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Kanton StGallen
Bildungsdepartement
Amt fuumlr Volksschule
2361 137
Kantonales Rahmenkonzept
Berufswahlvorbereitung
Vom Erziehungsrat zur Kenntnis genommen im Mai 2019
2
Inhalt
1 Grundsaumltzliches 5
2 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson 6
21 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung (gruumln) 7
22 Begleitung im Berufswahlprozess (blau) 7
3 Kernbotschaften 8
31 Mehr als ein Schulfach 8
32 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson 8
33 Unterschiedliche Fahrplaumlne 8
34 Unterstuumltzung und Orientierung in einem Konzept 8
35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums 9
36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule 9
37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren 9
4 Kantonale Grundlagen 10
41 Lehrplan Volksschule StGallen 10
411 Lektionentafel 10
412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen 10
42 Lehrmittel 11
43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk 11
44 Berufliche Nachbetreuung 11
45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen 12
46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen 12
47 Berufswahlfahrplan 12
5 Akteure 14
51 Die Schuumllerin der Schuumller 14
52 Die Erziehungsberechtigten 14
53 Die Schulleitung 15
54 Die Klassenlehrperson 15
55 Die Lehrbetriebe 16
56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Informatikmittelschule
und Fachmittelschule 16
57 Die Berufsfachschule 17
58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen 17
3
59 Die Berufs- und Laufbahnberatung 17
510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV) 17
511 Schulnahe Beratungsangebote 18
6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept 19
61 Ziel und Zweck 19
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten 19
63 Fahrplan der Aktivitaumlten 19
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung 19
65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten 20
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuumllerinnen und
Schuumller 20
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen 20
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten 20
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten 20
610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung 21
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den Lehrbetrieben 21
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen 21
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder von bestimmten
Gruppen 21
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege 21
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung 22
616 Information 22
7 Einbettung 23
71 Demografie 23
72 Beschleunigung 23
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder 23
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen 24
75 Region 24
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder 25
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip 25
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen 26
79 Berufslehre oder Mittelschule 26
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO 26
8 Berufs- und Laufbahnberatung 27
4
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen 27
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte 29
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen 29
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen 31
9 Glossar und Links 32
91 Abkuumlrzungen 32
92 Fachbegriffe 32
93 Links 36
5
1 Grundsaumltzliches
Das laquoRahmenkonzept Berufswahlraquo unterstuumltzt die Schultraumlger der Volksschule da-
bei ihr lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstellen wie es im Lehrplan
Volksschule empfohlen wird Im Zentrum stehen dabei die Jugendlichen und ihre
individuelle Berufs- und Schulwahl Verantwortlich fuumlr den erfolgreichen Einstieg in
die Arbeitswelt oder in eine weiterfuumlhrende Schule sind die Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie ihre Erziehungsberechtigten
Schuumllerinnen und Schuumller erkunden gemaumlss Lehrplan bereits in der Primarschule die Be-
rufswelten In der Oberstufe wird die Berufswahl konkret und es wird woumlchentlich das
Schulfach Berufliche Orientierung (BO) unterrichtet Die Klassenlehrperson der Oberstufe
unterstuumltzt und koordiniert zudem die Aktivitaumlten der ganzen Klasse und jedesjeder ein-
zelnen Jugendlichen waumlhrend des Prozesses der Berufswahl Ebenfalls involviert sind die
Erziehungsberechtigten die Lehrbetriebe die Berufsfach- und Mittelschulen die Berufs-
und Laufbahnberatung (BLB) sowie weitere Stellen
Wesentliche Voraussetzungen fuumlr den Einstieg in die Berufslehre oder die Mittelschule
sind die Vorbereitung und die Begleitung im individuellen Berufswahlprozess durch die
Volksschule In einem schuleigenen Konzept werden die Zustaumlndigkeiten Aufgaben Zeit-
raumlume Verbindlichkeiten und Spielraumlume definiert Abmachungen werden festgehalten
und bilden die Leitplanken bei der Begleitung der Berufswahl und damit eine Orientie-
rungshilfe fuumlr alle Beteiligten
Alle Schuumllerinnen und Schuumller werden in der Oberstufe umfassend uumlber die Viel-
falt an Berufs- und Schulmoumlglichkeiten informiert Sie erhalten Gelegenheit zu
Berufserkundungen wissen Bescheid uumlber die weiterfuumlhrenden Schulangebote
und kennen ihre eigenen Interessen und Faumlhigkeiten Gut vorbereitet waumlhlen sie
ihren passenden Beruf oder die fuumlr sie geeignete Schule und realisieren den
Uumlbertritt erfolgreich Sie beruumlcksichtigen bei ihrem Entscheid auch die zukuumlnfti-
gen Entwicklungen und Erfordernisse des Arbeitsmarktes sowie des gewaumlhlten
Berufsfeldes im Speziellen und sind ndash ganz im Sinne des lebenslangen Lernens ndash
informiert uumlber spaumltere Moumlglichkeiten der Weiterbildung und Karrierewege
In der Folge wird der Begriff laquoBerufswahlraquo verwendet Er umfasst den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr eine Zwischenloumlsung
Alle diese Angebote auf der Sekundarstufe II haben zum Ziel dass die Jugendlichen so-
fort oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten und
ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten koumlnnen
Die Verwendung des Begriffs laquoKlassenlehrpersonraquo in diesem Rahmenkonzept geht da-
von aus dass die Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung be-
schrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrichtet Ist dies im Ausnahme-
fall anders geregelt so muss die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen der
Klassenlehrperson und der BO-Lehrperson sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich
KontaktZusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
6
2 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson
Der Unterricht nach Lehrplan die Begleitung der einzelnen Schuumllerin bzw des ein-
zelnen Schuumllers im Prozess und die Koordination der zahlreichen individuellen und
gemeinsamen Aktivitaumlten im Rahmen der Berufs- und Schulerkundung stellt eine
besondere Ausgangslage dar
Berufswahlvorbereitung als eine Kernaufgabe der Oberstufe umfasst zwei Ebenen
- Unterricht im Fach Berufliche Orientierung (BO) nach Lehrplan Volksschule mit den
entsprechenden Inhalten (hellgruumln)
- individuelle Begleitung der Jugendlichen im Berufswahl-Prozess (blau)
Abbildung 1 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson BO
7
21 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung (hellgruumln)
BO ist ein Fachbereich der Oberstufe Fuumlr BO sind in der Lektionentafel drei bzw sechs
Wochenlektionen fuumlr die drei Oberstufenjahre aufgefuumlhrt Schuumllerinnen und Schuumller der
Realschule und der Kleinklasse Oberstufe haben doppelt so viel BO-Unterricht wie jene
der Sekundarschule und damit deutlich mehr Zeit fuumlrs Vermitteln der Lehrplan-Inhalte so-
wie fuumlr die Arbeit an der individuellen Berufswahl und deren Reflexion
Der Unterricht im Fachbereich BO erfordert ein Zusammenspiel mit den Fachbereichen
Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) und Deutsch
a Verbindung zum Fachbereich WAH
Der Unterricht im Fach BO im Kanton StGallen umfasst neben den im Fachbereichslehr-
plan BO aufgefuumlhrten Inhalten (Persoumlnlichkeitsprofil Bildungswege Berufs- und Arbeits-
welt Entscheidung und Umgang mit Schwierigkeiten Planung Umsetzung und Doku-
mentation) auch drei Kompetenzen aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit
Haushalt (WAH11 WAH12 WAH52) Es wurden also ndash als kantonsspezifische Be-
sonderheit ndash Lehrplan-Inhalte vom Fachbereich WAH zu BO verschoben Verschiedene
Lehrmittel fuumlr den Fachbereich WAH enthalten Unterrichtsmaterialien welche sich jenen
Inhaltsbereichen widmen die im Kanton StGallen im Fachbereich BO unterrichtet wer-
den Dies bedingt Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der WAH-Lehrperson
zum Einsatz des Lehrmittels
b Verbindung zum Fachbereich Deutsch
Das Verfassen der schriftlichen Bewerbungsunterlagen sowie die Vorbereitung auf muumlnd-
liche Vorstellungsgespraumlche sind im Lehrplan Volksschule dem Fachbereich Deutsch zu-
geordnet Diese Kompetenzen werden entsprechend im Deutsch-Unterricht erarbeitet
Dies erfordert Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der Deutschlehrperson
wobei der Berufswahlfahrplan bei der zeitlichen Planung der entsprechenden Unterrichts-
inhalte leitend sein soll
22 Begleitung im Berufswahlprozess (blau)
Der zweiteilige Auftrag fuumlr die Klassenlehrperson die den Fachbereich BO unterrichtet
umfasst neben dem oben beschriebenen Vermitteln der Lehrplan-Inhalte die Begleitung
aller Schuumllerinnen und Schuumller der Klasse in ihrem individuellen Berufswahlprozess
Dies umfasst die Aufgabe der Klassenlehrperson mit den Erziehungsberechtigten und mit
inner- und ausserschulischen Fachpersonen wie zB der BLB zusammenzuarbeiten Die
Klassenlehrperson stimmt den Unterricht besondere Unterrichtsveranstaltungen und die
Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren zeitlich und inhaltlich aufeinander ab
und orientiert sich dabei am Berufswahlfahrplan
Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller bei den Vorbereitungen fuumlr ihre Berufserkun-
dungen und laquoSchnupperlehrenraquo beim Kennenlernen weiterfuumlhrender Schulen sowie beim
Bewerbungs- und Vorstellungsprozess und haumllt sie dazu an ihr Vorgehen zu planen ihre
Erfahrungen zu reflektieren und die weiteren Schritte zu optimieren
8
3 Kernbotschaften
Berufliche Orientierung (BO) als Schulfach und Berufswahlvorbereitung als erwei-
tere Aufgabe der Klassenlehrperson der Oberstufe kurz erklaumlrt
31 Mehr als ein Schulfach
BO ist ein Schulfach mit Lehrplan-Inhalten aus BO und dem Fachbereichslehrplan fuumlr
Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) Gleichzeitig beinhaltet BO fuumlr die Lehrperson die das
Fach unterrichtet (idR die Klassenlehrperson) auch die Begleitung der einzelnen Schuuml-
lerin bzw des einzelnen Schuumllers im Berufswahlprozess und die Koordination der Aktivitauml-
ten rund um die Berufswahlvorbereitung der ganzen Klasse Damit stellt die Berufswahl
ein uumlbergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar
32 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson
Berufswahl ist eine Verbundaufgabe Die Klassenlehrperson ist zustaumlndig dass die richti-
gen Personen ndash Erziehungsberechtigte Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) usw ndash zum
passenden Zeitpunkt involviert werden Fuumlr eine gelingende Zusammenarbeit sind auch
Absprachen mit den Betrieben welche Berufswahlpraktika anbieten sowie mit den Schu-
len der Sekundarstufe II noumltig Es ist sinnvoll diese Koordination fuumlr die ganze Schule
oder sogar regional zu organisieren
33 Unterschiedliche Fahrplaumlne
Das Ziel ist klar Am Ende der obligatorischen Schulzeit haben alle Schuumllerinnen und
Schuumller eine fuumlr sie passende Anschlussloumlsung sei es in einer beruflichen Grundbildung
einer weiterfuumlhrenden Schule oder einer Zwischenloumlsung Der Berufswahlfahrplan der
Klasse und der Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin bzw des einzelnen Schuumllers
sind jedoch oft nicht identisch Die individuellen Berufswahlprozesse verlaufen in unter-
schiedlichen Tempi und Richtungen Der konstruktive und zielfuumlhrende Umgang mit die-
sen zeitlichen und thematischen Unterschieden ist anspruchsvoll und Aufgabe der zustaumln-
digen Klassenlehrperson
34 Unterstuumltzung und Orientierung in einem Konzept
Ein lokalesregionales Konzept Berufswahlvorbereitung unterstuumltzt die Lehrpersonen in
ihrer Arbeit dient der Information und Vernetzung und bietet Transparenz und Orientie-
rung fuumlr die weiteren Beteiligten (zB BLB Erziehungsberechtigte Schulen der Sekundar-
stufe II Lehrbetriebe usw) Wichtige Ablaumlufe und Standards sind vereinheitlicht und be-
schrieben Damit wird auch die Chancengerechtigkeit aller Schuumllerinnen und Schuumller si-
chergestellt
9
35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums
In bestimmten Bereichen draumlngen die Lehrbetriebe auf fruumlhere Lehrstellenvergabe als
dies aus Sicht der Schule gedacht ist Dadurch bleibt den Jugendlichen nicht immer aus-
reichend Zeit um sich ein breites Bild von den beruflichen und schulischen Moumlglichkeiten
zu verschaffen und verschiedene Berufe und Berufsfelder naumlher kennen zu lernen Die
Oberstufen sind aufgefordert diesem Trend zu laquoimmer fruumlherraquo nicht ungebremst Folge zu
leisten und wo moumlglich die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungsberechtigte da-
hingehend zu unterstuumltzen dass sie einen Uumlberblick uumlber das gesamte Spektrum der be-
ruflichen und schulischen Moumlglichkeiten erhalten und sich die noumltige Zeit fuumlr eine fundierte
Entscheidung lassen Eine sorgfaumlltige Wahl kommt auch der Wirtschaft zu Gute und beugt
Ausbildungsabbruumlchen vor
36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule
Der Entscheid fuumlr eine Berufslehre eine weiterfuumlhrende Schule oder eine Zwischenloumlsung
nach der Oberstufe ist das Resultat eines mehrjaumlhrigen Prozesses welcher bereits im Pri-
marschulalter beginnt Obwohl BO erst in der Oberstufe im Stundenplan erscheint ist das
Kennenlernen von Arbeitswelten bereits Thema in der Primarschule (NMG61 NMG62)
Auf dieser Stufe geht es darum Neugier und Interesse an den vielfaumlltigen beruflichen
Moumlglichkeiten zu wecken Es geht jedoch explizit nicht um die konkrete Berufswahl
37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren
Das duale Bildungssystem ist vielen Erziehungsberechtigten nicht mit all seinen Angebo-
ten bekannt besonders dann wenn sie selbst nicht in der Schweiz aufgewachsen sind
Neben der Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller auf ihrem Weg zur Berufswahl gilt
es die Erziehungsberechtigten ndash insbesondere zugezogene ndash fruumlhzeitig uumlber die zahlrei-
chen Wege im Schweizer Bildungssystem zu informieren Denn Verantwortlich fuumlr den
weiteren Ausbildungsweg ihrer Kinder sind die Erziehungsberechtigten Sie werden dabei
von der Schule unterstuumltzt Die Schule koordiniert die schulischen Aktivitaumlten in diesem
Bereich und uumlbernimmt dabei eine unterstuumltzende und begleitende Funktion
10
4 Kantonale Grundlagen
Gesetz Lehrplan Reglemente und Weisungen geben den Rahmen vor innerhalb
dessen das lokaleregionale Berufswahlkonzept erstellt wird
41 Lehrplan Volksschule StGallen
411 Lektionentafel
Die Volksschule bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller auf den Eintritt ins Berufsleben und
den Uumlbertritt in weiterfuumlhrende Schulen vor In der Oberstufe ist mit Berufliche Orientie-
rung (BO) ein eigener Fachbereich dazu ausgeschildert der im Kanton StGallen deutlich
staumlrker dotiert ist als in anderen Kantonen Waumlhrend die Lehrplanvorlage insgesamt eine
Jahreswochenlektion fuumlr BO vorsieht werden im Kanton StGallen an der Oberstufe 6
(Realschule) bzw 3 (Sekundarschule) Jahreswochenlektionen dafuumlr eingesetzt
Die Lektionentafel der Oberstufe bietet den Schulen die Moumlglichkeit Wahlfaumlcher nach ei-
genen Schwerpunkten anzubieten Fuumlr solche steht im Pool laquoAngebote der SchuleKir-
chenraquo (ASK) ein Lektionen-Kontingent zur Verfuumlgung
412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen
In den Rahmenbedingungen des Lehrplans Volksschule ist festgehalten
Die Verantwortung fuumlr die Berufswahl liegt bei den Schuumllerinnen und Schuumllern und de-
ren Erziehungsberechtigten Die Klassenlehrperson sorgt im Rahmen des Bildungsauf-
trags fuumlr die Koordination der Aktivitaumlten der verschiedenen Akteure (Schuumllerinnen und
Schuumller Erziehungsberechtigte Lehrbetriebe Berufs- und Laufbahnberatung usw)
und begleitet die Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der beruflichen Orientierung
und der Lehrstellensuche
Berufliche Orientierung wird in der Regel von der Klassenlehrperson unterrichtet Es
wird den Schulen empfohlen ein lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstel-
len Die Unterrichtszeit in Beruflicher Orientierung kann auch genutzt werden um klas-
senspezifische Anliegen zu bearbeiten
Im Fach Berufliche Orientierung sind zusaumltzlich folgende Kompetenzen des Fachbe-
reichslehrplans fuumlr Wirtschaft Arbeit Haushalt zu unterrichten
WAH11 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen uumlber die individuelle und gesellschaftli-
che Bedeutung von Arbeit nachdenken
WAH12 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen Anforderungen und Gestaltungsspiel-
raumlume in Arbeitswelten vergleichen
WAH52 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen soziale rechtliche und oumlkonomische
Aspekte im Alltag und im Zusammenleben recherchieren
laquoKlassenspezifische Anliegenraquo bedeutet etwa dass auftretende Spannungen im Klassen-
verband die einer Bearbeitung durch die ganze Klasse beduumlrfen geklaumlrt werden koumlnnen
oder die Zimmereinteilung des Winterlagers in diesem Zeitgefaumlss erfolgen kann Es ist
nicht im Sinne der Vorgaben dass waumlhrend der Unterrichtszeit fuumlr BO woumlchentlich eine
laquoKlassenstunderaquo zu lebenskundlichen Themen abgehalten wird Der Lehrplan fuumlr BO ist ndash
11
angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft
Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-
terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-
Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach
Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-
meinschaft (ERG) zu unterrichten
42 Lehrmittel
Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-
gebuch vom Schulverlag plus verwendet
Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene
empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-
richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-
gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO
und fuumlr WAH noumltig
Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den
Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche
Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst
rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-
ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-
delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen
43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk
Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen
und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und
zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung
dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch
Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist
44 Berufliche Nachbetreuung
Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich
Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die
Regelschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen
Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der
Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-
paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der
Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im
Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden
Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern
dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit
12
den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-
ratendem Sinn zur Verfuumlgung
Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder
nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem
Unterstuumltzungsbedarf
45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-
rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-
che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-
chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-
stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-
fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen
46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen
Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-
lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-
den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden
kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und
Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-
halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage
Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit
Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-
rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit
Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen
47 Berufswahlfahrplan
Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte
bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder
der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-
schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-
hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess
Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit
anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-
passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten
Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr
unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen
Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)
13
In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-
len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert
und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-
sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus
einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-
wahlprozesses
Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-
gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden
14
5 Akteure
Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die
erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der
beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in
ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-
diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-
zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf
Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten
Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-
wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-
dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-
schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt
51 Die Schuumllerin der Schuumller
Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-
genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-
stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-
sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen
ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo
noumltig Unterstuumltzung in Anspruch
ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus
ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen
ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig
ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-
teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen
52 Die Erziehungsberechtigten
Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung
ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-
ten
ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis
des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-
veranstaltungen zum Thema teilnehmen
ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-
ratung (BLB)
ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der
Lehrstellensuche
15
Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-
ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der
Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund
53 Die Schulleitung
Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der
Schuumllerinnen und Schuumller
Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine
wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte
abnehmende Schulen und Lehrbetriebe
ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-
rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-
staltungen
ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-
ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)
54 Die Klassenlehrperson
Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson
zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-
ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr
Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-
rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel
und Unterrichtsmaterialien
ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus
dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO
zugeordnet sind
ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-
terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln
ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-
spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen
zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den
Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen
ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben
an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen
ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit
Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben
Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-
wicklung
16
ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und
zeigt Alternativen auf
Koordination
ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-
rufswahlfahrplan
ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen
Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten
ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB
ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-
renraquo und im Bewerbungsprozess
ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein
Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch
geuumlbt wird
ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management
Berufsbildung)
55 Die Lehrbetriebe
Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an
Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-
berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb
ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-
schuumllerinnen und -schuumller
ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem
Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf
ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit
ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-
bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter
56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-
matikmittelschule und Fachmittelschule
Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-
nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als
Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der
Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten
angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-
tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die
Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-
nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe
Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-
rechtigte uumlber ihr Angebot
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
17
57 Die Berufsfachschule
Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an
welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere
der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an
welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht
also nicht die einzelne Berufsfachschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr
die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-
nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die
BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet
Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die
Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst
Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-
berechtigten uumlber das Angebot BM
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen
Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-
lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-
ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben
privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-
Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu
faumlllen
59 Die Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von
unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-
wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-
schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater
stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite
510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)
Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen
undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den
individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten
Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig
und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche
Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert
Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche
Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-
kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in
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Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson
soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen
511 Schulnahe Beratungsangebote
In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-
darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case
Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der
Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion
auch im Berufswahlprozess wahrnehmen
Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-
nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-
lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie
bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des
Datenschutzes sind einzuhalten
19
6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept
Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung
vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-
gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-
rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen
Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-
wahl erhalten
Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen
61 Ziel und Zweck
ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird
herausgearbeitet
ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche
Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-
gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten
ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-
ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte
SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)
weitere
63 Fahrplan der Aktivitaumlten
ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-
zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-
niert
ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-
chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-
den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)
ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert
ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung
ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der
Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-
rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet
ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im
BO-Unterricht aufgenommen
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65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten
ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-
ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen
(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)
ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt
Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-
bei beruumlcksichtigt
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-
lerinnen und Schuumller
ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang
mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und
richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen
ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch
(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt
Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-
bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-
den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten
ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller
in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB
laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)
ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-
klaumlrt
ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und
entspricht den kantonalen Vorgaben
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)
ist beschrieben
ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit
Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-
gen ist geregelt
ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-
gelt
21
610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung
ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung
dazu ist erstellt
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den
Lehrbetrieben
ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-
len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen
ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und
Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder
von bestimmten Gruppen
ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich
auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist
festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-
ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das
Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert
ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und
Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet
ist ist beschrieben
ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-
chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit
erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)
ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und
-begleitung ist festgelegt
ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen
und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-
len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege
ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich
der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen
Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation
ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-
derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind
festgelegt
22
ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
23
7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
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Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
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8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
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Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
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82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
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Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
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Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
2
Inhalt
1 Grundsaumltzliches 5
2 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson 6
21 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung (gruumln) 7
22 Begleitung im Berufswahlprozess (blau) 7
3 Kernbotschaften 8
31 Mehr als ein Schulfach 8
32 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson 8
33 Unterschiedliche Fahrplaumlne 8
34 Unterstuumltzung und Orientierung in einem Konzept 8
35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums 9
36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule 9
37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren 9
4 Kantonale Grundlagen 10
41 Lehrplan Volksschule StGallen 10
411 Lektionentafel 10
412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen 10
42 Lehrmittel 11
43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk 11
44 Berufliche Nachbetreuung 11
45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen 12
46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen 12
47 Berufswahlfahrplan 12
5 Akteure 14
51 Die Schuumllerin der Schuumller 14
52 Die Erziehungsberechtigten 14
53 Die Schulleitung 15
54 Die Klassenlehrperson 15
55 Die Lehrbetriebe 16
56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Informatikmittelschule
und Fachmittelschule 16
57 Die Berufsfachschule 17
58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen 17
3
59 Die Berufs- und Laufbahnberatung 17
510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV) 17
511 Schulnahe Beratungsangebote 18
6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept 19
61 Ziel und Zweck 19
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten 19
63 Fahrplan der Aktivitaumlten 19
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung 19
65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten 20
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuumllerinnen und
Schuumller 20
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen 20
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten 20
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten 20
610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung 21
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den Lehrbetrieben 21
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen 21
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder von bestimmten
Gruppen 21
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege 21
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung 22
616 Information 22
7 Einbettung 23
71 Demografie 23
72 Beschleunigung 23
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder 23
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen 24
75 Region 24
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder 25
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip 25
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen 26
79 Berufslehre oder Mittelschule 26
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO 26
8 Berufs- und Laufbahnberatung 27
4
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen 27
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte 29
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen 29
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen 31
9 Glossar und Links 32
91 Abkuumlrzungen 32
92 Fachbegriffe 32
93 Links 36
5
1 Grundsaumltzliches
Das laquoRahmenkonzept Berufswahlraquo unterstuumltzt die Schultraumlger der Volksschule da-
bei ihr lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstellen wie es im Lehrplan
Volksschule empfohlen wird Im Zentrum stehen dabei die Jugendlichen und ihre
individuelle Berufs- und Schulwahl Verantwortlich fuumlr den erfolgreichen Einstieg in
die Arbeitswelt oder in eine weiterfuumlhrende Schule sind die Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie ihre Erziehungsberechtigten
Schuumllerinnen und Schuumller erkunden gemaumlss Lehrplan bereits in der Primarschule die Be-
rufswelten In der Oberstufe wird die Berufswahl konkret und es wird woumlchentlich das
Schulfach Berufliche Orientierung (BO) unterrichtet Die Klassenlehrperson der Oberstufe
unterstuumltzt und koordiniert zudem die Aktivitaumlten der ganzen Klasse und jedesjeder ein-
zelnen Jugendlichen waumlhrend des Prozesses der Berufswahl Ebenfalls involviert sind die
Erziehungsberechtigten die Lehrbetriebe die Berufsfach- und Mittelschulen die Berufs-
und Laufbahnberatung (BLB) sowie weitere Stellen
Wesentliche Voraussetzungen fuumlr den Einstieg in die Berufslehre oder die Mittelschule
sind die Vorbereitung und die Begleitung im individuellen Berufswahlprozess durch die
Volksschule In einem schuleigenen Konzept werden die Zustaumlndigkeiten Aufgaben Zeit-
raumlume Verbindlichkeiten und Spielraumlume definiert Abmachungen werden festgehalten
und bilden die Leitplanken bei der Begleitung der Berufswahl und damit eine Orientie-
rungshilfe fuumlr alle Beteiligten
Alle Schuumllerinnen und Schuumller werden in der Oberstufe umfassend uumlber die Viel-
falt an Berufs- und Schulmoumlglichkeiten informiert Sie erhalten Gelegenheit zu
Berufserkundungen wissen Bescheid uumlber die weiterfuumlhrenden Schulangebote
und kennen ihre eigenen Interessen und Faumlhigkeiten Gut vorbereitet waumlhlen sie
ihren passenden Beruf oder die fuumlr sie geeignete Schule und realisieren den
Uumlbertritt erfolgreich Sie beruumlcksichtigen bei ihrem Entscheid auch die zukuumlnfti-
gen Entwicklungen und Erfordernisse des Arbeitsmarktes sowie des gewaumlhlten
Berufsfeldes im Speziellen und sind ndash ganz im Sinne des lebenslangen Lernens ndash
informiert uumlber spaumltere Moumlglichkeiten der Weiterbildung und Karrierewege
In der Folge wird der Begriff laquoBerufswahlraquo verwendet Er umfasst den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr eine Zwischenloumlsung
Alle diese Angebote auf der Sekundarstufe II haben zum Ziel dass die Jugendlichen so-
fort oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten und
ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten koumlnnen
Die Verwendung des Begriffs laquoKlassenlehrpersonraquo in diesem Rahmenkonzept geht da-
von aus dass die Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung be-
schrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrichtet Ist dies im Ausnahme-
fall anders geregelt so muss die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen der
Klassenlehrperson und der BO-Lehrperson sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich
KontaktZusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
6
2 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson
Der Unterricht nach Lehrplan die Begleitung der einzelnen Schuumllerin bzw des ein-
zelnen Schuumllers im Prozess und die Koordination der zahlreichen individuellen und
gemeinsamen Aktivitaumlten im Rahmen der Berufs- und Schulerkundung stellt eine
besondere Ausgangslage dar
Berufswahlvorbereitung als eine Kernaufgabe der Oberstufe umfasst zwei Ebenen
- Unterricht im Fach Berufliche Orientierung (BO) nach Lehrplan Volksschule mit den
entsprechenden Inhalten (hellgruumln)
- individuelle Begleitung der Jugendlichen im Berufswahl-Prozess (blau)
Abbildung 1 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson BO
7
21 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung (hellgruumln)
BO ist ein Fachbereich der Oberstufe Fuumlr BO sind in der Lektionentafel drei bzw sechs
Wochenlektionen fuumlr die drei Oberstufenjahre aufgefuumlhrt Schuumllerinnen und Schuumller der
Realschule und der Kleinklasse Oberstufe haben doppelt so viel BO-Unterricht wie jene
der Sekundarschule und damit deutlich mehr Zeit fuumlrs Vermitteln der Lehrplan-Inhalte so-
wie fuumlr die Arbeit an der individuellen Berufswahl und deren Reflexion
Der Unterricht im Fachbereich BO erfordert ein Zusammenspiel mit den Fachbereichen
Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) und Deutsch
a Verbindung zum Fachbereich WAH
Der Unterricht im Fach BO im Kanton StGallen umfasst neben den im Fachbereichslehr-
plan BO aufgefuumlhrten Inhalten (Persoumlnlichkeitsprofil Bildungswege Berufs- und Arbeits-
welt Entscheidung und Umgang mit Schwierigkeiten Planung Umsetzung und Doku-
mentation) auch drei Kompetenzen aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit
Haushalt (WAH11 WAH12 WAH52) Es wurden also ndash als kantonsspezifische Be-
sonderheit ndash Lehrplan-Inhalte vom Fachbereich WAH zu BO verschoben Verschiedene
Lehrmittel fuumlr den Fachbereich WAH enthalten Unterrichtsmaterialien welche sich jenen
Inhaltsbereichen widmen die im Kanton StGallen im Fachbereich BO unterrichtet wer-
den Dies bedingt Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der WAH-Lehrperson
zum Einsatz des Lehrmittels
b Verbindung zum Fachbereich Deutsch
Das Verfassen der schriftlichen Bewerbungsunterlagen sowie die Vorbereitung auf muumlnd-
liche Vorstellungsgespraumlche sind im Lehrplan Volksschule dem Fachbereich Deutsch zu-
geordnet Diese Kompetenzen werden entsprechend im Deutsch-Unterricht erarbeitet
Dies erfordert Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der Deutschlehrperson
wobei der Berufswahlfahrplan bei der zeitlichen Planung der entsprechenden Unterrichts-
inhalte leitend sein soll
22 Begleitung im Berufswahlprozess (blau)
Der zweiteilige Auftrag fuumlr die Klassenlehrperson die den Fachbereich BO unterrichtet
umfasst neben dem oben beschriebenen Vermitteln der Lehrplan-Inhalte die Begleitung
aller Schuumllerinnen und Schuumller der Klasse in ihrem individuellen Berufswahlprozess
Dies umfasst die Aufgabe der Klassenlehrperson mit den Erziehungsberechtigten und mit
inner- und ausserschulischen Fachpersonen wie zB der BLB zusammenzuarbeiten Die
Klassenlehrperson stimmt den Unterricht besondere Unterrichtsveranstaltungen und die
Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren zeitlich und inhaltlich aufeinander ab
und orientiert sich dabei am Berufswahlfahrplan
Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller bei den Vorbereitungen fuumlr ihre Berufserkun-
dungen und laquoSchnupperlehrenraquo beim Kennenlernen weiterfuumlhrender Schulen sowie beim
Bewerbungs- und Vorstellungsprozess und haumllt sie dazu an ihr Vorgehen zu planen ihre
Erfahrungen zu reflektieren und die weiteren Schritte zu optimieren
8
3 Kernbotschaften
Berufliche Orientierung (BO) als Schulfach und Berufswahlvorbereitung als erwei-
tere Aufgabe der Klassenlehrperson der Oberstufe kurz erklaumlrt
31 Mehr als ein Schulfach
BO ist ein Schulfach mit Lehrplan-Inhalten aus BO und dem Fachbereichslehrplan fuumlr
Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) Gleichzeitig beinhaltet BO fuumlr die Lehrperson die das
Fach unterrichtet (idR die Klassenlehrperson) auch die Begleitung der einzelnen Schuuml-
lerin bzw des einzelnen Schuumllers im Berufswahlprozess und die Koordination der Aktivitauml-
ten rund um die Berufswahlvorbereitung der ganzen Klasse Damit stellt die Berufswahl
ein uumlbergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar
32 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson
Berufswahl ist eine Verbundaufgabe Die Klassenlehrperson ist zustaumlndig dass die richti-
gen Personen ndash Erziehungsberechtigte Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) usw ndash zum
passenden Zeitpunkt involviert werden Fuumlr eine gelingende Zusammenarbeit sind auch
Absprachen mit den Betrieben welche Berufswahlpraktika anbieten sowie mit den Schu-
len der Sekundarstufe II noumltig Es ist sinnvoll diese Koordination fuumlr die ganze Schule
oder sogar regional zu organisieren
33 Unterschiedliche Fahrplaumlne
Das Ziel ist klar Am Ende der obligatorischen Schulzeit haben alle Schuumllerinnen und
Schuumller eine fuumlr sie passende Anschlussloumlsung sei es in einer beruflichen Grundbildung
einer weiterfuumlhrenden Schule oder einer Zwischenloumlsung Der Berufswahlfahrplan der
Klasse und der Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin bzw des einzelnen Schuumllers
sind jedoch oft nicht identisch Die individuellen Berufswahlprozesse verlaufen in unter-
schiedlichen Tempi und Richtungen Der konstruktive und zielfuumlhrende Umgang mit die-
sen zeitlichen und thematischen Unterschieden ist anspruchsvoll und Aufgabe der zustaumln-
digen Klassenlehrperson
34 Unterstuumltzung und Orientierung in einem Konzept
Ein lokalesregionales Konzept Berufswahlvorbereitung unterstuumltzt die Lehrpersonen in
ihrer Arbeit dient der Information und Vernetzung und bietet Transparenz und Orientie-
rung fuumlr die weiteren Beteiligten (zB BLB Erziehungsberechtigte Schulen der Sekundar-
stufe II Lehrbetriebe usw) Wichtige Ablaumlufe und Standards sind vereinheitlicht und be-
schrieben Damit wird auch die Chancengerechtigkeit aller Schuumllerinnen und Schuumller si-
chergestellt
9
35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums
In bestimmten Bereichen draumlngen die Lehrbetriebe auf fruumlhere Lehrstellenvergabe als
dies aus Sicht der Schule gedacht ist Dadurch bleibt den Jugendlichen nicht immer aus-
reichend Zeit um sich ein breites Bild von den beruflichen und schulischen Moumlglichkeiten
zu verschaffen und verschiedene Berufe und Berufsfelder naumlher kennen zu lernen Die
Oberstufen sind aufgefordert diesem Trend zu laquoimmer fruumlherraquo nicht ungebremst Folge zu
leisten und wo moumlglich die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungsberechtigte da-
hingehend zu unterstuumltzen dass sie einen Uumlberblick uumlber das gesamte Spektrum der be-
ruflichen und schulischen Moumlglichkeiten erhalten und sich die noumltige Zeit fuumlr eine fundierte
Entscheidung lassen Eine sorgfaumlltige Wahl kommt auch der Wirtschaft zu Gute und beugt
Ausbildungsabbruumlchen vor
36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule
Der Entscheid fuumlr eine Berufslehre eine weiterfuumlhrende Schule oder eine Zwischenloumlsung
nach der Oberstufe ist das Resultat eines mehrjaumlhrigen Prozesses welcher bereits im Pri-
marschulalter beginnt Obwohl BO erst in der Oberstufe im Stundenplan erscheint ist das
Kennenlernen von Arbeitswelten bereits Thema in der Primarschule (NMG61 NMG62)
Auf dieser Stufe geht es darum Neugier und Interesse an den vielfaumlltigen beruflichen
Moumlglichkeiten zu wecken Es geht jedoch explizit nicht um die konkrete Berufswahl
37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren
Das duale Bildungssystem ist vielen Erziehungsberechtigten nicht mit all seinen Angebo-
ten bekannt besonders dann wenn sie selbst nicht in der Schweiz aufgewachsen sind
Neben der Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller auf ihrem Weg zur Berufswahl gilt
es die Erziehungsberechtigten ndash insbesondere zugezogene ndash fruumlhzeitig uumlber die zahlrei-
chen Wege im Schweizer Bildungssystem zu informieren Denn Verantwortlich fuumlr den
weiteren Ausbildungsweg ihrer Kinder sind die Erziehungsberechtigten Sie werden dabei
von der Schule unterstuumltzt Die Schule koordiniert die schulischen Aktivitaumlten in diesem
Bereich und uumlbernimmt dabei eine unterstuumltzende und begleitende Funktion
10
4 Kantonale Grundlagen
Gesetz Lehrplan Reglemente und Weisungen geben den Rahmen vor innerhalb
dessen das lokaleregionale Berufswahlkonzept erstellt wird
41 Lehrplan Volksschule StGallen
411 Lektionentafel
Die Volksschule bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller auf den Eintritt ins Berufsleben und
den Uumlbertritt in weiterfuumlhrende Schulen vor In der Oberstufe ist mit Berufliche Orientie-
rung (BO) ein eigener Fachbereich dazu ausgeschildert der im Kanton StGallen deutlich
staumlrker dotiert ist als in anderen Kantonen Waumlhrend die Lehrplanvorlage insgesamt eine
Jahreswochenlektion fuumlr BO vorsieht werden im Kanton StGallen an der Oberstufe 6
(Realschule) bzw 3 (Sekundarschule) Jahreswochenlektionen dafuumlr eingesetzt
Die Lektionentafel der Oberstufe bietet den Schulen die Moumlglichkeit Wahlfaumlcher nach ei-
genen Schwerpunkten anzubieten Fuumlr solche steht im Pool laquoAngebote der SchuleKir-
chenraquo (ASK) ein Lektionen-Kontingent zur Verfuumlgung
412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen
In den Rahmenbedingungen des Lehrplans Volksschule ist festgehalten
Die Verantwortung fuumlr die Berufswahl liegt bei den Schuumllerinnen und Schuumllern und de-
ren Erziehungsberechtigten Die Klassenlehrperson sorgt im Rahmen des Bildungsauf-
trags fuumlr die Koordination der Aktivitaumlten der verschiedenen Akteure (Schuumllerinnen und
Schuumller Erziehungsberechtigte Lehrbetriebe Berufs- und Laufbahnberatung usw)
und begleitet die Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der beruflichen Orientierung
und der Lehrstellensuche
Berufliche Orientierung wird in der Regel von der Klassenlehrperson unterrichtet Es
wird den Schulen empfohlen ein lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstel-
len Die Unterrichtszeit in Beruflicher Orientierung kann auch genutzt werden um klas-
senspezifische Anliegen zu bearbeiten
Im Fach Berufliche Orientierung sind zusaumltzlich folgende Kompetenzen des Fachbe-
reichslehrplans fuumlr Wirtschaft Arbeit Haushalt zu unterrichten
WAH11 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen uumlber die individuelle und gesellschaftli-
che Bedeutung von Arbeit nachdenken
WAH12 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen Anforderungen und Gestaltungsspiel-
raumlume in Arbeitswelten vergleichen
WAH52 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen soziale rechtliche und oumlkonomische
Aspekte im Alltag und im Zusammenleben recherchieren
laquoKlassenspezifische Anliegenraquo bedeutet etwa dass auftretende Spannungen im Klassen-
verband die einer Bearbeitung durch die ganze Klasse beduumlrfen geklaumlrt werden koumlnnen
oder die Zimmereinteilung des Winterlagers in diesem Zeitgefaumlss erfolgen kann Es ist
nicht im Sinne der Vorgaben dass waumlhrend der Unterrichtszeit fuumlr BO woumlchentlich eine
laquoKlassenstunderaquo zu lebenskundlichen Themen abgehalten wird Der Lehrplan fuumlr BO ist ndash
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angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft
Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-
terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-
Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach
Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-
meinschaft (ERG) zu unterrichten
42 Lehrmittel
Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-
gebuch vom Schulverlag plus verwendet
Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene
empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-
richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-
gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO
und fuumlr WAH noumltig
Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den
Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche
Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst
rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-
ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-
delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen
43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk
Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen
und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und
zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung
dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch
Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist
44 Berufliche Nachbetreuung
Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich
Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die
Regelschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen
Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der
Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-
paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der
Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im
Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden
Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern
dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit
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den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-
ratendem Sinn zur Verfuumlgung
Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder
nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem
Unterstuumltzungsbedarf
45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-
rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-
che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-
chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-
stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-
fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen
46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen
Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-
lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-
den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden
kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und
Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-
halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage
Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit
Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-
rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit
Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen
47 Berufswahlfahrplan
Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte
bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder
der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-
schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-
hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess
Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit
anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-
passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten
Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr
unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen
Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)
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In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-
len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert
und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-
sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus
einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-
wahlprozesses
Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-
gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden
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5 Akteure
Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die
erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der
beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in
ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-
diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-
zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf
Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten
Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-
wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-
dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-
schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt
51 Die Schuumllerin der Schuumller
Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-
genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-
stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-
sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen
ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo
noumltig Unterstuumltzung in Anspruch
ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus
ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen
ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig
ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-
teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen
52 Die Erziehungsberechtigten
Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung
ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-
ten
ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis
des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-
veranstaltungen zum Thema teilnehmen
ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-
ratung (BLB)
ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der
Lehrstellensuche
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Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-
ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der
Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund
53 Die Schulleitung
Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der
Schuumllerinnen und Schuumller
Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine
wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte
abnehmende Schulen und Lehrbetriebe
ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-
rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-
staltungen
ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-
ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)
54 Die Klassenlehrperson
Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson
zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-
ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr
Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-
rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel
und Unterrichtsmaterialien
ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus
dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO
zugeordnet sind
ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-
terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln
ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-
spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen
zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den
Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen
ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben
an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen
ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit
Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben
Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-
wicklung
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ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und
zeigt Alternativen auf
Koordination
ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-
rufswahlfahrplan
ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen
Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten
ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB
ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-
renraquo und im Bewerbungsprozess
ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein
Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch
geuumlbt wird
ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management
Berufsbildung)
55 Die Lehrbetriebe
Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an
Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-
berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb
ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-
schuumllerinnen und -schuumller
ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem
Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf
ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit
ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-
bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter
56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-
matikmittelschule und Fachmittelschule
Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-
nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als
Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der
Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten
angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-
tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die
Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-
nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe
Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-
rechtigte uumlber ihr Angebot
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
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57 Die Berufsfachschule
Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an
welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere
der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an
welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht
also nicht die einzelne Berufsfachschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr
die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-
nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die
BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet
Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die
Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst
Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-
berechtigten uumlber das Angebot BM
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen
Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-
lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-
ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben
privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-
Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu
faumlllen
59 Die Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von
unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-
wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-
schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater
stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite
510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)
Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen
undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den
individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten
Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig
und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche
Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert
Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche
Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-
kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in
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Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson
soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen
511 Schulnahe Beratungsangebote
In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-
darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case
Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der
Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion
auch im Berufswahlprozess wahrnehmen
Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-
nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-
lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie
bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des
Datenschutzes sind einzuhalten
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6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept
Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung
vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-
gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-
rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen
Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-
wahl erhalten
Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen
61 Ziel und Zweck
ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird
herausgearbeitet
ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche
Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-
gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten
ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-
ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte
SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)
weitere
63 Fahrplan der Aktivitaumlten
ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-
zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-
niert
ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-
chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-
den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)
ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert
ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung
ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der
Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-
rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet
ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im
BO-Unterricht aufgenommen
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65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten
ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-
ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen
(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)
ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt
Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-
bei beruumlcksichtigt
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-
lerinnen und Schuumller
ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang
mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und
richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen
ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch
(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt
Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-
bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-
den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten
ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller
in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB
laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)
ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-
klaumlrt
ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und
entspricht den kantonalen Vorgaben
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)
ist beschrieben
ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit
Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-
gen ist geregelt
ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-
gelt
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610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung
ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung
dazu ist erstellt
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den
Lehrbetrieben
ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-
len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen
ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und
Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder
von bestimmten Gruppen
ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich
auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist
festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-
ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das
Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert
ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und
Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet
ist ist beschrieben
ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-
chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit
erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)
ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und
-begleitung ist festgelegt
ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen
und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-
len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege
ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich
der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen
Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation
ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-
derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind
festgelegt
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ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
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7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
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Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
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76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
28
Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
29
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
30
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
3
59 Die Berufs- und Laufbahnberatung 17
510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV) 17
511 Schulnahe Beratungsangebote 18
6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept 19
61 Ziel und Zweck 19
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten 19
63 Fahrplan der Aktivitaumlten 19
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung 19
65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten 20
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuumllerinnen und
Schuumller 20
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen 20
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten 20
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten 20
610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung 21
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den Lehrbetrieben 21
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen 21
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder von bestimmten
Gruppen 21
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege 21
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung 22
616 Information 22
7 Einbettung 23
71 Demografie 23
72 Beschleunigung 23
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder 23
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen 24
75 Region 24
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder 25
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip 25
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen 26
79 Berufslehre oder Mittelschule 26
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO 26
8 Berufs- und Laufbahnberatung 27
4
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen 27
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte 29
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen 29
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen 31
9 Glossar und Links 32
91 Abkuumlrzungen 32
92 Fachbegriffe 32
93 Links 36
5
1 Grundsaumltzliches
Das laquoRahmenkonzept Berufswahlraquo unterstuumltzt die Schultraumlger der Volksschule da-
bei ihr lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstellen wie es im Lehrplan
Volksschule empfohlen wird Im Zentrum stehen dabei die Jugendlichen und ihre
individuelle Berufs- und Schulwahl Verantwortlich fuumlr den erfolgreichen Einstieg in
die Arbeitswelt oder in eine weiterfuumlhrende Schule sind die Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie ihre Erziehungsberechtigten
Schuumllerinnen und Schuumller erkunden gemaumlss Lehrplan bereits in der Primarschule die Be-
rufswelten In der Oberstufe wird die Berufswahl konkret und es wird woumlchentlich das
Schulfach Berufliche Orientierung (BO) unterrichtet Die Klassenlehrperson der Oberstufe
unterstuumltzt und koordiniert zudem die Aktivitaumlten der ganzen Klasse und jedesjeder ein-
zelnen Jugendlichen waumlhrend des Prozesses der Berufswahl Ebenfalls involviert sind die
Erziehungsberechtigten die Lehrbetriebe die Berufsfach- und Mittelschulen die Berufs-
und Laufbahnberatung (BLB) sowie weitere Stellen
Wesentliche Voraussetzungen fuumlr den Einstieg in die Berufslehre oder die Mittelschule
sind die Vorbereitung und die Begleitung im individuellen Berufswahlprozess durch die
Volksschule In einem schuleigenen Konzept werden die Zustaumlndigkeiten Aufgaben Zeit-
raumlume Verbindlichkeiten und Spielraumlume definiert Abmachungen werden festgehalten
und bilden die Leitplanken bei der Begleitung der Berufswahl und damit eine Orientie-
rungshilfe fuumlr alle Beteiligten
Alle Schuumllerinnen und Schuumller werden in der Oberstufe umfassend uumlber die Viel-
falt an Berufs- und Schulmoumlglichkeiten informiert Sie erhalten Gelegenheit zu
Berufserkundungen wissen Bescheid uumlber die weiterfuumlhrenden Schulangebote
und kennen ihre eigenen Interessen und Faumlhigkeiten Gut vorbereitet waumlhlen sie
ihren passenden Beruf oder die fuumlr sie geeignete Schule und realisieren den
Uumlbertritt erfolgreich Sie beruumlcksichtigen bei ihrem Entscheid auch die zukuumlnfti-
gen Entwicklungen und Erfordernisse des Arbeitsmarktes sowie des gewaumlhlten
Berufsfeldes im Speziellen und sind ndash ganz im Sinne des lebenslangen Lernens ndash
informiert uumlber spaumltere Moumlglichkeiten der Weiterbildung und Karrierewege
In der Folge wird der Begriff laquoBerufswahlraquo verwendet Er umfasst den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr eine Zwischenloumlsung
Alle diese Angebote auf der Sekundarstufe II haben zum Ziel dass die Jugendlichen so-
fort oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten und
ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten koumlnnen
Die Verwendung des Begriffs laquoKlassenlehrpersonraquo in diesem Rahmenkonzept geht da-
von aus dass die Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung be-
schrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrichtet Ist dies im Ausnahme-
fall anders geregelt so muss die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen der
Klassenlehrperson und der BO-Lehrperson sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich
KontaktZusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
6
2 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson
Der Unterricht nach Lehrplan die Begleitung der einzelnen Schuumllerin bzw des ein-
zelnen Schuumllers im Prozess und die Koordination der zahlreichen individuellen und
gemeinsamen Aktivitaumlten im Rahmen der Berufs- und Schulerkundung stellt eine
besondere Ausgangslage dar
Berufswahlvorbereitung als eine Kernaufgabe der Oberstufe umfasst zwei Ebenen
- Unterricht im Fach Berufliche Orientierung (BO) nach Lehrplan Volksschule mit den
entsprechenden Inhalten (hellgruumln)
- individuelle Begleitung der Jugendlichen im Berufswahl-Prozess (blau)
Abbildung 1 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson BO
7
21 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung (hellgruumln)
BO ist ein Fachbereich der Oberstufe Fuumlr BO sind in der Lektionentafel drei bzw sechs
Wochenlektionen fuumlr die drei Oberstufenjahre aufgefuumlhrt Schuumllerinnen und Schuumller der
Realschule und der Kleinklasse Oberstufe haben doppelt so viel BO-Unterricht wie jene
der Sekundarschule und damit deutlich mehr Zeit fuumlrs Vermitteln der Lehrplan-Inhalte so-
wie fuumlr die Arbeit an der individuellen Berufswahl und deren Reflexion
Der Unterricht im Fachbereich BO erfordert ein Zusammenspiel mit den Fachbereichen
Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) und Deutsch
a Verbindung zum Fachbereich WAH
Der Unterricht im Fach BO im Kanton StGallen umfasst neben den im Fachbereichslehr-
plan BO aufgefuumlhrten Inhalten (Persoumlnlichkeitsprofil Bildungswege Berufs- und Arbeits-
welt Entscheidung und Umgang mit Schwierigkeiten Planung Umsetzung und Doku-
mentation) auch drei Kompetenzen aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit
Haushalt (WAH11 WAH12 WAH52) Es wurden also ndash als kantonsspezifische Be-
sonderheit ndash Lehrplan-Inhalte vom Fachbereich WAH zu BO verschoben Verschiedene
Lehrmittel fuumlr den Fachbereich WAH enthalten Unterrichtsmaterialien welche sich jenen
Inhaltsbereichen widmen die im Kanton StGallen im Fachbereich BO unterrichtet wer-
den Dies bedingt Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der WAH-Lehrperson
zum Einsatz des Lehrmittels
b Verbindung zum Fachbereich Deutsch
Das Verfassen der schriftlichen Bewerbungsunterlagen sowie die Vorbereitung auf muumlnd-
liche Vorstellungsgespraumlche sind im Lehrplan Volksschule dem Fachbereich Deutsch zu-
geordnet Diese Kompetenzen werden entsprechend im Deutsch-Unterricht erarbeitet
Dies erfordert Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der Deutschlehrperson
wobei der Berufswahlfahrplan bei der zeitlichen Planung der entsprechenden Unterrichts-
inhalte leitend sein soll
22 Begleitung im Berufswahlprozess (blau)
Der zweiteilige Auftrag fuumlr die Klassenlehrperson die den Fachbereich BO unterrichtet
umfasst neben dem oben beschriebenen Vermitteln der Lehrplan-Inhalte die Begleitung
aller Schuumllerinnen und Schuumller der Klasse in ihrem individuellen Berufswahlprozess
Dies umfasst die Aufgabe der Klassenlehrperson mit den Erziehungsberechtigten und mit
inner- und ausserschulischen Fachpersonen wie zB der BLB zusammenzuarbeiten Die
Klassenlehrperson stimmt den Unterricht besondere Unterrichtsveranstaltungen und die
Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren zeitlich und inhaltlich aufeinander ab
und orientiert sich dabei am Berufswahlfahrplan
Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller bei den Vorbereitungen fuumlr ihre Berufserkun-
dungen und laquoSchnupperlehrenraquo beim Kennenlernen weiterfuumlhrender Schulen sowie beim
Bewerbungs- und Vorstellungsprozess und haumllt sie dazu an ihr Vorgehen zu planen ihre
Erfahrungen zu reflektieren und die weiteren Schritte zu optimieren
8
3 Kernbotschaften
Berufliche Orientierung (BO) als Schulfach und Berufswahlvorbereitung als erwei-
tere Aufgabe der Klassenlehrperson der Oberstufe kurz erklaumlrt
31 Mehr als ein Schulfach
BO ist ein Schulfach mit Lehrplan-Inhalten aus BO und dem Fachbereichslehrplan fuumlr
Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) Gleichzeitig beinhaltet BO fuumlr die Lehrperson die das
Fach unterrichtet (idR die Klassenlehrperson) auch die Begleitung der einzelnen Schuuml-
lerin bzw des einzelnen Schuumllers im Berufswahlprozess und die Koordination der Aktivitauml-
ten rund um die Berufswahlvorbereitung der ganzen Klasse Damit stellt die Berufswahl
ein uumlbergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar
32 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson
Berufswahl ist eine Verbundaufgabe Die Klassenlehrperson ist zustaumlndig dass die richti-
gen Personen ndash Erziehungsberechtigte Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) usw ndash zum
passenden Zeitpunkt involviert werden Fuumlr eine gelingende Zusammenarbeit sind auch
Absprachen mit den Betrieben welche Berufswahlpraktika anbieten sowie mit den Schu-
len der Sekundarstufe II noumltig Es ist sinnvoll diese Koordination fuumlr die ganze Schule
oder sogar regional zu organisieren
33 Unterschiedliche Fahrplaumlne
Das Ziel ist klar Am Ende der obligatorischen Schulzeit haben alle Schuumllerinnen und
Schuumller eine fuumlr sie passende Anschlussloumlsung sei es in einer beruflichen Grundbildung
einer weiterfuumlhrenden Schule oder einer Zwischenloumlsung Der Berufswahlfahrplan der
Klasse und der Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin bzw des einzelnen Schuumllers
sind jedoch oft nicht identisch Die individuellen Berufswahlprozesse verlaufen in unter-
schiedlichen Tempi und Richtungen Der konstruktive und zielfuumlhrende Umgang mit die-
sen zeitlichen und thematischen Unterschieden ist anspruchsvoll und Aufgabe der zustaumln-
digen Klassenlehrperson
34 Unterstuumltzung und Orientierung in einem Konzept
Ein lokalesregionales Konzept Berufswahlvorbereitung unterstuumltzt die Lehrpersonen in
ihrer Arbeit dient der Information und Vernetzung und bietet Transparenz und Orientie-
rung fuumlr die weiteren Beteiligten (zB BLB Erziehungsberechtigte Schulen der Sekundar-
stufe II Lehrbetriebe usw) Wichtige Ablaumlufe und Standards sind vereinheitlicht und be-
schrieben Damit wird auch die Chancengerechtigkeit aller Schuumllerinnen und Schuumller si-
chergestellt
9
35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums
In bestimmten Bereichen draumlngen die Lehrbetriebe auf fruumlhere Lehrstellenvergabe als
dies aus Sicht der Schule gedacht ist Dadurch bleibt den Jugendlichen nicht immer aus-
reichend Zeit um sich ein breites Bild von den beruflichen und schulischen Moumlglichkeiten
zu verschaffen und verschiedene Berufe und Berufsfelder naumlher kennen zu lernen Die
Oberstufen sind aufgefordert diesem Trend zu laquoimmer fruumlherraquo nicht ungebremst Folge zu
leisten und wo moumlglich die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungsberechtigte da-
hingehend zu unterstuumltzen dass sie einen Uumlberblick uumlber das gesamte Spektrum der be-
ruflichen und schulischen Moumlglichkeiten erhalten und sich die noumltige Zeit fuumlr eine fundierte
Entscheidung lassen Eine sorgfaumlltige Wahl kommt auch der Wirtschaft zu Gute und beugt
Ausbildungsabbruumlchen vor
36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule
Der Entscheid fuumlr eine Berufslehre eine weiterfuumlhrende Schule oder eine Zwischenloumlsung
nach der Oberstufe ist das Resultat eines mehrjaumlhrigen Prozesses welcher bereits im Pri-
marschulalter beginnt Obwohl BO erst in der Oberstufe im Stundenplan erscheint ist das
Kennenlernen von Arbeitswelten bereits Thema in der Primarschule (NMG61 NMG62)
Auf dieser Stufe geht es darum Neugier und Interesse an den vielfaumlltigen beruflichen
Moumlglichkeiten zu wecken Es geht jedoch explizit nicht um die konkrete Berufswahl
37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren
Das duale Bildungssystem ist vielen Erziehungsberechtigten nicht mit all seinen Angebo-
ten bekannt besonders dann wenn sie selbst nicht in der Schweiz aufgewachsen sind
Neben der Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller auf ihrem Weg zur Berufswahl gilt
es die Erziehungsberechtigten ndash insbesondere zugezogene ndash fruumlhzeitig uumlber die zahlrei-
chen Wege im Schweizer Bildungssystem zu informieren Denn Verantwortlich fuumlr den
weiteren Ausbildungsweg ihrer Kinder sind die Erziehungsberechtigten Sie werden dabei
von der Schule unterstuumltzt Die Schule koordiniert die schulischen Aktivitaumlten in diesem
Bereich und uumlbernimmt dabei eine unterstuumltzende und begleitende Funktion
10
4 Kantonale Grundlagen
Gesetz Lehrplan Reglemente und Weisungen geben den Rahmen vor innerhalb
dessen das lokaleregionale Berufswahlkonzept erstellt wird
41 Lehrplan Volksschule StGallen
411 Lektionentafel
Die Volksschule bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller auf den Eintritt ins Berufsleben und
den Uumlbertritt in weiterfuumlhrende Schulen vor In der Oberstufe ist mit Berufliche Orientie-
rung (BO) ein eigener Fachbereich dazu ausgeschildert der im Kanton StGallen deutlich
staumlrker dotiert ist als in anderen Kantonen Waumlhrend die Lehrplanvorlage insgesamt eine
Jahreswochenlektion fuumlr BO vorsieht werden im Kanton StGallen an der Oberstufe 6
(Realschule) bzw 3 (Sekundarschule) Jahreswochenlektionen dafuumlr eingesetzt
Die Lektionentafel der Oberstufe bietet den Schulen die Moumlglichkeit Wahlfaumlcher nach ei-
genen Schwerpunkten anzubieten Fuumlr solche steht im Pool laquoAngebote der SchuleKir-
chenraquo (ASK) ein Lektionen-Kontingent zur Verfuumlgung
412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen
In den Rahmenbedingungen des Lehrplans Volksschule ist festgehalten
Die Verantwortung fuumlr die Berufswahl liegt bei den Schuumllerinnen und Schuumllern und de-
ren Erziehungsberechtigten Die Klassenlehrperson sorgt im Rahmen des Bildungsauf-
trags fuumlr die Koordination der Aktivitaumlten der verschiedenen Akteure (Schuumllerinnen und
Schuumller Erziehungsberechtigte Lehrbetriebe Berufs- und Laufbahnberatung usw)
und begleitet die Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der beruflichen Orientierung
und der Lehrstellensuche
Berufliche Orientierung wird in der Regel von der Klassenlehrperson unterrichtet Es
wird den Schulen empfohlen ein lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstel-
len Die Unterrichtszeit in Beruflicher Orientierung kann auch genutzt werden um klas-
senspezifische Anliegen zu bearbeiten
Im Fach Berufliche Orientierung sind zusaumltzlich folgende Kompetenzen des Fachbe-
reichslehrplans fuumlr Wirtschaft Arbeit Haushalt zu unterrichten
WAH11 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen uumlber die individuelle und gesellschaftli-
che Bedeutung von Arbeit nachdenken
WAH12 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen Anforderungen und Gestaltungsspiel-
raumlume in Arbeitswelten vergleichen
WAH52 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen soziale rechtliche und oumlkonomische
Aspekte im Alltag und im Zusammenleben recherchieren
laquoKlassenspezifische Anliegenraquo bedeutet etwa dass auftretende Spannungen im Klassen-
verband die einer Bearbeitung durch die ganze Klasse beduumlrfen geklaumlrt werden koumlnnen
oder die Zimmereinteilung des Winterlagers in diesem Zeitgefaumlss erfolgen kann Es ist
nicht im Sinne der Vorgaben dass waumlhrend der Unterrichtszeit fuumlr BO woumlchentlich eine
laquoKlassenstunderaquo zu lebenskundlichen Themen abgehalten wird Der Lehrplan fuumlr BO ist ndash
11
angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft
Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-
terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-
Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach
Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-
meinschaft (ERG) zu unterrichten
42 Lehrmittel
Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-
gebuch vom Schulverlag plus verwendet
Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene
empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-
richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-
gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO
und fuumlr WAH noumltig
Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den
Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche
Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst
rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-
ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-
delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen
43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk
Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen
und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und
zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung
dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch
Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist
44 Berufliche Nachbetreuung
Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich
Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die
Regelschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen
Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der
Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-
paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der
Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im
Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden
Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern
dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit
12
den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-
ratendem Sinn zur Verfuumlgung
Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder
nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem
Unterstuumltzungsbedarf
45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-
rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-
che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-
chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-
stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-
fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen
46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen
Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-
lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-
den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden
kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und
Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-
halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage
Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit
Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-
rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit
Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen
47 Berufswahlfahrplan
Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte
bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder
der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-
schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-
hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess
Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit
anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-
passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten
Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr
unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen
Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)
13
In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-
len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert
und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-
sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus
einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-
wahlprozesses
Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-
gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden
14
5 Akteure
Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die
erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der
beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in
ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-
diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-
zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf
Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten
Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-
wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-
dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-
schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt
51 Die Schuumllerin der Schuumller
Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-
genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-
stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-
sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen
ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo
noumltig Unterstuumltzung in Anspruch
ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus
ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen
ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig
ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-
teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen
52 Die Erziehungsberechtigten
Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung
ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-
ten
ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis
des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-
veranstaltungen zum Thema teilnehmen
ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-
ratung (BLB)
ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der
Lehrstellensuche
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Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-
ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der
Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund
53 Die Schulleitung
Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der
Schuumllerinnen und Schuumller
Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine
wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte
abnehmende Schulen und Lehrbetriebe
ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-
rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-
staltungen
ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-
ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)
54 Die Klassenlehrperson
Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson
zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-
ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr
Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-
rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel
und Unterrichtsmaterialien
ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus
dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO
zugeordnet sind
ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-
terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln
ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-
spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen
zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den
Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen
ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben
an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen
ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit
Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben
Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-
wicklung
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ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und
zeigt Alternativen auf
Koordination
ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-
rufswahlfahrplan
ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen
Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten
ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB
ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-
renraquo und im Bewerbungsprozess
ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein
Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch
geuumlbt wird
ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management
Berufsbildung)
55 Die Lehrbetriebe
Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an
Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-
berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb
ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-
schuumllerinnen und -schuumller
ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem
Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf
ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit
ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-
bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter
56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-
matikmittelschule und Fachmittelschule
Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-
nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als
Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der
Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten
angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-
tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die
Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-
nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe
Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-
rechtigte uumlber ihr Angebot
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
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57 Die Berufsfachschule
Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an
welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere
der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an
welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht
also nicht die einzelne Berufsfachschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr
die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-
nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die
BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet
Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die
Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst
Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-
berechtigten uumlber das Angebot BM
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen
Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-
lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-
ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben
privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-
Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu
faumlllen
59 Die Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von
unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-
wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-
schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater
stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite
510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)
Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen
undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den
individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten
Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig
und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche
Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert
Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche
Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-
kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in
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Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson
soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen
511 Schulnahe Beratungsangebote
In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-
darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case
Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der
Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion
auch im Berufswahlprozess wahrnehmen
Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-
nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-
lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie
bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des
Datenschutzes sind einzuhalten
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6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept
Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung
vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-
gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-
rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen
Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-
wahl erhalten
Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen
61 Ziel und Zweck
ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird
herausgearbeitet
ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche
Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-
gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten
ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-
ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte
SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)
weitere
63 Fahrplan der Aktivitaumlten
ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-
zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-
niert
ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-
chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-
den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)
ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert
ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung
ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der
Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-
rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet
ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im
BO-Unterricht aufgenommen
20
65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten
ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-
ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen
(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)
ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt
Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-
bei beruumlcksichtigt
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-
lerinnen und Schuumller
ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang
mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und
richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen
ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch
(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt
Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-
bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-
den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten
ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller
in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB
laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)
ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-
klaumlrt
ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und
entspricht den kantonalen Vorgaben
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)
ist beschrieben
ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit
Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-
gen ist geregelt
ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-
gelt
21
610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung
ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung
dazu ist erstellt
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den
Lehrbetrieben
ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-
len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen
ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und
Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder
von bestimmten Gruppen
ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich
auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist
festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-
ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das
Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert
ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und
Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet
ist ist beschrieben
ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-
chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit
erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)
ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und
-begleitung ist festgelegt
ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen
und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-
len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege
ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich
der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen
Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation
ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-
derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind
festgelegt
22
ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
23
7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
24
Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
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Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
29
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
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Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
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Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
4
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen 27
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte 29
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen 29
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen 31
9 Glossar und Links 32
91 Abkuumlrzungen 32
92 Fachbegriffe 32
93 Links 36
5
1 Grundsaumltzliches
Das laquoRahmenkonzept Berufswahlraquo unterstuumltzt die Schultraumlger der Volksschule da-
bei ihr lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstellen wie es im Lehrplan
Volksschule empfohlen wird Im Zentrum stehen dabei die Jugendlichen und ihre
individuelle Berufs- und Schulwahl Verantwortlich fuumlr den erfolgreichen Einstieg in
die Arbeitswelt oder in eine weiterfuumlhrende Schule sind die Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie ihre Erziehungsberechtigten
Schuumllerinnen und Schuumller erkunden gemaumlss Lehrplan bereits in der Primarschule die Be-
rufswelten In der Oberstufe wird die Berufswahl konkret und es wird woumlchentlich das
Schulfach Berufliche Orientierung (BO) unterrichtet Die Klassenlehrperson der Oberstufe
unterstuumltzt und koordiniert zudem die Aktivitaumlten der ganzen Klasse und jedesjeder ein-
zelnen Jugendlichen waumlhrend des Prozesses der Berufswahl Ebenfalls involviert sind die
Erziehungsberechtigten die Lehrbetriebe die Berufsfach- und Mittelschulen die Berufs-
und Laufbahnberatung (BLB) sowie weitere Stellen
Wesentliche Voraussetzungen fuumlr den Einstieg in die Berufslehre oder die Mittelschule
sind die Vorbereitung und die Begleitung im individuellen Berufswahlprozess durch die
Volksschule In einem schuleigenen Konzept werden die Zustaumlndigkeiten Aufgaben Zeit-
raumlume Verbindlichkeiten und Spielraumlume definiert Abmachungen werden festgehalten
und bilden die Leitplanken bei der Begleitung der Berufswahl und damit eine Orientie-
rungshilfe fuumlr alle Beteiligten
Alle Schuumllerinnen und Schuumller werden in der Oberstufe umfassend uumlber die Viel-
falt an Berufs- und Schulmoumlglichkeiten informiert Sie erhalten Gelegenheit zu
Berufserkundungen wissen Bescheid uumlber die weiterfuumlhrenden Schulangebote
und kennen ihre eigenen Interessen und Faumlhigkeiten Gut vorbereitet waumlhlen sie
ihren passenden Beruf oder die fuumlr sie geeignete Schule und realisieren den
Uumlbertritt erfolgreich Sie beruumlcksichtigen bei ihrem Entscheid auch die zukuumlnfti-
gen Entwicklungen und Erfordernisse des Arbeitsmarktes sowie des gewaumlhlten
Berufsfeldes im Speziellen und sind ndash ganz im Sinne des lebenslangen Lernens ndash
informiert uumlber spaumltere Moumlglichkeiten der Weiterbildung und Karrierewege
In der Folge wird der Begriff laquoBerufswahlraquo verwendet Er umfasst den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr eine Zwischenloumlsung
Alle diese Angebote auf der Sekundarstufe II haben zum Ziel dass die Jugendlichen so-
fort oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten und
ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten koumlnnen
Die Verwendung des Begriffs laquoKlassenlehrpersonraquo in diesem Rahmenkonzept geht da-
von aus dass die Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung be-
schrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrichtet Ist dies im Ausnahme-
fall anders geregelt so muss die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen der
Klassenlehrperson und der BO-Lehrperson sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich
KontaktZusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
6
2 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson
Der Unterricht nach Lehrplan die Begleitung der einzelnen Schuumllerin bzw des ein-
zelnen Schuumllers im Prozess und die Koordination der zahlreichen individuellen und
gemeinsamen Aktivitaumlten im Rahmen der Berufs- und Schulerkundung stellt eine
besondere Ausgangslage dar
Berufswahlvorbereitung als eine Kernaufgabe der Oberstufe umfasst zwei Ebenen
- Unterricht im Fach Berufliche Orientierung (BO) nach Lehrplan Volksschule mit den
entsprechenden Inhalten (hellgruumln)
- individuelle Begleitung der Jugendlichen im Berufswahl-Prozess (blau)
Abbildung 1 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson BO
7
21 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung (hellgruumln)
BO ist ein Fachbereich der Oberstufe Fuumlr BO sind in der Lektionentafel drei bzw sechs
Wochenlektionen fuumlr die drei Oberstufenjahre aufgefuumlhrt Schuumllerinnen und Schuumller der
Realschule und der Kleinklasse Oberstufe haben doppelt so viel BO-Unterricht wie jene
der Sekundarschule und damit deutlich mehr Zeit fuumlrs Vermitteln der Lehrplan-Inhalte so-
wie fuumlr die Arbeit an der individuellen Berufswahl und deren Reflexion
Der Unterricht im Fachbereich BO erfordert ein Zusammenspiel mit den Fachbereichen
Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) und Deutsch
a Verbindung zum Fachbereich WAH
Der Unterricht im Fach BO im Kanton StGallen umfasst neben den im Fachbereichslehr-
plan BO aufgefuumlhrten Inhalten (Persoumlnlichkeitsprofil Bildungswege Berufs- und Arbeits-
welt Entscheidung und Umgang mit Schwierigkeiten Planung Umsetzung und Doku-
mentation) auch drei Kompetenzen aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit
Haushalt (WAH11 WAH12 WAH52) Es wurden also ndash als kantonsspezifische Be-
sonderheit ndash Lehrplan-Inhalte vom Fachbereich WAH zu BO verschoben Verschiedene
Lehrmittel fuumlr den Fachbereich WAH enthalten Unterrichtsmaterialien welche sich jenen
Inhaltsbereichen widmen die im Kanton StGallen im Fachbereich BO unterrichtet wer-
den Dies bedingt Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der WAH-Lehrperson
zum Einsatz des Lehrmittels
b Verbindung zum Fachbereich Deutsch
Das Verfassen der schriftlichen Bewerbungsunterlagen sowie die Vorbereitung auf muumlnd-
liche Vorstellungsgespraumlche sind im Lehrplan Volksschule dem Fachbereich Deutsch zu-
geordnet Diese Kompetenzen werden entsprechend im Deutsch-Unterricht erarbeitet
Dies erfordert Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der Deutschlehrperson
wobei der Berufswahlfahrplan bei der zeitlichen Planung der entsprechenden Unterrichts-
inhalte leitend sein soll
22 Begleitung im Berufswahlprozess (blau)
Der zweiteilige Auftrag fuumlr die Klassenlehrperson die den Fachbereich BO unterrichtet
umfasst neben dem oben beschriebenen Vermitteln der Lehrplan-Inhalte die Begleitung
aller Schuumllerinnen und Schuumller der Klasse in ihrem individuellen Berufswahlprozess
Dies umfasst die Aufgabe der Klassenlehrperson mit den Erziehungsberechtigten und mit
inner- und ausserschulischen Fachpersonen wie zB der BLB zusammenzuarbeiten Die
Klassenlehrperson stimmt den Unterricht besondere Unterrichtsveranstaltungen und die
Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren zeitlich und inhaltlich aufeinander ab
und orientiert sich dabei am Berufswahlfahrplan
Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller bei den Vorbereitungen fuumlr ihre Berufserkun-
dungen und laquoSchnupperlehrenraquo beim Kennenlernen weiterfuumlhrender Schulen sowie beim
Bewerbungs- und Vorstellungsprozess und haumllt sie dazu an ihr Vorgehen zu planen ihre
Erfahrungen zu reflektieren und die weiteren Schritte zu optimieren
8
3 Kernbotschaften
Berufliche Orientierung (BO) als Schulfach und Berufswahlvorbereitung als erwei-
tere Aufgabe der Klassenlehrperson der Oberstufe kurz erklaumlrt
31 Mehr als ein Schulfach
BO ist ein Schulfach mit Lehrplan-Inhalten aus BO und dem Fachbereichslehrplan fuumlr
Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) Gleichzeitig beinhaltet BO fuumlr die Lehrperson die das
Fach unterrichtet (idR die Klassenlehrperson) auch die Begleitung der einzelnen Schuuml-
lerin bzw des einzelnen Schuumllers im Berufswahlprozess und die Koordination der Aktivitauml-
ten rund um die Berufswahlvorbereitung der ganzen Klasse Damit stellt die Berufswahl
ein uumlbergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar
32 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson
Berufswahl ist eine Verbundaufgabe Die Klassenlehrperson ist zustaumlndig dass die richti-
gen Personen ndash Erziehungsberechtigte Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) usw ndash zum
passenden Zeitpunkt involviert werden Fuumlr eine gelingende Zusammenarbeit sind auch
Absprachen mit den Betrieben welche Berufswahlpraktika anbieten sowie mit den Schu-
len der Sekundarstufe II noumltig Es ist sinnvoll diese Koordination fuumlr die ganze Schule
oder sogar regional zu organisieren
33 Unterschiedliche Fahrplaumlne
Das Ziel ist klar Am Ende der obligatorischen Schulzeit haben alle Schuumllerinnen und
Schuumller eine fuumlr sie passende Anschlussloumlsung sei es in einer beruflichen Grundbildung
einer weiterfuumlhrenden Schule oder einer Zwischenloumlsung Der Berufswahlfahrplan der
Klasse und der Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin bzw des einzelnen Schuumllers
sind jedoch oft nicht identisch Die individuellen Berufswahlprozesse verlaufen in unter-
schiedlichen Tempi und Richtungen Der konstruktive und zielfuumlhrende Umgang mit die-
sen zeitlichen und thematischen Unterschieden ist anspruchsvoll und Aufgabe der zustaumln-
digen Klassenlehrperson
34 Unterstuumltzung und Orientierung in einem Konzept
Ein lokalesregionales Konzept Berufswahlvorbereitung unterstuumltzt die Lehrpersonen in
ihrer Arbeit dient der Information und Vernetzung und bietet Transparenz und Orientie-
rung fuumlr die weiteren Beteiligten (zB BLB Erziehungsberechtigte Schulen der Sekundar-
stufe II Lehrbetriebe usw) Wichtige Ablaumlufe und Standards sind vereinheitlicht und be-
schrieben Damit wird auch die Chancengerechtigkeit aller Schuumllerinnen und Schuumller si-
chergestellt
9
35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums
In bestimmten Bereichen draumlngen die Lehrbetriebe auf fruumlhere Lehrstellenvergabe als
dies aus Sicht der Schule gedacht ist Dadurch bleibt den Jugendlichen nicht immer aus-
reichend Zeit um sich ein breites Bild von den beruflichen und schulischen Moumlglichkeiten
zu verschaffen und verschiedene Berufe und Berufsfelder naumlher kennen zu lernen Die
Oberstufen sind aufgefordert diesem Trend zu laquoimmer fruumlherraquo nicht ungebremst Folge zu
leisten und wo moumlglich die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungsberechtigte da-
hingehend zu unterstuumltzen dass sie einen Uumlberblick uumlber das gesamte Spektrum der be-
ruflichen und schulischen Moumlglichkeiten erhalten und sich die noumltige Zeit fuumlr eine fundierte
Entscheidung lassen Eine sorgfaumlltige Wahl kommt auch der Wirtschaft zu Gute und beugt
Ausbildungsabbruumlchen vor
36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule
Der Entscheid fuumlr eine Berufslehre eine weiterfuumlhrende Schule oder eine Zwischenloumlsung
nach der Oberstufe ist das Resultat eines mehrjaumlhrigen Prozesses welcher bereits im Pri-
marschulalter beginnt Obwohl BO erst in der Oberstufe im Stundenplan erscheint ist das
Kennenlernen von Arbeitswelten bereits Thema in der Primarschule (NMG61 NMG62)
Auf dieser Stufe geht es darum Neugier und Interesse an den vielfaumlltigen beruflichen
Moumlglichkeiten zu wecken Es geht jedoch explizit nicht um die konkrete Berufswahl
37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren
Das duale Bildungssystem ist vielen Erziehungsberechtigten nicht mit all seinen Angebo-
ten bekannt besonders dann wenn sie selbst nicht in der Schweiz aufgewachsen sind
Neben der Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller auf ihrem Weg zur Berufswahl gilt
es die Erziehungsberechtigten ndash insbesondere zugezogene ndash fruumlhzeitig uumlber die zahlrei-
chen Wege im Schweizer Bildungssystem zu informieren Denn Verantwortlich fuumlr den
weiteren Ausbildungsweg ihrer Kinder sind die Erziehungsberechtigten Sie werden dabei
von der Schule unterstuumltzt Die Schule koordiniert die schulischen Aktivitaumlten in diesem
Bereich und uumlbernimmt dabei eine unterstuumltzende und begleitende Funktion
10
4 Kantonale Grundlagen
Gesetz Lehrplan Reglemente und Weisungen geben den Rahmen vor innerhalb
dessen das lokaleregionale Berufswahlkonzept erstellt wird
41 Lehrplan Volksschule StGallen
411 Lektionentafel
Die Volksschule bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller auf den Eintritt ins Berufsleben und
den Uumlbertritt in weiterfuumlhrende Schulen vor In der Oberstufe ist mit Berufliche Orientie-
rung (BO) ein eigener Fachbereich dazu ausgeschildert der im Kanton StGallen deutlich
staumlrker dotiert ist als in anderen Kantonen Waumlhrend die Lehrplanvorlage insgesamt eine
Jahreswochenlektion fuumlr BO vorsieht werden im Kanton StGallen an der Oberstufe 6
(Realschule) bzw 3 (Sekundarschule) Jahreswochenlektionen dafuumlr eingesetzt
Die Lektionentafel der Oberstufe bietet den Schulen die Moumlglichkeit Wahlfaumlcher nach ei-
genen Schwerpunkten anzubieten Fuumlr solche steht im Pool laquoAngebote der SchuleKir-
chenraquo (ASK) ein Lektionen-Kontingent zur Verfuumlgung
412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen
In den Rahmenbedingungen des Lehrplans Volksschule ist festgehalten
Die Verantwortung fuumlr die Berufswahl liegt bei den Schuumllerinnen und Schuumllern und de-
ren Erziehungsberechtigten Die Klassenlehrperson sorgt im Rahmen des Bildungsauf-
trags fuumlr die Koordination der Aktivitaumlten der verschiedenen Akteure (Schuumllerinnen und
Schuumller Erziehungsberechtigte Lehrbetriebe Berufs- und Laufbahnberatung usw)
und begleitet die Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der beruflichen Orientierung
und der Lehrstellensuche
Berufliche Orientierung wird in der Regel von der Klassenlehrperson unterrichtet Es
wird den Schulen empfohlen ein lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstel-
len Die Unterrichtszeit in Beruflicher Orientierung kann auch genutzt werden um klas-
senspezifische Anliegen zu bearbeiten
Im Fach Berufliche Orientierung sind zusaumltzlich folgende Kompetenzen des Fachbe-
reichslehrplans fuumlr Wirtschaft Arbeit Haushalt zu unterrichten
WAH11 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen uumlber die individuelle und gesellschaftli-
che Bedeutung von Arbeit nachdenken
WAH12 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen Anforderungen und Gestaltungsspiel-
raumlume in Arbeitswelten vergleichen
WAH52 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen soziale rechtliche und oumlkonomische
Aspekte im Alltag und im Zusammenleben recherchieren
laquoKlassenspezifische Anliegenraquo bedeutet etwa dass auftretende Spannungen im Klassen-
verband die einer Bearbeitung durch die ganze Klasse beduumlrfen geklaumlrt werden koumlnnen
oder die Zimmereinteilung des Winterlagers in diesem Zeitgefaumlss erfolgen kann Es ist
nicht im Sinne der Vorgaben dass waumlhrend der Unterrichtszeit fuumlr BO woumlchentlich eine
laquoKlassenstunderaquo zu lebenskundlichen Themen abgehalten wird Der Lehrplan fuumlr BO ist ndash
11
angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft
Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-
terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-
Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach
Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-
meinschaft (ERG) zu unterrichten
42 Lehrmittel
Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-
gebuch vom Schulverlag plus verwendet
Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene
empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-
richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-
gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO
und fuumlr WAH noumltig
Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den
Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche
Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst
rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-
ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-
delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen
43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk
Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen
und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und
zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung
dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch
Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist
44 Berufliche Nachbetreuung
Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich
Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die
Regelschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen
Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der
Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-
paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der
Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im
Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden
Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern
dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit
12
den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-
ratendem Sinn zur Verfuumlgung
Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder
nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem
Unterstuumltzungsbedarf
45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-
rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-
che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-
chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-
stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-
fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen
46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen
Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-
lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-
den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden
kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und
Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-
halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage
Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit
Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-
rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit
Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen
47 Berufswahlfahrplan
Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte
bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder
der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-
schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-
hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess
Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit
anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-
passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten
Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr
unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen
Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)
13
In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-
len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert
und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-
sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus
einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-
wahlprozesses
Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-
gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden
14
5 Akteure
Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die
erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der
beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in
ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-
diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-
zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf
Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten
Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-
wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-
dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-
schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt
51 Die Schuumllerin der Schuumller
Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-
genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-
stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-
sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen
ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo
noumltig Unterstuumltzung in Anspruch
ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus
ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen
ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig
ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-
teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen
52 Die Erziehungsberechtigten
Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung
ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-
ten
ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis
des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-
veranstaltungen zum Thema teilnehmen
ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-
ratung (BLB)
ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der
Lehrstellensuche
15
Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-
ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der
Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund
53 Die Schulleitung
Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der
Schuumllerinnen und Schuumller
Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine
wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte
abnehmende Schulen und Lehrbetriebe
ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-
rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-
staltungen
ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-
ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)
54 Die Klassenlehrperson
Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson
zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-
ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr
Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-
rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel
und Unterrichtsmaterialien
ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus
dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO
zugeordnet sind
ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-
terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln
ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-
spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen
zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den
Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen
ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben
an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen
ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit
Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben
Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-
wicklung
16
ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und
zeigt Alternativen auf
Koordination
ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-
rufswahlfahrplan
ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen
Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten
ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB
ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-
renraquo und im Bewerbungsprozess
ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein
Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch
geuumlbt wird
ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management
Berufsbildung)
55 Die Lehrbetriebe
Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an
Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-
berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb
ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-
schuumllerinnen und -schuumller
ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem
Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf
ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit
ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-
bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter
56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-
matikmittelschule und Fachmittelschule
Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-
nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als
Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der
Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten
angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-
tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die
Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-
nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe
Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-
rechtigte uumlber ihr Angebot
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
17
57 Die Berufsfachschule
Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an
welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere
der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an
welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht
also nicht die einzelne Berufsfachschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr
die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-
nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die
BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet
Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die
Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst
Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-
berechtigten uumlber das Angebot BM
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen
Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-
lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-
ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben
privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-
Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu
faumlllen
59 Die Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von
unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-
wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-
schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater
stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite
510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)
Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen
undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den
individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten
Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig
und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche
Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert
Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche
Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-
kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in
18
Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson
soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen
511 Schulnahe Beratungsangebote
In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-
darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case
Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der
Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion
auch im Berufswahlprozess wahrnehmen
Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-
nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-
lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie
bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des
Datenschutzes sind einzuhalten
19
6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept
Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung
vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-
gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-
rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen
Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-
wahl erhalten
Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen
61 Ziel und Zweck
ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird
herausgearbeitet
ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche
Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-
gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten
ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-
ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte
SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)
weitere
63 Fahrplan der Aktivitaumlten
ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-
zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-
niert
ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-
chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-
den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)
ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert
ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung
ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der
Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-
rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet
ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im
BO-Unterricht aufgenommen
20
65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten
ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-
ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen
(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)
ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt
Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-
bei beruumlcksichtigt
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-
lerinnen und Schuumller
ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang
mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und
richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen
ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch
(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt
Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-
bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-
den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten
ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller
in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB
laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)
ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-
klaumlrt
ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und
entspricht den kantonalen Vorgaben
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)
ist beschrieben
ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit
Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-
gen ist geregelt
ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-
gelt
21
610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung
ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung
dazu ist erstellt
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den
Lehrbetrieben
ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-
len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen
ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und
Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder
von bestimmten Gruppen
ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich
auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist
festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-
ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das
Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert
ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und
Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet
ist ist beschrieben
ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-
chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit
erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)
ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und
-begleitung ist festgelegt
ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen
und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-
len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege
ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich
der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen
Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation
ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-
derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind
festgelegt
22
ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
23
7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
24
Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
28
Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
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82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
30
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
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InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
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Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
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Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
5
1 Grundsaumltzliches
Das laquoRahmenkonzept Berufswahlraquo unterstuumltzt die Schultraumlger der Volksschule da-
bei ihr lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstellen wie es im Lehrplan
Volksschule empfohlen wird Im Zentrum stehen dabei die Jugendlichen und ihre
individuelle Berufs- und Schulwahl Verantwortlich fuumlr den erfolgreichen Einstieg in
die Arbeitswelt oder in eine weiterfuumlhrende Schule sind die Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie ihre Erziehungsberechtigten
Schuumllerinnen und Schuumller erkunden gemaumlss Lehrplan bereits in der Primarschule die Be-
rufswelten In der Oberstufe wird die Berufswahl konkret und es wird woumlchentlich das
Schulfach Berufliche Orientierung (BO) unterrichtet Die Klassenlehrperson der Oberstufe
unterstuumltzt und koordiniert zudem die Aktivitaumlten der ganzen Klasse und jedesjeder ein-
zelnen Jugendlichen waumlhrend des Prozesses der Berufswahl Ebenfalls involviert sind die
Erziehungsberechtigten die Lehrbetriebe die Berufsfach- und Mittelschulen die Berufs-
und Laufbahnberatung (BLB) sowie weitere Stellen
Wesentliche Voraussetzungen fuumlr den Einstieg in die Berufslehre oder die Mittelschule
sind die Vorbereitung und die Begleitung im individuellen Berufswahlprozess durch die
Volksschule In einem schuleigenen Konzept werden die Zustaumlndigkeiten Aufgaben Zeit-
raumlume Verbindlichkeiten und Spielraumlume definiert Abmachungen werden festgehalten
und bilden die Leitplanken bei der Begleitung der Berufswahl und damit eine Orientie-
rungshilfe fuumlr alle Beteiligten
Alle Schuumllerinnen und Schuumller werden in der Oberstufe umfassend uumlber die Viel-
falt an Berufs- und Schulmoumlglichkeiten informiert Sie erhalten Gelegenheit zu
Berufserkundungen wissen Bescheid uumlber die weiterfuumlhrenden Schulangebote
und kennen ihre eigenen Interessen und Faumlhigkeiten Gut vorbereitet waumlhlen sie
ihren passenden Beruf oder die fuumlr sie geeignete Schule und realisieren den
Uumlbertritt erfolgreich Sie beruumlcksichtigen bei ihrem Entscheid auch die zukuumlnfti-
gen Entwicklungen und Erfordernisse des Arbeitsmarktes sowie des gewaumlhlten
Berufsfeldes im Speziellen und sind ndash ganz im Sinne des lebenslangen Lernens ndash
informiert uumlber spaumltere Moumlglichkeiten der Weiterbildung und Karrierewege
In der Folge wird der Begriff laquoBerufswahlraquo verwendet Er umfasst den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr eine Zwischenloumlsung
Alle diese Angebote auf der Sekundarstufe II haben zum Ziel dass die Jugendlichen so-
fort oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten und
ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten koumlnnen
Die Verwendung des Begriffs laquoKlassenlehrpersonraquo in diesem Rahmenkonzept geht da-
von aus dass die Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung be-
schrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrichtet Ist dies im Ausnahme-
fall anders geregelt so muss die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen der
Klassenlehrperson und der BO-Lehrperson sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich
KontaktZusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
6
2 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson
Der Unterricht nach Lehrplan die Begleitung der einzelnen Schuumllerin bzw des ein-
zelnen Schuumllers im Prozess und die Koordination der zahlreichen individuellen und
gemeinsamen Aktivitaumlten im Rahmen der Berufs- und Schulerkundung stellt eine
besondere Ausgangslage dar
Berufswahlvorbereitung als eine Kernaufgabe der Oberstufe umfasst zwei Ebenen
- Unterricht im Fach Berufliche Orientierung (BO) nach Lehrplan Volksschule mit den
entsprechenden Inhalten (hellgruumln)
- individuelle Begleitung der Jugendlichen im Berufswahl-Prozess (blau)
Abbildung 1 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson BO
7
21 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung (hellgruumln)
BO ist ein Fachbereich der Oberstufe Fuumlr BO sind in der Lektionentafel drei bzw sechs
Wochenlektionen fuumlr die drei Oberstufenjahre aufgefuumlhrt Schuumllerinnen und Schuumller der
Realschule und der Kleinklasse Oberstufe haben doppelt so viel BO-Unterricht wie jene
der Sekundarschule und damit deutlich mehr Zeit fuumlrs Vermitteln der Lehrplan-Inhalte so-
wie fuumlr die Arbeit an der individuellen Berufswahl und deren Reflexion
Der Unterricht im Fachbereich BO erfordert ein Zusammenspiel mit den Fachbereichen
Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) und Deutsch
a Verbindung zum Fachbereich WAH
Der Unterricht im Fach BO im Kanton StGallen umfasst neben den im Fachbereichslehr-
plan BO aufgefuumlhrten Inhalten (Persoumlnlichkeitsprofil Bildungswege Berufs- und Arbeits-
welt Entscheidung und Umgang mit Schwierigkeiten Planung Umsetzung und Doku-
mentation) auch drei Kompetenzen aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit
Haushalt (WAH11 WAH12 WAH52) Es wurden also ndash als kantonsspezifische Be-
sonderheit ndash Lehrplan-Inhalte vom Fachbereich WAH zu BO verschoben Verschiedene
Lehrmittel fuumlr den Fachbereich WAH enthalten Unterrichtsmaterialien welche sich jenen
Inhaltsbereichen widmen die im Kanton StGallen im Fachbereich BO unterrichtet wer-
den Dies bedingt Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der WAH-Lehrperson
zum Einsatz des Lehrmittels
b Verbindung zum Fachbereich Deutsch
Das Verfassen der schriftlichen Bewerbungsunterlagen sowie die Vorbereitung auf muumlnd-
liche Vorstellungsgespraumlche sind im Lehrplan Volksschule dem Fachbereich Deutsch zu-
geordnet Diese Kompetenzen werden entsprechend im Deutsch-Unterricht erarbeitet
Dies erfordert Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der Deutschlehrperson
wobei der Berufswahlfahrplan bei der zeitlichen Planung der entsprechenden Unterrichts-
inhalte leitend sein soll
22 Begleitung im Berufswahlprozess (blau)
Der zweiteilige Auftrag fuumlr die Klassenlehrperson die den Fachbereich BO unterrichtet
umfasst neben dem oben beschriebenen Vermitteln der Lehrplan-Inhalte die Begleitung
aller Schuumllerinnen und Schuumller der Klasse in ihrem individuellen Berufswahlprozess
Dies umfasst die Aufgabe der Klassenlehrperson mit den Erziehungsberechtigten und mit
inner- und ausserschulischen Fachpersonen wie zB der BLB zusammenzuarbeiten Die
Klassenlehrperson stimmt den Unterricht besondere Unterrichtsveranstaltungen und die
Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren zeitlich und inhaltlich aufeinander ab
und orientiert sich dabei am Berufswahlfahrplan
Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller bei den Vorbereitungen fuumlr ihre Berufserkun-
dungen und laquoSchnupperlehrenraquo beim Kennenlernen weiterfuumlhrender Schulen sowie beim
Bewerbungs- und Vorstellungsprozess und haumllt sie dazu an ihr Vorgehen zu planen ihre
Erfahrungen zu reflektieren und die weiteren Schritte zu optimieren
8
3 Kernbotschaften
Berufliche Orientierung (BO) als Schulfach und Berufswahlvorbereitung als erwei-
tere Aufgabe der Klassenlehrperson der Oberstufe kurz erklaumlrt
31 Mehr als ein Schulfach
BO ist ein Schulfach mit Lehrplan-Inhalten aus BO und dem Fachbereichslehrplan fuumlr
Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) Gleichzeitig beinhaltet BO fuumlr die Lehrperson die das
Fach unterrichtet (idR die Klassenlehrperson) auch die Begleitung der einzelnen Schuuml-
lerin bzw des einzelnen Schuumllers im Berufswahlprozess und die Koordination der Aktivitauml-
ten rund um die Berufswahlvorbereitung der ganzen Klasse Damit stellt die Berufswahl
ein uumlbergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar
32 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson
Berufswahl ist eine Verbundaufgabe Die Klassenlehrperson ist zustaumlndig dass die richti-
gen Personen ndash Erziehungsberechtigte Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) usw ndash zum
passenden Zeitpunkt involviert werden Fuumlr eine gelingende Zusammenarbeit sind auch
Absprachen mit den Betrieben welche Berufswahlpraktika anbieten sowie mit den Schu-
len der Sekundarstufe II noumltig Es ist sinnvoll diese Koordination fuumlr die ganze Schule
oder sogar regional zu organisieren
33 Unterschiedliche Fahrplaumlne
Das Ziel ist klar Am Ende der obligatorischen Schulzeit haben alle Schuumllerinnen und
Schuumller eine fuumlr sie passende Anschlussloumlsung sei es in einer beruflichen Grundbildung
einer weiterfuumlhrenden Schule oder einer Zwischenloumlsung Der Berufswahlfahrplan der
Klasse und der Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin bzw des einzelnen Schuumllers
sind jedoch oft nicht identisch Die individuellen Berufswahlprozesse verlaufen in unter-
schiedlichen Tempi und Richtungen Der konstruktive und zielfuumlhrende Umgang mit die-
sen zeitlichen und thematischen Unterschieden ist anspruchsvoll und Aufgabe der zustaumln-
digen Klassenlehrperson
34 Unterstuumltzung und Orientierung in einem Konzept
Ein lokalesregionales Konzept Berufswahlvorbereitung unterstuumltzt die Lehrpersonen in
ihrer Arbeit dient der Information und Vernetzung und bietet Transparenz und Orientie-
rung fuumlr die weiteren Beteiligten (zB BLB Erziehungsberechtigte Schulen der Sekundar-
stufe II Lehrbetriebe usw) Wichtige Ablaumlufe und Standards sind vereinheitlicht und be-
schrieben Damit wird auch die Chancengerechtigkeit aller Schuumllerinnen und Schuumller si-
chergestellt
9
35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums
In bestimmten Bereichen draumlngen die Lehrbetriebe auf fruumlhere Lehrstellenvergabe als
dies aus Sicht der Schule gedacht ist Dadurch bleibt den Jugendlichen nicht immer aus-
reichend Zeit um sich ein breites Bild von den beruflichen und schulischen Moumlglichkeiten
zu verschaffen und verschiedene Berufe und Berufsfelder naumlher kennen zu lernen Die
Oberstufen sind aufgefordert diesem Trend zu laquoimmer fruumlherraquo nicht ungebremst Folge zu
leisten und wo moumlglich die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungsberechtigte da-
hingehend zu unterstuumltzen dass sie einen Uumlberblick uumlber das gesamte Spektrum der be-
ruflichen und schulischen Moumlglichkeiten erhalten und sich die noumltige Zeit fuumlr eine fundierte
Entscheidung lassen Eine sorgfaumlltige Wahl kommt auch der Wirtschaft zu Gute und beugt
Ausbildungsabbruumlchen vor
36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule
Der Entscheid fuumlr eine Berufslehre eine weiterfuumlhrende Schule oder eine Zwischenloumlsung
nach der Oberstufe ist das Resultat eines mehrjaumlhrigen Prozesses welcher bereits im Pri-
marschulalter beginnt Obwohl BO erst in der Oberstufe im Stundenplan erscheint ist das
Kennenlernen von Arbeitswelten bereits Thema in der Primarschule (NMG61 NMG62)
Auf dieser Stufe geht es darum Neugier und Interesse an den vielfaumlltigen beruflichen
Moumlglichkeiten zu wecken Es geht jedoch explizit nicht um die konkrete Berufswahl
37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren
Das duale Bildungssystem ist vielen Erziehungsberechtigten nicht mit all seinen Angebo-
ten bekannt besonders dann wenn sie selbst nicht in der Schweiz aufgewachsen sind
Neben der Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller auf ihrem Weg zur Berufswahl gilt
es die Erziehungsberechtigten ndash insbesondere zugezogene ndash fruumlhzeitig uumlber die zahlrei-
chen Wege im Schweizer Bildungssystem zu informieren Denn Verantwortlich fuumlr den
weiteren Ausbildungsweg ihrer Kinder sind die Erziehungsberechtigten Sie werden dabei
von der Schule unterstuumltzt Die Schule koordiniert die schulischen Aktivitaumlten in diesem
Bereich und uumlbernimmt dabei eine unterstuumltzende und begleitende Funktion
10
4 Kantonale Grundlagen
Gesetz Lehrplan Reglemente und Weisungen geben den Rahmen vor innerhalb
dessen das lokaleregionale Berufswahlkonzept erstellt wird
41 Lehrplan Volksschule StGallen
411 Lektionentafel
Die Volksschule bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller auf den Eintritt ins Berufsleben und
den Uumlbertritt in weiterfuumlhrende Schulen vor In der Oberstufe ist mit Berufliche Orientie-
rung (BO) ein eigener Fachbereich dazu ausgeschildert der im Kanton StGallen deutlich
staumlrker dotiert ist als in anderen Kantonen Waumlhrend die Lehrplanvorlage insgesamt eine
Jahreswochenlektion fuumlr BO vorsieht werden im Kanton StGallen an der Oberstufe 6
(Realschule) bzw 3 (Sekundarschule) Jahreswochenlektionen dafuumlr eingesetzt
Die Lektionentafel der Oberstufe bietet den Schulen die Moumlglichkeit Wahlfaumlcher nach ei-
genen Schwerpunkten anzubieten Fuumlr solche steht im Pool laquoAngebote der SchuleKir-
chenraquo (ASK) ein Lektionen-Kontingent zur Verfuumlgung
412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen
In den Rahmenbedingungen des Lehrplans Volksschule ist festgehalten
Die Verantwortung fuumlr die Berufswahl liegt bei den Schuumllerinnen und Schuumllern und de-
ren Erziehungsberechtigten Die Klassenlehrperson sorgt im Rahmen des Bildungsauf-
trags fuumlr die Koordination der Aktivitaumlten der verschiedenen Akteure (Schuumllerinnen und
Schuumller Erziehungsberechtigte Lehrbetriebe Berufs- und Laufbahnberatung usw)
und begleitet die Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der beruflichen Orientierung
und der Lehrstellensuche
Berufliche Orientierung wird in der Regel von der Klassenlehrperson unterrichtet Es
wird den Schulen empfohlen ein lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstel-
len Die Unterrichtszeit in Beruflicher Orientierung kann auch genutzt werden um klas-
senspezifische Anliegen zu bearbeiten
Im Fach Berufliche Orientierung sind zusaumltzlich folgende Kompetenzen des Fachbe-
reichslehrplans fuumlr Wirtschaft Arbeit Haushalt zu unterrichten
WAH11 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen uumlber die individuelle und gesellschaftli-
che Bedeutung von Arbeit nachdenken
WAH12 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen Anforderungen und Gestaltungsspiel-
raumlume in Arbeitswelten vergleichen
WAH52 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen soziale rechtliche und oumlkonomische
Aspekte im Alltag und im Zusammenleben recherchieren
laquoKlassenspezifische Anliegenraquo bedeutet etwa dass auftretende Spannungen im Klassen-
verband die einer Bearbeitung durch die ganze Klasse beduumlrfen geklaumlrt werden koumlnnen
oder die Zimmereinteilung des Winterlagers in diesem Zeitgefaumlss erfolgen kann Es ist
nicht im Sinne der Vorgaben dass waumlhrend der Unterrichtszeit fuumlr BO woumlchentlich eine
laquoKlassenstunderaquo zu lebenskundlichen Themen abgehalten wird Der Lehrplan fuumlr BO ist ndash
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angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft
Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-
terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-
Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach
Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-
meinschaft (ERG) zu unterrichten
42 Lehrmittel
Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-
gebuch vom Schulverlag plus verwendet
Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene
empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-
richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-
gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO
und fuumlr WAH noumltig
Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den
Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche
Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst
rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-
ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-
delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen
43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk
Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen
und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und
zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung
dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch
Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist
44 Berufliche Nachbetreuung
Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich
Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die
Regelschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen
Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der
Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-
paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der
Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im
Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden
Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern
dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit
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den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-
ratendem Sinn zur Verfuumlgung
Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder
nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem
Unterstuumltzungsbedarf
45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-
rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-
che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-
chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-
stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-
fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen
46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen
Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-
lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-
den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden
kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und
Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-
halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage
Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit
Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-
rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit
Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen
47 Berufswahlfahrplan
Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte
bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder
der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-
schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-
hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess
Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit
anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-
passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten
Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr
unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen
Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)
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In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-
len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert
und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-
sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus
einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-
wahlprozesses
Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-
gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden
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5 Akteure
Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die
erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der
beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in
ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-
diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-
zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf
Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten
Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-
wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-
dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-
schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt
51 Die Schuumllerin der Schuumller
Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-
genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-
stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-
sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen
ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo
noumltig Unterstuumltzung in Anspruch
ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus
ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen
ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig
ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-
teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen
52 Die Erziehungsberechtigten
Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung
ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-
ten
ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis
des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-
veranstaltungen zum Thema teilnehmen
ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-
ratung (BLB)
ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der
Lehrstellensuche
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Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-
ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der
Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund
53 Die Schulleitung
Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der
Schuumllerinnen und Schuumller
Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine
wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte
abnehmende Schulen und Lehrbetriebe
ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-
rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-
staltungen
ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-
ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)
54 Die Klassenlehrperson
Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson
zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-
ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr
Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-
rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel
und Unterrichtsmaterialien
ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus
dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO
zugeordnet sind
ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-
terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln
ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-
spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen
zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den
Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen
ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben
an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen
ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit
Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben
Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-
wicklung
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ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und
zeigt Alternativen auf
Koordination
ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-
rufswahlfahrplan
ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen
Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten
ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB
ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-
renraquo und im Bewerbungsprozess
ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein
Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch
geuumlbt wird
ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management
Berufsbildung)
55 Die Lehrbetriebe
Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an
Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-
berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb
ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-
schuumllerinnen und -schuumller
ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem
Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf
ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit
ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-
bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter
56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-
matikmittelschule und Fachmittelschule
Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-
nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als
Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der
Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten
angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-
tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die
Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-
nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe
Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-
rechtigte uumlber ihr Angebot
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
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57 Die Berufsfachschule
Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an
welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere
der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an
welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht
also nicht die einzelne Berufsfachschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr
die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-
nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die
BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet
Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die
Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst
Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-
berechtigten uumlber das Angebot BM
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen
Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-
lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-
ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben
privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-
Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu
faumlllen
59 Die Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von
unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-
wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-
schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater
stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite
510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)
Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen
undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den
individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten
Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig
und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche
Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert
Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche
Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-
kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in
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Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson
soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen
511 Schulnahe Beratungsangebote
In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-
darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case
Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der
Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion
auch im Berufswahlprozess wahrnehmen
Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-
nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-
lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie
bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des
Datenschutzes sind einzuhalten
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6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept
Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung
vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-
gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-
rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen
Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-
wahl erhalten
Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen
61 Ziel und Zweck
ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird
herausgearbeitet
ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche
Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-
gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten
ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-
ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte
SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)
weitere
63 Fahrplan der Aktivitaumlten
ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-
zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-
niert
ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-
chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-
den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)
ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert
ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung
ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der
Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-
rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet
ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im
BO-Unterricht aufgenommen
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65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten
ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-
ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen
(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)
ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt
Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-
bei beruumlcksichtigt
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-
lerinnen und Schuumller
ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang
mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und
richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen
ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch
(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt
Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-
bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-
den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten
ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller
in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB
laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)
ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-
klaumlrt
ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und
entspricht den kantonalen Vorgaben
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)
ist beschrieben
ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit
Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-
gen ist geregelt
ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-
gelt
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610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung
ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung
dazu ist erstellt
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den
Lehrbetrieben
ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-
len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen
ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und
Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder
von bestimmten Gruppen
ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich
auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist
festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-
ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das
Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert
ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und
Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet
ist ist beschrieben
ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-
chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit
erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)
ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und
-begleitung ist festgelegt
ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen
und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-
len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege
ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich
der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen
Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation
ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-
derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind
festgelegt
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ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
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7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
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Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
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76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
28
Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
29
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
30
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
6
2 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson
Der Unterricht nach Lehrplan die Begleitung der einzelnen Schuumllerin bzw des ein-
zelnen Schuumllers im Prozess und die Koordination der zahlreichen individuellen und
gemeinsamen Aktivitaumlten im Rahmen der Berufs- und Schulerkundung stellt eine
besondere Ausgangslage dar
Berufswahlvorbereitung als eine Kernaufgabe der Oberstufe umfasst zwei Ebenen
- Unterricht im Fach Berufliche Orientierung (BO) nach Lehrplan Volksschule mit den
entsprechenden Inhalten (hellgruumln)
- individuelle Begleitung der Jugendlichen im Berufswahl-Prozess (blau)
Abbildung 1 Zweiteiliger Auftrag der Lehrperson BO
7
21 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung (hellgruumln)
BO ist ein Fachbereich der Oberstufe Fuumlr BO sind in der Lektionentafel drei bzw sechs
Wochenlektionen fuumlr die drei Oberstufenjahre aufgefuumlhrt Schuumllerinnen und Schuumller der
Realschule und der Kleinklasse Oberstufe haben doppelt so viel BO-Unterricht wie jene
der Sekundarschule und damit deutlich mehr Zeit fuumlrs Vermitteln der Lehrplan-Inhalte so-
wie fuumlr die Arbeit an der individuellen Berufswahl und deren Reflexion
Der Unterricht im Fachbereich BO erfordert ein Zusammenspiel mit den Fachbereichen
Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) und Deutsch
a Verbindung zum Fachbereich WAH
Der Unterricht im Fach BO im Kanton StGallen umfasst neben den im Fachbereichslehr-
plan BO aufgefuumlhrten Inhalten (Persoumlnlichkeitsprofil Bildungswege Berufs- und Arbeits-
welt Entscheidung und Umgang mit Schwierigkeiten Planung Umsetzung und Doku-
mentation) auch drei Kompetenzen aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit
Haushalt (WAH11 WAH12 WAH52) Es wurden also ndash als kantonsspezifische Be-
sonderheit ndash Lehrplan-Inhalte vom Fachbereich WAH zu BO verschoben Verschiedene
Lehrmittel fuumlr den Fachbereich WAH enthalten Unterrichtsmaterialien welche sich jenen
Inhaltsbereichen widmen die im Kanton StGallen im Fachbereich BO unterrichtet wer-
den Dies bedingt Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der WAH-Lehrperson
zum Einsatz des Lehrmittels
b Verbindung zum Fachbereich Deutsch
Das Verfassen der schriftlichen Bewerbungsunterlagen sowie die Vorbereitung auf muumlnd-
liche Vorstellungsgespraumlche sind im Lehrplan Volksschule dem Fachbereich Deutsch zu-
geordnet Diese Kompetenzen werden entsprechend im Deutsch-Unterricht erarbeitet
Dies erfordert Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der Deutschlehrperson
wobei der Berufswahlfahrplan bei der zeitlichen Planung der entsprechenden Unterrichts-
inhalte leitend sein soll
22 Begleitung im Berufswahlprozess (blau)
Der zweiteilige Auftrag fuumlr die Klassenlehrperson die den Fachbereich BO unterrichtet
umfasst neben dem oben beschriebenen Vermitteln der Lehrplan-Inhalte die Begleitung
aller Schuumllerinnen und Schuumller der Klasse in ihrem individuellen Berufswahlprozess
Dies umfasst die Aufgabe der Klassenlehrperson mit den Erziehungsberechtigten und mit
inner- und ausserschulischen Fachpersonen wie zB der BLB zusammenzuarbeiten Die
Klassenlehrperson stimmt den Unterricht besondere Unterrichtsveranstaltungen und die
Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren zeitlich und inhaltlich aufeinander ab
und orientiert sich dabei am Berufswahlfahrplan
Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller bei den Vorbereitungen fuumlr ihre Berufserkun-
dungen und laquoSchnupperlehrenraquo beim Kennenlernen weiterfuumlhrender Schulen sowie beim
Bewerbungs- und Vorstellungsprozess und haumllt sie dazu an ihr Vorgehen zu planen ihre
Erfahrungen zu reflektieren und die weiteren Schritte zu optimieren
8
3 Kernbotschaften
Berufliche Orientierung (BO) als Schulfach und Berufswahlvorbereitung als erwei-
tere Aufgabe der Klassenlehrperson der Oberstufe kurz erklaumlrt
31 Mehr als ein Schulfach
BO ist ein Schulfach mit Lehrplan-Inhalten aus BO und dem Fachbereichslehrplan fuumlr
Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) Gleichzeitig beinhaltet BO fuumlr die Lehrperson die das
Fach unterrichtet (idR die Klassenlehrperson) auch die Begleitung der einzelnen Schuuml-
lerin bzw des einzelnen Schuumllers im Berufswahlprozess und die Koordination der Aktivitauml-
ten rund um die Berufswahlvorbereitung der ganzen Klasse Damit stellt die Berufswahl
ein uumlbergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar
32 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson
Berufswahl ist eine Verbundaufgabe Die Klassenlehrperson ist zustaumlndig dass die richti-
gen Personen ndash Erziehungsberechtigte Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) usw ndash zum
passenden Zeitpunkt involviert werden Fuumlr eine gelingende Zusammenarbeit sind auch
Absprachen mit den Betrieben welche Berufswahlpraktika anbieten sowie mit den Schu-
len der Sekundarstufe II noumltig Es ist sinnvoll diese Koordination fuumlr die ganze Schule
oder sogar regional zu organisieren
33 Unterschiedliche Fahrplaumlne
Das Ziel ist klar Am Ende der obligatorischen Schulzeit haben alle Schuumllerinnen und
Schuumller eine fuumlr sie passende Anschlussloumlsung sei es in einer beruflichen Grundbildung
einer weiterfuumlhrenden Schule oder einer Zwischenloumlsung Der Berufswahlfahrplan der
Klasse und der Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin bzw des einzelnen Schuumllers
sind jedoch oft nicht identisch Die individuellen Berufswahlprozesse verlaufen in unter-
schiedlichen Tempi und Richtungen Der konstruktive und zielfuumlhrende Umgang mit die-
sen zeitlichen und thematischen Unterschieden ist anspruchsvoll und Aufgabe der zustaumln-
digen Klassenlehrperson
34 Unterstuumltzung und Orientierung in einem Konzept
Ein lokalesregionales Konzept Berufswahlvorbereitung unterstuumltzt die Lehrpersonen in
ihrer Arbeit dient der Information und Vernetzung und bietet Transparenz und Orientie-
rung fuumlr die weiteren Beteiligten (zB BLB Erziehungsberechtigte Schulen der Sekundar-
stufe II Lehrbetriebe usw) Wichtige Ablaumlufe und Standards sind vereinheitlicht und be-
schrieben Damit wird auch die Chancengerechtigkeit aller Schuumllerinnen und Schuumller si-
chergestellt
9
35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums
In bestimmten Bereichen draumlngen die Lehrbetriebe auf fruumlhere Lehrstellenvergabe als
dies aus Sicht der Schule gedacht ist Dadurch bleibt den Jugendlichen nicht immer aus-
reichend Zeit um sich ein breites Bild von den beruflichen und schulischen Moumlglichkeiten
zu verschaffen und verschiedene Berufe und Berufsfelder naumlher kennen zu lernen Die
Oberstufen sind aufgefordert diesem Trend zu laquoimmer fruumlherraquo nicht ungebremst Folge zu
leisten und wo moumlglich die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungsberechtigte da-
hingehend zu unterstuumltzen dass sie einen Uumlberblick uumlber das gesamte Spektrum der be-
ruflichen und schulischen Moumlglichkeiten erhalten und sich die noumltige Zeit fuumlr eine fundierte
Entscheidung lassen Eine sorgfaumlltige Wahl kommt auch der Wirtschaft zu Gute und beugt
Ausbildungsabbruumlchen vor
36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule
Der Entscheid fuumlr eine Berufslehre eine weiterfuumlhrende Schule oder eine Zwischenloumlsung
nach der Oberstufe ist das Resultat eines mehrjaumlhrigen Prozesses welcher bereits im Pri-
marschulalter beginnt Obwohl BO erst in der Oberstufe im Stundenplan erscheint ist das
Kennenlernen von Arbeitswelten bereits Thema in der Primarschule (NMG61 NMG62)
Auf dieser Stufe geht es darum Neugier und Interesse an den vielfaumlltigen beruflichen
Moumlglichkeiten zu wecken Es geht jedoch explizit nicht um die konkrete Berufswahl
37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren
Das duale Bildungssystem ist vielen Erziehungsberechtigten nicht mit all seinen Angebo-
ten bekannt besonders dann wenn sie selbst nicht in der Schweiz aufgewachsen sind
Neben der Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller auf ihrem Weg zur Berufswahl gilt
es die Erziehungsberechtigten ndash insbesondere zugezogene ndash fruumlhzeitig uumlber die zahlrei-
chen Wege im Schweizer Bildungssystem zu informieren Denn Verantwortlich fuumlr den
weiteren Ausbildungsweg ihrer Kinder sind die Erziehungsberechtigten Sie werden dabei
von der Schule unterstuumltzt Die Schule koordiniert die schulischen Aktivitaumlten in diesem
Bereich und uumlbernimmt dabei eine unterstuumltzende und begleitende Funktion
10
4 Kantonale Grundlagen
Gesetz Lehrplan Reglemente und Weisungen geben den Rahmen vor innerhalb
dessen das lokaleregionale Berufswahlkonzept erstellt wird
41 Lehrplan Volksschule StGallen
411 Lektionentafel
Die Volksschule bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller auf den Eintritt ins Berufsleben und
den Uumlbertritt in weiterfuumlhrende Schulen vor In der Oberstufe ist mit Berufliche Orientie-
rung (BO) ein eigener Fachbereich dazu ausgeschildert der im Kanton StGallen deutlich
staumlrker dotiert ist als in anderen Kantonen Waumlhrend die Lehrplanvorlage insgesamt eine
Jahreswochenlektion fuumlr BO vorsieht werden im Kanton StGallen an der Oberstufe 6
(Realschule) bzw 3 (Sekundarschule) Jahreswochenlektionen dafuumlr eingesetzt
Die Lektionentafel der Oberstufe bietet den Schulen die Moumlglichkeit Wahlfaumlcher nach ei-
genen Schwerpunkten anzubieten Fuumlr solche steht im Pool laquoAngebote der SchuleKir-
chenraquo (ASK) ein Lektionen-Kontingent zur Verfuumlgung
412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen
In den Rahmenbedingungen des Lehrplans Volksschule ist festgehalten
Die Verantwortung fuumlr die Berufswahl liegt bei den Schuumllerinnen und Schuumllern und de-
ren Erziehungsberechtigten Die Klassenlehrperson sorgt im Rahmen des Bildungsauf-
trags fuumlr die Koordination der Aktivitaumlten der verschiedenen Akteure (Schuumllerinnen und
Schuumller Erziehungsberechtigte Lehrbetriebe Berufs- und Laufbahnberatung usw)
und begleitet die Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der beruflichen Orientierung
und der Lehrstellensuche
Berufliche Orientierung wird in der Regel von der Klassenlehrperson unterrichtet Es
wird den Schulen empfohlen ein lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstel-
len Die Unterrichtszeit in Beruflicher Orientierung kann auch genutzt werden um klas-
senspezifische Anliegen zu bearbeiten
Im Fach Berufliche Orientierung sind zusaumltzlich folgende Kompetenzen des Fachbe-
reichslehrplans fuumlr Wirtschaft Arbeit Haushalt zu unterrichten
WAH11 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen uumlber die individuelle und gesellschaftli-
che Bedeutung von Arbeit nachdenken
WAH12 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen Anforderungen und Gestaltungsspiel-
raumlume in Arbeitswelten vergleichen
WAH52 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen soziale rechtliche und oumlkonomische
Aspekte im Alltag und im Zusammenleben recherchieren
laquoKlassenspezifische Anliegenraquo bedeutet etwa dass auftretende Spannungen im Klassen-
verband die einer Bearbeitung durch die ganze Klasse beduumlrfen geklaumlrt werden koumlnnen
oder die Zimmereinteilung des Winterlagers in diesem Zeitgefaumlss erfolgen kann Es ist
nicht im Sinne der Vorgaben dass waumlhrend der Unterrichtszeit fuumlr BO woumlchentlich eine
laquoKlassenstunderaquo zu lebenskundlichen Themen abgehalten wird Der Lehrplan fuumlr BO ist ndash
11
angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft
Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-
terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-
Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach
Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-
meinschaft (ERG) zu unterrichten
42 Lehrmittel
Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-
gebuch vom Schulverlag plus verwendet
Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene
empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-
richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-
gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO
und fuumlr WAH noumltig
Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den
Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche
Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst
rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-
ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-
delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen
43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk
Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen
und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und
zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung
dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch
Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist
44 Berufliche Nachbetreuung
Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich
Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die
Regelschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen
Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der
Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-
paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der
Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im
Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden
Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern
dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit
12
den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-
ratendem Sinn zur Verfuumlgung
Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder
nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem
Unterstuumltzungsbedarf
45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-
rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-
che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-
chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-
stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-
fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen
46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen
Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-
lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-
den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden
kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und
Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-
halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage
Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit
Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-
rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit
Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen
47 Berufswahlfahrplan
Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte
bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder
der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-
schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-
hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess
Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit
anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-
passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten
Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr
unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen
Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)
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In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-
len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert
und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-
sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus
einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-
wahlprozesses
Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-
gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden
14
5 Akteure
Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die
erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der
beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in
ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-
diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-
zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf
Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten
Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-
wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-
dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-
schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt
51 Die Schuumllerin der Schuumller
Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-
genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-
stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-
sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen
ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo
noumltig Unterstuumltzung in Anspruch
ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus
ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen
ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig
ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-
teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen
52 Die Erziehungsberechtigten
Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung
ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-
ten
ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis
des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-
veranstaltungen zum Thema teilnehmen
ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-
ratung (BLB)
ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der
Lehrstellensuche
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Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-
ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der
Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund
53 Die Schulleitung
Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der
Schuumllerinnen und Schuumller
Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine
wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte
abnehmende Schulen und Lehrbetriebe
ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-
rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-
staltungen
ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-
ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)
54 Die Klassenlehrperson
Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson
zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-
ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr
Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-
rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel
und Unterrichtsmaterialien
ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus
dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO
zugeordnet sind
ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-
terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln
ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-
spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen
zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den
Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen
ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben
an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen
ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit
Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben
Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-
wicklung
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ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und
zeigt Alternativen auf
Koordination
ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-
rufswahlfahrplan
ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen
Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten
ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB
ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-
renraquo und im Bewerbungsprozess
ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein
Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch
geuumlbt wird
ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management
Berufsbildung)
55 Die Lehrbetriebe
Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an
Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-
berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb
ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-
schuumllerinnen und -schuumller
ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem
Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf
ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit
ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-
bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter
56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-
matikmittelschule und Fachmittelschule
Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-
nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als
Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der
Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten
angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-
tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die
Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-
nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe
Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-
rechtigte uumlber ihr Angebot
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
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57 Die Berufsfachschule
Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an
welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere
der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an
welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht
also nicht die einzelne Berufsfachschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr
die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-
nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die
BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet
Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die
Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst
Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-
berechtigten uumlber das Angebot BM
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen
Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-
lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-
ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben
privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-
Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu
faumlllen
59 Die Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von
unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-
wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-
schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater
stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite
510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)
Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen
undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den
individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten
Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig
und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche
Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert
Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche
Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-
kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in
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Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson
soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen
511 Schulnahe Beratungsangebote
In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-
darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case
Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der
Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion
auch im Berufswahlprozess wahrnehmen
Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-
nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-
lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie
bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des
Datenschutzes sind einzuhalten
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6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept
Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung
vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-
gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-
rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen
Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-
wahl erhalten
Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen
61 Ziel und Zweck
ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird
herausgearbeitet
ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche
Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-
gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten
ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-
ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte
SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)
weitere
63 Fahrplan der Aktivitaumlten
ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-
zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-
niert
ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-
chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-
den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)
ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert
ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung
ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der
Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-
rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet
ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im
BO-Unterricht aufgenommen
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65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten
ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-
ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen
(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)
ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt
Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-
bei beruumlcksichtigt
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-
lerinnen und Schuumller
ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang
mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und
richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen
ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch
(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt
Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-
bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-
den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten
ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller
in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB
laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)
ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-
klaumlrt
ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und
entspricht den kantonalen Vorgaben
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)
ist beschrieben
ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit
Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-
gen ist geregelt
ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-
gelt
21
610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung
ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung
dazu ist erstellt
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den
Lehrbetrieben
ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-
len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen
ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und
Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder
von bestimmten Gruppen
ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich
auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist
festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-
ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das
Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert
ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und
Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet
ist ist beschrieben
ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-
chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit
erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)
ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und
-begleitung ist festgelegt
ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen
und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-
len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege
ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich
der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen
Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation
ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-
derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind
festgelegt
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ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
23
7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
24
Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
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Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
29
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
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Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
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9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
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Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
7
21 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung (hellgruumln)
BO ist ein Fachbereich der Oberstufe Fuumlr BO sind in der Lektionentafel drei bzw sechs
Wochenlektionen fuumlr die drei Oberstufenjahre aufgefuumlhrt Schuumllerinnen und Schuumller der
Realschule und der Kleinklasse Oberstufe haben doppelt so viel BO-Unterricht wie jene
der Sekundarschule und damit deutlich mehr Zeit fuumlrs Vermitteln der Lehrplan-Inhalte so-
wie fuumlr die Arbeit an der individuellen Berufswahl und deren Reflexion
Der Unterricht im Fachbereich BO erfordert ein Zusammenspiel mit den Fachbereichen
Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) und Deutsch
a Verbindung zum Fachbereich WAH
Der Unterricht im Fach BO im Kanton StGallen umfasst neben den im Fachbereichslehr-
plan BO aufgefuumlhrten Inhalten (Persoumlnlichkeitsprofil Bildungswege Berufs- und Arbeits-
welt Entscheidung und Umgang mit Schwierigkeiten Planung Umsetzung und Doku-
mentation) auch drei Kompetenzen aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit
Haushalt (WAH11 WAH12 WAH52) Es wurden also ndash als kantonsspezifische Be-
sonderheit ndash Lehrplan-Inhalte vom Fachbereich WAH zu BO verschoben Verschiedene
Lehrmittel fuumlr den Fachbereich WAH enthalten Unterrichtsmaterialien welche sich jenen
Inhaltsbereichen widmen die im Kanton StGallen im Fachbereich BO unterrichtet wer-
den Dies bedingt Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der WAH-Lehrperson
zum Einsatz des Lehrmittels
b Verbindung zum Fachbereich Deutsch
Das Verfassen der schriftlichen Bewerbungsunterlagen sowie die Vorbereitung auf muumlnd-
liche Vorstellungsgespraumlche sind im Lehrplan Volksschule dem Fachbereich Deutsch zu-
geordnet Diese Kompetenzen werden entsprechend im Deutsch-Unterricht erarbeitet
Dies erfordert Absprachen zwischen der Klassenlehrperson und der Deutschlehrperson
wobei der Berufswahlfahrplan bei der zeitlichen Planung der entsprechenden Unterrichts-
inhalte leitend sein soll
22 Begleitung im Berufswahlprozess (blau)
Der zweiteilige Auftrag fuumlr die Klassenlehrperson die den Fachbereich BO unterrichtet
umfasst neben dem oben beschriebenen Vermitteln der Lehrplan-Inhalte die Begleitung
aller Schuumllerinnen und Schuumller der Klasse in ihrem individuellen Berufswahlprozess
Dies umfasst die Aufgabe der Klassenlehrperson mit den Erziehungsberechtigten und mit
inner- und ausserschulischen Fachpersonen wie zB der BLB zusammenzuarbeiten Die
Klassenlehrperson stimmt den Unterricht besondere Unterrichtsveranstaltungen und die
Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren zeitlich und inhaltlich aufeinander ab
und orientiert sich dabei am Berufswahlfahrplan
Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller bei den Vorbereitungen fuumlr ihre Berufserkun-
dungen und laquoSchnupperlehrenraquo beim Kennenlernen weiterfuumlhrender Schulen sowie beim
Bewerbungs- und Vorstellungsprozess und haumllt sie dazu an ihr Vorgehen zu planen ihre
Erfahrungen zu reflektieren und die weiteren Schritte zu optimieren
8
3 Kernbotschaften
Berufliche Orientierung (BO) als Schulfach und Berufswahlvorbereitung als erwei-
tere Aufgabe der Klassenlehrperson der Oberstufe kurz erklaumlrt
31 Mehr als ein Schulfach
BO ist ein Schulfach mit Lehrplan-Inhalten aus BO und dem Fachbereichslehrplan fuumlr
Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) Gleichzeitig beinhaltet BO fuumlr die Lehrperson die das
Fach unterrichtet (idR die Klassenlehrperson) auch die Begleitung der einzelnen Schuuml-
lerin bzw des einzelnen Schuumllers im Berufswahlprozess und die Koordination der Aktivitauml-
ten rund um die Berufswahlvorbereitung der ganzen Klasse Damit stellt die Berufswahl
ein uumlbergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar
32 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson
Berufswahl ist eine Verbundaufgabe Die Klassenlehrperson ist zustaumlndig dass die richti-
gen Personen ndash Erziehungsberechtigte Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) usw ndash zum
passenden Zeitpunkt involviert werden Fuumlr eine gelingende Zusammenarbeit sind auch
Absprachen mit den Betrieben welche Berufswahlpraktika anbieten sowie mit den Schu-
len der Sekundarstufe II noumltig Es ist sinnvoll diese Koordination fuumlr die ganze Schule
oder sogar regional zu organisieren
33 Unterschiedliche Fahrplaumlne
Das Ziel ist klar Am Ende der obligatorischen Schulzeit haben alle Schuumllerinnen und
Schuumller eine fuumlr sie passende Anschlussloumlsung sei es in einer beruflichen Grundbildung
einer weiterfuumlhrenden Schule oder einer Zwischenloumlsung Der Berufswahlfahrplan der
Klasse und der Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin bzw des einzelnen Schuumllers
sind jedoch oft nicht identisch Die individuellen Berufswahlprozesse verlaufen in unter-
schiedlichen Tempi und Richtungen Der konstruktive und zielfuumlhrende Umgang mit die-
sen zeitlichen und thematischen Unterschieden ist anspruchsvoll und Aufgabe der zustaumln-
digen Klassenlehrperson
34 Unterstuumltzung und Orientierung in einem Konzept
Ein lokalesregionales Konzept Berufswahlvorbereitung unterstuumltzt die Lehrpersonen in
ihrer Arbeit dient der Information und Vernetzung und bietet Transparenz und Orientie-
rung fuumlr die weiteren Beteiligten (zB BLB Erziehungsberechtigte Schulen der Sekundar-
stufe II Lehrbetriebe usw) Wichtige Ablaumlufe und Standards sind vereinheitlicht und be-
schrieben Damit wird auch die Chancengerechtigkeit aller Schuumllerinnen und Schuumller si-
chergestellt
9
35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums
In bestimmten Bereichen draumlngen die Lehrbetriebe auf fruumlhere Lehrstellenvergabe als
dies aus Sicht der Schule gedacht ist Dadurch bleibt den Jugendlichen nicht immer aus-
reichend Zeit um sich ein breites Bild von den beruflichen und schulischen Moumlglichkeiten
zu verschaffen und verschiedene Berufe und Berufsfelder naumlher kennen zu lernen Die
Oberstufen sind aufgefordert diesem Trend zu laquoimmer fruumlherraquo nicht ungebremst Folge zu
leisten und wo moumlglich die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungsberechtigte da-
hingehend zu unterstuumltzen dass sie einen Uumlberblick uumlber das gesamte Spektrum der be-
ruflichen und schulischen Moumlglichkeiten erhalten und sich die noumltige Zeit fuumlr eine fundierte
Entscheidung lassen Eine sorgfaumlltige Wahl kommt auch der Wirtschaft zu Gute und beugt
Ausbildungsabbruumlchen vor
36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule
Der Entscheid fuumlr eine Berufslehre eine weiterfuumlhrende Schule oder eine Zwischenloumlsung
nach der Oberstufe ist das Resultat eines mehrjaumlhrigen Prozesses welcher bereits im Pri-
marschulalter beginnt Obwohl BO erst in der Oberstufe im Stundenplan erscheint ist das
Kennenlernen von Arbeitswelten bereits Thema in der Primarschule (NMG61 NMG62)
Auf dieser Stufe geht es darum Neugier und Interesse an den vielfaumlltigen beruflichen
Moumlglichkeiten zu wecken Es geht jedoch explizit nicht um die konkrete Berufswahl
37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren
Das duale Bildungssystem ist vielen Erziehungsberechtigten nicht mit all seinen Angebo-
ten bekannt besonders dann wenn sie selbst nicht in der Schweiz aufgewachsen sind
Neben der Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller auf ihrem Weg zur Berufswahl gilt
es die Erziehungsberechtigten ndash insbesondere zugezogene ndash fruumlhzeitig uumlber die zahlrei-
chen Wege im Schweizer Bildungssystem zu informieren Denn Verantwortlich fuumlr den
weiteren Ausbildungsweg ihrer Kinder sind die Erziehungsberechtigten Sie werden dabei
von der Schule unterstuumltzt Die Schule koordiniert die schulischen Aktivitaumlten in diesem
Bereich und uumlbernimmt dabei eine unterstuumltzende und begleitende Funktion
10
4 Kantonale Grundlagen
Gesetz Lehrplan Reglemente und Weisungen geben den Rahmen vor innerhalb
dessen das lokaleregionale Berufswahlkonzept erstellt wird
41 Lehrplan Volksschule StGallen
411 Lektionentafel
Die Volksschule bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller auf den Eintritt ins Berufsleben und
den Uumlbertritt in weiterfuumlhrende Schulen vor In der Oberstufe ist mit Berufliche Orientie-
rung (BO) ein eigener Fachbereich dazu ausgeschildert der im Kanton StGallen deutlich
staumlrker dotiert ist als in anderen Kantonen Waumlhrend die Lehrplanvorlage insgesamt eine
Jahreswochenlektion fuumlr BO vorsieht werden im Kanton StGallen an der Oberstufe 6
(Realschule) bzw 3 (Sekundarschule) Jahreswochenlektionen dafuumlr eingesetzt
Die Lektionentafel der Oberstufe bietet den Schulen die Moumlglichkeit Wahlfaumlcher nach ei-
genen Schwerpunkten anzubieten Fuumlr solche steht im Pool laquoAngebote der SchuleKir-
chenraquo (ASK) ein Lektionen-Kontingent zur Verfuumlgung
412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen
In den Rahmenbedingungen des Lehrplans Volksschule ist festgehalten
Die Verantwortung fuumlr die Berufswahl liegt bei den Schuumllerinnen und Schuumllern und de-
ren Erziehungsberechtigten Die Klassenlehrperson sorgt im Rahmen des Bildungsauf-
trags fuumlr die Koordination der Aktivitaumlten der verschiedenen Akteure (Schuumllerinnen und
Schuumller Erziehungsberechtigte Lehrbetriebe Berufs- und Laufbahnberatung usw)
und begleitet die Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der beruflichen Orientierung
und der Lehrstellensuche
Berufliche Orientierung wird in der Regel von der Klassenlehrperson unterrichtet Es
wird den Schulen empfohlen ein lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstel-
len Die Unterrichtszeit in Beruflicher Orientierung kann auch genutzt werden um klas-
senspezifische Anliegen zu bearbeiten
Im Fach Berufliche Orientierung sind zusaumltzlich folgende Kompetenzen des Fachbe-
reichslehrplans fuumlr Wirtschaft Arbeit Haushalt zu unterrichten
WAH11 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen uumlber die individuelle und gesellschaftli-
che Bedeutung von Arbeit nachdenken
WAH12 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen Anforderungen und Gestaltungsspiel-
raumlume in Arbeitswelten vergleichen
WAH52 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen soziale rechtliche und oumlkonomische
Aspekte im Alltag und im Zusammenleben recherchieren
laquoKlassenspezifische Anliegenraquo bedeutet etwa dass auftretende Spannungen im Klassen-
verband die einer Bearbeitung durch die ganze Klasse beduumlrfen geklaumlrt werden koumlnnen
oder die Zimmereinteilung des Winterlagers in diesem Zeitgefaumlss erfolgen kann Es ist
nicht im Sinne der Vorgaben dass waumlhrend der Unterrichtszeit fuumlr BO woumlchentlich eine
laquoKlassenstunderaquo zu lebenskundlichen Themen abgehalten wird Der Lehrplan fuumlr BO ist ndash
11
angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft
Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-
terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-
Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach
Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-
meinschaft (ERG) zu unterrichten
42 Lehrmittel
Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-
gebuch vom Schulverlag plus verwendet
Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene
empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-
richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-
gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO
und fuumlr WAH noumltig
Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den
Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche
Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst
rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-
ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-
delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen
43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk
Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen
und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und
zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung
dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch
Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist
44 Berufliche Nachbetreuung
Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich
Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die
Regelschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen
Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der
Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-
paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der
Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im
Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden
Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern
dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit
12
den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-
ratendem Sinn zur Verfuumlgung
Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder
nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem
Unterstuumltzungsbedarf
45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-
rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-
che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-
chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-
stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-
fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen
46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen
Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-
lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-
den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden
kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und
Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-
halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage
Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit
Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-
rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit
Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen
47 Berufswahlfahrplan
Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte
bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder
der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-
schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-
hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess
Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit
anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-
passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten
Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr
unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen
Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)
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In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-
len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert
und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-
sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus
einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-
wahlprozesses
Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-
gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden
14
5 Akteure
Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die
erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der
beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in
ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-
diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-
zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf
Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten
Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-
wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-
dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-
schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt
51 Die Schuumllerin der Schuumller
Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-
genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-
stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-
sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen
ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo
noumltig Unterstuumltzung in Anspruch
ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus
ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen
ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig
ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-
teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen
52 Die Erziehungsberechtigten
Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung
ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-
ten
ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis
des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-
veranstaltungen zum Thema teilnehmen
ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-
ratung (BLB)
ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der
Lehrstellensuche
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Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-
ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der
Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund
53 Die Schulleitung
Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der
Schuumllerinnen und Schuumller
Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine
wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte
abnehmende Schulen und Lehrbetriebe
ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-
rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-
staltungen
ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-
ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)
54 Die Klassenlehrperson
Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson
zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-
ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr
Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-
rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel
und Unterrichtsmaterialien
ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus
dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO
zugeordnet sind
ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-
terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln
ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-
spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen
zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den
Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen
ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben
an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen
ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit
Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben
Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-
wicklung
16
ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und
zeigt Alternativen auf
Koordination
ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-
rufswahlfahrplan
ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen
Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten
ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB
ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-
renraquo und im Bewerbungsprozess
ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein
Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch
geuumlbt wird
ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management
Berufsbildung)
55 Die Lehrbetriebe
Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an
Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-
berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb
ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-
schuumllerinnen und -schuumller
ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem
Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf
ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit
ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-
bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter
56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-
matikmittelschule und Fachmittelschule
Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-
nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als
Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der
Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten
angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-
tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die
Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-
nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe
Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-
rechtigte uumlber ihr Angebot
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
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57 Die Berufsfachschule
Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an
welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere
der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an
welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht
also nicht die einzelne Berufsfachschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr
die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-
nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die
BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet
Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die
Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst
Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-
berechtigten uumlber das Angebot BM
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen
Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-
lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-
ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben
privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-
Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu
faumlllen
59 Die Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von
unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-
wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-
schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater
stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite
510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)
Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen
undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den
individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten
Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig
und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche
Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert
Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche
Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-
kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in
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Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson
soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen
511 Schulnahe Beratungsangebote
In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-
darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case
Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der
Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion
auch im Berufswahlprozess wahrnehmen
Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-
nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-
lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie
bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des
Datenschutzes sind einzuhalten
19
6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept
Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung
vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-
gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-
rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen
Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-
wahl erhalten
Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen
61 Ziel und Zweck
ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird
herausgearbeitet
ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche
Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-
gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten
ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-
ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte
SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)
weitere
63 Fahrplan der Aktivitaumlten
ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-
zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-
niert
ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-
chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-
den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)
ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert
ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung
ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der
Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-
rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet
ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im
BO-Unterricht aufgenommen
20
65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten
ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-
ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen
(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)
ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt
Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-
bei beruumlcksichtigt
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-
lerinnen und Schuumller
ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang
mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und
richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen
ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch
(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt
Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-
bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-
den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten
ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller
in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB
laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)
ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-
klaumlrt
ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und
entspricht den kantonalen Vorgaben
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)
ist beschrieben
ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit
Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-
gen ist geregelt
ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-
gelt
21
610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung
ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung
dazu ist erstellt
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den
Lehrbetrieben
ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-
len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen
ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und
Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder
von bestimmten Gruppen
ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich
auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist
festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-
ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das
Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert
ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und
Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet
ist ist beschrieben
ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-
chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit
erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)
ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und
-begleitung ist festgelegt
ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen
und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-
len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege
ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich
der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen
Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation
ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-
derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind
festgelegt
22
ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
23
7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
24
Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
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Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
29
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
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Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
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Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
8
3 Kernbotschaften
Berufliche Orientierung (BO) als Schulfach und Berufswahlvorbereitung als erwei-
tere Aufgabe der Klassenlehrperson der Oberstufe kurz erklaumlrt
31 Mehr als ein Schulfach
BO ist ein Schulfach mit Lehrplan-Inhalten aus BO und dem Fachbereichslehrplan fuumlr
Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) Gleichzeitig beinhaltet BO fuumlr die Lehrperson die das
Fach unterrichtet (idR die Klassenlehrperson) auch die Begleitung der einzelnen Schuuml-
lerin bzw des einzelnen Schuumllers im Berufswahlprozess und die Koordination der Aktivitauml-
ten rund um die Berufswahlvorbereitung der ganzen Klasse Damit stellt die Berufswahl
ein uumlbergeordnetes Prinzip der Oberstufe dar
32 Verbundaufgabe koordiniert durch die Klassenlehrperson
Berufswahl ist eine Verbundaufgabe Die Klassenlehrperson ist zustaumlndig dass die richti-
gen Personen ndash Erziehungsberechtigte Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) usw ndash zum
passenden Zeitpunkt involviert werden Fuumlr eine gelingende Zusammenarbeit sind auch
Absprachen mit den Betrieben welche Berufswahlpraktika anbieten sowie mit den Schu-
len der Sekundarstufe II noumltig Es ist sinnvoll diese Koordination fuumlr die ganze Schule
oder sogar regional zu organisieren
33 Unterschiedliche Fahrplaumlne
Das Ziel ist klar Am Ende der obligatorischen Schulzeit haben alle Schuumllerinnen und
Schuumller eine fuumlr sie passende Anschlussloumlsung sei es in einer beruflichen Grundbildung
einer weiterfuumlhrenden Schule oder einer Zwischenloumlsung Der Berufswahlfahrplan der
Klasse und der Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin bzw des einzelnen Schuumllers
sind jedoch oft nicht identisch Die individuellen Berufswahlprozesse verlaufen in unter-
schiedlichen Tempi und Richtungen Der konstruktive und zielfuumlhrende Umgang mit die-
sen zeitlichen und thematischen Unterschieden ist anspruchsvoll und Aufgabe der zustaumln-
digen Klassenlehrperson
34 Unterstuumltzung und Orientierung in einem Konzept
Ein lokalesregionales Konzept Berufswahlvorbereitung unterstuumltzt die Lehrpersonen in
ihrer Arbeit dient der Information und Vernetzung und bietet Transparenz und Orientie-
rung fuumlr die weiteren Beteiligten (zB BLB Erziehungsberechtigte Schulen der Sekundar-
stufe II Lehrbetriebe usw) Wichtige Ablaumlufe und Standards sind vereinheitlicht und be-
schrieben Damit wird auch die Chancengerechtigkeit aller Schuumllerinnen und Schuumller si-
chergestellt
9
35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums
In bestimmten Bereichen draumlngen die Lehrbetriebe auf fruumlhere Lehrstellenvergabe als
dies aus Sicht der Schule gedacht ist Dadurch bleibt den Jugendlichen nicht immer aus-
reichend Zeit um sich ein breites Bild von den beruflichen und schulischen Moumlglichkeiten
zu verschaffen und verschiedene Berufe und Berufsfelder naumlher kennen zu lernen Die
Oberstufen sind aufgefordert diesem Trend zu laquoimmer fruumlherraquo nicht ungebremst Folge zu
leisten und wo moumlglich die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungsberechtigte da-
hingehend zu unterstuumltzen dass sie einen Uumlberblick uumlber das gesamte Spektrum der be-
ruflichen und schulischen Moumlglichkeiten erhalten und sich die noumltige Zeit fuumlr eine fundierte
Entscheidung lassen Eine sorgfaumlltige Wahl kommt auch der Wirtschaft zu Gute und beugt
Ausbildungsabbruumlchen vor
36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule
Der Entscheid fuumlr eine Berufslehre eine weiterfuumlhrende Schule oder eine Zwischenloumlsung
nach der Oberstufe ist das Resultat eines mehrjaumlhrigen Prozesses welcher bereits im Pri-
marschulalter beginnt Obwohl BO erst in der Oberstufe im Stundenplan erscheint ist das
Kennenlernen von Arbeitswelten bereits Thema in der Primarschule (NMG61 NMG62)
Auf dieser Stufe geht es darum Neugier und Interesse an den vielfaumlltigen beruflichen
Moumlglichkeiten zu wecken Es geht jedoch explizit nicht um die konkrete Berufswahl
37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren
Das duale Bildungssystem ist vielen Erziehungsberechtigten nicht mit all seinen Angebo-
ten bekannt besonders dann wenn sie selbst nicht in der Schweiz aufgewachsen sind
Neben der Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller auf ihrem Weg zur Berufswahl gilt
es die Erziehungsberechtigten ndash insbesondere zugezogene ndash fruumlhzeitig uumlber die zahlrei-
chen Wege im Schweizer Bildungssystem zu informieren Denn Verantwortlich fuumlr den
weiteren Ausbildungsweg ihrer Kinder sind die Erziehungsberechtigten Sie werden dabei
von der Schule unterstuumltzt Die Schule koordiniert die schulischen Aktivitaumlten in diesem
Bereich und uumlbernimmt dabei eine unterstuumltzende und begleitende Funktion
10
4 Kantonale Grundlagen
Gesetz Lehrplan Reglemente und Weisungen geben den Rahmen vor innerhalb
dessen das lokaleregionale Berufswahlkonzept erstellt wird
41 Lehrplan Volksschule StGallen
411 Lektionentafel
Die Volksschule bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller auf den Eintritt ins Berufsleben und
den Uumlbertritt in weiterfuumlhrende Schulen vor In der Oberstufe ist mit Berufliche Orientie-
rung (BO) ein eigener Fachbereich dazu ausgeschildert der im Kanton StGallen deutlich
staumlrker dotiert ist als in anderen Kantonen Waumlhrend die Lehrplanvorlage insgesamt eine
Jahreswochenlektion fuumlr BO vorsieht werden im Kanton StGallen an der Oberstufe 6
(Realschule) bzw 3 (Sekundarschule) Jahreswochenlektionen dafuumlr eingesetzt
Die Lektionentafel der Oberstufe bietet den Schulen die Moumlglichkeit Wahlfaumlcher nach ei-
genen Schwerpunkten anzubieten Fuumlr solche steht im Pool laquoAngebote der SchuleKir-
chenraquo (ASK) ein Lektionen-Kontingent zur Verfuumlgung
412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen
In den Rahmenbedingungen des Lehrplans Volksschule ist festgehalten
Die Verantwortung fuumlr die Berufswahl liegt bei den Schuumllerinnen und Schuumllern und de-
ren Erziehungsberechtigten Die Klassenlehrperson sorgt im Rahmen des Bildungsauf-
trags fuumlr die Koordination der Aktivitaumlten der verschiedenen Akteure (Schuumllerinnen und
Schuumller Erziehungsberechtigte Lehrbetriebe Berufs- und Laufbahnberatung usw)
und begleitet die Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der beruflichen Orientierung
und der Lehrstellensuche
Berufliche Orientierung wird in der Regel von der Klassenlehrperson unterrichtet Es
wird den Schulen empfohlen ein lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstel-
len Die Unterrichtszeit in Beruflicher Orientierung kann auch genutzt werden um klas-
senspezifische Anliegen zu bearbeiten
Im Fach Berufliche Orientierung sind zusaumltzlich folgende Kompetenzen des Fachbe-
reichslehrplans fuumlr Wirtschaft Arbeit Haushalt zu unterrichten
WAH11 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen uumlber die individuelle und gesellschaftli-
che Bedeutung von Arbeit nachdenken
WAH12 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen Anforderungen und Gestaltungsspiel-
raumlume in Arbeitswelten vergleichen
WAH52 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen soziale rechtliche und oumlkonomische
Aspekte im Alltag und im Zusammenleben recherchieren
laquoKlassenspezifische Anliegenraquo bedeutet etwa dass auftretende Spannungen im Klassen-
verband die einer Bearbeitung durch die ganze Klasse beduumlrfen geklaumlrt werden koumlnnen
oder die Zimmereinteilung des Winterlagers in diesem Zeitgefaumlss erfolgen kann Es ist
nicht im Sinne der Vorgaben dass waumlhrend der Unterrichtszeit fuumlr BO woumlchentlich eine
laquoKlassenstunderaquo zu lebenskundlichen Themen abgehalten wird Der Lehrplan fuumlr BO ist ndash
11
angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft
Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-
terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-
Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach
Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-
meinschaft (ERG) zu unterrichten
42 Lehrmittel
Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-
gebuch vom Schulverlag plus verwendet
Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene
empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-
richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-
gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO
und fuumlr WAH noumltig
Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den
Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche
Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst
rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-
ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-
delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen
43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk
Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen
und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und
zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung
dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch
Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist
44 Berufliche Nachbetreuung
Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich
Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die
Regelschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen
Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der
Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-
paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der
Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im
Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden
Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern
dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit
12
den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-
ratendem Sinn zur Verfuumlgung
Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder
nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem
Unterstuumltzungsbedarf
45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-
rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-
che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-
chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-
stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-
fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen
46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen
Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-
lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-
den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden
kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und
Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-
halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage
Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit
Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-
rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit
Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen
47 Berufswahlfahrplan
Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte
bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder
der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-
schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-
hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess
Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit
anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-
passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten
Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr
unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen
Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)
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In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-
len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert
und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-
sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus
einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-
wahlprozesses
Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-
gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden
14
5 Akteure
Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die
erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der
beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in
ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-
diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-
zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf
Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten
Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-
wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-
dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-
schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt
51 Die Schuumllerin der Schuumller
Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-
genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-
stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-
sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen
ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo
noumltig Unterstuumltzung in Anspruch
ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus
ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen
ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig
ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-
teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen
52 Die Erziehungsberechtigten
Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung
ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-
ten
ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis
des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-
veranstaltungen zum Thema teilnehmen
ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-
ratung (BLB)
ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der
Lehrstellensuche
15
Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-
ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der
Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund
53 Die Schulleitung
Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der
Schuumllerinnen und Schuumller
Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine
wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte
abnehmende Schulen und Lehrbetriebe
ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-
rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-
staltungen
ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-
ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)
54 Die Klassenlehrperson
Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson
zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-
ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr
Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-
rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel
und Unterrichtsmaterialien
ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus
dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO
zugeordnet sind
ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-
terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln
ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-
spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen
zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den
Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen
ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben
an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen
ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit
Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben
Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-
wicklung
16
ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und
zeigt Alternativen auf
Koordination
ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-
rufswahlfahrplan
ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen
Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten
ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB
ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-
renraquo und im Bewerbungsprozess
ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein
Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch
geuumlbt wird
ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management
Berufsbildung)
55 Die Lehrbetriebe
Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an
Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-
berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb
ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-
schuumllerinnen und -schuumller
ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem
Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf
ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit
ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-
bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter
56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-
matikmittelschule und Fachmittelschule
Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-
nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als
Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der
Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten
angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-
tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die
Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-
nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe
Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-
rechtigte uumlber ihr Angebot
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
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57 Die Berufsfachschule
Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an
welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere
der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an
welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht
also nicht die einzelne Berufsfachschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr
die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-
nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die
BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet
Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die
Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst
Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-
berechtigten uumlber das Angebot BM
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen
Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-
lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-
ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben
privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-
Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu
faumlllen
59 Die Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von
unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-
wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-
schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater
stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite
510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)
Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen
undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den
individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten
Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig
und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche
Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert
Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche
Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-
kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in
18
Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson
soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen
511 Schulnahe Beratungsangebote
In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-
darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case
Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der
Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion
auch im Berufswahlprozess wahrnehmen
Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-
nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-
lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie
bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des
Datenschutzes sind einzuhalten
19
6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept
Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung
vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-
gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-
rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen
Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-
wahl erhalten
Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen
61 Ziel und Zweck
ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird
herausgearbeitet
ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche
Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-
gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten
ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-
ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte
SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)
weitere
63 Fahrplan der Aktivitaumlten
ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-
zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-
niert
ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-
chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-
den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)
ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert
ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung
ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der
Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-
rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet
ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im
BO-Unterricht aufgenommen
20
65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten
ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-
ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen
(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)
ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt
Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-
bei beruumlcksichtigt
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-
lerinnen und Schuumller
ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang
mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und
richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen
ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch
(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt
Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-
bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-
den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten
ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller
in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB
laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)
ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-
klaumlrt
ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und
entspricht den kantonalen Vorgaben
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)
ist beschrieben
ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit
Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-
gen ist geregelt
ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-
gelt
21
610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung
ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung
dazu ist erstellt
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den
Lehrbetrieben
ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-
len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen
ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und
Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder
von bestimmten Gruppen
ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich
auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist
festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-
ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das
Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert
ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und
Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet
ist ist beschrieben
ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-
chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit
erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)
ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und
-begleitung ist festgelegt
ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen
und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-
len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege
ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich
der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen
Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation
ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-
derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind
festgelegt
22
ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
23
7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
24
Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
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Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
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82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
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Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
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Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
9
35 Zeit fuumlrs Kennenlernen des gesamten Spektrums
In bestimmten Bereichen draumlngen die Lehrbetriebe auf fruumlhere Lehrstellenvergabe als
dies aus Sicht der Schule gedacht ist Dadurch bleibt den Jugendlichen nicht immer aus-
reichend Zeit um sich ein breites Bild von den beruflichen und schulischen Moumlglichkeiten
zu verschaffen und verschiedene Berufe und Berufsfelder naumlher kennen zu lernen Die
Oberstufen sind aufgefordert diesem Trend zu laquoimmer fruumlherraquo nicht ungebremst Folge zu
leisten und wo moumlglich die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungsberechtigte da-
hingehend zu unterstuumltzen dass sie einen Uumlberblick uumlber das gesamte Spektrum der be-
ruflichen und schulischen Moumlglichkeiten erhalten und sich die noumltige Zeit fuumlr eine fundierte
Entscheidung lassen Eine sorgfaumlltige Wahl kommt auch der Wirtschaft zu Gute und beugt
Ausbildungsabbruumlchen vor
36 Erstes Kennenlernen der Arbeitswelten in der Primarschule
Der Entscheid fuumlr eine Berufslehre eine weiterfuumlhrende Schule oder eine Zwischenloumlsung
nach der Oberstufe ist das Resultat eines mehrjaumlhrigen Prozesses welcher bereits im Pri-
marschulalter beginnt Obwohl BO erst in der Oberstufe im Stundenplan erscheint ist das
Kennenlernen von Arbeitswelten bereits Thema in der Primarschule (NMG61 NMG62)
Auf dieser Stufe geht es darum Neugier und Interesse an den vielfaumlltigen beruflichen
Moumlglichkeiten zu wecken Es geht jedoch explizit nicht um die konkrete Berufswahl
37 Die Erziehungsberechtigten gut informieren
Das duale Bildungssystem ist vielen Erziehungsberechtigten nicht mit all seinen Angebo-
ten bekannt besonders dann wenn sie selbst nicht in der Schweiz aufgewachsen sind
Neben der Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller auf ihrem Weg zur Berufswahl gilt
es die Erziehungsberechtigten ndash insbesondere zugezogene ndash fruumlhzeitig uumlber die zahlrei-
chen Wege im Schweizer Bildungssystem zu informieren Denn Verantwortlich fuumlr den
weiteren Ausbildungsweg ihrer Kinder sind die Erziehungsberechtigten Sie werden dabei
von der Schule unterstuumltzt Die Schule koordiniert die schulischen Aktivitaumlten in diesem
Bereich und uumlbernimmt dabei eine unterstuumltzende und begleitende Funktion
10
4 Kantonale Grundlagen
Gesetz Lehrplan Reglemente und Weisungen geben den Rahmen vor innerhalb
dessen das lokaleregionale Berufswahlkonzept erstellt wird
41 Lehrplan Volksschule StGallen
411 Lektionentafel
Die Volksschule bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller auf den Eintritt ins Berufsleben und
den Uumlbertritt in weiterfuumlhrende Schulen vor In der Oberstufe ist mit Berufliche Orientie-
rung (BO) ein eigener Fachbereich dazu ausgeschildert der im Kanton StGallen deutlich
staumlrker dotiert ist als in anderen Kantonen Waumlhrend die Lehrplanvorlage insgesamt eine
Jahreswochenlektion fuumlr BO vorsieht werden im Kanton StGallen an der Oberstufe 6
(Realschule) bzw 3 (Sekundarschule) Jahreswochenlektionen dafuumlr eingesetzt
Die Lektionentafel der Oberstufe bietet den Schulen die Moumlglichkeit Wahlfaumlcher nach ei-
genen Schwerpunkten anzubieten Fuumlr solche steht im Pool laquoAngebote der SchuleKir-
chenraquo (ASK) ein Lektionen-Kontingent zur Verfuumlgung
412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen
In den Rahmenbedingungen des Lehrplans Volksschule ist festgehalten
Die Verantwortung fuumlr die Berufswahl liegt bei den Schuumllerinnen und Schuumllern und de-
ren Erziehungsberechtigten Die Klassenlehrperson sorgt im Rahmen des Bildungsauf-
trags fuumlr die Koordination der Aktivitaumlten der verschiedenen Akteure (Schuumllerinnen und
Schuumller Erziehungsberechtigte Lehrbetriebe Berufs- und Laufbahnberatung usw)
und begleitet die Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der beruflichen Orientierung
und der Lehrstellensuche
Berufliche Orientierung wird in der Regel von der Klassenlehrperson unterrichtet Es
wird den Schulen empfohlen ein lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstel-
len Die Unterrichtszeit in Beruflicher Orientierung kann auch genutzt werden um klas-
senspezifische Anliegen zu bearbeiten
Im Fach Berufliche Orientierung sind zusaumltzlich folgende Kompetenzen des Fachbe-
reichslehrplans fuumlr Wirtschaft Arbeit Haushalt zu unterrichten
WAH11 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen uumlber die individuelle und gesellschaftli-
che Bedeutung von Arbeit nachdenken
WAH12 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen Anforderungen und Gestaltungsspiel-
raumlume in Arbeitswelten vergleichen
WAH52 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen soziale rechtliche und oumlkonomische
Aspekte im Alltag und im Zusammenleben recherchieren
laquoKlassenspezifische Anliegenraquo bedeutet etwa dass auftretende Spannungen im Klassen-
verband die einer Bearbeitung durch die ganze Klasse beduumlrfen geklaumlrt werden koumlnnen
oder die Zimmereinteilung des Winterlagers in diesem Zeitgefaumlss erfolgen kann Es ist
nicht im Sinne der Vorgaben dass waumlhrend der Unterrichtszeit fuumlr BO woumlchentlich eine
laquoKlassenstunderaquo zu lebenskundlichen Themen abgehalten wird Der Lehrplan fuumlr BO ist ndash
11
angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft
Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-
terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-
Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach
Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-
meinschaft (ERG) zu unterrichten
42 Lehrmittel
Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-
gebuch vom Schulverlag plus verwendet
Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene
empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-
richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-
gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO
und fuumlr WAH noumltig
Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den
Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche
Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst
rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-
ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-
delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen
43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk
Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen
und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und
zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung
dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch
Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist
44 Berufliche Nachbetreuung
Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich
Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die
Regelschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen
Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der
Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-
paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der
Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im
Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden
Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern
dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit
12
den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-
ratendem Sinn zur Verfuumlgung
Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder
nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem
Unterstuumltzungsbedarf
45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-
rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-
che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-
chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-
stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-
fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen
46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen
Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-
lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-
den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden
kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und
Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-
halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage
Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit
Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-
rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit
Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen
47 Berufswahlfahrplan
Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte
bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder
der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-
schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-
hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess
Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit
anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-
passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten
Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr
unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen
Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)
13
In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-
len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert
und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-
sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus
einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-
wahlprozesses
Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-
gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden
14
5 Akteure
Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die
erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der
beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in
ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-
diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-
zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf
Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten
Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-
wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-
dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-
schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt
51 Die Schuumllerin der Schuumller
Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-
genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-
stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-
sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen
ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo
noumltig Unterstuumltzung in Anspruch
ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus
ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen
ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig
ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-
teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen
52 Die Erziehungsberechtigten
Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung
ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-
ten
ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis
des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-
veranstaltungen zum Thema teilnehmen
ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-
ratung (BLB)
ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der
Lehrstellensuche
15
Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-
ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der
Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund
53 Die Schulleitung
Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der
Schuumllerinnen und Schuumller
Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine
wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte
abnehmende Schulen und Lehrbetriebe
ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-
rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-
staltungen
ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-
ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)
54 Die Klassenlehrperson
Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson
zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-
ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr
Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-
rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel
und Unterrichtsmaterialien
ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus
dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO
zugeordnet sind
ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-
terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln
ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-
spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen
zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den
Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen
ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben
an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen
ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit
Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben
Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-
wicklung
16
ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und
zeigt Alternativen auf
Koordination
ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-
rufswahlfahrplan
ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen
Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten
ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB
ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-
renraquo und im Bewerbungsprozess
ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein
Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch
geuumlbt wird
ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management
Berufsbildung)
55 Die Lehrbetriebe
Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an
Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-
berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb
ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-
schuumllerinnen und -schuumller
ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem
Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf
ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit
ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-
bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter
56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-
matikmittelschule und Fachmittelschule
Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-
nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als
Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der
Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten
angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-
tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die
Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-
nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe
Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-
rechtigte uumlber ihr Angebot
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
17
57 Die Berufsfachschule
Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an
welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere
der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an
welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht
also nicht die einzelne Berufsfachschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr
die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-
nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die
BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet
Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die
Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst
Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-
berechtigten uumlber das Angebot BM
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen
Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-
lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-
ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben
privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-
Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu
faumlllen
59 Die Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von
unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-
wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-
schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater
stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite
510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)
Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen
undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den
individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten
Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig
und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche
Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert
Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche
Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-
kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in
18
Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson
soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen
511 Schulnahe Beratungsangebote
In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-
darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case
Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der
Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion
auch im Berufswahlprozess wahrnehmen
Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-
nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-
lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie
bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des
Datenschutzes sind einzuhalten
19
6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept
Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung
vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-
gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-
rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen
Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-
wahl erhalten
Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen
61 Ziel und Zweck
ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird
herausgearbeitet
ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche
Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-
gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten
ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-
ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte
SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)
weitere
63 Fahrplan der Aktivitaumlten
ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-
zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-
niert
ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-
chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-
den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)
ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert
ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung
ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der
Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-
rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet
ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im
BO-Unterricht aufgenommen
20
65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten
ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-
ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen
(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)
ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt
Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-
bei beruumlcksichtigt
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-
lerinnen und Schuumller
ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang
mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und
richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen
ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch
(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt
Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-
bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-
den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten
ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller
in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB
laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)
ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-
klaumlrt
ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und
entspricht den kantonalen Vorgaben
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)
ist beschrieben
ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit
Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-
gen ist geregelt
ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-
gelt
21
610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung
ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung
dazu ist erstellt
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den
Lehrbetrieben
ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-
len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen
ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und
Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder
von bestimmten Gruppen
ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich
auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist
festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-
ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das
Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert
ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und
Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet
ist ist beschrieben
ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-
chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit
erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)
ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und
-begleitung ist festgelegt
ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen
und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-
len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege
ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich
der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen
Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation
ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-
derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind
festgelegt
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ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
23
7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
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Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
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Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
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82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
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Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
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Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
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haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
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Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
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Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
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4 Kantonale Grundlagen
Gesetz Lehrplan Reglemente und Weisungen geben den Rahmen vor innerhalb
dessen das lokaleregionale Berufswahlkonzept erstellt wird
41 Lehrplan Volksschule StGallen
411 Lektionentafel
Die Volksschule bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller auf den Eintritt ins Berufsleben und
den Uumlbertritt in weiterfuumlhrende Schulen vor In der Oberstufe ist mit Berufliche Orientie-
rung (BO) ein eigener Fachbereich dazu ausgeschildert der im Kanton StGallen deutlich
staumlrker dotiert ist als in anderen Kantonen Waumlhrend die Lehrplanvorlage insgesamt eine
Jahreswochenlektion fuumlr BO vorsieht werden im Kanton StGallen an der Oberstufe 6
(Realschule) bzw 3 (Sekundarschule) Jahreswochenlektionen dafuumlr eingesetzt
Die Lektionentafel der Oberstufe bietet den Schulen die Moumlglichkeit Wahlfaumlcher nach ei-
genen Schwerpunkten anzubieten Fuumlr solche steht im Pool laquoAngebote der SchuleKir-
chenraquo (ASK) ein Lektionen-Kontingent zur Verfuumlgung
412 Kantonsspezifische Ausfuumlhrungen
In den Rahmenbedingungen des Lehrplans Volksschule ist festgehalten
Die Verantwortung fuumlr die Berufswahl liegt bei den Schuumllerinnen und Schuumllern und de-
ren Erziehungsberechtigten Die Klassenlehrperson sorgt im Rahmen des Bildungsauf-
trags fuumlr die Koordination der Aktivitaumlten der verschiedenen Akteure (Schuumllerinnen und
Schuumller Erziehungsberechtigte Lehrbetriebe Berufs- und Laufbahnberatung usw)
und begleitet die Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der beruflichen Orientierung
und der Lehrstellensuche
Berufliche Orientierung wird in der Regel von der Klassenlehrperson unterrichtet Es
wird den Schulen empfohlen ein lokales oder regionales Berufswahlkonzept zu erstel-
len Die Unterrichtszeit in Beruflicher Orientierung kann auch genutzt werden um klas-
senspezifische Anliegen zu bearbeiten
Im Fach Berufliche Orientierung sind zusaumltzlich folgende Kompetenzen des Fachbe-
reichslehrplans fuumlr Wirtschaft Arbeit Haushalt zu unterrichten
WAH11 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen uumlber die individuelle und gesellschaftli-
che Bedeutung von Arbeit nachdenken
WAH12 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen Anforderungen und Gestaltungsspiel-
raumlume in Arbeitswelten vergleichen
WAH52 Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen soziale rechtliche und oumlkonomische
Aspekte im Alltag und im Zusammenleben recherchieren
laquoKlassenspezifische Anliegenraquo bedeutet etwa dass auftretende Spannungen im Klassen-
verband die einer Bearbeitung durch die ganze Klasse beduumlrfen geklaumlrt werden koumlnnen
oder die Zimmereinteilung des Winterlagers in diesem Zeitgefaumlss erfolgen kann Es ist
nicht im Sinne der Vorgaben dass waumlhrend der Unterrichtszeit fuumlr BO woumlchentlich eine
laquoKlassenstunderaquo zu lebenskundlichen Themen abgehalten wird Der Lehrplan fuumlr BO ist ndash
11
angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft
Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-
terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-
Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach
Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-
meinschaft (ERG) zu unterrichten
42 Lehrmittel
Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-
gebuch vom Schulverlag plus verwendet
Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene
empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-
richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-
gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO
und fuumlr WAH noumltig
Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den
Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche
Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst
rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-
ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-
delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen
43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk
Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen
und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und
zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung
dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch
Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist
44 Berufliche Nachbetreuung
Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich
Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die
Regelschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen
Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der
Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-
paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der
Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im
Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden
Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern
dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit
12
den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-
ratendem Sinn zur Verfuumlgung
Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder
nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem
Unterstuumltzungsbedarf
45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-
rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-
che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-
chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-
stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-
fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen
46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen
Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-
lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-
den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden
kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und
Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-
halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage
Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit
Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-
rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit
Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen
47 Berufswahlfahrplan
Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte
bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder
der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-
schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-
hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess
Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit
anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-
passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten
Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr
unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen
Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)
13
In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-
len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert
und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-
sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus
einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-
wahlprozesses
Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-
gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden
14
5 Akteure
Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die
erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der
beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in
ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-
diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-
zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf
Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten
Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-
wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-
dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-
schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt
51 Die Schuumllerin der Schuumller
Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-
genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-
stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-
sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen
ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo
noumltig Unterstuumltzung in Anspruch
ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus
ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen
ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig
ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-
teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen
52 Die Erziehungsberechtigten
Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung
ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-
ten
ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis
des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-
veranstaltungen zum Thema teilnehmen
ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-
ratung (BLB)
ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der
Lehrstellensuche
15
Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-
ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der
Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund
53 Die Schulleitung
Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der
Schuumllerinnen und Schuumller
Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine
wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte
abnehmende Schulen und Lehrbetriebe
ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-
rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-
staltungen
ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-
ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)
54 Die Klassenlehrperson
Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson
zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-
ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr
Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-
rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel
und Unterrichtsmaterialien
ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus
dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO
zugeordnet sind
ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-
terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln
ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-
spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen
zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den
Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen
ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben
an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen
ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit
Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben
Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-
wicklung
16
ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und
zeigt Alternativen auf
Koordination
ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-
rufswahlfahrplan
ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen
Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten
ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB
ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-
renraquo und im Bewerbungsprozess
ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein
Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch
geuumlbt wird
ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management
Berufsbildung)
55 Die Lehrbetriebe
Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an
Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-
berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb
ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-
schuumllerinnen und -schuumller
ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem
Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf
ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit
ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-
bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter
56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-
matikmittelschule und Fachmittelschule
Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-
nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als
Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der
Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten
angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-
tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die
Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-
nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe
Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-
rechtigte uumlber ihr Angebot
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
17
57 Die Berufsfachschule
Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an
welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere
der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an
welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht
also nicht die einzelne Berufsfachschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr
die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-
nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die
BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet
Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die
Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst
Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-
berechtigten uumlber das Angebot BM
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen
Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-
lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-
ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben
privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-
Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu
faumlllen
59 Die Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von
unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-
wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-
schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater
stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite
510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)
Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen
undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den
individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten
Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig
und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche
Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert
Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche
Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-
kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in
18
Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson
soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen
511 Schulnahe Beratungsangebote
In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-
darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case
Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der
Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion
auch im Berufswahlprozess wahrnehmen
Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-
nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-
lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie
bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des
Datenschutzes sind einzuhalten
19
6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept
Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung
vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-
gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-
rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen
Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-
wahl erhalten
Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen
61 Ziel und Zweck
ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird
herausgearbeitet
ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche
Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-
gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten
ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-
ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte
SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)
weitere
63 Fahrplan der Aktivitaumlten
ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-
zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-
niert
ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-
chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-
den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)
ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert
ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung
ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der
Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-
rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet
ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im
BO-Unterricht aufgenommen
20
65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten
ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-
ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen
(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)
ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt
Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-
bei beruumlcksichtigt
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-
lerinnen und Schuumller
ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang
mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und
richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen
ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch
(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt
Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-
bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-
den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten
ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller
in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB
laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)
ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-
klaumlrt
ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und
entspricht den kantonalen Vorgaben
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)
ist beschrieben
ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit
Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-
gen ist geregelt
ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-
gelt
21
610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung
ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung
dazu ist erstellt
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den
Lehrbetrieben
ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-
len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen
ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und
Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder
von bestimmten Gruppen
ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich
auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist
festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-
ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das
Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert
ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und
Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet
ist ist beschrieben
ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-
chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit
erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)
ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und
-begleitung ist festgelegt
ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen
und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-
len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege
ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich
der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen
Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation
ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-
derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind
festgelegt
22
ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
23
7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
24
Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
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Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
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82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
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Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
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Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
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haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
11
angereichert mit den drei Kompetenzaufbauten aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft
Arbeit Haushalt (WAH) ndash bereits reich bestuumlckt und fuumlllt die zur Verfuumlgung stehende Un-
terrichtszeit im Fach BO aus Die Inhalte zum Bereich Lebenskunde die im Vorgaumlnger-
Lehrplan zusammen mit der Berufswahlvorbereitung und Gesundheitsfoumlrderung im Fach
Individuum und Gemeinschaft bearbeitet wurden sind neu im Fach Ethik Religionen Ge-
meinschaft (ERG) zu unterrichten
42 Lehrmittel
Als obligatorisches Lehrmittel der Oberstufe wird im Kanton StGallen das Berufswahlta-
gebuch vom Schulverlag plus verwendet
Zur Vermittlung der Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan WAH bieten verschiedene
empfohlene WAH-Lehrmittel diverse Unterrichtsunterlagen an Sie koumlnnen im BO-Unter-
richt eingesetzt werden Je Schuumllerin und Schuumller steht jeweils ein Lehrmittel zur Verfuuml-
gung Daher sind Absprachen zum Lehrmitteleinsatz zwischen den Lehrpersonen fuumlr BO
und fuumlr WAH noumltig
Wenn an einer Schule die Lehrmittel WAH mit Status laquoempfohlenraquo (durch den
Kanton finanziert) eingesetzt werden koumlnnen diese auch fuumlr das Fach Berufliche
Orientierung verwendet werden Das WAH-Lehrmittel laquoAlltagsstarkraquo umfasst
rund 60 Seiten und eignet sich zum Unterrichten jener Kompetenzen die im Kan-
ton StGallen aus dem WAH-Lehrplan dem Fach BO zugeordnet sind laquoWAHan-
delnraquo bietet ebenfalls Unterrichtsmaterial fuumlr diese Kompetenzen
43 Lernfoumlrdersystem Lernpass plus mit Stellwerk
Das Lernfoumlrdersystem laquoLernpass plusraquo fuumlr die Oberstufe ermoumlglicht es den Schuumllerinnen
und Schuumllern ihre Kompetenzen in bestimmten Fach- und Teilbereichen festzustellen und
zu erweitern Integriert in laquoLernpass plusraquo ist der Stellwerk-Test als Standortbestimmung
dessen Durchfuumlhrung in der 2 und in der 3 Oberstufe in den Faumlchern Deutsch Englisch
Franzoumlsisch und Mathematik obligatorisch ist
44 Berufliche Nachbetreuung
Die Berufliche Nachbetreuung ist Teil des Grundangebots der Regelschule im Bereich
Sonderpaumldagogik und ist beschrieben im kantonalen Sonderpaumldagogik-Konzept fuumlr die
Regelschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lernzielen im Rahmen der integrativen
Schulungsform sowie Schuumllerinnen und Schuumller der Kleinklassen koumlnnen waumlhrend der
Lehre oder Attestlehre durch die Schulische Heilpaumldagogin bzw den Schulischen Heil-
paumldagogen oder ndash falls es die Situation vor Ort erfordert ndash durch die Lehrperson der
Realklasse in der Organisation des Lernens in der Vorbereitung auf Pruumlfungen und im
Erledigen von Hausaufgaben unterstuumltzt werden
Die mit der beruflichen Nachbetreuung beauftragte Lehrperson steht auch den Eltern
dem Lehrbetrieb und der Berufsfachschule bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit
12
den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-
ratendem Sinn zur Verfuumlgung
Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder
nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem
Unterstuumltzungsbedarf
45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-
rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-
che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-
chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-
stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-
fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen
46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen
Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-
lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-
den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden
kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und
Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-
halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage
Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit
Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-
rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit
Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen
47 Berufswahlfahrplan
Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte
bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder
der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-
schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-
hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess
Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit
anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-
passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten
Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr
unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen
Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)
13
In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-
len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert
und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-
sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus
einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-
wahlprozesses
Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-
gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden
14
5 Akteure
Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die
erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der
beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in
ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-
diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-
zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf
Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten
Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-
wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-
dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-
schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt
51 Die Schuumllerin der Schuumller
Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-
genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-
stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-
sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen
ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo
noumltig Unterstuumltzung in Anspruch
ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus
ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen
ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig
ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-
teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen
52 Die Erziehungsberechtigten
Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung
ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-
ten
ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis
des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-
veranstaltungen zum Thema teilnehmen
ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-
ratung (BLB)
ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der
Lehrstellensuche
15
Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-
ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der
Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund
53 Die Schulleitung
Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der
Schuumllerinnen und Schuumller
Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine
wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte
abnehmende Schulen und Lehrbetriebe
ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-
rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-
staltungen
ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-
ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)
54 Die Klassenlehrperson
Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson
zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-
ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr
Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-
rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel
und Unterrichtsmaterialien
ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus
dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO
zugeordnet sind
ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-
terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln
ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-
spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen
zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den
Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen
ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben
an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen
ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit
Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben
Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-
wicklung
16
ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und
zeigt Alternativen auf
Koordination
ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-
rufswahlfahrplan
ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen
Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten
ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB
ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-
renraquo und im Bewerbungsprozess
ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein
Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch
geuumlbt wird
ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management
Berufsbildung)
55 Die Lehrbetriebe
Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an
Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-
berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb
ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-
schuumllerinnen und -schuumller
ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem
Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf
ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit
ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-
bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter
56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-
matikmittelschule und Fachmittelschule
Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-
nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als
Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der
Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten
angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-
tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die
Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-
nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe
Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-
rechtigte uumlber ihr Angebot
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
17
57 Die Berufsfachschule
Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an
welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere
der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an
welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht
also nicht die einzelne Berufsfachschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr
die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-
nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die
BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet
Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die
Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst
Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-
berechtigten uumlber das Angebot BM
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen
Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-
lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-
ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben
privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-
Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu
faumlllen
59 Die Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von
unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-
wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-
schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater
stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite
510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)
Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen
undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den
individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten
Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig
und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche
Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert
Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche
Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-
kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in
18
Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson
soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen
511 Schulnahe Beratungsangebote
In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-
darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case
Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der
Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion
auch im Berufswahlprozess wahrnehmen
Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-
nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-
lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie
bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des
Datenschutzes sind einzuhalten
19
6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept
Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung
vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-
gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-
rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen
Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-
wahl erhalten
Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen
61 Ziel und Zweck
ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird
herausgearbeitet
ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche
Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-
gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten
ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-
ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte
SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)
weitere
63 Fahrplan der Aktivitaumlten
ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-
zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-
niert
ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-
chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-
den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)
ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert
ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung
ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der
Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-
rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet
ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im
BO-Unterricht aufgenommen
20
65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten
ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-
ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen
(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)
ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt
Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-
bei beruumlcksichtigt
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-
lerinnen und Schuumller
ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang
mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und
richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen
ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch
(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt
Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-
bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-
den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten
ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller
in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB
laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)
ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-
klaumlrt
ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und
entspricht den kantonalen Vorgaben
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)
ist beschrieben
ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit
Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-
gen ist geregelt
ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-
gelt
21
610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung
ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung
dazu ist erstellt
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den
Lehrbetrieben
ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-
len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen
ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und
Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder
von bestimmten Gruppen
ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich
auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist
festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-
ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das
Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert
ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und
Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet
ist ist beschrieben
ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-
chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit
erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)
ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und
-begleitung ist festgelegt
ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen
und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-
len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege
ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich
der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen
Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation
ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-
derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind
festgelegt
22
ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
23
7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
24
Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
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Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
29
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
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Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
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InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
12
den Anforderungen der beruflichen Ausbildung der Schuumllerin oder des Schuumllers in be-
ratendem Sinn zur Verfuumlgung
Es steht den Schultraumlgern frei ob sie die Berufliche Nachbetreuung anbieten wollen oder
nicht Berufsfachschulen bieten ebenfalls Foumlrderkurse an fuumlr Lernende mit zusaumltzlichem
Unterstuumltzungsbedarf
45 Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
In Artikel 7 der Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen sind solche zur Be-
rufswahlvorbereitung beschrieben 1 In Zusammenhang mit dem Fachbereich Berufliche Orientierung koumlnnen ausserordentli-
che Veranstaltungen anfallen Sie dienen der Berufswahlvorbereitung bzw dem entspre-
chenden Bildungsauftrag 2 Fuumlr Berufswahlpraktika und andere berufswahlvorbereitende Veranstaltungen der Ober-
stufe stehen waumlhrend der drei Oberstufenjahre insgesamt bis 15 Unterrichtstage zur Ver-
fuumlgung Die Schulbehoumlrde kann weitere Unterrichtstage bewilligen
46 Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen
Der Berufsauftrag der Volksschul-Lehrpersonen sieht vor dass Klassenlehrpersonen jaumlhr-
lich eine Lektion weniger unterrichten und die dadurch freiwerdende Arbeitszeit (68 Stun-
den) fuumlr ihre Aufgaben im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo eingesetzt werden
kann Dazu gehoumlrt unter anderem auch die individuelle Begleitung von Schuumllerinnen und
Schuumllern und damit auch die Prozessbegleitung im Rahmen der Berufswahl Zudem er-
halten Klassenlehrpersonen eine jaumlhrliche Lohnzulage
Der Berufsauftrag der Volksschullehrpersonen bietet den Schultraumlgern die Moumlglichkeit
Lehrpersonen eine Zusatzfunktion zuzuweisen und diese entsprechend durch Flexibilisie-
rung in der Anstellung zu verankern Es ist demnach auch moumlglich einer Lehrperson mit
Zusatzaufgaben im Bereich BO ein zusaumltzliches Pensum zu sprechen
47 Berufswahlfahrplan
Der Berufswahlfahrplan stellt die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsschritte
bis zum endguumlltigen Berufs- und Schulentscheid und bis zur Wahl des Lehrbetriebs oder
der weiterfuumlhrenden Schule in eine zeitliche Abfolge Der Fahrplan stellt einen idealtypi-
schen Ablauf dar und dient der Information der Schuumllerinnen und Schuumller der Erzie-
hungsberechtigten und weiterer Beteiligter im Berufswahlprozess
Der Berufswahlfahrplan dient der Schule zur Orientierung Planung sowie Abstimmung mit
anderen Akteuren Der Fahrplan kann auf regionale und schuleigene Beduumlrfnisse ange-
passt und auch erweitert werden sollte jedoch seine grundsaumltzliche Abfolge beibehalten
Der individuelle Berufswahlprozess jeder bzw jedes einzelnen Jugendlichen kann sehr
unterschiedlich verlaufen und vom Berufswahl-Fahrplan der Klasse abweichen
Berufswahlfahrplan (ab 2 Oberstufe)
13
In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-
len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert
und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-
sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus
einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-
wahlprozesses
Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-
gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden
14
5 Akteure
Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die
erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der
beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in
ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-
diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-
zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf
Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten
Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-
wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-
dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-
schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt
51 Die Schuumllerin der Schuumller
Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-
genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-
stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-
sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen
ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo
noumltig Unterstuumltzung in Anspruch
ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus
ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen
ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig
ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-
teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen
52 Die Erziehungsberechtigten
Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung
ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-
ten
ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis
des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-
veranstaltungen zum Thema teilnehmen
ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-
ratung (BLB)
ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der
Lehrstellensuche
15
Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-
ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der
Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund
53 Die Schulleitung
Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der
Schuumllerinnen und Schuumller
Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine
wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte
abnehmende Schulen und Lehrbetriebe
ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-
rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-
staltungen
ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-
ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)
54 Die Klassenlehrperson
Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson
zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-
ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr
Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-
rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel
und Unterrichtsmaterialien
ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus
dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO
zugeordnet sind
ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-
terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln
ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-
spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen
zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den
Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen
ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben
an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen
ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit
Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben
Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-
wicklung
16
ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und
zeigt Alternativen auf
Koordination
ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-
rufswahlfahrplan
ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen
Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten
ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB
ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-
renraquo und im Bewerbungsprozess
ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein
Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch
geuumlbt wird
ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management
Berufsbildung)
55 Die Lehrbetriebe
Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an
Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-
berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb
ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-
schuumllerinnen und -schuumller
ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem
Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf
ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit
ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-
bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter
56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-
matikmittelschule und Fachmittelschule
Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-
nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als
Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der
Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten
angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-
tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die
Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-
nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe
Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-
rechtigte uumlber ihr Angebot
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
17
57 Die Berufsfachschule
Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an
welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere
der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an
welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht
also nicht die einzelne Berufsfachschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr
die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-
nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die
BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet
Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die
Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst
Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-
berechtigten uumlber das Angebot BM
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen
Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-
lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-
ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben
privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-
Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu
faumlllen
59 Die Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von
unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-
wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-
schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater
stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite
510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)
Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen
undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den
individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten
Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig
und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche
Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert
Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche
Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-
kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in
18
Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson
soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen
511 Schulnahe Beratungsangebote
In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-
darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case
Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der
Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion
auch im Berufswahlprozess wahrnehmen
Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-
nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-
lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie
bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des
Datenschutzes sind einzuhalten
19
6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept
Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung
vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-
gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-
rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen
Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-
wahl erhalten
Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen
61 Ziel und Zweck
ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird
herausgearbeitet
ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche
Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-
gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten
ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-
ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte
SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)
weitere
63 Fahrplan der Aktivitaumlten
ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-
zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-
niert
ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-
chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-
den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)
ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert
ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung
ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der
Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-
rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet
ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im
BO-Unterricht aufgenommen
20
65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten
ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-
ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen
(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)
ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt
Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-
bei beruumlcksichtigt
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-
lerinnen und Schuumller
ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang
mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und
richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen
ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch
(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt
Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-
bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-
den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten
ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller
in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB
laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)
ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-
klaumlrt
ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und
entspricht den kantonalen Vorgaben
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)
ist beschrieben
ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit
Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-
gen ist geregelt
ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-
gelt
21
610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung
ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung
dazu ist erstellt
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den
Lehrbetrieben
ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-
len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen
ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und
Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder
von bestimmten Gruppen
ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich
auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist
festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-
ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das
Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert
ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und
Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet
ist ist beschrieben
ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-
chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit
erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)
ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und
-begleitung ist festgelegt
ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen
und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-
len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege
ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich
der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen
Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation
ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-
derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind
festgelegt
22
ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
23
7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
24
Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
28
Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
29
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
30
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
13
In den letzten Jahren haben sich einzelne Schritte zunehmend verkuumlrzt Lehrstel-
len-Ausschreibungen haben sich in verschiedenen Branchen deutlich vorverlagert
und fuumlr die Schule stellt sich die Frage ob sie ihre vorbereitenden Aktivitaumlten ent-
sprechend ebenfalls fruumlher durchfuumlhrt oder an ihrem Fahrplan festhaumllt Denn aus
einer Vorverlagerung resultiert praktisch eine Verkuumlrzung des ganzen Berufs-
wahlprozesses
Eine Positionierung zu dieser Thematik kann im lokalen Berufswahlkonzept erfol-
gen und soll in regelmaumlssigen Abstaumlnden uumlberpruumlft werden
14
5 Akteure
Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die
erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der
beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in
ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-
diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-
zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf
Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten
Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-
wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-
dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-
schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt
51 Die Schuumllerin der Schuumller
Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-
genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-
stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-
sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen
ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo
noumltig Unterstuumltzung in Anspruch
ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus
ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen
ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig
ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-
teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen
52 Die Erziehungsberechtigten
Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung
ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-
ten
ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis
des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-
veranstaltungen zum Thema teilnehmen
ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-
ratung (BLB)
ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der
Lehrstellensuche
15
Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-
ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der
Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund
53 Die Schulleitung
Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der
Schuumllerinnen und Schuumller
Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine
wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte
abnehmende Schulen und Lehrbetriebe
ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-
rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-
staltungen
ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-
ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)
54 Die Klassenlehrperson
Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson
zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-
ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr
Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-
rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel
und Unterrichtsmaterialien
ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus
dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO
zugeordnet sind
ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-
terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln
ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-
spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen
zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den
Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen
ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben
an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen
ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit
Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben
Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-
wicklung
16
ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und
zeigt Alternativen auf
Koordination
ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-
rufswahlfahrplan
ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen
Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten
ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB
ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-
renraquo und im Bewerbungsprozess
ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein
Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch
geuumlbt wird
ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management
Berufsbildung)
55 Die Lehrbetriebe
Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an
Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-
berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb
ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-
schuumllerinnen und -schuumller
ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem
Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf
ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit
ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-
bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter
56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-
matikmittelschule und Fachmittelschule
Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-
nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als
Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der
Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten
angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-
tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die
Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-
nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe
Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-
rechtigte uumlber ihr Angebot
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
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57 Die Berufsfachschule
Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an
welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere
der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an
welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht
also nicht die einzelne Berufsfachschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr
die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-
nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die
BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet
Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die
Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst
Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-
berechtigten uumlber das Angebot BM
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen
Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-
lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-
ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben
privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-
Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu
faumlllen
59 Die Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von
unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-
wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-
schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater
stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite
510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)
Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen
undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den
individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten
Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig
und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche
Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert
Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche
Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-
kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in
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Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson
soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen
511 Schulnahe Beratungsangebote
In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-
darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case
Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der
Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion
auch im Berufswahlprozess wahrnehmen
Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-
nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-
lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie
bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des
Datenschutzes sind einzuhalten
19
6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept
Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung
vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-
gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-
rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen
Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-
wahl erhalten
Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen
61 Ziel und Zweck
ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird
herausgearbeitet
ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche
Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-
gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten
ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-
ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte
SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)
weitere
63 Fahrplan der Aktivitaumlten
ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-
zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-
niert
ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-
chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-
den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)
ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert
ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung
ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der
Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-
rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet
ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im
BO-Unterricht aufgenommen
20
65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten
ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-
ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen
(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)
ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt
Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-
bei beruumlcksichtigt
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-
lerinnen und Schuumller
ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang
mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und
richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen
ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch
(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt
Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-
bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-
den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten
ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller
in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB
laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)
ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-
klaumlrt
ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und
entspricht den kantonalen Vorgaben
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)
ist beschrieben
ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit
Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-
gen ist geregelt
ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-
gelt
21
610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung
ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung
dazu ist erstellt
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den
Lehrbetrieben
ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-
len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen
ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und
Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder
von bestimmten Gruppen
ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich
auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist
festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-
ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das
Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert
ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und
Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet
ist ist beschrieben
ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-
chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit
erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)
ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und
-begleitung ist festgelegt
ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen
und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-
len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege
ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich
der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen
Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation
ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-
derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind
festgelegt
22
ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
23
7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
24
Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
28
Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
29
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
30
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
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Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
14
5 Akteure
Die Berufswahl ist fuumlr die Jugendlichen eine herausfordernde Aufgabe und oft die
erste eigenverantwortlich getroffene Entscheidung Sie wird die naumlchsten Jahre der
beruflichen und schulischen Entwicklung massgeblich praumlgen Zudem faumlllt sie in
ein Lebensalter in dem die Pubertaumlt Entscheidungen mitunter erschwert Ein koor-
diniertes Zusammenspiel der verschiedenen Akteure die am Entscheidungspro-
zess der Jugendlichen beteiligt sind unterstuumltzt einen positiven Verlauf
Im Lehrplan Volksschule ist dazu folgender Hinweis enthalten
Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstuumltzung ange-
wiesen Diese Unterstuumltzung ist eine Verbundaufgabe fuumlr Erziehungsberechtigte Bil-
dungsinstitutionen Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft wobei der Volks-
schule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt
51 Die Schuumllerin der Schuumller
Die Jugendlichen sollen ihre Berufswahl aktiv angehen und ihren Berufswahlentscheid ei-
genverantwortlich faumlllen koumlnnen Dazu holen sie sich falls noumltig und wenn moumlglich Unter-
stuumltzung bei der richtigen Adresse Ihre Aufgaben sind folgende ndash Sie informieren sich uumlber das Bildungssystem und die Berufswelt und nutzen die ent-
sprechenden Informationsquellen und Informationsveranstaltungen
ndash Sie planen und gestalten ihren persoumlnlichen Berufswahlprozess und nehmen dazu wo
noumltig Unterstuumltzung in Anspruch
ndash Sie tauschen sich mit ihren Eltern und Bezugspersonen aus
ndash Sie erstellen Bewerbungsunterlagen
ndash Sie machen Betriebs- und Berufserkundungen in der Arbeitswelt sowie Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo und organisieren diese selbstaumlndig
ndash Sie reflektieren ihre gewonnenen Erfahrungen und lassen die Erkenntnisse in den wei-
teren Berufs- und Schulwahlprozess einfliessen
52 Die Erziehungsberechtigten
Die Erziehungsberechtigten unterstuumltzen die Berufswahl ihrer Kinder ndash Sie stehen ihren Kindern als Gespraumlchspartner unterstuumltzend zur Verfuumlgung
ndash Sie interessieren und informieren sich uumlber das Bildungssystem und seine Moumlglichkei-
ten
ndash Sie kooperieren mit der Schule indem sie ihrer Mitwirkungspflicht gemaumlss Art Art 96bis
des Volksschulgesetzes nachkommend an schulischen Elterngespraumlchen und Eltern-
veranstaltungen zum Thema teilnehmen
ndash Sie begleiten ihr Kind bei Bedarf an Beratungsgespraumlche zur Berufs- und Laufbahnbe-
ratung (BLB)
ndash Sie unterstuumltzen ihr Kind waumlhrend der TagespraktikalaquoSchnupperlehrenraquo und bei der
Lehrstellensuche
15
Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-
ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der
Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund
53 Die Schulleitung
Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der
Schuumllerinnen und Schuumller
Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine
wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte
abnehmende Schulen und Lehrbetriebe
ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-
rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-
staltungen
ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-
ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)
54 Die Klassenlehrperson
Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson
zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-
ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr
Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-
rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel
und Unterrichtsmaterialien
ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus
dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO
zugeordnet sind
ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-
terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln
ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-
spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen
zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den
Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen
ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben
an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen
ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit
Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben
Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-
wicklung
16
ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und
zeigt Alternativen auf
Koordination
ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-
rufswahlfahrplan
ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen
Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten
ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB
ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-
renraquo und im Bewerbungsprozess
ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein
Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch
geuumlbt wird
ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management
Berufsbildung)
55 Die Lehrbetriebe
Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an
Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-
berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb
ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-
schuumllerinnen und -schuumller
ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem
Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf
ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit
ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-
bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter
56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-
matikmittelschule und Fachmittelschule
Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-
nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als
Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der
Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten
angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-
tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die
Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-
nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe
Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-
rechtigte uumlber ihr Angebot
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
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57 Die Berufsfachschule
Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an
welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere
der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an
welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht
also nicht die einzelne Berufsfachschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr
die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-
nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die
BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet
Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die
Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst
Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-
berechtigten uumlber das Angebot BM
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen
Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-
lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-
ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben
privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-
Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu
faumlllen
59 Die Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von
unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-
wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-
schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater
stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite
510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)
Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen
undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den
individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten
Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig
und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche
Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert
Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche
Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-
kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in
18
Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson
soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen
511 Schulnahe Beratungsangebote
In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-
darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case
Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der
Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion
auch im Berufswahlprozess wahrnehmen
Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-
nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-
lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie
bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des
Datenschutzes sind einzuhalten
19
6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept
Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung
vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-
gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-
rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen
Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-
wahl erhalten
Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen
61 Ziel und Zweck
ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird
herausgearbeitet
ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche
Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-
gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten
ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-
ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte
SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)
weitere
63 Fahrplan der Aktivitaumlten
ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-
zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-
niert
ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-
chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-
den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)
ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert
ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung
ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der
Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-
rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet
ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im
BO-Unterricht aufgenommen
20
65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten
ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-
ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen
(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)
ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt
Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-
bei beruumlcksichtigt
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-
lerinnen und Schuumller
ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang
mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und
richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen
ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch
(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt
Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-
bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-
den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten
ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller
in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB
laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)
ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-
klaumlrt
ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und
entspricht den kantonalen Vorgaben
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)
ist beschrieben
ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit
Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-
gen ist geregelt
ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-
gelt
21
610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung
ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung
dazu ist erstellt
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den
Lehrbetrieben
ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-
len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen
ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und
Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder
von bestimmten Gruppen
ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich
auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist
festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-
ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das
Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert
ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und
Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet
ist ist beschrieben
ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-
chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit
erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)
ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und
-begleitung ist festgelegt
ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen
und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-
len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege
ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich
der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen
Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation
ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-
derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind
festgelegt
22
ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
23
7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
24
Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
28
Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
29
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
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Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
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Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
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angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
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InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
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Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
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Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
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Die Verantwortung fuumlr den Ausbildungsentscheid liegt bei den Jugendlichen und ihren Er-
ziehungsberechtigten Sie werden durch Schule und die BLB unterstuumltzt Die Staumlrkung der
Eigenverantwortung steht dabei im Vordergrund
53 Die Schulleitung
Die Schule hat eine wichtige fachliche und koordinierende Aufgabe in der Berufswahl der
Schuumllerinnen und Schuumller
Die Schulleitung unterstuumltzt den Berufswahlprozess der Jugendlichen wie folgt ndash Sie sorgt fuumlr die lokale Konkretisierung des Berufswahlfahrplans und schafft damit eine
wichtige Planungsgrundlage fuumlr Lehrpersonen Jugendliche Erziehungsberechtigte
abnehmende Schulen und Lehrbetriebe
ndash Sie sorgt fuumlr eine aktuelle hohe fachliche Kompetenz der Lehrpersonen im Bereich Be-
rufliche Orientierung (BO) zB mittels Weiterbildung Teilnahme an Informationsveran-
staltungen
ndash Sie stellt die Information der Erziehungsberechtigten uumlber die Berufswahl zB an El-
ternabenden sicher (auch in Zusammenarbeit mit der BLB)
54 Die Klassenlehrperson
Die Klassenlehrperson steht den Beteiligten als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson
zur Verfuumlgung Sie setzt den Berufswahlfahrplan um und gleicht mit den Jugendlichen ih-
ren individuellen Berufswahlprozess ab Sie nimmt folgende Verantwortung wahr
Unterricht BO ndash Die Klassenlehrperson bietet einen qualitativ hochstehenden Unterricht der auf die Be-
rufswelt und weiterfuumlhrende Schulen vorbereitet und nutzt dazu geeignete Lehrmittel
und Unterrichtsmaterialien
ndash Sie vermittelt neben den Inhalten des Lehrplan BO auch die drei Kompetenzen die aus
dem Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) im Kanton StGallen dem Fach BO
zugeordnet sind
ndash Sie unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller dabei ihre persoumlnlichen Bewerbungsun-
terlagen bereitzuhalten und eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln
ndash Sie motiviert und unterstuumltzt die Schuumllerinnen und Schuumller die Berufswelt durch Tage-
spraktikalaquoSchnupperlehrenraquo Berufserkundungen Betriebserkundungen usw kennen
zu lernen An solchen Aktivitaumlten sollen auch jene Jugendlichen teilnehmen die den
Besuch einer Mittelschule in Betracht ziehen
ndash Sie motiviert die Schuumllerinnen und Schuumller welche entsprechendes Potential haben
an Informationsveranstaltungen der Mittelschulen teilzunehmen
ndash Sie foumlrdert die Schuumllerinnen und Schuumller darin Werte wie Puumlnktlichkeit Ehrlichkeit
Teamfaumlhigkeit Zuverlaumlssigkeit usw zu leben
Individuelle Begleitung ndash Sie beraumlt Jugendliche in ihrem individuellen Prozess und foumlrdert die persoumlnliche Ent-
wicklung
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ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und
zeigt Alternativen auf
Koordination
ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-
rufswahlfahrplan
ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen
Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten
ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB
ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-
renraquo und im Bewerbungsprozess
ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein
Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch
geuumlbt wird
ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management
Berufsbildung)
55 Die Lehrbetriebe
Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an
Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-
berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb
ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-
schuumllerinnen und -schuumller
ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem
Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf
ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit
ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-
bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter
56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-
matikmittelschule und Fachmittelschule
Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-
nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als
Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der
Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten
angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-
tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die
Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-
nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe
Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-
rechtigte uumlber ihr Angebot
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
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57 Die Berufsfachschule
Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an
welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere
der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an
welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht
also nicht die einzelne Berufsfachschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr
die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-
nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die
BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet
Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die
Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst
Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-
berechtigten uumlber das Angebot BM
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen
Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-
lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-
ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben
privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-
Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu
faumlllen
59 Die Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von
unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-
wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-
schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater
stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite
510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)
Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen
undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den
individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten
Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig
und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche
Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert
Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche
Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-
kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in
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Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson
soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen
511 Schulnahe Beratungsangebote
In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-
darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case
Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der
Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion
auch im Berufswahlprozess wahrnehmen
Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-
nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-
lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie
bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des
Datenschutzes sind einzuhalten
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6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept
Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung
vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-
gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-
rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen
Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-
wahl erhalten
Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen
61 Ziel und Zweck
ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird
herausgearbeitet
ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche
Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-
gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten
ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-
ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte
SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)
weitere
63 Fahrplan der Aktivitaumlten
ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-
zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-
niert
ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-
chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-
den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)
ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert
ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung
ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der
Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-
rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet
ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im
BO-Unterricht aufgenommen
20
65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten
ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-
ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen
(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)
ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt
Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-
bei beruumlcksichtigt
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-
lerinnen und Schuumller
ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang
mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und
richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen
ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch
(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt
Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-
bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-
den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten
ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller
in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB
laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)
ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-
klaumlrt
ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und
entspricht den kantonalen Vorgaben
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)
ist beschrieben
ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit
Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-
gen ist geregelt
ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-
gelt
21
610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung
ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung
dazu ist erstellt
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den
Lehrbetrieben
ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-
len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen
ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und
Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder
von bestimmten Gruppen
ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich
auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist
festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-
ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das
Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert
ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und
Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet
ist ist beschrieben
ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-
chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit
erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)
ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und
-begleitung ist festgelegt
ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen
und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-
len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege
ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich
der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen
Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation
ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-
derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind
festgelegt
22
ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
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7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
24
Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
28
Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
29
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
30
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
16
ndash Sie spricht Unklarheiten an bietet Erfahrungssituationen und Entscheidungshilfen und
zeigt Alternativen auf
Koordination
ndash Sie koordiniert den Beizug der verschiedenen Akteure und orientiert sich dabei am Be-
rufswahlfahrplan
ndash Sie ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern Standortbestimmungen in persoumlnlichen
Gespraumlchen auch zusammen mit den Erziehungsberechtigten
ndash Sie pflegt die enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der BLB
ndash Sie pflegt aktiv den Kontakt zu Betrieben zB bei BerufserkundungenlaquoSchnupperleh-
renraquo und im Bewerbungsprozess
ndash Sie stellt zusammen mit der Deutschlehrperson sicher dass im Deutschunterricht ein
Lebenslauf erstellt das Motivationsschreiben verfasst und das Vorstellungsgespraumlch
geuumlbt wird
ndash Sie leitet die Jugendlichen allenfalls an Fachpersonen weiter (zB Case Management
Berufsbildung)
55 Die Lehrbetriebe
Die Lehrbetriebe suchen Nachwuchskraumlfte und bieten diesen Ausbildungsplaumltze an
Es ist ideal wenn die Lehrbetriebe folgende Leistungen erbringen ndash Sie informieren die Lehrpersonen und die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungs-
berechtigte uumlber die Berufe im Ausbildungsbetrieb
ndash Sie bieten Moumlglichkeiten fuumlr Tagespraktika und laquoSchnupperlehrenraquo fuumlr Oberstufen-
schuumllerinnen und -schuumller
ndash Nach einer laquoSchnupperlehreraquo geben sie den Jugendlichen eine Ruumlckmeldung zu ihrem
Einsatz und die Eignung fuumlr den entsprechenden Beruf
ndash Sie stellen ein Lehrstellenangebot bereit
ndash Sie pflegen einen fairen transparenten Umgang mit den Bewerberinnen und Bewer-
bern und beruumlcksichtigen bei den an sie gestellten Anforderungen ihr Alter
56 Die Mittelschulen Gymnasium Wirtschaftsmittelschule Infor-
matikmittelschule und Fachmittelschule
Bereits nach der 2 Oberstufenklasse koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller welche die Auf-
nahmepruumlfung bestehen ans Gymnasium uumlbertreten und einen Schwerpunkt waumlhlen Als
Schwerpunktfaumlcher werden Latein Italienisch Spanisch Physik und Anwendungen der
Mathematik Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Musik Bildnerisches Gestalten
angeboten In der Stadt StGallen werden zudem jaumlhrlich zwei Klassenzuumlge des Un-
tergymnasiums gefuumlhrt welche an die 6 Primarklasse anschliessen Der Uumlbertritt in die
Wirtschafts- Informatik- oder Fachmittelschule erfolgt ndash ebenfalls nach bestandener Auf-
nahmepruumlfung ndash nach der 3 Oberstufe
Die Mittelschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie Erziehungsbe-
rechtigte uumlber ihr Angebot
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
17
57 Die Berufsfachschule
Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an
welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere
der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an
welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht
also nicht die einzelne Berufsfachschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr
die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-
nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die
BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet
Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die
Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst
Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-
berechtigten uumlber das Angebot BM
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen
Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-
lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-
ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben
privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-
Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu
faumlllen
59 Die Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von
unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-
wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-
schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater
stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite
510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)
Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen
undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den
individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten
Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig
und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche
Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert
Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche
Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-
kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in
18
Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson
soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen
511 Schulnahe Beratungsangebote
In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-
darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case
Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der
Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion
auch im Berufswahlprozess wahrnehmen
Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-
nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-
lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie
bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des
Datenschutzes sind einzuhalten
19
6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept
Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung
vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-
gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-
rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen
Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-
wahl erhalten
Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen
61 Ziel und Zweck
ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird
herausgearbeitet
ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche
Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-
gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten
ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-
ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte
SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)
weitere
63 Fahrplan der Aktivitaumlten
ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-
zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-
niert
ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-
chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-
den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)
ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert
ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung
ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der
Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-
rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet
ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im
BO-Unterricht aufgenommen
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65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten
ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-
ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen
(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)
ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt
Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-
bei beruumlcksichtigt
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-
lerinnen und Schuumller
ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang
mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und
richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen
ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch
(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt
Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-
bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-
den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten
ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller
in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB
laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)
ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-
klaumlrt
ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und
entspricht den kantonalen Vorgaben
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)
ist beschrieben
ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit
Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-
gen ist geregelt
ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-
gelt
21
610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung
ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung
dazu ist erstellt
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den
Lehrbetrieben
ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-
len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen
ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und
Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder
von bestimmten Gruppen
ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich
auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist
festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-
ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das
Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert
ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und
Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet
ist ist beschrieben
ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-
chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit
erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)
ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und
-begleitung ist festgelegt
ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen
und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-
len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege
ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich
der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen
Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation
ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-
derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind
festgelegt
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ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
23
7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
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Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
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Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
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82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
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Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
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Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
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angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
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InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
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Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
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Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
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57 Die Berufsfachschule
Nicht in erster Linie der Wohn- oder der Arbeitsort der Lernenden entscheidet daruumlber an
welchem Standort sie die Berufsfachschule besuchen Ausschlaggebend ist insbesondere
der Lehrberuf Mit dem Entscheid fuumlr die Lehrstelle wird automatisch auch festgelegt an
welchen Berufs- und Weiterbildungszentren der Schulbesuch moumlglich ist Zur Wahl steht
also nicht die einzelne Berufsfachschule
Schuumllerinnen und Schuumller mit erweiterten Anforderungen in der Oberstufe koumlnnen sich fuumlr
die Berufsmaturitaumlt (BM) entscheiden Sie besuchen waumlhrend der Lehre woumlchentlich ei-
nen Tag zusaumltzlich die Schule und erlangen neben ihrem Lehrabschluss gleichzeitig die
BM welche ihnen Zugang zu den Fachhochschulen eroumlffnet
Fuumlr die BM ist eine Aufnahmepruumlfung zu bestehen Diese ist identisch mit jener fuumlr die
Fach- die Wirtschafts- und die Informatikmittelschule und erfolgt jeweils im Herbst
Die Berufsfachschulen unterstuumltzen den Berufswahlprozess wie folgt ndash Sie informieren die Lehrpersonen die Schuumllerinnen und Schuumller sowie die Erziehungs-
berechtigten uumlber das Angebot BM
ndash Sie geben jaumlhrlich die Pruumlfungsanforderungen fuumlr die Aufnahmepruumlfungen bekannt
58 Bruumlckenangebote und andere Zwischenloumlsungen
Fuumlr Jugendliche die nach der Oberstufe weder in eine Mittelschule noch in eine Berufs-
lehre uumlbertreten gibt es verschiedene Zwischenloumlsungen Diese ermoumlglichen ein zusaumltzli-
ches Jahr fuumlr die Berufswahl und koumlnnen einen bestimmten Schwerpunkt setzen Neben
privaten und staatlichen Bruumlckenangeboten bieten auch Praktika oder ein laquoWelschland-
Jahrraquo als Au-pair die Moumlglichkeit den konkreten Berufswahlentscheid ein Jahr spaumlter zu
faumlllen
59 Die Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe von
unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte so-
wie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung Dabei ist sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den ver-
schiedenen Akteuren angewiesen und foumlrdert diese Die Berufsberaterinnen und -berater
stehen insbesondere auch den Lehrpersonen unterstuumltzend zur Seite
510 Die Berufsberatung der Invalidenversicherung (IV)
Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche mit gesundheitlichen
undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die IV-Berufsberatungspersonen begleiten den
individuellen Berufswahlprozess und stehen dabei in engem Kontakt mit den Beteiligten
Sie klaumlren ab ob und welche Unterstuumltzung fuumlr eine erfolgreiche Ausbildung notwendig
und moumlglich ist und entlasten damit die Lehrpersonen Allfaumlllige Kosten fuumlr berufliche
Massnahmen werden durch die IV-Stelle finanziert
Die Erziehungsberechtigten melden ihr Kind an (Anmeldung fuumlr Minderjaumlhrige Berufliche
Massnahmen) Als erstes wird gepruumlft ob in Zusammenhang mit der Art der Einschraumln-
kung grundsaumltzlich Anspruch auf Leistungen besteht Da diese Pruumlfung einige Monate in
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Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson
soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen
511 Schulnahe Beratungsangebote
In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-
darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case
Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der
Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion
auch im Berufswahlprozess wahrnehmen
Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-
nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-
lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie
bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des
Datenschutzes sind einzuhalten
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6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept
Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung
vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-
gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-
rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen
Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-
wahl erhalten
Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen
61 Ziel und Zweck
ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird
herausgearbeitet
ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche
Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-
gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten
ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-
ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte
SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)
weitere
63 Fahrplan der Aktivitaumlten
ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-
zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-
niert
ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-
chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-
den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)
ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert
ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung
ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der
Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-
rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet
ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im
BO-Unterricht aufgenommen
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65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten
ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-
ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen
(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)
ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt
Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-
bei beruumlcksichtigt
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-
lerinnen und Schuumller
ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang
mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und
richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen
ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch
(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt
Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-
bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-
den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten
ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller
in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB
laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)
ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-
klaumlrt
ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und
entspricht den kantonalen Vorgaben
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)
ist beschrieben
ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit
Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-
gen ist geregelt
ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-
gelt
21
610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung
ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung
dazu ist erstellt
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den
Lehrbetrieben
ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-
len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen
ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und
Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder
von bestimmten Gruppen
ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich
auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist
festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-
ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das
Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert
ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und
Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet
ist ist beschrieben
ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-
chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit
erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)
ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und
-begleitung ist festgelegt
ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen
und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-
len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege
ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich
der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen
Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation
ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-
derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind
festgelegt
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ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
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7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
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Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
28
Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
29
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
30
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
18
Anspruch nehmen kann ist eine fruumlhzeitige Anmeldung wichtig Die Klassenlehrperson
soll die Erziehungsberechtigten gegebenenfalls darauf hinweisen
511 Schulnahe Beratungsangebote
In besonderen Faumlllen bei denen ein erfolgreicher Uumlbertritt in eine Ausbildung der Sekun-
darstufe II gefaumlhrdet ist kann weitere Unterstuumltzung aktiviert werden zB durch das Case
Management Berufsbildung Insbesondere bei Jugendlichen welche bereits mit der
Schulsozialarbeit vertraut sind kann diese eine begleitende und unterstuumltzende Funktion
auch im Berufswahlprozess wahrnehmen
Sind bereits weitere Akteure involviert so ist eine Koordination der Unterstuumltzungsmass-
nahmen der verschiedenen beteiligten Personen und Fachstellen sinnvoll Die Klassen-
lehrperson ist in der Regel auf Seiten der Schule fallfuumlhrend Es wird empfohlen dass sie
bei Bedarf die Zusammenarbeit mit den weiteren Beteiligten einleitet Die Vorgaben des
Datenschutzes sind einzuhalten
19
6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept
Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung
vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-
gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-
rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen
Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-
wahl erhalten
Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen
61 Ziel und Zweck
ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird
herausgearbeitet
ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche
Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-
gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten
ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-
ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte
SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)
weitere
63 Fahrplan der Aktivitaumlten
ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-
zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-
niert
ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-
chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-
den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)
ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert
ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung
ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der
Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-
rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet
ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im
BO-Unterricht aufgenommen
20
65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten
ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-
ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen
(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)
ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt
Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-
bei beruumlcksichtigt
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-
lerinnen und Schuumller
ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang
mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und
richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen
ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch
(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt
Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-
bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-
den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten
ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller
in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB
laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)
ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-
klaumlrt
ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und
entspricht den kantonalen Vorgaben
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)
ist beschrieben
ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit
Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-
gen ist geregelt
ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-
gelt
21
610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung
ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung
dazu ist erstellt
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den
Lehrbetrieben
ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-
len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen
ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und
Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder
von bestimmten Gruppen
ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich
auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist
festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-
ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das
Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert
ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und
Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet
ist ist beschrieben
ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-
chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit
erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)
ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und
-begleitung ist festgelegt
ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen
und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-
len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege
ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich
der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen
Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation
ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-
derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind
festgelegt
22
ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
23
7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
24
Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
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Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
29
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
30
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
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Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
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6 Lokalesregionales Berufswahlkonzept
Das lokale oder regionale Konzept zur Berufswahl regelt die konkrete Umsetzung
vor Ort und klaumlrt die Zustaumlndigkeiten und die zeitlichen Ablaumlufe unter Beruumlcksichti-
gung der lokalen Rahmenbedingungen Damit wird sichergestellt dass alle Schuumlle-
rinnen und Schuumller der Schule ndash unabhaumlngig des Jahrgangs und der zustaumlndigen
Lehrperson ndash Zugang zu einer gleichwertigen Unterstuumltzung im Prozess der Berufs-
wahl erhalten
Im eigenen Konzept aumlussern sich die Oberstufen zu folgenden Bereichen
61 Ziel und Zweck
ndash Die besondere Bedeutung der Berufswahl als zentrales Thema in der Oberstufe wird
herausgearbeitet
ndash Der Auftrag der Schule ist beschrieben Lehrplanerfuumlllung im Fachbereich Berufliche
Orientierung (BO) Koordination der diversen Berufswahl-Aktivitaumlten individuelle Be-
gleitung im Berufswahlprozess der einzelnen Schuumllerin des einzelnen Schuumllers
62 Rollen und Aufgaben der Beteiligten
ndash Die Verantwortlichkeiten im Berufswahlprozess sind geklaumlrt und im Konzept beschrie-
ben fuumlr Schulleitung Klassenlehrperson Fachlehrpersonen Erziehungsberechtigte
SchuumllerinSchuumller Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) Schulsozialarbeit (SSA)
weitere
63 Fahrplan der Aktivitaumlten
ndash Ein Berufswahlfahrplan fuumlr die Schule ist erstellt und die Zustaumlndigkeiten fuumlr die ein-
zelnen Elemente sind definiert Die diversen Aktivitaumlten werden damit zeitlich koordi-
niert
ndash Termine welche weitere Beteiligte betreffen sind mit diesen im Vorfeld abgespro-
chen (zB Elterninformation in der Primarschule Infoveranstaltungen in weiterfuumlhren-
den Schulen laquoSchnupperwochenraquo in Lehrbetrieben)
ndash Der Berufswahlfahrplan wird regelmaumlssig uumlberpruumlft und gegebenenfalls aktualisiert
ndash Der Umgang mit laquobeschleunigenden Mechanismenraquo ist festgelegt
64 Unterricht im Fachbereich Berufliche Orientierung
ndash Der Unterricht im Fachbereich BO ist abgestimmt auf den Berufswahlfahrplan der
Schule Damit werden die Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr ihre Erkundungen in der Be-
rufswelt und in der Mittelschule gut und rechtzeitig vorbereitet
ndash Die Inhalte aus dem Fachbereichslehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) sind im
BO-Unterricht aufgenommen
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65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten
ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-
ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen
(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)
ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt
Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-
bei beruumlcksichtigt
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-
lerinnen und Schuumller
ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang
mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und
richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen
ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch
(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt
Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-
bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-
den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten
ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller
in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB
laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)
ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-
klaumlrt
ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und
entspricht den kantonalen Vorgaben
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)
ist beschrieben
ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit
Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-
gen ist geregelt
ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-
gelt
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610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung
ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung
dazu ist erstellt
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den
Lehrbetrieben
ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-
len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen
ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und
Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder
von bestimmten Gruppen
ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich
auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist
festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-
ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das
Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert
ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und
Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet
ist ist beschrieben
ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-
chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit
erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)
ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und
-begleitung ist festgelegt
ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen
und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-
len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege
ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich
der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen
Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation
ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-
derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind
festgelegt
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ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
23
7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
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Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
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76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
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78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
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8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
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Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
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82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
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Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
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haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
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angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
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InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
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Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
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Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
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65 Verbindlichkeit der Aktivitaumlten
ndash Es ist festgelegt welche Aktivitaumlten fuumlr alle Klassen der Schule gleichermassen gel-
ten und welche unterschiedlich gehandhabtfakultativ durchgefuumlhrt werden koumlnnen
(zB Teilnahme an Berufsmessen Fuumlhren eines laquoSchnuppertagebuchsraquo)
ndash Die Moumlglichkeiten und Ablaumlufe fuumlr BerufspraktikalaquoSchnupperlehrenraquo sind geregelt
Auch die Beduumlrfnisse von Jugendlichen welche die Mittelschule anstreben sind da-
bei beruumlcksichtigt
66 Urlaubsregelung fuumlr individuelle Berufswahlaktivitaumlten der Schuuml-
lerinnen und Schuumller
ndash Die Handhabung von Urlaubsgesuchen fuumlr individuelle Termine in Zusammenhang
mit der Berufswahlvorbereitung (zB Beratungsgespraumlche BLB Tagesprak-
tikalaquoSchnupperlehrenraquo) und allfaumlllige Fristen diesbezuumlglich sind beschrieben und
richten sich nach den Weisungen zu Besonderen Unterrichtsveranstaltungen
67 Absprachen unter Fachlehrpersonen
ndash Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Fachbereiche BO und Deutsch
(Bewerbungsunterlagen erstellen Vorstellungsgespraumlche vorbereiten) ist geregelt
Insbesondere wird dadurch sichergestellt dass die Inhalte mit Bezug zum Bewer-
bungsverfahren im Fachbereich Deutsch zum passenden Zeitpunkt bearbeitet wer-
den um den Berufswahlprozess zu unterstuumltzen
68 Einsatz von Unterrichtsmaterialien und Instrumenten
ndash Unterrichtsmaterialien und Instrumente zur Begleitung der Schuumllerinnen und Schuumller
in ihrem Berufswahlprozess sind definiert und werden regelmaumlssig uumlberpruumlft (zB
laquoSchnuppertagebuchraquo Ruumlckmeldeformular nach Berufspraktika)
ndash Die gemeinsame Nutzung von Lehrmitteln in BO und WAH (Bereich Arbeit) ist ge-
klaumlrt
ndash Der Einsatz des Lernfoumlrdersystems Lernpass plus (mit Stellwerk) ist festgelegt und
entspricht den kantonalen Vorgaben
69 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
ndash Der Einbezug der Erziehungsberechtigten (Elternanlaumlsse Elterngespraumlche weitere)
ist beschrieben
ndash Der Einsatz von Dolmetscherinnen oder Dolmetschern fuumlr die Zusammenarbeit mit
Erziehungsberechtigten welche nicht uumlber ausreichende Deutschkenntnisse verfuuml-
gen ist geregelt
ndash Der Umgang mit Erziehungsberechtigten die nicht ausreichend mitwirken ist gere-
gelt
21
610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung
ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung
dazu ist erstellt
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den
Lehrbetrieben
ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-
len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen
ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und
Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder
von bestimmten Gruppen
ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich
auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist
festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-
ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das
Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert
ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und
Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet
ist ist beschrieben
ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-
chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit
erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)
ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und
-begleitung ist festgelegt
ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen
und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-
len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege
ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich
der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen
Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation
ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-
derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind
festgelegt
22
ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
23
7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
24
Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
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Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
29
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
30
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
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Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
21
610 Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung
ndash Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BLB ist verankert und eine Jahresplanung
dazu ist erstellt
611 Zusammenarbeit mit den weiterfuumlhrenden Schulen und den
Lehrbetrieben
ndash Die Zusammenarbeit mit weiterfuumlhrenden Schulen (Mittelschulen Berufsfachschu-
len) mit Lehrbetrieben und mit Bruumlckenangeboten ist beschrieben
612 Zusammenarbeit mit kommunalen Angeboten und Stellen
ndash Die Zusammenarbeit mit Organisationen des weiteren Umfelds der Schuumllerinnen und
Schuumller ist beschrieben (zB Vereine Jugendarbeit kommunale Beratungsstellen)
613 Unterstuumltzung von einzelnen Schuumllerinnen- und Schuumllern oder
von bestimmten Gruppen
ndash Die Form der Unterstuumltzung durch die Schule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die sich
auf eine Aufnahmepruumlfung der Mittelschulen oder der Berufsmaturitaumlt vorbereiten ist
festgelegt ndash Massnahmen der Schule zur Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit spe-
ziellen Berufswahlbedingungen (zB Migrationshintergrund) stehen bereit und das
Prozedere fuumlr ihren Einsatz ist definiert
ndash Das Prozedere fuumlr Anmeldung beim Case Management BB von Schuumllerinnen und
Schuumllern deren Integration in eine Lehre oder eine weiterfuumlhrende Schule gefaumlhrdet
ist ist beschrieben
ndash Das Vorgehen fuumlr die fruumlhzeitige IV-Anmeldung von Jugendlichen mit gesundheitli-
chen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen welche die Berufswahl oder -taumltigkeit
erschweren ist festgelegt (Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten)
ndash Die Aufgabe der Schulsozialarbeit (SSA) im Bereich der Berufswahlvorbereitung und
-begleitung ist festgelegt
ndash Das allfaumllliges Angebot der Beruflichen Nachbetreuung fuumlr ehemalige Schuumllerinnen
und Schuumller der Kleinklasse Oberstufe oder Schuumllerinnen und Schuumller mit Individuel-
len Lernzielen ist beschrieben (gemaumlss lokalem Foumlrderkonzept)
614 Weiterbildung Wissensmanagement und Netzwerkpflege
ndash Die Schule legt ihre Uumlberlegungen zur Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich
der Berufswahlvorbereitung dar Sie unterscheidet dabei zwischen der einzelnen
Lehrperson (zB waumlhrend Intensivweiterbildung) und der Schule als Organisation
ndash Die Massnahmen der Schule um sich als Organisation im Zuge der staumlndigen Veraumln-
derung auf Seiten Berufs- und Schulangebote auf dem Laufenden zu halten sind
festgelegt
22
ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
23
7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
24
Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
28
Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
29
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
30
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
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Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
22
ndash Es wird beschrieben wie bei personellen Veraumlnderungen die Erfahrungen und die
Kenntnisse sowie die aufgebauten Kontakte zu den weiteren Beteiligten fuumlr die
Schule erhalten bleiben und auch von neuen Lehrpersonen genutzt werden koumlnnen
615 Qualitaumltssicherung und -entwicklung
ndash Es ist festgelegt in welchem Rhythmus und durch wen eine Aktualisierung des ge-
samten Konzepts oder einzelner Teile davon gepruumlft wird
616 Information
ndash Es ist festgelegt wie die Schuumllerinnen und Schuumller selbst die Erziehungsberechtig-
ten BLB SSA Lehrbetriebe Schulen der Sekundarstufe II und weitere Beteiligte
uumlber das Konzept grundsaumltzlich sowie uumlber allfaumlllige Anpassungen informiert werden
23
7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
24
Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
28
Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
29
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
30
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
23
7 Einbettung
Die Berufswahlvorbereitung ist eine Kernaufgabe der Oberstufe Um diesen Auftrag
bestmoumlglich zu erfuumlllen ist die Beruumlcksichtigung der Situation auch ausserhalb der
eigenen Organisation wichtig Gesellschaftstrends technische Entwicklungen regi-
onale Besonderheiten neue Ausbildungsgaumlnge sowie weitere Faktoren sind einem
steten Wandel unterzogen und gilt es zu beachten
71 Demografie
Zusaumltzlich zur zunehmenden Alterung der Schweizer Bevoumllkerung ndash bereits heute werden
mehr Arbeitskraumlfte pensioniert als dass junge Qualifizierte in den Arbeitsmarkt einsteigen
ndash flacht die Einwanderung von auslaumlndischen Fachkraumlften im Kanton StGallen voraus-
sichtlich uumlber die Jahre ab Es ist davon auszugehen dass der Anteil an Eingewanderten
mit tertiaumlrer Ausbildung weiter zunimmt jener mit houmlchstens einem Abschluss auf Sekun-
darstufe II abnimmt Die Zuwanderung unterliegt ua der Aushandlung von politischen
Vertraumlgen (zB Rahmenabkommen) weshalb die Prognosen in diesem Bereich mit Vor-
sicht zu betrachten sind
72 Beschleunigung
Lehrbetriebe und Mittelschulen umwerben die Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe
verstaumlrkt Eine Folge ist die Beschleunigung des Berufswahlprozesses Lehrvertraumlge wer-
den fruumlh abgeschlossen Mittelschulen und Lehrbetriebe machen (noch) aktiver und at-
traktiver auf ihre Angebote aufmerksam und letztlich wird dadurch der Druck und insbe-
sondere der Zeitdruck zur Berufs- oder Schulwahlentscheidung auf die Jugendlichen er-
houmlht Die wichtige Phase des Kennenlernens und des Erkundens von verschiedenen Be-
rufsfeldern wird verkuumlrzt und der Berufswahlentscheid muss fruumlher gefaumlllt werden
Das lokaleregionale Konzept Berufswahlvorbereitung beschreibt wie die Schule
vor Ort mit diesem Trend zur Beschleunigung des Prozesses umgeht
73 Erziehungsberechtigte als wichtigste Berater ihrer Kinder
Die wenigsten Erziehungsberechtigten kennen das gesamte Spektrum an aktuellen Moumlg-
lichkeiten des schweizerischen Bildungssystems In kaum einem anderen Land ist das
System der dualen Berufsausbildung so gut ausgebaut wie in der Schweiz Wer aus sei-
ner eigenen Biografie die Ausbildungswege mit Umsteigemoumlglichkeiten die es in der
Schweiz gibt nicht kennt sieht oft nur einen Weg als einzig erstrebenswerte Option fuumlr
das eigene Kind Aber auch Erziehungsberechtigte die hier zur Schule gegangen sind
haben kaum Uumlberblick uumlber die aktuelle Berufslandschaft und die heutigen Ausbildungs-
und Schullaufbahnmoumlglichkeiten zumal diese einem steten Wandel unterlegen ist
Erziehungsberechtigte werden von ihren Kindern als die wichtigsten Berater im Berufs-
wahlprozess angesehen Daher ist es wichtig dass sie gut und fruumlhzeitig informiert sind
Dies sicherzustellen ist auch Aufgabe der Schule
24
Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
28
Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
29
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
30
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
24
Im schuleigenen Konzept wird festgelegt wann und durch wen die Erziehungsbe-
rechtigten Informationen zum Bildungssystem und zur Berufswahl des eigenen
Kindes erhalten Denkbar ist eine erste Elterninformation zum Thema Berufsmoumlg-
lichkeiten bereits in der Primarschule
74 Weiteres Umfeld der einzelnen Jugendlichen
Just in jener Lebensphase in der die Jugendlichen ihren ersten Berufswahlentscheid faumll-
len sollen erleben sie koumlrperliche und seelische Veraumlnderungen Die Pubertaumlt kann nicht
selten das Leben auf den Kopf stellen In dieser Phase kann neben dem Elternhaus auch
das weitere soziale Umfeld verstaumlrkt auf die Jugendlichen einwirken Freundinnen und
Freunde Bezugspersonen aus Vereinen oder der oumlrtlichen Jugendarbeit koumlnnen als wert-
volle Wegbegleiterinnen und -begleiter wirken
75 Region
Der Kanton StGallen ist ein Ring- und Grenzkanton mit stark unterschiedlich gepraumlgten
Regionen Verschiedenheiten bestehen unter anderem bezuumlglich Wirtschaftssektoren
Wirtschaftsraum Schul- und Lehrstellenangebot und Grenznaumlhe zu anderen Kantonen
oder zum Ausland Alle diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Berufswahlprozess
in der Oberstufe
Es wird empfohlen sich vor dem Erstellen des schuleigenen Konzepts Gedanken
zur Wirtschaftsregion zu machen damit die regionalen Besonderheiten ausrei-
chend beruumlcksichtigt und entsprechend Schwerpunkte gesetzt werden koumlnnen
Ungeachtet der politischen Grenzen ndash sei es zwischen den Kantonen oder den Staaten ndash
haben sich die Wirtschaftsraumlume entwickelt So kann es sinnvoll und noumltig sein bei der
Analyse der regionalen Voraussetzungen bezuumlglich Berufswahl den Blick auch uumlber die
Kantons- oder Landesgrenze zu richten
Oft laden Gewerbe- und Industrieverbaumlnde die Schuumllerinnen und Schuumller bzw
die Oberstufenklassen zu Berufsinformationsanlaumlssen vor Ort Ebenso gibt es In-
formationsanlaumlsse der Mittelschule Im Berufswahlkonzept definieren die Schulen
den Umgang mit diesen meist sehr attraktiven Einladungen insbesondere wenn
das Angebot die zeitlichen Moumlglichkeiten der Schulen uumlbertrifft Ein Gespraumlch mit
den Anbietern kann dazu beitragen Angebot und Nachfrage moumlglichst optimal
aufeinander auszurichten und das ganze Spektrum an beruflichen Moumlglichkeiten
abzudecken
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
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78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
28
Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
29
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
30
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
25
76 Sich veraumlndernde Berufsbilder
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen fuumlhren zu Veraumlnderungen bei den Beru-
fen Planungs- und Produktionsprozesse entwickeln sich rasch und damit verbunden sind
veraumlnderte und oft houmlhere Anforderungen an die Arbeitskraumlfte Das kann bedeuten dass
das Berufsbild welches zum Berufswahlentscheid gefuumlhrt hat nach Abschluss der Lehre
bereits komplett anders aussieht Die digitale Transformation findet in saumlmtlichen Berufs-
feldern statt die einzelnen Berufe sind jedoch unterschiedlich stark davon betroffen
Der Trend hin zu houmlheren Ausbildungsniveaus haumllt an und hat zur Folge dass die Zahl
der Schuumllerinnen und Schuumller steigt die den gestiegenen Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen sind und in der Berufswelt keinen Arbeitsplatz mehr finden
In ihrem Berufswahlkonzept definieren die Schulen jene Jugendlichen welche
eine besondere Unterstuumltzung im Berufswahlprozess benoumltigen als wichtige Ziel-
gruppe Sie legen fest wie diesen Jugendlichen der Kontakt zur Berufswelt und
zu passenden Lehrbetrieben erleichtert werden kann und wie die Unterstuumltzungs-
angebote seitens BLB und anderer Organisationen genutzt werden
Beim Berufswahlentscheid soll neben der Passung der persoumlnlichen Faumlhigkeiten und Inte-
ressen mit dem angestrebten Beruf auch dessen moumlgliche Entwicklung in der Zukunft be-
ruumlcksichtigt werden Gibt es den Beruf in zehn Jahren noch Welche Weiterentwicklungen
zeichnen sich ab Welche verwandten Berufe gibt es die sich fuumlr einen Umstieg zu einem
spaumlteren Zeitpunkt anbieten wuumlrden
Der rasche Wandel der Berufsbilder stellt fuumlr die Klassenlehrpersonen der Ober-
stufe eine Herausforderung dar Sie sollen die Jugendlichen in ihrem individuellen
Berufswahlprozess beraten und brauchen dazu aktuelle Kenntnisse uumlber die ver-
schiedenen Ausbildungswege Das schuleigene Berufswahlkonzept soll Wege
aufzeigen wie sich die Lehrpersonen stets von neuem auf den aktuellen Stand
bringen koumlnnen um ihre Schuumllerinnen und Schuumller im Prozess der Berufswahl
kompetent begleiten und beraten zu koumlnnen Es beschreibt die Unterstuumltzung und
die Ressourcen die dazu zur Verfuumlgung stehen
77 Lebenslanges Lernen als Prinzip
Berufs- oder Schulwahl in der Oberstufe bedeutet Wahl fuumlr eine erste berufliche oder
schulische Grundausbildung Die Zeit vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung betraumlgt
mehrere Jahrzehnte ndash viel Zeit um die eigenen Lebensziele -formen und -inhalte mehr-
fach anzupassen und die berufliche Situation entsprechend auszurichten Wer heute in
die Volksschule geht wird auf seinem Lebensweg bis zum Pensionsalter mehrere Berufe
ausuumlben wird sich im gewaumlhlten Berufsfeld weiterbilden und neue Taumltigkeiten uumlberneh-
men oder sich neu orientieren und andere berufliche Richtungen einschlagen Das Ange-
bot an Aus- und Weiterbildungen ist gross und staumlndig werden neue Studiengaumlnge entwi-
ckelt ndash und damit auch die Moumlglichkeit sich vertikal oder horizontal in der Berufsland-
schaft zu bewegen
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
28
Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
29
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
30
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
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Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
26
78 Bedeutung der uumlberfachlichen Kompetenzen
Wissen ist stets und uumlberall verfuumlgbar Das Internet liefert Daten und Hintergruumlnde in Se-
kundenschnelle Formeln und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist daher heute nicht
mehr im selben Masse wie fruumlher noumltig
Gestiegen ist hingegen der Wert der uumlberfachlichen Kompetenzen wie sie im Lehrplan
Volksschule beschrieben sind ndash Personale Kompetenzen (Selbstreflexion Selbststaumlndigkeit und Eigenstaumlndigkeit)
ndash Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfaumlhigkeit Konfliktfaumlhigkeit und Um-
gang mit Vielfalt)
ndash Methodische Kompetenzen (Sprachfaumlhigkeit Informationen nutzen und Aufga-
benProbleme loumlsen)
Die uumlberfachlichen Kompetenzen ergaumlnzen die fachlichen Kompetenzen sowie die grund-
legenden schulischen Faumlhigkeiten wie lesen schreiben rechnen Alle drei Ebenen sind
fuumlr die berufliche Entwicklung gleichermassen von Bedeutung
79 Berufslehre oder Mittelschule
Schuumllerinnen und Schuumller die das Potenzial fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule haben ste-
hen vor der Entscheidung ob sie eine Berufslehre mit Berufsmaturitaumlt machen oder die
Mittelschule absolvieren sollen Beide Angebotsrichtungen bewerben die Schuumllerinnen
und Schuumller der Oberstufe Waumlhrend die Mittelschule zu Informationsanlaumlssen laumldt orga-
nisieren die Betriebe und Verbaumlnde attraktive Berufs- und Betriebserkundungsanlaumlsse Da
der Uumlbertritt ins Gymnasium bereits nach der 2 Sekundarklasse erfolgen kann verschiebt
dies den anstehenden Laufbahnentscheid um ein Jahr nach vorne
Es ist die Aufgabe der Volksschule allen Jugendlichen das volle Spektrum an beruflichen
und schulischen Moumlglichkeiten gleichwertig bekannt zu machen
Vor ihrem Entscheid sollen sich die Jugendlichen ein Bild uumlber die vielfaumlltigen
Ausbildungsmoumlglichkeiten gemacht haben Im eigenen Berufswahlkonzept legen
die Oberstufen dazu die Regelungen fest Grundsaumltzlich sollen alle Schuumllerinnen
und Schuumller auf Berufserkundung gehen ndash auch angehende Mittelschuumllerinnen
und -schuumller Umgekehrt sollen alle Schuumllerinnen und Schuumller welche das Poten-
zial fuumlr weiterfuumlhrende Schulen haben auch zum Besuch des entsprechenden In-
formationsanlasses ermuntert werden
710 Erfahrungshintergrund der Lehrperson BO
Die Begleitung von Oberstufenschuumllerinnen und -schuumllern in der Phase der Berufswahl ist
auch deshalb eine grosse Herausforderung da der berufliche Werdegang der Lehrperso-
nen in der Regel uumlber eine Mittelschule fuumlhrte Der eigene Erfahrungshintergrund umfasst
meist den schulischen Weg und nicht die Berufslehre So kann es eine Herausforderung
fuumlr die Lehrperson darstellen alle Schuumllerinnen und Schuumller im Berufswahlprozess zu be-
gleiten und zu beraten insbesondere auch jene die eine berufliche Grundbildung anstre-
ben
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
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Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
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82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
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Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
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Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
27
8 Berufs- und Laufbahnberatung
Die BLB des Kantons StGallen stellt im Laufe des Berufswahlprozesses eine Reihe
von unterstuumltzenden Angeboten fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsbe-
rechtigte sowie fuumlr die Schule zur Verfuumlgung
Die folgende Uumlbersicht zeigt die Angebote der BLB in der zeitlichen Abfolge und struktu-
riert nach den verschiedenen Zielgruppen Die einzelnen Angebote sind anschliessend
naumlher beschrieben Mit Kreuz (x) in der letzten Spalte sind jene Aktivitaumlten bezeichnet
welche alle Regionalstellen der BLB anbieten
81 Angebote fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Klassen
Klassenveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Jede Klasse ist eingeladen zu einer Klassenveranstaltung im BIZ Diese finden idR im
ersten Semester der 2 Oberstufe statt Die Schuumllerinnen und Schuumller lernen die fuumlr sie
zustaumlndige Berufsberatungsperson sowie die Angebote der BLB in- und ausserhalb des
BIZ kennen Sie werden eingefuumlhrt in die Recherche und informiert uumlber den Berufswahl-
prozess
Angebot
flaumlchen-
deckend
1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q 1 Q 2Q 3 Q 4Q
Schuumllerinnen und Schuumller
Klassenveranstaltungen im BIZ x
Schulhaussprechstunden x
Persoumlnliche Beratungen x
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche xCase Management Berufsbildung CM BB x
BIZ App x
Bewerbungsworkshops
Eltern
Elternveranstaltungen 1 OS
Elternveranstaltungen 2 OS x
Elternnewsletter und Eltern-Website x
Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl x
Standortbestimmung x
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Kantonale Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen x
Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und
Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation Kurzgespraumlche BIZ Info x
Berufsorientierungen Berufsinformationsveranstaltungen
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Ostschweizer Bildung-Ausstellung OBA x
1 OS 2 OS 3 OS
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Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
29
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
30
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
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9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
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angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
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InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
28
Schulhaussprechstunden
Die Berufsberatungsperson bietet regelmaumlssig Schulhaussprechstunden fuumlr Schuumllerinnen
und Schuumller im Oberstufen-Schulhaus an Die Jugendlichen erhalten Informationen zu ih-
ren individuellen Fragen rund um die Berufs- und Ausbildungswahl Es werden Lehrfir-
menlisten zur Berufserkundung abgegeben Schnuppererfahrungen besprochen und kon-
krete naumlchste Schritte geplant Das Angebot ist niederschwellig zugaumlnglich
Persoumlnliche Beratung
In einem oder mehreren Beratungsgespraumlchen erarbeitet die Schuumllerin oder der Schuumller
mit Unterstuumltzung der Berufsberatungsperson Grundlagen fuumlr einen fundierten Berufs-
oder Schulwahlentscheid bei Bedarf mit Hilfe von diagnostischen Verfahren Wenn ange-
zeigt nehmen auch die Erziehungsberechtigten oder die naumlchsten Bezugspersonen an
der persoumlnlichen Beratung teil
Unterstuumltzung bei der Lehrstellensuche laquoLehrstellenboumlrseraquo
Die Mitarbeitenden der laquoLehrstellenboumlrseraquo unterstuumltzen Jugendliche bei der Lehrstellen-
suche beim Bewerben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgespraumlchen Es werden
keine Lehrstellen vermittelt Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv und werden individuell
begleitet
Case Management Berufsbildung (CM BB)
Das CM BB ist ein freiwilliges Angebot und richtet sich an Jugendliche der 2 und 3 Ober-
stufenklassen deren Lehrstellensuche trotz eigener Bemuumlhungen und schulinterner
Massnahmen besonders erschwert ist Angesprochen sind zudem Jugendliche die sich
nach Abschluss der Volksschule in keiner Anschlussloumlsung befinden
Von den Jugendlichen wird erwartet dass sie aktiv mitarbeiten um den Einstieg in eine
Berufsausbildung zu erreichen Case Manager unterstuumltzen sie durch gemeinsam verein-
barte Massnahmen Bei Bedarf werden weitere Institutionen und Fachpersonen miteinbe-
zogen Die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte verpflichten sich zu einer ver-
bindlichen Zusammenarbeit mit dem Case Manager
BIZ App
Die BIZ App kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet im Menu Berufeassistent
die Moumlglichkeit spielerisch zu erkunden zu welchen Berufen die persoumlnlichen Interessen
passen Weiter steht eine Uumlbersicht uumlber alle Lehrberufe bereit und ein Lehrstellennaviga-
tor gibt Auskunft welcher Betrieb freie Lehrstellen hat
Bewerbungsworkshops Bewerbungsworkshops sind organisierte Gruppenangebote bei denen Schuumllerinnen und Schuumller im Bewerbungsprozess unterstuumltzt werden
29
82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
30
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
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InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
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Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
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82 Angebote fuumlr Erziehungsberechtigte
Elternveranstaltungen in der 1 Oberstufe Interessierte Erziehungsberechtigte erfahren wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl unter-stuumltzen koumlnnen Die Elternworkshops waumlhrend der 1 Oberstufe sind ein ergaumlnzendes An-gebot zuhanden der Schulen zu den Elternabenden der 2 Oberstufe
Elternveranstaltungen fuumlr die 2 Oberstufe Die Erziehungsberechtigten lernen die verschiedenen Beratungs- und Informationsange-bote ebenso wie die Unterstuumltzungsangebote der BLB kennen Sie erhalten Informationen uumlber das schweizerische Bildungssystem zu ihrer Rolle und Aufgabe im Berufswahlpro-zess und zum Berufswahlfahrplan Die Veranstaltung findet in den Raumlumlichkeiten der BLB oder der Schule statt Sie wird von der BLB und den Klassenlehrpersonen gemein-sam organisiert und von der zustaumlndigen Berufsberatungsperson durchgefuumlhrt
Elternnewsletter Eltern-Website Der Eltern-Newsletter laquoBIZ Newsraquo erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr bietet aktuelle Informationen und beantwortet Fragen zum Verlauf des Berufswahlprozesses Die Anmel-dung erfolgt auf der Website der Berufsberatung welche weitere Informationen speziell fuumlr Erziehungsberechtigte bereitstellt Die Verlinkung mit der eigenen Schul-Homepage ist empfohlen
83 Angebote fuumlr Lehrpersonen
Planungsgespraumlch Berufs- und Schulwahl Klassenlehrpersonen der 1 Oberstufe
Die fuumlr das Schulhaus zustaumlndige Berufsberatungsperson und die Klassenlehrpersonen
der 1 Oberstufenklassen legen gemeinsam ihre Zusammenarbeit fuumlr die kommenden
Schuljahre (23 Oberstufe) und die entsprechenden Termine fest Die Kontaktaufnahme
erfolgt durch die zugeteilte Berufsberatungsperson
Standortbestimmungen Klassenlehrpersonen der 2 und 3 Oberstufe
Im zweiten Semester der 2 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen gemeinsam eine Standortbestimmung vor Es wird eine Ein-
schaumltzung bezuumlglich zusaumltzlichem Unterstuumltzungsbedarf der einzelnen Schuumllerinnen und
Schuumller vorgenommen Dabei wird unterschieden zwischen Jugendlichen die selbstaumlndig
auf Kurs sind im Berufswahlprozess sowie solchen die eine aktive Unterstuumltzung durch
die Klassenlehrperson undoder die BLB benoumltigen und schliesslich solchen mit Mehr-
fachproblematik bei denen eine Anmeldung beim CM BB erfolgen sollte Bei Jugendli-
chen der dritten Gruppe ist die Klassenlehrperson sowohl beim Aufnahmeprozess als
auch bei der weiteren Begleitung wichtiger Partner die Fallfuumlhrung uumlbernimmt nach Auf-
nahme der Case Manager der BLB
Im zweiten Semester der 3 Oberstufe nehmen die zustaumlndige Berufsberatungsperson
und die Klassenlehrpersonen erneut eine Standortbestimmung vor um die individuellen
Entwicklungen der Schuumllerinnen und Schuumller sowie den allfaumllligen Bedarf an Unterstuumlt-
zung zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten
30
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
30
Veranstaltungen fuumlr Lehrpersonen
Die BLB laumldt die Lehrpersonen der Oberstufe jaumlhrlich zu einer Veranstaltung zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bereich der Berufswahl ein Neue Lehrberufe werden vor-
gestellt die Zusammenarbeit zwischen der BLB und den Lehrpersonen wird reflektiert
oder neue Angebote werden bekannt gemacht
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
31
Kurse im Rahmen der kantonalen Lehrerweiterbildung
Mitarbeitende der BLB sind taumltig als Kursleitende der kantonalen Weiterbildung fuumlr Lehr-
personen (Programm Weiterbildung Schule WBS)
84 Zielgruppenuumlbergreifende Angebote und Veranstaltungen
BIZ Selbstinformation
Die sieben regionalen BLB des Kantons bieten aktuelle Informationen zu Grund- und Wei-
terbildungsberufen sowie zu Studiengaumlngen an Hochschulen Diverse Materialien zu den
Themen Beruf Bildung und Arbeit koumlnnen ausgeliehen werden Fachpersonen stehen fuumlr
Fragen zur Verfuumlgung
Kurzgespraumlche
Das Angebot an Kurzgespraumlchen waumlhrend den BIZ-Oumlffnungszeiten ist kostenlos und be-
darf keiner Anmeldung
BIZ Info
Unter dem Namen laquoBIZ Inforaquo finden regionale Veranstaltungen zu aktuellen Berufs- und
Bildungsthemen statt
Berufsorientierungen Betriebserkundungen
In Zusammenarbeit mit privaten Traumlgerschaften und lokalen Betrieben bietet die BLB regi-
onal Berufserkundungsnachmittage fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Oberstufe im BIZ
oder in den Betrieben selbst an
Regionale Berufs- und Tischmessen Lehrstellenforen
Regional organisieren die BLB oder private TraumlgerschaftenVereine jaumlhrlich zusammen
mit der Wirtschaft Anlaumlsse damit sich Jugendliche und ihren Erziehungsberechtigten uumlber
Lehrberufe und weiterfuumlhrende Schulen informieren und Kontakt zu Ausbildungsanbietern
aufnehmen koumlnnen So machen sie sich mit vielen Inputs aus der Praxis ein Bild uumlber die
angebotenen Ausbildungen in der Region Oft werden dabei auch Praktika oder laquoSchnup-
perlehrenraquo in die Wege geleitet
Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA)
Die OBA ist eine grosse kantonale Berufs- und Ausbildungsmesse in den Olma-Hallen in
StGallen die jaumlhrlich Ende August stattfindet Sehr viele der 2 Oberstufenklassen besu-
chen diese von den Verbaumlnden getragene mehrtaumlgige Messe Die kantonale BLB ist je-
weils mit einem Messestand vertreten
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
32
9 Glossar und Links
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der verwendeten Abkuumlrzungen Fachbe-
griffe und weiterfuumlhrenden Informationen
91 Abkuumlrzungen
ASK Angebote der SchuleKirchen Kontingent fuumlr die Oberstufen mit
denen sie Kursangebote ohne kantonale Vorgaben bezgl Inhalte
schaffen koumlnnen
BIZ Berufsinformationszentrum
BLB Berufs- und Laufbahnberatung
BM Berufsmaturitaumlt
BO Berufliche Orientierung Fachbereich in der Oberstufe
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
CM BB Case Management Berufsbildung
ERG Ethik Religionen Gemeinschaft Fachbereich
OBA Ostschweizer Bildungsausstellung
SSA Schulsozialarbeit
WAH Wirtschaft Arbeit Haushalt Fachbereich in der 23 Oberstufe
WBS Weiterbildung Schule kantonales Kursangebot fuumlr Lehrpersonen
Schulfuumlhrung und Schulverwaltung
92 Fachbegriffe
Berufsauftrag Der Berufsauftrag ist die Grundlage fuumlr die Anstellung von Volks-
schullehrpersonen im Kanton StGallen
Berufserkundung
(auch Berufsbesichtigung
Berufsinformationsveran-
staltung Berufsorientie-
rung)
Die Berufserkundung ermoumlglicht ein erstes Kennenlernen eines
Berufes in der Praxis Sie erfolgt mit der ganzen Klasse oder indi-
viduell idR waumlhrend einem Halbtag
Berufsfachschule Die Berufsfachschule vermittelt die schulische Bildung gemaumlss
Bildungsverordnung und Bildungsplan Daneben hat sie einen ei-
genstaumlndigen Bildungsauftrag Im berufskundlichen Unterricht
wird vor allem der theoretische Teil des zu erlernenden Berufs
vermittelt Im allgemeinbildenden Unterricht werden Inhalte the-
matisiert die die Entfaltung der Persoumlnlichkeit sowie die Bildung
eigenstaumlndiger Meinungen foumlrdern Viele Berufsfachschulen fuumlh-
ren eine Abteilung fuumlr den Unterricht der Berufsmaturitaumlt
Berufswahl Berufswahl umfasst die Vorbereitung und den Entscheid fuumlr eine
berufliche Grundbildung fuumlr eine weiterfuumlhrende Schule oder fuumlr
eine Zwischenloumlsung Alle diese Angebote auf Sekundarstufe II
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
33
haben zum Ziel dass die Jugendlichen sofort oder zu einem spauml-
teren Zeitpunkt einen Beruf erlernen ins Berufsleben eintreten
und ihr Leben eigenstaumlndig und eigenverantwortlich gestalten
koumlnnen
Berufswahlfahrplan Der Berufswahlfahrplan stellt einen idealtypischen Ablauf der Be-
rufswahl in der Oberstufe dar und bietet damit Orientierung fuumlr
Schuumllerinnen und Schuumller fuumlr Erziehungsberechtigte fuumlr Lehrbe-
triebe und Schulen der Sekundarstufe II Die Oberstufen passen
den Berufswahlfahrplan den lokalen Begebenheiten an Abspra-
chen mit Wirtschaft und Gewerbe in der Region werden empfoh-
len
Berufswahlprozess Der Berufswahlprozess ist der individuelle Prozess der Berufs-
und Schulwahl des einzelnen Schuumllersder einzelnen Schuumllerin
Berufslehre Die Berufslehre (auch berufliche Grundbildung) dient der Vermitt-
lung und dem Erwerb von Faumlhigkeiten Kenntnissen und Fertigkei-
ten die erforderlich sind um in einem Beruf oder in einem Berufs-
feld taumltig sein zu koumlnnen Die Ausbildung findet an drei Lernorten
statt Lehrbetrieb Berufsfachschule und uumlberbetriebliches Kurs-
zentrum Die berufliche Grundbildung ermoumlglicht den Jugendli-
chen den Einstieg in die Arbeitswelt und ist Basis fuumlr lebenslan-
ges Lernen
Betriebserkundung Anlaumlsslich einer Betriebserkundung lernen die Jugendlichen einen
Lehrbetrieb kennen mit der ganzen Klasse oder individuell
Bewerbungsworkshop
(auch Bewerbungswerk-
statt)
Der Bewerbungsworkshop ist ein Angebot der Lehrstellenboumlrse
der Berufsberatung Er bietet Unterstuumltzung im Bewerbungspro-
zess
BIZ-Besuch Klassenver-
anstaltung im BIZ
(auch Klassenorientie-
rung Klassenworkshop)
Am BIZ-Besuch lernen die Jugendlichen der 2 Oberstufe das BIZ
kennen und werden informiert uumlber die Berufswahl Er findet idR
zu Beginn der 2 Oberstufe statt
Bruumlckenangebot Das Bruumlckenangebote ist ein Zwischenjahr bzw Zwischenloumlsung
nach der 3 Oberstufe idR in Form eines Berufsvorbereitungs-
jahres (BVJ) einer Vorlehre eines gestalterischen Vorkurses o-
der eines Integrationskurses Das Motivationssemester ist kein
Bruumlckenangebot im engeren Sinn wird aber ebenfalls oft unter
diesem Begriff erwaumlhnt
Eignungstest Eignungstests gehoumlren zu den Hilfsmitteln mit denen Lehrbe-
triebe Lernende auswaumlhlen Sie werden von Betrieben Berufsver-
baumlnden Organisationen der Arbeitswelt oder Privaten angeboten
Eignungstests koumlnnen den Lehrbetrieben helfen im Auswahlver-
fahren zu groumlsserer Sicherheit zu gelangen Lehrbetriebe sollten
sich jedoch beim Berufsverband erkundigen ob die Verwendung
eines Eignungstests empfohlen wird und wenn ja welcher Test
sich fuumlr den entsprechenden Lehrberuf eignet Es werden auch
branchen- bzw berufsunabhaumlngige Eignungstests auf dem Markt
34
angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
37
Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
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angeboten Sie sind Momentaufnahmen die vorwiegend kogniti-
ves Wissen abfragen Ihre Resultate haben deshalb nur be-
schraumlnkte Aussagekraft fuumlr die Gesamtbeurteilung der Bewerbe-
rinnen und Bewerber
Eltern-Infoveranstaltung
BO
(auch Elternabend BO
Elternorientierung BO El-
ternveranstaltung BO El-
ternKind-Veranstaltung
BO)
IdR findet zu Beginn der 2 Oberstufe ein Elternabend zum
Thema Berufswahl statt der von Schule und BLB gemeinsam or-
ganisiert wird Zusaumltzlich stellt die BLB auch bereits in der 1
Oberstufe eine Eltern-Infoveranstaltung zur Verfuumlgung
IV-Berufsberatung Die Berufsberatung der IV bietet Unterstuumltzung fuumlr Jugendliche
mit gesundheitlichen undoder kognitiven Beeintraumlchtigungen Die
Anmeldung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten
Klassenlehrperson In diesem Rahmenkonzept wird davon ausgegangen dass die
Klassenlehrperson ndash wie im Lehrplan Volksschule als Empfehlung
beschrieben ndash den Fachbereich Berufliche Orientierung unterrich-
tet Ist dies im Ausnahmefall anders geregelt so muss die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation zwischen den beiden Lehrper-
sonen sichergestellt werden insbesondere bezuumlglich KontaktZu-
sammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
Klassenlehrpersonen sind zustaumlndig fuumlr die Fallfuumlhrung der Schuuml-
lerinnen und Schuumller ihrer Klasse haben entsprechend mehr Ar-
beitszeit im Arbeitsfeld laquoSchuumllerinnen und Schuumllerraquo und erhalten
eine Klassenlehrpersonenzulage
Lehrbetrieb Im Lehrbetrieb findet die Bildung in beruflicher Praxis statt Die
Lehrbetriebe muumlssen uumlber eine Bildungsbewilligung verfuumlgen die
von der zustaumlndigen kantonalen Behoumlrde ausgestellt wird Sie
stellen die Lernenden ein und schliessen mit ihnen einen Lehrver-
trag ab
Lehrstellenforum
(auch Berufswahl-Event)
Das Lehrstellenforum ist eine regionale Berufs- und Tischmesse
mit Teilnahme von Lehrbetrieben
Lernpass plus Die Online-Plattform laquoLernpass plusraquo basiert auf dem Lehrplan
Volksschule Kanton StGallen und ist auf die individuelle Foumlrde-
rung ausgerichtet Lehrpersonen sowie Schuumllerinnen und Schuumller
nutzen laquoLernpass plusraquo um den Lernfortschritt innerhalb eines
Schuljahres oder waumlhrend der gesamten Oberstufenzeit festzu-
stellen und um Kompetenzen zu vertiefen Die Standortbestim-
mung laquoStellwerkraquo ist Bestandteil von laquoLernpass plusraquo
Mittelschule An der Mittelschule wird eine breite und vertiefte Allgemeinbildung
vermittelt Das Gymnasium (4 Jahre schliesst an die 2 oder 3
Oberstufe an) fuumlhrt zur Studienreife und ermoumlglicht den pruumlfungs-
freien Eintritt an allen schweizerischen Universitaumlten Die Wirt-
schaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS)
fuumlhren zum Eidgenoumlssischen Faumlhigkeitszeugnis Kaufleute bzw
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
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Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
35
InformatikerinInformatiker und gleichzeitig zur Berufsmaturitaumlt (4
Jahre schliesst an die 3 Oberstufe an) Die Fachmittelschule
(FMS) bereitet die Schuumllerinnen und Schuumller in den Berufsfeldern
Gesundheit Soziales Paumldagogik Musik Gestalten sowie Kom-
munikation und Information auf Ausbildungen an houmlheren Fach-
schulen Fachhochschulen oder Paumldagogischen Hochschulen
(Lehrgang Kindergarten und Primarschule) vor (4 Jahre schliesst
an die 3 Oberstufe an)
Schnupperlehre Die Schnupperlehre ist ein Praktikum in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen des favorisierten Lehrberufs und Lehrbe-
triebs Teilweise sind ein Motivationsschreiben und das Zeugnis
und allenfalls Stellwerk-Resultate vorzulegen Die Schnupperlehre
dauert idR mehrere Tage und es erfolgt schriftliche Ruumlckmel-
dung
Stellwerk Im Kanton StGallen absolvieren alle Schuumllerinnen und Schuumller in
der 2 und 3 Oberstufe die computerbasierte Standortbestim-
mung Stellwerk Diese ist Bestandteil des Lernfoumlrdersystems
laquoLernpass plusraquo Freiwillig ist die Durchfuumlhrung von Stellwerk in
der 1 Oberstufe In einem Leistungsprofil wird den Lernenden
das Ergebnis in den vier Fachbereichen Mathematik Deutsch
Franzoumlsisch und Englisch abgebildet Diese Standortbestimmun-
gen machen die schulischen Leistungen vergleichbar und unter-
stuumltzen die gezielte Foumlrderung am Uumlbergang in die Berufswelt o-
der an weiterfuumlhrende Schulen Stellwerk ist ein adaptiver Test
Dies bedeutet dass das individuelle Loumlsungsverhalten des Kin-
des den Testverlauf bestimmt
Tagespraktikum Das Tagespraktikum erfolgt in einem in einem Betrieb mit Fokus
auf das Kennenlernen eines oder mehrerer Berufe im Arbeitsum-
feld Die Kontaktnahme ist niederschwellig und es braucht keine
schriftliche Bewerbung Das Tagespraktikum ist idR eintaumlgig
und ohne schriftliche Ruumlckmeldung
Untergymnasium Das Untergymnasium gestattet begabten Schuumllerinnen und Schuuml-
lern im Anschluss an die 6 Klasse der Primarschule direkt den
Eintritt in die Maturitaumltslehrgaumlnge deren Ausbildungsziel die
Hochschulreife ist Es entspricht damit der 1 und 2 Oberstufe Im
Kanton StGallen wird das Untergymnasium einzig an der Kan-
tonsschule am Burggraben gefuumlhrt Es gibt eine Aufnahmepruuml-
fung
Veranstaltung BLB fuumlr
Lehrpersonen
(auch Lehrerhoumlck Lehre-
rinput Lehrpersonen-
Workshop)
An der Veranstaltung BLB erhalten Lehrpersonen Informationen
zu wichtigen Themen der Berufswahl und es findet ein Austausch
zwischen Schule und Berufsberatung statt (idR im BIZ)
36
Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
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Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
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Zwischenloumlsung Neben den kantonalen Bruumlckenangeboten und dem Motivations-
semester gehoumlren hierzu auch Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte
oauml
93 Links
Informationen und Merkblaumltter zum Berufswahlprozess
Berufsberatung im Kanton StGallen Kanton StGallen
Informationen rund um schulische Angebote der Sekundarstufe II
Kanton StGallen
Das offizielle schweizerische Informationspor-tal der Berufs- Studien- und Laufbahnbera-tung
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Merkblaumltter fuumlr Erziehungsberechtigte zu di-versen Themen uumlbersetzt in versch Spra-chen zu folgenden Themen
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen zu einzelnen Berufen
Uumlber 2500 Berufsbeschreibungen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Rund 250 Filme zu Berufen Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahn-beratung
Diverse Kurzfilme zu einzelnen Berufen SRF Schweizer Radio und Fernse-hen
Portraits und Informationen zu einzelnen Berufen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Schnuppern und bewerben
Schnuppern Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Informationen und Unterlagen zu Bewerbungs-unterlagen Bewerbungspraktikum Vorstel-lungsgespraumlch
Schweizerisches Informationsportal der Berufs- Studien und Laufbahnberatung
Handbuch zur Schnupperlehre VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
Portraits und Informationen zu einzelnen Beru-fen und Bewerbungstipps
Yousty Lehrstellen-Treffpunkt
Berufswahldossier - Ein Werkzeug fuumlr die Ju-gendlichen
Kanton Bern
Lehrplan Volksschule
Lehrplan Berufliche Orientierung Kanton StGallen
Lehrplan Wirtschaft Arbeit Haushalt Kanton StGallen
Lehrplan Deutsch Kanton StGallen
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Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
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Unterstuumltzung in anspruchsvollen Situationen
Case Management Berufsbildung Kanton StGallen
Berufliche Integration der IV Kanton StGallen
Berufswahlkonzept
Rahmenkonzept Zusammenarbeit Berufsberatung - Sekundarstufe 2012
Kanton Zuumlrich
Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung Sekundar-stufe I 2013
Kanton Bern
Forschung und Hintergrund
Zahlen und Fakten Berufsbildung in der Schweiz Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI
Schul- und Berufsorientierung in den Kantonen Schlussbericht 2016
Fachhochschule Nordwestschweiz Paumldagogische Hochschule
Positionspapier Erfolgsfaktoren fuumlr die Berufliche Orientierung
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
Berufsbildung 2030 Vision und Strategie Staatssekretariat fuumlr Bildung For-schung und Innovation SBFI