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Kanton St.Gallen Bildungsdepartement Amt für Volksschule 236.1 1/37 Kantonales Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Vom Erziehungsrat zur Kenntnis genommen im Mai 2019

Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

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Page 1: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

Kanton StGallen

Bildungsdepartement

Amt fuumlr Volksschule

2361 137

Kantonales Rahmenkonzept

Berufswahlvorbereitung

Vom Erziehungsrat zur Kenntnis genommen im Mai 2019

2

Inhalt

1 Grundsaumltzliches 5

2 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson 6

21 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung (gruumln) 7

22 Begleitung im Berufswahlprozess (blau) 7

3 Kernbotschaften 8

31 Mehr als ein Schulfach 8

32 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson 8

33 Unterschiedliche Fahrplaumlne 8

34 Unterstuumltzung und Orientierung in einem Konzept 8

35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums 9

36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule 9

37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren 9

4 Kantonale Grundlagen 10

41 Lehrplan Volksschule StGallen 10

411 Lektionentafel 10

412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen 10

42 Lehrmittel 11

43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk 11

44 Berufliche Nachbetreuung 11

45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen 12

46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen 12

47 Berufswahlfahrplan 12

5 Akteure 14

51 Die Schuumllerin der Schuumller 14

52 Die Erziehungsberechtigten 14

53 Die Schulleitung 15

54 Die Klassenlehrperson 15

55 Die Lehrbetriebe 16

56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Informatikmittelschule

und Fachmittelschule 16

57 Die Berufsfachschule 17

58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen 17

3

59 Die Berufs- und Laufbahnberatung 17

510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV) 17

511 Schulnahe Beratungsangebote 18

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept 19

61 Ziel und Zweck 19

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten 19

63 Fahrplan der Aktivitaumlten 19

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung 19

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten 20

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuumllerinnen und

Schuumller 20

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen 20

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten 20

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten 20

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung 21

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den Lehrbetrieben 21

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen 21

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder von bestimmten

Gruppen 21

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege 21

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung 22

616 Information 22

7 Einbettung 23

71 Demografie 23

72 Beschleunigung 23

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder 23

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen 24

75 Region 24

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder 25

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip 25

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen 26

79 Berufslehre oder Mittelschule 26

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO 26

8 Berufs- und Laufbahnberatung 27

4

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen 27

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte 29

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen 29

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen 31

9 Glossar und Links 32

91 Abkuumlrzungen 32

92 Fachbegriffe 32

93 Links 36

5

1 Grundsaumltzliches

Das laquoRahmenkonzept Berufswahlraquo unterstuumltzt die Schultraumlger der Volksschule da-

bei ihr lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstellen wie es im Lehrplan

Volksschule empfohlen wird Im Zentrum stehen dabei die Jugendlichen und ihre

individuelle Berufs- und Schulwahl Verantwortlich fuumlr den erfolgreichen Einstieg in

die Arbeitswelt oder in eine weiterfuumlhrende Schule sind die Schuumllerinnen und Schuuml-

ler sowie ihre Erziehungsberechtigten

Schuumllerinnen und Schuumller erkunden gemaumlss Lehrplan bereits in der Primarschule die Be-

rufswelten In der Oberstufe wird die Berufswahl konkret und es wird woumlchentlich das

Schulfach Berufliche Orientierung (BO) unterrichtet Die Klassenlehrperson der Oberstufe

unterstuumltzt und koordiniert zudem die Aktivitaumlten der ganzen Klasse und jedesjeder ein-

zelnen Jugendlichen waumlhrend des Prozesses der Berufswahl Ebenfalls involviert sind die

Erziehungsberechtigten die Lehrbetriebe die Berufsfach- und Mittelschulen die Berufs-

und Laufbahnberatung (BLB) sowie weitere Stellen

Wesentliche Voraussetzungen fuumlr den Einstieg in die Berufslehre oder die Mittelschule

sind die Vorbereitung und die Begleitung im individuellen Berufswahlprozess durch die

Volksschule In einem schuleigenen Konzept werden die Zustaumlndigkeiten Aufgaben Zeit-

raumlume Verbindlichkeiten und Spielraumlume definiert Abmachungen werden festgehalten

und bilden die Leitplanken bei der Begleitung der Berufswahl und damit eine Orientie-

rungshilfe fuumlr alle Beteiligten

Alle Schuumllerinnen und Schuumller werden in der Oberstufe umfassend uumlber die Viel-

falt an Berufs- und Schulmoumlglichkeiten informiert Sie erhalten Gelegenheit zu

Berufserkundungen wissen Bescheid uumlber die weiterfuumlhrenden Schulangebote

und kennen ihre eigenen Interessen und Faumlhigkeiten Gut vorbereitet waumlhlen sie

ihren passenden Beruf oder die fuumlr sie geeignete Schule und realisieren den

Uumlbertritt erfolgreich Sie beruumlcksichtigen bei ihrem Entscheid auch die zukuumlnfti-

gen Entwicklungen und Erfordernisse des Arbeitsmarktes sowie des gewaumlhlten

Berufsfeldes im Speziellen und sind ndash ganz im Sinne des lebenslangen Lernens ndash

informiert uumlber spaumltere Moumlglichkeiten der Weiterbildung und Karrierewege

In der Folge wird der Begriff laquoBerufswahlraquo verwendet Er umfasst den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr eine Zwischenloumlsung

Alle diese Angebote auf der Sekundarstufe II haben zum Ziel dass die Jugendlichen so-

fort oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten und

ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten koumlnnen

Die Verwendung des Begriffs laquoKlassenlehrpersonraquo in diesem Rahmenkonzept geht da-

von aus dass die Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung be-

schrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrichtet Ist dies im Ausnahme-

fall anders geregelt so muss die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen der

Klassenlehrperson und der BO-Lehrperson sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich

KontaktZusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

6

2 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson

Der Unterricht nach Lehrplan die Begleitung der einzelnen Schuumllerin bzw des ein-

zelnen Schuumllers im Prozess und die Koordination der zahlreichen individuellen und

gemeinsamen Aktivitaumlten im Rahmen der Berufs- und Schulerkundung stellt eine

besondere Ausgangslage dar

Berufswahlvorbereitung als eine Kernaufgabe der Oberstufe umfasst zwei Ebenen

- Unterricht im Fach Berufliche Orientierung (BO) nach Lehrplan Volksschule mit den

entsprechenden Inhalten (hellgruumln)

- individuelle Begleitung der Jugendlichen im Berufswahl-Prozess (blau)

Abbildung 1 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson BO

7

21 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung (hellgruumln)

BO ist ein Fachbereich der Oberstufe Fuumlr BO sind in der Lektionentafel drei bzw sechs

Wochenlektionen fuumlr die drei Oberstufenjahre aufgefuumlhrt Schuumllerinnen und Schuumller der

Realschule und der Kleinklasse Oberstufe haben doppelt so viel BO-Unterricht wie jene

der Sekundarschule und damit deutlich mehr Zeit fuumlrs Vermitteln der Lehrplan-Inhalte so-

wie fuumlr die Arbeit an der individuellen Berufswahl und deren Reflexion

Der Unterricht im Fachbereich BO erfordert ein Zusammenspiel mit den Fachbereichen

Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) und Deutsch

a Verbindung zum Fachbereich WAH

Der Unterricht im Fach BO im Kanton StGallen umfasst neben den im Fachbereichslehr-

plan BO aufgefuumlhrten Inhalten (Persoumlnlichkeitsprofil Bildungswege Berufs- und Arbeits-

welt Entscheidung und Umgang mit Schwierigkeiten Planung Umsetzung und Doku-

mentation) auch drei Kompetenzen aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit

Haushalt (WAH11 WAH12 WAH52) Es wurden also ndash als kantonsspezifische Be-

sonderheit ndash Lehrplan-Inhalte vom Fachbereich WAH zu BO verschoben Verschiedene

Lehrmittel fuumlr den Fachbereich WAH enthalten Unterrichtsmaterialien welche sich jenen

Inhaltsbereichen widmen die im Kanton StGallen im Fachbereich BO unterrichtet wer-

den Dies bedingt Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der WAH-Lehrperson

zum Einsatz des Lehrmittels

b Verbindung zum Fachbereich Deutsch

Das Verfassen der schriftlichen Bewerbungsunterlagen sowie die Vorbereitung auf muumlnd-

liche Vorstellungsgespraumlche sind im Lehrplan Volksschule dem Fachbereich Deutsch zu-

geordnet Diese Kompetenzen werden entsprechend im Deutsch-Unterricht erarbeitet

Dies erfordert Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der Deutschlehrperson

wobei der Berufswahlfahrplan bei der zeitlichen Planung der entsprechenden Unterrichts-

inhalte leitend sein soll

22 Begleitung im Berufswahlprozess (blau)

Der zweiteilige Auftrag fuumlr die Klassenlehrperson die den Fachbereich BO unterrichtet

umfasst neben dem oben beschriebenen Vermitteln der Lehrplan-Inhalte die Begleitung

aller Schuumllerinnen und Schuumller der Klasse in ihrem individuellen Berufswahlprozess

Dies umfasst die Aufgabe der Klassenlehrperson mit den Erziehungsberechtigten und mit

inner- und ausserschulischen Fachpersonen wie zB der BLB zusammenzuarbeiten Die

Klassenlehrperson stimmt den Unterricht besondere Unterrichtsveranstaltungen und die

Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren zeitlich und inhaltlich aufeinander ab

und orientiert sich dabei am Berufswahlfahrplan

Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller bei den Vorbereitungen fuumlr ihre Berufserkun-

dungen und laquoSchnupperlehrenraquo beim Kennenlernen weiterfuumlhrender Schulen sowie beim

Bewerbungs- und Vorstellungsprozess und haumllt sie dazu an ihr Vorgehen zu planen ihre

Erfahrungen zu reflektieren und die weiteren Schritte zu optimieren

8

3 Kernbotschaften

Berufliche Orientierung (BO) als Schulfach und Berufswahlvorbereitung als erwei-

tere Aufgabe der Klassenlehrperson der Oberstufe kurz erklaumlrt

31 Mehr als ein Schulfach

BO ist ein Schulfach mit Lehrplan-Inhalten aus BO und dem Fachbereichslehrplan fuumlr

Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) Gleichzeitig beinhaltet BO fuumlr die Lehrperson die das

Fach unterrichtet (idR die Klassenlehrperson) auch die Begleitung der einzelnen Schuuml-

lerin bzw des einzelnen Schuumllers im Berufswahlprozess und die Koordination der Aktivitauml-

ten rund um die Berufswahlvorbereitung der ganzen Klasse Damit stellt die Berufswahl

ein uumlbergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar

32 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

Berufswahl ist eine Verbundaufgabe Die Klassenlehrperson ist zustaumlndig dass die richti-

gen Personen ndash Erziehungsberechtigte Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) usw ndash zum

passenden Zeitpunkt involviert werden Fuumlr eine gelingende Zusammenarbeit sind auch

Absprachen mit den Betrieben welche Berufswahlpraktika anbieten sowie mit den Schu-

len der Sekundarstufe II noumltig Es ist sinnvoll diese Koordination fuumlr die ganze Schule

oder sogar regional zu organisieren

33 Unterschiedliche Fahrplaumlne

Das Ziel ist klar Am Ende der obligatorischen Schulzeit haben alle Schuumllerinnen und

Schuumller eine fuumlr sie passende Anschlussloumlsung sei es in einer beruflichen Grundbildung

einer weiterfuumlhrenden Schule oder einer Zwischenloumlsung Der Berufswahlfahrplan der

Klasse und der Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin bzw des einzelnen Schuumllers

sind jedoch oft nicht identisch Die individuellen Berufswahlprozesse verlaufen in unter-

schiedlichen Tempi und Richtungen Der konstruktive und zielfuumlhrende Umgang mit die-

sen zeitlichen und thematischen Unterschieden ist anspruchsvoll und Aufgabe der zustaumln-

digen Klassenlehrperson

34 Unterstuumltzung und Orientierung in einem Konzept

Ein lokalesregionales Konzept Berufswahlvorbereitung unterstuumltzt die Lehrpersonen in

ihrer Arbeit dient der Information und Vernetzung und bietet Transparenz und Orientie-

rung fuumlr die weiteren Beteiligten (zB BLB Erziehungsberechtigte Schulen der Sekundar-

stufe II Lehrbetriebe usw) Wichtige Ablaumlufe und Standards sind vereinheitlicht und be-

schrieben Damit wird auch die Chancengerechtigkeit aller Schuumllerinnen und Schuumller si-

chergestellt

9

35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums

In bestimmten Bereichen draumlngen die Lehrbetriebe auf fruumlhere Lehrstellenvergabe als

dies aus Sicht der Schule gedacht ist Dadurch bleibt den Jugendlichen nicht immer aus-

reichend Zeit um sich ein breites Bild von den beruflichen und schulischen Moumlglichkeiten

zu verschaffen und verschiedene Berufe und Berufsfelder naumlher kennen zu lernen Die

Oberstufen sind aufgefordert diesem Trend zu laquoimmer fruumlherraquo nicht ungebremst Folge zu

leisten und wo moumlglich die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungsberechtigte da-

hingehend zu unterstuumltzen dass sie einen Uumlberblick uumlber das gesamte Spektrum der be-

ruflichen und schulischen Moumlglichkeiten erhalten und sich die noumltige Zeit fuumlr eine fundierte

Entscheidung lassen Eine sorgfaumlltige Wahl kommt auch der Wirtschaft zu Gute und beugt

Ausbildungsabbruumlchen vor

36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule

Der Entscheid fuumlr eine Berufslehre eine weiterfuumlhrende Schule oder eine Zwischenloumlsung

nach der Oberstufe ist das Resultat eines mehrjaumlhrigen Prozesses welcher bereits im Pri-

marschulalter beginnt Obwohl BO erst in der Oberstufe im Stundenplan erscheint ist das

Kennenlernen von Arbeitswelten bereits Thema in der Primarschule (NMG61 NMG62)

Auf dieser Stufe geht es darum Neugier und Interesse an den vielfaumlltigen beruflichen

Moumlglichkeiten zu wecken Es geht jedoch explizit nicht um die konkrete Berufswahl

37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren

Das duale Bildungssystem ist vielen Erziehungsberechtigten nicht mit all seinen Angebo-

ten bekannt besonders dann wenn sie selbst nicht in der Schweiz aufgewachsen sind

Neben der Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller auf ihrem Weg zur Berufswahl gilt

es die Erziehungsberechtigten ndash insbesondere zugezogene ndash fruumlhzeitig uumlber die zahlrei-

chen Wege im Schweizer Bildungssystem zu informieren Denn Verantwortlich fuumlr den

weiteren Ausbildungsweg ihrer Kinder sind die Erziehungsberechtigten Sie werden dabei

von der Schule unterstuumltzt Die Schule koordiniert die schulischen Aktivitaumlten in diesem

Bereich und uumlbernimmt dabei eine unterstuumltzende und begleitende Funktion

10

4 Kantonale Grundlagen

Gesetz Lehrplan Reglemente und Weisungen geben den Rahmen vor innerhalb

dessen das lokaleregionale Berufswahlkonzept erstellt wird

41 Lehrplan Volksschule StGallen

411 Lektionentafel

Die Volksschule bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller auf den Eintritt ins Berufsleben und

den Uumlbertritt in weiterfuumlhrende Schulen vor In der Oberstufe ist mit Berufliche Orientie-

rung (BO) ein eigener Fachbereich dazu ausgeschildert der im Kanton StGallen deutlich

staumlrker dotiert ist als in anderen Kantonen Waumlhrend die Lehrplanvorlage insgesamt eine

Jahreswochenlektion fuumlr BO vorsieht werden im Kanton StGallen an der Oberstufe 6

(Realschule) bzw 3 (Sekundarschule) Jahreswochenlektionen dafuumlr eingesetzt

Die Lektionentafel der Oberstufe bietet den Schulen die Moumlglichkeit Wahlfaumlcher nach ei-

genen Schwerpunkten anzubieten Fuumlr solche steht im Pool laquoAngebote der SchuleKir-

chenraquo (ASK) ein Lektionen-Kontingent zur Verfuumlgung

412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen

In den Rahmenbedingungen des Lehrplans Volksschule ist festgehalten

Die Verantwortung fuumlr die Berufswahl liegt bei den Schuumllerinnen und Schuumllern und de-

ren Erziehungsberechtigten Die Klassenlehrperson sorgt im Rahmen des Bildungsauf-

trags fuumlr die Koordination der Aktivitaumlten der verschiedenen Akteure (Schuumllerinnen und

Schuumller Erziehungsberechtigte Lehrbetriebe Berufs- und Laufbahnberatung usw)

und begleitet die Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der beruflichen Orientierung

und der Lehrstellensuche

Berufliche Orientierung wird in der Regel von der Klassenlehrperson unterrichtet Es

wird den Schulen empfohlen ein lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstel-

len Die Unterrichtszeit in Beruflicher Orientierung kann auch genutzt werden um klas-

senspezifische Anliegen zu bearbeiten

Im Fach Berufliche Orientierung sind zusaumltzlich folgende Kompetenzen des Fachbe-

reichslehrplans fuumlr Wirtschaft Arbeit Haushalt zu unterrichten

WAH11 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen uumlber die individuelle und gesellschaftli-

che Bedeutung von Arbeit nachdenken

WAH12 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen Anforderungen und Gestaltungsspiel-

raumlume in Arbeitswelten vergleichen

WAH52 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen soziale rechtliche und oumlkonomische

Aspekte im Alltag und im Zusammenleben recherchieren

laquoKlassenspezifische Anliegenraquo bedeutet etwa dass auftretende Spannungen im Klassen-

verband die einer Bearbeitung durch die ganze Klasse beduumlrfen geklaumlrt werden koumlnnen

oder die Zimmereinteilung des Winterlagers in diesem Zeitgefaumlss erfolgen kann Es ist

nicht im Sinne der Vorgaben dass waumlhrend der Unterrichtszeit fuumlr BO woumlchentlich eine

laquoKlassenstunderaquo zu lebenskundlichen Themen abgehalten wird Der Lehrplan fuumlr BO ist ndash

11

angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft

Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-

terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-

Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach

Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-

meinschaft (ERG) zu unterrichten

42 Lehrmittel

Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-

gebuch vom Schulverlag plus verwendet

Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene

empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-

richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-

gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO

und fuumlr WAH noumltig

Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den

Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche

Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst

rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-

ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-

delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen

43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk

Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen

und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und

zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung

dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch

Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist

44 Berufliche Nachbetreuung

Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich

Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die

Regelschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen

Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der

Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-

paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der

Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im

Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden

Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern

dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit

12

den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-

ratendem Sinn zur Verfuumlgung

Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder

nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem

Unterstuumltzungsbedarf

45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-

rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-

che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-

chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-

stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-

fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen

46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen

Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-

lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-

den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden

kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und

Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-

halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage

Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit

Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-

rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit

Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen

47 Berufswahlfahrplan

Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte

bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder

der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-

schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-

hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess

Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit

anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-

passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten

Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr

unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen

Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)

13

In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-

len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert

und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-

sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus

einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-

wahlprozesses

Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-

gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden

14

5 Akteure

Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die

erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der

beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in

ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-

diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-

zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf

Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten

Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-

wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-

dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-

schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt

51 Die Schuumllerin der Schuumller

Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-

genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-

stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-

sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen

ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo

noumltig Unterstuumltzung in Anspruch

ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus

ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen

ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig

ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-

teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen

52 Die Erziehungsberechtigten

Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung

ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-

ten

ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis

des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-

veranstaltungen zum Thema teilnehmen

ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-

ratung (BLB)

ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der

Lehrstellensuche

15

Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-

ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der

Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund

53 Die Schulleitung

Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der

Schuumllerinnen und Schuumller

Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine

wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte

abnehmende Schulen und Lehrbetriebe

ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-

rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-

staltungen

ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-

ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)

54 Die Klassenlehrperson

Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson

zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-

ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr

Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-

rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel

und Unterrichtsmaterialien

ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus

dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO

zugeordnet sind

ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-

terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln

ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-

spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen

zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den

Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen

ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben

an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen

ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit

Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben

Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-

wicklung

16

ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und

zeigt Alternativen auf

Koordination

ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-

rufswahlfahrplan

ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen

Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten

ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB

ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-

renraquo und im Bewerbungsprozess

ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein

Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch

geuumlbt wird

ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management

Berufsbildung)

55 Die Lehrbetriebe

Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an

Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-

berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb

ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-

schuumllerinnen und -schuumller

ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem

Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf

ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit

ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-

bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter

56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-

matikmittelschule und Fachmittelschule

Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-

nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als

Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der

Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten

angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-

tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die

Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-

nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe

Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-

rechtigte uumlber ihr Angebot

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

17

57 Die Berufsfachschule

Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an

welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere

der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an

welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht

also nicht die einzelne Berufsfachschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr

die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-

nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die

BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet

Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die

Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst

Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-

berechtigten uumlber das Angebot BM

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen

Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-

lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-

ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben

privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-

Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu

faumlllen

59 Die Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von

unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-

wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-

schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater

stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite

510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)

Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen

undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den

individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten

Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig

und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche

Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert

Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche

Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-

kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in

18

Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson

soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen

511 Schulnahe Beratungsangebote

In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-

darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case

Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der

Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion

auch im Berufswahlprozess wahrnehmen

Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-

nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-

lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie

bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des

Datenschutzes sind einzuhalten

19

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept

Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung

vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-

gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-

rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen

Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-

wahl erhalten

Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen

61 Ziel und Zweck

ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird

herausgearbeitet

ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche

Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-

gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten

ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-

ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte

SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)

weitere

63 Fahrplan der Aktivitaumlten

ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-

zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-

niert

ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-

chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-

den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)

ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert

ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung

ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der

Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-

rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet

ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im

BO-Unterricht aufgenommen

20

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten

ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-

ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen

(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)

ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt

Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-

bei beruumlcksichtigt

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-

lerinnen und Schuumller

ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang

mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und

richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen

ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch

(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt

Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-

bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-

den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten

ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller

in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB

laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)

ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-

klaumlrt

ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und

entspricht den kantonalen Vorgaben

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)

ist beschrieben

ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit

Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-

gen ist geregelt

ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-

gelt

21

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung

ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung

dazu ist erstellt

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den

Lehrbetrieben

ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-

len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen

ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und

Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder

von bestimmten Gruppen

ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich

auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist

festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-

ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das

Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert

ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und

Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet

ist ist beschrieben

ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-

chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit

erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)

ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und

-begleitung ist festgelegt

ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen

und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-

len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege

ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich

der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen

Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation

ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-

derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind

festgelegt

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 2: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

2

Inhalt

1 Grundsaumltzliches 5

2 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson 6

21 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung (gruumln) 7

22 Begleitung im Berufswahlprozess (blau) 7

3 Kernbotschaften 8

31 Mehr als ein Schulfach 8

32 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson 8

33 Unterschiedliche Fahrplaumlne 8

34 Unterstuumltzung und Orientierung in einem Konzept 8

35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums 9

36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule 9

37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren 9

4 Kantonale Grundlagen 10

41 Lehrplan Volksschule StGallen 10

411 Lektionentafel 10

412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen 10

42 Lehrmittel 11

43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk 11

44 Berufliche Nachbetreuung 11

45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen 12

46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen 12

47 Berufswahlfahrplan 12

5 Akteure 14

51 Die Schuumllerin der Schuumller 14

52 Die Erziehungsberechtigten 14

53 Die Schulleitung 15

54 Die Klassenlehrperson 15

55 Die Lehrbetriebe 16

56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Informatikmittelschule

und Fachmittelschule 16

57 Die Berufsfachschule 17

58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen 17

3

59 Die Berufs- und Laufbahnberatung 17

510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV) 17

511 Schulnahe Beratungsangebote 18

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept 19

61 Ziel und Zweck 19

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten 19

63 Fahrplan der Aktivitaumlten 19

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung 19

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten 20

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuumllerinnen und

Schuumller 20

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen 20

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten 20

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten 20

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung 21

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den Lehrbetrieben 21

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen 21

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder von bestimmten

Gruppen 21

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege 21

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung 22

616 Information 22

7 Einbettung 23

71 Demografie 23

72 Beschleunigung 23

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder 23

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen 24

75 Region 24

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder 25

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip 25

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen 26

79 Berufslehre oder Mittelschule 26

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO 26

8 Berufs- und Laufbahnberatung 27

4

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen 27

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte 29

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen 29

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen 31

9 Glossar und Links 32

91 Abkuumlrzungen 32

92 Fachbegriffe 32

93 Links 36

5

1 Grundsaumltzliches

Das laquoRahmenkonzept Berufswahlraquo unterstuumltzt die Schultraumlger der Volksschule da-

bei ihr lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstellen wie es im Lehrplan

Volksschule empfohlen wird Im Zentrum stehen dabei die Jugendlichen und ihre

individuelle Berufs- und Schulwahl Verantwortlich fuumlr den erfolgreichen Einstieg in

die Arbeitswelt oder in eine weiterfuumlhrende Schule sind die Schuumllerinnen und Schuuml-

ler sowie ihre Erziehungsberechtigten

Schuumllerinnen und Schuumller erkunden gemaumlss Lehrplan bereits in der Primarschule die Be-

rufswelten In der Oberstufe wird die Berufswahl konkret und es wird woumlchentlich das

Schulfach Berufliche Orientierung (BO) unterrichtet Die Klassenlehrperson der Oberstufe

unterstuumltzt und koordiniert zudem die Aktivitaumlten der ganzen Klasse und jedesjeder ein-

zelnen Jugendlichen waumlhrend des Prozesses der Berufswahl Ebenfalls involviert sind die

Erziehungsberechtigten die Lehrbetriebe die Berufsfach- und Mittelschulen die Berufs-

und Laufbahnberatung (BLB) sowie weitere Stellen

Wesentliche Voraussetzungen fuumlr den Einstieg in die Berufslehre oder die Mittelschule

sind die Vorbereitung und die Begleitung im individuellen Berufswahlprozess durch die

Volksschule In einem schuleigenen Konzept werden die Zustaumlndigkeiten Aufgaben Zeit-

raumlume Verbindlichkeiten und Spielraumlume definiert Abmachungen werden festgehalten

und bilden die Leitplanken bei der Begleitung der Berufswahl und damit eine Orientie-

rungshilfe fuumlr alle Beteiligten

Alle Schuumllerinnen und Schuumller werden in der Oberstufe umfassend uumlber die Viel-

falt an Berufs- und Schulmoumlglichkeiten informiert Sie erhalten Gelegenheit zu

Berufserkundungen wissen Bescheid uumlber die weiterfuumlhrenden Schulangebote

und kennen ihre eigenen Interessen und Faumlhigkeiten Gut vorbereitet waumlhlen sie

ihren passenden Beruf oder die fuumlr sie geeignete Schule und realisieren den

Uumlbertritt erfolgreich Sie beruumlcksichtigen bei ihrem Entscheid auch die zukuumlnfti-

gen Entwicklungen und Erfordernisse des Arbeitsmarktes sowie des gewaumlhlten

Berufsfeldes im Speziellen und sind ndash ganz im Sinne des lebenslangen Lernens ndash

informiert uumlber spaumltere Moumlglichkeiten der Weiterbildung und Karrierewege

In der Folge wird der Begriff laquoBerufswahlraquo verwendet Er umfasst den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr eine Zwischenloumlsung

Alle diese Angebote auf der Sekundarstufe II haben zum Ziel dass die Jugendlichen so-

fort oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten und

ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten koumlnnen

Die Verwendung des Begriffs laquoKlassenlehrpersonraquo in diesem Rahmenkonzept geht da-

von aus dass die Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung be-

schrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrichtet Ist dies im Ausnahme-

fall anders geregelt so muss die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen der

Klassenlehrperson und der BO-Lehrperson sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich

KontaktZusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

6

2 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson

Der Unterricht nach Lehrplan die Begleitung der einzelnen Schuumllerin bzw des ein-

zelnen Schuumllers im Prozess und die Koordination der zahlreichen individuellen und

gemeinsamen Aktivitaumlten im Rahmen der Berufs- und Schulerkundung stellt eine

besondere Ausgangslage dar

Berufswahlvorbereitung als eine Kernaufgabe der Oberstufe umfasst zwei Ebenen

- Unterricht im Fach Berufliche Orientierung (BO) nach Lehrplan Volksschule mit den

entsprechenden Inhalten (hellgruumln)

- individuelle Begleitung der Jugendlichen im Berufswahl-Prozess (blau)

Abbildung 1 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson BO

7

21 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung (hellgruumln)

BO ist ein Fachbereich der Oberstufe Fuumlr BO sind in der Lektionentafel drei bzw sechs

Wochenlektionen fuumlr die drei Oberstufenjahre aufgefuumlhrt Schuumllerinnen und Schuumller der

Realschule und der Kleinklasse Oberstufe haben doppelt so viel BO-Unterricht wie jene

der Sekundarschule und damit deutlich mehr Zeit fuumlrs Vermitteln der Lehrplan-Inhalte so-

wie fuumlr die Arbeit an der individuellen Berufswahl und deren Reflexion

Der Unterricht im Fachbereich BO erfordert ein Zusammenspiel mit den Fachbereichen

Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) und Deutsch

a Verbindung zum Fachbereich WAH

Der Unterricht im Fach BO im Kanton StGallen umfasst neben den im Fachbereichslehr-

plan BO aufgefuumlhrten Inhalten (Persoumlnlichkeitsprofil Bildungswege Berufs- und Arbeits-

welt Entscheidung und Umgang mit Schwierigkeiten Planung Umsetzung und Doku-

mentation) auch drei Kompetenzen aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit

Haushalt (WAH11 WAH12 WAH52) Es wurden also ndash als kantonsspezifische Be-

sonderheit ndash Lehrplan-Inhalte vom Fachbereich WAH zu BO verschoben Verschiedene

Lehrmittel fuumlr den Fachbereich WAH enthalten Unterrichtsmaterialien welche sich jenen

Inhaltsbereichen widmen die im Kanton StGallen im Fachbereich BO unterrichtet wer-

den Dies bedingt Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der WAH-Lehrperson

zum Einsatz des Lehrmittels

b Verbindung zum Fachbereich Deutsch

Das Verfassen der schriftlichen Bewerbungsunterlagen sowie die Vorbereitung auf muumlnd-

liche Vorstellungsgespraumlche sind im Lehrplan Volksschule dem Fachbereich Deutsch zu-

geordnet Diese Kompetenzen werden entsprechend im Deutsch-Unterricht erarbeitet

Dies erfordert Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der Deutschlehrperson

wobei der Berufswahlfahrplan bei der zeitlichen Planung der entsprechenden Unterrichts-

inhalte leitend sein soll

22 Begleitung im Berufswahlprozess (blau)

Der zweiteilige Auftrag fuumlr die Klassenlehrperson die den Fachbereich BO unterrichtet

umfasst neben dem oben beschriebenen Vermitteln der Lehrplan-Inhalte die Begleitung

aller Schuumllerinnen und Schuumller der Klasse in ihrem individuellen Berufswahlprozess

Dies umfasst die Aufgabe der Klassenlehrperson mit den Erziehungsberechtigten und mit

inner- und ausserschulischen Fachpersonen wie zB der BLB zusammenzuarbeiten Die

Klassenlehrperson stimmt den Unterricht besondere Unterrichtsveranstaltungen und die

Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren zeitlich und inhaltlich aufeinander ab

und orientiert sich dabei am Berufswahlfahrplan

Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller bei den Vorbereitungen fuumlr ihre Berufserkun-

dungen und laquoSchnupperlehrenraquo beim Kennenlernen weiterfuumlhrender Schulen sowie beim

Bewerbungs- und Vorstellungsprozess und haumllt sie dazu an ihr Vorgehen zu planen ihre

Erfahrungen zu reflektieren und die weiteren Schritte zu optimieren

8

3 Kernbotschaften

Berufliche Orientierung (BO) als Schulfach und Berufswahlvorbereitung als erwei-

tere Aufgabe der Klassenlehrperson der Oberstufe kurz erklaumlrt

31 Mehr als ein Schulfach

BO ist ein Schulfach mit Lehrplan-Inhalten aus BO und dem Fachbereichslehrplan fuumlr

Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) Gleichzeitig beinhaltet BO fuumlr die Lehrperson die das

Fach unterrichtet (idR die Klassenlehrperson) auch die Begleitung der einzelnen Schuuml-

lerin bzw des einzelnen Schuumllers im Berufswahlprozess und die Koordination der Aktivitauml-

ten rund um die Berufswahlvorbereitung der ganzen Klasse Damit stellt die Berufswahl

ein uumlbergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar

32 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

Berufswahl ist eine Verbundaufgabe Die Klassenlehrperson ist zustaumlndig dass die richti-

gen Personen ndash Erziehungsberechtigte Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) usw ndash zum

passenden Zeitpunkt involviert werden Fuumlr eine gelingende Zusammenarbeit sind auch

Absprachen mit den Betrieben welche Berufswahlpraktika anbieten sowie mit den Schu-

len der Sekundarstufe II noumltig Es ist sinnvoll diese Koordination fuumlr die ganze Schule

oder sogar regional zu organisieren

33 Unterschiedliche Fahrplaumlne

Das Ziel ist klar Am Ende der obligatorischen Schulzeit haben alle Schuumllerinnen und

Schuumller eine fuumlr sie passende Anschlussloumlsung sei es in einer beruflichen Grundbildung

einer weiterfuumlhrenden Schule oder einer Zwischenloumlsung Der Berufswahlfahrplan der

Klasse und der Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin bzw des einzelnen Schuumllers

sind jedoch oft nicht identisch Die individuellen Berufswahlprozesse verlaufen in unter-

schiedlichen Tempi und Richtungen Der konstruktive und zielfuumlhrende Umgang mit die-

sen zeitlichen und thematischen Unterschieden ist anspruchsvoll und Aufgabe der zustaumln-

digen Klassenlehrperson

34 Unterstuumltzung und Orientierung in einem Konzept

Ein lokalesregionales Konzept Berufswahlvorbereitung unterstuumltzt die Lehrpersonen in

ihrer Arbeit dient der Information und Vernetzung und bietet Transparenz und Orientie-

rung fuumlr die weiteren Beteiligten (zB BLB Erziehungsberechtigte Schulen der Sekundar-

stufe II Lehrbetriebe usw) Wichtige Ablaumlufe und Standards sind vereinheitlicht und be-

schrieben Damit wird auch die Chancengerechtigkeit aller Schuumllerinnen und Schuumller si-

chergestellt

9

35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums

In bestimmten Bereichen draumlngen die Lehrbetriebe auf fruumlhere Lehrstellenvergabe als

dies aus Sicht der Schule gedacht ist Dadurch bleibt den Jugendlichen nicht immer aus-

reichend Zeit um sich ein breites Bild von den beruflichen und schulischen Moumlglichkeiten

zu verschaffen und verschiedene Berufe und Berufsfelder naumlher kennen zu lernen Die

Oberstufen sind aufgefordert diesem Trend zu laquoimmer fruumlherraquo nicht ungebremst Folge zu

leisten und wo moumlglich die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungsberechtigte da-

hingehend zu unterstuumltzen dass sie einen Uumlberblick uumlber das gesamte Spektrum der be-

ruflichen und schulischen Moumlglichkeiten erhalten und sich die noumltige Zeit fuumlr eine fundierte

Entscheidung lassen Eine sorgfaumlltige Wahl kommt auch der Wirtschaft zu Gute und beugt

Ausbildungsabbruumlchen vor

36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule

Der Entscheid fuumlr eine Berufslehre eine weiterfuumlhrende Schule oder eine Zwischenloumlsung

nach der Oberstufe ist das Resultat eines mehrjaumlhrigen Prozesses welcher bereits im Pri-

marschulalter beginnt Obwohl BO erst in der Oberstufe im Stundenplan erscheint ist das

Kennenlernen von Arbeitswelten bereits Thema in der Primarschule (NMG61 NMG62)

Auf dieser Stufe geht es darum Neugier und Interesse an den vielfaumlltigen beruflichen

Moumlglichkeiten zu wecken Es geht jedoch explizit nicht um die konkrete Berufswahl

37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren

Das duale Bildungssystem ist vielen Erziehungsberechtigten nicht mit all seinen Angebo-

ten bekannt besonders dann wenn sie selbst nicht in der Schweiz aufgewachsen sind

Neben der Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller auf ihrem Weg zur Berufswahl gilt

es die Erziehungsberechtigten ndash insbesondere zugezogene ndash fruumlhzeitig uumlber die zahlrei-

chen Wege im Schweizer Bildungssystem zu informieren Denn Verantwortlich fuumlr den

weiteren Ausbildungsweg ihrer Kinder sind die Erziehungsberechtigten Sie werden dabei

von der Schule unterstuumltzt Die Schule koordiniert die schulischen Aktivitaumlten in diesem

Bereich und uumlbernimmt dabei eine unterstuumltzende und begleitende Funktion

10

4 Kantonale Grundlagen

Gesetz Lehrplan Reglemente und Weisungen geben den Rahmen vor innerhalb

dessen das lokaleregionale Berufswahlkonzept erstellt wird

41 Lehrplan Volksschule StGallen

411 Lektionentafel

Die Volksschule bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller auf den Eintritt ins Berufsleben und

den Uumlbertritt in weiterfuumlhrende Schulen vor In der Oberstufe ist mit Berufliche Orientie-

rung (BO) ein eigener Fachbereich dazu ausgeschildert der im Kanton StGallen deutlich

staumlrker dotiert ist als in anderen Kantonen Waumlhrend die Lehrplanvorlage insgesamt eine

Jahreswochenlektion fuumlr BO vorsieht werden im Kanton StGallen an der Oberstufe 6

(Realschule) bzw 3 (Sekundarschule) Jahreswochenlektionen dafuumlr eingesetzt

Die Lektionentafel der Oberstufe bietet den Schulen die Moumlglichkeit Wahlfaumlcher nach ei-

genen Schwerpunkten anzubieten Fuumlr solche steht im Pool laquoAngebote der SchuleKir-

chenraquo (ASK) ein Lektionen-Kontingent zur Verfuumlgung

412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen

In den Rahmenbedingungen des Lehrplans Volksschule ist festgehalten

Die Verantwortung fuumlr die Berufswahl liegt bei den Schuumllerinnen und Schuumllern und de-

ren Erziehungsberechtigten Die Klassenlehrperson sorgt im Rahmen des Bildungsauf-

trags fuumlr die Koordination der Aktivitaumlten der verschiedenen Akteure (Schuumllerinnen und

Schuumller Erziehungsberechtigte Lehrbetriebe Berufs- und Laufbahnberatung usw)

und begleitet die Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der beruflichen Orientierung

und der Lehrstellensuche

Berufliche Orientierung wird in der Regel von der Klassenlehrperson unterrichtet Es

wird den Schulen empfohlen ein lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstel-

len Die Unterrichtszeit in Beruflicher Orientierung kann auch genutzt werden um klas-

senspezifische Anliegen zu bearbeiten

Im Fach Berufliche Orientierung sind zusaumltzlich folgende Kompetenzen des Fachbe-

reichslehrplans fuumlr Wirtschaft Arbeit Haushalt zu unterrichten

WAH11 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen uumlber die individuelle und gesellschaftli-

che Bedeutung von Arbeit nachdenken

WAH12 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen Anforderungen und Gestaltungsspiel-

raumlume in Arbeitswelten vergleichen

WAH52 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen soziale rechtliche und oumlkonomische

Aspekte im Alltag und im Zusammenleben recherchieren

laquoKlassenspezifische Anliegenraquo bedeutet etwa dass auftretende Spannungen im Klassen-

verband die einer Bearbeitung durch die ganze Klasse beduumlrfen geklaumlrt werden koumlnnen

oder die Zimmereinteilung des Winterlagers in diesem Zeitgefaumlss erfolgen kann Es ist

nicht im Sinne der Vorgaben dass waumlhrend der Unterrichtszeit fuumlr BO woumlchentlich eine

laquoKlassenstunderaquo zu lebenskundlichen Themen abgehalten wird Der Lehrplan fuumlr BO ist ndash

11

angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft

Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-

terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-

Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach

Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-

meinschaft (ERG) zu unterrichten

42 Lehrmittel

Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-

gebuch vom Schulverlag plus verwendet

Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene

empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-

richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-

gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO

und fuumlr WAH noumltig

Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den

Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche

Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst

rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-

ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-

delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen

43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk

Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen

und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und

zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung

dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch

Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist

44 Berufliche Nachbetreuung

Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich

Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die

Regelschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen

Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der

Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-

paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der

Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im

Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden

Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern

dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit

12

den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-

ratendem Sinn zur Verfuumlgung

Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder

nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem

Unterstuumltzungsbedarf

45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-

rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-

che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-

chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-

stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-

fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen

46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen

Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-

lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-

den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden

kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und

Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-

halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage

Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit

Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-

rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit

Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen

47 Berufswahlfahrplan

Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte

bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder

der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-

schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-

hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess

Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit

anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-

passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten

Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr

unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen

Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)

13

In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-

len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert

und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-

sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus

einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-

wahlprozesses

Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-

gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden

14

5 Akteure

Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die

erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der

beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in

ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-

diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-

zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf

Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten

Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-

wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-

dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-

schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt

51 Die Schuumllerin der Schuumller

Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-

genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-

stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-

sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen

ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo

noumltig Unterstuumltzung in Anspruch

ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus

ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen

ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig

ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-

teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen

52 Die Erziehungsberechtigten

Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung

ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-

ten

ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis

des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-

veranstaltungen zum Thema teilnehmen

ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-

ratung (BLB)

ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der

Lehrstellensuche

15

Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-

ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der

Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund

53 Die Schulleitung

Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der

Schuumllerinnen und Schuumller

Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine

wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte

abnehmende Schulen und Lehrbetriebe

ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-

rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-

staltungen

ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-

ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)

54 Die Klassenlehrperson

Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson

zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-

ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr

Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-

rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel

und Unterrichtsmaterialien

ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus

dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO

zugeordnet sind

ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-

terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln

ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-

spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen

zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den

Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen

ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben

an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen

ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit

Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben

Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-

wicklung

16

ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und

zeigt Alternativen auf

Koordination

ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-

rufswahlfahrplan

ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen

Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten

ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB

ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-

renraquo und im Bewerbungsprozess

ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein

Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch

geuumlbt wird

ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management

Berufsbildung)

55 Die Lehrbetriebe

Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an

Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-

berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb

ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-

schuumllerinnen und -schuumller

ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem

Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf

ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit

ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-

bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter

56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-

matikmittelschule und Fachmittelschule

Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-

nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als

Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der

Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten

angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-

tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die

Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-

nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe

Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-

rechtigte uumlber ihr Angebot

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

17

57 Die Berufsfachschule

Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an

welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere

der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an

welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht

also nicht die einzelne Berufsfachschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr

die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-

nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die

BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet

Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die

Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst

Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-

berechtigten uumlber das Angebot BM

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen

Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-

lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-

ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben

privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-

Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu

faumlllen

59 Die Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von

unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-

wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-

schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater

stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite

510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)

Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen

undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den

individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten

Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig

und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche

Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert

Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche

Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-

kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in

18

Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson

soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen

511 Schulnahe Beratungsangebote

In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-

darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case

Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der

Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion

auch im Berufswahlprozess wahrnehmen

Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-

nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-

lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie

bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des

Datenschutzes sind einzuhalten

19

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept

Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung

vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-

gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-

rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen

Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-

wahl erhalten

Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen

61 Ziel und Zweck

ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird

herausgearbeitet

ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche

Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-

gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten

ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-

ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte

SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)

weitere

63 Fahrplan der Aktivitaumlten

ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-

zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-

niert

ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-

chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-

den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)

ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert

ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung

ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der

Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-

rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet

ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im

BO-Unterricht aufgenommen

20

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten

ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-

ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen

(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)

ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt

Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-

bei beruumlcksichtigt

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-

lerinnen und Schuumller

ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang

mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und

richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen

ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch

(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt

Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-

bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-

den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten

ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller

in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB

laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)

ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-

klaumlrt

ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und

entspricht den kantonalen Vorgaben

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)

ist beschrieben

ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit

Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-

gen ist geregelt

ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-

gelt

21

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung

ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung

dazu ist erstellt

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den

Lehrbetrieben

ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-

len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen

ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und

Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder

von bestimmten Gruppen

ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich

auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist

festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-

ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das

Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert

ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und

Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet

ist ist beschrieben

ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-

chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit

erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)

ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und

-begleitung ist festgelegt

ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen

und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-

len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege

ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich

der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen

Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation

ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-

derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind

festgelegt

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 3: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

3

59 Die Berufs- und Laufbahnberatung 17

510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV) 17

511 Schulnahe Beratungsangebote 18

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept 19

61 Ziel und Zweck 19

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten 19

63 Fahrplan der Aktivitaumlten 19

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung 19

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten 20

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuumllerinnen und

Schuumller 20

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen 20

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten 20

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten 20

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung 21

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den Lehrbetrieben 21

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen 21

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder von bestimmten

Gruppen 21

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege 21

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung 22

616 Information 22

7 Einbettung 23

71 Demografie 23

72 Beschleunigung 23

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder 23

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen 24

75 Region 24

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder 25

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip 25

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen 26

79 Berufslehre oder Mittelschule 26

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO 26

8 Berufs- und Laufbahnberatung 27

4

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen 27

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte 29

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen 29

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen 31

9 Glossar und Links 32

91 Abkuumlrzungen 32

92 Fachbegriffe 32

93 Links 36

5

1 Grundsaumltzliches

Das laquoRahmenkonzept Berufswahlraquo unterstuumltzt die Schultraumlger der Volksschule da-

bei ihr lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstellen wie es im Lehrplan

Volksschule empfohlen wird Im Zentrum stehen dabei die Jugendlichen und ihre

individuelle Berufs- und Schulwahl Verantwortlich fuumlr den erfolgreichen Einstieg in

die Arbeitswelt oder in eine weiterfuumlhrende Schule sind die Schuumllerinnen und Schuuml-

ler sowie ihre Erziehungsberechtigten

Schuumllerinnen und Schuumller erkunden gemaumlss Lehrplan bereits in der Primarschule die Be-

rufswelten In der Oberstufe wird die Berufswahl konkret und es wird woumlchentlich das

Schulfach Berufliche Orientierung (BO) unterrichtet Die Klassenlehrperson der Oberstufe

unterstuumltzt und koordiniert zudem die Aktivitaumlten der ganzen Klasse und jedesjeder ein-

zelnen Jugendlichen waumlhrend des Prozesses der Berufswahl Ebenfalls involviert sind die

Erziehungsberechtigten die Lehrbetriebe die Berufsfach- und Mittelschulen die Berufs-

und Laufbahnberatung (BLB) sowie weitere Stellen

Wesentliche Voraussetzungen fuumlr den Einstieg in die Berufslehre oder die Mittelschule

sind die Vorbereitung und die Begleitung im individuellen Berufswahlprozess durch die

Volksschule In einem schuleigenen Konzept werden die Zustaumlndigkeiten Aufgaben Zeit-

raumlume Verbindlichkeiten und Spielraumlume definiert Abmachungen werden festgehalten

und bilden die Leitplanken bei der Begleitung der Berufswahl und damit eine Orientie-

rungshilfe fuumlr alle Beteiligten

Alle Schuumllerinnen und Schuumller werden in der Oberstufe umfassend uumlber die Viel-

falt an Berufs- und Schulmoumlglichkeiten informiert Sie erhalten Gelegenheit zu

Berufserkundungen wissen Bescheid uumlber die weiterfuumlhrenden Schulangebote

und kennen ihre eigenen Interessen und Faumlhigkeiten Gut vorbereitet waumlhlen sie

ihren passenden Beruf oder die fuumlr sie geeignete Schule und realisieren den

Uumlbertritt erfolgreich Sie beruumlcksichtigen bei ihrem Entscheid auch die zukuumlnfti-

gen Entwicklungen und Erfordernisse des Arbeitsmarktes sowie des gewaumlhlten

Berufsfeldes im Speziellen und sind ndash ganz im Sinne des lebenslangen Lernens ndash

informiert uumlber spaumltere Moumlglichkeiten der Weiterbildung und Karrierewege

In der Folge wird der Begriff laquoBerufswahlraquo verwendet Er umfasst den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr eine Zwischenloumlsung

Alle diese Angebote auf der Sekundarstufe II haben zum Ziel dass die Jugendlichen so-

fort oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten und

ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten koumlnnen

Die Verwendung des Begriffs laquoKlassenlehrpersonraquo in diesem Rahmenkonzept geht da-

von aus dass die Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung be-

schrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrichtet Ist dies im Ausnahme-

fall anders geregelt so muss die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen der

Klassenlehrperson und der BO-Lehrperson sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich

KontaktZusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

6

2 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson

Der Unterricht nach Lehrplan die Begleitung der einzelnen Schuumllerin bzw des ein-

zelnen Schuumllers im Prozess und die Koordination der zahlreichen individuellen und

gemeinsamen Aktivitaumlten im Rahmen der Berufs- und Schulerkundung stellt eine

besondere Ausgangslage dar

Berufswahlvorbereitung als eine Kernaufgabe der Oberstufe umfasst zwei Ebenen

- Unterricht im Fach Berufliche Orientierung (BO) nach Lehrplan Volksschule mit den

entsprechenden Inhalten (hellgruumln)

- individuelle Begleitung der Jugendlichen im Berufswahl-Prozess (blau)

Abbildung 1 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson BO

7

21 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung (hellgruumln)

BO ist ein Fachbereich der Oberstufe Fuumlr BO sind in der Lektionentafel drei bzw sechs

Wochenlektionen fuumlr die drei Oberstufenjahre aufgefuumlhrt Schuumllerinnen und Schuumller der

Realschule und der Kleinklasse Oberstufe haben doppelt so viel BO-Unterricht wie jene

der Sekundarschule und damit deutlich mehr Zeit fuumlrs Vermitteln der Lehrplan-Inhalte so-

wie fuumlr die Arbeit an der individuellen Berufswahl und deren Reflexion

Der Unterricht im Fachbereich BO erfordert ein Zusammenspiel mit den Fachbereichen

Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) und Deutsch

a Verbindung zum Fachbereich WAH

Der Unterricht im Fach BO im Kanton StGallen umfasst neben den im Fachbereichslehr-

plan BO aufgefuumlhrten Inhalten (Persoumlnlichkeitsprofil Bildungswege Berufs- und Arbeits-

welt Entscheidung und Umgang mit Schwierigkeiten Planung Umsetzung und Doku-

mentation) auch drei Kompetenzen aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit

Haushalt (WAH11 WAH12 WAH52) Es wurden also ndash als kantonsspezifische Be-

sonderheit ndash Lehrplan-Inhalte vom Fachbereich WAH zu BO verschoben Verschiedene

Lehrmittel fuumlr den Fachbereich WAH enthalten Unterrichtsmaterialien welche sich jenen

Inhaltsbereichen widmen die im Kanton StGallen im Fachbereich BO unterrichtet wer-

den Dies bedingt Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der WAH-Lehrperson

zum Einsatz des Lehrmittels

b Verbindung zum Fachbereich Deutsch

Das Verfassen der schriftlichen Bewerbungsunterlagen sowie die Vorbereitung auf muumlnd-

liche Vorstellungsgespraumlche sind im Lehrplan Volksschule dem Fachbereich Deutsch zu-

geordnet Diese Kompetenzen werden entsprechend im Deutsch-Unterricht erarbeitet

Dies erfordert Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der Deutschlehrperson

wobei der Berufswahlfahrplan bei der zeitlichen Planung der entsprechenden Unterrichts-

inhalte leitend sein soll

22 Begleitung im Berufswahlprozess (blau)

Der zweiteilige Auftrag fuumlr die Klassenlehrperson die den Fachbereich BO unterrichtet

umfasst neben dem oben beschriebenen Vermitteln der Lehrplan-Inhalte die Begleitung

aller Schuumllerinnen und Schuumller der Klasse in ihrem individuellen Berufswahlprozess

Dies umfasst die Aufgabe der Klassenlehrperson mit den Erziehungsberechtigten und mit

inner- und ausserschulischen Fachpersonen wie zB der BLB zusammenzuarbeiten Die

Klassenlehrperson stimmt den Unterricht besondere Unterrichtsveranstaltungen und die

Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren zeitlich und inhaltlich aufeinander ab

und orientiert sich dabei am Berufswahlfahrplan

Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller bei den Vorbereitungen fuumlr ihre Berufserkun-

dungen und laquoSchnupperlehrenraquo beim Kennenlernen weiterfuumlhrender Schulen sowie beim

Bewerbungs- und Vorstellungsprozess und haumllt sie dazu an ihr Vorgehen zu planen ihre

Erfahrungen zu reflektieren und die weiteren Schritte zu optimieren

8

3 Kernbotschaften

Berufliche Orientierung (BO) als Schulfach und Berufswahlvorbereitung als erwei-

tere Aufgabe der Klassenlehrperson der Oberstufe kurz erklaumlrt

31 Mehr als ein Schulfach

BO ist ein Schulfach mit Lehrplan-Inhalten aus BO und dem Fachbereichslehrplan fuumlr

Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) Gleichzeitig beinhaltet BO fuumlr die Lehrperson die das

Fach unterrichtet (idR die Klassenlehrperson) auch die Begleitung der einzelnen Schuuml-

lerin bzw des einzelnen Schuumllers im Berufswahlprozess und die Koordination der Aktivitauml-

ten rund um die Berufswahlvorbereitung der ganzen Klasse Damit stellt die Berufswahl

ein uumlbergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar

32 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

Berufswahl ist eine Verbundaufgabe Die Klassenlehrperson ist zustaumlndig dass die richti-

gen Personen ndash Erziehungsberechtigte Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) usw ndash zum

passenden Zeitpunkt involviert werden Fuumlr eine gelingende Zusammenarbeit sind auch

Absprachen mit den Betrieben welche Berufswahlpraktika anbieten sowie mit den Schu-

len der Sekundarstufe II noumltig Es ist sinnvoll diese Koordination fuumlr die ganze Schule

oder sogar regional zu organisieren

33 Unterschiedliche Fahrplaumlne

Das Ziel ist klar Am Ende der obligatorischen Schulzeit haben alle Schuumllerinnen und

Schuumller eine fuumlr sie passende Anschlussloumlsung sei es in einer beruflichen Grundbildung

einer weiterfuumlhrenden Schule oder einer Zwischenloumlsung Der Berufswahlfahrplan der

Klasse und der Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin bzw des einzelnen Schuumllers

sind jedoch oft nicht identisch Die individuellen Berufswahlprozesse verlaufen in unter-

schiedlichen Tempi und Richtungen Der konstruktive und zielfuumlhrende Umgang mit die-

sen zeitlichen und thematischen Unterschieden ist anspruchsvoll und Aufgabe der zustaumln-

digen Klassenlehrperson

34 Unterstuumltzung und Orientierung in einem Konzept

Ein lokalesregionales Konzept Berufswahlvorbereitung unterstuumltzt die Lehrpersonen in

ihrer Arbeit dient der Information und Vernetzung und bietet Transparenz und Orientie-

rung fuumlr die weiteren Beteiligten (zB BLB Erziehungsberechtigte Schulen der Sekundar-

stufe II Lehrbetriebe usw) Wichtige Ablaumlufe und Standards sind vereinheitlicht und be-

schrieben Damit wird auch die Chancengerechtigkeit aller Schuumllerinnen und Schuumller si-

chergestellt

9

35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums

In bestimmten Bereichen draumlngen die Lehrbetriebe auf fruumlhere Lehrstellenvergabe als

dies aus Sicht der Schule gedacht ist Dadurch bleibt den Jugendlichen nicht immer aus-

reichend Zeit um sich ein breites Bild von den beruflichen und schulischen Moumlglichkeiten

zu verschaffen und verschiedene Berufe und Berufsfelder naumlher kennen zu lernen Die

Oberstufen sind aufgefordert diesem Trend zu laquoimmer fruumlherraquo nicht ungebremst Folge zu

leisten und wo moumlglich die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungsberechtigte da-

hingehend zu unterstuumltzen dass sie einen Uumlberblick uumlber das gesamte Spektrum der be-

ruflichen und schulischen Moumlglichkeiten erhalten und sich die noumltige Zeit fuumlr eine fundierte

Entscheidung lassen Eine sorgfaumlltige Wahl kommt auch der Wirtschaft zu Gute und beugt

Ausbildungsabbruumlchen vor

36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule

Der Entscheid fuumlr eine Berufslehre eine weiterfuumlhrende Schule oder eine Zwischenloumlsung

nach der Oberstufe ist das Resultat eines mehrjaumlhrigen Prozesses welcher bereits im Pri-

marschulalter beginnt Obwohl BO erst in der Oberstufe im Stundenplan erscheint ist das

Kennenlernen von Arbeitswelten bereits Thema in der Primarschule (NMG61 NMG62)

Auf dieser Stufe geht es darum Neugier und Interesse an den vielfaumlltigen beruflichen

Moumlglichkeiten zu wecken Es geht jedoch explizit nicht um die konkrete Berufswahl

37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren

Das duale Bildungssystem ist vielen Erziehungsberechtigten nicht mit all seinen Angebo-

ten bekannt besonders dann wenn sie selbst nicht in der Schweiz aufgewachsen sind

Neben der Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller auf ihrem Weg zur Berufswahl gilt

es die Erziehungsberechtigten ndash insbesondere zugezogene ndash fruumlhzeitig uumlber die zahlrei-

chen Wege im Schweizer Bildungssystem zu informieren Denn Verantwortlich fuumlr den

weiteren Ausbildungsweg ihrer Kinder sind die Erziehungsberechtigten Sie werden dabei

von der Schule unterstuumltzt Die Schule koordiniert die schulischen Aktivitaumlten in diesem

Bereich und uumlbernimmt dabei eine unterstuumltzende und begleitende Funktion

10

4 Kantonale Grundlagen

Gesetz Lehrplan Reglemente und Weisungen geben den Rahmen vor innerhalb

dessen das lokaleregionale Berufswahlkonzept erstellt wird

41 Lehrplan Volksschule StGallen

411 Lektionentafel

Die Volksschule bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller auf den Eintritt ins Berufsleben und

den Uumlbertritt in weiterfuumlhrende Schulen vor In der Oberstufe ist mit Berufliche Orientie-

rung (BO) ein eigener Fachbereich dazu ausgeschildert der im Kanton StGallen deutlich

staumlrker dotiert ist als in anderen Kantonen Waumlhrend die Lehrplanvorlage insgesamt eine

Jahreswochenlektion fuumlr BO vorsieht werden im Kanton StGallen an der Oberstufe 6

(Realschule) bzw 3 (Sekundarschule) Jahreswochenlektionen dafuumlr eingesetzt

Die Lektionentafel der Oberstufe bietet den Schulen die Moumlglichkeit Wahlfaumlcher nach ei-

genen Schwerpunkten anzubieten Fuumlr solche steht im Pool laquoAngebote der SchuleKir-

chenraquo (ASK) ein Lektionen-Kontingent zur Verfuumlgung

412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen

In den Rahmenbedingungen des Lehrplans Volksschule ist festgehalten

Die Verantwortung fuumlr die Berufswahl liegt bei den Schuumllerinnen und Schuumllern und de-

ren Erziehungsberechtigten Die Klassenlehrperson sorgt im Rahmen des Bildungsauf-

trags fuumlr die Koordination der Aktivitaumlten der verschiedenen Akteure (Schuumllerinnen und

Schuumller Erziehungsberechtigte Lehrbetriebe Berufs- und Laufbahnberatung usw)

und begleitet die Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der beruflichen Orientierung

und der Lehrstellensuche

Berufliche Orientierung wird in der Regel von der Klassenlehrperson unterrichtet Es

wird den Schulen empfohlen ein lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstel-

len Die Unterrichtszeit in Beruflicher Orientierung kann auch genutzt werden um klas-

senspezifische Anliegen zu bearbeiten

Im Fach Berufliche Orientierung sind zusaumltzlich folgende Kompetenzen des Fachbe-

reichslehrplans fuumlr Wirtschaft Arbeit Haushalt zu unterrichten

WAH11 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen uumlber die individuelle und gesellschaftli-

che Bedeutung von Arbeit nachdenken

WAH12 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen Anforderungen und Gestaltungsspiel-

raumlume in Arbeitswelten vergleichen

WAH52 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen soziale rechtliche und oumlkonomische

Aspekte im Alltag und im Zusammenleben recherchieren

laquoKlassenspezifische Anliegenraquo bedeutet etwa dass auftretende Spannungen im Klassen-

verband die einer Bearbeitung durch die ganze Klasse beduumlrfen geklaumlrt werden koumlnnen

oder die Zimmereinteilung des Winterlagers in diesem Zeitgefaumlss erfolgen kann Es ist

nicht im Sinne der Vorgaben dass waumlhrend der Unterrichtszeit fuumlr BO woumlchentlich eine

laquoKlassenstunderaquo zu lebenskundlichen Themen abgehalten wird Der Lehrplan fuumlr BO ist ndash

11

angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft

Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-

terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-

Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach

Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-

meinschaft (ERG) zu unterrichten

42 Lehrmittel

Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-

gebuch vom Schulverlag plus verwendet

Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene

empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-

richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-

gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO

und fuumlr WAH noumltig

Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den

Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche

Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst

rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-

ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-

delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen

43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk

Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen

und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und

zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung

dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch

Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist

44 Berufliche Nachbetreuung

Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich

Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die

Regelschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen

Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der

Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-

paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der

Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im

Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden

Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern

dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit

12

den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-

ratendem Sinn zur Verfuumlgung

Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder

nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem

Unterstuumltzungsbedarf

45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-

rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-

che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-

chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-

stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-

fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen

46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen

Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-

lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-

den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden

kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und

Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-

halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage

Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit

Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-

rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit

Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen

47 Berufswahlfahrplan

Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte

bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder

der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-

schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-

hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess

Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit

anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-

passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten

Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr

unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen

Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)

13

In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-

len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert

und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-

sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus

einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-

wahlprozesses

Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-

gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden

14

5 Akteure

Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die

erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der

beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in

ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-

diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-

zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf

Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten

Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-

wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-

dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-

schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt

51 Die Schuumllerin der Schuumller

Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-

genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-

stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-

sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen

ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo

noumltig Unterstuumltzung in Anspruch

ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus

ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen

ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig

ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-

teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen

52 Die Erziehungsberechtigten

Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung

ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-

ten

ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis

des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-

veranstaltungen zum Thema teilnehmen

ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-

ratung (BLB)

ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der

Lehrstellensuche

15

Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-

ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der

Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund

53 Die Schulleitung

Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der

Schuumllerinnen und Schuumller

Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine

wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte

abnehmende Schulen und Lehrbetriebe

ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-

rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-

staltungen

ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-

ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)

54 Die Klassenlehrperson

Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson

zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-

ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr

Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-

rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel

und Unterrichtsmaterialien

ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus

dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO

zugeordnet sind

ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-

terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln

ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-

spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen

zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den

Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen

ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben

an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen

ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit

Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben

Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-

wicklung

16

ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und

zeigt Alternativen auf

Koordination

ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-

rufswahlfahrplan

ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen

Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten

ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB

ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-

renraquo und im Bewerbungsprozess

ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein

Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch

geuumlbt wird

ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management

Berufsbildung)

55 Die Lehrbetriebe

Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an

Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-

berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb

ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-

schuumllerinnen und -schuumller

ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem

Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf

ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit

ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-

bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter

56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-

matikmittelschule und Fachmittelschule

Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-

nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als

Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der

Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten

angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-

tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die

Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-

nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe

Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-

rechtigte uumlber ihr Angebot

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

17

57 Die Berufsfachschule

Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an

welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere

der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an

welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht

also nicht die einzelne Berufsfachschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr

die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-

nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die

BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet

Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die

Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst

Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-

berechtigten uumlber das Angebot BM

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen

Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-

lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-

ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben

privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-

Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu

faumlllen

59 Die Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von

unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-

wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-

schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater

stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite

510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)

Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen

undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den

individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten

Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig

und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche

Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert

Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche

Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-

kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in

18

Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson

soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen

511 Schulnahe Beratungsangebote

In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-

darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case

Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der

Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion

auch im Berufswahlprozess wahrnehmen

Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-

nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-

lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie

bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des

Datenschutzes sind einzuhalten

19

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept

Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung

vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-

gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-

rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen

Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-

wahl erhalten

Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen

61 Ziel und Zweck

ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird

herausgearbeitet

ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche

Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-

gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten

ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-

ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte

SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)

weitere

63 Fahrplan der Aktivitaumlten

ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-

zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-

niert

ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-

chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-

den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)

ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert

ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung

ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der

Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-

rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet

ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im

BO-Unterricht aufgenommen

20

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten

ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-

ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen

(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)

ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt

Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-

bei beruumlcksichtigt

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-

lerinnen und Schuumller

ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang

mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und

richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen

ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch

(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt

Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-

bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-

den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten

ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller

in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB

laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)

ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-

klaumlrt

ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und

entspricht den kantonalen Vorgaben

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)

ist beschrieben

ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit

Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-

gen ist geregelt

ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-

gelt

21

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung

ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung

dazu ist erstellt

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den

Lehrbetrieben

ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-

len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen

ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und

Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder

von bestimmten Gruppen

ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich

auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist

festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-

ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das

Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert

ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und

Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet

ist ist beschrieben

ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-

chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit

erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)

ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und

-begleitung ist festgelegt

ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen

und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-

len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege

ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich

der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen

Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation

ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-

derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind

festgelegt

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 4: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

4

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen 27

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte 29

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen 29

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen 31

9 Glossar und Links 32

91 Abkuumlrzungen 32

92 Fachbegriffe 32

93 Links 36

5

1 Grundsaumltzliches

Das laquoRahmenkonzept Berufswahlraquo unterstuumltzt die Schultraumlger der Volksschule da-

bei ihr lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstellen wie es im Lehrplan

Volksschule empfohlen wird Im Zentrum stehen dabei die Jugendlichen und ihre

individuelle Berufs- und Schulwahl Verantwortlich fuumlr den erfolgreichen Einstieg in

die Arbeitswelt oder in eine weiterfuumlhrende Schule sind die Schuumllerinnen und Schuuml-

ler sowie ihre Erziehungsberechtigten

Schuumllerinnen und Schuumller erkunden gemaumlss Lehrplan bereits in der Primarschule die Be-

rufswelten In der Oberstufe wird die Berufswahl konkret und es wird woumlchentlich das

Schulfach Berufliche Orientierung (BO) unterrichtet Die Klassenlehrperson der Oberstufe

unterstuumltzt und koordiniert zudem die Aktivitaumlten der ganzen Klasse und jedesjeder ein-

zelnen Jugendlichen waumlhrend des Prozesses der Berufswahl Ebenfalls involviert sind die

Erziehungsberechtigten die Lehrbetriebe die Berufsfach- und Mittelschulen die Berufs-

und Laufbahnberatung (BLB) sowie weitere Stellen

Wesentliche Voraussetzungen fuumlr den Einstieg in die Berufslehre oder die Mittelschule

sind die Vorbereitung und die Begleitung im individuellen Berufswahlprozess durch die

Volksschule In einem schuleigenen Konzept werden die Zustaumlndigkeiten Aufgaben Zeit-

raumlume Verbindlichkeiten und Spielraumlume definiert Abmachungen werden festgehalten

und bilden die Leitplanken bei der Begleitung der Berufswahl und damit eine Orientie-

rungshilfe fuumlr alle Beteiligten

Alle Schuumllerinnen und Schuumller werden in der Oberstufe umfassend uumlber die Viel-

falt an Berufs- und Schulmoumlglichkeiten informiert Sie erhalten Gelegenheit zu

Berufserkundungen wissen Bescheid uumlber die weiterfuumlhrenden Schulangebote

und kennen ihre eigenen Interessen und Faumlhigkeiten Gut vorbereitet waumlhlen sie

ihren passenden Beruf oder die fuumlr sie geeignete Schule und realisieren den

Uumlbertritt erfolgreich Sie beruumlcksichtigen bei ihrem Entscheid auch die zukuumlnfti-

gen Entwicklungen und Erfordernisse des Arbeitsmarktes sowie des gewaumlhlten

Berufsfeldes im Speziellen und sind ndash ganz im Sinne des lebenslangen Lernens ndash

informiert uumlber spaumltere Moumlglichkeiten der Weiterbildung und Karrierewege

In der Folge wird der Begriff laquoBerufswahlraquo verwendet Er umfasst den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr eine Zwischenloumlsung

Alle diese Angebote auf der Sekundarstufe II haben zum Ziel dass die Jugendlichen so-

fort oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten und

ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten koumlnnen

Die Verwendung des Begriffs laquoKlassenlehrpersonraquo in diesem Rahmenkonzept geht da-

von aus dass die Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung be-

schrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrichtet Ist dies im Ausnahme-

fall anders geregelt so muss die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen der

Klassenlehrperson und der BO-Lehrperson sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich

KontaktZusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

6

2 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson

Der Unterricht nach Lehrplan die Begleitung der einzelnen Schuumllerin bzw des ein-

zelnen Schuumllers im Prozess und die Koordination der zahlreichen individuellen und

gemeinsamen Aktivitaumlten im Rahmen der Berufs- und Schulerkundung stellt eine

besondere Ausgangslage dar

Berufswahlvorbereitung als eine Kernaufgabe der Oberstufe umfasst zwei Ebenen

- Unterricht im Fach Berufliche Orientierung (BO) nach Lehrplan Volksschule mit den

entsprechenden Inhalten (hellgruumln)

- individuelle Begleitung der Jugendlichen im Berufswahl-Prozess (blau)

Abbildung 1 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson BO

7

21 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung (hellgruumln)

BO ist ein Fachbereich der Oberstufe Fuumlr BO sind in der Lektionentafel drei bzw sechs

Wochenlektionen fuumlr die drei Oberstufenjahre aufgefuumlhrt Schuumllerinnen und Schuumller der

Realschule und der Kleinklasse Oberstufe haben doppelt so viel BO-Unterricht wie jene

der Sekundarschule und damit deutlich mehr Zeit fuumlrs Vermitteln der Lehrplan-Inhalte so-

wie fuumlr die Arbeit an der individuellen Berufswahl und deren Reflexion

Der Unterricht im Fachbereich BO erfordert ein Zusammenspiel mit den Fachbereichen

Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) und Deutsch

a Verbindung zum Fachbereich WAH

Der Unterricht im Fach BO im Kanton StGallen umfasst neben den im Fachbereichslehr-

plan BO aufgefuumlhrten Inhalten (Persoumlnlichkeitsprofil Bildungswege Berufs- und Arbeits-

welt Entscheidung und Umgang mit Schwierigkeiten Planung Umsetzung und Doku-

mentation) auch drei Kompetenzen aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit

Haushalt (WAH11 WAH12 WAH52) Es wurden also ndash als kantonsspezifische Be-

sonderheit ndash Lehrplan-Inhalte vom Fachbereich WAH zu BO verschoben Verschiedene

Lehrmittel fuumlr den Fachbereich WAH enthalten Unterrichtsmaterialien welche sich jenen

Inhaltsbereichen widmen die im Kanton StGallen im Fachbereich BO unterrichtet wer-

den Dies bedingt Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der WAH-Lehrperson

zum Einsatz des Lehrmittels

b Verbindung zum Fachbereich Deutsch

Das Verfassen der schriftlichen Bewerbungsunterlagen sowie die Vorbereitung auf muumlnd-

liche Vorstellungsgespraumlche sind im Lehrplan Volksschule dem Fachbereich Deutsch zu-

geordnet Diese Kompetenzen werden entsprechend im Deutsch-Unterricht erarbeitet

Dies erfordert Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der Deutschlehrperson

wobei der Berufswahlfahrplan bei der zeitlichen Planung der entsprechenden Unterrichts-

inhalte leitend sein soll

22 Begleitung im Berufswahlprozess (blau)

Der zweiteilige Auftrag fuumlr die Klassenlehrperson die den Fachbereich BO unterrichtet

umfasst neben dem oben beschriebenen Vermitteln der Lehrplan-Inhalte die Begleitung

aller Schuumllerinnen und Schuumller der Klasse in ihrem individuellen Berufswahlprozess

Dies umfasst die Aufgabe der Klassenlehrperson mit den Erziehungsberechtigten und mit

inner- und ausserschulischen Fachpersonen wie zB der BLB zusammenzuarbeiten Die

Klassenlehrperson stimmt den Unterricht besondere Unterrichtsveranstaltungen und die

Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren zeitlich und inhaltlich aufeinander ab

und orientiert sich dabei am Berufswahlfahrplan

Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller bei den Vorbereitungen fuumlr ihre Berufserkun-

dungen und laquoSchnupperlehrenraquo beim Kennenlernen weiterfuumlhrender Schulen sowie beim

Bewerbungs- und Vorstellungsprozess und haumllt sie dazu an ihr Vorgehen zu planen ihre

Erfahrungen zu reflektieren und die weiteren Schritte zu optimieren

8

3 Kernbotschaften

Berufliche Orientierung (BO) als Schulfach und Berufswahlvorbereitung als erwei-

tere Aufgabe der Klassenlehrperson der Oberstufe kurz erklaumlrt

31 Mehr als ein Schulfach

BO ist ein Schulfach mit Lehrplan-Inhalten aus BO und dem Fachbereichslehrplan fuumlr

Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) Gleichzeitig beinhaltet BO fuumlr die Lehrperson die das

Fach unterrichtet (idR die Klassenlehrperson) auch die Begleitung der einzelnen Schuuml-

lerin bzw des einzelnen Schuumllers im Berufswahlprozess und die Koordination der Aktivitauml-

ten rund um die Berufswahlvorbereitung der ganzen Klasse Damit stellt die Berufswahl

ein uumlbergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar

32 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

Berufswahl ist eine Verbundaufgabe Die Klassenlehrperson ist zustaumlndig dass die richti-

gen Personen ndash Erziehungsberechtigte Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) usw ndash zum

passenden Zeitpunkt involviert werden Fuumlr eine gelingende Zusammenarbeit sind auch

Absprachen mit den Betrieben welche Berufswahlpraktika anbieten sowie mit den Schu-

len der Sekundarstufe II noumltig Es ist sinnvoll diese Koordination fuumlr die ganze Schule

oder sogar regional zu organisieren

33 Unterschiedliche Fahrplaumlne

Das Ziel ist klar Am Ende der obligatorischen Schulzeit haben alle Schuumllerinnen und

Schuumller eine fuumlr sie passende Anschlussloumlsung sei es in einer beruflichen Grundbildung

einer weiterfuumlhrenden Schule oder einer Zwischenloumlsung Der Berufswahlfahrplan der

Klasse und der Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin bzw des einzelnen Schuumllers

sind jedoch oft nicht identisch Die individuellen Berufswahlprozesse verlaufen in unter-

schiedlichen Tempi und Richtungen Der konstruktive und zielfuumlhrende Umgang mit die-

sen zeitlichen und thematischen Unterschieden ist anspruchsvoll und Aufgabe der zustaumln-

digen Klassenlehrperson

34 Unterstuumltzung und Orientierung in einem Konzept

Ein lokalesregionales Konzept Berufswahlvorbereitung unterstuumltzt die Lehrpersonen in

ihrer Arbeit dient der Information und Vernetzung und bietet Transparenz und Orientie-

rung fuumlr die weiteren Beteiligten (zB BLB Erziehungsberechtigte Schulen der Sekundar-

stufe II Lehrbetriebe usw) Wichtige Ablaumlufe und Standards sind vereinheitlicht und be-

schrieben Damit wird auch die Chancengerechtigkeit aller Schuumllerinnen und Schuumller si-

chergestellt

9

35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums

In bestimmten Bereichen draumlngen die Lehrbetriebe auf fruumlhere Lehrstellenvergabe als

dies aus Sicht der Schule gedacht ist Dadurch bleibt den Jugendlichen nicht immer aus-

reichend Zeit um sich ein breites Bild von den beruflichen und schulischen Moumlglichkeiten

zu verschaffen und verschiedene Berufe und Berufsfelder naumlher kennen zu lernen Die

Oberstufen sind aufgefordert diesem Trend zu laquoimmer fruumlherraquo nicht ungebremst Folge zu

leisten und wo moumlglich die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungsberechtigte da-

hingehend zu unterstuumltzen dass sie einen Uumlberblick uumlber das gesamte Spektrum der be-

ruflichen und schulischen Moumlglichkeiten erhalten und sich die noumltige Zeit fuumlr eine fundierte

Entscheidung lassen Eine sorgfaumlltige Wahl kommt auch der Wirtschaft zu Gute und beugt

Ausbildungsabbruumlchen vor

36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule

Der Entscheid fuumlr eine Berufslehre eine weiterfuumlhrende Schule oder eine Zwischenloumlsung

nach der Oberstufe ist das Resultat eines mehrjaumlhrigen Prozesses welcher bereits im Pri-

marschulalter beginnt Obwohl BO erst in der Oberstufe im Stundenplan erscheint ist das

Kennenlernen von Arbeitswelten bereits Thema in der Primarschule (NMG61 NMG62)

Auf dieser Stufe geht es darum Neugier und Interesse an den vielfaumlltigen beruflichen

Moumlglichkeiten zu wecken Es geht jedoch explizit nicht um die konkrete Berufswahl

37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren

Das duale Bildungssystem ist vielen Erziehungsberechtigten nicht mit all seinen Angebo-

ten bekannt besonders dann wenn sie selbst nicht in der Schweiz aufgewachsen sind

Neben der Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller auf ihrem Weg zur Berufswahl gilt

es die Erziehungsberechtigten ndash insbesondere zugezogene ndash fruumlhzeitig uumlber die zahlrei-

chen Wege im Schweizer Bildungssystem zu informieren Denn Verantwortlich fuumlr den

weiteren Ausbildungsweg ihrer Kinder sind die Erziehungsberechtigten Sie werden dabei

von der Schule unterstuumltzt Die Schule koordiniert die schulischen Aktivitaumlten in diesem

Bereich und uumlbernimmt dabei eine unterstuumltzende und begleitende Funktion

10

4 Kantonale Grundlagen

Gesetz Lehrplan Reglemente und Weisungen geben den Rahmen vor innerhalb

dessen das lokaleregionale Berufswahlkonzept erstellt wird

41 Lehrplan Volksschule StGallen

411 Lektionentafel

Die Volksschule bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller auf den Eintritt ins Berufsleben und

den Uumlbertritt in weiterfuumlhrende Schulen vor In der Oberstufe ist mit Berufliche Orientie-

rung (BO) ein eigener Fachbereich dazu ausgeschildert der im Kanton StGallen deutlich

staumlrker dotiert ist als in anderen Kantonen Waumlhrend die Lehrplanvorlage insgesamt eine

Jahreswochenlektion fuumlr BO vorsieht werden im Kanton StGallen an der Oberstufe 6

(Realschule) bzw 3 (Sekundarschule) Jahreswochenlektionen dafuumlr eingesetzt

Die Lektionentafel der Oberstufe bietet den Schulen die Moumlglichkeit Wahlfaumlcher nach ei-

genen Schwerpunkten anzubieten Fuumlr solche steht im Pool laquoAngebote der SchuleKir-

chenraquo (ASK) ein Lektionen-Kontingent zur Verfuumlgung

412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen

In den Rahmenbedingungen des Lehrplans Volksschule ist festgehalten

Die Verantwortung fuumlr die Berufswahl liegt bei den Schuumllerinnen und Schuumllern und de-

ren Erziehungsberechtigten Die Klassenlehrperson sorgt im Rahmen des Bildungsauf-

trags fuumlr die Koordination der Aktivitaumlten der verschiedenen Akteure (Schuumllerinnen und

Schuumller Erziehungsberechtigte Lehrbetriebe Berufs- und Laufbahnberatung usw)

und begleitet die Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der beruflichen Orientierung

und der Lehrstellensuche

Berufliche Orientierung wird in der Regel von der Klassenlehrperson unterrichtet Es

wird den Schulen empfohlen ein lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstel-

len Die Unterrichtszeit in Beruflicher Orientierung kann auch genutzt werden um klas-

senspezifische Anliegen zu bearbeiten

Im Fach Berufliche Orientierung sind zusaumltzlich folgende Kompetenzen des Fachbe-

reichslehrplans fuumlr Wirtschaft Arbeit Haushalt zu unterrichten

WAH11 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen uumlber die individuelle und gesellschaftli-

che Bedeutung von Arbeit nachdenken

WAH12 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen Anforderungen und Gestaltungsspiel-

raumlume in Arbeitswelten vergleichen

WAH52 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen soziale rechtliche und oumlkonomische

Aspekte im Alltag und im Zusammenleben recherchieren

laquoKlassenspezifische Anliegenraquo bedeutet etwa dass auftretende Spannungen im Klassen-

verband die einer Bearbeitung durch die ganze Klasse beduumlrfen geklaumlrt werden koumlnnen

oder die Zimmereinteilung des Winterlagers in diesem Zeitgefaumlss erfolgen kann Es ist

nicht im Sinne der Vorgaben dass waumlhrend der Unterrichtszeit fuumlr BO woumlchentlich eine

laquoKlassenstunderaquo zu lebenskundlichen Themen abgehalten wird Der Lehrplan fuumlr BO ist ndash

11

angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft

Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-

terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-

Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach

Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-

meinschaft (ERG) zu unterrichten

42 Lehrmittel

Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-

gebuch vom Schulverlag plus verwendet

Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene

empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-

richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-

gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO

und fuumlr WAH noumltig

Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den

Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche

Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst

rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-

ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-

delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen

43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk

Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen

und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und

zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung

dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch

Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist

44 Berufliche Nachbetreuung

Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich

Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die

Regelschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen

Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der

Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-

paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der

Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im

Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden

Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern

dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit

12

den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-

ratendem Sinn zur Verfuumlgung

Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder

nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem

Unterstuumltzungsbedarf

45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-

rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-

che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-

chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-

stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-

fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen

46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen

Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-

lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-

den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden

kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und

Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-

halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage

Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit

Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-

rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit

Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen

47 Berufswahlfahrplan

Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte

bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder

der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-

schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-

hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess

Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit

anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-

passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten

Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr

unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen

Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)

13

In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-

len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert

und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-

sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus

einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-

wahlprozesses

Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-

gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden

14

5 Akteure

Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die

erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der

beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in

ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-

diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-

zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf

Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten

Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-

wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-

dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-

schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt

51 Die Schuumllerin der Schuumller

Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-

genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-

stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-

sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen

ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo

noumltig Unterstuumltzung in Anspruch

ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus

ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen

ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig

ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-

teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen

52 Die Erziehungsberechtigten

Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung

ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-

ten

ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis

des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-

veranstaltungen zum Thema teilnehmen

ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-

ratung (BLB)

ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der

Lehrstellensuche

15

Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-

ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der

Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund

53 Die Schulleitung

Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der

Schuumllerinnen und Schuumller

Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine

wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte

abnehmende Schulen und Lehrbetriebe

ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-

rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-

staltungen

ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-

ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)

54 Die Klassenlehrperson

Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson

zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-

ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr

Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-

rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel

und Unterrichtsmaterialien

ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus

dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO

zugeordnet sind

ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-

terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln

ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-

spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen

zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den

Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen

ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben

an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen

ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit

Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben

Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-

wicklung

16

ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und

zeigt Alternativen auf

Koordination

ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-

rufswahlfahrplan

ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen

Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten

ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB

ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-

renraquo und im Bewerbungsprozess

ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein

Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch

geuumlbt wird

ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management

Berufsbildung)

55 Die Lehrbetriebe

Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an

Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-

berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb

ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-

schuumllerinnen und -schuumller

ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem

Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf

ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit

ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-

bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter

56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-

matikmittelschule und Fachmittelschule

Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-

nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als

Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der

Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten

angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-

tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die

Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-

nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe

Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-

rechtigte uumlber ihr Angebot

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

17

57 Die Berufsfachschule

Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an

welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere

der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an

welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht

also nicht die einzelne Berufsfachschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr

die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-

nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die

BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet

Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die

Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst

Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-

berechtigten uumlber das Angebot BM

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen

Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-

lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-

ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben

privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-

Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu

faumlllen

59 Die Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von

unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-

wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-

schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater

stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite

510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)

Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen

undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den

individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten

Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig

und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche

Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert

Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche

Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-

kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in

18

Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson

soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen

511 Schulnahe Beratungsangebote

In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-

darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case

Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der

Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion

auch im Berufswahlprozess wahrnehmen

Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-

nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-

lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie

bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des

Datenschutzes sind einzuhalten

19

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept

Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung

vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-

gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-

rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen

Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-

wahl erhalten

Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen

61 Ziel und Zweck

ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird

herausgearbeitet

ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche

Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-

gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten

ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-

ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte

SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)

weitere

63 Fahrplan der Aktivitaumlten

ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-

zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-

niert

ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-

chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-

den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)

ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert

ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung

ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der

Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-

rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet

ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im

BO-Unterricht aufgenommen

20

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten

ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-

ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen

(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)

ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt

Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-

bei beruumlcksichtigt

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-

lerinnen und Schuumller

ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang

mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und

richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen

ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch

(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt

Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-

bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-

den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten

ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller

in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB

laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)

ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-

klaumlrt

ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und

entspricht den kantonalen Vorgaben

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)

ist beschrieben

ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit

Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-

gen ist geregelt

ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-

gelt

21

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung

ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung

dazu ist erstellt

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den

Lehrbetrieben

ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-

len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen

ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und

Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder

von bestimmten Gruppen

ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich

auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist

festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-

ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das

Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert

ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und

Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet

ist ist beschrieben

ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-

chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit

erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)

ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und

-begleitung ist festgelegt

ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen

und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-

len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege

ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich

der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen

Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation

ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-

derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind

festgelegt

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 5: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

5

1 Grundsaumltzliches

Das laquoRahmenkonzept Berufswahlraquo unterstuumltzt die Schultraumlger der Volksschule da-

bei ihr lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstellen wie es im Lehrplan

Volksschule empfohlen wird Im Zentrum stehen dabei die Jugendlichen und ihre

individuelle Berufs- und Schulwahl Verantwortlich fuumlr den erfolgreichen Einstieg in

die Arbeitswelt oder in eine weiterfuumlhrende Schule sind die Schuumllerinnen und Schuuml-

ler sowie ihre Erziehungsberechtigten

Schuumllerinnen und Schuumller erkunden gemaumlss Lehrplan bereits in der Primarschule die Be-

rufswelten In der Oberstufe wird die Berufswahl konkret und es wird woumlchentlich das

Schulfach Berufliche Orientierung (BO) unterrichtet Die Klassenlehrperson der Oberstufe

unterstuumltzt und koordiniert zudem die Aktivitaumlten der ganzen Klasse und jedesjeder ein-

zelnen Jugendlichen waumlhrend des Prozesses der Berufswahl Ebenfalls involviert sind die

Erziehungsberechtigten die Lehrbetriebe die Berufsfach- und Mittelschulen die Berufs-

und Laufbahnberatung (BLB) sowie weitere Stellen

Wesentliche Voraussetzungen fuumlr den Einstieg in die Berufslehre oder die Mittelschule

sind die Vorbereitung und die Begleitung im individuellen Berufswahlprozess durch die

Volksschule In einem schuleigenen Konzept werden die Zustaumlndigkeiten Aufgaben Zeit-

raumlume Verbindlichkeiten und Spielraumlume definiert Abmachungen werden festgehalten

und bilden die Leitplanken bei der Begleitung der Berufswahl und damit eine Orientie-

rungshilfe fuumlr alle Beteiligten

Alle Schuumllerinnen und Schuumller werden in der Oberstufe umfassend uumlber die Viel-

falt an Berufs- und Schulmoumlglichkeiten informiert Sie erhalten Gelegenheit zu

Berufserkundungen wissen Bescheid uumlber die weiterfuumlhrenden Schulangebote

und kennen ihre eigenen Interessen und Faumlhigkeiten Gut vorbereitet waumlhlen sie

ihren passenden Beruf oder die fuumlr sie geeignete Schule und realisieren den

Uumlbertritt erfolgreich Sie beruumlcksichtigen bei ihrem Entscheid auch die zukuumlnfti-

gen Entwicklungen und Erfordernisse des Arbeitsmarktes sowie des gewaumlhlten

Berufsfeldes im Speziellen und sind ndash ganz im Sinne des lebenslangen Lernens ndash

informiert uumlber spaumltere Moumlglichkeiten der Weiterbildung und Karrierewege

In der Folge wird der Begriff laquoBerufswahlraquo verwendet Er umfasst den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr eine Zwischenloumlsung

Alle diese Angebote auf der Sekundarstufe II haben zum Ziel dass die Jugendlichen so-

fort oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten und

ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten koumlnnen

Die Verwendung des Begriffs laquoKlassenlehrpersonraquo in diesem Rahmenkonzept geht da-

von aus dass die Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung be-

schrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrichtet Ist dies im Ausnahme-

fall anders geregelt so muss die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen der

Klassenlehrperson und der BO-Lehrperson sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich

KontaktZusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

6

2 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson

Der Unterricht nach Lehrplan die Begleitung der einzelnen Schuumllerin bzw des ein-

zelnen Schuumllers im Prozess und die Koordination der zahlreichen individuellen und

gemeinsamen Aktivitaumlten im Rahmen der Berufs- und Schulerkundung stellt eine

besondere Ausgangslage dar

Berufswahlvorbereitung als eine Kernaufgabe der Oberstufe umfasst zwei Ebenen

- Unterricht im Fach Berufliche Orientierung (BO) nach Lehrplan Volksschule mit den

entsprechenden Inhalten (hellgruumln)

- individuelle Begleitung der Jugendlichen im Berufswahl-Prozess (blau)

Abbildung 1 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson BO

7

21 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung (hellgruumln)

BO ist ein Fachbereich der Oberstufe Fuumlr BO sind in der Lektionentafel drei bzw sechs

Wochenlektionen fuumlr die drei Oberstufenjahre aufgefuumlhrt Schuumllerinnen und Schuumller der

Realschule und der Kleinklasse Oberstufe haben doppelt so viel BO-Unterricht wie jene

der Sekundarschule und damit deutlich mehr Zeit fuumlrs Vermitteln der Lehrplan-Inhalte so-

wie fuumlr die Arbeit an der individuellen Berufswahl und deren Reflexion

Der Unterricht im Fachbereich BO erfordert ein Zusammenspiel mit den Fachbereichen

Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) und Deutsch

a Verbindung zum Fachbereich WAH

Der Unterricht im Fach BO im Kanton StGallen umfasst neben den im Fachbereichslehr-

plan BO aufgefuumlhrten Inhalten (Persoumlnlichkeitsprofil Bildungswege Berufs- und Arbeits-

welt Entscheidung und Umgang mit Schwierigkeiten Planung Umsetzung und Doku-

mentation) auch drei Kompetenzen aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit

Haushalt (WAH11 WAH12 WAH52) Es wurden also ndash als kantonsspezifische Be-

sonderheit ndash Lehrplan-Inhalte vom Fachbereich WAH zu BO verschoben Verschiedene

Lehrmittel fuumlr den Fachbereich WAH enthalten Unterrichtsmaterialien welche sich jenen

Inhaltsbereichen widmen die im Kanton StGallen im Fachbereich BO unterrichtet wer-

den Dies bedingt Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der WAH-Lehrperson

zum Einsatz des Lehrmittels

b Verbindung zum Fachbereich Deutsch

Das Verfassen der schriftlichen Bewerbungsunterlagen sowie die Vorbereitung auf muumlnd-

liche Vorstellungsgespraumlche sind im Lehrplan Volksschule dem Fachbereich Deutsch zu-

geordnet Diese Kompetenzen werden entsprechend im Deutsch-Unterricht erarbeitet

Dies erfordert Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der Deutschlehrperson

wobei der Berufswahlfahrplan bei der zeitlichen Planung der entsprechenden Unterrichts-

inhalte leitend sein soll

22 Begleitung im Berufswahlprozess (blau)

Der zweiteilige Auftrag fuumlr die Klassenlehrperson die den Fachbereich BO unterrichtet

umfasst neben dem oben beschriebenen Vermitteln der Lehrplan-Inhalte die Begleitung

aller Schuumllerinnen und Schuumller der Klasse in ihrem individuellen Berufswahlprozess

Dies umfasst die Aufgabe der Klassenlehrperson mit den Erziehungsberechtigten und mit

inner- und ausserschulischen Fachpersonen wie zB der BLB zusammenzuarbeiten Die

Klassenlehrperson stimmt den Unterricht besondere Unterrichtsveranstaltungen und die

Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren zeitlich und inhaltlich aufeinander ab

und orientiert sich dabei am Berufswahlfahrplan

Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller bei den Vorbereitungen fuumlr ihre Berufserkun-

dungen und laquoSchnupperlehrenraquo beim Kennenlernen weiterfuumlhrender Schulen sowie beim

Bewerbungs- und Vorstellungsprozess und haumllt sie dazu an ihr Vorgehen zu planen ihre

Erfahrungen zu reflektieren und die weiteren Schritte zu optimieren

8

3 Kernbotschaften

Berufliche Orientierung (BO) als Schulfach und Berufswahlvorbereitung als erwei-

tere Aufgabe der Klassenlehrperson der Oberstufe kurz erklaumlrt

31 Mehr als ein Schulfach

BO ist ein Schulfach mit Lehrplan-Inhalten aus BO und dem Fachbereichslehrplan fuumlr

Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) Gleichzeitig beinhaltet BO fuumlr die Lehrperson die das

Fach unterrichtet (idR die Klassenlehrperson) auch die Begleitung der einzelnen Schuuml-

lerin bzw des einzelnen Schuumllers im Berufswahlprozess und die Koordination der Aktivitauml-

ten rund um die Berufswahlvorbereitung der ganzen Klasse Damit stellt die Berufswahl

ein uumlbergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar

32 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

Berufswahl ist eine Verbundaufgabe Die Klassenlehrperson ist zustaumlndig dass die richti-

gen Personen ndash Erziehungsberechtigte Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) usw ndash zum

passenden Zeitpunkt involviert werden Fuumlr eine gelingende Zusammenarbeit sind auch

Absprachen mit den Betrieben welche Berufswahlpraktika anbieten sowie mit den Schu-

len der Sekundarstufe II noumltig Es ist sinnvoll diese Koordination fuumlr die ganze Schule

oder sogar regional zu organisieren

33 Unterschiedliche Fahrplaumlne

Das Ziel ist klar Am Ende der obligatorischen Schulzeit haben alle Schuumllerinnen und

Schuumller eine fuumlr sie passende Anschlussloumlsung sei es in einer beruflichen Grundbildung

einer weiterfuumlhrenden Schule oder einer Zwischenloumlsung Der Berufswahlfahrplan der

Klasse und der Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin bzw des einzelnen Schuumllers

sind jedoch oft nicht identisch Die individuellen Berufswahlprozesse verlaufen in unter-

schiedlichen Tempi und Richtungen Der konstruktive und zielfuumlhrende Umgang mit die-

sen zeitlichen und thematischen Unterschieden ist anspruchsvoll und Aufgabe der zustaumln-

digen Klassenlehrperson

34 Unterstuumltzung und Orientierung in einem Konzept

Ein lokalesregionales Konzept Berufswahlvorbereitung unterstuumltzt die Lehrpersonen in

ihrer Arbeit dient der Information und Vernetzung und bietet Transparenz und Orientie-

rung fuumlr die weiteren Beteiligten (zB BLB Erziehungsberechtigte Schulen der Sekundar-

stufe II Lehrbetriebe usw) Wichtige Ablaumlufe und Standards sind vereinheitlicht und be-

schrieben Damit wird auch die Chancengerechtigkeit aller Schuumllerinnen und Schuumller si-

chergestellt

9

35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums

In bestimmten Bereichen draumlngen die Lehrbetriebe auf fruumlhere Lehrstellenvergabe als

dies aus Sicht der Schule gedacht ist Dadurch bleibt den Jugendlichen nicht immer aus-

reichend Zeit um sich ein breites Bild von den beruflichen und schulischen Moumlglichkeiten

zu verschaffen und verschiedene Berufe und Berufsfelder naumlher kennen zu lernen Die

Oberstufen sind aufgefordert diesem Trend zu laquoimmer fruumlherraquo nicht ungebremst Folge zu

leisten und wo moumlglich die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungsberechtigte da-

hingehend zu unterstuumltzen dass sie einen Uumlberblick uumlber das gesamte Spektrum der be-

ruflichen und schulischen Moumlglichkeiten erhalten und sich die noumltige Zeit fuumlr eine fundierte

Entscheidung lassen Eine sorgfaumlltige Wahl kommt auch der Wirtschaft zu Gute und beugt

Ausbildungsabbruumlchen vor

36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule

Der Entscheid fuumlr eine Berufslehre eine weiterfuumlhrende Schule oder eine Zwischenloumlsung

nach der Oberstufe ist das Resultat eines mehrjaumlhrigen Prozesses welcher bereits im Pri-

marschulalter beginnt Obwohl BO erst in der Oberstufe im Stundenplan erscheint ist das

Kennenlernen von Arbeitswelten bereits Thema in der Primarschule (NMG61 NMG62)

Auf dieser Stufe geht es darum Neugier und Interesse an den vielfaumlltigen beruflichen

Moumlglichkeiten zu wecken Es geht jedoch explizit nicht um die konkrete Berufswahl

37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren

Das duale Bildungssystem ist vielen Erziehungsberechtigten nicht mit all seinen Angebo-

ten bekannt besonders dann wenn sie selbst nicht in der Schweiz aufgewachsen sind

Neben der Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller auf ihrem Weg zur Berufswahl gilt

es die Erziehungsberechtigten ndash insbesondere zugezogene ndash fruumlhzeitig uumlber die zahlrei-

chen Wege im Schweizer Bildungssystem zu informieren Denn Verantwortlich fuumlr den

weiteren Ausbildungsweg ihrer Kinder sind die Erziehungsberechtigten Sie werden dabei

von der Schule unterstuumltzt Die Schule koordiniert die schulischen Aktivitaumlten in diesem

Bereich und uumlbernimmt dabei eine unterstuumltzende und begleitende Funktion

10

4 Kantonale Grundlagen

Gesetz Lehrplan Reglemente und Weisungen geben den Rahmen vor innerhalb

dessen das lokaleregionale Berufswahlkonzept erstellt wird

41 Lehrplan Volksschule StGallen

411 Lektionentafel

Die Volksschule bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller auf den Eintritt ins Berufsleben und

den Uumlbertritt in weiterfuumlhrende Schulen vor In der Oberstufe ist mit Berufliche Orientie-

rung (BO) ein eigener Fachbereich dazu ausgeschildert der im Kanton StGallen deutlich

staumlrker dotiert ist als in anderen Kantonen Waumlhrend die Lehrplanvorlage insgesamt eine

Jahreswochenlektion fuumlr BO vorsieht werden im Kanton StGallen an der Oberstufe 6

(Realschule) bzw 3 (Sekundarschule) Jahreswochenlektionen dafuumlr eingesetzt

Die Lektionentafel der Oberstufe bietet den Schulen die Moumlglichkeit Wahlfaumlcher nach ei-

genen Schwerpunkten anzubieten Fuumlr solche steht im Pool laquoAngebote der SchuleKir-

chenraquo (ASK) ein Lektionen-Kontingent zur Verfuumlgung

412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen

In den Rahmenbedingungen des Lehrplans Volksschule ist festgehalten

Die Verantwortung fuumlr die Berufswahl liegt bei den Schuumllerinnen und Schuumllern und de-

ren Erziehungsberechtigten Die Klassenlehrperson sorgt im Rahmen des Bildungsauf-

trags fuumlr die Koordination der Aktivitaumlten der verschiedenen Akteure (Schuumllerinnen und

Schuumller Erziehungsberechtigte Lehrbetriebe Berufs- und Laufbahnberatung usw)

und begleitet die Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der beruflichen Orientierung

und der Lehrstellensuche

Berufliche Orientierung wird in der Regel von der Klassenlehrperson unterrichtet Es

wird den Schulen empfohlen ein lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstel-

len Die Unterrichtszeit in Beruflicher Orientierung kann auch genutzt werden um klas-

senspezifische Anliegen zu bearbeiten

Im Fach Berufliche Orientierung sind zusaumltzlich folgende Kompetenzen des Fachbe-

reichslehrplans fuumlr Wirtschaft Arbeit Haushalt zu unterrichten

WAH11 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen uumlber die individuelle und gesellschaftli-

che Bedeutung von Arbeit nachdenken

WAH12 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen Anforderungen und Gestaltungsspiel-

raumlume in Arbeitswelten vergleichen

WAH52 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen soziale rechtliche und oumlkonomische

Aspekte im Alltag und im Zusammenleben recherchieren

laquoKlassenspezifische Anliegenraquo bedeutet etwa dass auftretende Spannungen im Klassen-

verband die einer Bearbeitung durch die ganze Klasse beduumlrfen geklaumlrt werden koumlnnen

oder die Zimmereinteilung des Winterlagers in diesem Zeitgefaumlss erfolgen kann Es ist

nicht im Sinne der Vorgaben dass waumlhrend der Unterrichtszeit fuumlr BO woumlchentlich eine

laquoKlassenstunderaquo zu lebenskundlichen Themen abgehalten wird Der Lehrplan fuumlr BO ist ndash

11

angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft

Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-

terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-

Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach

Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-

meinschaft (ERG) zu unterrichten

42 Lehrmittel

Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-

gebuch vom Schulverlag plus verwendet

Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene

empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-

richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-

gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO

und fuumlr WAH noumltig

Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den

Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche

Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst

rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-

ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-

delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen

43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk

Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen

und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und

zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung

dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch

Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist

44 Berufliche Nachbetreuung

Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich

Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die

Regelschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen

Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der

Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-

paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der

Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im

Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden

Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern

dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit

12

den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-

ratendem Sinn zur Verfuumlgung

Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder

nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem

Unterstuumltzungsbedarf

45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-

rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-

che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-

chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-

stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-

fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen

46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen

Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-

lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-

den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden

kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und

Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-

halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage

Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit

Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-

rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit

Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen

47 Berufswahlfahrplan

Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte

bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder

der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-

schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-

hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess

Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit

anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-

passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten

Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr

unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen

Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)

13

In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-

len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert

und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-

sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus

einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-

wahlprozesses

Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-

gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden

14

5 Akteure

Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die

erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der

beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in

ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-

diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-

zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf

Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten

Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-

wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-

dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-

schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt

51 Die Schuumllerin der Schuumller

Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-

genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-

stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-

sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen

ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo

noumltig Unterstuumltzung in Anspruch

ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus

ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen

ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig

ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-

teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen

52 Die Erziehungsberechtigten

Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung

ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-

ten

ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis

des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-

veranstaltungen zum Thema teilnehmen

ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-

ratung (BLB)

ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der

Lehrstellensuche

15

Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-

ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der

Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund

53 Die Schulleitung

Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der

Schuumllerinnen und Schuumller

Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine

wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte

abnehmende Schulen und Lehrbetriebe

ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-

rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-

staltungen

ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-

ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)

54 Die Klassenlehrperson

Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson

zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-

ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr

Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-

rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel

und Unterrichtsmaterialien

ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus

dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO

zugeordnet sind

ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-

terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln

ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-

spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen

zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den

Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen

ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben

an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen

ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit

Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben

Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-

wicklung

16

ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und

zeigt Alternativen auf

Koordination

ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-

rufswahlfahrplan

ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen

Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten

ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB

ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-

renraquo und im Bewerbungsprozess

ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein

Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch

geuumlbt wird

ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management

Berufsbildung)

55 Die Lehrbetriebe

Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an

Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-

berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb

ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-

schuumllerinnen und -schuumller

ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem

Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf

ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit

ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-

bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter

56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-

matikmittelschule und Fachmittelschule

Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-

nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als

Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der

Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten

angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-

tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die

Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-

nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe

Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-

rechtigte uumlber ihr Angebot

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

17

57 Die Berufsfachschule

Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an

welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere

der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an

welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht

also nicht die einzelne Berufsfachschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr

die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-

nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die

BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet

Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die

Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst

Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-

berechtigten uumlber das Angebot BM

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen

Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-

lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-

ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben

privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-

Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu

faumlllen

59 Die Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von

unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-

wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-

schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater

stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite

510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)

Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen

undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den

individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten

Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig

und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche

Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert

Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche

Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-

kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in

18

Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson

soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen

511 Schulnahe Beratungsangebote

In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-

darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case

Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der

Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion

auch im Berufswahlprozess wahrnehmen

Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-

nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-

lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie

bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des

Datenschutzes sind einzuhalten

19

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept

Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung

vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-

gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-

rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen

Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-

wahl erhalten

Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen

61 Ziel und Zweck

ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird

herausgearbeitet

ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche

Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-

gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten

ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-

ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte

SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)

weitere

63 Fahrplan der Aktivitaumlten

ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-

zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-

niert

ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-

chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-

den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)

ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert

ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung

ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der

Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-

rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet

ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im

BO-Unterricht aufgenommen

20

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten

ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-

ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen

(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)

ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt

Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-

bei beruumlcksichtigt

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-

lerinnen und Schuumller

ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang

mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und

richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen

ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch

(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt

Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-

bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-

den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten

ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller

in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB

laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)

ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-

klaumlrt

ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und

entspricht den kantonalen Vorgaben

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)

ist beschrieben

ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit

Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-

gen ist geregelt

ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-

gelt

21

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung

ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung

dazu ist erstellt

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den

Lehrbetrieben

ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-

len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen

ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und

Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder

von bestimmten Gruppen

ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich

auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist

festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-

ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das

Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert

ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und

Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet

ist ist beschrieben

ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-

chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit

erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)

ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und

-begleitung ist festgelegt

ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen

und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-

len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege

ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich

der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen

Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation

ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-

derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind

festgelegt

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 6: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

6

2 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson

Der Unterricht nach Lehrplan die Begleitung der einzelnen Schuumllerin bzw des ein-

zelnen Schuumllers im Prozess und die Koordination der zahlreichen individuellen und

gemeinsamen Aktivitaumlten im Rahmen der Berufs- und Schulerkundung stellt eine

besondere Ausgangslage dar

Berufswahlvorbereitung als eine Kernaufgabe der Oberstufe umfasst zwei Ebenen

- Unterricht im Fach Berufliche Orientierung (BO) nach Lehrplan Volksschule mit den

entsprechenden Inhalten (hellgruumln)

- individuelle Begleitung der Jugendlichen im Berufswahl-Prozess (blau)

Abbildung 1 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson BO

7

21 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung (hellgruumln)

BO ist ein Fachbereich der Oberstufe Fuumlr BO sind in der Lektionentafel drei bzw sechs

Wochenlektionen fuumlr die drei Oberstufenjahre aufgefuumlhrt Schuumllerinnen und Schuumller der

Realschule und der Kleinklasse Oberstufe haben doppelt so viel BO-Unterricht wie jene

der Sekundarschule und damit deutlich mehr Zeit fuumlrs Vermitteln der Lehrplan-Inhalte so-

wie fuumlr die Arbeit an der individuellen Berufswahl und deren Reflexion

Der Unterricht im Fachbereich BO erfordert ein Zusammenspiel mit den Fachbereichen

Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) und Deutsch

a Verbindung zum Fachbereich WAH

Der Unterricht im Fach BO im Kanton StGallen umfasst neben den im Fachbereichslehr-

plan BO aufgefuumlhrten Inhalten (Persoumlnlichkeitsprofil Bildungswege Berufs- und Arbeits-

welt Entscheidung und Umgang mit Schwierigkeiten Planung Umsetzung und Doku-

mentation) auch drei Kompetenzen aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit

Haushalt (WAH11 WAH12 WAH52) Es wurden also ndash als kantonsspezifische Be-

sonderheit ndash Lehrplan-Inhalte vom Fachbereich WAH zu BO verschoben Verschiedene

Lehrmittel fuumlr den Fachbereich WAH enthalten Unterrichtsmaterialien welche sich jenen

Inhaltsbereichen widmen die im Kanton StGallen im Fachbereich BO unterrichtet wer-

den Dies bedingt Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der WAH-Lehrperson

zum Einsatz des Lehrmittels

b Verbindung zum Fachbereich Deutsch

Das Verfassen der schriftlichen Bewerbungsunterlagen sowie die Vorbereitung auf muumlnd-

liche Vorstellungsgespraumlche sind im Lehrplan Volksschule dem Fachbereich Deutsch zu-

geordnet Diese Kompetenzen werden entsprechend im Deutsch-Unterricht erarbeitet

Dies erfordert Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der Deutschlehrperson

wobei der Berufswahlfahrplan bei der zeitlichen Planung der entsprechenden Unterrichts-

inhalte leitend sein soll

22 Begleitung im Berufswahlprozess (blau)

Der zweiteilige Auftrag fuumlr die Klassenlehrperson die den Fachbereich BO unterrichtet

umfasst neben dem oben beschriebenen Vermitteln der Lehrplan-Inhalte die Begleitung

aller Schuumllerinnen und Schuumller der Klasse in ihrem individuellen Berufswahlprozess

Dies umfasst die Aufgabe der Klassenlehrperson mit den Erziehungsberechtigten und mit

inner- und ausserschulischen Fachpersonen wie zB der BLB zusammenzuarbeiten Die

Klassenlehrperson stimmt den Unterricht besondere Unterrichtsveranstaltungen und die

Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren zeitlich und inhaltlich aufeinander ab

und orientiert sich dabei am Berufswahlfahrplan

Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller bei den Vorbereitungen fuumlr ihre Berufserkun-

dungen und laquoSchnupperlehrenraquo beim Kennenlernen weiterfuumlhrender Schulen sowie beim

Bewerbungs- und Vorstellungsprozess und haumllt sie dazu an ihr Vorgehen zu planen ihre

Erfahrungen zu reflektieren und die weiteren Schritte zu optimieren

8

3 Kernbotschaften

Berufliche Orientierung (BO) als Schulfach und Berufswahlvorbereitung als erwei-

tere Aufgabe der Klassenlehrperson der Oberstufe kurz erklaumlrt

31 Mehr als ein Schulfach

BO ist ein Schulfach mit Lehrplan-Inhalten aus BO und dem Fachbereichslehrplan fuumlr

Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) Gleichzeitig beinhaltet BO fuumlr die Lehrperson die das

Fach unterrichtet (idR die Klassenlehrperson) auch die Begleitung der einzelnen Schuuml-

lerin bzw des einzelnen Schuumllers im Berufswahlprozess und die Koordination der Aktivitauml-

ten rund um die Berufswahlvorbereitung der ganzen Klasse Damit stellt die Berufswahl

ein uumlbergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar

32 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

Berufswahl ist eine Verbundaufgabe Die Klassenlehrperson ist zustaumlndig dass die richti-

gen Personen ndash Erziehungsberechtigte Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) usw ndash zum

passenden Zeitpunkt involviert werden Fuumlr eine gelingende Zusammenarbeit sind auch

Absprachen mit den Betrieben welche Berufswahlpraktika anbieten sowie mit den Schu-

len der Sekundarstufe II noumltig Es ist sinnvoll diese Koordination fuumlr die ganze Schule

oder sogar regional zu organisieren

33 Unterschiedliche Fahrplaumlne

Das Ziel ist klar Am Ende der obligatorischen Schulzeit haben alle Schuumllerinnen und

Schuumller eine fuumlr sie passende Anschlussloumlsung sei es in einer beruflichen Grundbildung

einer weiterfuumlhrenden Schule oder einer Zwischenloumlsung Der Berufswahlfahrplan der

Klasse und der Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin bzw des einzelnen Schuumllers

sind jedoch oft nicht identisch Die individuellen Berufswahlprozesse verlaufen in unter-

schiedlichen Tempi und Richtungen Der konstruktive und zielfuumlhrende Umgang mit die-

sen zeitlichen und thematischen Unterschieden ist anspruchsvoll und Aufgabe der zustaumln-

digen Klassenlehrperson

34 Unterstuumltzung und Orientierung in einem Konzept

Ein lokalesregionales Konzept Berufswahlvorbereitung unterstuumltzt die Lehrpersonen in

ihrer Arbeit dient der Information und Vernetzung und bietet Transparenz und Orientie-

rung fuumlr die weiteren Beteiligten (zB BLB Erziehungsberechtigte Schulen der Sekundar-

stufe II Lehrbetriebe usw) Wichtige Ablaumlufe und Standards sind vereinheitlicht und be-

schrieben Damit wird auch die Chancengerechtigkeit aller Schuumllerinnen und Schuumller si-

chergestellt

9

35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums

In bestimmten Bereichen draumlngen die Lehrbetriebe auf fruumlhere Lehrstellenvergabe als

dies aus Sicht der Schule gedacht ist Dadurch bleibt den Jugendlichen nicht immer aus-

reichend Zeit um sich ein breites Bild von den beruflichen und schulischen Moumlglichkeiten

zu verschaffen und verschiedene Berufe und Berufsfelder naumlher kennen zu lernen Die

Oberstufen sind aufgefordert diesem Trend zu laquoimmer fruumlherraquo nicht ungebremst Folge zu

leisten und wo moumlglich die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungsberechtigte da-

hingehend zu unterstuumltzen dass sie einen Uumlberblick uumlber das gesamte Spektrum der be-

ruflichen und schulischen Moumlglichkeiten erhalten und sich die noumltige Zeit fuumlr eine fundierte

Entscheidung lassen Eine sorgfaumlltige Wahl kommt auch der Wirtschaft zu Gute und beugt

Ausbildungsabbruumlchen vor

36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule

Der Entscheid fuumlr eine Berufslehre eine weiterfuumlhrende Schule oder eine Zwischenloumlsung

nach der Oberstufe ist das Resultat eines mehrjaumlhrigen Prozesses welcher bereits im Pri-

marschulalter beginnt Obwohl BO erst in der Oberstufe im Stundenplan erscheint ist das

Kennenlernen von Arbeitswelten bereits Thema in der Primarschule (NMG61 NMG62)

Auf dieser Stufe geht es darum Neugier und Interesse an den vielfaumlltigen beruflichen

Moumlglichkeiten zu wecken Es geht jedoch explizit nicht um die konkrete Berufswahl

37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren

Das duale Bildungssystem ist vielen Erziehungsberechtigten nicht mit all seinen Angebo-

ten bekannt besonders dann wenn sie selbst nicht in der Schweiz aufgewachsen sind

Neben der Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller auf ihrem Weg zur Berufswahl gilt

es die Erziehungsberechtigten ndash insbesondere zugezogene ndash fruumlhzeitig uumlber die zahlrei-

chen Wege im Schweizer Bildungssystem zu informieren Denn Verantwortlich fuumlr den

weiteren Ausbildungsweg ihrer Kinder sind die Erziehungsberechtigten Sie werden dabei

von der Schule unterstuumltzt Die Schule koordiniert die schulischen Aktivitaumlten in diesem

Bereich und uumlbernimmt dabei eine unterstuumltzende und begleitende Funktion

10

4 Kantonale Grundlagen

Gesetz Lehrplan Reglemente und Weisungen geben den Rahmen vor innerhalb

dessen das lokaleregionale Berufswahlkonzept erstellt wird

41 Lehrplan Volksschule StGallen

411 Lektionentafel

Die Volksschule bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller auf den Eintritt ins Berufsleben und

den Uumlbertritt in weiterfuumlhrende Schulen vor In der Oberstufe ist mit Berufliche Orientie-

rung (BO) ein eigener Fachbereich dazu ausgeschildert der im Kanton StGallen deutlich

staumlrker dotiert ist als in anderen Kantonen Waumlhrend die Lehrplanvorlage insgesamt eine

Jahreswochenlektion fuumlr BO vorsieht werden im Kanton StGallen an der Oberstufe 6

(Realschule) bzw 3 (Sekundarschule) Jahreswochenlektionen dafuumlr eingesetzt

Die Lektionentafel der Oberstufe bietet den Schulen die Moumlglichkeit Wahlfaumlcher nach ei-

genen Schwerpunkten anzubieten Fuumlr solche steht im Pool laquoAngebote der SchuleKir-

chenraquo (ASK) ein Lektionen-Kontingent zur Verfuumlgung

412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen

In den Rahmenbedingungen des Lehrplans Volksschule ist festgehalten

Die Verantwortung fuumlr die Berufswahl liegt bei den Schuumllerinnen und Schuumllern und de-

ren Erziehungsberechtigten Die Klassenlehrperson sorgt im Rahmen des Bildungsauf-

trags fuumlr die Koordination der Aktivitaumlten der verschiedenen Akteure (Schuumllerinnen und

Schuumller Erziehungsberechtigte Lehrbetriebe Berufs- und Laufbahnberatung usw)

und begleitet die Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der beruflichen Orientierung

und der Lehrstellensuche

Berufliche Orientierung wird in der Regel von der Klassenlehrperson unterrichtet Es

wird den Schulen empfohlen ein lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstel-

len Die Unterrichtszeit in Beruflicher Orientierung kann auch genutzt werden um klas-

senspezifische Anliegen zu bearbeiten

Im Fach Berufliche Orientierung sind zusaumltzlich folgende Kompetenzen des Fachbe-

reichslehrplans fuumlr Wirtschaft Arbeit Haushalt zu unterrichten

WAH11 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen uumlber die individuelle und gesellschaftli-

che Bedeutung von Arbeit nachdenken

WAH12 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen Anforderungen und Gestaltungsspiel-

raumlume in Arbeitswelten vergleichen

WAH52 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen soziale rechtliche und oumlkonomische

Aspekte im Alltag und im Zusammenleben recherchieren

laquoKlassenspezifische Anliegenraquo bedeutet etwa dass auftretende Spannungen im Klassen-

verband die einer Bearbeitung durch die ganze Klasse beduumlrfen geklaumlrt werden koumlnnen

oder die Zimmereinteilung des Winterlagers in diesem Zeitgefaumlss erfolgen kann Es ist

nicht im Sinne der Vorgaben dass waumlhrend der Unterrichtszeit fuumlr BO woumlchentlich eine

laquoKlassenstunderaquo zu lebenskundlichen Themen abgehalten wird Der Lehrplan fuumlr BO ist ndash

11

angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft

Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-

terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-

Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach

Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-

meinschaft (ERG) zu unterrichten

42 Lehrmittel

Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-

gebuch vom Schulverlag plus verwendet

Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene

empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-

richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-

gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO

und fuumlr WAH noumltig

Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den

Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche

Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst

rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-

ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-

delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen

43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk

Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen

und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und

zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung

dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch

Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist

44 Berufliche Nachbetreuung

Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich

Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die

Regelschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen

Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der

Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-

paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der

Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im

Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden

Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern

dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit

12

den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-

ratendem Sinn zur Verfuumlgung

Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder

nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem

Unterstuumltzungsbedarf

45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-

rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-

che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-

chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-

stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-

fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen

46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen

Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-

lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-

den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden

kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und

Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-

halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage

Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit

Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-

rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit

Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen

47 Berufswahlfahrplan

Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte

bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder

der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-

schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-

hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess

Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit

anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-

passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten

Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr

unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen

Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)

13

In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-

len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert

und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-

sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus

einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-

wahlprozesses

Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-

gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden

14

5 Akteure

Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die

erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der

beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in

ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-

diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-

zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf

Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten

Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-

wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-

dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-

schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt

51 Die Schuumllerin der Schuumller

Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-

genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-

stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-

sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen

ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo

noumltig Unterstuumltzung in Anspruch

ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus

ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen

ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig

ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-

teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen

52 Die Erziehungsberechtigten

Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung

ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-

ten

ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis

des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-

veranstaltungen zum Thema teilnehmen

ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-

ratung (BLB)

ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der

Lehrstellensuche

15

Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-

ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der

Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund

53 Die Schulleitung

Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der

Schuumllerinnen und Schuumller

Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine

wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte

abnehmende Schulen und Lehrbetriebe

ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-

rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-

staltungen

ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-

ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)

54 Die Klassenlehrperson

Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson

zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-

ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr

Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-

rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel

und Unterrichtsmaterialien

ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus

dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO

zugeordnet sind

ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-

terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln

ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-

spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen

zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den

Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen

ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben

an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen

ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit

Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben

Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-

wicklung

16

ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und

zeigt Alternativen auf

Koordination

ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-

rufswahlfahrplan

ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen

Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten

ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB

ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-

renraquo und im Bewerbungsprozess

ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein

Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch

geuumlbt wird

ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management

Berufsbildung)

55 Die Lehrbetriebe

Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an

Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-

berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb

ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-

schuumllerinnen und -schuumller

ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem

Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf

ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit

ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-

bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter

56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-

matikmittelschule und Fachmittelschule

Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-

nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als

Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der

Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten

angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-

tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die

Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-

nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe

Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-

rechtigte uumlber ihr Angebot

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

17

57 Die Berufsfachschule

Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an

welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere

der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an

welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht

also nicht die einzelne Berufsfachschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr

die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-

nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die

BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet

Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die

Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst

Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-

berechtigten uumlber das Angebot BM

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen

Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-

lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-

ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben

privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-

Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu

faumlllen

59 Die Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von

unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-

wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-

schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater

stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite

510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)

Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen

undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den

individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten

Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig

und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche

Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert

Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche

Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-

kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in

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Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson

soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen

511 Schulnahe Beratungsangebote

In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-

darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case

Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der

Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion

auch im Berufswahlprozess wahrnehmen

Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-

nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-

lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie

bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des

Datenschutzes sind einzuhalten

19

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept

Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung

vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-

gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-

rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen

Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-

wahl erhalten

Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen

61 Ziel und Zweck

ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird

herausgearbeitet

ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche

Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-

gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten

ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-

ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte

SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)

weitere

63 Fahrplan der Aktivitaumlten

ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-

zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-

niert

ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-

chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-

den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)

ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert

ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung

ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der

Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-

rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet

ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im

BO-Unterricht aufgenommen

20

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten

ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-

ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen

(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)

ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt

Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-

bei beruumlcksichtigt

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-

lerinnen und Schuumller

ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang

mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und

richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen

ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch

(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt

Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-

bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-

den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten

ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller

in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB

laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)

ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-

klaumlrt

ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und

entspricht den kantonalen Vorgaben

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)

ist beschrieben

ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit

Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-

gen ist geregelt

ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-

gelt

21

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung

ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung

dazu ist erstellt

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den

Lehrbetrieben

ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-

len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen

ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und

Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder

von bestimmten Gruppen

ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich

auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist

festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-

ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das

Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert

ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und

Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet

ist ist beschrieben

ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-

chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit

erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)

ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und

-begleitung ist festgelegt

ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen

und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-

len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege

ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich

der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen

Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation

ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-

derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind

festgelegt

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 7: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

7

21 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung (hellgruumln)

BO ist ein Fachbereich der Oberstufe Fuumlr BO sind in der Lektionentafel drei bzw sechs

Wochenlektionen fuumlr die drei Oberstufenjahre aufgefuumlhrt Schuumllerinnen und Schuumller der

Realschule und der Kleinklasse Oberstufe haben doppelt so viel BO-Unterricht wie jene

der Sekundarschule und damit deutlich mehr Zeit fuumlrs Vermitteln der Lehrplan-Inhalte so-

wie fuumlr die Arbeit an der individuellen Berufswahl und deren Reflexion

Der Unterricht im Fachbereich BO erfordert ein Zusammenspiel mit den Fachbereichen

Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) und Deutsch

a Verbindung zum Fachbereich WAH

Der Unterricht im Fach BO im Kanton StGallen umfasst neben den im Fachbereichslehr-

plan BO aufgefuumlhrten Inhalten (Persoumlnlichkeitsprofil Bildungswege Berufs- und Arbeits-

welt Entscheidung und Umgang mit Schwierigkeiten Planung Umsetzung und Doku-

mentation) auch drei Kompetenzen aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit

Haushalt (WAH11 WAH12 WAH52) Es wurden also ndash als kantonsspezifische Be-

sonderheit ndash Lehrplan-Inhalte vom Fachbereich WAH zu BO verschoben Verschiedene

Lehrmittel fuumlr den Fachbereich WAH enthalten Unterrichtsmaterialien welche sich jenen

Inhaltsbereichen widmen die im Kanton StGallen im Fachbereich BO unterrichtet wer-

den Dies bedingt Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der WAH-Lehrperson

zum Einsatz des Lehrmittels

b Verbindung zum Fachbereich Deutsch

Das Verfassen der schriftlichen Bewerbungsunterlagen sowie die Vorbereitung auf muumlnd-

liche Vorstellungsgespraumlche sind im Lehrplan Volksschule dem Fachbereich Deutsch zu-

geordnet Diese Kompetenzen werden entsprechend im Deutsch-Unterricht erarbeitet

Dies erfordert Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der Deutschlehrperson

wobei der Berufswahlfahrplan bei der zeitlichen Planung der entsprechenden Unterrichts-

inhalte leitend sein soll

22 Begleitung im Berufswahlprozess (blau)

Der zweiteilige Auftrag fuumlr die Klassenlehrperson die den Fachbereich BO unterrichtet

umfasst neben dem oben beschriebenen Vermitteln der Lehrplan-Inhalte die Begleitung

aller Schuumllerinnen und Schuumller der Klasse in ihrem individuellen Berufswahlprozess

Dies umfasst die Aufgabe der Klassenlehrperson mit den Erziehungsberechtigten und mit

inner- und ausserschulischen Fachpersonen wie zB der BLB zusammenzuarbeiten Die

Klassenlehrperson stimmt den Unterricht besondere Unterrichtsveranstaltungen und die

Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren zeitlich und inhaltlich aufeinander ab

und orientiert sich dabei am Berufswahlfahrplan

Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller bei den Vorbereitungen fuumlr ihre Berufserkun-

dungen und laquoSchnupperlehrenraquo beim Kennenlernen weiterfuumlhrender Schulen sowie beim

Bewerbungs- und Vorstellungsprozess und haumllt sie dazu an ihr Vorgehen zu planen ihre

Erfahrungen zu reflektieren und die weiteren Schritte zu optimieren

8

3 Kernbotschaften

Berufliche Orientierung (BO) als Schulfach und Berufswahlvorbereitung als erwei-

tere Aufgabe der Klassenlehrperson der Oberstufe kurz erklaumlrt

31 Mehr als ein Schulfach

BO ist ein Schulfach mit Lehrplan-Inhalten aus BO und dem Fachbereichslehrplan fuumlr

Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) Gleichzeitig beinhaltet BO fuumlr die Lehrperson die das

Fach unterrichtet (idR die Klassenlehrperson) auch die Begleitung der einzelnen Schuuml-

lerin bzw des einzelnen Schuumllers im Berufswahlprozess und die Koordination der Aktivitauml-

ten rund um die Berufswahlvorbereitung der ganzen Klasse Damit stellt die Berufswahl

ein uumlbergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar

32 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

Berufswahl ist eine Verbundaufgabe Die Klassenlehrperson ist zustaumlndig dass die richti-

gen Personen ndash Erziehungsberechtigte Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) usw ndash zum

passenden Zeitpunkt involviert werden Fuumlr eine gelingende Zusammenarbeit sind auch

Absprachen mit den Betrieben welche Berufswahlpraktika anbieten sowie mit den Schu-

len der Sekundarstufe II noumltig Es ist sinnvoll diese Koordination fuumlr die ganze Schule

oder sogar regional zu organisieren

33 Unterschiedliche Fahrplaumlne

Das Ziel ist klar Am Ende der obligatorischen Schulzeit haben alle Schuumllerinnen und

Schuumller eine fuumlr sie passende Anschlussloumlsung sei es in einer beruflichen Grundbildung

einer weiterfuumlhrenden Schule oder einer Zwischenloumlsung Der Berufswahlfahrplan der

Klasse und der Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin bzw des einzelnen Schuumllers

sind jedoch oft nicht identisch Die individuellen Berufswahlprozesse verlaufen in unter-

schiedlichen Tempi und Richtungen Der konstruktive und zielfuumlhrende Umgang mit die-

sen zeitlichen und thematischen Unterschieden ist anspruchsvoll und Aufgabe der zustaumln-

digen Klassenlehrperson

34 Unterstuumltzung und Orientierung in einem Konzept

Ein lokalesregionales Konzept Berufswahlvorbereitung unterstuumltzt die Lehrpersonen in

ihrer Arbeit dient der Information und Vernetzung und bietet Transparenz und Orientie-

rung fuumlr die weiteren Beteiligten (zB BLB Erziehungsberechtigte Schulen der Sekundar-

stufe II Lehrbetriebe usw) Wichtige Ablaumlufe und Standards sind vereinheitlicht und be-

schrieben Damit wird auch die Chancengerechtigkeit aller Schuumllerinnen und Schuumller si-

chergestellt

9

35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums

In bestimmten Bereichen draumlngen die Lehrbetriebe auf fruumlhere Lehrstellenvergabe als

dies aus Sicht der Schule gedacht ist Dadurch bleibt den Jugendlichen nicht immer aus-

reichend Zeit um sich ein breites Bild von den beruflichen und schulischen Moumlglichkeiten

zu verschaffen und verschiedene Berufe und Berufsfelder naumlher kennen zu lernen Die

Oberstufen sind aufgefordert diesem Trend zu laquoimmer fruumlherraquo nicht ungebremst Folge zu

leisten und wo moumlglich die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungsberechtigte da-

hingehend zu unterstuumltzen dass sie einen Uumlberblick uumlber das gesamte Spektrum der be-

ruflichen und schulischen Moumlglichkeiten erhalten und sich die noumltige Zeit fuumlr eine fundierte

Entscheidung lassen Eine sorgfaumlltige Wahl kommt auch der Wirtschaft zu Gute und beugt

Ausbildungsabbruumlchen vor

36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule

Der Entscheid fuumlr eine Berufslehre eine weiterfuumlhrende Schule oder eine Zwischenloumlsung

nach der Oberstufe ist das Resultat eines mehrjaumlhrigen Prozesses welcher bereits im Pri-

marschulalter beginnt Obwohl BO erst in der Oberstufe im Stundenplan erscheint ist das

Kennenlernen von Arbeitswelten bereits Thema in der Primarschule (NMG61 NMG62)

Auf dieser Stufe geht es darum Neugier und Interesse an den vielfaumlltigen beruflichen

Moumlglichkeiten zu wecken Es geht jedoch explizit nicht um die konkrete Berufswahl

37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren

Das duale Bildungssystem ist vielen Erziehungsberechtigten nicht mit all seinen Angebo-

ten bekannt besonders dann wenn sie selbst nicht in der Schweiz aufgewachsen sind

Neben der Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller auf ihrem Weg zur Berufswahl gilt

es die Erziehungsberechtigten ndash insbesondere zugezogene ndash fruumlhzeitig uumlber die zahlrei-

chen Wege im Schweizer Bildungssystem zu informieren Denn Verantwortlich fuumlr den

weiteren Ausbildungsweg ihrer Kinder sind die Erziehungsberechtigten Sie werden dabei

von der Schule unterstuumltzt Die Schule koordiniert die schulischen Aktivitaumlten in diesem

Bereich und uumlbernimmt dabei eine unterstuumltzende und begleitende Funktion

10

4 Kantonale Grundlagen

Gesetz Lehrplan Reglemente und Weisungen geben den Rahmen vor innerhalb

dessen das lokaleregionale Berufswahlkonzept erstellt wird

41 Lehrplan Volksschule StGallen

411 Lektionentafel

Die Volksschule bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller auf den Eintritt ins Berufsleben und

den Uumlbertritt in weiterfuumlhrende Schulen vor In der Oberstufe ist mit Berufliche Orientie-

rung (BO) ein eigener Fachbereich dazu ausgeschildert der im Kanton StGallen deutlich

staumlrker dotiert ist als in anderen Kantonen Waumlhrend die Lehrplanvorlage insgesamt eine

Jahreswochenlektion fuumlr BO vorsieht werden im Kanton StGallen an der Oberstufe 6

(Realschule) bzw 3 (Sekundarschule) Jahreswochenlektionen dafuumlr eingesetzt

Die Lektionentafel der Oberstufe bietet den Schulen die Moumlglichkeit Wahlfaumlcher nach ei-

genen Schwerpunkten anzubieten Fuumlr solche steht im Pool laquoAngebote der SchuleKir-

chenraquo (ASK) ein Lektionen-Kontingent zur Verfuumlgung

412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen

In den Rahmenbedingungen des Lehrplans Volksschule ist festgehalten

Die Verantwortung fuumlr die Berufswahl liegt bei den Schuumllerinnen und Schuumllern und de-

ren Erziehungsberechtigten Die Klassenlehrperson sorgt im Rahmen des Bildungsauf-

trags fuumlr die Koordination der Aktivitaumlten der verschiedenen Akteure (Schuumllerinnen und

Schuumller Erziehungsberechtigte Lehrbetriebe Berufs- und Laufbahnberatung usw)

und begleitet die Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der beruflichen Orientierung

und der Lehrstellensuche

Berufliche Orientierung wird in der Regel von der Klassenlehrperson unterrichtet Es

wird den Schulen empfohlen ein lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstel-

len Die Unterrichtszeit in Beruflicher Orientierung kann auch genutzt werden um klas-

senspezifische Anliegen zu bearbeiten

Im Fach Berufliche Orientierung sind zusaumltzlich folgende Kompetenzen des Fachbe-

reichslehrplans fuumlr Wirtschaft Arbeit Haushalt zu unterrichten

WAH11 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen uumlber die individuelle und gesellschaftli-

che Bedeutung von Arbeit nachdenken

WAH12 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen Anforderungen und Gestaltungsspiel-

raumlume in Arbeitswelten vergleichen

WAH52 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen soziale rechtliche und oumlkonomische

Aspekte im Alltag und im Zusammenleben recherchieren

laquoKlassenspezifische Anliegenraquo bedeutet etwa dass auftretende Spannungen im Klassen-

verband die einer Bearbeitung durch die ganze Klasse beduumlrfen geklaumlrt werden koumlnnen

oder die Zimmereinteilung des Winterlagers in diesem Zeitgefaumlss erfolgen kann Es ist

nicht im Sinne der Vorgaben dass waumlhrend der Unterrichtszeit fuumlr BO woumlchentlich eine

laquoKlassenstunderaquo zu lebenskundlichen Themen abgehalten wird Der Lehrplan fuumlr BO ist ndash

11

angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft

Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-

terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-

Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach

Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-

meinschaft (ERG) zu unterrichten

42 Lehrmittel

Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-

gebuch vom Schulverlag plus verwendet

Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene

empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-

richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-

gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO

und fuumlr WAH noumltig

Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den

Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche

Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst

rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-

ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-

delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen

43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk

Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen

und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und

zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung

dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch

Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist

44 Berufliche Nachbetreuung

Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich

Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die

Regelschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen

Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der

Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-

paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der

Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im

Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden

Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern

dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit

12

den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-

ratendem Sinn zur Verfuumlgung

Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder

nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem

Unterstuumltzungsbedarf

45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-

rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-

che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-

chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-

stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-

fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen

46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen

Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-

lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-

den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden

kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und

Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-

halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage

Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit

Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-

rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit

Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen

47 Berufswahlfahrplan

Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte

bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder

der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-

schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-

hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess

Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit

anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-

passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten

Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr

unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen

Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)

13

In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-

len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert

und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-

sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus

einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-

wahlprozesses

Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-

gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden

14

5 Akteure

Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die

erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der

beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in

ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-

diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-

zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf

Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten

Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-

wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-

dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-

schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt

51 Die Schuumllerin der Schuumller

Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-

genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-

stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-

sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen

ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo

noumltig Unterstuumltzung in Anspruch

ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus

ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen

ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig

ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-

teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen

52 Die Erziehungsberechtigten

Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung

ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-

ten

ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis

des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-

veranstaltungen zum Thema teilnehmen

ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-

ratung (BLB)

ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der

Lehrstellensuche

15

Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-

ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der

Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund

53 Die Schulleitung

Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der

Schuumllerinnen und Schuumller

Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine

wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte

abnehmende Schulen und Lehrbetriebe

ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-

rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-

staltungen

ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-

ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)

54 Die Klassenlehrperson

Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson

zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-

ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr

Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-

rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel

und Unterrichtsmaterialien

ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus

dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO

zugeordnet sind

ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-

terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln

ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-

spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen

zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den

Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen

ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben

an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen

ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit

Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben

Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-

wicklung

16

ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und

zeigt Alternativen auf

Koordination

ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-

rufswahlfahrplan

ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen

Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten

ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB

ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-

renraquo und im Bewerbungsprozess

ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein

Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch

geuumlbt wird

ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management

Berufsbildung)

55 Die Lehrbetriebe

Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an

Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-

berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb

ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-

schuumllerinnen und -schuumller

ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem

Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf

ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit

ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-

bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter

56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-

matikmittelschule und Fachmittelschule

Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-

nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als

Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der

Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten

angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-

tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die

Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-

nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe

Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-

rechtigte uumlber ihr Angebot

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

17

57 Die Berufsfachschule

Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an

welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere

der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an

welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht

also nicht die einzelne Berufsfachschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr

die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-

nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die

BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet

Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die

Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst

Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-

berechtigten uumlber das Angebot BM

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen

Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-

lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-

ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben

privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-

Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu

faumlllen

59 Die Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von

unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-

wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-

schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater

stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite

510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)

Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen

undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den

individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten

Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig

und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche

Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert

Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche

Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-

kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in

18

Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson

soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen

511 Schulnahe Beratungsangebote

In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-

darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case

Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der

Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion

auch im Berufswahlprozess wahrnehmen

Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-

nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-

lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie

bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des

Datenschutzes sind einzuhalten

19

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept

Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung

vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-

gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-

rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen

Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-

wahl erhalten

Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen

61 Ziel und Zweck

ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird

herausgearbeitet

ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche

Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-

gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten

ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-

ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte

SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)

weitere

63 Fahrplan der Aktivitaumlten

ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-

zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-

niert

ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-

chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-

den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)

ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert

ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung

ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der

Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-

rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet

ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im

BO-Unterricht aufgenommen

20

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten

ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-

ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen

(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)

ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt

Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-

bei beruumlcksichtigt

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-

lerinnen und Schuumller

ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang

mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und

richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen

ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch

(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt

Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-

bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-

den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten

ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller

in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB

laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)

ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-

klaumlrt

ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und

entspricht den kantonalen Vorgaben

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)

ist beschrieben

ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit

Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-

gen ist geregelt

ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-

gelt

21

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung

ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung

dazu ist erstellt

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den

Lehrbetrieben

ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-

len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen

ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und

Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder

von bestimmten Gruppen

ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich

auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist

festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-

ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das

Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert

ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und

Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet

ist ist beschrieben

ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-

chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit

erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)

ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und

-begleitung ist festgelegt

ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen

und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-

len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege

ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich

der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen

Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation

ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-

derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind

festgelegt

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

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Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

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82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

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Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

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Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 8: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

8

3 Kernbotschaften

Berufliche Orientierung (BO) als Schulfach und Berufswahlvorbereitung als erwei-

tere Aufgabe der Klassenlehrperson der Oberstufe kurz erklaumlrt

31 Mehr als ein Schulfach

BO ist ein Schulfach mit Lehrplan-Inhalten aus BO und dem Fachbereichslehrplan fuumlr

Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) Gleichzeitig beinhaltet BO fuumlr die Lehrperson die das

Fach unterrichtet (idR die Klassenlehrperson) auch die Begleitung der einzelnen Schuuml-

lerin bzw des einzelnen Schuumllers im Berufswahlprozess und die Koordination der Aktivitauml-

ten rund um die Berufswahlvorbereitung der ganzen Klasse Damit stellt die Berufswahl

ein uumlbergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar

32 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

Berufswahl ist eine Verbundaufgabe Die Klassenlehrperson ist zustaumlndig dass die richti-

gen Personen ndash Erziehungsberechtigte Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) usw ndash zum

passenden Zeitpunkt involviert werden Fuumlr eine gelingende Zusammenarbeit sind auch

Absprachen mit den Betrieben welche Berufswahlpraktika anbieten sowie mit den Schu-

len der Sekundarstufe II noumltig Es ist sinnvoll diese Koordination fuumlr die ganze Schule

oder sogar regional zu organisieren

33 Unterschiedliche Fahrplaumlne

Das Ziel ist klar Am Ende der obligatorischen Schulzeit haben alle Schuumllerinnen und

Schuumller eine fuumlr sie passende Anschlussloumlsung sei es in einer beruflichen Grundbildung

einer weiterfuumlhrenden Schule oder einer Zwischenloumlsung Der Berufswahlfahrplan der

Klasse und der Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin bzw des einzelnen Schuumllers

sind jedoch oft nicht identisch Die individuellen Berufswahlprozesse verlaufen in unter-

schiedlichen Tempi und Richtungen Der konstruktive und zielfuumlhrende Umgang mit die-

sen zeitlichen und thematischen Unterschieden ist anspruchsvoll und Aufgabe der zustaumln-

digen Klassenlehrperson

34 Unterstuumltzung und Orientierung in einem Konzept

Ein lokalesregionales Konzept Berufswahlvorbereitung unterstuumltzt die Lehrpersonen in

ihrer Arbeit dient der Information und Vernetzung und bietet Transparenz und Orientie-

rung fuumlr die weiteren Beteiligten (zB BLB Erziehungsberechtigte Schulen der Sekundar-

stufe II Lehrbetriebe usw) Wichtige Ablaumlufe und Standards sind vereinheitlicht und be-

schrieben Damit wird auch die Chancengerechtigkeit aller Schuumllerinnen und Schuumller si-

chergestellt

9

35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums

In bestimmten Bereichen draumlngen die Lehrbetriebe auf fruumlhere Lehrstellenvergabe als

dies aus Sicht der Schule gedacht ist Dadurch bleibt den Jugendlichen nicht immer aus-

reichend Zeit um sich ein breites Bild von den beruflichen und schulischen Moumlglichkeiten

zu verschaffen und verschiedene Berufe und Berufsfelder naumlher kennen zu lernen Die

Oberstufen sind aufgefordert diesem Trend zu laquoimmer fruumlherraquo nicht ungebremst Folge zu

leisten und wo moumlglich die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungsberechtigte da-

hingehend zu unterstuumltzen dass sie einen Uumlberblick uumlber das gesamte Spektrum der be-

ruflichen und schulischen Moumlglichkeiten erhalten und sich die noumltige Zeit fuumlr eine fundierte

Entscheidung lassen Eine sorgfaumlltige Wahl kommt auch der Wirtschaft zu Gute und beugt

Ausbildungsabbruumlchen vor

36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule

Der Entscheid fuumlr eine Berufslehre eine weiterfuumlhrende Schule oder eine Zwischenloumlsung

nach der Oberstufe ist das Resultat eines mehrjaumlhrigen Prozesses welcher bereits im Pri-

marschulalter beginnt Obwohl BO erst in der Oberstufe im Stundenplan erscheint ist das

Kennenlernen von Arbeitswelten bereits Thema in der Primarschule (NMG61 NMG62)

Auf dieser Stufe geht es darum Neugier und Interesse an den vielfaumlltigen beruflichen

Moumlglichkeiten zu wecken Es geht jedoch explizit nicht um die konkrete Berufswahl

37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren

Das duale Bildungssystem ist vielen Erziehungsberechtigten nicht mit all seinen Angebo-

ten bekannt besonders dann wenn sie selbst nicht in der Schweiz aufgewachsen sind

Neben der Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller auf ihrem Weg zur Berufswahl gilt

es die Erziehungsberechtigten ndash insbesondere zugezogene ndash fruumlhzeitig uumlber die zahlrei-

chen Wege im Schweizer Bildungssystem zu informieren Denn Verantwortlich fuumlr den

weiteren Ausbildungsweg ihrer Kinder sind die Erziehungsberechtigten Sie werden dabei

von der Schule unterstuumltzt Die Schule koordiniert die schulischen Aktivitaumlten in diesem

Bereich und uumlbernimmt dabei eine unterstuumltzende und begleitende Funktion

10

4 Kantonale Grundlagen

Gesetz Lehrplan Reglemente und Weisungen geben den Rahmen vor innerhalb

dessen das lokaleregionale Berufswahlkonzept erstellt wird

41 Lehrplan Volksschule StGallen

411 Lektionentafel

Die Volksschule bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller auf den Eintritt ins Berufsleben und

den Uumlbertritt in weiterfuumlhrende Schulen vor In der Oberstufe ist mit Berufliche Orientie-

rung (BO) ein eigener Fachbereich dazu ausgeschildert der im Kanton StGallen deutlich

staumlrker dotiert ist als in anderen Kantonen Waumlhrend die Lehrplanvorlage insgesamt eine

Jahreswochenlektion fuumlr BO vorsieht werden im Kanton StGallen an der Oberstufe 6

(Realschule) bzw 3 (Sekundarschule) Jahreswochenlektionen dafuumlr eingesetzt

Die Lektionentafel der Oberstufe bietet den Schulen die Moumlglichkeit Wahlfaumlcher nach ei-

genen Schwerpunkten anzubieten Fuumlr solche steht im Pool laquoAngebote der SchuleKir-

chenraquo (ASK) ein Lektionen-Kontingent zur Verfuumlgung

412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen

In den Rahmenbedingungen des Lehrplans Volksschule ist festgehalten

Die Verantwortung fuumlr die Berufswahl liegt bei den Schuumllerinnen und Schuumllern und de-

ren Erziehungsberechtigten Die Klassenlehrperson sorgt im Rahmen des Bildungsauf-

trags fuumlr die Koordination der Aktivitaumlten der verschiedenen Akteure (Schuumllerinnen und

Schuumller Erziehungsberechtigte Lehrbetriebe Berufs- und Laufbahnberatung usw)

und begleitet die Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der beruflichen Orientierung

und der Lehrstellensuche

Berufliche Orientierung wird in der Regel von der Klassenlehrperson unterrichtet Es

wird den Schulen empfohlen ein lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstel-

len Die Unterrichtszeit in Beruflicher Orientierung kann auch genutzt werden um klas-

senspezifische Anliegen zu bearbeiten

Im Fach Berufliche Orientierung sind zusaumltzlich folgende Kompetenzen des Fachbe-

reichslehrplans fuumlr Wirtschaft Arbeit Haushalt zu unterrichten

WAH11 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen uumlber die individuelle und gesellschaftli-

che Bedeutung von Arbeit nachdenken

WAH12 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen Anforderungen und Gestaltungsspiel-

raumlume in Arbeitswelten vergleichen

WAH52 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen soziale rechtliche und oumlkonomische

Aspekte im Alltag und im Zusammenleben recherchieren

laquoKlassenspezifische Anliegenraquo bedeutet etwa dass auftretende Spannungen im Klassen-

verband die einer Bearbeitung durch die ganze Klasse beduumlrfen geklaumlrt werden koumlnnen

oder die Zimmereinteilung des Winterlagers in diesem Zeitgefaumlss erfolgen kann Es ist

nicht im Sinne der Vorgaben dass waumlhrend der Unterrichtszeit fuumlr BO woumlchentlich eine

laquoKlassenstunderaquo zu lebenskundlichen Themen abgehalten wird Der Lehrplan fuumlr BO ist ndash

11

angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft

Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-

terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-

Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach

Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-

meinschaft (ERG) zu unterrichten

42 Lehrmittel

Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-

gebuch vom Schulverlag plus verwendet

Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene

empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-

richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-

gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO

und fuumlr WAH noumltig

Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den

Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche

Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst

rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-

ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-

delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen

43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk

Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen

und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und

zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung

dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch

Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist

44 Berufliche Nachbetreuung

Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich

Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die

Regelschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen

Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der

Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-

paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der

Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im

Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden

Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern

dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit

12

den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-

ratendem Sinn zur Verfuumlgung

Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder

nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem

Unterstuumltzungsbedarf

45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-

rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-

che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-

chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-

stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-

fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen

46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen

Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-

lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-

den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden

kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und

Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-

halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage

Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit

Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-

rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit

Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen

47 Berufswahlfahrplan

Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte

bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder

der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-

schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-

hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess

Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit

anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-

passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten

Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr

unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen

Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)

13

In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-

len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert

und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-

sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus

einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-

wahlprozesses

Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-

gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden

14

5 Akteure

Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die

erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der

beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in

ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-

diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-

zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf

Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten

Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-

wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-

dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-

schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt

51 Die Schuumllerin der Schuumller

Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-

genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-

stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-

sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen

ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo

noumltig Unterstuumltzung in Anspruch

ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus

ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen

ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig

ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-

teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen

52 Die Erziehungsberechtigten

Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung

ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-

ten

ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis

des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-

veranstaltungen zum Thema teilnehmen

ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-

ratung (BLB)

ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der

Lehrstellensuche

15

Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-

ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der

Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund

53 Die Schulleitung

Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der

Schuumllerinnen und Schuumller

Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine

wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte

abnehmende Schulen und Lehrbetriebe

ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-

rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-

staltungen

ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-

ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)

54 Die Klassenlehrperson

Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson

zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-

ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr

Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-

rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel

und Unterrichtsmaterialien

ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus

dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO

zugeordnet sind

ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-

terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln

ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-

spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen

zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den

Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen

ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben

an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen

ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit

Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben

Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-

wicklung

16

ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und

zeigt Alternativen auf

Koordination

ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-

rufswahlfahrplan

ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen

Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten

ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB

ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-

renraquo und im Bewerbungsprozess

ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein

Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch

geuumlbt wird

ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management

Berufsbildung)

55 Die Lehrbetriebe

Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an

Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-

berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb

ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-

schuumllerinnen und -schuumller

ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem

Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf

ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit

ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-

bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter

56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-

matikmittelschule und Fachmittelschule

Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-

nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als

Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der

Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten

angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-

tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die

Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-

nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe

Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-

rechtigte uumlber ihr Angebot

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

17

57 Die Berufsfachschule

Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an

welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere

der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an

welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht

also nicht die einzelne Berufsfachschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr

die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-

nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die

BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet

Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die

Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst

Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-

berechtigten uumlber das Angebot BM

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen

Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-

lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-

ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben

privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-

Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu

faumlllen

59 Die Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von

unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-

wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-

schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater

stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite

510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)

Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen

undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den

individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten

Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig

und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche

Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert

Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche

Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-

kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in

18

Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson

soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen

511 Schulnahe Beratungsangebote

In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-

darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case

Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der

Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion

auch im Berufswahlprozess wahrnehmen

Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-

nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-

lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie

bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des

Datenschutzes sind einzuhalten

19

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept

Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung

vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-

gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-

rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen

Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-

wahl erhalten

Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen

61 Ziel und Zweck

ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird

herausgearbeitet

ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche

Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-

gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten

ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-

ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte

SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)

weitere

63 Fahrplan der Aktivitaumlten

ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-

zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-

niert

ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-

chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-

den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)

ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert

ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung

ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der

Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-

rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet

ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im

BO-Unterricht aufgenommen

20

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten

ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-

ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen

(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)

ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt

Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-

bei beruumlcksichtigt

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-

lerinnen und Schuumller

ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang

mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und

richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen

ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch

(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt

Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-

bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-

den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten

ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller

in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB

laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)

ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-

klaumlrt

ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und

entspricht den kantonalen Vorgaben

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)

ist beschrieben

ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit

Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-

gen ist geregelt

ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-

gelt

21

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung

ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung

dazu ist erstellt

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den

Lehrbetrieben

ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-

len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen

ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und

Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder

von bestimmten Gruppen

ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich

auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist

festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-

ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das

Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert

ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und

Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet

ist ist beschrieben

ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-

chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit

erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)

ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und

-begleitung ist festgelegt

ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen

und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-

len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege

ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich

der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen

Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation

ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-

derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind

festgelegt

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

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haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

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angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

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InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

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Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

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Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 9: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

9

35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums

In bestimmten Bereichen draumlngen die Lehrbetriebe auf fruumlhere Lehrstellenvergabe als

dies aus Sicht der Schule gedacht ist Dadurch bleibt den Jugendlichen nicht immer aus-

reichend Zeit um sich ein breites Bild von den beruflichen und schulischen Moumlglichkeiten

zu verschaffen und verschiedene Berufe und Berufsfelder naumlher kennen zu lernen Die

Oberstufen sind aufgefordert diesem Trend zu laquoimmer fruumlherraquo nicht ungebremst Folge zu

leisten und wo moumlglich die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungsberechtigte da-

hingehend zu unterstuumltzen dass sie einen Uumlberblick uumlber das gesamte Spektrum der be-

ruflichen und schulischen Moumlglichkeiten erhalten und sich die noumltige Zeit fuumlr eine fundierte

Entscheidung lassen Eine sorgfaumlltige Wahl kommt auch der Wirtschaft zu Gute und beugt

Ausbildungsabbruumlchen vor

36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule

Der Entscheid fuumlr eine Berufslehre eine weiterfuumlhrende Schule oder eine Zwischenloumlsung

nach der Oberstufe ist das Resultat eines mehrjaumlhrigen Prozesses welcher bereits im Pri-

marschulalter beginnt Obwohl BO erst in der Oberstufe im Stundenplan erscheint ist das

Kennenlernen von Arbeitswelten bereits Thema in der Primarschule (NMG61 NMG62)

Auf dieser Stufe geht es darum Neugier und Interesse an den vielfaumlltigen beruflichen

Moumlglichkeiten zu wecken Es geht jedoch explizit nicht um die konkrete Berufswahl

37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren

Das duale Bildungssystem ist vielen Erziehungsberechtigten nicht mit all seinen Angebo-

ten bekannt besonders dann wenn sie selbst nicht in der Schweiz aufgewachsen sind

Neben der Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller auf ihrem Weg zur Berufswahl gilt

es die Erziehungsberechtigten ndash insbesondere zugezogene ndash fruumlhzeitig uumlber die zahlrei-

chen Wege im Schweizer Bildungssystem zu informieren Denn Verantwortlich fuumlr den

weiteren Ausbildungsweg ihrer Kinder sind die Erziehungsberechtigten Sie werden dabei

von der Schule unterstuumltzt Die Schule koordiniert die schulischen Aktivitaumlten in diesem

Bereich und uumlbernimmt dabei eine unterstuumltzende und begleitende Funktion

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4 Kantonale Grundlagen

Gesetz Lehrplan Reglemente und Weisungen geben den Rahmen vor innerhalb

dessen das lokaleregionale Berufswahlkonzept erstellt wird

41 Lehrplan Volksschule StGallen

411 Lektionentafel

Die Volksschule bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller auf den Eintritt ins Berufsleben und

den Uumlbertritt in weiterfuumlhrende Schulen vor In der Oberstufe ist mit Berufliche Orientie-

rung (BO) ein eigener Fachbereich dazu ausgeschildert der im Kanton StGallen deutlich

staumlrker dotiert ist als in anderen Kantonen Waumlhrend die Lehrplanvorlage insgesamt eine

Jahreswochenlektion fuumlr BO vorsieht werden im Kanton StGallen an der Oberstufe 6

(Realschule) bzw 3 (Sekundarschule) Jahreswochenlektionen dafuumlr eingesetzt

Die Lektionentafel der Oberstufe bietet den Schulen die Moumlglichkeit Wahlfaumlcher nach ei-

genen Schwerpunkten anzubieten Fuumlr solche steht im Pool laquoAngebote der SchuleKir-

chenraquo (ASK) ein Lektionen-Kontingent zur Verfuumlgung

412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen

In den Rahmenbedingungen des Lehrplans Volksschule ist festgehalten

Die Verantwortung fuumlr die Berufswahl liegt bei den Schuumllerinnen und Schuumllern und de-

ren Erziehungsberechtigten Die Klassenlehrperson sorgt im Rahmen des Bildungsauf-

trags fuumlr die Koordination der Aktivitaumlten der verschiedenen Akteure (Schuumllerinnen und

Schuumller Erziehungsberechtigte Lehrbetriebe Berufs- und Laufbahnberatung usw)

und begleitet die Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der beruflichen Orientierung

und der Lehrstellensuche

Berufliche Orientierung wird in der Regel von der Klassenlehrperson unterrichtet Es

wird den Schulen empfohlen ein lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstel-

len Die Unterrichtszeit in Beruflicher Orientierung kann auch genutzt werden um klas-

senspezifische Anliegen zu bearbeiten

Im Fach Berufliche Orientierung sind zusaumltzlich folgende Kompetenzen des Fachbe-

reichslehrplans fuumlr Wirtschaft Arbeit Haushalt zu unterrichten

WAH11 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen uumlber die individuelle und gesellschaftli-

che Bedeutung von Arbeit nachdenken

WAH12 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen Anforderungen und Gestaltungsspiel-

raumlume in Arbeitswelten vergleichen

WAH52 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen soziale rechtliche und oumlkonomische

Aspekte im Alltag und im Zusammenleben recherchieren

laquoKlassenspezifische Anliegenraquo bedeutet etwa dass auftretende Spannungen im Klassen-

verband die einer Bearbeitung durch die ganze Klasse beduumlrfen geklaumlrt werden koumlnnen

oder die Zimmereinteilung des Winterlagers in diesem Zeitgefaumlss erfolgen kann Es ist

nicht im Sinne der Vorgaben dass waumlhrend der Unterrichtszeit fuumlr BO woumlchentlich eine

laquoKlassenstunderaquo zu lebenskundlichen Themen abgehalten wird Der Lehrplan fuumlr BO ist ndash

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angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft

Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-

terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-

Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach

Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-

meinschaft (ERG) zu unterrichten

42 Lehrmittel

Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-

gebuch vom Schulverlag plus verwendet

Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene

empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-

richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-

gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO

und fuumlr WAH noumltig

Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den

Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche

Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst

rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-

ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-

delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen

43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk

Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen

und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und

zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung

dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch

Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist

44 Berufliche Nachbetreuung

Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich

Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die

Regelschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen

Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der

Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-

paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der

Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im

Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden

Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern

dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit

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den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-

ratendem Sinn zur Verfuumlgung

Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder

nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem

Unterstuumltzungsbedarf

45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-

rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-

che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-

chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-

stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-

fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen

46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen

Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-

lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-

den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden

kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und

Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-

halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage

Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit

Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-

rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit

Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen

47 Berufswahlfahrplan

Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte

bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder

der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-

schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-

hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess

Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit

anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-

passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten

Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr

unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen

Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)

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In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-

len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert

und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-

sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus

einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-

wahlprozesses

Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-

gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden

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5 Akteure

Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die

erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der

beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in

ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-

diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-

zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf

Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten

Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-

wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-

dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-

schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt

51 Die Schuumllerin der Schuumller

Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-

genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-

stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-

sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen

ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo

noumltig Unterstuumltzung in Anspruch

ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus

ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen

ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig

ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-

teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen

52 Die Erziehungsberechtigten

Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung

ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-

ten

ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis

des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-

veranstaltungen zum Thema teilnehmen

ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-

ratung (BLB)

ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der

Lehrstellensuche

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Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-

ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der

Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund

53 Die Schulleitung

Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der

Schuumllerinnen und Schuumller

Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine

wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte

abnehmende Schulen und Lehrbetriebe

ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-

rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-

staltungen

ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-

ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)

54 Die Klassenlehrperson

Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson

zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-

ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr

Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-

rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel

und Unterrichtsmaterialien

ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus

dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO

zugeordnet sind

ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-

terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln

ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-

spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen

zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den

Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen

ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben

an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen

ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit

Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben

Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-

wicklung

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ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und

zeigt Alternativen auf

Koordination

ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-

rufswahlfahrplan

ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen

Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten

ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB

ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-

renraquo und im Bewerbungsprozess

ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein

Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch

geuumlbt wird

ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management

Berufsbildung)

55 Die Lehrbetriebe

Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an

Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-

berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb

ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-

schuumllerinnen und -schuumller

ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem

Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf

ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit

ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-

bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter

56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-

matikmittelschule und Fachmittelschule

Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-

nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als

Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der

Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten

angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-

tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die

Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-

nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe

Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-

rechtigte uumlber ihr Angebot

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

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57 Die Berufsfachschule

Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an

welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere

der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an

welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht

also nicht die einzelne Berufsfachschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr

die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-

nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die

BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet

Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die

Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst

Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-

berechtigten uumlber das Angebot BM

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen

Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-

lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-

ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben

privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-

Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu

faumlllen

59 Die Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von

unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-

wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-

schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater

stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite

510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)

Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen

undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den

individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten

Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig

und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche

Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert

Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche

Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-

kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in

18

Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson

soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen

511 Schulnahe Beratungsangebote

In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-

darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case

Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der

Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion

auch im Berufswahlprozess wahrnehmen

Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-

nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-

lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie

bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des

Datenschutzes sind einzuhalten

19

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept

Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung

vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-

gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-

rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen

Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-

wahl erhalten

Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen

61 Ziel und Zweck

ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird

herausgearbeitet

ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche

Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-

gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten

ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-

ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte

SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)

weitere

63 Fahrplan der Aktivitaumlten

ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-

zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-

niert

ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-

chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-

den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)

ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert

ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung

ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der

Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-

rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet

ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im

BO-Unterricht aufgenommen

20

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten

ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-

ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen

(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)

ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt

Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-

bei beruumlcksichtigt

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-

lerinnen und Schuumller

ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang

mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und

richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen

ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch

(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt

Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-

bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-

den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten

ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller

in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB

laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)

ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-

klaumlrt

ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und

entspricht den kantonalen Vorgaben

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)

ist beschrieben

ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit

Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-

gen ist geregelt

ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-

gelt

21

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung

ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung

dazu ist erstellt

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den

Lehrbetrieben

ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-

len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen

ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und

Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder

von bestimmten Gruppen

ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich

auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist

festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-

ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das

Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert

ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und

Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet

ist ist beschrieben

ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-

chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit

erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)

ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und

-begleitung ist festgelegt

ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen

und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-

len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege

ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich

der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen

Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation

ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-

derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind

festgelegt

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 10: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

10

4 Kantonale Grundlagen

Gesetz Lehrplan Reglemente und Weisungen geben den Rahmen vor innerhalb

dessen das lokaleregionale Berufswahlkonzept erstellt wird

41 Lehrplan Volksschule StGallen

411 Lektionentafel

Die Volksschule bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller auf den Eintritt ins Berufsleben und

den Uumlbertritt in weiterfuumlhrende Schulen vor In der Oberstufe ist mit Berufliche Orientie-

rung (BO) ein eigener Fachbereich dazu ausgeschildert der im Kanton StGallen deutlich

staumlrker dotiert ist als in anderen Kantonen Waumlhrend die Lehrplanvorlage insgesamt eine

Jahreswochenlektion fuumlr BO vorsieht werden im Kanton StGallen an der Oberstufe 6

(Realschule) bzw 3 (Sekundarschule) Jahreswochenlektionen dafuumlr eingesetzt

Die Lektionentafel der Oberstufe bietet den Schulen die Moumlglichkeit Wahlfaumlcher nach ei-

genen Schwerpunkten anzubieten Fuumlr solche steht im Pool laquoAngebote der SchuleKir-

chenraquo (ASK) ein Lektionen-Kontingent zur Verfuumlgung

412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen

In den Rahmenbedingungen des Lehrplans Volksschule ist festgehalten

Die Verantwortung fuumlr die Berufswahl liegt bei den Schuumllerinnen und Schuumllern und de-

ren Erziehungsberechtigten Die Klassenlehrperson sorgt im Rahmen des Bildungsauf-

trags fuumlr die Koordination der Aktivitaumlten der verschiedenen Akteure (Schuumllerinnen und

Schuumller Erziehungsberechtigte Lehrbetriebe Berufs- und Laufbahnberatung usw)

und begleitet die Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der beruflichen Orientierung

und der Lehrstellensuche

Berufliche Orientierung wird in der Regel von der Klassenlehrperson unterrichtet Es

wird den Schulen empfohlen ein lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstel-

len Die Unterrichtszeit in Beruflicher Orientierung kann auch genutzt werden um klas-

senspezifische Anliegen zu bearbeiten

Im Fach Berufliche Orientierung sind zusaumltzlich folgende Kompetenzen des Fachbe-

reichslehrplans fuumlr Wirtschaft Arbeit Haushalt zu unterrichten

WAH11 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen uumlber die individuelle und gesellschaftli-

che Bedeutung von Arbeit nachdenken

WAH12 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen Anforderungen und Gestaltungsspiel-

raumlume in Arbeitswelten vergleichen

WAH52 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen soziale rechtliche und oumlkonomische

Aspekte im Alltag und im Zusammenleben recherchieren

laquoKlassenspezifische Anliegenraquo bedeutet etwa dass auftretende Spannungen im Klassen-

verband die einer Bearbeitung durch die ganze Klasse beduumlrfen geklaumlrt werden koumlnnen

oder die Zimmereinteilung des Winterlagers in diesem Zeitgefaumlss erfolgen kann Es ist

nicht im Sinne der Vorgaben dass waumlhrend der Unterrichtszeit fuumlr BO woumlchentlich eine

laquoKlassenstunderaquo zu lebenskundlichen Themen abgehalten wird Der Lehrplan fuumlr BO ist ndash

11

angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft

Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-

terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-

Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach

Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-

meinschaft (ERG) zu unterrichten

42 Lehrmittel

Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-

gebuch vom Schulverlag plus verwendet

Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene

empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-

richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-

gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO

und fuumlr WAH noumltig

Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den

Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche

Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst

rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-

ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-

delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen

43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk

Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen

und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und

zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung

dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch

Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist

44 Berufliche Nachbetreuung

Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich

Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die

Regelschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen

Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der

Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-

paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der

Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im

Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden

Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern

dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit

12

den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-

ratendem Sinn zur Verfuumlgung

Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder

nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem

Unterstuumltzungsbedarf

45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-

rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-

che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-

chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-

stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-

fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen

46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen

Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-

lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-

den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden

kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und

Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-

halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage

Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit

Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-

rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit

Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen

47 Berufswahlfahrplan

Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte

bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder

der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-

schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-

hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess

Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit

anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-

passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten

Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr

unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen

Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)

13

In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-

len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert

und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-

sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus

einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-

wahlprozesses

Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-

gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden

14

5 Akteure

Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die

erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der

beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in

ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-

diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-

zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf

Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten

Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-

wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-

dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-

schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt

51 Die Schuumllerin der Schuumller

Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-

genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-

stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-

sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen

ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo

noumltig Unterstuumltzung in Anspruch

ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus

ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen

ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig

ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-

teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen

52 Die Erziehungsberechtigten

Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung

ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-

ten

ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis

des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-

veranstaltungen zum Thema teilnehmen

ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-

ratung (BLB)

ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der

Lehrstellensuche

15

Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-

ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der

Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund

53 Die Schulleitung

Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der

Schuumllerinnen und Schuumller

Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine

wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte

abnehmende Schulen und Lehrbetriebe

ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-

rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-

staltungen

ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-

ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)

54 Die Klassenlehrperson

Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson

zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-

ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr

Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-

rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel

und Unterrichtsmaterialien

ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus

dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO

zugeordnet sind

ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-

terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln

ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-

spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen

zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den

Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen

ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben

an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen

ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit

Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben

Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-

wicklung

16

ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und

zeigt Alternativen auf

Koordination

ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-

rufswahlfahrplan

ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen

Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten

ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB

ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-

renraquo und im Bewerbungsprozess

ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein

Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch

geuumlbt wird

ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management

Berufsbildung)

55 Die Lehrbetriebe

Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an

Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-

berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb

ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-

schuumllerinnen und -schuumller

ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem

Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf

ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit

ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-

bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter

56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-

matikmittelschule und Fachmittelschule

Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-

nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als

Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der

Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten

angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-

tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die

Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-

nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe

Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-

rechtigte uumlber ihr Angebot

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

17

57 Die Berufsfachschule

Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an

welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere

der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an

welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht

also nicht die einzelne Berufsfachschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr

die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-

nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die

BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet

Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die

Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst

Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-

berechtigten uumlber das Angebot BM

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen

Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-

lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-

ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben

privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-

Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu

faumlllen

59 Die Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von

unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-

wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-

schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater

stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite

510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)

Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen

undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den

individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten

Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig

und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche

Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert

Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche

Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-

kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in

18

Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson

soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen

511 Schulnahe Beratungsangebote

In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-

darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case

Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der

Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion

auch im Berufswahlprozess wahrnehmen

Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-

nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-

lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie

bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des

Datenschutzes sind einzuhalten

19

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept

Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung

vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-

gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-

rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen

Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-

wahl erhalten

Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen

61 Ziel und Zweck

ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird

herausgearbeitet

ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche

Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-

gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten

ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-

ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte

SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)

weitere

63 Fahrplan der Aktivitaumlten

ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-

zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-

niert

ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-

chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-

den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)

ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert

ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung

ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der

Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-

rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet

ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im

BO-Unterricht aufgenommen

20

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten

ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-

ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen

(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)

ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt

Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-

bei beruumlcksichtigt

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-

lerinnen und Schuumller

ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang

mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und

richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen

ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch

(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt

Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-

bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-

den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten

ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller

in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB

laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)

ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-

klaumlrt

ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und

entspricht den kantonalen Vorgaben

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)

ist beschrieben

ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit

Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-

gen ist geregelt

ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-

gelt

21

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung

ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung

dazu ist erstellt

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den

Lehrbetrieben

ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-

len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen

ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und

Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder

von bestimmten Gruppen

ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich

auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist

festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-

ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das

Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert

ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und

Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet

ist ist beschrieben

ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-

chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit

erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)

ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und

-begleitung ist festgelegt

ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen

und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-

len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege

ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich

der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen

Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation

ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-

derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind

festgelegt

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 11: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

11

angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft

Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-

terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-

Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach

Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-

meinschaft (ERG) zu unterrichten

42 Lehrmittel

Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-

gebuch vom Schulverlag plus verwendet

Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene

empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-

richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-

gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO

und fuumlr WAH noumltig

Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den

Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche

Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst

rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-

ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-

delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen

43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk

Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen

und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und

zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung

dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch

Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist

44 Berufliche Nachbetreuung

Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich

Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die

Regelschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen

Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der

Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-

paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der

Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im

Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden

Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern

dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit

12

den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-

ratendem Sinn zur Verfuumlgung

Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder

nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem

Unterstuumltzungsbedarf

45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-

rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-

che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-

chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-

stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-

fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen

46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen

Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-

lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-

den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden

kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und

Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-

halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage

Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit

Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-

rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit

Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen

47 Berufswahlfahrplan

Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte

bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder

der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-

schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-

hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess

Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit

anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-

passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten

Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr

unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen

Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)

13

In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-

len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert

und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-

sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus

einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-

wahlprozesses

Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-

gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden

14

5 Akteure

Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die

erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der

beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in

ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-

diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-

zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf

Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten

Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-

wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-

dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-

schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt

51 Die Schuumllerin der Schuumller

Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-

genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-

stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-

sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen

ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo

noumltig Unterstuumltzung in Anspruch

ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus

ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen

ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig

ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-

teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen

52 Die Erziehungsberechtigten

Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung

ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-

ten

ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis

des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-

veranstaltungen zum Thema teilnehmen

ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-

ratung (BLB)

ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der

Lehrstellensuche

15

Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-

ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der

Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund

53 Die Schulleitung

Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der

Schuumllerinnen und Schuumller

Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine

wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte

abnehmende Schulen und Lehrbetriebe

ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-

rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-

staltungen

ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-

ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)

54 Die Klassenlehrperson

Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson

zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-

ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr

Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-

rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel

und Unterrichtsmaterialien

ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus

dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO

zugeordnet sind

ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-

terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln

ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-

spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen

zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den

Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen

ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben

an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen

ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit

Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben

Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-

wicklung

16

ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und

zeigt Alternativen auf

Koordination

ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-

rufswahlfahrplan

ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen

Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten

ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB

ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-

renraquo und im Bewerbungsprozess

ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein

Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch

geuumlbt wird

ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management

Berufsbildung)

55 Die Lehrbetriebe

Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an

Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-

berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb

ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-

schuumllerinnen und -schuumller

ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem

Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf

ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit

ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-

bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter

56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-

matikmittelschule und Fachmittelschule

Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-

nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als

Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der

Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten

angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-

tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die

Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-

nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe

Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-

rechtigte uumlber ihr Angebot

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

17

57 Die Berufsfachschule

Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an

welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere

der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an

welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht

also nicht die einzelne Berufsfachschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr

die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-

nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die

BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet

Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die

Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst

Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-

berechtigten uumlber das Angebot BM

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen

Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-

lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-

ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben

privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-

Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu

faumlllen

59 Die Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von

unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-

wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-

schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater

stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite

510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)

Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen

undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den

individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten

Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig

und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche

Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert

Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche

Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-

kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in

18

Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson

soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen

511 Schulnahe Beratungsangebote

In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-

darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case

Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der

Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion

auch im Berufswahlprozess wahrnehmen

Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-

nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-

lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie

bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des

Datenschutzes sind einzuhalten

19

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept

Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung

vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-

gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-

rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen

Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-

wahl erhalten

Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen

61 Ziel und Zweck

ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird

herausgearbeitet

ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche

Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-

gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten

ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-

ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte

SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)

weitere

63 Fahrplan der Aktivitaumlten

ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-

zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-

niert

ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-

chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-

den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)

ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert

ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung

ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der

Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-

rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet

ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im

BO-Unterricht aufgenommen

20

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten

ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-

ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen

(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)

ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt

Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-

bei beruumlcksichtigt

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-

lerinnen und Schuumller

ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang

mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und

richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen

ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch

(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt

Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-

bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-

den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten

ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller

in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB

laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)

ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-

klaumlrt

ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und

entspricht den kantonalen Vorgaben

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)

ist beschrieben

ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit

Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-

gen ist geregelt

ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-

gelt

21

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung

ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung

dazu ist erstellt

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den

Lehrbetrieben

ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-

len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen

ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und

Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder

von bestimmten Gruppen

ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich

auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist

festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-

ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das

Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert

ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und

Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet

ist ist beschrieben

ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-

chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit

erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)

ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und

-begleitung ist festgelegt

ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen

und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-

len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege

ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich

der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen

Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation

ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-

derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind

festgelegt

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

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Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 12: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

12

den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-

ratendem Sinn zur Verfuumlgung

Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder

nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem

Unterstuumltzungsbedarf

45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-

rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-

che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-

chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-

stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-

fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen

46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen

Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-

lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-

den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden

kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und

Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-

halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage

Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit

Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-

rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit

Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen

47 Berufswahlfahrplan

Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte

bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder

der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-

schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-

hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess

Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit

anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-

passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten

Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr

unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen

Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)

13

In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-

len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert

und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-

sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus

einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-

wahlprozesses

Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-

gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden

14

5 Akteure

Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die

erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der

beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in

ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-

diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-

zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf

Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten

Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-

wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-

dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-

schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt

51 Die Schuumllerin der Schuumller

Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-

genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-

stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-

sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen

ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo

noumltig Unterstuumltzung in Anspruch

ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus

ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen

ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig

ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-

teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen

52 Die Erziehungsberechtigten

Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung

ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-

ten

ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis

des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-

veranstaltungen zum Thema teilnehmen

ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-

ratung (BLB)

ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der

Lehrstellensuche

15

Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-

ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der

Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund

53 Die Schulleitung

Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der

Schuumllerinnen und Schuumller

Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine

wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte

abnehmende Schulen und Lehrbetriebe

ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-

rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-

staltungen

ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-

ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)

54 Die Klassenlehrperson

Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson

zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-

ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr

Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-

rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel

und Unterrichtsmaterialien

ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus

dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO

zugeordnet sind

ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-

terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln

ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-

spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen

zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den

Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen

ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben

an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen

ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit

Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben

Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-

wicklung

16

ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und

zeigt Alternativen auf

Koordination

ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-

rufswahlfahrplan

ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen

Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten

ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB

ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-

renraquo und im Bewerbungsprozess

ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein

Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch

geuumlbt wird

ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management

Berufsbildung)

55 Die Lehrbetriebe

Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an

Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-

berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb

ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-

schuumllerinnen und -schuumller

ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem

Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf

ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit

ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-

bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter

56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-

matikmittelschule und Fachmittelschule

Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-

nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als

Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der

Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten

angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-

tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die

Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-

nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe

Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-

rechtigte uumlber ihr Angebot

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

17

57 Die Berufsfachschule

Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an

welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere

der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an

welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht

also nicht die einzelne Berufsfachschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr

die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-

nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die

BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet

Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die

Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst

Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-

berechtigten uumlber das Angebot BM

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen

Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-

lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-

ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben

privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-

Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu

faumlllen

59 Die Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von

unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-

wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-

schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater

stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite

510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)

Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen

undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den

individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten

Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig

und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche

Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert

Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche

Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-

kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in

18

Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson

soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen

511 Schulnahe Beratungsangebote

In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-

darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case

Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der

Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion

auch im Berufswahlprozess wahrnehmen

Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-

nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-

lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie

bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des

Datenschutzes sind einzuhalten

19

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept

Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung

vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-

gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-

rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen

Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-

wahl erhalten

Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen

61 Ziel und Zweck

ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird

herausgearbeitet

ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche

Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-

gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten

ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-

ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte

SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)

weitere

63 Fahrplan der Aktivitaumlten

ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-

zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-

niert

ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-

chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-

den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)

ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert

ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung

ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der

Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-

rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet

ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im

BO-Unterricht aufgenommen

20

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten

ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-

ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen

(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)

ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt

Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-

bei beruumlcksichtigt

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-

lerinnen und Schuumller

ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang

mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und

richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen

ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch

(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt

Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-

bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-

den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten

ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller

in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB

laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)

ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-

klaumlrt

ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und

entspricht den kantonalen Vorgaben

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)

ist beschrieben

ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit

Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-

gen ist geregelt

ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-

gelt

21

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung

ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung

dazu ist erstellt

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den

Lehrbetrieben

ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-

len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen

ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und

Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder

von bestimmten Gruppen

ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich

auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist

festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-

ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das

Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert

ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und

Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet

ist ist beschrieben

ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-

chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit

erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)

ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und

-begleitung ist festgelegt

ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen

und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-

len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege

ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich

der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen

Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation

ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-

derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind

festgelegt

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 13: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

13

In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-

len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert

und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-

sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus

einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-

wahlprozesses

Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-

gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden

14

5 Akteure

Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die

erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der

beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in

ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-

diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-

zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf

Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten

Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-

wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-

dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-

schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt

51 Die Schuumllerin der Schuumller

Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-

genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-

stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-

sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen

ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo

noumltig Unterstuumltzung in Anspruch

ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus

ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen

ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig

ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-

teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen

52 Die Erziehungsberechtigten

Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung

ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-

ten

ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis

des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-

veranstaltungen zum Thema teilnehmen

ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-

ratung (BLB)

ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der

Lehrstellensuche

15

Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-

ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der

Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund

53 Die Schulleitung

Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der

Schuumllerinnen und Schuumller

Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine

wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte

abnehmende Schulen und Lehrbetriebe

ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-

rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-

staltungen

ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-

ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)

54 Die Klassenlehrperson

Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson

zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-

ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr

Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-

rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel

und Unterrichtsmaterialien

ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus

dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO

zugeordnet sind

ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-

terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln

ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-

spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen

zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den

Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen

ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben

an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen

ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit

Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben

Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-

wicklung

16

ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und

zeigt Alternativen auf

Koordination

ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-

rufswahlfahrplan

ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen

Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten

ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB

ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-

renraquo und im Bewerbungsprozess

ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein

Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch

geuumlbt wird

ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management

Berufsbildung)

55 Die Lehrbetriebe

Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an

Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-

berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb

ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-

schuumllerinnen und -schuumller

ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem

Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf

ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit

ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-

bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter

56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-

matikmittelschule und Fachmittelschule

Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-

nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als

Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der

Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten

angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-

tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die

Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-

nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe

Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-

rechtigte uumlber ihr Angebot

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

17

57 Die Berufsfachschule

Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an

welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere

der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an

welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht

also nicht die einzelne Berufsfachschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr

die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-

nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die

BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet

Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die

Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst

Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-

berechtigten uumlber das Angebot BM

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen

Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-

lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-

ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben

privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-

Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu

faumlllen

59 Die Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von

unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-

wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-

schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater

stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite

510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)

Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen

undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den

individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten

Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig

und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche

Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert

Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche

Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-

kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in

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Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson

soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen

511 Schulnahe Beratungsangebote

In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-

darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case

Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der

Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion

auch im Berufswahlprozess wahrnehmen

Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-

nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-

lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie

bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des

Datenschutzes sind einzuhalten

19

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept

Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung

vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-

gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-

rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen

Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-

wahl erhalten

Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen

61 Ziel und Zweck

ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird

herausgearbeitet

ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche

Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-

gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten

ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-

ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte

SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)

weitere

63 Fahrplan der Aktivitaumlten

ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-

zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-

niert

ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-

chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-

den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)

ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert

ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung

ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der

Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-

rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet

ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im

BO-Unterricht aufgenommen

20

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten

ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-

ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen

(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)

ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt

Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-

bei beruumlcksichtigt

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-

lerinnen und Schuumller

ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang

mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und

richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen

ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch

(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt

Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-

bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-

den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten

ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller

in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB

laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)

ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-

klaumlrt

ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und

entspricht den kantonalen Vorgaben

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)

ist beschrieben

ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit

Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-

gen ist geregelt

ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-

gelt

21

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung

ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung

dazu ist erstellt

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den

Lehrbetrieben

ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-

len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen

ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und

Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder

von bestimmten Gruppen

ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich

auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist

festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-

ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das

Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert

ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und

Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet

ist ist beschrieben

ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-

chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit

erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)

ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und

-begleitung ist festgelegt

ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen

und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-

len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege

ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich

der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen

Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation

ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-

derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind

festgelegt

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 14: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

14

5 Akteure

Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die

erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der

beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in

ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-

diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-

zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf

Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten

Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-

wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-

dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-

schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt

51 Die Schuumllerin der Schuumller

Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-

genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-

stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-

sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen

ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo

noumltig Unterstuumltzung in Anspruch

ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus

ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen

ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig

ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-

teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen

52 Die Erziehungsberechtigten

Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung

ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-

ten

ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis

des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-

veranstaltungen zum Thema teilnehmen

ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-

ratung (BLB)

ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der

Lehrstellensuche

15

Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-

ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der

Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund

53 Die Schulleitung

Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der

Schuumllerinnen und Schuumller

Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine

wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte

abnehmende Schulen und Lehrbetriebe

ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-

rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-

staltungen

ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-

ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)

54 Die Klassenlehrperson

Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson

zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-

ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr

Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-

rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel

und Unterrichtsmaterialien

ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus

dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO

zugeordnet sind

ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-

terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln

ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-

spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen

zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den

Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen

ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben

an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen

ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit

Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben

Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-

wicklung

16

ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und

zeigt Alternativen auf

Koordination

ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-

rufswahlfahrplan

ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen

Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten

ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB

ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-

renraquo und im Bewerbungsprozess

ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein

Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch

geuumlbt wird

ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management

Berufsbildung)

55 Die Lehrbetriebe

Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an

Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-

berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb

ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-

schuumllerinnen und -schuumller

ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem

Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf

ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit

ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-

bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter

56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-

matikmittelschule und Fachmittelschule

Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-

nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als

Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der

Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten

angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-

tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die

Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-

nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe

Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-

rechtigte uumlber ihr Angebot

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

17

57 Die Berufsfachschule

Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an

welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere

der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an

welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht

also nicht die einzelne Berufsfachschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr

die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-

nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die

BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet

Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die

Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst

Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-

berechtigten uumlber das Angebot BM

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen

Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-

lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-

ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben

privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-

Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu

faumlllen

59 Die Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von

unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-

wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-

schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater

stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite

510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)

Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen

undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den

individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten

Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig

und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche

Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert

Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche

Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-

kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in

18

Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson

soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen

511 Schulnahe Beratungsangebote

In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-

darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case

Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der

Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion

auch im Berufswahlprozess wahrnehmen

Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-

nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-

lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie

bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des

Datenschutzes sind einzuhalten

19

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept

Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung

vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-

gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-

rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen

Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-

wahl erhalten

Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen

61 Ziel und Zweck

ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird

herausgearbeitet

ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche

Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-

gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten

ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-

ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte

SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)

weitere

63 Fahrplan der Aktivitaumlten

ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-

zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-

niert

ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-

chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-

den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)

ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert

ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung

ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der

Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-

rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet

ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im

BO-Unterricht aufgenommen

20

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten

ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-

ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen

(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)

ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt

Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-

bei beruumlcksichtigt

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-

lerinnen und Schuumller

ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang

mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und

richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen

ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch

(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt

Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-

bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-

den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten

ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller

in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB

laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)

ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-

klaumlrt

ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und

entspricht den kantonalen Vorgaben

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)

ist beschrieben

ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit

Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-

gen ist geregelt

ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-

gelt

21

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung

ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung

dazu ist erstellt

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den

Lehrbetrieben

ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-

len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen

ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und

Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder

von bestimmten Gruppen

ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich

auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist

festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-

ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das

Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert

ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und

Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet

ist ist beschrieben

ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-

chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit

erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)

ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und

-begleitung ist festgelegt

ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen

und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-

len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege

ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich

der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen

Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation

ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-

derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind

festgelegt

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 15: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

15

Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-

ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der

Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund

53 Die Schulleitung

Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der

Schuumllerinnen und Schuumller

Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine

wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte

abnehmende Schulen und Lehrbetriebe

ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-

rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-

staltungen

ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-

ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)

54 Die Klassenlehrperson

Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson

zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-

ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr

Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-

rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel

und Unterrichtsmaterialien

ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus

dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO

zugeordnet sind

ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-

terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln

ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-

spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen

zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den

Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen

ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben

an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen

ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit

Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben

Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-

wicklung

16

ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und

zeigt Alternativen auf

Koordination

ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-

rufswahlfahrplan

ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen

Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten

ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB

ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-

renraquo und im Bewerbungsprozess

ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein

Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch

geuumlbt wird

ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management

Berufsbildung)

55 Die Lehrbetriebe

Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an

Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-

berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb

ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-

schuumllerinnen und -schuumller

ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem

Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf

ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit

ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-

bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter

56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-

matikmittelschule und Fachmittelschule

Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-

nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als

Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der

Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten

angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-

tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die

Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-

nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe

Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-

rechtigte uumlber ihr Angebot

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

17

57 Die Berufsfachschule

Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an

welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere

der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an

welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht

also nicht die einzelne Berufsfachschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr

die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-

nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die

BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet

Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die

Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst

Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-

berechtigten uumlber das Angebot BM

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen

Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-

lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-

ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben

privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-

Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu

faumlllen

59 Die Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von

unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-

wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-

schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater

stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite

510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)

Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen

undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den

individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten

Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig

und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche

Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert

Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche

Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-

kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in

18

Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson

soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen

511 Schulnahe Beratungsangebote

In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-

darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case

Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der

Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion

auch im Berufswahlprozess wahrnehmen

Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-

nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-

lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie

bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des

Datenschutzes sind einzuhalten

19

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept

Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung

vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-

gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-

rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen

Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-

wahl erhalten

Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen

61 Ziel und Zweck

ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird

herausgearbeitet

ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche

Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-

gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten

ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-

ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte

SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)

weitere

63 Fahrplan der Aktivitaumlten

ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-

zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-

niert

ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-

chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-

den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)

ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert

ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung

ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der

Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-

rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet

ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im

BO-Unterricht aufgenommen

20

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten

ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-

ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen

(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)

ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt

Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-

bei beruumlcksichtigt

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-

lerinnen und Schuumller

ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang

mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und

richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen

ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch

(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt

Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-

bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-

den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten

ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller

in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB

laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)

ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-

klaumlrt

ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und

entspricht den kantonalen Vorgaben

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)

ist beschrieben

ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit

Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-

gen ist geregelt

ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-

gelt

21

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung

ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung

dazu ist erstellt

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den

Lehrbetrieben

ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-

len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen

ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und

Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder

von bestimmten Gruppen

ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich

auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist

festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-

ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das

Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert

ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und

Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet

ist ist beschrieben

ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-

chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit

erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)

ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und

-begleitung ist festgelegt

ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen

und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-

len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege

ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich

der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen

Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation

ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-

derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind

festgelegt

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 16: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

16

ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und

zeigt Alternativen auf

Koordination

ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-

rufswahlfahrplan

ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen

Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten

ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB

ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-

renraquo und im Bewerbungsprozess

ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein

Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch

geuumlbt wird

ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management

Berufsbildung)

55 Die Lehrbetriebe

Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an

Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-

berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb

ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-

schuumllerinnen und -schuumller

ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem

Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf

ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit

ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-

bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter

56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-

matikmittelschule und Fachmittelschule

Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-

nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als

Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der

Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten

angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-

tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die

Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-

nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe

Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-

rechtigte uumlber ihr Angebot

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

17

57 Die Berufsfachschule

Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an

welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere

der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an

welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht

also nicht die einzelne Berufsfachschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr

die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-

nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die

BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet

Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die

Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst

Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-

berechtigten uumlber das Angebot BM

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen

Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-

lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-

ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben

privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-

Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu

faumlllen

59 Die Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von

unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-

wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-

schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater

stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite

510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)

Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen

undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den

individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten

Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig

und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche

Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert

Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche

Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-

kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in

18

Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson

soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen

511 Schulnahe Beratungsangebote

In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-

darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case

Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der

Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion

auch im Berufswahlprozess wahrnehmen

Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-

nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-

lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie

bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des

Datenschutzes sind einzuhalten

19

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept

Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung

vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-

gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-

rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen

Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-

wahl erhalten

Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen

61 Ziel und Zweck

ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird

herausgearbeitet

ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche

Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-

gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten

ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-

ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte

SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)

weitere

63 Fahrplan der Aktivitaumlten

ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-

zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-

niert

ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-

chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-

den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)

ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert

ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung

ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der

Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-

rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet

ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im

BO-Unterricht aufgenommen

20

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten

ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-

ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen

(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)

ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt

Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-

bei beruumlcksichtigt

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-

lerinnen und Schuumller

ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang

mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und

richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen

ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch

(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt

Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-

bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-

den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten

ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller

in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB

laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)

ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-

klaumlrt

ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und

entspricht den kantonalen Vorgaben

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)

ist beschrieben

ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit

Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-

gen ist geregelt

ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-

gelt

21

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung

ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung

dazu ist erstellt

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den

Lehrbetrieben

ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-

len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen

ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und

Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder

von bestimmten Gruppen

ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich

auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist

festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-

ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das

Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert

ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und

Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet

ist ist beschrieben

ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-

chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit

erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)

ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und

-begleitung ist festgelegt

ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen

und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-

len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege

ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich

der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen

Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation

ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-

derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind

festgelegt

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 17: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

17

57 Die Berufsfachschule

Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an

welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere

der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an

welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht

also nicht die einzelne Berufsfachschule

Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr

die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-

nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die

BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet

Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die

Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst

Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-

berechtigten uumlber das Angebot BM

ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt

58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen

Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-

lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-

ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben

privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-

Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu

faumlllen

59 Die Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von

unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-

wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-

schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater

stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite

510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)

Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen

undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den

individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten

Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig

und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche

Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert

Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche

Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-

kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in

18

Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson

soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen

511 Schulnahe Beratungsangebote

In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-

darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case

Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der

Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion

auch im Berufswahlprozess wahrnehmen

Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-

nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-

lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie

bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des

Datenschutzes sind einzuhalten

19

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept

Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung

vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-

gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-

rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen

Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-

wahl erhalten

Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen

61 Ziel und Zweck

ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird

herausgearbeitet

ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche

Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-

gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten

ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-

ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte

SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)

weitere

63 Fahrplan der Aktivitaumlten

ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-

zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-

niert

ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-

chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-

den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)

ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert

ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung

ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der

Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-

rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet

ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im

BO-Unterricht aufgenommen

20

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten

ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-

ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen

(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)

ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt

Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-

bei beruumlcksichtigt

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-

lerinnen und Schuumller

ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang

mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und

richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen

ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch

(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt

Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-

bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-

den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten

ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller

in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB

laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)

ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-

klaumlrt

ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und

entspricht den kantonalen Vorgaben

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)

ist beschrieben

ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit

Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-

gen ist geregelt

ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-

gelt

21

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung

ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung

dazu ist erstellt

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den

Lehrbetrieben

ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-

len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen

ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und

Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder

von bestimmten Gruppen

ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich

auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist

festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-

ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das

Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert

ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und

Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet

ist ist beschrieben

ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-

chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit

erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)

ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und

-begleitung ist festgelegt

ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen

und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-

len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege

ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich

der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen

Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation

ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-

derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind

festgelegt

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 18: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

18

Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson

soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen

511 Schulnahe Beratungsangebote

In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-

darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case

Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der

Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion

auch im Berufswahlprozess wahrnehmen

Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-

nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-

lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie

bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des

Datenschutzes sind einzuhalten

19

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept

Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung

vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-

gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-

rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen

Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-

wahl erhalten

Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen

61 Ziel und Zweck

ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird

herausgearbeitet

ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche

Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-

gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten

ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-

ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte

SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)

weitere

63 Fahrplan der Aktivitaumlten

ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-

zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-

niert

ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-

chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-

den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)

ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert

ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung

ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der

Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-

rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet

ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im

BO-Unterricht aufgenommen

20

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten

ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-

ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen

(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)

ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt

Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-

bei beruumlcksichtigt

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-

lerinnen und Schuumller

ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang

mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und

richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen

ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch

(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt

Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-

bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-

den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten

ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller

in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB

laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)

ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-

klaumlrt

ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und

entspricht den kantonalen Vorgaben

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)

ist beschrieben

ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit

Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-

gen ist geregelt

ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-

gelt

21

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung

ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung

dazu ist erstellt

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den

Lehrbetrieben

ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-

len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen

ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und

Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder

von bestimmten Gruppen

ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich

auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist

festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-

ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das

Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert

ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und

Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet

ist ist beschrieben

ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-

chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit

erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)

ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und

-begleitung ist festgelegt

ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen

und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-

len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege

ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich

der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen

Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation

ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-

derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind

festgelegt

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 19: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

19

6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept

Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung

vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-

gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-

rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen

Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-

wahl erhalten

Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen

61 Ziel und Zweck

ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird

herausgearbeitet

ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche

Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-

gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers

62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten

ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-

ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte

SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)

weitere

63 Fahrplan der Aktivitaumlten

ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-

zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-

niert

ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-

chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-

den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)

ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert

ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt

64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung

ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der

Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-

rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet

ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im

BO-Unterricht aufgenommen

20

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten

ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-

ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen

(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)

ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt

Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-

bei beruumlcksichtigt

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-

lerinnen und Schuumller

ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang

mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und

richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen

ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch

(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt

Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-

bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-

den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten

ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller

in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB

laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)

ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-

klaumlrt

ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und

entspricht den kantonalen Vorgaben

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)

ist beschrieben

ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit

Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-

gen ist geregelt

ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-

gelt

21

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung

ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung

dazu ist erstellt

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den

Lehrbetrieben

ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-

len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen

ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und

Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder

von bestimmten Gruppen

ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich

auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist

festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-

ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das

Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert

ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und

Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet

ist ist beschrieben

ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-

chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit

erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)

ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und

-begleitung ist festgelegt

ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen

und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-

len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege

ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich

der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen

Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation

ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-

derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind

festgelegt

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

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Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

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Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 20: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

20

65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten

ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-

ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen

(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)

ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt

Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-

bei beruumlcksichtigt

66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-

lerinnen und Schuumller

ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang

mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-

tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und

richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen

67 Absprachen unter Fachlehrpersonen

ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch

(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt

Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-

bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-

den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen

68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten

ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller

in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB

laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)

ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-

klaumlrt

ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und

entspricht den kantonalen Vorgaben

69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)

ist beschrieben

ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit

Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-

gen ist geregelt

ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-

gelt

21

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung

ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung

dazu ist erstellt

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den

Lehrbetrieben

ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-

len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen

ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und

Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder

von bestimmten Gruppen

ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich

auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist

festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-

ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das

Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert

ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und

Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet

ist ist beschrieben

ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-

chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit

erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)

ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und

-begleitung ist festgelegt

ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen

und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-

len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege

ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich

der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen

Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation

ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-

derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind

festgelegt

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 21: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

21

610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung

ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung

dazu ist erstellt

611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den

Lehrbetrieben

ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-

len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben

612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen

ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und

Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)

613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder

von bestimmten Gruppen

ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich

auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist

festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-

ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das

Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert

ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und

Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet

ist ist beschrieben

ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-

chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit

erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)

ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und

-begleitung ist festgelegt

ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen

und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-

len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)

614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege

ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich

der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen

Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation

ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-

derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind

festgelegt

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 22: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

22

ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die

Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die

Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen

615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung

ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-

samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird

616 Information

ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-

ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte

uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 23: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

23

7 Einbettung

Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag

bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der

eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-

onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem

steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten

71 Demografie

Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden

mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen

ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-

sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten

mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-

darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen

Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-

sicht zu betrachten sind

72 Beschleunigung

Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe

verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-

den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-

traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-

sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-

houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-

rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden

Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule

vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht

73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder

Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-

lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das

System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-

ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der

Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr

das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind

haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-

und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist

Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-

wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind

Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 24: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

24

Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-

rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen

Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-

lichkeiten bereits in der Primarschule

74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen

Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-

len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht

selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch

das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und

Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-

volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken

75 Region

Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten

Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren

Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen

oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess

in der Oberstufe

Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken

zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-

chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen

Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash

haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der

Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die

Kantons- oder Landesgrenze zu richten

Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw

die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-

formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen

den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn

das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit

den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal

aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten

abzudecken

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 25: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

25

76 Sich veraumlndernde Berufsbilder

Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-

fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind

veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass

das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre

bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-

feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen

Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl

der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-

wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden

In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche

eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-

gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und

zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-

angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden

Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-

ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-

ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen

zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem

spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden

Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-

stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen

Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-

schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege

aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand

bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl

kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und

die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen

77 Lebenslanges Lernen als Prinzip

Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder

schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt

mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-

fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in

die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe

ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-

men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-

bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-

ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-

schaft zu bewegen

26

78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 26: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

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78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen

Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-

kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht

mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig

Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan

Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)

ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-

gang mit Vielfalt)

ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-

benProbleme loumlsen)

Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-

legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind

fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung

79 Berufslehre oder Mittelschule

Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-

hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die

Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen

und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-

nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da

der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt

dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne

Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen

und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen

Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen

Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen

die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen

und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen

und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-

zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-

formationsanlasses ermuntert werden

710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO

Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist

auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-

nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst

meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung

fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-

gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-

ben

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8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

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Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 27: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

27

8 Berufs- und Laufbahnberatung

Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe

von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-

rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung

Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-

riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend

naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet

welche alle Regionalstellen der BLB anbieten

81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen

Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)

Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im

ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie

zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des

BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-

prozess

Angebot

flaumlchen-

deckend

1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q

Schuumllerinnen und Schuumller

Klassenveranstaltungen im BIZ x

Schulhaussprechstunden x

Persoumlnliche Beratungen x

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x

BIZ App x

Bewerbungsworkshops

Eltern

Elternveranstaltungen 1 OS

Elternveranstaltungen 2 OS x

Elternnewsletter und Eltern-Website x

Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x

Standortbestimmung x

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x

Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und

Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x

Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x

1 OS 2 OS 3 OS

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Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

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82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

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Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

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9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

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haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 28: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

28

Schulhaussprechstunden

Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen

und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-

ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-

menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-

krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich

Persoumlnliche Beratung

In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller

mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-

oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-

zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an

der persoumlnlichen Beratung teil

Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo

Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-

suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden

keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell

begleitet

Case Management Berufsbildung (CM BB)

Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-

stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner

Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich

nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden

Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine

Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-

barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-

zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-

bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager

BIZ App

Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent

die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen

passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-

tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat

Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden

29

82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 29: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

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82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte

Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe

Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt

Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen

83 Angebote fuumlr Lehrpersonen

Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe

Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen

der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden

Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme

erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson

Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe

Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-

schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und

Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig

auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch

die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-

fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-

chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als

auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-

nahme der Case Manager der BLB

Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson

und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen

Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-

zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 30: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

30

Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen

Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen

Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-

gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert

oder neue Angebote werden bekannt gemacht

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 31: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

31

Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung

Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-

personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)

84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen

BIZ Selbstinformation

Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-

terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den

Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr

Fragen zur Verfuumlgung

Kurzgespraumlche

Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-

darf keiner Anmeldung

BIZ Info

Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und

Bildungsthemen statt

Berufsorientierungen Betriebserkundungen

In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-

onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ

oder in den Betrieben selbst an

Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen

Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen

mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber

Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern

aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die

angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-

perlehrenraquo in die Wege geleitet

Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)

Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in

StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-

chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-

weils mit einem Messestand vertreten

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 32: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

32

9 Glossar und Links

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-

griffe und weiterfuumlhrenden Informationen

91 Abkuumlrzungen

ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit

denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte

schaffen koumlnnen

BIZ Berufsinformationszentrum

BLB Berufs- und Laufbahnberatung

BM Berufsmaturitaumlt

BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe

BVJ Berufsvorbereitungsjahr

CM BB Case Management Berufsbildung

ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich

OBA Ostschweizer Bildungsausstellung

SSA Schulsozialarbeit

WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe

WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen

Schulfuumlhrung und Schulverwaltung

92 Fachbegriffe

Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-

schullehrpersonen im Kanton StGallen

Berufserkundung

(auch Berufsbesichtigung

Berufsinformationsveran-

staltung Berufsorientie-

rung)

Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines

Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-

viduell idR waumlhrend einem Halbtag

Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss

Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-

genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht

wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs

vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-

matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung

eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-

ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt

Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine

berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr

eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 33: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

33

haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-

teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten

und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten

koumlnnen

Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-

rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr

Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-

triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen

den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-

chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-

len

Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-

und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin

Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-

lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-

ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-

feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten

statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-

zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-

chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-

ges Lernen

Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen

Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell

Bewerbungsworkshop

(auch Bewerbungswerk-

statt)

Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse

der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-

zess

BIZ-Besuch Klassenver-

anstaltung im BIZ

(auch Klassenorientie-

rung Klassenworkshop)

Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ

kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR

zu Beginn der 2 Oberstufe statt

Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung

nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-

jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-

der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein

Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter

diesem Begriff erwaumlhnt

Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-

triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-

baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten

Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-

fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten

sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung

eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test

sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch

branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 34: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

34

angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-

ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-

schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-

rinnen und Bewerber

Eltern-Infoveranstaltung

BO

(auch Elternabend BO

Elternorientierung BO El-

ternveranstaltung BO El-

ternKind-Veranstaltung

BO)

IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum

Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-

ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1

Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung

IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche

mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die

Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten

Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die

Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung

beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-

tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-

menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-

sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-

sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten

Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-

lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-

beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten

eine Klassenlehrpersonenzulage

Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die

Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die

von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie

stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-

trag ab

Lehrstellenforum

(auch Berufswahl-Event)

Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse

mit Teilnahme von Lehrbetrieben

Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan

Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-

rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller

nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines

Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-

stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-

mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo

Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3

Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-

freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-

schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)

fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 35: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

35

InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4

Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule

(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern

Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-

munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-

schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen

(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst

an die 3 Oberstufe an)

Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-

triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis

und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre

dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-

dung

Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in

der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-

mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems

laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in

der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden

das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch

Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-

gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-

stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-

der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test

Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-

des den Testverlauf bestimmt

Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus

auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-

feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine

schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig

und ohne schriftliche Ruumlckmeldung

Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-

lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den

Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die

Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im

Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-

tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-

fung

Veranstaltung BLB fuumlr

Lehrpersonen

(auch Lehrerhoumlck Lehre-

rinput Lehrpersonen-

Workshop)

An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen

zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch

zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 36: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

36

Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-

semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte

oauml

93 Links

Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess

Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen

Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II

Kanton StGallen

Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen zu einzelnen Berufen

Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung

Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen

Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Schnuppern und bewerben

Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch

Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung

Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps

Yousty Lehrstellen-Treffpunkt

Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen

Kanton Bern

Lehrplan Volksschule

Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen

Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen

Lehrplan Deutsch Kanton StGallen

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Page 37: Kantonales Rahmenkonzept BerufswahlvorbereitungDamit stellt die Berufswahl ein übergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar. 3.2 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson

37

Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen

Case Management Berufsbildung Kanton StGallen

Berufliche Integration der IV Kanton StGallen

Berufswahlkonzept

Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012

Kanton Zuumlrich

Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013

Kanton Bern

Forschung und Hintergrund

Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI

Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016

Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule

Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung

LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI