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Kostenlos für Sie JULI 2011 JUNG im ALTER Das MAGAZIN für die Generation 50plus Freiheit, Freizeit, Clubgefühl Sanfte Wege mit Ayurveda Wohnen mit Weitblick

"JUNG im ALTER" Das Magazin für die Generation 50plus

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"JUNG im ALTER" Ausgabe 01.2011

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Page 1: "JUNG im ALTER" Das Magazin für die Generation 50plus

Kostenlos für Sie

JULI 2011

JUNG im ALTERDas MAGAZIN für die Generation 50plus

Freiheit, Freizeit, Clubgefühl

Sanfte Wege mit Ayurveda

Wohnen mit Weitblick

Page 2: "JUNG im ALTER" Das Magazin für die Generation 50plus

Klinikum Landau-SÜWWir für Sie.

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Unser Klinikum Landau-Südliche Weinstraße verfügt in den Kliniken in Annweiler, Bad Bergzabern und Landau über ins-gesamt 485 Planbetten. In unseren ausgewiesenen Versorgungs-schwerpunkten in den Bereichen Viszeralchirurgie, Kardiologie(24-Stunden Bereitschaftsdienst des Herzkatheterlabors), Stroke Unit (Regionale Schlaganfalleinheit), Palliativmedizin, Geriatrie und unserem ausgewiesenen Diabetologischen Zentrum sowie in unserem Interdisziplinären Bauch- und Darmzentrum, unserem Zentrum für Gelenkchirurgie und unserem Wirbelsäulenzentrumstehen unsere Patienten stets im Mittelpunkt.

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Page 3: "JUNG im ALTER" Das Magazin für die Generation 50plus

Editorial 3

Was haben wir schon für Titulierungen abbekom-men: Von „Best Agers“ über „Fiftys“ bis hin zu den „Frühsenioren“. Wenn man sich’s einmal genau überlegt: All diese Begriffe bezeichnen eigentlich ganz normale Menschen wie Du und ich. Nur dass eben diese besondere Alters-gruppe gemeint ist... Die Generation 50plus ist die Stütze unserer Gesell-schaft. Im Vergleich zu den um zwei Jahrzehnten Jüngeren gelten sie als be-sonders zuverlässig, solide und fi nanzkräftig. Schließ-lich haben sie für ihr Geld

Kein Widerspruch!jung, wie man sich fühlt. Deshalb ist „Jung im Alter“ kein Widerspruch, sondern eine Lebensein-stellung. Die Gegenwart genießen und optimistisch nach vorne schauen. Nach diesem Motto leben viele Menschen der Generation 50plus, die wir getroffen haben und von denen wir in dieser ersten Ausgabe berichten. Ob sie eintau-chen in die Wellness-Welt Ayurveda oder ob sie Mitglied in einem Freizeit-Club sind – diese Menschen leben danach: „Jung im Alter“. Dieses Heft bietet viele Anregungen, Ihr Le-

Jahre lang erfolgreich gearbeitet. Im Vergleich zu den um zwanzig Jahre Äl-teren genießt die Genera-tion 50plus den Ruf, aktiv und sportlich zu sein. Vor allem sind sie im Vergleich zu früher wesentlich un-ternehmungslustiger. Das wird auch so bleiben! Wie haben unser Maga-zin für Sie deshalb „Jung im Alter“ genannt. Ein Lifestyle-Magazin für die Region Süd- und Vor-derpfalz und für Sie, die sich in den besten Jahren befi nden. Der schönen, netten Redewendung nach ist man immer genau so

ben zu genießen.

Herzlichst

Thomas DanzerHerausgeber Jung im Alter,

Inhalt

Freiheit, Freizeit, Clubgefühl!

Monika Wehn organisiert in der Südpfalz den Ü-50-Freizeit-Club. Sie treffen sich in ihrer Freizeit. Sie gehen gemeinsam walken, unternehmen Ausfl üge und Städtetouren oder sie gehen zusammen ins Konzert oder Kino. Freizeit-Clubs bringen Menschen zusam-men, die mehr erleben und andere Leute kennen lernen wollen. „Jung im Alter“ hat die unternehmungslustigen Freizeit-Clubler besucht... Seite 6

Wohnen mit Weitblick

Zum guten Wohnen gehört auf jeden Fall eine gute Nachbarschaft. Die LAWOGE - Landauer Wohnungsbau Gemeinschaft - hat sich zusammen getan: Bei ihnen wohnen mehrere Generati-onen unter einem Dach. Und weil das Wohnprojekt so er-folgreich ist, haben sie sich jetzt vergrößert und bauen das Erweiterungsgebäude „Haus II“.

Seite 16

Keine Angst vor dem Urologen Seite 5

Sanfte Wege mit Ayurveda Seite 12

HistoScanning Seite 18

Lebensräume für Jung und Alt Seite 4

Gut und verantwortungsvollAuto fahren Seite 11

Sicherheit für Angehörige Seite 15

Wie man ins Alter inverstie-ren kann Seite 15

Gesundheit

Lebensqualität

Freizeit

Ratgbeber

IMPRESSUMVerlag und Herausgeber:

Südpfalz-Verlag · Thomas Danzer

Kirchgasse 13, 76865 Insheim

Telefon 06341/89 72 86, Fax 06341/89 72 85

E-Mail: [email protected]

ViSdP: Thomas Danzer

Bezug: Kostenfrei an die Haushalte und in

den Auslagestellen

Redaktionsleitung:

Dr. Sven Scherz-Schade

Anzeigenleitung:

Jürgen Hener,

Telefon 06341 / 89 72 86

Mobil: 0162 / 24 59 271

E-Mail: [email protected]

Satz, Lithos und Gestaltung: Dirk Tschakert

Titelfoto: fotolia

Druck: Chroma Druck & Verlag GmbH,

Werkstr. 25, 67354 Römerberg

Auflage: 20.000

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird

keine Haftung übernommen!

Erscheinen: nächster Termin September 2011

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Lebensqualität4

Lebensräume für Jung und Alt Das Projekt „Lebensräume für Jung und Alt“ mit angegliedertem Pfl egeheim wird umgesetzt. Der Ortsgemeinderat Maikammer hat in seiner Sitzung im Herbst 2009 mit einem einstimmigen Beschluss die letzten Schwierigkeiten ausge-räumt und den Weg für den Bau des Projektes geebnet.

In Maikammer entsteht die herrliche Wohnanlage, in der auch 44 Pfl egeplätze angegliedert werden. Wohnen mit hoher Lebensqualität. Foto: VG Maikammer

Wohnen mit angegliedertem Pfl egeheim

Das Projekt sieht den Bau einer Wohnanlage für „Jung und Alt“ mit 18 Wohnungen am Standort der „Alten Steinmühle“ in Maikammer vor. Die „Alte Steinmühle“ selbst soll unter Beibe-haltung erhaltenswerter Bausubstanz zu einer Begegnungsstätte für die Bewohner der Wohnanlage und für Bürger der Ortsge-meinde umgebaut werden. In der Wohnanlage wird eine Gemeinwesensarbeite-rin als Ansprechpartner für die Bewohner zur Verfügung stehen. Diese wird auch Angebote „in die Gemeinde hinein“ unterbreiten. Das Projekt wird getragen vom Gedanken der Nachbar-schaftshilfe. Die Gemeinwe-senarbeit will das Land in der Anlaufphase fi nanziell unterstützen.Der Wohnanlage wird ein Pfl egeheim mit 44 Pfl ege-plätzen angegliedert wer-den. Dieses und die Gemein-wesenarbeit wird von der „St.-Anna-Hilfe für ältere Menschen gGmbH“, einer Tochter der Stiftung Lieben-au betrieben und angeboten. Bürgermeister Schäfer zeigte sich erfreut darüber, dass nach zwei Jahren in-tensiver Gespräche nunmehr ein Durchbruch für die Realisierung des Projektes gelungen ist. Die Finanzie-rung des Pfl egeheims, für dessen Bau in Rheinland-Pfalz keine Landeszuschüs-se gewährt werden, wird nunmehr von der Stiftung Liebenau alleine getragen.„Die Verwirklichung dieses

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Denn jemand muss sich kümmern.

Projektes ist ein Meilenstein für unsere Ortsgemeinde Maikammer und deren Bürger. Die Wohnanlage und das Pfl egeheim stärken die Sozialkompetenz in der Ortsgemeinde in hohem Maße und schaffen opti-male Voraussetzungen für das „Älter werden in der Gemeinde“. Der Ortsge-meinderat habe mit diesem Beschluss nachhaltig seine Verantwortung für die ältere Generation unter Beweis gestellt“, so Bürgermeister Karl Schäfer. Die im Grund-lagenvertrag mit der „St. Anna-Hilfe gGmbH“ und der Ortsgemeinde vereinbarte vertrauensvolle Zusammen-arbeit kann jetzt erfolgreich umgesetzt werden.Mit diesem Projekt können des Weiteren ca. 44 neue Arbeitsplätze in der Ortsge-meinde geschaffen werden. Die erforderlichen Vertrags-werke und das Baugeneh-migungsverfahren sollen jetzt zügig vorangetrieben werden.Die Fertigstellung ist für Mitte 2012 geplant. Die Wohnanlage mit 22 Woh-nungen wird vom Bauträger RG Residential GmbH und der Gerst Massivbau GmbH errichtet.

KONTAKTVerbandsgemeindeverwal-tung MaikammerImmengartenstr. 2467487 MaikammerTel.: 06321 5899-0Fax: 06321 5899-99eMail: poststelle(at)maikammer.de

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Gesundheit 5 Gesundheit

Was ist eigentlich die Prostata?Die Prostata wird auch Vor-steherdrüse genannt. Sie ist ein etwa kastaniengroßes Or-gan, das in seiner Form wie ein halber Apfel aussieht. Die Prostata produziert ein mil-chiges Sekret, das für die Samenzellen wichtig ist. Sie sorgt dafür, dass beim Samen-erguss das Sperma durch die Harnröhre nach außen ge-langt – und verhindert umge-kehrt, dass beim Wasserlas-sen Urin in die Samenwege gelangt.

Welche Probleme kann es geben?Neben der gutartigen Vergrö-ßerung der Prostata gibt es die Prostatitis, eine Entzün-dung. Darüber hinaus können sich in dem Organ auch Steine bilden. Alle diese Erkrankun-gen machen Probleme – sie reichen von Sexualstörun-gen bis hin zu Infektionen des Harntrakts oder einer Harn-vergiftung.

Die zweithäufigste Krebsto-desursache bei Männern ist der Prostatkrebs. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht: Durch eine re-gelmäßige Vorsorgeuntersu-chung kann das Karzinom im frühen Stadium erkannt und geheilt werden.

Auf zum Männerarzt !Diese guten Heilungschancen sind ein stichhaltiger Grund, die jährliche Früherken-nungsuntersuchung durchzu-führen. Jeder gesetzlich versi-cherte Mann hat ab 45 Jahren einmal im Jahr Anspruch da-rauf. Die Untersuchung beim Urologen ist unkompliziert und schmerzfrei.

Umso erstaunlicher, dass nur jeder siebte Mann sie in An-spruch nimmt. „Dabei wird es mit zunehmendem Al-ter immer wahrscheinlicher, dass sich das Prostatagewebe verändert“, so Gerald Haupt, Chefarzt der Urologie im Vin-zentius-Krankenhaus Landau. Er empfiehlt deshalb auch un-bedingt die jährliche Kontrol-le des Prostata-Blutwerts PSA.

Gebündelte KompetenzSeit Januar dieses Jahres lei-tet Prof. Haupt auch die Uro-

logie am Vinzentius-Kranken-haus. Zusammen mit Kollegen engagiert er sich im Netzwerk Urologie Pfalz. Davon profi-tiert die Männerwelt in der Pfalz, denn die Netzwerkpart-ner der Urologie Pfalz sind in Neustadt, Landau, Wörth, Germersheim und Speyer.

Niedergelassene wie Klinik-ärzte bündeln Ihre Kompeten-zen. Die Praxen und die Uro-logischen Kliniken in Landau und Speyer sind miteinan-der vernetzt und sichern eine durchgängige Betreuung der Patienten bei der konservati-ven wie operativen Therapie.

„Eine einmalige Konstellation, die Vorbildcharakter für ganz Deutschland hat,“ so Prof. Haupt. Denn im Ernstfall bedeutet es für den Patien-ten eine optimale Betreuung im gesamten Behandlungs-prozess.

Keine Angst vor dem Urologen!Prostata-Vorsorge geht alle Männer anEine gesunde Prostata steht für Lebensqualität. Dabei kann eine Vergrößerung des Organs durchaus schon ab 40 Jahren vorkommen. Bei Männern ab 60 gilt: Drei Viertel von ihnen haben mit Problemen zu tun, die eine Prostatvergrößerung mit sich bringt.

Mehr Informationen zum Thema Prostata und

Urologie Pfalz erhalten Sie unter der Telefonnummer

(06232) 133-311 und im Internet unter

www.urologie-pfalz.de.

Prof. Dr. med. Haupt

in München

Stationen

Schwerpunkte

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Freizeit6

Freiheit, Freizeit, Clubgefühl Wie Freizeit-Clubs unser Leben und Alltag verschönern

Treffpunkt im Park. Etwa ein Dutzend Frauen und Män-ner um die Fünfzig warten an einem warmen Montag Abend im Mai vor dem Bier-gartenlokal ‚Kühler Krug’ in Karlsruhe und plaudern. Sie tragen Sportlerkleidung und Turnschuhe. Diesmal haben sie sich zum Walken getrof-fen. Erst Ende letzter Woche haben sie gegeneinander Badminton gespielt und fest-gestellt, dass dem ein oder anderen ein bisschen mehr Kondition gar nicht schaden würde. Da wäre Walken ge-nau das richtige – so der Vor-schlag aus der Gruppe. Ergo: Man trifft sich, walkt ein knappes Stündchen durch

die Parkanlage und freut sich beim anschließenden Pils, Export oder Mineral-wasser auf die anstehenden Termine: Ein Theaterbesuch nächste Woche, dann ein Ausfl ug mit Stadtführung, eine Wandertour in der Pfalz ... Und dann wollen sie auch wieder Badminton spielen. Nein, Langeweile kommt ganz bestimmt nicht auf. Seit neun Jahren organisiert Monika Wehn die Freizeit-Clubs Landau und Karlsruhe. „Ein Erfolgskonzept“, sagt sie: „Der Freizeit-Club bringt Menschen zusammen, die in ihrer Altersgruppe etwas gemeinsam unternehmen wollen.“ Die Mitglieder sind

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Freizeit 7 Freizeit

in gewisser Weise aufge-schlossener und wollen etwas unternehmen. Zu-mindest mehr als viele ihrer gleichaltrigen Bekannten, die sie nicht ständig hinter dem Ofen hervorlocken wollen. Es sind sowohl Singles als auch Paare mit dabei, die über den Freizeit-Club Kontakt und Anschluss suchen.“ Letz-teres nämlich ist, wenn man sich’s für die aktive Lebens-phase unserer besten Jahre einmal genauer überlegt, gar nicht so einfach, geschwei-ge denn selbstverständlich. Möglichkeiten und Situa-tionen, wo man jemanden (oder überhaupt Leute) ken-nenlernt, werden selten. Aus berufl ichen Gründen zum Beispiel musste Martin im vergangenen Dezember umziehen. Derzeit lebt er als Single. Da kommt einiges zusammen, was sein Leben entscheidend prägt: Neue Stadt, neues Umfeld und ein Job, der ihm viel abverlangt. „Da sind Ruhezeiten wich-tig“, sagt Martin, „aber eben auch Aktivitäten in der Frei-zeit.“ Wer nur für sich allein auf dem Sofa abhängt, der verpasst sein Leben – wohl-möglich, ohne es zu merken. Freizeit ist ein kostbares Gut, das parallel zum Berufsleben sinnvoll eingetaktet sein will. „Wenn ich jedes Mal gucken müsste, was zum Beipsiel im Kino läuft, wer da mit mir gern welchen Film angucken würde... Oder wenn ich ans gemeinsame Essen gehen oder an Restaurantbesuche denke. Das wäre mir, ehrlich gesagt, jedes Mal aufs Neue viel zu anstrengend.“ Ob Kino oder Bowling, Bo-genschießen oder Kanutour, Tagestrip oder Urlaubsreise: Genau diese „Planerei“ übernimmt Monika Wehn für alle Mitglieder. Für sie ein Full-Time-Job. Für Martin ein Service. „Natürlich ist das meinerseits Bequemlichkeit und Konsum“, sagt er: „Das

ist doch aber okay, oder?“ Der Freizeit-Club ist kosten-pfl ichtig. Anders geht’s nicht. Schließlich ist das organi-satorische Drumrum, wenn man sich drauf verlassen will, eine gehörige Portion Arbeit. „Das macht letzten Endes die Professionalität unseres Clubs aus“, sagt Mo-nika Wehn. Die Mitgliedsbei-träge sind – vergleichbar wie in Fitness-Studios – je nach Mitgliedsdauer gestaffelt und letzten Endes so niedrig ge-halten, dass sie für jeden, der hier mit dabei sein möchte, erschwinglich sind. Als Gegenleistung schenkt der Freizeit-Club seinen Mit-gliedern eine höhere – oder zumindest andere – Lebens-qualität. „Viele Sachen hätte ich ohne den Club wirklich nicht kennen gelernt“, ist Martin überzeugt und schwärmt von der Cocktail-Bar im Schlosshotel, wo sie in der Gruppe die Happy-Hour getestet hätten. Tat-sächlich: Bestimmte Unter-nehmungen lassen sich beim besten Willen nicht alleine angehen. Das Alter spielt übrigens bei den wenigsten Aktivitäten die entscheidende

Rolle. Es gibt den Ü50-Club, aber auch die Ü30-Gruppe – so jedenfalls hatte der aus Esslingen am Neckar stam-mende Ideengeber Peter Rie-del das Freizeitclub-Konzept entworfen. Monika Wehn: „Wer jünger ist und bei den Ü50ern etwas fi ndet und mitmachen möchte, kann das jederzeit tun und umgekehrt. Wenn’s um Sport oder um etwas anstrengendere Wan-derrouten geht, muss man sich eben einigen.“ Beim Walken jedenfalls muss niemand sich oder anderen etwas beweisen. Martin hat, weil er ansonsten auch Sport macht, einen schnelleren Schritt als die anderen und läuft vorne weg. Zwei Mal wartet er, bis die Gruppe ihn wieder einholt. Extra neue Walkingstöcke hat sich Beate zugelegt: „Wenn schon Walken, dann richtig.“ Vor zwei Jahren, da war sie 49, hatte Beate eine Art Aha-Er-lebnis, das die berufstätige, erfolgreiche Frau nachdenk-lich stimmte. Einer ihrer gleichaltrigen Kollegen starb an einem Herzinfarkt, ein anderer erlitt – wohl auch wegen Überarbeitung und Stress – einen Hirnschlag und war fortan halbseitig gelähmt. „So platt wie das klingt, aber so wollte ich nicht enden“, sagt Beate, die daraufhin ihren Arbeitsplatz in Bayern kündigte und sich bundesweit aufs Geratewohl auf eine neue Stelle bewarb. „Ich bin dann von Berufs we-gen hier gelandet und fand die Treffen über den Freizeit-club ideal, um Leute kennen zu lernen.“ Mit Arbeitskollegen wollte sie nicht unbedingt auch ihre Freizeit verbringen. Für die „Work-Life-Balance“ näm-lich sei das nicht ganz so günstig. Denn oftmals spricht man schließlich auch in den Abendstunden wieder über die Arbeit. Und genau das wollte Beate ja abschalten.

Monika Wehn aus Herxheim organisiert für Unternehmungslustige.

Sie lebt jetzt übrigens auch gesünder, geht gerne – eines ihrer Hobbys nach – tauchen. Allerdings nur, wenn’s warm und schön dafür ist. Deshalb war der Tauch-Club, den sie ausprobierte und bei Eises-kälte in tiefe Alpenseen ge-schickt wurde, nicht so ganz das richtige. Wenn sich im Freizeit-Club jemand fände, könnte man eventuell auch tauchen gehen. „Jetzt aber walken wir erstmal...“ Vorschläge zu Unterneh-mungen nimmt Monika Wehn in ihrer Planung immer gerne auf. Hierzu tauschen sich die Mitglieder auch übers Internet auf ihrer Homepage aus. Schließlich dient der Freizeit-Club auch als eine Art Kontakt-Börse, die Leute zusammen bringt. „Das Online-Netzwerk ist in

den letzten Jahren immer wichtiger geworden“, sagt Monika Wehn. „Wir wollen aber, dass die Leute nicht nur zuhause vor dem Rechner sitzen, sondern dass wir uns real treffen.“ Die Südpfälzer kommen dafür ebenso oft zu den Karlsruhern wie umge-kehrt. Der Freizeit-Club hat seine Fühler weit ausge-streckt.

INFOwww.freizeitclub-suedpfalz.deTel: 07276 919 166

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Geld und Recht8

Komfortabel leben im eigenen HausDie meisten Menschen möchten im Alter möglichst lange im eigenen Zuhause wohnen. Gezielte Maßnahmen helfen dabei.

Werden junge Familien nach ihren Wohnwünschen gefragt, dann gehört ein geräumiges Einfamilienhaus mit großem Garten zu den Favoriten. Im Alter wird dieses Traumhaus jedochmanchmal zur Belastung, Wenn die Kinder aus dem Haus sind, stehen Zimmer leer, das ausgedehnte Grund-stück kosten Zeit und Kraft. Viele entscheiden sich daher nach dem 50. Lebensjahr zu größeren Veränderungen an ihrer Wohnsituation. Gründe sind in den meisten Fällen Reparaturen, die jedoch mit altersgrechten Verbesse-rungen verknüpft werden.

UmbauEtwa jeder dritte Moder-nisierer denkt schon an eine spätere Hilfs- und Pfl egebedürftigkeit. So bauen Eigentümer größerer Gebäude das Erdgeschoß

beispielsweise so um, dass sie später auf einer Ebene wohnen können. Schwel-lenfreiheit spielt dabei eine ebenso große Rolle wie die altersgerechte Ausstattung des Badezimmers.

Mehr KomfortBei allen Veränderungen geht es der älteren Generation auch um eine bessere Wohn- und Lebensqualität. Zimmer, welche durch den Auszug der Kinder frei wurden, werden zum Hobbyraum oder zur Ankleide, zum Gäste- oder geräumigeren Schlafzimmer. Egal für welche Verbesse-rungen sie sich entscheiden: Prüfen Sie vor dem Umbau, ob ihres Vorhaben gleich mit energetischen Modernisie-rungen (z. B. Wärmedämm-fenstern) verbinden können. Denn mehrere Maßnahmen in einem Durchgang sparen nicht nur Zeit, sondern auch

Kosten.Kleine MaßnahmenEs sind nicht unbedingt große Umbauten erforder-lich, um sich für spätere Zeiten zu rüsten. Bereitskleine Veränderungen sichern den Komfort im Alter: Alle Bereiche im und um das Haus sollten leicht und schwellenlos erreichbar sein. Hat das Gebäude steile Treppen, kann eine Rampe oder ein Aufzug sinnvoll sein. Durch einheitliche Bodenbelä-ge vermeiden Sie zudem Stolperfallen. Wanddurch-brüche etwa in Bad oder Küche garantieren mehr Bewegungsfreiheit, eine unterfahrbare Spüle und verstellbare Arbeitsplatten erleichtern das Kochen und Backen. Ergonomische Möbel sowie Schränke und Regale, die auch im Sitzen erreichbar sind, bieten

mehr Komfort.Verkauf der ImmobilieBei zu hohem Modernisie-rungsaufwand ist natürlich auch ein Verkauf der Immo-bilie in Erwägung zu ziehen, insbesondere wenn die Immo-bilie zu groß ist. In diesem Fall spielen auch die Bewirtschaf-tungskosten der Immobilie eine entscheidende Rolle. Eine sinnvolle Alternative ist dann der Verkauf des Anwesens und der Kauf eines kleineren kompakten Hauses, oder einer Eigentumswohnung in alters-gerechtem Umfeld.

Staatliche UnterstützungDie Bundesregierung fördert altersgerechte Umbauten, in dem sie Darlehen der KfW zu besonders günstigen Zins- und Tilgungskonditi-onen gewährt. Beim Kauf einer Immobilie kann auch noch bis zum Renteneintritt die aktuelle Wohnriesterför-

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Wohnen und Einrichten 9

Ausgezeichnet!Generationenfreundliches Einkaufen

„Bei uns gibt es keine hochstehenden Ecken oder Kanten“, sagt Peter Sche-rer, Geschäftsführer der Landauer Firma Teppich Scherer. „Alles ist barriere-frei...“ Ob Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen. Bei Teppich Scherer können alle mühelos und barrierefrei einkaufen. Jung und alt. Deshalb hat das Geschäft auch jetzt das Zertifi kat „Generationenfreundliches Einkaufen“ des Handelsver-bandes Deutschland (HDE) erhalten. Das Urteil der Prüfer vom HDE fi el hervorragend gut aus. „Zu 93 Prozent bestan-den“, errechnete Karlheinz Schober, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelverbandes Mit-telrhein-Rheinhessen-Pfalz. „Wir prüfen nach insge-samt 58 Kriterien wie zum Beispiel Erreichbarkeit und Service. Ein anderes Kriteri-um ist etwa, dass die Böden rutschfest sind...“ Gerade das sei für ein Teppich-Haus leider nicht immer selbstver-ständlich. Wie wird man an der Kasse bedient? Ist die Schrift auf dem Kassenbon

groß genug geschrieben? „Die Frage ist für kurzsich-tige Kunden wichtig. Ansons-ten müssen sie extra an der Kasse ihre Lesehilfe heraus-holen.“ Schober weiß, dass es kleine Tücken gibt, auf die der Einzelhandel zukünftig verstärkt achten muss. Die Gesellschaft in Deutschland wird zunehmend älter. Da ist es wichtig, dass sich auch die Geschäftsleute auf ihre Kunden einstellen. Und da-mit sie dies tun, hat der HDE jenes Zertifi kat initiiert: das Qualitätszeichen „Generatio-nenfreundliches Einkaufen“. Seit 2011 wird das Zertifi kat vergeben. „Für uns ist das Zertifi -kat hilfreich, um unseren Kunden zu zeigen, was uns ohnehin wichtig ist“, sagt

Peter Scherer. Generationen-freundlich bedeutet jedoch auch, dass die Kleinsten sich beim Einkauf wohl fühlen sollen. Zwar gebe es bei Teppich Scherer kei-ne Kinderecke. „Aber die Kinder können bei uns auf den Teppichtürmen herum-tollen“, sagt Sabine Scherer. „Die Kinder ziehen sich die Schuhe aus und haben in al-ler Regel einen Riesenspaß.“ So haben es auch die Tester des HDE gesehen. ‚Kinder-freundlich’ bedeute nicht, dass der Händler unbedingt eine Kinderecke einzurichten hätte oder die Kinder durch Spielgeräte zu bespaßen hät-te. „Wenn das Klima stimmt und wenn man den Kindern beim Einkauf Zeit und Raum

schenkt, ist das hervorra-gend“, sagt Karlheinz Scho-ber. „Das kann, aber muss nicht durch eine Kinderecke geregelt sein.“ Karlheinz Schober bestätigte, dass vor allem bei kleineren bzw. mit-telständischen Betrieben die Generationenfreundlichkeit oft durch Service-Leistungen der einzelnen, engagierten Mitarbeiter gewährleistet würde. In größeren Kon-zernbetrieben sei das nicht immer der Fall. Das Zertifi kat wird für drei Jahre verliehen. So lange gilt der Betrieb und Einzelhänd-ler dann als „generationen-freundlich“. svs

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Page 10: "JUNG im ALTER" Das Magazin für die Generation 50plus

Porträt10

Kunst und Skulpturen auf Bestellung Wie Claudia Böheim ganz individuelle Gemälde und Plastiken schafft

Ihr Atelier betritt man durch eine Glastür. Die große Gipsskulptur auf dem Sockel fällt einem sogleich ins Auge. An den Wänden lehnen mehrere der großen, farb-intensiven Acryl-Bilder. Eine im Keilrahmen bespannte Leinwand wartet auf der Staffelei gerade darauf, fertig gemalt bzw. fertig gespach-telt zu werden. Bei Claudia Böheim herrscht durchweg angenehme Arbeitsatmosphä-re. Es riecht irgendwie nach Zement. Kann das sein? „Das ist die Betonmischung“, sagt Claudia Böheim. „Die Skulp-turen für den Außenbereich müssen wetterfest sein, des-halb fertige ich sie aus Beton an.“ Tatsächlich steht weiter hinten im Eck des Ateliers ein grobes mit Pappmaschee aus-gestopftes Drahtgestell. Damit das hält und „ewig wird“, trägt die Künstlerin drum herum Schicht für Schicht Betonlagen auf. Vier Wochen muss der Beton austrock-nen. „Für Skulpturen, die im Innenbereich stehen sollen, nehme ich ansonsten Gips.“ Claudia Böheim hat sich

ihren Traum erfüllt. Sie lebt und arbeitet heute als freischaffende Künstlerin im kleinen Dorf Waldhambach. Und wenn sie von ihrem Karriereweg dorthin erzählt, hört man heraus, dass dieser zwar etwas ungewöhnlich über Umleitungen verlieft, dass er aber letzten Endes genau das richtige, glückliche Ziel erreicht hat. Die heute 38-jährige Künstlerin ist von ihrer Ausbildung her Medi-engestalterin und arbeitete 13 Jahre bei der Zeitung, bis ihr drei Bandscheiben-Vor-fälle einen gewaltigen Strich durch den Job machten. „Ich wusste damals erst nicht, wie es überhaupt weiterge-hen sollte“, sagt sie heute im Rückblick. Weil ihr Einkom-men nun wegfi el, mussten sie und ihr Mann ihre schöne Jugendstil-Wohnung in Landau aufgeben. Die beiden zogen in das „Familien-Erb-stück ihres Mannes“, ein altes Bauernhaus in Waldham-bach, Hauptstraße 22. Nach und nach renovierten sie das Sandsteinhaus samt zerfal-lenen Scheune. Der angren-

zende ausgediente Kuhstall wurde schließlich zum Atelier umgebaut. Doch vorher stellte sich die entscheidende Weiche.„Ich habe schon immer gern gemalt und hatte damals für unser neues Zuhause einige passende Bilder angefertigt“, erzählt Claudia Böheim. Weil die Bilder wohl einem Freund gut gefi elen, kam man auf die Idee eine Ausstellung in Heidelberg zu machen. „Das war der Erfolg schlechthin“, sagt Claudia Böheim. Weil praktisch alles verkauft wur-de, sagte sie sich „jetzt erst recht“ und legte los. „Kunden kamen auf mich zu und mein-ten, sie hätten gerne dieses oder jenes Bild, aber nicht in Rot sondern in Blau...“ So entstand das Prinzip „Kunst nach Wunsch“. Das bedeutet auch, ein Bild in einem etwas größeren oder kleinerem Format anzufertigen. In den Arbeiten von Claudia Böheim dominiert das Deko-rative. Ihr Markenzeichen ist, Naturelemente wie Wurzeln, Steine oder Sand ins Gemälde mit einzubinden. Claudia Bö-

heim schaut sich oftmals das Ambiente Ihrer Kunden zu Hause an und fertigt dann die Werke auf Wunsch an. Das kann mitunter äußerst unge-wöhnlich ausfallen. „Gestern hatte ich zum Beispiel eine Kundin, die in ihrem Hallen-bad ein fünf Meter langes Bild mit Meer-Motiv haben möchte. Wegen der hohen Luftfeuchte muss ich dieses Bild auf Acrylplatten ma-len.“ Wenn die Kunden Geld für Kunst ausgeben, soll es optimal passen. Nach diesem Motto arbeitet Claudia Bö-heim nun seit 2006 freiberuf-lich als Künstlerin. Mit Erfolg. Zum anderen bereitet die Bandscheibe keine Probleme mehr. Zwei physiotherapeu-tische Termine wöchentlich und nicht mehr stundenlang auf dem Bürostuhl sitzen müssen... Das hilft! Zudem ist die Künstlerin viel im Pfälzer Wald unterwegs, wo sie unter anderem Material für ihre Arbeiten sammelt. Ehrenamtlich hat sie im Mai Malkurse in der Pfalzklinik für Psychiatrie und Neurolo-gie Klingenmünster gegeben. „Mit Patienten zu malen, ist eine große Bereicherung“, sagt Claudia Böheim. „Da kommen wunderschöne und interessante Bilder heraus.“

INFOwww.claudia-boeheim.de Tel.: 063 46 - 98 97 34Claudia Böheim

Nächste Ausstellung 5.-7. + 12.-14. AugustMit zwei Foto-DesignerJürgen Heise und Winfried ChristmannDie ersten beiden Wochen-enden im August in der Synagoge Rülzheim

Foto: Bildermobil.info

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Freizeit 11 Freizeit

Brauchen Senioren ein besonderes Sicherheitstraining?

Gut und verantwortungsvoll Auto fahren Es scheint ein Vorurteil zu sein, dass ältere Menschen sich und andere im Straßen-verkehr gefährden. Jeden-falls belegt keine Statistik, dass Senioren häufi ger als andere Altersgruppen als Unfall-Verursacher auftre-ten. Es scheint vielmehr so zu sein, dass jede Fahrerin und jeder Fahrer ab einem bestimmten Alter selbst er-kennt, nun vorsichtiger oder eben gar nicht mehr zu fah-ren. Ein Sicherheitstraining ist jedoch immer zu empfeh-len. Das jedenfalls rät der ADAC-Verkehrspsychologe:

Ab welchem Alter ist ein besonderes Training zu empfehlen?Jede Altersgruppe hat ihre spezifi schen Problemfelder während der Teilnahme am Straßenverkehr. Bei jungen Fahrern ist es häufi g die mangelnde Gefahrenkog-nition, im mittleren Alter zum Beispiel das Thema Ladungssicherung und im höheren Alter der Umgang mit möglichen Leistungs-einschränkungen. Daher würde ich keine eindeutige Altersempfehlung geben wollen. Jeder von uns hat einen Bedarf an „altersge-rechter Fortbildung“.Was bietet der ADAC an?

Umfangreiche Info zum Fahrsicherheitstraining gibt es auf der Homepage des ADAC.http://www1.adac.de/fahr-sicherheitstraining/default.asp?id=17306&location=2Was muss besonders trai-niniert werden?Der Schwerpunkt sollte auf das Erkennen und Vermei-den von Gefahren gelegt werden, weniger auf das Bewältigen. Das Training sollte daher einem dys-

funktionalen Kompensieren entgegenwirken.Welche Rolle spielt bei älteren Verkehrsteilneh-mern die Kontrolle der Sinneswahrnehmung (Seh-en und Hören)? Lässt sich hier etwas trainieren?Es gibt Studien die bele-gen, dass ein Training der Sinnesleistungen möglich ist, wenn diese als Informa-tionsverarbeitung defi niert werden. Inwieweit dies einen unmittelbaren posi-

tiven Effekt auf das Auto-fahren hat, ist noch nicht bewiesen, scheint aber plausibel. Besser „Sehen“ oder „Hö-ren“ kann mit technischen Hilfsmitteln erreicht wer-den (Brille / Hörgerät). Das genauere Erfassen von Ver-kehrssituationen sicherlich nur durch Fahrpraxis - also der regelmäßigen Teil-nahme am motorisierten Straßenverkehr und nicht zuletzt durch ein SHT. svs

Insbesondere beim Überholvorgang ist Konzentration geboten. Sicherheit – keineswegs nur ein Thema für Senioren. Foto: ADAC

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Gesundheit12

Sanfte Wege mit Ayurveda Ernährung, Pfl anzenheilkunde, Ordnungstherapie und äußere Anwendungen

Ayurveda ist das Wissen vom ‚Gesunden Leben’. In der Heilpraxis hat Ayurveda seinen festen Platz. Aber auch im Beauty- und Wellness-Be-reich fi ndet es immer mehr Anklang. Doch Ayurveda ist nicht nur eine Körperthera-pie. Es geht hierbei um den Menschen als Ganzes. Es werden Körper, Seele und Geist angesprochen. An Fremdwörtern mangelt es nicht, wenn man sich ins Ayurveda-Wissen einliest. Es handelt es sich ja auch um die traditionelle indische Heilkunst. Da ist von Vata-, Pitta- und Kapha-Typen die Rede. Man erfährt, dass sich

Ayurveda mit der „Salutoge-nese“ befasst, d.h. die Heil-kunst beschäftigt sich damit, wie man in die Gesundheit kommt, wohingegen die abendländische Schulmedi-zin sich eher mit der Patho-genese also damit befasst, wie man in eine Krankheit geraten ist. So werden in der normalen Medizin häufi g Pillen, Tabletten oder andere Heilmittel verschrieben und anschließend darf der Patient wieder nach Hause gehen. Nicht so in der Ayurveda. Ayurveda hat bestimmte Wirkmechanismen, die in Kombination eingesetzt wer-den. „Der wichtigste Hebel,

den Ayurveda ansetzt, ist die Ernährung“, sagt Alexandra Vietense, die in Landau/Pfalz ihre Naturheilpraxis hat. Nach ihrer Heilpraktikerprü-fung war Ayurveda gleich ihre erste zusätzliche Aus-bildung, die sie absolvierte, weil Alexandra Vietense, die sich schon früher viel mit Meditation beschäftigte, vom ganzheitlichen, schlüssigen Ayurveda-Konzept überzeugt war. Die Ernährung sei so wichtig, weil sie das größte Volumen ist, das wir tagtäg-lich in uns aufnehmen. „Die Pfl anzenheilkunde spielt bei der Ayurveda ebenfalls eine entscheidende Rolle, auch Mineralien und Vitalstoffe“, sagt Alexandra Vietense. „Die Stoffe werden verordnet nach einem Prinzip, das auf den drei Konstitutionstypen Vata, Pitta und Kapha beruht.“ Je-der Mensch lässt sich en gros einem dieser Konstitutions-typen, hinter denen sich die Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde verbergen, zuord-nen. So gehören beispielswei-se zum Kapha-Typen Wasser

und Erde, so dass von diesem Konstitutionstypen gesagt wird, dass er zu Gewichtszu-nahme neigt. Hiermit werden die Eigenschaften feucht, kalt, träge u.ä. verbunden. „Solche Patienten werde ich nicht therapieren mit Nahrung oder Pfl anzen, in denen das Element Wasser und Erde vorherrscht“, sagt Vietense. „Da nehme ich genau das Gegenteil, die zum Beispiel erhitzen, damit das Element Feuer verstärkt wird.“ Also wird beim Kapha-Typen eher mit Bitterstoffen, mit Ingwer oder scharfem Chili thera-piert. „Um bei dem Beispiel zu bleiben“, so Vietense: „Beim Kapha-Menschen sol-len Schlackenstoffe verbrannt werden. Der hat von allem zu viel, d.h. bei ihm muss man reduzieren.“ In der Ayurveda-Pfl anzenheilkunde werden auch Pillen oder Tabletten verabreicht. Den Ingwer beispielsweise kann man allerdings in Rohform zu sich nehmen. „Ein daumengroßes Stück geraspelt mit 200 ml Wasser aufgegossen und

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Gesundheit 13 Gesundheit

geköchelt“, erklärt Alexandra Vietense das Rezept, „wenn man das über den Tag verteilt trinkt, verbrennt das viele Schlackenstoffe und macht schön warm.“ Auch Weine dienen in der Ayurveda als Heilmittel; ebenso wie Ghees (geklärte Butter) oder Öle. Sie werden auch mediziniert, d.h. mit weiteren Pfl anzenstoffen ver-mengt und intensiviert. Nun ist die indische Heilkunst in unserer westlichen Welt frei-lich nicht in ihrer „Urform“ anzuwenden. Das hängt vor allem damit zusammen, dass jeder Patient bei uns bereits bestimmte medizinische Traditionen kennt und ent-sprechende Erwartungen hat. Zudem relativieren unsere heutigen Überangebote an Nahrungsmitteln oftmals die gängigen Ayurveda-Entschla-ckungsprogramme. Deshalb kann es mitunter sein, dass ein Heilpraktiker auch mit Diätplänen arbeitet und dem Patienten bestimmte Kalorien-pro-Tag-Rationen empfi ehlt... Ein Verfahren, das es in der indischen Heil-kunst überhaupt nicht gibt, das aber in unseren Breiten durchaus sinnvoll ist. Bei uns in Europa weicht manch einer auch auf Ayurveda aus, weil er auf bestimmte Arzneien der Schulmedizin allergisch reagiert. Dann probiert er eben diesen Weg und kombiniert. Alexandra Vietense: „Es gilt in der Ayu-rveda auch das Prinzip, dass die Heilmethoden weiterent-wickelt werden. Deshalb sind solche Varianten richtig und erlaubt.“ Auch wenn konser-vative Heilpraktiker vielleicht die Hände übern Kopf zusam-menschlagen werden. Ein anderer Ayurveda-Be-reich kümmert sich um die Ordnungstherapie der drei Geisteszustände. Hier geht’s um „Charaktertypen“. Tamas ist der Bequeme, Rajas ist

der Energiegeladene und Sattva ist die Goldene Mitte. Auch der Geist und die eigene innere Beobachtung des Men-schen sind in der Ayurveda wichtig. Für Beauty und Wellness sind die bekanntesten Ayurveda-Bereiche die äußeren Anwen-dungen. Abhyanga ist zum Beispiel eine Ganzkörper-massage mit medizinierten Ölen. „Das wird als Kur verabreicht“, sagt Alexandra Vietense. Sechs Wochen lang werden täglich innere und äußere Ölungen praktiziert, d.h. der Patient schluckt Ghees (innen) und wird geölt und massiert (außen). „Das fährt den Stoffwechsel runter und irgendwann kommt der Tag, dass über den Darm ausgeleitet wird, das zieht dann alle Schlackenstoffe mit sich.“ Der Vorgang entspricht dem Fasten; nur dass der Fasten-Effekt durch die Ghees verstärkt wird. Es gibt Kliniken in Deutschland, die das als Kur anbieten. Ayurveda fi ndet häufi g Anwendung bei Muskel-schmerzen, bei Müdigkeit und Verdauungsbeschwer-den oder Fettleibigkeit. Das jedenfalls sind die häufi gsten Symptome. „Die meisten Patienten, die kommen, haben bereits andere Arztbe-suche bei der Schulmedizin hinter sich“, so Vietense. „Da wurden auch Laboruntersu-chungen gemacht, es wurde

Queichheimer Hauptstr. 24776829 LandauTel (06341) 95 65 - 0Fax (06341) 95 65 45www.antretter-und-zittel.de

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aber nichts gefunden. Wobei die Beschwerden trotzdem noch da sind.“ Gerade bei Verdauungsproblemen sei das oft der Fall. Die privaten Krankenkassen fi nanzieren ihren Versicherten

die Leistungen der Heilprak-tiker, und zwar nach dem seit 1985 geltenden so genann-ten Hufeland-Verzeichnis. Gesetzliche Kassen hingegen übernehmen keine Heilprak-tiker-Leistungen. svs

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Ratgeber14

„TRIFELSRUHE“Die Naturbegräbnisstätte in der Pfalz

Die Trifelsruhe in Annweiler am Trifels ist eine naturnahe, idyllische Naturbegräbnisstät-te mit einer wunderschönen Aussicht auf den Trifels, den Asselstein und auf malerische Streuobstwiesen. Die Trifelsru-he bietet die Möglichkeit einer naturnahen Urnenbeisetzung an einem individuell wählbaren Naturmerkmal, wie z.B. einem Baum oder Sandsteinfi ndling. Dabei übernimmt die Natur die Grabpfl ege. Das Nutzungsrecht an den Urnenstätten wird bis zum Jahr 2107 verliehen. Die meisten Interessenten wählen sich ihr Naturmerkmal bereits zu Lebzeiten aus, dieser Baum

Hauptstraße 20 ∙ 76855 Annweiler am TrifelsTel (06346) 96597-70 ∙ www.trifelsruhe.de

Die TRIFELSRUHE®ist eine Einrichtung

der Stadt Annweiler am Trifels und

der städtischen TRIFELS NATUR GmbH®

Die Naturbegräbnisstätte in der Pfalz

bzw. Sandsteinfi ndling begleitet somit den Mensch bzw. die gan-ze Familie das gesamte Leben und über den Tod hinaus. Die Besonderheit an der Trifelsruhe ist, dass man seinen Wunsch-baum pfl anzen lassen kann. Idee und Konzept Die Gestaltung und Organisati-on der Trifelsruhe wird in kom-munaler Eigenregie der Stadt Annweiler am Trifels und der städtischen Trifels Natur GmbH verwirklicht. Diese rein kommu-nale Trägerschaft gewährleistet ein selbstbestimmtes Handeln in der Konzeption, Gestaltung sowie einen langfristigen Be-standsschutz.

Die Trifelsruhe ist ein naturna-her Wald; es ist das Ziel, diesen Zustand zu erhalten. Kleine geschwungene Fußpfade er-leichtern die Orientierung und erschließen dem Besucher die Vielfältigkeit der Naturmerk-male. „Durch die naturnahe, idyllische Anlage, der Über-örtlichkeit sowie das lange Nutzungsrecht verkörpert die Trifelsruhe für viele Menschen die ideale Alternative zum herkömmlichen Friedhof“, so Geschäftsführer Harald Düx.Kreislauf des LebensDas Symbol der Trifelsruhe steht für das Leben und den Kreislauf der Natur. Der Mensch ist Teil der Natur und erfährt auch in seinem Leben Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Das abfallende Blatt steht für die Vergänglichkeit irdischen Lebens, es bedeutet aber auch gleichzeitig einen Neuanfang. Als Zeichen für den Kreislauf von Anfang und Ende, ist der Lebensbaum in der schweren Zeit der Trauer ein Symbol für neuen Mut und Hoffnung. Einzigartige Landschaft & Vielfältigkeit Die Trifelsruhe zeichnet sich nicht nur durch ihre vielfältige Flora und Fauna aus, sondern auch durch ihre außergewöhn-lich schöne Lage. Sie ist ein Ort der Trauer, Hoffnung und Besinnung und lädt gleichzei-tig durch ihre landschaftliche

Schönheit zum Verweilen und Genießen ein. In der Trifelsruhe gibt es eine Vielzahl verschie-dener Naturmerkmale: Über 20 verschiedene Baumarten, Sandsteinfi ndlinge, Charakter-baumgruppen sowie weitere Naturmerkmale stehen zur Auswahl. Ort der Trauer und Erinnerung Das Abschiednehmen kann individuell gestaltet werden; in aller Stille am Urnengrab oder aber im größeren Rahmen anlässlich einer Trauerfeier mit einem Pfarrer oder Trauerred-ner. Ein besinnliches Umfeld hierzu bieten die unterschied-lichen Andachtsplätze der Trifelsruhe, wie z.B. der im Ok-tober 2010 eröffnete, architek-tonisch besondere überdachte Andachtsplatz „Blattwerk“. An dem persönlich gewähl-ten Naturmerkmal kann ein Schild in Form eines Efeu-blattes angebracht werden, auf welchem neben dem Namen z.B. ein Symbol, ein Spruch oder ein religiöses Zeichen graviert werden kann. So wird ein Raum für Erinnerung und Trauer, gemeinsames Geden-ken und Gebet geschaffen. Die Asche des Verstorbenen wird in einer biologisch abbaubaren „Trifelsruhe-Urne“ am Na-turmerkmal beigesetzt. Somit ist auch sichergestellt, dass die sterblichen Überreste wieder zur Natur zurückkehren.Viele Menschen stehen heute vor der Situation, dass die nächsten Angehörigen nicht in der unmittelbaren Nähe wohnen bzw. keine Möglichkeit haben, sich um die Grabpfl ege zu kümmern; in der Trifelsruhe wird die Grabpfl ege von der Natur übernommen.

Informationsmaterial und wei-tere Informationen gibt es bei:TRIFELSRUHE · Hauptstr. 20 76855 Annweiler am TrifelsTel.: 06346 / 96597-70 Fax.: 06346 / 96597-90 [email protected] www.trifelsruhe.de

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Ratgeber 15 Ratgeber

Sicherheit für Angehörige DRK HausNotrufService in der Urlaubszeit

Seit mehr als 25 Jahren bietet der HausNotrufService des Roten Kreuzes Sicherheit per Knopfdruck. Ein HausNotruf-Ge-rät schafft die beruhigende Ge-wissheit, dass im Notfall schnell fachkundige Hilfe zur Verfügung steht und das rund um die Uhr. So ermöglicht das DRK vielen Menschen weiterhin selbstbe-stimmt und unabhängig in der vertrauten Umgebung zu leben. Und nicht nur Alleinlebende können den DRK-HausNotruf-Service in Anspruch nehmen.Ein besonderes Angebot zur Ferienzeit bietet der DRK-Haus-NotrufService Reisenden an, die ihre Angehörigen daheim während des Sommerurlaubs gut versorgt wissen möchten.

Ein Sturz, ein Schwäche- oder gar ein Herzanfall - das alles kann ernste Folgen haben. Was tun, wenn die Angehörigen nicht erreichbar sind? Dabei ist Hilfe doch nur einen Knopfdruck entfernt. Ausgerüstet mit einem kleinen mobilen Sender genügt ein kleiner Daumendruck und DRK-

Mitarbeiter sind für Sie da, um zu helfen. Bei einem akuten Notfall leiten Sie sofort erforderliche Ret-tungsmaßnahmen ein. Schnelle Hilfe, die auch das Risi-ko von Folgeschäden mindert. Die Installation des HausNot-rufs ist auch lediglich für den Zeitraum der Abwesenheit

möglich und kann anschließend problemlos wieder gekündigt werden.Weitere Informationen zum DRK-HausNotrufService erhal-ten Sie unter der Telefonnum-mer: 06341 - 92 91 0 (Mo bis Do zwischen 8 und 16 Uhr sowie freitags zwischen 8 und 13 Uhr) sowie unter www.drk-landau.de.

Wie man ins Alter investieren kann Immobilienanlage und der demografi sche Wandel

Immobilien gehören zu den sichersten und beständigsten Sachwert-Anlagen. Tatsache ist, dass der demogra-fi sche Wandel den Wohnungs-markt in absehbarer Zukunft entscheidend verändert. Erste Anzeichen dafür sind schon heute spürbar. Über 16 Millionen Menschen in der Bundesrepu-blik sind gegenwärtig 65 Jahre und älter. Das heißt: Es wird zunehmend Bedarf an Häusern und Wohnungen geben, die in Hinblick auf Ausstattung und Standard dieser Altersgrup-pe gerecht werden müssen. Roswitha Ulmann arbeitet im Verkauf bei „Vetter & Partner Immobilien“. Sie ist unter ande-rem spezialisiert auf Immobilien in Seniorenresidenzen. Frau Ulmann, wie wichtig ist es, dass Immoblien, Häuser wie Wohnungen, die als Invest-An-

lage dienen, seniorengerecht ausgestattet sind? Das kommt darauf an, ob jemand tatsächlich als Mieter-zielgruppe ältere Menschen im Auge hat. So wie man bei der Immobilienanlage auf Aspekte wie die Energieeinsparverord-nung achten muss, sollte man auch im Blick haben, ob sich die Immobilie später einmal ohne größere Probleme senioren- oder behindertengerecht um-bauen lässt. Eine junge Familie, die ein Eigenheim erwirbt, muss bestimmt noch nicht an die Dusche von 1,20 auf 1,20 Meter und breitere Innentüren denken. Ein Kapitalanleger, der an ältere Menschen vermieten will, sollte auf kleinere Wohneinheiten achten. Ein ganzes Haus ist für die meisten älteren Menschen eine echte Belastung. Im Winter Schnee räumen, im Sommer den

Garten bewirtschaften... das ist ihnen viel zu viel. Über die Jahre entwickelt jeder Mensch unterschiedliche Be-dürfnisse. Kehrt sich das Ideal vom schönen Wohntraum ab einem bestimmten Alter um? Wahrscheinlich ist es genau so. Eine große Villa mit Garten wür-de ältere Menschen nur bedingt glücklich machen. Schließlich wäre das mit Arbeit und Ver-antwortung verbunden. Statt dessen erlebe ich in Beratungs-gesprächen immer öfter, dass die Leute sagen: ‚Wir möchten eine überschaubare Wohnung. Wir möchten die Tür zu machen können und – wenn uns der Kopf danach steht – einfach mal verreisen.’ Die Menschen wer-den heute insgesamt älter und sie bleiben auch immer länger sehr akiv im ihrem Leben. Es ist eine große Freiheit, die den

Menschen zusteht... ...und sie können diese Freiheit besser nutzen, je fl exibler ihre Wohnsituation ist. Welchen Vor-teil bieten Seniorenresidenzen? Bei den Residenz-Wohnungen, die wir vermitteln bzw. verkau-fen, handelt es sich nicht um Alten- oder Pfl egeheime sondern um ‚Betreutes Wohnen’. Das sind Eigentumswohnung in nor-malen Wohnanlagen, die jedoch von einem Träger wie zum Bei-spiel kirchlicher Organisationen betreut werden. Der Träger bietet die Grundleistungen an und eventuelle spätere Versor-gung, falls jemand der Bewoh-ner in eine Pfl egestufe käme. Wichtig ist, dass jemand etwa für organisatorische Fragen da ist. Jemand, der einen in büro-kratischen Angelegenheiten der Krankenkasse oder ähnlichem unterstützt.

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Lebensqualität16

Wohnen mit Weitblick Jung und Alt unter einem Dach in Landau

Ganz am Anfang hatten sie zusammen eine Telekol-leg-Sendung im Fernsehen angeschaut. Da ging es übers Leben und Wohnen im Alter. Und prompt hatten sie den Wunsch, auch in Landau in der Pfalz ein Wohnprojekt zu starten. Junge wie Alte sollten in Gemeinschaft unter einem Dach leben. Oberstes Ziel war eine besonders gute

Nachbarschaft: So dass man füreinander da ist. Auch wenn der ein oder andere im Alter versorgt oder gepfl egt werden muss. 2003 gründe-ten sie deshalb einen Verein. Er war gewissermaßen der Vorläufer der 2007 gegrün-deten und heute LAWOGE (Landauer Wohnungsbau Gemeinschaft) genannten Genossenschaft, die das in

Landau einmalige Projekt in der Haardtstraße 7 auf die Beine gestellt hat. „Bei uns leben heute etwa 30 Menschen... alles nette Leute... wir leben hier mehr Nachbarschaft als üblich“, erzählt Manfred Eberle. „Je-der von uns hat hier sein pri-vates Vermögen reingesteckt.

Auf gute Nachbarschaft! Einige der Mitbewohner vom Mehrgenerationenhof vlnr: Manfred Eberle, Sonja Kock, Peter Brückner, Sigrid Geschke, Walter Appel, Thomas von Taeuffenbach

Und auch viel Engagement. Da ist es zwar nicht selbst-verständlich, aber wichtig und naheliegend, dass man sich gut versteht.“ Manfred Eberle war 48, als er sich entschied; in die Haardt-straße zu ziehen. „Ich habe früher schon immer in WGs, also Wohngemeinschaften

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Lebensqualität 17 Lebensqualität

gewohnt“, sagt er. „Da war das hier genau richtig. So etwas wie ein Experiment. Ein bisschen Neugier und Lernbereitschaft gehören schon dazu...“ Es sind Menschen wie du und ich, die in den zwanzig Wohneinheiten im so genann-ten „Haus I“ wohnen. Keine Ökos. Keine Aussteiger. „Wir folgen auch keiner bestimm-ten Weltanschauung oder Religion oder ähnlichem“, sagt Eberle. „Das einzige ist: Du musst halt Geld haben. Schließlich haben wir je hier eine Eigentumswohnung gekauft.“ Eigentlich ganz normaler Mittelstand also. Wobei sie alle einen bestimm-ten Weitblick in die Zukunft haben. Denn eine der Woh-nungen ist für eine zu pfl e-gende Person bestimmt. Hier kann wohnen, wer gepfl egt werden muss. Wer je Angst oder Sorge davor hat, dass er später einmal ins Heim kom-men und vergessen werden könnte, der weiß im Gene-rationenhof Landau, dass ihm eben dieses Schicksal nicht geschieht. Das Wohn-modell nimmt einem somit Zukunftssorgen; es entlastet unter Umständen Angehörige und die Gesellschaft. Deshalb haben die „Genossen“ von der LAWOGE auch Unterstüt-zung von der Stadt Landau erhalten. Wobei: Am Anfang hat diese Unterstützung so gar nicht geklappt. Eigentlich war bereits 2003 ein erster Standort der Wohnungen am Landauer Heinrich-Heine-Platz geplant in der Nähe der dortigen Stadtbibliothek. Doch die Stadt hatte sich damals für einen anderen Investor ent-schieden. „Das war damals schon eine Enttäuschung“ sagt Manfred Eberle. „Aber 2008 haben wir der Kom-mune schließlich das hiesige Grundstück der Haardtstraße 7 abgekauft.“ Es wurde eine

Optionsvereinbarung getrof-fen. Die Stadt reservierte den Machern vom Genera-tionenhof ein Jahr lang das Grundstück, damit die sich in der Zeit alle Beteiligten zusammentrommeln konn-ten. Schließlich gründeten sie die Genossenschaft LAWOGE. Und weil es so erfolgreich und positiv voranging, haben sie prompt „Haus II“ geplant. Es ist derzeit im Bau. Auch hier sind Gemeinschafts-räume geplant, sowie eine Gästewohnung. Wenn Besuch kommt, muss also niemand auf der Notmatratze schlafen. Eine Wohnung in Haus II sei noch nicht vergeben. „Laut Beschluss unserer gemein-samen Sitzung soll dort aber eine junge Familie einzie-hen“, sagt Peter Brückner. Die 50plus-Bewohner bekä-men sonst zu viel Gewicht. „Wir sollten und wollen uns verjüngen“, so Brückner. Das sei gut für die langfristige Beständigkeit des Generatio-nenhofs. Kinder seien bereits schon da, eine Familie mit Kind ziehe dann ein. Und Nachbarin Sonja Kock erwartet zudem ihr zweites Kind. Wäre klasse, wenn die Kleinen in der Nachbarschaft noch mehr Freunde zum spielen bekämen.

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Gesundheit18

HistoScanning

Prostatakrebs ist die häufi gste Krebserkrankung überhaupt und wird derzeit in Deutsch-land über 60.000 Mal pro Jahr erkannt. Bei einer Gesamt-krebserkrankungszahl von etwa 420.000 Menschen stellt dies einen bedeutenden Faktor in der Tumorerkennung und Tumortherapie dar. Nur eine möglichst frühe Erkennung und Behandlung schützt vor letztlich schmerzhaftem Siechtum. Um ein Prostatacarcinom zu fi nden, wenden Urologen heute drei Diagnosemethoden an. - die rektale Tastuntersuchung durch den After,- die Bestimmung des PSA-Wer-tes aus dem Blut und- die transrektale Ultraschallun-tersuchung.Danach wird aus diesen drei Untersuchungsmethoden ein Mosaik zusammengesetzt. So kann in vielen Fällen der dringende Verdacht auf eine Krebserkrankung der Prostata gestellt werden. Bei der Vielzahl der Untersuchungen gibt es jedoch immer wieder Grenz-fälle, die in kein Raster passen und somit auch den erfahrenen Urologen vor ein Problem stellen. Die Folge ist meist eine ungezielte Gewebeprobe aus der Prostata, die aber von dem einen oder anderen Betroffnen

Die Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie am Krankenhaus Hetzelstift nimmt neue Technik zur Prostatakrebsfrüherkennung in Betrieb.

abgelehnt wird, insbesondere dann, wenn sie schon vorher einmal durchgeführt wurde und kein Ergebnis brachte.Letztlich stellte sich die Frage, inwieweit die Diagnostik noch verbessert werden kann, um bereits im Vorfeld genauere Er-gebnisse zu erzielen, unnötige Gewebeproben zu vermeiden und genau die Betroffenen bes-ser und frühzeitiger zu erken-nen, um eine gezielte Therapie einleiten zu können.Im Rahmen von umfangreichen Ultraschallentwicklungen wurde von einem dänischen Unternehmen, das als Welt-marktführer in der urologischen Ultraschalldiagnostik gilt, ein neues Verfahren entwickelt, das den Ultraschall noch erheblich intensiver ausnutzt. Das bisherige Verfahren des transrektalen Ultraschalles ergibt ein virtuelles Bild, das nur der darin geübte Arzt lesen kann. Ansonsten sieht man ein gekörntes, gestreiftes oder gestuftes Grau, als wenn der Fernsehempfang gestört wurde und erkennt dabei bestenfalls Schemen.Mit dem neu entwickelten Gerät, dem so genannten His-toScanning, kann der Urologe nunmehr den Gesundheitszu-stand der Prostata erheblich

eindeutiger beurteilen. Im Rahmen einer transrektalen Ultraschalluntersuchung wird ein hochaufl ösendes, dreidimen-sionales (3D)Bild der Prostata aufgezeichnet. Diese zunächst einfache Untersuchung ist für den Patienten mit wenig Aufwand verbunden und fast schmerzlos. Die Ultraschall-signale werden jetzt an einen Computer mit einer speziellen Software übertragen, was die Identifi zierung auffälliger Be-reiche in der Prostata möglich macht. Mit dem bloßen Auge sind diese Farbschattierungen nicht zu erkennen. Entwickelt wurde die Software anhand von vielen histologischen Unter-suchungen durch erfahrene Pathologen, die quasi der selbst-lernenden Software erklären konnten, was Tumor ist und was gesundes Gewebe in der Prostata darstellt. Diese auffäl-ligen Bereiche werden nunmehr von der Software automatisiert farbig dargestellt, während das restliche Bild der Prostata dem Urologen in Schwar/Weiß präsentiert wird. Hierdurch ist es möglich, derartig auffällige Bezirke zu erkennen und in

diesen Bezirken einer gezielten Gewebediagnostik nachzuge-hen. Die Untersuchung selbst dauert nur wenige Minuten, die Auswertung nimmt dann allerdings einen größeren Zeitraum in Anspruch, da auch hier die neu gefundenen Untersuchungsergebnisse mit den bereits vorher bekannten Ergebnissen aus der körper-lichen Untersuchung sowie der PSA-Messung eingeordnet werden müssen.Letzlich erwarten wir von dem neuen Verfahren mit HistoScan-ning gerade im Grenzbereich bei unauffälliger Tastuntersuchung, bei einer unauffälligen konven-tionellen rektalsonographischen Untersuchung, aber langsam steigendem PSA-Wert eine deut-liche Entscheidungshilfe, ob eine Prostatabiopsie aus bestimmten Bezirken der Prostata einen Sinn ergibt. Die Trefferquote bei einer so genannten „Blind-biopsie“ liegt nämlich nur bei maximal 45-60 %.

Dr. Med. M. LöbelenzChefarzt der Klinik für Urologie,Kinderurologie und Urologische Onkologie

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Lebensqualität 19 Lebensqualität

Ökonomie, Ökologie & Soziales Stadtholding legt ersten Nachhaltigkeitsbericht vor: „Genießen mit gutem Gewissen!“

Die Stadtholding Landau nimmt ihre Vorbildfunktion als öffent-liches Unternehmen in hervor-ragender Art und Weise wahr: Das geht aus dem jetzt erschie-nenen ersten Nachhaltigkeitsbe-richt des Unternehmens hervor. „Jung im Alter. Das Magazin für die Generation 50plus“ sprach dazu mit dem Geschäftsführer der Stadtholding Landau, Tho-mas Hirsch. Herr Hirsch, „Für Sie, für uns, für alle“ – mit diesen Worten ist der erste Nachhaltigkeitsbericht der Stadtholding Landau in der Pfalz GmbH überschrieben. Was hat es damit auf sich? In dem Bericht sind die bishe-rigen Bemühungen unserer städtischen Gesellschaft zu-sammengefasst, ökonomische sowie ökologische und soziale Zielsetzungen im Management des Unternehmens zu vereinen. Der Bericht richtet sich an unsere Kunden und Gäste, denen wir deutlich machen wollen, dass sie angesichts unserer nachhaltigen Geschäftspolitik den Besuch in unseren Einrichtungen mit gutem Gewissen genießen können. Der Bericht richtet sich aber auch an uns selbst, um nach innen immer wieder deutlich zu machen, dass sich die Stadtholding als kommunale Betriebs- und Betei-ligungsgesellschaft insbesondere auf Grund der Vorbildfunktion öffentlicher Unternehmen zu einer nachhaltigen Geschäftspo-litik verpfl ichtet sieht. Schließlich richtet sich der Bericht an die

gesamte Öffentlichkeit, denn nachhaltiges Wirtschaften ist eine Grundsatzfrage, von der die Zukunftsfähigkeit unserer Gesell-schaft und unseres Wirtschafts-standortes abhängt. Welche Aufgaben hat das Unter-nehmen Stadtholding? 1999 ist die Stadtholding entstanden. Operativ ist das Unternehmen heute zuständig für die Jugendstil-Festhalle, das Kulturzentrum Altes Kaufhaus und das städtische Messegelände, das Freizeitbad LA OLA und das Freibad am Prießnitzweg sowie das städtische Industriegleis. Das Unternehmen ist außerdem Gesellschafter der SH-Service GmbH, die Dienstleistungen in kommunalen Einrichtungen er-bringt sowie der SH-Jugend und Soziales gGmbH, die die erste kommunale Kindertagesstätte im Stadtgebiet betreibt. Beteiligt ist das Unternehmen mit 49% am Versorgungsunternehmen EnergieSüdwest AG und mit 90% an der ESW Gas Vertrieb GmbH. In den zurückliegenden Jahren hat sich die Stadtholding in un-terschiedlicher Art und Weise für eine nachhaltige Geschäftspolitik engagiert. Diese Bemühungen wurden jetzt im Nachhaltigkeits-bericht zusammengefasst, der künftig jährlich fortgeschrieben werden soll. Was beinhaltet der ökonomische Teil? Wir legen dort unsere langfristige Unternehmensstrategie offen. Die in der Stadtholding zusammenge-fassten defi zitären Betriebsspar-

ten müssen so geführt werden, dass der jährliche Zuschussbe-darf möglichst niedrig ausfällt. Das ist entscheidend, damit die Marktposition der einzelnen Einrichtungen trotz der hohen Konkurrenzsituation verbessert werden und die Mitarbeitermo-tivation sowie die Akzeptanz in städtischen Gremien erhalten bleibt. Um dies zu gewährleis-ten, haben wir ein umfassendes Qualitätsmanagement installiert, das vom TÜV regelmäßig zerti-fi ziert wird. Ökonomisch wichtig ist aber auch die kontinuierliche Investition in die Modernisie-rung der dem Unternehmen anvertrauten Einrichtungen – bei einem zeitgleichen Abbau der Unternehmensverschuldung und dem Aufbau einer tragfähigen Kapitalstruktur.Im „ökologischen Teil“ des Berichts machen Sie auf die umfassenden Investitionen in die Verbesserung der Energieeffi zienz und die Reduktion des Rohstoff-verbrauches aufmerksam. Um welche Investitionen geht es genau?Das Spektrum reicht von Investi-tionen in die Gebäudedämmung, die Erneuerung von Heizungsan-lagen bis hin zur Kompensation von CO² Emissionen durch ein eigenes Tropenwald-Schutz-projekt, das wir in Kooperation mit dem Zoo Landau realisiert haben. Während der Betrieb des Freibades am Prießnitzweg nahezu klimaneutral dargestellt werden kann, muss trotz innova-

tiver Versorgungskonzepte, wie z. B. der Nutzung einer stillgelegten Erdölförderstelle zur Erdwär-menutzung, aus dem Betrieb des Freizeitbades LA OLA CO² kompensiert werden.Der „Sozialteil“ im Nachhaltig-keitsbericht stellt heraus, dass die Mitarbeitenden das wesent-liche Kapital des Unternehmens sind, insbesondere da die Stadt-holding mit ihren Einrichtungen vorwiegend im Bereich der Dienstleistungen aktiv ist. Was bedeutet das für die Personalpo-litik?Wir richten uns nach transpa-renten Managementstrukturen. Im Fokus steht vor allem eine nachhaltige Personalpolitik, die sich unter anderem in der Zerti-fi zierung im Rahmen des Audits Beruf und Familie äußert oder im Aufbau eines betrieblichen Gesundheitsmanagements.Wie sieht die Zukunft aus?Zukünftig wollen wir unsere Nachhaltigkeitsorientierung noch weiter ausbauen – neben energiewirtschaftlichen Pro-jekten steht die Sensibilisierung für das Umweltmanagement nach innen und außen sowie die entsprechende Zertifi zierung im Mittelpunkt. Aber auch soziale Themen, wie die Förderung von Mitarbeitenden und der Ausbau interkultureller Kompetenz im Unternehmen, sind aktuelle Handlungsfelder.Der Nachhaltigkeitsbericht ist im Internet veröffentlicht: www.stadtholdig.de

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Autorisierter Mercedes-Benz Verkauf und Service, Neustadt, Tel.: 06321 404-223, -224, -225, Grünstadt, Tel.: 06359 8906-180, Bad Dürkheim, Tel.: 06322 9521-24

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