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Kapitel 12.6 Wellenoptik 1 Das Übergreifen einer Welle in den geometrischen Schattenraum bezeichnet man als Beugung.

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Page 1: Kapitel 12.6 Wellenoptik 1 Das Übergreifen einer Welle in den geometrischen Schattenraum bezeichnet man als Beugung

Kapitel 12.6 Wellenoptik 1

Das Übergreifen einer Wellein den geometrischen Schattenraum

bezeichnet man als Beugung.

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 2

12.6.2 Beugung

Versuch: Vom hinteren Ende des Physiksaals aus beobachten wir durch einen Vorhangstoff eine am Pult stehende brennende Kerze.

Ergebnis: Man sieht die Flamme mehrmals. Diese Erscheinungen nennt man Beugungserscheinungen.

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 3

Fortpflanzungsrichtung

Wellenfronten Elementarwellen

Huygenssches Prinzip Huygenssches Prinzip

Jeder Punkt einer Wellenfläche istAusgangspunkt einer Elementarwelle.

Die Einhüllende dieser Elementarwellenbildet eine neue Wellenfläche.

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 4

Beugung am Einzelspalt Beugung am Einzelspalt

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 5

Beugung am Doppelspalt Beugung am Doppelspalt

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 6

12.6.2.1 Beugung am Doppelspalt

d

k sin Beugungsmaxima

k-ter Ordnung

d

n

k = 0, 1, 2, 3, …

Versuch: Laser, davor wird ein Dia mit Doppelspalt aufgestellt. Ergebnis: Am Schirm können helle "Punkte" und dunkle Abschnitte beobachtet werden.

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 7

d

k

2

)12(sin

Beugungsminima

k-ter Ordnung

d

n

k = 0, 1, 2, 3, …

Auslöschung:

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 8

12.6.2.2 Beugung am Gitter

d

n

d

k sin Beugungsmaxima k-ter Ordnung

d … Gitterkonstante

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 9

Beugung am Gitter Beugung am Gitter

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 10

Führe die Schülerversuche zu Beugung am Gitter und Bestimmung der Wellenlänge des Lichts durch!

Beugung am Gitter

Spalt

Kondensor

Lichtq.

Abbildungslinse

Gitter

Kreisblende Schirm

+50 +100

Führe folgende Aufgaben durch:1.Bilde den Spalt scharf auf den Schirm ab!2.Setze auf den Kondensor ein rotes Farbglas! (monochromatisches Licht)3.Gib das Gitter (100 Striche/cm) zwischen Abbildungslinse und Schirm!4.Schreibe die Beobachtung auf!5.Entferne das Farbglas! Was verändert sich? 6.Verwende ein Rowland-Gitter (600 Striche/mm)7.Was bewirkt die neue Gitterkonstante? Versuche einen Zusammenhang zwischen Gitterkonstante und Beugungswinkel zu finden!8.Welche Farbe wird am stärksten gebeugt? 9.Vergleiche mit dem Prismenspektrum!

Versuchsaufbau:

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 11

Beugung am Gitter Beugung am Gitter

2 Öffnungen

3 Öffnungen

4 Öffnungen

5 Öffnungen

10 Öffnungen

20 Öffnungen

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 12

12.6.2.3 Wellenlängenmessung mit Gitter

Versuchsaufbau: wie vorhin mit RowlandgitterAufstecken von Farbgläsern.Aufgabe:Bestimme die Wellenlänge von verschiedenen Farbgläsern!

Berechnungsgrundlagen: Gitterkonstante: d = (10-3/600)m

Beugungsmaximum 1. Ordnung:sin = λ/ d λ = d ∙sin = INV TAN(a/l)

Schirm

ad

l

Beugungsmaximum

Beugungsmaximum 0. Ordnung

1. Ordnung

Wir messen: a, l . Wir berechnen

Farbe a [m] l [m] λ = d∙ sin

Blau

Grün

Rot

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 13

Bestimmung der Lichtwellenlänge Bestimmung der Lichtwellenlänge

rot 700 4,3

gelb 580 5,2

grün 530 5,7

blau 480 6,3

violett 400 7,5

weiß: kontinuierliches Gitterspektrum

f=c/(1014Hz)

(nm)

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 14

SchmetterlingsflügelBeugung am SchmetterlingsflügelBeugung am Schmetterlingsflügel

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 15

Compact Disc – Digital Versatile DiscCompact Disc – Digital Versatile Disc

CD DVD

Disc-Durchmesser

Laser

Spurabstand

minimale Pitlänge

Kapazität

120mm

780nm

1,6m

0,83m

~700MB

120mm

635 – 650nm

0,74m

0,4m

Single ~4,7GBDual ~8,5GB

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 16

Beugung am Einzelspalt Beugung am Einzelspalt Beugung am Einzelspalt

a

n

a

nsin n

Beugungsminima

n-ter Ordnung EndeEnde

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 17

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 18

12.6.3 Polarisation

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 19

Die bisherigen Wellen-Erscheinungen (Interferenz, Beugung) ließen noch keine Klärung zu, ob es sich bei Licht um transversale oder longitudinale Wellen handelt. Malus entdeckte 1808 eine gewisse Seitlichkeit des Lichts bei gewissen Versuchen. (Abweichung von der Symmetrie.)Diese Abweichung bezeichnete man Polarisation.Im allgemeinen ist das Licht einer Lichtquelle nicht polarisiert, die einzelnen Lichtwellen schwingen in beliebigen Richtungen.

Das menschliche Auge hat auch keine Möglichkeit, die Polarisation festzustellen.

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 20

Thomas YoungThomas Young

Licht Licht elastische Welle im „ÄTHER“ elastische Welle im „ÄTHER“ (Longitudinalwelle)(Longitudinalwelle)

TransversalwelleTransversalwelle

Christian HuygensChristian Huygens

Etienne Louis MalusEtienne Louis Malus

1808 Polarisation1808 Polarisation

„Äther“-wellen

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 21

Mechanischer Mechanischer ModellversuchModellversuch

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 22

Verblüffender Versuch

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 23

12.6.3.1 Polarisation durch Polarisationsfilter:

Polarisationsfilter sind durchsichtige Kunststofffolien, die aus langgestreckten Molekülen aufgebaut sind. Diese Moleküle werden bei der Herstellung der Folie durch "Strecken" parallelgerichtet, so dass eine Vorzugsrichtung entsteht.

Versuch: Verwende zwei Polarisationsfilter und lege sie übereinander!

Drehe sie gegeneinander!

Was stellst du fest?

Ergebnis: Stehen Polarisator und Analysator parallel, geht das Licht durch, stehen sie aufeinander normal, geht Licht nicht mehr durch den Analysator.

http://www.iap.uni-bonn.de/P2K/polarization/polarizationI.html

Mit Polarisationsfiltern wird linear polarisiertes Licht erzeugt.

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 24

12.6.3.2 Polarisation durch Reflexion:

Versuch: Schaue durch ein Polarisationsfilter Schräg zur Fensterscheibe!

Drehe das Polarisationsfilter!

Ändere den Winkel zwischen dem Lot der Fensterscheibe und deiner Blickrichtung!

Ergebnis: An Gläsern und Wasserflächen reflektiertes Licht ist linear polarisiert.

Brewstergesetz

Stehen der reflektierte und der gebrochene Strahl aufeinander normal, so ist der reflektierte Strahl (optimal) linear polarisiert. Die Polarisationsebene ist normal auf die Einfallsebene.

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 25

1813 David Brewster1813 David Brewster

Brewstergesetz

Zum Brewster-Winkel:

+ ß = 90°

tancos

sin

)90sin(

sin

sin

sin

an

tan B = n12 ........ Brewster-Gesetz B … Brewsterwinkel

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 26

12.6.3.3 Polarisation durch Streuung

Versuch: Ein Wassertrog wird mit parallelem Licht durchstrahlt.Seitlich betrachten wir den Wasserstrahl mit einem Polarisationsfilter.

Ergebnis: Das gestreute Licht ist teilweise polarisiert. Die Polarisationsebene steht normal auf die Strahl- und die Streurichtung.

Beispiele: Streulicht des Himmels

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 27

http://www.uni-bonn.de/iap/P2K/polarization/polarizationI.html

Himmelslicht

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 28

Polarisation des Himmelslicht

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 29

optische Achse

außerordentlicher Strahl

ordentlicher Strahl

12.6.3.4 Polarisation durch Doppelbrechung

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 30

Versuch: Kalkspatkristall zeigen!

Ergebnis: Bei Drehen des Analysators können wir auf dem Schirm 2 Kreise sehen, deren Helligkeit schwankt.

Ordentlicher und außerordentlicher Strahl sind normal aufeinander polarisiert.

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 31

optische Achse

optische Achse

ordentlicher Strahl

außerordentlicher Strahl

Plättchen4

/4-Plättchen

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 32

Linear-, zirkularpolarisiert

Linear polarisierte WelleLinear polarisierte Welle Zirkular polarisierte WelleZirkular polarisierte Welle

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 33

12.6.3.5 Drehung der Polarisationsebene durch optisch aktive Substanzen - Spannungsoptik

1. Verwendung von monochromatischem LichtErgebnis: Ein Quarz zwischen zwei gekreuzten Pol.-Filtern lässt das Licht wieder durchtreten. Drehung der Polarisationsebene.2. Bei Verwendung von weißem Licht treten Farberscheinungen auf. → Rotationsdispersion.Verwendet man anstelle von Quarz Plexiglas oder Zellophan, so erhält man auch Farberscheinungen.

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 34

Bestimmung des Zuckergehalts einer Rohrzuckerlösung: Auch eine Rohrzuckerlösung dreht je nach Zuckergehalt die Polarisationsebene. Diese Eigenschaft wird im Saccharimeter angewandt.

Viele durchsichtige Substanzen zeigen bei Druck- oder Zugbeanspruchungen doppelbrechende Eigenschaften. Spannungsdoppelbrechung.(Versuchsanordnung wie im obigen Versuch mit Quarz)Wird zu Materialprüfungen verwendet. Modelle aus Plexiglas.

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 35

12.6.3.6 Der Faradayeffekt

Wird zwischen zwei gekreuzte Polfilter ein Glasstab, der in die Polschuhe eines Elektromagneten eingelassen ist, gebracht, so wird bei Anlegen des Magnetfeldes die Polarisationsebene gedreht.

Legt man ein Wechselfeld an so schwankt die Lichtstärke. Dies kann man sich bei der Übertragung von Information zunutze machen.

Kerreffekt: Anstelle des magnetischen Feldes wird ein elektrisches Feld angelegt. (Kerrzelle)

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Kapitel 12.6 Wellenoptik 36

http://www.uni-bonn.de/iap/P2K/laptops/calculator.htmlEndeEnde

keine angelegte SpannungEin elektrisches Feld zerstört die

Verdrillung der Moleküle.

Die Zelle wird lichtundurchlässig.

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