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2-1
Kapitel 2:Der Welthandelim Überblick
© 2006 Pearson Studium
2-2
Übersicht
Wer handelt mit wem?
Das Gravitationsmodell
Einfluss der Größe einer Volkswirtschaft auf den Handel
Weitere Faktoren, die den Handel beeinflussen
Entfernungen und Grenzen
Ist die Welt kleiner geworden?
Was wird gehandelt?
Multinationale Unternehmen und Outsourcing
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Wer handelt mit wem?
• Die 5 größten Handelspartner der USA warenim Jahre 2008 Kanada, China, Mexiko, Japan und Deutschland.
• Auf knapp 150 Mrd. Dollar belief sich der Außenhandelsumsatz mit Deutschland imJahr 2008.
• Die USA erwirtschafteten 69% ihresAußenhandelsumsatzes im Jahr 200 mit den 15 größten Handelspartnern (siehe Abb. 2.1).
© 2006 Pearson Studium
2-4© 2006 Pearson Studium
Wer handelt mit wem?
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Abbildung 2.1b: Gesamthandel Deutschlands mit seinen wichtigsten Handelspartnern, 2007
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Wer handelt mit wem?
Exporte 2007
0
10000
20000
30000
40000
50000
60000
70000
80000
90000
100000
USA F UKIta
lien
Niede
rland
e
Spanie
n
Belgie
n
Öste
rreich
Schweiz
Polen
Tsche
chien
Russla
nd
China
Japa
n
Exporte 2007
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Abbildung 2.1c: ExporteDeutschlands 2007
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Wer handelt mit wem?Exportanteil
USA8%
F10%
UK7%
Italien7%
Niederlande6%
Spanien5%
Belgien5%
Österreich5%
Schweiz4%
Polen4%
Tschechien3%
Russland3%
China3%
Japan1%
andere29%
2-7
Wer handelt mit wem?Die wichtigsten Handelspartner Deutschlands
Farbe Wert Anzahl
unter 18.772 218
18.772 bis unter37.544
6
37.544 bis unter56.317
3
56.317 bis unter75.089
4
75.089 und mehr 1
2-8
Eine Frage der Größe: das Gravitationsmodell
• 3 der 15 größten Handelspartner der USA in 2008 waren die 3 größten europäischenVolkswirtschaften: Deutschland, Großbritannien und Frankreich.
• Diese Länder haben das größteBruttoinlandsprodukt (BIP) in Europa
BIP = Gesamtwert aller in einer Volkswirtschaftproduzierten Waren und Dienstleistungen
• Warum handelt die USA mit genau diesen 3 Ländern stärker als mit anderen europäischenLändern?
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• Die Größe einer Volkswirtschaft eines Landes steht in Beziehung mit dem Volumen seiner Im- und Exporte.
Größere Volkswirtschaften produzieren mehr Güter und Dienstleistungen, so dass sie mehr Waren exportieren können.
Größere Volkswirtschaften verfügen über mehr Einkommen, so dass die Bevölkerung mehr importierte Waren kaufen kann.
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Eine Frage der Größe: das Gravitationsmodell
2-10© 2006 Pearson Studium
Eine Frage der Größe: das Gravitationsmodell
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Das Gravitationsmodell
Neben der Größe einer Volkswirtschaft spielen nochfolgende Faktoren eine wichtige Rolle für den Handel:
1. Die Entfernung zwischen den Märkten beeinflusstdie Transportkosten und deshalb auch die Kostenfür Im- und Exporte.
2. Kulturelle Affinitäten: Stehen sich die Kulturenzweier Länder nah, so sind auch die ökonomischenBindungen groß.
3. Geografie: Häfen und geringe geografischeBarrieren (Gebirge) machen Transport und Handel wesentlich einfacher.
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4. Internationale Unternehmen können ihre Im- und Exporte über Ihre Landesgesellschaften oder Divisionen verteilen.
5. Grenzen: Grenzüberschreitungen können mit Formalitäten verbunden sein, welche Zeit und Geld (Zölle) beanspruchen.
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Das Gravitationsmodell
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• Der Handel zwischen zwei Ländern verhält sich bei ansonsten konstanten Bedingungen proportional zum Wert ihres BIP und nimmt mit zunehmender Entfernung ab.
Tij = A x Yi x Yj /Dij (2.1)• wobei
Tij der Umsatz des Handels zwischen Land i und Land j,A eine Konstante;Yi das BIP von Land i,Yj das BIP von Land j undDij die Entfernung zwischen Land i und Land j sind.
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Das Gravitationsmodell
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• Die Wirtschaftswissenschaften verwenden häufig ein allgemeiner gefasstes Gravitationsmodell:
Tij = A x Yia x Yj
b /Dijc (2.1)
wobei a, b und c von 1 abweichen können.
Diese Formulierung trägt Nichtlinearitäten Rechnung.
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Das Gravitationsmodell
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Entfernung und Grenzen
• Gravitationsmodelle belegen die starke negative Wirkung der Entfernung auf den Außenhandel.
• Schätzungen gehen davon aus, dass eine Vergrößerung der Entfernung zwischen zwei Ländern um 1% einen Rückgang des Handels um 0,7 bis 1 % bedeutet.
D.h. der Parameter c beträgt etwa 0,7-1.
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• Handelsabkommen zwischen Ländern sorgen für weniger Formalien und Zölle bei einem Grenzwechsel und führen deshalb zum Anstieg des Außenhandels.
• Wenn ein Handelsabkommen seinen Zweck erfüllt, führt es zu deutlich höheren Handelsvolumina zwischen den Unterzeichnern, als andernfalls auf der Grundlage ihres jeweiligen BIP und der Entfernung zwischen ihnen zu erwarten gewesen wäre.
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Entfernung und Grenzen
2-17
• Die USA haben mit Mexiko und Kanada 1994 ein Handelsabkommen abgeschlossen, das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA).
• Die USA treiben deutlich mehr Handel mit ihren beiden Nachbarn als mit europäischen Volkswirtschaften der gleichen Größe.
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Entfernung und Grenzen
2-18© 2006 Pearson Studium
Abbildung 2.3:Größe der Volks-wirtschaften undHandel mit den USA
Entfernung und Grenzen
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• Für die Bürger Kanadas und der USA ist der Grenzübertritt nur mit minimalem bürokratischen Aufwand verbunden. Dennoch übersteigt der Handel zwischen den kanadischen Provinzen denjenigen mit den USA.
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Entfernung und Grenzen
2-20© 2006 Pearson Studium
Abbildung 2.4:Kanadische Provinzenund Bundesstaaten derUSA, die mit BritishColumbia Handeltreiben
Entfernung und Grenzen
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Entfernung und Grenzen
Tabelle 2.3: Der Außenhandel mit British Columbia in % vom BIP, 1996
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Ist die Welt “kleiner” geworden?
• Die Gravitationsmodelle belegen eine negative Korrelation der Entfernung mit dem Außenhandel. Die Wirkung dieses Effektes ist allerdings aufgrund der immer effektiveren Transport- und Kommunikationstechnologien geringer geworden.
• Politische Einflüsse wie Kriege können aber die Wirkung des technischen Fortschrittes aufheben.
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• Es gab zwei Wellen der Globalisierung:
1840 - 1914: Eisenbahn, Dampfschiffe und Telegrafen. Diese Welle wurde durch die Weltkriege und die Große Depression (1930er Jahre) unterbrochen.
1945 bis heute: Telefonie, Flugzeuge, Computer, Internet, …
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Ist die Welt “kleiner” geworden?
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• Erst etwa in den vergangenen zwanzig Jahren erlangte der Außenhandel für die britische Volkswirtschaft eine größere Bedeutung als im Jahr 1910.
• Und selbst heute spielt der Außen-handel für die Volkswirtschaft der USA eine geringere Rolle, als für Großbritannien während des größten Teils des 19. Jahrhunderts.
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Ist die Welt “kleiner” geworden?
2-25© 2006 Pearson Studium
Abbildung 2.5: Wachstum, Rückgang und erneutes Wachstum desWelthandels seit 1830
Ist die Welt “kleiner” geworden?
Ist die Welt “kleiner” geworden?
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Was wird gehandelt?
• Welche Waren gelangen bevorzugt in den Außenhandel?
• Betrachtet man die Weltwirtschaft als Ganzes, so werden in erster Linie Industrieprodukte wie Autos, Computer, Kleidung und Maschinen gehandelt (siehe nächste Abbildung).
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Was wird gehandelt?
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• In der Vergangenheit spielten Produkte des primären Sektors – Agrarprodukte und Bodenschätze – eine weitaus größere Rolle. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts importierte
Großbritannien im Wesentlichen Rohstoffe und exportierte Industrieprodukte.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts im- und exportierte die USA hauptsächlich landwirtschaftliche Produkte und Rohstoffe.
Im Jahre 2002 nehmen Industrieprodukte den größten Teil des Außenhandelsvolumens beider Länder ein.
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Was wird gehandelt?
2-30© 2006 Pearson Studium
Was wird gehandelt?
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• Auch bei den Entwicklungsländern hat sich die Zusammensetzung des Außenhandels verändert.
Im Jahr 2001 bestanden über 65% der Exporte von Entwicklungsländern aus Industriegütern und nur 10% aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen.
Im Jahr 1960 sah die Zusammensetzung noch anders aus:
• 58 % Agrarprodukte 12% Industrieprodukte
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Was wird gehandelt?
2-32© 2006 Pearson Studium
Abbildung 2.7: Die veränderte Zusammensetzung der Exporteaus Entwicklungsländern
Was wird gehandelt?
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Multinationale Unternehmen und Outsourcing
• Vor 1945 spielten multinationale Unternehmen nur eine kleine Rolle im Welthandel.
• Heute fällt ungefähr ein Drittel aller Exporte und mehr als 40 Prozent aller Importe der USA auf den Handel zwischen verschiedenen Einheiten desselben multinationalen Unternehmens
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• Mit dem Begriff Outsourcing bezeichnet man die Auslagerung geschäftlicher Tätigkeiten aus dem eigenenUnternehmen. entweder durch die Gründung von Tochtergesellschaften oder durch
die Auftragsvergabe an (ausländische) Unternehmen. Outsourcing an ausländische Unternehmen vergrößert das Außenhandelsvolumen.
• Offshoring von Dienstleistungen liegt vor, wenn ein Unternehmen seine Service-Center auslagert.
Insbesondere elektronische Dienstleistungen, call center.
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Outsourcing und Offshoring von Dienstleistungen
Handelbare und nicht handelbare Güter
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Zusammenfassung
1. Die 5 größten Handelspartner der USA sindKanada, China, Mexiko, Japan und Deutschland.
2. Die größten Volkswirtschaften der EU (D, F, GB) haben die größten Anteil am Handel zwischen der EU und der USA.
3. Das Gravitationsmodell setzt den Handel zwischen zwei Ländern in Beziehung zurGröße ihrer Volkswirtschaften.
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4. Neben Größe und Entfernung haben Kultur, Geografie, multinationale Unternehmen und die Existenz von Grenzen Einfluss auf den Handel.
5. Der Rückgang der Transport- und Kommunikations-kosten hat dazu geführt, dass der internationaleHandel heute umfangreicher ist als jemals zuvor.
6. Industrieprodukte sind die wichtigste Handelswareder heutigen Zeit. In der Vergangenheit spieltenGüter des primären Sektors eine weitaus größereRolle.
© 2006 Pearson Studium
Zusammenfassung