wird: Ihre Kinder haben vielleicht eineschreckliche Tat begangen. Ein Video istaufgetaucht, auf dem Jugendliche einenObdachlosen zu Tode prügeln, und dieTeenager auf dem Film könnten ihre Kin-der sein. Eine monströse Situation, aus derdie Eltern einen Ausweg finden müssen.

TEILACHER Als »Berlinale Special« wird Eswar einmal in Deutschland ... zu sehen sein,ein Spielfilm nach dem Bestseller von Mi-chel Bergmanns Teilacher-Trilogie. MoritzBleibtreu in der Rolle des David Bermann,der sich, den Nazis entkommen, ausgerech-net im Nachkriegsdeutschland durch-schlägt. Mit Witz, Tricks und Dreistigkeitumgarnen die Teilacher an Haustüren dieweibliche Kundschaft und verkaufen Bett-wäsche, um damit die Ausreise in die USAoder nach Eretz Israel zu finanzieren. Docheine amerikanische Offizierin ist ihnen aufden Fersen. Sie bohrt unerbittlich beson-ders in Davids Vergangenheit herum.

Für filmhistorisch Interessierte schließ-lich hält die Reihe »Classics« wieder beson-dere Entdeckungen bereit, in diesem Jahretwa Avanti Popolo (1987) des RegisseursRafi Bukaee, eine Tragikomödie aus demSechstagekrieg. Der Film war 1987 als bes-ter fremdsprachiger Film für einen Oscarnominiert, ging aber leer aus. Was Tradi-tion hat: Israel ist das am häufigsten no-minierte Land ohne Trophäe.

18 | Jüdische Allgemeine Nr. 6/17 | 9. Februar 2017KULTUR

von Georg M. Hafner

WULIGERS WOCHE

Das »Zwanghafte Nahost-Friedensstifter-Syndrom« (ZNFS) zählt zu den in der Psy-chiatrie bislang wenig erforschten Persön-lichkeitsstörungen. Es geht nach bisheri-gen Beobachtungen einher mit der Über-nahme des Präsidentenamts der USA. DieBetroffenen, in der Regel Männer mittle-ren bis fortgeschrittenen Alters, zeigen da-bei trotz äußerst unterschiedlicher politi-scher Positionierungen und biografischerEntwicklungen ein frappierend ähnlichesStörungsbild.

ZNFS-Patienten glauben, persönlich be-rufen zu sein, den Konflikt zwischen Ju-den und Arabern endgültig zu lösen undbeiden Völkern Frieden zu bringen. DieAnnahme liegt nahe, dass es sich um einespezifische Manifestation narzisstischerAllmachtsfantasien handelt. Charakteris-

tisch für das »Zwanghafte Nahost-Frie-densstifter-Syndrom« ist, dass die Betroffe-nen ihr Ziel ungeachtet aller bisherigenMisserfolge obsessiv verfolgen. Geschei-tert sind der Rogers-Plan 1969 unter Ri-chard Nixon, Jimmy Carters Camp-David-Abkommen 1978, der Reagan-Plan 1982,der Baker-Plan 1989 während der Amtszeitvon George Bush dem Älteren, die Clinton-Parameter 2000 und die Roadmap vonGeorge W. Bush 2003. Ebenfalls erfolgloswaren die Friedensgespräche 2013/2014unter der Ägide von Obamas Außenminis-ter John Kerry.

Trotzdem will auch Donald Trump, derauf fast allen anderen Feldern den Bruchmit der Politik seiner Vorgänger zum Pro-gramm erhoben hat, sich an einer endgül-tigen Nahost-Friedenslösung versuchen.

Das entspricht der Symptomatik: Die Tat-sache, dass seit der Peel-Kommission von1937 sämtliche Versuche missglückt sind,den Konflikt zwischen Juden und Arabernin der Region friedlich beizulegen, verste-hen ZNFS-Patienten nicht als Grund zurVorsicht, sondern, im Gegenteil, als beson-deren Ansporn. Der österreichisch-ameri-kanische Psychologe Paul Watzlawick hatdiese Art Denken und Handeln als »Moreof the same«-Fehlschluss beschrieben:Wenn das, was man tut, nicht zum ge-wünschten Ergebnis führt, ändert mannicht sein Vorgehen oder lässt es bleiben.Stattdessen fährt man auf die gleiche Wei-se fort, nur jetzt mit noch mehr Energieund Einsatz.

Wirksame medikamentöse oder psy-chotherapeutische Behandlungsmethoden

für das »Zwanghafte Nahost-Friedensstif-ter-Syndrom« sind bislang noch nicht ent-wickelt worden. Im Umgang mit den Be-troffenen empfiehlt sich daher Zurückhal-tung. Versuche, sie von der Unsinnigkeitihrer Obsession zu überzeugen, können so-gar kontraproduktiv wirken. FrustrierteFriedensstifter neigen dazu, das eigeneScheitern den renitenten Objekten ihrerFürsorge anzulasten. Ihr Harmoniebedürf-nis kann dann rasch in Aggression um-schlagen (»Morbus Carter«). Als sinnvollhat sich stattdessen die niederschwelligeIntervention nach Netanjahu und Abbasbewährt: Man lässt den ZNFS-Patientenseine Obsessionen verbalisieren, ohnepraktisch darauf einzugehen, bis der Be-troffene früher oder später ermüdet – oderseine Amtszeit endet. Michael Wuliger

Da helfen keine Pillen

Eine cineastische Raritätist die jiddischeTragikomödie »Menashe«aus Brooklyn.

Hauptsache kritischBERLINALE Die israelischen Beiträge bei denInternationalen Filmfestspielen sind zumeistWerke mit plakativer politischer Botschaft

www.berlinale.de

Montage: Marco Limberg

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Sonderveröffentlichungen

THEMA AUSGABE ERSCHEINT AM ANZEIGENSCHLUSS BEMERKUNG

Tu Bischwat 03/2019 17.01.2019 11.01.2019 Neujahrsfest der Bäume.

Jewrovision 05/2019 31.01.2019 25.01.2019Analog zur Eurovision: Größte jüdische Veranstaltung in Form eines Song Contest der jüdischen Jugendzentren Deutschlands.

Woche der Brüderlichkeit 10/2019 07.03.2019 01.03.2019 Die WdB ist das wichtigste Event im christlich­jüdischen Dialog.

Jugendkongress in Berlin 11/2019 14.03.2019 08.03.2019 Das Event in Berlin ist der Treffpunkt für Jugendliche.

Purim Leipziger Buchmesse

12/2019 21.03.2019 15.03.2019Purim ist das Fest zur Errettung des jüdischen Volkes aus der drohenden Vernichtung. Unser Literaturspezial liegt in einer Vielzahl von Buchläden aus.

Pessach 16­17/2019 18.04.2019 12.04.2019Pessach gehört zu den wichtigsten jüdischen Festen. Es erinnert an die Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei.

Female Issue 19/2019 09.05.2019 03.05.2019Jüdische Illustrierte, die sich an Frauen richtet, die sich für jüdisches Leben und jüdische Kultur interessieren.

Schawuot 23/2019 06.06.2019 31.05.2019 Jüdisches Wochenfest, das an den Empfang der Zehn Gebote erinnert.

Rosch Haschana, Jom Kippur

39­40/2019 26.09.2019 20.09.2019Rosch Haschana ist das jüdische Neujahrsfest. Jom Kippur, auch als Versöhnungstag bezeichnet, ist der höchste jüdische Feiertag.

Sukkot, Schemini Azereth Simchat Tora Frankfurter Buchmesse

41­42/2019 10.10.2019 04.10.2019

Sukkot ist das Laubhüttenfest. Schemini Azereth und Simchat Tora sind das Schlussfest und der Festtag der Torafreude. Unser Literaturspezial liegt in einer Vielzahl von Buchläden aus.

Chanukka 51­52/2019 19.12.2019 13.12.2019Lichterfest zum Gedenken an die Wiedereinweihung des Zweiten Tempels in Jerusalem im Jahr 164 v. d. Z.

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