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Themen der Arbeitsblätter • Gewalt • Ursachen der Gewalt • Gewaltformen • Mobbing • Cybermobbing • Mut zu helfen • Streitschlichtung • Klassenklima • Regeln für ein friedliches Miteinander • Vorurteile • Toleranz • Integration • Weltreligionen • Stellung der Frau • Rechte und Pflichten 1 In Wörterbüchern finden sich folgende Definitionen zu Gewalt: Zwang, unrechtmäßiges Vorgehen, Einwirkung von Kraft und Macht. Lies dir die folgenden Begriffe durch und kreuze an, wenn die Handlung für dich Gewalt ist: Sachbeschädigung Rauferei Erpressung Ohrfeige Drohung Streiten Lügen Schubsen Kopfnuss Mobbing Beleidigung Misstrauen Was ist Gewalt ? 1 Was versteht man unter Gewalt? Lediglich in den extremen Formen, wie schlagen, quälen oder gar töten, erkennen viele Menschen konkrete Gewalt. Die eindeutige Zuordnung bestimmter Hand- lungen zu Gewalt wird häufig durch Verharmlosung erschwert. So wird eine Schlägerei manchmal als „Handgemenge“ umschrieben, der handfeste Streit auf dem Schulhof mit Tritten in den Unterleib als „Rauferei“ heruntergespielt. Körperliche Züchtigung gegenüber den eigenen Kindern wird von den Eltern als Mittel der Erziehung verkauft – getreu dem Motto: „Kleine Schläge auf den Hinter- kopf erhöhen das Denkvermögen.“ Doch Gewalt ist vieles mehr. AUFGABE ARbeITSbläTTeR für den handlungsorientierten Unterricht AUF eInen blICK Projekte und Ideen gesucht 1 Ihr Projekt oder Ihre Projektidee bis 31. Oktober 2011 anmelden 2 Auswahl der zehn besten Projekte und Ideen durch Experten aus Wissenschaft, Schule und Praxis und Einladung zum Workshop 3 Gewaltpräventions-Workshop von 9. bis 11. Dezem- ber 2011 in der Schwanenwerder Villa am Wannsee in Berlin: • Freitag: Anreise, Get-together für ein erstes Kennenlernen • Samstag: Gewaltpräventions-Workshop, gemeinsames Abendessen • Sonntag: Stadtrundfahrt durch Berlin, Abreise www.jugendgewalt-vorbeugen.de Die erste interaktive Internetplattform für Projekte der Gewaltprävention bei Kindern und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte • Vorstellung und Vernetzung von Gewaltpräventions- Projekten und -Projektideen • Forum für den Austausch mit Projektkoordinatoren und Akteuren der Gewaltprävention • Projekt-Suchmaschine Kostenlose Unterrichtsmaterialien (siehe Rückseite) 15 Arbeitsblätter für Hauptschulen zum Thema Gewalt und Gewaltprävention auf der Webseite zum Download bereitgestellt 7 Phase 1 Die Teilnehmer der Streit- schlichtung begrüßen sich und stellen sich vor. Die Regeln der Streitschlichtung werden erklärt und von den Streitparteien akzeptiert: Der Schlichter ist unparteiisch. Das Gespräch bleibt geheim. Jede Streitpartei trägt ihre Sichtweise ehrlich vor. Es werden keine Schimpfwörter und Beleidigungen verwendet oder Gewalt angewendet. Die Streitenden lassen einander ausreden und unterbrechen nicht. Die Streitenden respektieren sich gegenseitig. Es wird gemeinsam nach einer Lösung gesucht, die für beide Streitparteien gerecht ist. Es wird die Sprechreihenfolge fest- gelegt, z. B. durch Münzwurf. Die vier Phasen der Streitschlichtung Teilt euch in kleinere Gruppen von mindestens drei Personen auf und übt die Phasen der Streit- schlichtung. Überlegt euch dazu Streitsituationen, möglicherweise aus eurer eigenen Erfahrung, und versucht, den Streit zu schlichten. Phase 2 Beide Streitparteien berichten nacheinander aus ihrer Sicht den Streit, um herauszufinden, wie es zum Streit gekommen ist. Der Schlichter achtet darauf, dass die Regeln eingehalten werden, wiederholt die Aussagen und fasst sie zusammen. Der Schlichter kann Orientierungs- fragen stellen: Wann hat euer Streit angefangen? Was ist genau passiert? Warum bist du so wütend? Was ist dir daran so wichtig? Phase 3 Der Schlichter fordert die Strei- tenden auf, sich Lösungen zu überlegen: Habt ihr eine Idee, wie es weitergehen soll? Was möchtest du? Was würdest du ändern? Wenn den Streitparteien keine Lösung einfällt, bietet der Schlichter einen Lösungsvorschlag an. Die Lösung muss für beide Streit- parteien akzeptabel und gerecht sein. Phase 4 Die gemeinsam erarbeiteten Lösungen werden in einen Vertrag geschrieben. Beide Streitparteien und der Schlichter unterschreiben den Ver- trag, wenn sie einverstanden sind. Es wird ein Termin ausgemacht, um nachzuprüfen, ob sich beide Streitparteien an den Vertrag gehalten haben. AUFGABE Europäische Union Europäischer Integrationsfonds PRojeKTe Und Ideen GeSUChT Gewalt verhindern – Integration fördern www.jugendgewalt-vorbeugen.de stehen zum Download auf dem Internetportal www.jugendgewalt-vorbeugen.de bereit eignen sich für den fächerübergreifenden Unterricht in Politik, Sozialkunde, Ethik und Religion sind Übungsblätter mit Augenmerk auf der Schüleraktivität fördern den interkulturellen Dialog zwischen Ihnen und Ihren Schülerinnen und Schülern sowie zwischen Ihren Schülerinnen und Schülern untereinander

Jugendgewalt vorbeugen

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Die bundesweite Aktion „Gewalt verhindern – Integration fördern“ wird vom Europäischen Integrationsfonds und dem Bundesinnenministerium gefördert und soll Gewalt bei Kindern und Jugendlichen vorbeugen.

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Page 1: Jugendgewalt vorbeugen

Themen der Arbeitsblätter•Gewalt•UrsachenderGewalt•Gewaltformen•Mobbing•Cybermobbing•Mutzuhelfen•Streitschlichtung•Klassenklima•RegelnfüreinfriedlichesMiteinander•Vorurteile•Toleranz•Integration•Weltreligionen•StellungderFrau•RechteundPflichten

1

In Wörterbüchern finden sich folgende Definitionen zu Gewalt:

Zwang, unrechtmäßiges Vorgehen, Einwirkung von Kraft

und Macht. Lies dir die folgenden Begriffe durch und kreuze an,

wenn die Handlung für dich Gewalt ist:

Sachbeschädigung Rauferei

Erpressung Ohrfeige

Drohung Streiten

Lügen Schubsen

Kopfnuss Mobbing

Beleidigung Misstrauen

Was ist Gewalt?

1

Was versteht man unter Gewalt?

Lediglich in den extremen Formen,

wie schlagen, quälen oder gar

töten, erkennen viele Menschen

konkrete Gewalt. Die eindeutige

Zuordnung bestimmter Hand-

lungen zu Gewalt wird häufig

durch Verharmlosung erschwert.

So wird eine Schlägerei manchmal

als „Handgemenge“ umschrieben,

der handfeste Streit auf dem

Schulhof mit Tritten in den Unterleib

als „Rauferei“ heruntergespielt.

Körperliche Züchtigung gegenüber

den eigenen Kindern wird von den

Eltern als Mittel der Erziehung

verkauft – getreu dem Motto:

„Kleine Schläge auf den Hinter-

kopf erhöhen das Denkvermögen.“

Doch Gewalt ist vieles mehr.

AUFGABE

ARbeITSbläTTeR

fürdenhandlungsorientiertenUnterrichtAUFeInenblICK

ProjekteundIdeengesucht

1 Ihr Projekt oder Ihre Projektidee bis 31. Oktober

2011 anmelden

2 Auswahl der zehn besten Projekte und Ideen durch

Experten aus Wissenschaft, Schule und Praxis und

Einladung zum Workshop

3 Gewaltpräventions-Workshop von 9. bis 11. Dezem-

ber 2011 in der Schwanenwerder Villa am Wannsee

in Berlin:

•Freitag:Anreise,Get-togetherfüreinerstes

Kennenlernen

•Samstag:Gewaltpräventions-Workshop,

gemeinsames Abendessen

•Sonntag:StadtrundfahrtdurchBerlin,Abreise

www.jugendgewalt-vorbeugen.de

DieersteinteraktiveInternetplattformfürProjekte

der Gewaltprävention bei Kindern und Jugendlichen

mit Zuwanderungsgeschichte

•VorstellungundVernetzungvonGewaltpräventions-

Projekten und -Projektideen

•ForumfürdenAustauschmitProjektkoordinatoren

und Akteuren der Gewaltprävention

•Projekt-Suchmaschine

Kostenlose Unterrichtsmaterialien(sieheRückseite)

15ArbeitsblätterfürHauptschulenzumThema

Gewalt und Gewaltprävention auf der Webseite zum

Download bereitgestellt

7

Phase 1

•Die Teilnehmer der Streit-schlichtung begrüßen sich und stellen sich vor.•Die Regeln der Streitschlichtung werden erklärt und von den Streitparteien akzeptiert: Der Schlichter ist unparteiisch. Das Gespräch bleibt geheim. Jede Streitpartei trägt ihre Sichtweise ehrlich vor. Es werden keine Schimpfwörter und Beleidigungen verwendet oder Gewalt angewendet. Die Streitenden lassen einander ausreden und unterbrechen nicht. Die Streitenden respektieren sich gegenseitig. Es wird gemeinsam nach einer Lösung gesucht, die für beide Streitparteien gerecht ist.•Es wird die Sprechreihenfolge fest-gelegt, z. B. durch Münzwurf.

Die vier Phasen der Streitschlichtung

Teilt euch in kleinere Gruppen von mindestens drei Personen auf und übt die Phasen der Streit-schlichtung. Überlegt euch dazu Streitsituationen, möglicherweise aus eurer eigenen Erfahrung, und versucht, den Streit zu schlichten.

Phase 2

•Beide Streitparteien berichten nacheinander aus ihrer Sicht den Streit, um herauszufinden, wie es zum Streit gekommen ist.•Der Schlichter achtet darauf, dass die Regeln eingehalten werden, wiederholt die Aussagen und fasst sie zusammen.•Der Schlichter kann Orientierungs-fragen stellen: Wann hat euer Streit angefangen? Was ist genau passiert? Warum bist du so wütend? Was ist dir daran so wichtig?

Phase 3

•Der Schlichter fordert die Strei-tenden auf, sich Lösungen zu überlegen: Habt ihr eine Idee, wie es weitergehen soll? Was möchtest du? Was würdest du ändern?•Wenn den Streitparteien keine Lösung einfällt, bietet der Schlichter einen Lösungsvorschlag an.•Die Lösung muss für beide Streit-parteien akzeptabel und gerecht sein.

Phase 4

•Die gemeinsam erarbeiteten Lösungen werden in einen Vertrag geschrieben.•Beide Streitparteien und der Schlichter unterschreiben den Ver-trag, wenn sie einverstanden sind.•Es wird ein Termin ausgemacht, um nachzuprüfen, ob sich beide Streitparteien an den Vertrag gehalten haben.

AUFGABE

Europäische UnionEuropäischer Integrationsfonds

PRojeKTeUndIdeenGeSUChT

Gewaltverhindern–Integrationfördern

www.jugendgewalt-vorbeugen.de

stehen zum Download auf dem Internetportal www.jugendgewalt-vorbeugen.de bereit

eignensichfürdenfächerübergreifendenUnterrichtinPolitik,Sozialkunde,EthikundReligion

sindÜbungsblättermitAugenmerkaufderSchüleraktivität

förderndeninterkulturellenDialogzwischenIhnenundIhrenSchülerinnenundSchülern sowiezwischenIhrenSchülerinnenundSchülernuntereinander

Page 2: Jugendgewalt vorbeugen

Impressum

Zeitbild „Gewalt verhindern – Integration fördern“,

gefördert vom Europäischen Integrationsfonds

und dem Bundesministerium des Innern.

V.i.S.d.P.: Bernd Woischnik, Zeitbild Stiftung,

Reichenbachstraße1,80469München,Juni2011

RedaktionundText:KatjaHaase

Bildnachweis:ChristianHartmann,Evangelische

Bildungsstätte auf Schwanenwerder, iStockphoto

Gestaltung:setzit.RichertGmbH,SanktAugustin

Druck: Schätzl Druck und Medien e. K., Donauwörth

Printed in Germany

www.jugendgewalt-vorbeugen.de

IhreTeilnahme

SieführeneinkonkretesProjekt

durch, um Gewalt bei Jugend-

lichen vorzubeugen?

Sie haben eine konkrete Idee, die

Sie gemeinsam mit Jugendlichen

entwickeln und umsetzen wollen?

Sie kooperieren mit außerschuli-

schen Einrichtungen?

Unter www.jugendgewalt-vorbeugen.de können Sie bis 31.oktober2011 Ihr Projekt oder

Ihre Projektidee anmelden und an der

bundesweiten Aktion zur Gewaltprä-

vention bei Kindern und Jugendlichen

teilnehmen.

bittefüllenSiedazudasbeiliegendeAnmeldeformularausundfaxeneszurückandieZeitbildStiftungunter(089)268279.

Alles Wichtige im Überblick

Die AktionIhreAuszeichnung

AlleanIhremProjektbeteiligtenSchülerinnenundSchülererhalteneinepersönlicheUrkunde,unter-zeichnetvombundesinnenminister.

dieleiterinnenundleiterderzehnbestenProjekteundIdeenwerdenzumgroßenGewaltpräventions-Workshopvon9.bis11.dezember2011indieSchwanenwerderVillaamWannseeinberlineingeladen.

dieAktion

Die Gewalt von Kindern und Jugendlichen

in Deutschland ist zu hoch. Vor allem

Brutalität und Intensität der Gewalttaten

nehmentrotzrückläufigerGewaltdelikte

kontinuierlich zu. Nichtdeutsche Jugendliche

sind besonders betroffen, denn fehlende

Integration und Gewaltbereitschaft sind

oftengmiteinanderverknüpft.

Die bundesweite Aktion „Gewalt verhindern

– Integration fördern“ will Gewalt bei

Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte

vorbeugen und ihre Integration in Deutschland

fördern.ImbesonderenFokusderAktion

stehentürkischeKinderundJugendliche

als größte Gruppe unter den Zuwanderern

mit zugleich sehr hoher Gewaltbereitschaft.

Die neu eingestellten Projekte kurz vorgestellt

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