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März 2015 _________________________________________________________________________ Jugend BeWegt Jugendbeteiligung Baden-Württemberg Politik konkret: lokal. wirksam. vernetzt. Jugendliche engagieren sich in ihrer Kommune MACHEN SIE MIT! Antragstellungen für das Programm sind für Kommunen bis zum 20. März 2015 und bis zum 15. September 2015 möglich. Alle Informationen finden Sie dazu unter: www.jugendbeteiligung-bw.de Eine gemeinsame Sonderausgabe der Jugendstiftung Baden-Württemberg und des Landesjugendrings Baden-Württemberg

Jugend bewegt

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Jugendbeteiligung in baden-württembergischen Kommunen, durchgeführt mit dem Programm „Jugend BeWegt”, das die Jugendstiftung Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Landesjugendring Baden-Württemberg umsetzt. Ergebnisse der Modellphase.

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März 2015 _________________________________________________________________________

Jugend BeWegtJugendbeteiligung Baden-Württemberg

Politik konkret: lokal. wirksam. vernetzt.Jugendliche engagieren sich in ihrer Kommune

MACHEN SIE MIT!Antragstellungen für das Programm sind fürKommunen bis zum 20. März 2015 und bis zum15. September 2015 möglich.Alle Informationen finden Sie dazu unter:www.jugendbeteiligung-bw.de

Eine gemeinsame Sonderausgabe der Jugendstiftung Baden-Württemberg und des Landesjugendrings Baden-Württemberg

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Vorwort

Lebendige Demokratie lebt von Mitwirkung. Diese erstreckt sich nicht nur auf diedafür verfassungsrechtlich vorgesehenen politischen Parteien, sondern ebensosehr auf zivilgesellschaftliche Lebensbereiche in der unmittelbaren Umgebungvon Menschen. Hier – aber auch in den politischen Parteien – ist die Mitwirkungund Mitgestaltung durch junge Menschen von besonderer Bedeutung, soll unserGesellschaftsmodell zukunftsfähig, attraktiv und lebenswert bleiben.

Mit dem Programm „Jugend BeWegt. Politik konkret“ leisten die JugendstiftungBaden-Württemberg und der Landesjugendring Baden-Württemberg dazu ei-nen Beitrag. Erstmals konnte für Baden-Württemberg eine Vernetzungsplatt-form für Jugendbeteiligung aufgebaut werden. Unter www.jugendbeteiligung-bw.de finden Kommunen, Lehrkräfte, Expertinnen und Experten der Jugendar-beit und natürlich junge Menschen selbst Informationen, Anregungen und Kon-zepte für die praktische Arbeit vor Ort.

In 16 Kommunen des Landes wurde modellhaft das Programm von „Jugend Be-Wegt. Politik konkret“ erprobt und umgesetzt. Dabei startete jede Stadt oder Ge-meinde mit anderen Erfahrungen und anderen Voraussetzungen. WesentlicherBestandteil der Programmförderung ist das unterstützende Coaching im BereichPartizipation. Jede Kommune, die sich am Programm beteiligt, erhält damit dieMöglichkeit, auf das Wissen und die Erfahrung einer Expertin oder eines Expertenim Bereich kommunaler Beteiligungsformen mit Jugendlichen zurückzugreifen.Die beteiligten Kommunen erhalten damit die Chance, ihren individuellen Wegzur Jugendbeteiligung zu gehen. Damit die erreichten Ergebnisse vor Ort zu einerKultur der Beteiligung beitragen, die auf Dauer angelegt ist, galt es im Vorfeld Ver-antwortlichkeiten zu diskutieren und festzulegen – eine wichtige Voraussetzungfür einen erfolgversprechenden Programmstart.

Die Jugendlichen in jeder der bisher am Programm beteiligten Kommunen bear-beiten in Projekt- oder Arbeitsgruppen, im Jugendgemeinderat oder Jugendratihre Themen, verfolgen diese weiter oder engagieren sich in der Kommunalpoli-tik. Durch ein eigenes Projektbudget erhalten Jugendliche bei Bedarf die Mög-lichkeit, ihre Vorhaben zeitnah umzusetzen. Das bietet einen guten Einblick inkommunale Planungsprozesse. Die nächsten Seiten zeigen Ihnen, wie vielfältigund bunt Jugendbeteiligung aussehen kann.

Wolfgang Antes,JugendstiftungBaden-Württemberg

MACHEN SIE MIT!Antragstellungen für das Programm sind für Kommunen bis zum 20. März 2015 und bis zum15. September 2015 möglich.Alle Informationen finden Sie dazu unter: www.jugendbeteiligung-bw.de

Kerstin Sommer,LandesjugendringBaden-Württemberg

Qualität durchBeteiligung

formuliert, dass „durch Jugendverbän-de und ihre Zusammenschlüsse […]Anliegen und Interessen junger Men-schen zum Ausdruck gebracht und ver-treten (werden).“

Anwaltschaftliche Jugendpolitik istnotwendig im Prozess derJugendbeteiligung

Die außerschulische Jugendbildung istein wichtiger „Player der anwaltschaft-lichen Jugendpolitik“ in der Interessen-vertretung der jungen Generation. Undnoch viel mehr: In den unterschiedli-chen Strukturen der Jugendarbeit fin-det Partizipation statt. Dort erfahrenKinder- und Jugendliche gelebte Mit-wirkung, sie stellen fest, dass ihre Mei-nung gefragt und wichtig ist. Sie lernenAuseinandersetzung und Kommunika-tion und gestalten Jugendarbeit mit, obin Jugendverbänden, Jugendtreffs oderselbstorganisierten Initiativen. Sie er-fahren Selbstwirksamkeit und Handelnin der Gemeinschaft. Und wenn Ju-gendarbeit sich dann noch stärker indas Gemeinwesen, in die kommunaleEntwicklung und somit auch in kom-munale Jugendbeteiligungsprozesseeinbringen würde, dann trägt sie direktmit der Stimme der Kinder und Jugend-lichen dazu bei, „positive Lebensbedin-gungen“ zu schaffen.

Aus unserer Sicht ist die anwalt-schaftliche Jugendpolitik nach wie vorwichtig und notwendig. Auch weiter-hin werden Erwachsene benötigt, diesich für die Interessen der jungen Ge-neration einsetzen, besonders dort, woes noch keine direkte Beteiligung vonKindern und Jugendlichen gibt. Aberdas Ziel der anwaltschaftlichen Politikund der Interessenvertretung der Ju-gendarbeit sollte sein, im kommunalenKontext eine direkte Beteiligung derKinder und Jugendlichen zu entwi-ckeln und sicherzustellen. Es geht da-rum, gemeinsam mit den politisch Ver-antwortlichen der Kommune einenRaum zu gestalten und zu öffnen, indem die Kinder und Jugendlichenselbst ihre Interessen vertreten undihre Anliegen formulieren können.

Angelika Vogt, M.A.,Referentin für Bildungsangebote

und Medienprojekte bei derJugendstiftung Baden-Württemberg

Udo Wenzl, Dipl.-Sozialpädagoge,Referent für Jugendbeteiligung

beim LandesjugendringBaden-Württemberg

Demokratie erleben

Jugendliche engagieren sichfür ihre Kommune„Jugend BeWegt – Politik konkret: lokal. wirksam. vernetzt.“ – ein Pro-gramm der Jugendstiftung Baden-Württemberg und des Landesjugend-rings Baden-Württemberg ebnet den Weg zur Beteiligung

nis bestehender Partizipationsmöglich-keiten, ihr politisches Interesse und dasPartizipationsengagement ihrer Freun-de. All diese Bedingungen sind in einemModell, das mehrere Ebenen umfasst,zusammenzubringen.“ (Aus: Kinder-und Jugendpartizipation in Deutsch-land, Bertelsmann Stiftung, 2005).

Jugendbeteiligung ist jedoch nichtnur eine Aufgabe der Kommunalver-waltung und des öffentlichen Trägersder Jugendhilfe. Jugendbeteiligung istvielmehr eine Querschnittsaufgabe füralle gestaltbaren kommunalen Ent-wicklungsprozesse und gestaltbarenLebensbereiche der Bürgerinnen undBürger. Hier sind die Einschätzungen,Meinungen und Perspektiven von Kin-dern und Jugendlichen gefragt und vongroßer Bedeutung. In unseren (ju-gend)politischen Systemen sind ver-schiedene Aktive mit dem Ziel „unter-wegs“, die Interessen von Kindern undJugendlichen gegenüber Politik undVerwaltung zu vertreten. Sie sorgen fürdie Erfüllung der im Sozialgesetzbuch(SGB VIII, Kinder- und Jugendhilfege-setz) beschriebenen Aufgaben: Jugend-hilfe und somit auch die Jugendarbeitsoll dazu beitragen, „positive Lebens-bedingungen für junge Menschen undihre Familien sowie eine kinder- und fa-milienfreundliche Umwelt zu erhaltenoder zu schaffen.“ (§ 1) Und in § 12 wirdausschließlich für die Jugendverbände

den Dialog mit Entscheidungsträgerin-nen und Entscheidungsträgern ein. ImRahmen des Programms werden au-ßerdem neue Qualifizierungsmodulefür Multiplikatorinnen und Multiplika-toren entwickelt.

Ernst gemeinte Jugendbeteiligung isteine Querschnittsaufgabe

Jugendbeteiligung ist aber kein Selbst-läufer. Wichtiges Ziel ist es, Jugendli-chen in der Kommune deutlich zu sig-nalisieren, dass sie Teil der kommuna-len Gemeinschaft sind. Im Rahmen derInitiative „mitWirkung! – eine Initiativezur Stärkung der Kinder- und Jugend-beteiligung“ (Bertelsmann Stiftung)wurden folgende Gelingenskriterienformuliert: „Auf Seiten der Kommunedie Partizipationsmöglichkeiten, zurVerfügung gestellte Ressourcen, politi-sche Unterstützung, Informationsstra-tegien usw. auf Seiten der Kinder undJugendlichen ihre Partizipationserfah-rungen aus Familie, Schule und Frei-zeitbereich, und die Zufriedenheit, diesich mit dem Prozess und mit den Er-gebnissen verbinden, ferner ihre Kennt-

Das Einbinden und eine aktive Beteili-gung von Jugendlichen in politischeProzesse sind heute wichtiger denn je.Das ist nicht nur eine Frage der Gerech-tigkeit und Zukunftsorientierung ange-sichts des demografischen Wandels,sondern bietet praktisches Lernen in ei-ner und für eine demokratische Gesell-schaft. Gleichzeitig spüren Jugendlichedurch die Einbindung in gesellschaftli-che Prozesse ihre Selbstwirksamkeitund entwickeln ihr Selbstvertrauen.Partizipation vermittelt die Werte unse-rer Demokratie und stärkt Jugendlichegegen extremistische Einflüsse.

Für eine gelingende Einbindung vonJugendlichen auf kommunaler Ebenegibt es in Baden-Württemberg mit „Ju-gend BeWegt“ ein Programm, durchdas Kommunen in ihren konkretenPartizipationsbestrebungen begleitetund unterstützt werden können.

Ein Ziel von „Jugend BeWegt“ ist es,vorhandene Partizipationsansätze inKommunen zu stärken, zu erprobenund ganz praktisch weiterzuentwi-ckeln. Die Programmverantwortlichenbündeln den Erfahrungsaustausch zwi-schen den Kommunen und tragen zumAufbau eines dauerhaften Netzwerksvon Kommunen und kommunalen Zu-sammenschlüssen bei, die sich demThema Jugendbeteiligung verpflichtetfühlen und dabei auf Qualität achten.

Im Rahmen einer Beteiligungs-werkstatt wird zunächst eine Vorstel-lung von einer lebendigen zukünfti-gen Beteiligungskultur mit Kindernund Jugendlichen entwickelt. Daranbeteiligen sich Mitarbeiterinnen undMitarbeiter aus Kommunen, der kom-munalen Kinder- und Jugendarbeit,freie und öffentliche Träger,(Ober)Bürgermeisterinnen und(Ober)Bürgermeister und andere In-teressierte. An die Beteiligungswerk-statt anknüpfend werden erste kon-krete Schritte geplant, wie sich die for-mulierten Vorstellungen realisierenlassen. Die Jugendlichen entscheidenselbst, wie aktiv und engagiert sie ander Realisierung mitarbeiten.

Während des gesamten Programm-zeitraums werden die Kommunen im-mer wieder gebeten, per Fragebogeneine Rückmeldung zur Beteiligungssi-tuation junger Menschen vor Ort zu ge-ben. Diese Rückmeldungen fließen in

Jugend BeWegt 3März 2015

4 Jugend BeWegt März 2015

Junge Menschen frühzeitig in kommunalpolitische Entscheidungen ein-zubeziehen und sie für kommunale Belange zu begeistern, ist eine wichtigeAufgabe, die die Kommunen in Baden-Württemberg sehr ernst nehmen.Der Gemeindetag Baden-Württemberg begrüßt Projekte wie „Jugend Be-Wegt“, die Städte und Gemeinden dabei unterstützen, Partizipationsmo-delle zu entwickeln, und die ihnen bei Ausgestaltung und Umsetzung be-ratend zur Seite stehen.Wichtig ist es, den Kommunen vor Ort den notwendigen Gestaltungsspiel-raum zu garantieren, den sie für die Entwicklung passgenauer Lösungswe-ge für die jeweils örtlichen Notwendigkeiten benötigen. Ist es doch geradedas vor Ort gelebte Verantwortungsbewusstsein, etwas mitgestalten zu wol-len, und die daraus resultierende Vielfältigkeit, was unser Bundeslandauch gesellschaftlich so stark macht. Keinesfalls darf dieser örtliche Gestal-tungswille durch verbindliche, pauschale Vorgaben eingeschränkt werden.Denn gerade Beteiligungsmodelle junger Menschen vor Ort beruhen aufderen Bereitschaft, sich zu engagieren. Sie entwickeln und setzen genau dieBeteiligungsmodelle gemeinsam um, die den Interessen vor Ort entspre-chen. Wie das Projekt „Jugend BeWegt“ zeigt, funktioniert die Jugendbetei-ligung in vielen Gemeinden Baden-Württembergs bereits hervorragend.

Roger Kehle,Präsident des GemeindetagsBaden-Württemberg

Die Verantwortlichen in den Städten und Gemeinden wollen das Interessevon Kindern und Jugendlichen an Kommunalpolitik wecken und derenpolitische Mitwirkung fördern. Unsere demokratische Gesellschaft grün-det auf mündigen Bürgerinnen und Bürgern.Kinder und Jugendliche sollen dazu reifen. Jugendgemeinderäte und an-dere Mitwirkungsformen wie beispielsweise Jugendforen eignen sich dafürgut. Viele junge Menschen bringen sich hierzulande bereits in hohem Maßein die Gesellschaft ein; gleichwohl ist sicher weiteres Potenzial vorhanden.Welche Mitwirkungsformen passen und damit erfolgreich sind, kann nuraufgrund der Lebenswirklichkeit vor Ort entschieden werden. Festlegun-gen dazu sollen daher jeder Kommune überlassen bleiben.

Barbara Bosch,Präsidentin des StädtetagsBaden-Württemberg

Selbstbestimmung, Mitbestimmung und Partizipation ermöglichen dieaktive Gestaltung der Lebenswelt von Jugendlichen über das Jugendhaushinaus.Im Hinblick auf den demografischen Wandel sind Maßnahmen zur Ju-gendbeteiligung und außerschulische Jugendbildung deshalb unverzicht-bar für das kommunalpolitische Geschehen.Die Landkreise unterstützen die Kommunen und ihre Akteure in den Ver-waltungen und der Jugendarbeit hierbei in hohem Maße. Die Kreisjugend-referate agieren als fachliche Beratungsinstanz für örtliche Beteiligungs-projekte und als Initiatoren für kreisweite Modelle.Besonders deutlich zeigte sich der Erfolg solcher Modelle im Zuge derletzten Kommunalwahlen – wie beispielsweise die im Landkreis Tübin-gen von Jugendlichen für Jugendliche durchgeführte Kampagne „Wäh-len ab 16“. Hier – und bei vielen weiteren Projekten und Maßnahmen derJugendbeteiligung in zahlreichen Landkreisen – zeigt sich, dass jungeMenschen das kommunalpolitische Geschehen mit Interesse verfolgenund aktiv begleiten.

Joachim Walter,Präsident des LandkreistagsBaden-Württemberg

Stimmen zum Thema

Zu einer familien-, kinder- und jugendfreundlichenKommune gehören nicht nur die dafür notwendigenInfrastruktureinrichtungen mit entsprechenden Be-triebs- und Öffnungszeiten, sondern auch vielfältigeund attraktive Beteiligungsmöglichkeiten.Im Rahmen der bewährten Selbstverwaltung solltejede Kommune darüber selbst entscheiden. Einen ge-setzlichen Regelungsbedarf (Gemeindeordnung) se-hen wir hier nicht.

Karl Klein, CDU,Mitglied des Landtags

Uns geht es darum, Politik für und mit jungen Men-schen zu machen. Nach der Senkung des Wahlaltersauf 16 ist uns wichtig, dass Jugendliche ihre Belangeunmittelbar einbringen können.Denn nur wenn der Jugendgemeinderat beziehungs-weise die Jugendvertretung über ein Rede- und An-tragsrecht im Gemeinderat verfügt, können die Inte-ressen von jungen Menschen zentral im Gemeinderatvorgebracht werden.Daher stehen wir für ein verbindliches Rede- und An-tragsrecht im Gemeinderat und für ein eigenes Budget.Es geht also um ein verbindliches Mitwirkungsrecht,das wir in der Gemeindeordnung absichern werden.

Andreas Schwarz, Grüne,Mitglied des Landtags

Kinder und Jugendliche in unseren Kommunen sol-len sich mit ihren Rechten und Bedürfnissen vor OrtGehör verschaffen können.Das heißt, die Belange von Kindern und Jugendli-chen sollen bei Entscheidungen in unseren Gemein-den Berücksichtigung finden. Beteiligungsangebotebekämen einen Schub, wenn wir unseren Plan, Kin-derrechte in der Landesverfassung zu verankern,rasch umsetzen könnten.

Walter Heiler, SPD,Mitglied des Landtags

Politik sagt oft, „man muss Leute mitnehmen“, diesreicht aber nicht. Demokratie erfordert, dass manselbst etwas tut. So ist der FDP die Stärkung der Betei-ligungsmöglichkeiten für Jugendliche wichtig.Zu ihrer pflichtigen Beteiligung und zur Installationvon Jugendgemeinderäten brachten wir einen Ge-setzentwurf ein, den Grün-Rot und CDU leider ab-lehnten, wir machen uns aber weiter für die Sachestark.

Dr. Timm Kern, FDP,Mitglied des Landtags

Jugend BeWegt 5März 2015

Stimmen zum Thema

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Ammerbuch

Jugendliche engagieren sichfür ihre ZukunftDer Jugendbegegnungstag 2009 war der erste Impuls. Resultat war dieSchaffung einer Jugendreferentenstelle. So unterstützt, machten sich dieJugendlichen mit Schwung an die Konzeption für einen Jugendgemeinde-rat. Das Programm Jugend BeWegt kam genau zur rechten Zeit.

eines eigenen Logos und einer Face-bookseite für die Jugendkonferenz,eine komplett neue Homepage fürden Jugendgemeinderat, die Aufnah-me des Jugendgemeinderats in dasRatsinformationssystem der Gemein-de, Videointerviews mit DASDINGund natürlich ganz viele persönlicheGespräche.

Beteiligung einmal anders

Fragebogen ausfüllen ist das eine, sei-ne Vorstellungen öffentlich vertretendas andere. Im April 2013 wurde des-halb eine Jugendkonferenz durchge-führt. Bei einem „Angebotsmarkt“brachten der Flugsportverein einenFlugsimulator und der Tennisklubeine selbstentwickelte Trainingsanla-ge für Kinder mit. In den Workshopswurde mit roten Köpfen gearbeitet.

Heraus kam unter anderem derWunsch nach besonderen Angebotenfür Mädchen, nach einer besseren Ver-bindung zwischen den Ortsteilen undnach einem Open-Air-Kino im Am-merbucher Freibad.

Diese Idee wurde als Erstes begeis-tert aufgegriffen – und mit einem Be-achvolleyballturnier im Vorfeld imSommer des letzten Jahres durchge-führt.

Beteiligung braucht Unterstützung

Jugendbeteiligung ist eine zarte Pflan-ze und leidet unter der Fluktuation. Beiihrem Engagement brauchen Jugend-liche Sicherheiten im Hintergrund, wieeine verbindliche und dauerhafte Un-terstützung durch die Verwaltung, diekommunalen politischen Gremienund die Lokalpresse und natürlich dieHilfestellungen der Fachleute in der Ju-gendarbeit. Auch geht es nicht ohne fi-nanzielle Mittel und organisatorischeUnterstützung bei der Schaffung ge-eigneter Strukturen. Ammerbuch hatdurch „Jugend BeWegt“ neue Perspek-tiven gewonnen.

Gemeinsam wird man stark

Wichtig war von Anfang an die Einbe-ziehung aller Vereine und Institutio-nen, die mit Jugendlichen arbeiten,und der Schule. Der Arbeitskreis „Kin-der- und Jugendarbeit Ammerbuch“wurde gegründet, um die langjährigenErfahrungen und Stärken einzubin-den. Ein wichtiger Schritt war die On-line-Umfrage im Herbst 2012, bei dersich über 200 Jugendliche beteiligten.Als erster Wunsch wurde der Bau einesBeachvolleyballfelds im Freibad vonden Jugendlichen gemeinsam mit dendort ehrenamtlich Aktiven umgesetzt.Voraus ging die Spendenaktion „Yeswe beach“, mit großer Unterstützungdurch die Ammerbucher Bevölkerungund die Volksbank Ammerbuch. Be-eindruckend für die Jugendlichen warebenso ein Gespräch mit der Landtags-vizepräsidentin in Stuttgart und einepolitische Berlinfahrt, um demokrati-sche Strukturen kennenzulernen.

Beteiligung braucht Öffentlichkeit

Mit Eifer machten sich die Jugendli-chen an die Öffentlichkeitsarbeit, ummöglichst alle Kinder und Jugendli-chen zu erreichen. Es gab Flyer undDokumentationen, die Entwicklung

cher Teilorte über Veranstaltungen inder Schule „JGR feat. Schule“ bis zummorgendlichen Kakao im Schülerzugnach Tübingen, konnten 26 Jugendli-che für eine Kandidatur begeistert wer-den. Kurz nach der Wahl hat die Ge-meinde Ammerbuch den Antrag zurAufnahme in das Programm JugendBeWegt gestellt.

Jugendliche wollen mehr

Es war das Ziel, möglichst viele Ju-gendliche mit ihren Vorstellungenund Wünschen einzubeziehen. Auchstellte sich die Frage, wie sich in einer„Flächengemeinde“ eine Infrastruk-tur gestalten lässt, die den unter-schiedlichen Bedürfnissen von Ju-gendlichen gerecht werden kann. DieErreichbarkeit ohne Auto war und isthier ein großes Problem. Ausprobiertwerden sollten neue Formen der Be-teiligung und eine Vernetzung derVerantwortlichen in unterschiedli-chen Projekten.

Ammerbucher Besonderheiten

Die Gemeinde Ammerbuch mit 11500Einwohnern gibt es seit 1971 als Zusam-menschluss der Gemeinden Entringen,Altingen, Pfäffingen, Poltringen, Reus-ten und Breitenholz. Noch im Jahr 2010,als die Stelle eines Jugendreferenten be-ziehungsweise einer Jugendreferentingeschaffen wurde, waren die Menscheneher Bürgerinnen und Bürger ihres je-weiligen Ortsteils. So ruhte auf der Ju-gendarbeit die Hoffnung, dass durchdie Beteiligung von Kindern und Ju-gendlichen ein gemeinsames Ammer-bucher Bewusstsein wachsen kann.

Der Jugendgemeinderat – eineGemeinde betritt Neuland

Nachdem die Konzeption für den Ju-gendgemeinderat stand, ging es an dieWahlvorbereitung. Mit kreativen Ide-en, angefangen von der Wanderung„Tour de Ammerbuch“ mit Bollerwa-gen und Melone durch alle Ammerbu-

KONTAKT:Gemeinde Ammerbuch - BürgermeisteramtFachbereich Haupt- und BauverwaltungJugendreferatGemeindejugendreferentJohannes KrausKirchstr. 672119 AmmerbuchTel.: (0 70 73) 91 71-23E-Mail: [email protected] Jugendrat von Ammerbuch im Plenum. FOTO: URS STROBEL

Jugend BeWegt 7März 2015

Bühl

Neue Ideen führen zu guterBeteiligungZwölf Jahre hatten Bühler Jugendliche gewählte Vertreterinnen und Ver-treter. Dann kam jedoch das Ende des Jugendgemeinderats. Wie in vielenanderen Kommunen. Die Bereitschaft, für das Gremium zu kandidierenund damit sich zu engagieren, wurde immer geringer. Schließlich wurdennicht mehr genügend Jugendliche gefunden, um überhaupt die benötigteZahl an Kandidaten zu stellen. Ins Rollen kam die Jugendbeteiligung erstwieder durch ein Projekt.

men bekam es auch: Jugendrat. Diesersoll sich zusammensetzen aus Vertrete-rinnen und Vertretern der Bühler Schu-len und jugendlichen Delegierten desKOMM. Dies ermöglicht eine gute Ver-netzung, eine effektive Zusammenar-beit und erleichtert die Erreichbarkeitvon Jugendlichen. Um die Meinungenund Wünsche mit einzubeziehen,möchte der Jugendrat einmal jährlicheine öffentliche Jugendkonferenz ver-anstalten.

Die Vorstellung des erarbeitetenModells kam bei der Rathausspitzesehr gut an. Für eine Konkretisierungund Verbesserung sind einzelne Teileseither weiter besprochen und überar-beitet worden. Zur Umsetzung fehlteaber noch etwas: Der Gemeinderatmusste zustimmen. Deshalb haben dieVertreter der Arbeitsgruppe ihr Modellin einer Sitzung vorgestellt. Zur Freudeder Beteiligten gab es einen positivenBeschluss, einstimmig. Jetzt kann esalso losgehen.

Jugendlichen, arbeitete später an derKonzeption zur Mitbestimmung inBühl weiter. Bei der Jugendkonferenzhatten die Teilnehmerinnen und Teil-nehmer außerdem Gelegenheit, Fragenan Vertreter der Gemeinderatsfraktio-nen zu stellen. Oberbürgermeister Hu-bert Schnurr zeigte sich „überraschtund positiv beeindruckt“ über die gro-ße Beteiligung. Auch BürgermeisterWolfgang Jokerst sowie der Leiter desJugendzentrums KOMM, Gunther Lep-pert, und sein Team waren begeistertvon der Mitarbeit der Jugendlichen. Vorallem im Eigeninteresse der Bühler Ju-gendlichen appellierten die Verant-wortlichen an die Eigeninitiative unddas Engagement der Arbeitsgruppe.

Mischung zwischen denbekannten Modellen

Diese beschäftigte sich mit den Varian-ten von Mitbestimmungs- und Beteili-gungsmodellen: Jugendgemeinderat,Jugendforum, Jugendbeirat, Jugend-vertreter/-innen. Unter Begleitung desJugendzentrum-Teams wurden dieModelle vorgestellt und auf Vor- undNachteile untersucht. Die Bühler Ju-gendlichen präferierten eine Mischungzwischen den bekannten Modellen.Neue und individuelle Formen der Ju-gendbeteiligung entstanden. Einen Na-

chen Defizite und Verbesserungsmög-lichkeiten gesehen werden, sollte eben-so ergründet werden.

Konkrete Lebensumständeals Richtschnur

Der nächste Schritt: Die Schulen stärkereinbinden. Mit ihrer Unterstützungwurde zur ersten Bühler Jugendkonfe-renz eingeladen. Mehr als 100 Jugendli-che kamen. Nahezu sechs Stundensammelten die jungen Leute in ver-schiedenen Themengruppen Wünscheund Ideen, die ihre konkreten Lebens-umstände betreffen. Zu den Diskussi-onsthemen gehörten unter anderemdie Zugänglichkeit von Sportplätzen inBühl, die Lage des Jugendzentrumsoder der ÖPNV in den Ortsteilen. EineGruppe diskutierte über Mitbestim-mung, Jugendbeteiligung und die Mög-lichkeiten, in Bühl dauerhaft mitzure-den. Diese Gruppe, bestehend aus 20

Mit dem Programm „Jugend BeWegt.Politik konkret.“ konnte die Stadtver-waltung das Thema Jugendvertretungneu aufgreifen und umsetzen. Nachder Bewilligung des Antrags beschlossder Gemeinderat im Sommer 2012 dieTeilnahme am Projekt der Jugendstif-tung Baden-Württemberg und desLandesjugendrings. Neue Wege in derJugendpartizipation sollten damit an-gegangen, möglichst viele junge Men-schen eingebunden werden. „Dialog-räume“ zwischen jungen Menschenund Erwachsenen, die politische Ver-antwortung in der Kommune tragen,sollen entstehen.

Zu diesem Neustart wurden die Büh-ler Jugendlichen eingeladen, geleitetdurch einen fachlich erfahrenen Mode-rator. Das Jugendzentrum KOMM, dieBühler Schulen sowie Jugendvertre-ter/-innen der beiden großen Konfes-sionen wurden zu ihren Interessen undWünschen befragt. In welchen Berei-

Erfahrungen weitergeben mit Vertretern/-innen aus Baden-Baden und Udo Wenzl. FOTO: © KOMM - JUGEND- UND KOMMUNIKATIONSZENTRUM BUHL

KONTAKT:Jugendzentrum KOMMGunther LeppertFridolin-Stiegler-Str. 9b77815 BühlTel.: (0 72 23) 95 76 31E-Mail: [email protected]

8 Jugend BeWegt März 2015

Ehningen

Ehninger Jugend engagiert sichfür ihr GemeinwesenBeteiligung von Kindern und Jugendlichen zu unterschiedlichen Themengab und gibt es in Ehningen bereits seit vielen Jahren in vielfältigen Aus-prägungen. Im Bereich der offenen und gemeinwesenorientierten Jugend-arbeit wurde Beteiligung unter anderem mit der Teilnahme an der dama-ligen U 18-Landtagswahl durchgeführt, aber auch die vergangenen Jah-resprogramme des Jugendkulturcafés wurden maßgeblich mit und durchdie Jugendlichen geplant und durchgeführt.

Erkenntnisse wurden und werden alsweitere Orientierung der kommunalenJugendarbeit verwendet. Die „Zu-kunftswerkstatt“ wurde als Methode fürdie Aufbereitung des Jugendforums ge-nutzt. Diese beinhaltet verschiedeneArbeitsphasen, unter anderem dass dieJugendlichen Kritik zur Situation vonJugendlichen in Ehningen äußertenund Veränderungswünsche be-nannten. Ein weiteres Beispiel von Be-teiligungsform für Jugendliche ist derbereits seit Langem existierende Ar-beitskreis „Skate and bike“, der sich dieUmsetzung eines Standorts für einenSkatepark zum Ziel gesetzt hat. Auch beider Schulbauplanung zeigte sich dieWirksamkeit von Beteiligung durchSchülerinnen und Schüler; Vorschlägeund Zeichnungen mit dem Schwer-punkt, „wie stelle ich mir meine Schulevor“, konnten eingebracht werden.

Schulentwicklung - das Thema für 2015

Das Team der kommunalen Jugendar-beit freut sich darauf, 2015 gemeinsammit Kindern und Jugendlichen aus Eh-ningen weitere Meilensteine auf denWeg zu bringen. Als eine große Heraus-forderung für 2015 kann die Schulent-wicklung gesehen werden, in der Betei-ligungsformen von Kindern und Ju-gendlichen von Bedeutung sind.

Des Weiteren soll das Thema Handy-Nutzung an der Friedrich-Kammerer-Schule in Ehningen beispielsweise un-ter Beteiligung der Schüler/-innen erar-beitet werden. Neben dem reinen Infor-mations-Input zu verschiedenen The-menbereichen wie Datenschutz, Chan-cen und Gefahren der Nutzung vonSmartphones, der an einem Projekttagstattfinden soll, ist es ein Anliegen, dieJugendlichen bei der Erarbeitung derHandy-Nutzungsordnung zu beteiligenund die Lebenswelt und Kultur der Ju-gendlichen zu berücksichtigen.

gen dar. Solche Aktionen sollen Ju-gendliche an eine politische Beteili-gung heranführen und ein Bewusst-sein für Beteiligungsformen in der Ge-meinde schaffen und Politik konkretgreifbar für die Zielgruppe machen.

Die Aktion „Talk in Ehningen – Ju-gend fragt, Politik antwortet“ stellteeine Form der Jugendbeteiligung imBereich Politik dar. Jugendliche hattenhier die Chance, direkt in Austauschmit Gemeinderatskandidaten/-innenund dem Bürgermeister zu treten undihre Interessen zu vertreten. Abschlie-ßend gaben die Jugendlichen bei dereine Woche später stattfindendenU 18-Europawahl ihre Stimmen zu eu-ropapolitischen Themen ab.

Das schon im Februar organisierteJugendforum und die daraus resultie-rende vertiefende dreimonatige On-line-Befragung unter dem Slogan „Dei-ne Meinung interessiert uns!“, sollte zu-dem dazu dienen, den Meinungen undInteressen der Jugendlichen Gehör zuverschaffen. Die daraus entstandenen

„Talk in Ehningen“ – Beispiel lokalerVernetzung

Die drei Bereiche der Jugendarbeit ar-beiten eng vernetzt, was bedeutet, dassBeteiligungsformen in Ehningen be-reichs- und altersübergreifend gedachtund geplant werden. Die im Mai 2014stattgefundene Aktion „Talk in Ehnin-gen“ bestand in einer gemeinsamenKooperation mit Gemeinderatskandi-daten/-innen sowie BürgermeisterClaus Unger und stellte für die kommu-nale Jugendarbeit einen wichtigen Be-standteil in der Konzeption der Beteili-gungsformen Jugend BeWegt in Ehnin-

Seit Juli 2014 nimmt die GemeindeEhningen im Landkreis Böblingen amProgramm „Jugend BeWegt – Politikkonkret: lokal. wirksam. vernetzt.“der Jugendstiftung Baden-Württem-berg und des Landesjugendrings teil.Das Team der kommunalen Kinder-und Jugendarbeit, bestehend ausSchulsozialarbeit, Grundschulkind-betreuung und Offener Jugendarbeithat sich das Thema Beteiligung für dieGemeinde Ehningen LOKAL auf dieFahne geschrieben und im Jahre 2014unterschiedliche Aktionen und Pro-jekte initiiert, wie im Folgenden dar-gestellt.

Jugendliche, Eltern und der Bürgermeister Claus Unger arbeiten an den Plänen Skate und Bike. FOTO: SCHULSOZIALARBEIT EHNINGEN

KONTAKT:Gemeinde EhningenAmt für Familie, Jugend, Senioren undSozialesKönigstr. 2971139 EhningenAnsprechpartner/-in: Jörg Hanselmann,Riva MollTel.: (0 70 34) 25 42 83E-Mail:[email protected] Infos:www.schulsozialarbeit-ehningen.de

Jugend BeWegt 9März 2015

Göppingen

„What moves you?“Ein Projekt bringt viel in BewegungEs wimmelt nur so von Jugendlichen, Sozialpädagogen/-innen, Lehrkräf-ten und ehrenamtlich Aktiven aus den Göppinger Sportvereinen. In allenRäumen des Hauses der Jugend, in der Sporthalle, dem Pausenhof unddem ganzen Gelände des benachbarten Hohenstaufen-Gymnasiums gibtes Sport zum Reinschnuppern.

das ein Förderbestandteil des Pro-gramms „Jugend BeWegt“ ist. WeitereBeteiligungsaktionen werden folgen,um so zu einem Gesamtkonzept der Ju-gendbeteiligung in Göppingen zukommen.

Die Ergebnisse fließen in die städti-sche Gesamtplanung der Angebote deroffenen Kinder- und Jugendarbeit einund werden den Vereinen rückgemel-det. Ein super Projekt, das wirklich vielin Bewegung bringt.

Schon mal was von Flying Frisbee ge-hört? Udo Haug vom GöppingerSportverein DJK hat die Zeichen derZeit erkannt und das Angebot in diebreite Palette des Sportvereins aufge-nommen. Bei „What moves you?“konnten Jugendliche nicht nur Fris-bee ausprobieren, sondern auch gän-gige Sportarten, wie Handball undFußball. Der Knüller war das Rhön-rad-Angebot und die Ballwurfma-schine der „Green Socks“. Und auchdie Kletterwand reizte zum Auspro-bieren.

Dagnija Brühl, die stellvertretendeGeschäftsführerin, und Praktikant De-niz Bozkurt vom Kreisjugendring Göp-pingen befragten die Jugendlichen,was ihnen wichtig ist. Das Konzept unddie inhaltliche Vorbereitung des gelun-genen Events erstellten die beiden Pro-jektpartnerinnen Dagnija Brühl, KJRGöppingen, und Rebecca Zabel, Ju-gendkoordinatorin Stadt Göppingen,während eines gemeinsamen Coa-chings mit Christiane Kohrs, Coachund Stadtjugendreferentin Reutlingen,

Möglich wurde dieser Nachmittagdurch die Zusammenarbeit von Ak-teuren der Jugendarbeit aus ganz un-terschiedlichen Einrichtungen undZusammenhängen: Mitarbeitendedes Jugendhauses, Lehrkräfte, Sozial-arbeiterinnen und Sozialarbeiter, Eh-renamtliche aus Sportvereinen, Prä-ventionsbeamte der Polizei und desLandkreises, Kolleginnen und Kolle-gen des Arbeitskreises KommunaleKriminalprävention, Mitarbeitendedes örtlichen NETZWERK JUGENDund die Jugendkoordinatorin derStadt Göppingen.

Bei schönstem Herbstwetter prä-sentierte das Team von Parkour Stutt-gart e.V. ein Probetraining im Schul-hof des Hohenstaufen-Gymnasiums.

„Was bewegt DICH – What movesyou?“ fand am Freitag, 24. Oktober2014, von 15 bis 19 Uhr statt – ein Ju-gendforum in Miniformat, das Spaßmachen sollte in entspannter Atmo-sphäre – DJ unter freiem Himmel,Snacks, alkoholfreie Cocktails und eineChill-Area.

Ziel war es, jede Menge Trendsport-arten zum Ausprobieren anzubieten,um Jugendlichen ein Kennenlernen zuermöglichen, einen ersten Kontakt zuVereinen zu vermitteln und vor allemum zu erfahren: Was bewegt dich inGöppingen? Wo bewegst du dich? Wasgefällt dir? Welche Angebote kennstdu? Welche Angebote nutzt du? Wasfehlt dir? – und: Wo kannst du dich sel-ber einbringen?

Entspannte Atmosphäre und alkoholfreie Cocktails am Tag „Was bewegt DICH - What moves you?“ FOTO: WWW.HEIKOHERRMANN.COM

KONTAKT:Stadt GöppingenFachbereich Schule Sport SozialesReferat Kinder und JugendRebecca Zabel / JugendkoordinatorinHauptstr. 173033 Göppingen

Projektträger:Kreisjugendring Göppingen e.V.Dagnija Brühl / stv. GeschäftsführerinSchlachthausstr. 2273312 Geislingen

10 Jugend BeWegt März 2015

Karlsruhe

Erneuerte Bausteine für einenachhaltige JugendbeteiligungMehr Beteiligung für Karlsruher Jugendliche zu erreichen, war Motivation fürdie Teilnahme am Programm „Jugend BeWegt“. Der Stadtjugendausschussmusste jedoch nicht bei null anfangen. In der Satzung des Vereins ist Beteili-gung eine zentrale Aufgabe. Und auch in der Praxis spielt Beteiligung in vielenBereichen seit Jahren eine große Rolle. Vielmehr ging es darum, die verschie-denen Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche nachhaltig zu verstetigenund innovativ auszubauen. Außerparlamentarische Beteiligungsformen fürJugendliche behalten auch nach der Absenkung des Wahlalters einen hohenStellenwert und sind für die jugendlichen Akteure besonders attraktiv.

Die Jugendverbände

Jugendverbände sind per se Beteili-gungsinstanzen. Die im StJA organi-sierten Vereine und Verbände sindLernorte für gesellschaftliche und poli-tische Partizipation. Im Jugendver-band machen Jugendliche erste Erfah-rungen von Mitwirkung, Mitbestim-mung und Mitverantwortung. EigeneInteressen und Bedürfnisse zu benen-nen sowie an deren Umsetzung zu ar-beiten, gehören genauso dazu wie derkonstruktive Umgang mit Konflikten.In Jugendverbänden gibt es demokra-tische Strukturen, die es Jugendlichenermöglichen, mitzubestimmen.

Die Jugendhäuser

Für die Jugendhäuser, deren Trägerder StJA ist, wurden Leitlinien undStandards für die Beteiligung von Ju-gendlichen entwickelt. Ein besonderesAugenmerk benötigen Jugendliche mitHandicaps, sozial benachteiligte Ju-gendliche sowie von Ausgrenzung be-troffene Gruppen. Eine pädagogischeKernkompetenz der offenen Jugendar-beit ist es, dass sie differenzierte Me-thoden für unterschiedliche Zielgrup-pen entwickelt und anwendet und da-durch Barrieren für Teilhabe überwin-det. Jede Einrichtung formuliert aufder Grundlage der Leitlinie und ihrerbisherigen Praxis ihre eigene Konzep-tion zur Beteiligung.

Der Stadtschülerrat

Im Rahmen der ersten Karlsruher Ju-gendkonferenz 2011 wurde derWunsch nach mehr Vernetzung vonSchülersprecher/-innen geäußert. EineGruppe von Jugendlichen verfolgte die-ses Ziel konsequent. So konnte im April2014 der Stadtschülerrat Karlsruhe mitUnterstützung des StJA gegründet wer-den. Angesprochen sind dabei Schüler-sprecherinnen und -sprecher aller wei-terführenden Schulen. Hauptaufgabedes Stadtschülerrats ist die Vernetzungder SMVen. Der Stadtschülerrat ent-sendet Schülervertreter in den Schul-beirat der Stadt Karlsruhe.

Die Jugendforen

Jugendforen sind anlass-, themen-oder gruppenbezogene Veranstaltun-gen, bei denen es in der Regel um dieLösung eines bestimmten Problemsoder die Realisierung eines konkretenVorhabens im Stadtteil geht. Jugendfo-ren sind spontan, zeitnah und unbüro-kratisch möglich. Jugendliche werdenin lokale Jugendforen von Anfang anmit einbezogen.

Sie werden bei Bedarf von Akteurenaus der Jugendarbeit, der Jugendsozi-alarbeit, den Jugendverbänden undder Schule unterstützt. Ein besonde-res Augenmerk wird darauf gerichtet,dass allen Jugendlichen, unabhängigvon ihren persönlichen oder sozialenVoraussetzungen, die Teilhabe mög-lich ist. Um eine konforme Qualitätder Jugendforen sicherzustellen,wurde ein einheitlicher Ablaufplanerstellt.

werte Stadt oder sie diskutieren kom-munale Probleme und suchen nachLösungen. Sie präsentieren ihre Ergeb-nisse und diskutieren sie mit dem Ju-gendbürgermeister, dem Gemeinderatund der Stadtverwaltung. In der Zeitnach der Jugendkonferenz begleitetder StJA die Jugendlichen bei der Um-setzung ihrer Ideen. Nach einem Jahrwird in einem „JuKoCheck“ der Standder Entwicklungen überprüft.

Die Karlsruher Jugendkonferenz

Die Jugendkonferenz hat als stadtteil-übergreifendes Partizipationsangebotdes StJA mittlerweile ihren festen Platzund findet in einem Zweijahresrhyth-mus statt. Schon bei der Auswahl derThemen und der Gestaltung des Rah-mens wirken Jugendliche mit. In derJugendkonferenz selbst kreieren dieJugendlichen Ideen für eine lebens-

KONTAKT:Stadtjugendausschuss e.V. KarlsruheBarbara EbertTel.: (07 21) 133 56 14E-Mail: [email protected] Weiterlesen: www.stja.de

Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup diskutiert mit Schülersprecherinnen und -sprechern und beglückwünscht sie zur Gründung des KarlsruherStadtschülerrats. FOTO: STJA E.V. KARLSRUHE

Jugend BeWegt 11März 2015

Kirchheim unter Teck

Beteiligung im Lebensraum Schulein Kirchheim unter TeckLebendig geht es zu, wenn Lari, Tim, Giovanna, Elena und Deniz im Bespre-chungszimmer des Mehrgenerationenhauses LINDE über die neuesten Ent-wicklungen der Projektvorhaben von „Jugend BeWegt“ diskutieren.

ten, um Beteiligung zu ermöglichenund Engagement zu fördern. Sie star-tete daher eine Umfrage zu diesemThema. In den bisher ausgewertetenFragebögen zeichnet sich ab, dasssich eine deutliche Mehrheit derKirchheimer Schülerinnen und Schü-ler eine virtuelle Beteiligungs- und In-formationsplattform für Kirchheimunter Teck in jugendgerechter Form,zum Beispiel als App für mobile Gerä-te, wünscht.

Das vergangene Jahr hat gezeigt,dass Mitwirkung im Gemeinwesen fürJugendliche in Kirchheim unter Teckgreifbar ist und es gemeinsam mitSchule, Verwaltung und Kommunal-politik gelingen kann, eine bewegte Be-teiligungskultur zu entwickeln.

Jugend und Politik

Ausgehend von den ersten Erfahrun-gen haben sich die Jugendlichen von„Jugend BeWegt“ neue Ziele gesetzt.

In den kommenden Monaten sollenfür alle Schultypen Methodenpaketegeschnürt werden, die eine weitrei-chende Beteiligung der Schule ermög-lichen, darüber hinaus wäre es wün-schenswert, Vereinbarungen zwischenSchulen und Kommune zur Veranke-rung von verbindlichen Beteiligungs-strukturen abzuschließen.

Vorstellbar wäre beispielsweiseeine in den Schulalltag integrierte„Kommunalpolitische Stunde“, dieJugendlichen, Pädagogen und Ge-meinderäten einen nachhaltigen Dia-log zu aktuellen Jugendthemen er-möglicht.

Beteiligung braucht Information

Von Anfang an beschäftigte die Steue-rungsgruppe das Thema mangelnderInformationsfluss, als ein wichtigesErgebnis des Auftaktseminares. DieSteuerungsgruppe vermutete, dassInformationen jugendgerecht aufbe-reitet und transportiert werden müss-

men zu identifizieren und weiterfüh-rende Projekte zu initiieren. Zum Auf-takt und zur Qualifizierung der Jugend-lichen fand im Frühjahr 2014 ein zwei-tägiges Seminar zum Thema Beteili-gung und Projektarbeit in Kooperationmit der Landeszentrale für politischeBildung Baden-Württemberg statt.

Motiviert und engagiert machtensich die Jugendlichen mit den Ergeb-nissen des Seminars auf den Weg undstarteten mit unterschiedlichen, teilsschulbezogenen, teils kommunalenProjekten.

Parallel dazu fand im Rahmen derAktionen zu „Wählen ab 16“ im ver-gangenen Jahr unter anderem einSpeeddating zwischen Jugendlichenund Gemeinderatsmitgliedern derStadt Kirchheim unter Teck statt. Diedadurch gewonnene Erfahrung zeigtebeiden Seiten, dass es zukünftig sehrwünschenswert wäre, den Dialog wei-ter auszubauen und Jugendliche amkommunalpolitischen Geschehen zubeteiligen.

Jugendbeteiligungin Kirchheim unter Teck

Die Beteiligung von Kindern und Ju-gendlichen bei jugendrelevantenThemen ist schon seit über 20 JahrenHandlungsprinzip der Stadt Kirch-heim unter Teck und der lokalen Ju-gendarbeit.

Kinder und Jugendliche wurden bis-her bereits bei der Planung und Ein-richtung von Skaterplätzen, bei Freiflä-chenplanungen und der Gestaltungvon Jugendtreffpunkten und Jugend-plätzen sowie im Rahmen der kommu-nalpolitischen Beteiligung in Form ei-nes Jugendrats mit einbezogen.

Nachdem 2012 der bis dahin beste-hende Jugendrat mangels Bewerbernicht mehr zustande kam, war es allenBeteiligten wichtig, dass neue zu-kunftsfähige, niederschwellige undnachhaltige Formen von Jugendbetei-ligung, die jungen Menschen aus allenSchulformen offenstehen, weiterver-folgt werden sollen.

Unter dem Dach von „Jugend Be-Wegt“ sind die Projektpartner – StadtKirchheim unter Teck und der Kreisju-gendring Esslingen mit seiner Einrich-tung Mehrgenerationenhaus LINDE –angetreten, neue Formen von Beteili-gungskultur zu entwickeln.

Von der Idee zu den Projektgruppen

Im ersten Schritt wurde das Projekt „Ju-gend BeWegt“ an interessierten Schu-len sowie in den zentralen kommuna-len Austauschgremien der Jugendar-beit vorgestellt.

Ziel war es, eine schultypen- und mi-lieuübergreifende Projektgruppe zubilden.

Zu Jahresbeginn 2014 konnte mitUnterstützung einiger KirchheimerSchulen eine Steuerungsgruppe gebil-det werden, die sich aus 12 bis 15 Schü-lern und Schülerinnen aller Schulty-pen zusammensetzt. An allen beteilig-ten Schulen konnten Schulleitungenund Kooperationslehrkräfte gewon-nen werden, die das Projekt engagiertund nachhaltig unterstützen.

Aufgabe der Steuerungsgruppe istes, als Multiplikatorinnen und Multi-plikatoren in den Schulen zu wirken,Beteiligungsmöglichkeiten und The-

KONTAKT:Kirchheim unter TeckHerbert Müller, Abteilung SozialesTel.: (07021) 502 - 351E-Mail: [email protected]

Mehrgenerationenhaus LINDEJutta ZillerTel.: (07021) 44411E-Mail: [email protected]

Eine starke Truppe bewegt Kirchheim unter Teck. FOTO: PRIVAT

12 Jugend BeWegt März 2015

Lahr

Kinder- und jugendgerechteLandesgartenschau Lahr 2018Die im Jahr 2018 in Lahr stattfindende Landesgartenschau soll auch fürKinder und Jugendliche attraktiv sein. Um dieses Ziel zu erreichen, hat dieStadtverwaltung frühzeitig das Projekt „Kinder- und jugendgerechte Lan-desgartenschau Lahr 2018“ initiiert und alle Interessierten am Planungs-prozess beteiligt. Die Umsetzung steht nun vor der Tür.

hohe Beteiligungsquote angestrebt.Anschließend ist vorgesehen, dass Kin-der und Jugendliche gemeinsam mitMultiplikatorinnen und Multiplikato-ren und Landschaftsarchitektinnenund -architekten in Workshops die De-tailplanung der Kinder- und Jugendbe-reiche vornehmen.

Die bisherigen Erfahrungen rundum die Landesgartenschau Lahr 2018zeigen, dass sich Kinder und Jugendli-che sehr gerne an sie betreffendenStadtentwicklungsprojekten beteili-gen und es sich nicht nur für Kinderund Jugendliche, sondern auch für diePlaner und die Kommune lohnt, diesenAufwand zu betreiben.

ben. Wesentlicher Bestandteil der Pla-nungen ist eine Bademöglichkeit imentstehenden See. Dieser zentraleWunsch der Kinder und Jugendlichenwurde nach langen kommunalpoliti-schen Diskussionen unter tatkräftigerUnterstützung des Jugendgemeinde-rats und nach einer Bürgerbefragung,an der sich knapp 31 Prozent aller Lah-rerinnen und Lahrer beteiligten,schließlich vom Gemeinderat be-schlossen.

Im weiteren Verlauf ist nun dieStadtverwaltung gefragt: WelcheWünsche und Ideen können in dieSpielplatz-Konzeption der Landes-gartenschau aufgenommen werdenund welche nicht? In ein Grobkonzepteiner Spielplatz-Konzeption für dieLandesgartenschau sollen möglichstviele der erarbeiteten Ideen und Wün-sche einfließen.

Kinder und Jugendliche tagenmit Landschaftsarchitekten

Im März 2015 werden sich Kinder- undJugendversammlungen mit den Vor-schlägen befassen. Auch hier wird eine

zwei Phasen den Fokus auf den Aus-stellungszeitraum.

Ideen vom Kletterturm biszum Gummibärchenhaus

Den Startschuss für das Vorhaben gabein Workshop für Rektorinnen undRektoren, Lehrkräfte, Sozialarbeiter/-innen und Erzieher/-innen im Mai2012. Neben der Entwicklung von Ide-en „aus Expertensicht“ konnten sie alsMultiplikatoren für das Projekt gewon-nen werden. Eine entscheidende Vo-raussetzung, um die eigentlichen Ex-pertinnen und Experten, die Kinderund Jugendlichen, frühzeitig für anste-hende Beteiligungsprojekte zu begeis-tern. Dass dies gelang, zeigt die hoheAnzahl an Kindern und Jugendlichen,die sich im Oktober 2012 an drei Tagenbei Workshops mit Modellbau in derJugendbegegnungsstätte Schlachthof– Jugend und Kultur versammelten.Rund 400 junge Teilnehmerinnen undTeilnehmer erarbeiteten über 150 Ide-en für die Gestaltung der Daueranla-gen. Neben Klettertürmen, Trampoli-nen, Wasserspielmöglichkeiten am ge-planten Badestrand, einem Abenteu-erspielplatz mit Tieren, Sportflächenund einem Chillbereich wurden auchausgefallene Wünsche, wie die einesGummibärchenhauses oder einesGeisterschlosses, eingebracht.

Um sich einen persönlichen Ein-druck zu verschaffen, besuchten insge-samt rund 100 Kinder und Jugendlichedie Landesgartenschauen in Nagold2012 und Schwäbisch Gmünd 2014.

Kinder- und Jugendbeteiligungzeigt Wirkung

Durch die Beteiligung von 600 Kindernund 877 Jugendlichen in einer Umfragekonnten schließlich deren wichtigstePrioritäten ermittelt und auch Rück-meldungen zu den Ideen der Multipli-katoren gewonnen werden. In einer öf-fentlichen Jugendgemeinderatssit-zung Anfang 2014 wurden die Ergeb-nisse im Beisein vieler Kinder und Ju-gendlicher offiziell an den Oberbürger-meister Dr. Wolfgang G. Müller überge-

Die Landesgartenschau 2018 und diedamit verbundenen städtebaulichenEntwicklungen werden die Stadt Lahrnachhaltig verändern: Auf bislang alsWiesen und Acker genutzten Flächenwerden mit dem Bürger- und dem See-park sowie der Kleingartenanlage dreivöllig neue Erholungs-, Freizeit- undKulturbereiche mit Badesee, Sport-komplex und Kindertagesstätte mit Be-gegnungsräumen entstehen.

Junge Menschen planen mit

Der Stadtverwaltung ist es ein beson-deres Anliegen, neben erwachsenenBürgern auch junge Menschen in diePlanungen der Landesgartenschaueinzubeziehen und sie auch unter kin-der- und jugendgerechten Aspekten zugestalten. „Wir müssen in einer immerälter werdenden Gesellschaft bewusstauf Kinder und Jugendliche zugehenund dürfen deren Interessen nicht ver-nachlässigen“, macht der Erste Bürger-meister Guido Schöneboom deutlich.

Dazu wurde schon 2011 das Projekt„Kinder- und jugendgerechte Landes-gartenschau“ ins Leben gerufen, wel-ches von den städtischen Einrichtun-gen Kinder- und Jugendbüro undSchlachthof – Jugend und Kultur so-wie der Abteilung Schulen und Sportdes Amtes für Soziales, Schulen undSport koordiniert wird. Es hat eineLaufzeit von 2012 bis 2018 und ist aufvier Projektphasen angelegt. Wäh-rend sich die ersten beiden Projekt-phasen auf die Planung der Daueran-lagen konzentrieren, legen die letzten

KONTAKT:Stadtverwaltung Lahr, Leiter des Kinder- undJugendbürosStefan ZährJammstr. 977933 LahrTel.: (0 78 21) 920 888-0Weitere Informationen und Dokumentation:www.lahr.de (Stadt und Stadtteile),www.landesgartenschau-lahr2018.de

Lehmhände - Ergebnis gemeinsamer Arbeit. FOTO: STADTVERWALTUNG LAHR

Daten und Fakten� Projekttitel: Kinder- und jugendge-

rechte Landesgartenschau Lahr 2018� Methoden: Workshops mit Modell-

bau, Umfrage per Fragebogen, Kin-der- und Jugendversammlungen

� Zeitraum: 2012 bis 2018� Bisherige Anzahl der Teilnehmer: 220

Kinder und 150 Jugendliche (an denWorkshops), 600 Kinder und 877 Ju-gendliche (an der Umfrage)

Jugend BeWegt 13März 2015

Leinfelden-Echterdingen

„Deine Idee für LE“ – online undofflineEin starkes Team von jungen engagierten Moderatorinnen und Moderato-ren gestaltet seit 2012 die Online-Beteiligung in Leinfelden-Echterdingen.Dabei kommen Offline-Events nicht zu kurz. Der Stadtjugendring sichert dieorganisatorische Basis.

Umsetzung einer Idee: der „Aktivpark“

Bereits Ende 2012 ging die Idee einerTrainingsstation auf der Homepageein. Der Ideengeber hatte keine Lust,viel Geld im Fitnessstudio auszugebenund wünschte sich einen Barren undein Reck zum Trainieren an der fri-schen Luft. Die Jugendlichen infor-mierten die Stadtverwaltung und tra-fen sich mit dem Ideengeber. Es stelltesich heraus, dass die Senioren undSportvereine bereits seit längerer Zeitan einen Aktivpark dachten.

Es gab mehrere Sitzungen und Vor-Ort-Termine mit den Moderatoren,Senioren, Mitgliedern der Stadtver-waltung (Grünflächenamt, Amt fürsoziale Dienste) und Trainern der Ver-eine. Ein gemeinsamer Plan wurdeentwickelt, der dann auch im zweitenAnlauf durch den Gemeinderat ging.Der Aktivpark wurde im September2014 eingeweiht.

Wo steht „Deine Idee für LE“ heute?

Die Kinder und Jugendlichen kennenmittlerweile die Homepage von „Dei-ne Idee für LE“, und wissen, dass siejederzeit dort eine Idee posten kön-nen. Die Abstände der eingehendenIdeen sind manchmal etwas größer,und das Moderatorenteam nutzt dieZeit, um zu reflektieren und neueWerbekampagnen zu planen. Sie ha-ben in den Kontakten zur Stadtver-waltung an Sicherheit gewonnen undfühlen sich handlungssicher. Natür-lich gibt es Ideen, die sich nicht ver-wirklichen lassen, doch die Jugendli-chen haben sich immer um die Um-setzung bemüht und haben damitauch ein wenig Demokratie auf örtli-cher Ebene erlebt.

Der Stadtjugendring hat das Projekthauptamtlich über den gesamten Pro-jektzeitraum begleitet. Alle hauptamt-lichen Mitarbeiter wurden in das Pro-jekt mit einbezogen, es wurden Schu-lungen für alle Vereine angeboten unddie Moderatorengruppe wurde be-treut, geschult und begleitet.

Ort an den Plätzen, um die es ging. Oftgenügte es schon, den Kindern mitzu-teilen, wo sie die bereits bestehendenAngebote finden können beziehungs-weise den Kontakt zwischen den An-bietern und den Kindern/Jugendli-chen herzustellen.

Das zehnköpfige Moderatorenteamteilte sich die Betreuung der Ideennach ihren eigenen Interessen auf. ImTeam kam es immer wieder zu Ein-und Ausstiegen, da einige ihren Ausbil-dungs- beziehungsweise Studienplatzin anderen Städten antraten, anderewiederum Interesse an einer Mitarbeithatten und beitraten. Die Betreuungder Homepage war also immer gesi-chert. Trotzdem zeigte sich im Lauf desJahres 2013, dass die Reaktionen aufder Homepage zu langsam waren, dassder Abstand zwischen den monatli-chen Teamsitzungen zu lang war, umangemessen auf die Meldungen auf derHomepage zu reagieren. Eine Face-book-Gruppe wurde eingerichtet.

„Deine Ideen für LE“ hat heute 488Mitglieder auf Facebook, und die ju-gendlichen Besucher der Seite könnensich gegenseitig über Ideen und Veran-staltungen informieren. Genausowichtig sind aber die Begegnungen inder Offline-Welt, zum Beispiel an Info-ständen beim Stadtfest, an Schulenund in Jugendeinrichtungen, wo dasModeratorenteam unmittelbar an-sprechbar ist.

und Jugendliche ihre Wünsche undAnregungen für die echte Kommuneposten können, um Gleichgesinnte zufinden und ihre Projekte dann auchumsetzen zu können.

Die Jugendlichen gründeten ein Mo-deratorenteam, entwickelten und ge-stalteten die Homepage „Deine Idee fürLE“, und begannen diese flächende-ckend über Flyer an allen Schulen undEinrichtungen der offenen Jugendar-beit zu bewerben. Der SJR begleitete dieKonzeptionsentwicklung und bewarbsich um eine Projektförderung bei „Ju-gend beWegt“. Im November 2012 wur-de die Website von OberbürgermeisterKlenk und dem Moderatorenteam ge-meinsam freigeschaltet.

Entwicklung online und offline

Die Ideen kamen sofort, zahlreich undoft in nicht erwarteter Form: Kinderwollten basteln, Jugendliche waren aufder Suche nach einem Beachvolley-ball-Feld oder wollten einen Outdoor-Barren zum Trainieren. Das Team be-riet, schrieb und traf sich mit den Ju-gendlichen im Jugendhaus oder vor

Der Weg zu www.deine-idee-für-le.de

Beteiligung von Kindern und Jugendli-chen ist eine der zentralen Aufgabendes Stadtjugendrings Leinfelden-Ech-terdingen (SJR). Die Projektidee ent-stand während einer Teamsitzung derehrenamtlichen Betreuer/-innen inder Kinderspielstadt Kid City, als die Ju-gendlichen sich über die Motive vonKindern, die sich als Stadträtinnen undStadträte der Spielstadt beworben hat-ten, unterhielten. Die Jugendlichenstellten fest, dass die kleinen Stadträteeigene Ideen mit sehr viel mehr Einsatzbewarben als die eingereichten Ideenvon anderen Kindern.

So entstand die Idee, eine Online-Plattform einzurichten, auf der Kinder

Kinder und Jugendliche packen mit an bei der Einrichtung des „Aktivparks“. FOTO: STADTJUGENDRING LEINFELDEN-ECHTERDINGEN

KONTAKT:Stadtjugendring Leinfelden-Echterdingene.V.Kerstin Schwarzkopf,Frank StüberTel.: (07 11) 1 60 83-0E-Mail: [email protected]

InfoDer Stadtjugendring Leinfelden-Echter-dingen e.V. ist seit 1988 der Kern desstarken und lebendigen Netzwerks derKinder- und Jugendarbeit in Leinfelden-Echterdingen.

14 Jugend BeWegt März 2015

Leutkirch

Jugendrat – Jugendliche dürfenmitbestimmenBegeisterung für Beteiligung wecken und Möglichkeiten dazu bieten warerklärtes Ziel vor der Bildung eines Jugendrats in Leutkirch. Die Kommuneselbst zeigt hohes Interesse daran und unterstützt den Prozess.

bestätigte, dass vonseiten der Stadt re-ges Interesse daran besteht, jungeMenschen in den Gemeinderat zu ho-len. Er betonte, dass die Teilnehmerin-nen und Teilnehmer ernst genommenund die Wünsche, die beim Jugendhe-aring eruiert werden, nach Möglich-keit umgesetzt werden. Danach ging esan die Strukturgestaltung des Gremi-ums sowie um die Geschäftsordnungdes Jugendrats.

Online-Befragung und Auswertung

Im Herbst 2014 stand eine Online-Be-fragung auf dem Plan: „Du hast jetzt dieChance, Deine Stadt zu verändern!“„Mach mit! Zeit für Veränderung!“ „Saguns Deine Meinung!“ Mit diesen Slo-gans warb der Jugendrat um Beteili-gung an der Befragung. Die Anstren-gungen wurden mit über 1000 Rück-läufen belohnt, die in der Folge ausge-wertet werden mussten.

Da viel Persönliches geantwortetwurde, ist es ein aufwendiger Prozessbis zu einer einheitlichen Auswer-tung. Vorschläge wurden folgendenBereichen zugeordnet: Freizeit, Ju-gendtreffs, Kultur, Mediale Welt, Um-welt, Infrastruktur, Öffentlicher Nah-verkehr, Multikulturelle Anliegen,Sport, Sozialer Umgang, Lebensum-feld, Schule/Ausbildung/Beruf, Be-teiligung und sonstige Anliegen. Siebilden die Arbeitsgrundlage für denJugendrat in Zusammenarbeit mit derStadtverwaltung und dem Gemeinde-rat. Zunächst werden sie dem Ge-meinderat vorgestellt, anschließendweiter diskutiert und überlegt, welcheUmsetzung sinnvoll ist und welcheSchritte dafür notwendig sind. Schrittfür Schritt schreitet so Jugendbeteili-gung in Leutkirch voran.

mieren. Als weiteres Ziel wollte der Ju-gendrat online gehen. Gemeinsam er-arbeiteten die Jugendlichen eineHomepage, auf der Informationenüber Schulen, aktuelle Themen, dieKonzeption des Jugendrats, eine Mit-glieder-Übersicht, Termine, ein Kum-merkasten sowie der Umfragebogenfür das Jugendhearing zu finden sind.

Das Gremium Jugendrat erhältorganisatorische Struktur

Die Werbung neuer Mitglieder für denJugendrat wurde gleich in den erstenSitzungen vorangetrieben. „Du fehlsthier!“ lautete der Slogan, mit dem en-gagierte Jugendliche den Einstieg inden Jugendrat finden sollten. Für eineInformationsveranstaltung wurden153 Leutkircher Verbände angeschrie-ben und eingeladen. Die Resonanz warmit insgesamt sechs Gästen aus dreiVereinen sehr gering. Umso größer wardie Freude, dass sich dabei drei neueMitglieder gefunden haben.

Zur vierten Jugendrat-Sitzung kamOberbürgermeister Hans-Jörg Henleund sprach den Mitgliedern des Ju-gendrats seine Anerkennung aus und

die Leutkircher Jugend hat. Deshalb er-hält der Jugendrat ein Anhörungsrechtim Gemeinderat.

Die Mitglieder des Jugendratsnach der Schulsprecherkonferenz

In dem so neu gegründeten Jugendratversammelten sich 13 Teilnehmerin-nen und Teilnehmer aus verschiede-nen Schulen und Schularten. Er ist nundas Sprachrohr aller Leutkircher Schü-ler und Schülerinnen. Hier laufen ju-gendrelevante Anliegen zusammen,die im Gemeinderat, beim Bürgermeis-ter und Oberbürgermeister hohe Prio-rität genießen sollen.

Eines der ersten Themen, um an dieÖffentlichkeit zu treten, lieferten dieKommunalwahlen mit „Wählen ab 16“am 25. Mai 2014. Der neue Jugendratorganisierte eine Podiumsdiskussionmit den Leutkircher Fraktionen, umdie potenziellen Erstwähler für die lo-kale Politik zu begeistern und zu infor-

Am 26. März 2014 wurden die Schul-sprecherinnen und -sprecher zur Kon-ferenz ins Jugendhaus eingeladen. Die-se gemeinsam von kommunaler Ju-gendarbeit und Jugendhaus organi-sierte Konferenz verfolgte das Ziel, dieSchulsprecher/-innen der LeutkircherSchulen für kommunale Jugendbeteili-gung zu gewinnen. Aus ihrer Mitte soll-te sich ein Jugendrat neu bilden und dieBedeutung und Chancen jugendlicherMitbeteiligung auf kommunaler Ebenevermitteln. Dafür hatte sich auch dasLeutkircher Ratsgremium bei einer Ge-meinderatsitzung ausgesprochen.

Die Jugendlichen erfuhren, welcheBeteiligungsmöglichkeiten in einemsolchen Gremium stecken, was realis-tisch umsetzbar ist und wie sie sich ge-zielt bei jugendrelevanten Themen aufkommunalpolitischer Ebene einbrin-gen können. Die Stadt Leutkirch hathohes Interesse daran, durch die Ju-gendlichen eines Jugendrats zu erfah-ren, welche Bedürfnisse und Wünsche

KONTAKT:Jugendhaus LeutkirchDietmar MüllerJugendhausleiterPoststr. 888299 Leutkirch im AllgäuTel.: (0 75 61) 91 20 76E-Mail: [email protected]

Stadt LeutkirchFachbereich Jugend und Soziales (33)Katrin MösleMarktstr. 2688299 LeutkirchTel.: (0 75 61) 87118Auch Spaß haben gehört dazu. Mitglieder des Jugendrats nach dem Klettertraining. FOTO: JUGENDHAUS LEUTKIRCH

Jugend BeWegt 15März 2015

Remseck

Interesse an Mitbestimmung wecken:das Remsecker ModellWie soll Jugendbeteiligung in Remseck am Neckar durchgeführt werden?Welche Formen der Beteiligung sprechen Jugendliche an, was macht ihnenSpaß? Gemeinsam mit Jugendlichen wird in einem ergebnisoffenen Prozessein passendes Beteiligungsmodell entwickelt.

in Remseck am Neckar zukünftigdurchgeführt werden?“ bildete sicheine Arbeitsgruppe. Im Februar 2015wurden die Ergebnisse in einem „Dia-log auf Augenhöhe“ Vertretern/-innenaus Politik und Verwaltung vorgestelltund diskutiert, im April/Mai 2015 stehtder Gemeinderatsbeschluss zur Ju-gendbeteiligung an.

Schon jetzt ist absehbar, dass nichtein Jugendgemeinderat, sondern einregelmäßig durchzuführendes Ju-gendforum eine passende Form derBeteiligung sein könnte. Diese offeneForm macht Jugendlichen Spaß undmotiviert sie zur Mitarbeit. Die Mode-ratorenausbildung für Jugendliche, diedann im Jugendforum Arbeitsgruppenleiten, ist ein Baustein, der aus Sicht derJugendlichen in jedem Fall berücksich-tigt werden soll.

gendlichen mitgeplant und auch selbstmoderiert wurde. Hierzu konnten 35Jugendliche gewonnen werden, die imApril 2014 als Moderatoren für die Ar-beitsgruppen ausgebildet wurden. Anzwei Tagen konnten sie nicht nur ler-nen, was Moderation ist, sondern auchviele praktische Erfahrungen für dieAnleitung von Gruppen sammeln.

Am dritten Tag wurden die neu er-worbenen Fähigkeiten vertieft und derAblauf des Jugendforums gemeinsamvorbereitet. Nicht nur die Aussicht aufeinen Tag schulfrei, sondern auch einattraktives Rahmenprogramm moti-vierten circa 150 Jugendliche zwischen13 und 17 Jahren, sich ins Jugendforumeinzubringen. Dort entwickelten sieIdeen für eine attraktive Stadt aus ihrerSicht. Die Ergebnisse wurden am Endedes arbeitsintensiven Tages Vertrete-rinnen und Vertretern aus Politik undVerwaltung vorgestellt.

Die Arbeit geht weiter

Nach dem Jugendforum arbeiteten cir-ca 25 Jugendliche an mehreren Aben-den selbstständig weiter, wo ge-wünscht mit „Unterstützung“ der Mit-glieder der Steuerungsgruppe. Auchzur Frage: „Wie soll Jugendbeteiligung

der drei weiterführenden Schulen ver-teilt. Insgesamt wurden 623 Fragebö-gen ausgewertet. Die Auswertung zeig-te die Themen auf, die Jugendliche in-teressieren, für die sie sich engagierenmöchten. Auch die Frage, wann undwarum sich Jugendliche in der Kom-mune beteiligen möchten, wurde ge-stellt: Die Jugendlichen, die sich vor-stellen können (30 Prozent), sich für dieInteressen von Jugendlichen einzuset-zen, möchten dies vor allem bei kon-kreten Projekten, die sie selbst betref-fen, tun. Auch gemeinsame Aktionen,die Spaß machen, wie Grillen, Som-merferienprogramm, Ausflüge, musi-kalische Veranstaltungen und so weiterladen zum Einsatz ein.

Junge Moderatoren gestaltenJugendforum

Auf der Basis der Umfrageergebnissewurde im Juli 2014 ein ganztägiges Ju-gendforum durchgeführt, das von Ju-

Startschuss: Und los geht’s!

Am 24. September 2013 fiel der Start-schuss für „Jugend BeWegt“ in Rem-seck am Neckar. Der Gemeinderatstimmte dem Projekt zu und bewilligtedie notwendigen finanziellen Mittel.Von Beginn an gewährleistete die de-zernatsübergreifend besetzte verwal-tungsinterne Projektgruppe die inhalt-lich umfassende Erarbeitung der Pro-jektziele und deren Umsetzung.

In dieser Zusammenarbeit der Be-reiche Baudezernat (Stabstelle Projekt-management und Bürgerbeteiligung)und Dezernat I (hier besonders derFachbereich Bildung, Familie und Kul-tur) wurden umfassend alle Aspekte,die für den Aufbau von nachhaltigenStrukturen der Jugendbeteiligung not-wendig sind, beachtet und einge-bracht. Ehrenamtliche, die im BereichJugendarbeit tätig sind wie Vereine,Kirchen, Verbände und so weiter wur-den über die Steuerungsgruppe in dasProjekt eingebunden. Gemeinsamwurden Projektschritte geplant, Veran-staltungen vorbereitet und reflektiert.

Was bewegt Jugendliche?

Um dies herauszufinden wurde im Ja-nuar 2014 ein Fragebogen erarbeitetund in den achten bis zehnten Klassen

Junge Moderatoren bei der Arbeit im Rahmen des Jugendforums. FOTO: CLAUDIA PESCHEN © STADT REMSECK AM NECKAR

KONTAKT:Stadt Remseck am NeckarDezernat II, Stabstelle Projektmanagementund BürgerbeteiligungClaudia PeschenNeckaraue 971686 Remseck am NeckarTel.: (0 71 46) 289 643E-Mail: [email protected]

Daten und Fakten� Gemeinderatsbeschluss� Zentrales Steuerungsgremium:

Projektgruppe� Ehrenamtliche einbinden:

Steuerungsgruppe� Themenerhebung: Fragebögen� Ausbildung von Jugendlichen zu

Moderatoren� Vorbereitung Jugendforum mit

Jugendlichen� Jugendforum: attraktives Rahmen-

programm und schulfrei� Weiterarbeit: Arbeitsgruppen� Einbinden Politik, Verwaltung:

Dialog auf Augenhöhe� Gemeinderatsbeschluss

16 Jugend BeWegt März 2015

Am Tag des Jugendforums stellten Jugendliche in der Reutlinger Stadthalle ihre Ideen und Wünsche vor. FOTO: STADT REUTLINGEN

Reutlingen

Jugendforum Reutlingen – Eine Stadtwagt neue Wege„Aber Reutlingen hat doch einen Jugendgemeinderat – wozu also noch einJugendforum?!“ Diese Frage wurde meist zuallererst an die beiden Organi-satorinnen des Jugendforums Regina Schaller und Johanna Cless gestellt,wenn die Idee des ersten Reutlinger Jugendforums vorgestellt wurde. Undtatsächlich war und ist der Reutlinger Jugendgemeinderat immer noch eineaktive Form der Jugendbeteiligung in Reutlingen – allerdings blieb undbleibt die Arbeit des JGR nicht unbeeinträchtigt von den allgemeinen ge-sellschaftlichen Entwicklungen.

waltung waren vor Ort, um Paten-schaften zu übernehmen. Fast 30 Pa-tenschaftsverträge wurden geschlos-sen und entsprechend viele Arbeits-gruppen sind bis heute aktiv, um anden Umsetzungen der Ideen der Ju-gendlichen zu arbeiten. Das Forumselbst wurde von allen Beteiligten alsgroßer Erfolg bewertet. Noch nie zuvorwaren in Reutlingen so viele Jugendli-che und Entscheidungsträger an ei-nem Ort und haben die Wünsche undVorschläge der Jugendlichen in einerlockeren, aber doch arbeitsintensivenAtmosphäre diskutiert.

Für den Jugendgemeinderat hatteder Erfolg dieser ergänzenden Ju-gendbeteiligungsform das Ergebnis,dass er gerne alle zwei Jahre ein Ju-gendforum anbieten möchte. Außer-dem sind einige Kandidaten für denneuen Jugendgemeinderat 2015/16durch den Besuch des Forums dazumotiviert worden, sich für den neuenJGR aufstellen zu lassen.

Weitere Infos und den aktuellenStand des Forums finden Sie unter:

www.jugendforum-reutlingen.de

gen Internetplattform), die mit dembisherigen Konzept des JGR nicht er-reicht wurden.

� Mehr Transparenz für die Wünscheund Belange der Reutlinger Jugendli-chen bei gleichzeitiger Transparenzfür die Machbarkeit/Umsetzungs-möglichkeiten auf der Seite der Ver-antwortlichen aus Politik und Ver-waltung.

� Allgemeine Stärkung der Partizipati-on Jugendlicher in Reutlingen.

Damit die Anliegen der Jugendlichenauch langfristig ernst genommen wer-den sollten, wurden Fachleute aus derVerwaltung und Entscheidungsträgeraus der Kommunalpolitik eingeladen,um Patenschaften für einzelne Ideender Jugendlichen zu übernehmen. Zielsollte es sein, einen Zugang zu Reutlin-ger Verwaltungskräften und Kommu-nalpolitikerinnen und -politikern so-wie sonstigen interessierten Fachkräf-ten aus der Jugendarbeit zu aktuellenJugendthemen zu eröffnen, ebenso wieTransparenz für die Machbarkeit/Um-setzungsmöglichkeiten/Grenzen fürbestimmte Themen auf der Seite derJugendlichen.

Das Experiment ist gelungen

Am Tag des Jugendforums am 7. Mai2014 strömten fast 180 Jugendliche indie Reutlinger Stadthalle, um ihre Ide-en und Wünsche für ein jugendgerech-teres Reutlingen vorzustellen, undmehr als 40 Paten aus Politik und Ver-

aus dem sogenannten bildungsfernenMilieu war der JGR meist kein Begriffmehr.

Ein Jugendforum als Empowerment fürdie Jugendbeteiligung in Reutlingen

Um diesen Tendenzen entgegenzuwir-ken, entstand die Idee eines möglichstniederschwelligen Jugendforums, beidem alle interessierten Jugendlichenzusammenkommen und dem Jugend-gemeinderat sowie dem Gemeinderatselbst ihre Anliegen darlegen konnten.Die Organisatorinnen erhofften sichdadurch:

� Neue Impulse und Motivationen fürdie JGR-Mitglieder.

� Mehr Unterstützung und Empower-ment für den JGR vonseiten der Ju-gendlichen bei der Umsetzung vonjugendspezifischen Themen.

� Entwicklung eines regelmäßigenKontakts und Austausch mit Jugend-lichen (über das regelmäßig stattfin-dende Forum und einer dazugehöri-

Schulreformen und die Folgen für dasaußerschulische politische Engagement

Das Abitur mit 17 Jahren und die ent-sprechenden Vorbereitungen ab derzehnten/elften Klasse – auch schon fürdie weitere Lebensplanung nach Schu-lende wie Studium oder Auslandsprak-tika – hatte bei dem vorwiegend ausGymnasiastinnen und Gymnasiastenbestehenden Jugendgemeinderat(JGR) zur Folge, dass die zweijährigeAmtskandidatur kaum mehr durchge-halten, geschweige denn mit für die Ju-gendlichen zufriedenstellenden Er-gebnissen und Aktionen gefüllt werdenkonnte. Die anfängliche Motivationschwand oft schnell unter den Anfor-derungen der jugendlichen Lebens-welten. Das führte nicht nur zu Frustra-tionen unter den JGR-Mitgliedernselbst, sondern hatte auch zur Konse-quenz, dass der JGR als Gremium zurVertretung der Jugendinteressen auchbei den Reutlinger Jugendlichen im-mer weniger als Instanz wahrgenom-men wurde. Vor allem Jugendlichen

KONTAKT:Veranstalter: Amt für Schulen, Jugend undSport, Abt. JugendRathausstr. 6, 72764 ReutlingenAnsprechpartnerin: Regina Schaller,JugendreferentinTel.: (0 71 21) 303 22 31E-Mail: [email protected]

Jugend BeWegt 17März 2015

Rielasingen-Worblingen

Höher Stellenwert für Kinder undJugendliche im GemeinwesenBereits vor mehreren Jahren begann in Rielasingen-Worblingen der Pro-zess der aktiven Jugendbeteiligung. Ziel des Prozesses ist die Sensibilisie-rung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Jugendlichen für Beteiligung.Diverse Aktionen werden dafür unternommen.

gangen. Dazu gehört auch die Schaf-fung einer weiteren Stelle für die Kin-der- und Jugendbeteiligung und diezugehende Kinder- und Jugendarbeit.

In den kommenden Monaten wer-den weitere Veranstaltungen zumThema Beteiligung durchgeführt, da-mit Jugendbeteiligung weiterhin inden Köpfen der Bevölkerung präsentist und dann auch strukturell veran-kert ist. Kinder und Jugendliche sol-len von sich aus Initiative ergreifenund sich zusätzlich zu den angebote-nen Beteiligungsprojekten mit ihreneigenen Ideen und Wünschen zuWort melden.

Konzeptentwicklung der Kinder- undJugendförderung“ beschlossen. DieseLeitlinien haben Einfluss auf die Orga-nisationsstruktur innerhalb der Ge-meindeverwaltung. Das ehemalige Ju-gendreferat und die Schulsozialarbeitwerden in einem „TEAM der Kinder-und Jugendförderung“ zusammenge-führt und erhalten somit mehr Ge-wicht. Ganz konkret bedeutet das,dass im Rahmen eines im Trialog (Ver-waltung, Gemeinderat und Bürger-schaft) angelegten Prozesses die Kin-der und Jugendlichen einen noch hö-heren Stellenwert im Gemeinwesenerhalten. Bürgermeister Ralf Baumertstellt sich dabei selbst an die Spitze der„Bewegung“.

Jugend BeWegt hilft auf dem Wegzur Nachhaltigkeit

Im Rahmen von „Jugend BeWegt“wurden diese Schritte konkret ange-

kunftswerkstatt. Die daraus hervorge-gangenen Projektgruppen bearbeitenaktiv ihr Thema, entwickeln Ideen undentwerfen Umsetzungsmöglichkeitenin und für ihre Kommune. Diese Beteili-gungsarbeit wird hoch geschätzt: So-wohl bei der Zukunftswerkstatt, alsauch beim Jugendforum waren Bürger-meister und mehrere Gemeinderäteanwesend.

Leitlinien für erfolgreicheJugendbeteiligung

Im Juni 2014 hat der Gemeinderat vonRielasingen-Worblingen einstimmigdie „Leitlinien zur sozialräumlichen

Das Projekt „Jugend BeWegt“ in Riela-singen-Worblingen startete im Juni2014 und knüpft an bereits bestehendeStrukturen zur Beteiligung Jugendli-cher im Ortsgeschehen an.

Schon Ende des Jahres 2013 wurdeeine Online-Umfrage durchgeführt, zuder alle Jugendlichen des Ortes schrift-lich eingeladen wurden. Sie sollten ihreMeinung über ihr Leben im Ort kund-tun. Die ausgewerteten Ergebnisse er-fuhren Jugendliche, Bürgermeister RalfBaumert, Gemeinderätinnen und -räteund weitere Interessierte dann bei ei-nem Jugendforum im Januar 2014. Fürfolgende Themenschwerpunkte hattensich die Jugendlichen ausgesprochen:� die Schaffung öffentlicher Plätze für

Jugendliche,� die Erweiterung des Angebots im Ju-

gendtreff,� die Einführung eines Jugendrates für

eine größere politische Mitsprache-möglichkeit der Jugendlichen

� sowie die Verbesserung der Anbin-dungen des Ortes an das öffentlicheNahverkehrsnetz.Diese Themen wurden im Verlauf des

Jahres sowohl intern als auch AnfangNovember 2014 in einer Zukunftswerk-statt weiterentwickelt und diskutiert.

Zukunftswerkstatt für alle

Zukunftswerkstätten fanden bereitsmehrfach in früheren Jahren statt. Auchdieses Mal waren alle Personen aus Rie-lasingen-Worblingen eingeladen, dieim Ort mit Kindern und Jugendlichenarbeiten, sich für diese engagieren oderam Thema Jugendbeteiligung interes-siert sind. Ein zweites Jugendforumschloss sich an, zu dem wiederum dieJugendlichen des Ortes eingeladenwurden. In großer Runde mit circa 50Jugendlichen wurde Jugendbeteiligungerneut thematisiert und nochmals dazuaufgefordert, weitere konkrete The-menschwerpunkte zu äußern. Für diedort erarbeiteten Themenbereiche be-gann die Suche nach freiwilligen pro-jektverantwortlichen Jugendlichen.Diese Verantwortung teilen sich die Ju-gendlichen jeweils mit einem erwach-senen Teilnehmer beziehungsweise ei-ner erwachsenen Teilnehmerin der Zu-

KONTAKT:Gemeinde Rielasingen-WorblingenKinder- und JugendförderungTanja BrennenstuhlTel.: (0 77 31) 79 06 97E-Mail: [email protected]

Beim Jugendforum im November 2014 wurden wichtige Themen der Jugendlichen besprochen. In Projektgruppen, bestehend aus engagiertenJugendlichen und Erwachsenen, werden diese Inhalte nun weiterentwickelt. FOTO: KINDER- UND JUGENDFÖRDERUNG RIELASINGEN-WORBLINGEN

18 Jugend BeWegt März 2015

Rümmingen

Neuer Aufbruch in deroffenen JugendarbeitEine neue Qualität zog in die offene Jugendarbeit der 1600 Einwohner zäh-lenden Gemeinde Rümmingen ein. Jugendliche engagieren sich. Sie fühlensich angenommen, entwickeln in eigener Regie attraktive Freizeitangeboteund wirken heute mit, wenn es im Dorf um ihre Anliegen geht.

und Jungen im Alter zwischen 12 und18 Jahren zusammen. Als vorteilhaftwurde die Mitarbeit von jungen Er-wachsenen aus Vereinen und Kircheempfunden. Sie wirken als Mentorenmehr im Hintergrund. „Wir wolltenuns kein fertiges Programm vorsetzenlassen“, sagte der junge Kfz-Mechatro-niker Yuri Loen selbstbewusst.

Eigenverantwortlich

Der erste „Jugend-Mit-Mach-Tag“stieß bei den mehr als 140 Jugendlichenim Dorf auf ein starkes Echo. In kleinenArbeitsgruppen diskutierten sie überihre Situation im Ort und überraschtenmit tollen Ideen. Dorf-Rallye, Disco-abende, Dart-Turnier, Workshops undJugendtreffs gestalteten die Schüler/-innen und Auszubildenden schon baldin eigener Regie. Plakate, Flyer undBriefe wurden entworfen. „Plötzlichspürten wir, dass wir ernst genommenwerden“, blickten die jungen Mache-rinnen und Macher auf die Anfänge zu-rück. Der Gemeinderat zögerte nicht,die Zuschüsse aus dem Modellprojekt„Jugend BeWegt“ aufzustocken. Ju-gendarbeit in dieser offensiven Formwaren die Kommunalpolitiker/-innenbislang nicht gewohnt.

Mädchen unter sich

Schon bald meldeten die Mädchen ih-ren Anspruch an, sich in eigener Rundeohne die Jungen zu treffen. „Girls-Day“nannten sie ihren neuen Treff mit ei-nem mädchenspezifischen Pro-gramm. Sie ließen sich im „Schmin-ken“ beraten, organisierten kleine Aus-flüge und besuchten miteinander Ki-nos. Neues wurde gewagt. Stolz ist dieArbeitsgruppe „Jugend BeWegt“ auf ihrMitglied Yuri Loen. Er schaffte bei denKommunalwahlen auf Anhieb denSprung in den Gemeinderat und istdort jetzt der „Benjamin“.

Das Modellprojekt ist beendet.Nicht aber die daraus entstandene, aufNachhaltigkeit angelegte offene Ju-gendarbeit. Frank Awender wird derGemeinde weiterhin beratend zur Sei-te stehen. Der nächste Mit-Mach-Tagam 12. April 2015 steht sowie weitereJugendprojekte (siehe Infokasten).

barstädten Lörrach oder Weil amRhein. Dort nehmen sie dann auch ver-stärkt die Freizeitangebote wahr. DasInteresse für ihr Heimatdorf schwindet.Dem wollte Bürgermeisterin DanielaMeier, selbst Mutter eines heute 15-jäh-rigen Sohnes, entgegensteuern.

In die Diskussion mit den Bürgernüber das „Entwicklungskonzept Rüm-mingen 2025“ mischten sich erfreuli-cherweise auch Jugendliche ein. Sieüberraschten mit neuen Ideen zur bes-seren Integration der jungen Generati-on in das Gemeindeleben. „Wir wollennicht nur stänkern und nörgeln, dassim Dorf für die Jugend nichts ge-schieht, sondern eigenverantwortlichmitgestalten“, sagten sie. Genau andieser Nahtstelle setzte das Programm„Jugend BeWegt“ an, nämlich gemein-sam neue Modelle einer „Jugendbetei-ligung und Jugendkultur“ zu entwerfenund zu erproben.

Junge Erwachsene als Ratgeber

Mit dem Kanderner Diplom-Sozialpä-dagogen Frank Awender wurde ein inJugendprojekten erfahrener Fach-mann und Betreuer engagiert. Der Bür-germeisterin imponierte der neue Auf-bruch in der Jugendarbeit. Schnell fandsich eine Arbeitsgruppe von Mädchen

ve Bilanz: „Es hat sich gelohnt. Die Ju-gend sorgte in unserer Gemeinde fürfrischen Wind“, freut sich Bürgermeis-terin Daniela Meier.

Jugend sorgt für frischen Wind

Frühere Versuche, die offene Jugendar-beit zu stabilisieren, scheiterten immerwieder. Im Ort selbst gibt es nur eineGrundschule. Weiterführende Schulenbesuchen die Rümminger in den Nach-

Mit dem vielversprechenden Slogan„Jugend BeWegt“ startete die Gemein-de Rümmingen im Herbst 2011 das vonder Jugendstiftung Baden-Württem-berg und dem Landesjugendring auf-gelegte Modellprogramm. Wird es ge-lingen, junge Menschen in dem nurdrei Kilometer von der Kreisstadt Lör-rach entfernten 1600-Einwohner-Dorfzum Mitmachen zu gewinnen? Skepsisbestand anfangs schon. Am Ende desProjekts ziehen die Akteure eine positi-

KONTAKT:Gemeinde Rümmingen, AG Jugend BeWegtTel.: (0 76 21) 32 19E-Mail: [email protected] Organisatoren der Rümminger Dorfrallye mit Bürgermeisterin Daniela Meier. FOTO: HORST DONNER, RÜMMINGEN

InformationenSingletrail: Die Vorarbeiten für das von derAG „Jugend BeWegt“ entwickelte Projekteines Singletrails für Mountainbiker habenbegonnen. Im nahen Rümminger Gemein-de- und Staatswald wurde eine 2,5 Kilo-meter lange Route ausgewählt. Sie soll auchdie nahe liegende Burg Rötteln einbezie-hen. Beim grenzübergreifenden Projekt hatman die Nachbarstadt Lörrach mit im Boot.

Jugendraum: Noch fehlen der jungen Ge-neration im Ort räumliche Treffpunkte. Derbisher genutzte Rathauskeller ist zu klein.Das „Schlachthüsli“ wird nicht mehr ge-nutzt. Die AG Jugend BeWegt schlug vor,dieses für einen Jugendraum bereitzustel-len. Die Gemeinde prüft, ob sich das kleineHäuschen für einen Jugendtreff eignet undeinrichten lässt.

Jugend BeWegt 19März 2015

Schorndorf

Zukunftskonferenzen undKandidatensofaIm Herbst 2012 wurde im Gemeinderat vor dem Hintergrund des geschei-terten Jugendgemeinderats der Auftrag an die Verwaltung formuliert, einKonzept zur Jugendbeteiligung in Schorndorf zu entwickeln. Dieser Auftragwurde von Mitarbeitern der Schulsozialarbeit aufgenommen, und die StadtSchorndorf stellte in Kooperation mit dem Kreisjugendring Rems-Murr e.V.einen Projektantrag bei „Jugend BeWegt“ mit dem Ziel der Förderung derKonzeptentwicklung eines Jugendbeteiligungskonzepts.

führt. Diese Umfrage richtete sich anKinder und Jugendliche zwischen 12und 18 Jahren und erhob Daten zumallgemeinen Lebensgefühl und zurZufriedenheit Jugendlicher in derStadt. Insgesamt wurden mit dieserUmfrage circa 300 Kinder und Ju-gendliche erreicht.

Darüber hinaus fanden noch dreiweitere Beteiligungsaktionen im Rah-men der Wahlalter-Absenkung undKommunalwahl statt. Bei diesen Ver-anstaltungen (Zukunftskonferenzenund Kandidatensofa) ging es darum,Jugendlichen die Möglichkeit zu bie-ten, Anliegen, Meinungen und Be-dürfnisse zu kommunalpolitisch rele-vanten Themen zu formulieren unddann mit anwesenden Gemeinderats-kandidaten zu diskutieren. Auch die-

se Veranstaltungen erreichten circa250 Schorndorfer Jugendliche im Al-ter von 16 bis 20 Jahren.

Seit Herbst 2014 läuft in der Stadtdas Folgeprojekt zur Neukonzeptio-nalisierung der Schorndorfer Jugend-arbeit, in dem die durch „Jugend Be-Wegt“ angestoßenen Inhalte und Er-fahrungen aufgegriffen und fortge-führt werden.

und mit welchen Methoden die Ju-gendbeteiligung in Schorndorf dauer-haft umgesetzt werden kann.

Parallel dazu entschied der Ge-meinderat im Herbst 2013, die städti-sche Jugendarbeit zu überprüfen undfortzuschreiben, um somit ein Ge-samtkonzept die ganze Jugendarbeitbetreffend zu entwickeln („Jugendar-beitskonzept“).

Vor diesem Hintergrund wurde imJanuar 2014 entschieden, die in der Ar-beitsgruppe „Jugend BeWegt“ ange-stoßenen Entwicklungsprozesse undVorüberlegungen in den Entwick-lungsprozess des „Jugendarbeitskon-zepts“ einfließen zu lassen

Umsetzung ersterJugendbeteiligungsmaßnahmen

Dennoch wurden Teile des in „JugendBeWegt“ entwickelten Aktionsplansim Frühjahr 2014 umgesetzt. So wur-de einerseits eine Online-Umfragemit Jugendlichen von weiterführen-den Schulen Schorndorfs durchge-

Unter Anleitung des Projekt-Coachentstand eine Arbeitsgruppe mit Ver-treterinnen und Vertretern der Ju-gendarbeit, des Hauptamts und desKreisjugendrings. In dieser Arbeits-gruppe entstanden bis Ende 2013 einKonzept mit Vorüberlegungen undEmpfehlungen zur Umsetzung sowieein konkreter Aktionsplan für 2014 fürausgewählte Jugendbeteiligungsak-tionen.

Im Konzept wurden die für die Ar-beitsgruppe relevanten Bereiche desSchorndorfer Gemeinwesens gesam-melt und unter der „Beteiligungsbrille“betrachtet, um im Anschluss Anhalts-punkte und Empfehlungen für ein Be-teiligungskonzept zu haben.

Die Zukunft der Jugendbeteiligungin Schorndorf

Der Aktionsplan sah verschiedene Be-teiligungsaktionen vor, um im An-schluss an die Projektphase mit demGemeinderat eine Wahl zu treffen, wiein Zukunft auf Grundlage des Konzepts

KONTAKT:SchulsozialarbeitLars PiechotKarl-Friedrich-Reinhard-Schule SchorndorfRehhaldenweg 673614 SchorndorfE-Mail:[email protected]

Jugendliche diskutieren in einer Arbeitsgruppe das Thema Inklusion. FOTO: LARS PIECHO, STADT SCHORNDORF

Erstwähler befragten Gemeinderatskandidaten„Wie werden Sie sich für die Jugend einset-zen?“ - „Welche Freizeitmöglichkeiten fürJugendliche möchten Sie verbessern?“ -„Ist Schorndorf eine sichere Stadt?“ ...

Mit sehr konkreten Fragen sahen sich dieKandidaten und Kandidatinnen für denGemeinderat bei der Zukunftskonferenz amBildungszentrum Grauhalde in Schorndorfkonfrontiert - da blieb bei den Antwortenfür Drumherumgerede keine Zeit. Die ju-gendlichen Erstwähler hatten sich sehr gutvorbereitet für das Frage-und-Antwort-Spiel: In 16 thematischen Arbeitsgruppen,die in der Mehrzahl von Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter des Kreisjugendrings mo-deriert wurden, hatten sie am Vormittagdiskutiert und Fragen gesammelt, die dannam Nachmittag den Kandidaten präsentiertwurden. Und die taten sich bisweilen ganzschön schwer mit konkreten Antworten:„Wenn ein Jugendlicher durch einen Unfall

zum Rollifahrer wird – kann er in Schorn-dorf dann an seiner Schule bleiben?“ Mitder Barrierefreiheit, das wurde schnell klar,ist es noch nicht weit her an SchorndorfsSchulen, auch nicht an den Kindergärten.Schnelle Abhilfe konnte da keine/r der Kan-didaten/-innen von Grünen, SPD, FreienWählern oder CDU versprechen. Aber allehalten das Thema Inklusion für sehr zu-kunftsrelevant und wichtig. Wichtig warden Jugendlichen auch das Thema Rechts-extremismus. Eine Arbeitsgruppe, diegänzlich aus Jugendlichen mit Migrations-hintergrund bestand, wollte von den Be-werbern und Bewerberinnen wissen:„Welche Konsequenzen hätte der Einzugder NPD in den Gemeinderat?“ Bei dieserFrage waren sich die Kandidaten/-innenvor allem in der Erleichterung darüber ei-nig, dass es in Schorndorf keine NPD-Listefür die Wahl am 25. Mai gibt.

20 Jugend BeWegt März 2015

Kleinglattbach

Erstes Jugendforum löstpositive Impulse ausMit dem Forum, das am 16. Mai 2014 stattgefunden hat, wollten Kommu-ne und Jugendpflege in Vaihingen/Enz herausfinden, was Jugendliche inKleinglattbach bewegt.

nengruppen und Institutionen ausge-löst. Im Ortschaftsrat, in der Verwal-tung, der Schule, bei Kirche und Verei-nen und natürlich bei den Jugendli-chen selbst wurde dem Thema Jugend-beteiligung mit Neugierde und Interes-se begegnet. Beim Jugendforum selbstwaren einige Gemeinderäte verschie-dener Fraktionen zu Gast, die sich fürdie Themen der Jugendlichen interes-sierten und mit ihnen ins Gespräch ka-men. Hier wurden Brücken zwischender Jugend und der Politik gebaut.

Nun bleibt abzuwarten, ob undwann das eine oder andere Projekt zurUmsetzung kommt. Auf alle Fälle wirddas Programm „Jugend BeWegt“ sei-nem Titel gerecht: Es lässt sich mit undfür Jugendliche etwas bewegen. Vo-raussetzung hierfür ist ein offener undehrlicher Umgang, Ausdauer, sowieausreichende Personalkapazitäten, umdie begonnenen Prozesse auch gut be-gleiten zu können. Damit die begonne-ne Arbeit nachhaltig fortgesetzt werdenkann, ist zum 20. März 2015 das nächsteJugendforum geplant, an dem die Pro-jektgruppen ihre (Zwischen-)Ergebnis-se präsentieren werden.

ge Bürger haben sich schon dagegengewehrt, indem sie uns beispielsweiseBaumstämme in den Weg legen“, be-richteten die Jugendlichen.

Damit es nicht beim reinen Aus-tausch blieb, bildeten sich noch amAbend drei Projektgruppen. In diesenerstellten die Jugendlichen in Eigenini-tiative Konzepte und Ablaufpläne, wiesie ihre Wünsche umsetzen wollen. Ander Umsetzung dieser Konzepte wirdseither gearbeitet. Die Jugendlichentreffen sich dazu regelmäßig im jetzt be-kannten Jugendtreff in Kleinglattbach.

Jugendbeteiligung und die Umset-zung von gewünschten Projekten setztvoraus, dass die Jugendlichen bereitsind, sich über das Jugendforum hi-naus zu engagieren. Dazu bedarf esentsprechender Unterstützung und ei-nes andauernden Austauschs mit denJugendlichen.

In der Durchführung des Jugendfo-rums ist sehr wichtig, dass keine fal-schen Hoffnungen geweckt werden.Jugendbeteiligung ist keine Wunschlis-te, sondern die ernst genommene Ein-beziehung Jugendlicher in die kommu-nale Realität. Jugendliche Wünschemüssen dazu gehört werden und ihreInteressen sollen in die Kommunalent-wicklung einfließen und berücksich-tigt werden – im Rahmen der vorhan-denen Möglichkeiten.

Was hat’s gebracht?

Die Organisation und Durchführungdes Jugendforums hat viele positiveImpulse bei den verschiedenen Perso-

dass vorhandene Angebote für Jugend-liche bekannter und attraktiver ge-macht werden müssen.

Wünsche von Jugendlichen

Mit dem Fragebogen sollten weitereThemen erfasst werden, für die sich dieJugendlichen vor Ort interessieren undauch engagieren würden. Gefragt wur-de deshalb: „Welche Wünsche hast Duan Kleinglattbach?“ Die Antwortliste istlang: Spielplätze für Ältere, Café für Ju-gendliche, überdachte Sitzgelegenhei-ten und Grillplätze wurden ebenso ge-nannt wie eine BMX-Anlage, ein Skater-park und ein Beachvolleyballfeld.

Im Anschluss an die Präsentationwurde es konkreter: Aus den neunmeist geäußerten Wünschen konntendie anwesenden Jugendlichen ihre dreiFavoriten wählen. Die anwesenden Ju-gendlichen konnten ein weiteres, nochnicht genanntes Thema formulieren.Dieses Angebot sollte der Veranstal-tung einen zusätzlichen Anreiz geben.Eine lebhafte Diskussion und Klein-gruppenarbeit schlossen sich an. Ne-ben Bolzplätzen und Treffpunkten reg-ten die Jugendlichen als drittes Themaeine Dirt-Bahn an. Bisher fahren die Ju-gendlichen auf nicht zugelassenen We-gen in den Wäldern der Umgebungoder auf privaten Grundstücken. „Eini-

Themensuche per Fragebogen

Um die Interessen und Wünsche derJugendlichen in Kleinglattbach auszu-loten, hatte Stadtjugendpfleger UweSingle zusammen mit Dr. Thomas Flie-ge und Helena Kunz vom Institut fürangewandte Forschung der Evangeli-schen Hochschule in Ludwigburg imFebruar einen Fragebogen erstellt. Un-terstützt wurden sie dabei von zwei Ju-gendgemeinderäten und zwei Schüler-sprechern der Ottmar-Mergenthaler-Realschule.

Im Frühjahr 2014 wurden rund 850Fragebögen an Jugendliche aus Klein-glattbach und Schülerinnen und Schü-ler der Ottmar-Mergenthaler-Real-schule verteilt. Die Resonanz war er-freulich: 587 Exemplare kamen ausge-füllt zurück. Das Jugendforum im Maibot die Plattform, um die Umfrageer-gebnisse zu präsentieren. 23 Jungs undMädchen im Alter von 12 bis 16 Jahrenwaren gekommen. Sie hörten, dass derJugendclub in Kleinglattbach nur vonsehr wenigen besucht wird: Laut Um-frage gehen nur 29 der insgesamt 587Befragten dorthin. Als Grund für dieNichtnutzung des Angebots kreuztendie meisten Jugendlichen an: „Ich ken-ne den Jugendclub nicht.“ An zweiterStelle stand: „Ich kenne dort nieman-den.“ Bereits damit erschließt sich,

KONTAKT:Stadt Vaihingen an der EnzAmt 20.3 Bildung, Erziehung, Sport,JugendpflegeUwe SingleSchloßstr. 1-371665 Vaihingen/EnzTel.: (0 70 42) 1 84 15E-Mail: [email protected]

Beim Jugendforum äußern Jugendliche ihre Wünsche. FOTO: STADTJUGENDPFLEGE, STADT VAIHINGEN AN DER ENZ

Jugend BeWegt 21März 2015

Weil der Stadt

Die neue Beteiligungsform:der JugendbeiratWie kann man Jugend beteiligen, ohne ihr etwas überzustülpen? Wie vielVorgabe ist erlaubt, damit es noch Jugendbeteiligung ist? Gibt es tatsächlichdas einzig wahre Beteiligungsmodell? Diese Fragen beschäftigten auch dieFachkräfte der Jugendarbeit in Weil der Stadt. Das Thema wurde von TanjaKübler vom Amt für Jugend und Soziales und dem Kinder- und Jugendbüroin Weil der Stadt, vertreten durch Agathe Mücke und Maximilian Frank, be-reits seit 2009 verfolgt.

schnell klar, welche Themen den jun-gen Weil der Städtern unter den Nägelnbrennen: Ganz wichtig ist der ÖPNVzwischen der Kernstadt und den Teil-orten am Wochenende, Sportanlagen,freie Internet-Hotspots in der Stadt so-wie mehr Treffpunkte und Veranstal-tungen für Jugendliche in den Teil-orten. Diese Themen konnten dann inder konstituierenden Sitzung nach Ein-setzung per Urkunde und Handschlagdurch Bürgermeister Thilo Schreibergleich vorgebracht werden, und sofortbildeten sich themenorientierte Ar-beitsgruppen. Wichtig für die Fachkräf-te der Jugendarbeit und die Vertreterin-nen und Vertreter der Kommunalpoli-tik ist es jetzt, die Bedürfnisse der Ju-gendlichen ernst zu nehmen, sie zu un-terstützen, vielleicht auch mal zu brem-sen, aber vor allem ein offenes Ohr undZeit zu haben für die Anliegen der jun-gen Bürgerinnen und Bürger von Weilder Stadt.

rekt mit Kommunalpolitikern zusam-menarbeiten. Die daraus resultieren-den Vorteile sind direkteres Feedbackund besseres Verständnis für beide Sei-ten. Außerdem wird tatsächlich überAnträge abgestimmt, die von den Ju-gendbeiräten in Arbeitstreffen vorbe-reitet werden. Hierbei haben Jugendli-che und Erwachsene jeweils gleicheStimmanzahl. Beschlüsse, Anträge undStellungnahmen des Jugendbeiratswerden, sofern sie über die Zuständig-keit der Verwaltung hinausgehen, imGemeinderat behandelt. Im Juli 2014wurden acht Jugendvertreter und ihreStellvertreter im Alter zwischen 13 und19 Jahren in allen Schulen der Stadt ge-wählt. Um auch junge Menschen zu er-reichen, die keine örtliche Schule besu-chen, gab es zusätzlich ein Briefwahl-verfahren. Das Ergebnis der Wahl warsehr positiv, alle Plätze wurden besetztund es ist eine tolle Truppe zusammen-gekommen, die interessiert und vor al-lem sehr motiviert ans Werk geht.

Und los geht’s – die Arbeit beginnt

Die erste Aktion – noch vor der konstitu-ierenden Sitzung – war ein gemeinsa-mes Klausurwochenende, organisiertvom Kinder- und Jugendbüro, das auchals Geschäftsstelle des Jugendbeiratsfungiert. Für diese Einführung bereite-ten zwei Workshopleiter der Landes-zentrale für Politische Bildung ein Pro-gramm vor, um zunächst das grund-sätzliche Handwerkszeug der Kommu-nalpolitik zu vermitteln und erste Pro-jektideen zu sammeln. Hier wurde

Dieses Gremium hatte die Aufgabe,Themen der Jugendarbeit weiterzu-entwickeln und in die Kommunalpoli-tik zu transportieren. Da das wichtigsteThema auf der Agenda des Fachbeiratsohnehin die Jugendbeteiligung war,entstand die schlüssige Lösung, dasGremium in der gleichen Anzahl dererwachsenen Mitglieder mit gewähltenJugendvertretern aufzustocken undaus dem Jugendfachbeirat einen Ju-gendbeirat zu machen.

Unsere neue Beteiligungsform –der Jugendbeirat

Es sind lediglich vier offizielle Sitzun-gen im Jahr mit dem gesamten Jugend-beirat angesetzt. Die Jugendbeirätetreffen sich jedoch zusätzlich in ihrenArbeitsgruppen, um einzelne Themenfür die Sitzungen vorzubereiten. So be-steht weniger bindender Zeitaufwandbei hoher Flexibilität. Auch Jugendli-che, die nicht Mitglied im Jugendbeiratsind, können in Arbeitsgruppen an derRealisierung eines Projekts mitwirken.

Das Besondere an dieser Beteili-gungsform ist die Tatsache, dass Ju-gendliche nicht unter sich, sondern di-

Aller Anfang ist schwer

Erste Gehversuche damals waren einFilmprojekt, in dem Jugendliche inForm einer Doku-Sendung ihre Be-dürfnisse und Gedanken darstellten,sowie der Versuch, einen Jugendge-meinderat am Beispiel der Nachbar-kommunen ins Leben zu rufen. Letzte-res scheiterte 2010, da den wenigen In-teressenten letztendlich der verpflich-tende und zeitaufwendige Charakterdes Jugendgemeinderats in der Abitur-zeit zu viel war. Aufgrund dieser Erfah-rung war der nächste Schritt im Jahr2011, ein Jugendforum zu veranstalten,bei dem Jugendliche ihre Themen vor-bringen konnten, ohne sich zwingendzu binden. Wer sich mit bestimmtenThemen näher auseinandersetzenwollte, konnte sich dann in Arbeits-gruppen eintragen, die das Kinder-und Jugendbüro koordinierte. Leiderwaren die Ergebnisse dieses offenenForums wenig nachhaltig, obwohl sehrpositive Ansätze zu erkennen waren.

Ein Konzept entwickeln mitUnterstützung von außen

Als Weil der Stadt 2013 Modellkommu-ne im Programm „Jugend BeWegt“ derJugendstiftung Baden-Württembergund des Landesjugendrings Baden-Württemberg wurde, bekamen dieFachkräfte in Weil der Stadt Frank Be-cker als sachkundigen Coach zur Seitegestellt. Gemeinsam wurde nun über-legt, welche Form der Jugendbeteili-gung in einer Kommune wie Weil derStadt passgenau wäre, unter Berück-sichtigung der genannten Erfahrungen.

So kam man auf die Idee, einen Mit-telweg zwischen der stringenten Orga-nisation eines Jugendgemeinderatsund der offenen Struktur eines Jugend-forums einzuschlagen. Eine perfektePlattform hierfür war der Jugendfach-beirat, ein Gremium bestehend ausFachkräften, Vertretern der Gemein-deratsfraktionen und ehrenamtlichenVereinen wie dem Stadtjugendringund selbstverwalteten Jugendhaus.

KONTAKT:Amt für Jugend und SozialesTanja KüblerTel.: (0 70 33) 52 11 63E-Mail: [email protected]

Verein für Jugendhilfe e.V.Kinder- und Jugendbüro Weil der StadtMaximilian Frank,Agathe Mücke,Keplergasse 1, 71263 Weil der StadtTel.: (0 70 33) 3 05 19 99E-Mail:[email protected]

Konstituierende Sitzung des Jugendbeirats geleitet durch Bürgermeister Thilo Schreiber. FOTO: KINDER- UND JUGENDBÜRO WEIL DER STADT

22 Jugend BeWegt März 2015

Die Beilage „Jugend BeWegt“ wird heraus-gegeben von

� JugendstiftungBaden-WürttembergSchloßstr. 2374372 SersheimTel.: (0 70 42) 83 17 - 0Fax: (0 70 42) 83 17 - 40E-Mail: [email protected] Antes(Geschäftsführer der JugendstiftungBaden-Württemberg)

� LandesjugendringBaden-Württemberg e.V.Siemensstr. 1170469 StuttgartTel.: (07 11) 164 47 - 0

Fax: (07 11) 164 47 - 77E-Mail: [email protected]

� Redaktion:Angelika Vogt (Jugendstiftung),Udo Wenzl (Landesjugendring)Die Textbeiträge der Modellkommunenstammen von den Kommunen selbst.

� Anzeigen:Udo Wenzl

� Programm-Homepage:www.jugendbeteiligung-bw.de

� Druck:Ungeheuer + Ulmer KG GmbH + Co,Körnerstraße 14 - 18,71634 Ludwigsburg

IMPRESSUM

MACHEN SIE MIT!Antragstellungen für das Programm

sind für Kommunen bis zum20. März 2015 und bis zum

15. September 2015 möglich.

Alle Informationen findenSie dazu unter:

www.jugendbeteiligung-bw.de

Jugend BeWegt 23März 2015

„Jugend BeWegt“:Ein Programm für Partizipation

Kinder und Jugendliche brauchen des-halb möglichst viele Experimentierfel-der, in denen sie Beteiligung üben kön-nen und Demokratie erfahren. DiesesExperimentieren ist wichtig und kei-neswegs als Spielwiese zu verstehen.Das Engagement von Mädchen undJungen „in eigener Sache“ muss ernstgenommen und anerkannt werden undsetzt die Bereitschaft zu Veränderungvoraus. Der Demokratie wegen.

prägtes Engagement-Verständnis he-rangeführt.

Alles zur Jugendbeteiligung

Die Website www.jugendbeteiligung-bw.de bietet noch weit mehr Informa-tionen an und beantwortet Fragen wie:Warum ist Kinder- und Jugendbeteili-gung wichtig?, was ist das überhauptund wie soll das gehen? Wie gelingt Be-teiligung in Kommunen oder kommu-nalen Zusammenschlüssen? Dabeisind die Inhalte so aufbereitet, dass Ju-gendliche, Lehrkräfte, Vertreterinnenund Vertreter von kommunaler Seitesowie Professionelle der Jugendarbeitdie jeweils für sie wichtigen Informatio-nen schnell auffinden. Demokratie undBeteiligung müssen gelernt werden!

Ziele von „Jugend BeWegt. Politkkonkret“:

Das Programm möchte gezielt bewir-ken, dass Kinder und Jugendliche eineStimme erhalten, Ideen entwickelnund dabei gehört und ernst genom-men werden. Wichtig ist, dass von Be-ginn an mit einer durchgängigen Be-teiligungskultur gearbeitet wird. Da-bei muss das Lebensalter der Kinder,Jugendlichen und jungen Erwachse-nen berücksichtigt werden sowie de-ren unterschiedliche Milieus und Vor-erfahrungen. Mitbestimmung im Ge-meinwesen wird für die Kinder undJugendlichen damit erlebbar und dieEntwicklung des Demokratiever-ständnisses gefördert. Junge Men-schen werden frühzeitig an ein ausge-

In Baden-Württemberg gibt es in zahl-reichen Kommunen eine vielfältige Be-teiligungspraxis junger Menschen. Dieverschiedenen Wege und Formen, mitder jugendliche Partizipation dabeiumgesetzt wird, sind willkommen, ei-nen Königsweg gibt es nicht. Jede Kom-mune muss gemeinsam mit ihren Ju-gendlichen herausfinden, welcheForm am besten passt.

Deshalb zielt das von der Jugend-stiftung Baden-Württemberg unddem Landesjugendring Baden-Würt-temberg angebotene Programm „Ju-gend BeWegt – Politik konkret: lokal.wirksam. vernetzt.“ darauf, vorhan-dene Ansätze zu stärken, den Erfah-rungsaustausch zu bündeln und einNetzwerk von Kommunen/kommu-nalen Zusammenschlüssen, die sichdem Thema Jugendbeteiligung dau-erhaft verpflichtet fühlen und dabeiauf Qualität achten, aufzubauen undzu pflegen.

Modellphase

Seit 2012 wurden 16 Kommunen in dasProgramm als Modellkommunen auf-genommen, um das Konzept zu erpro-ben. Die sichtbaren Ergebnisse in denKommunen wie auch die Auswertungeiner begleitenden Evaluation habenim November 2014 zur Entscheidunggeführt, das Programm in eine Regel-förderung zu überführen.

Teilnahmevoraussetzungen

Voraussetzung für die Teilnahme amProgramm ist der ausdrücklicheWunsch einer Kommune, eines kom-munalen Zusammenschlusses, Beteili-gung Jugendlicher vor Ort zu unterstüt-zen. Außerdem gehört dazu die Bereit-schaft, in einen fachlichen Austausch-prozess mit anderen Programmteil-nehmenden zu treten.

Coaching als Programmbestandteil

Wichtigster Bestandteil der Pro-grammförderung ist das unterstützen-de Coaching im Bereich Partizipation.Ausgewählte Fachleute werden jedemgeförderten Projekt an die Seite ge-stellt, um eine individuell zugeschnit-tene Beratung im Beteiligungsprozesszu gewährleisten.

Darüber hinaus besteht die Mög-lichkeit, zusätzlich Fördermittel zurDurchführung von lokalen Projektvor-haben, die im Rahmen des Beteili-gungsprozesses entstanden sind, zubeantragen.

KONTAKT:Jugendstiftung Baden-Württemberg:Angelika Vogt, [email protected];Tel.: (0 70 42) 83 17 30 oderLandesjugendring Baden-Württemberg:Udo Wenzl, [email protected];Tel.: (07 11) 164 47 - 25

24 Jugend BeWegt März 2015

Ein wichtiger Bestandteil im Programm „Jugend BeWegt“ ist der Austausch der Vertreterinnen und Vertreter von Jugend-BeWegt-Kommunen beim jährlichen Treffen (Foto). Sie profitieren darübervom Erfahrungswissen anderer Partizipations-Akteure. Über den kollegialen Austausch hinaus begleiten im Coaching eingesetzte Fachleute die Akteure in den Kommunen. Bei Bedarf stehenMaterialien sowie Workshop- und Seminarangebote, die sich an Erwachsene und/oder Jugendliche wenden, zur Verfügung. FOTO: JUGENDSTIFTUNG