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Kapitel 2 „Gradieren“ _______________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch Teil 1, Ausgabe 10/2003 Inhalt 2.1 Arbeit mit Maßtabellen....................................... 2 2.2 Grundkonstruktionen und Gradiertabelle .......... 5 2.3 Gradieren ........................................................... 6 2.4 Interaktive Konstruktion einstellen .................... 7 2.5 Übungen ............................................................. 9 ______________________ Die Schnittentwicklung erfolgt in Grafis zunächst nur in der Modellgröße. Dabei werden alle Konstrukti- ons- und Gestaltungsschritte vom System registriert, indem es unmerklich ein Protokoll führt. Dieses Konstruktionsprotokoll kann später mit anderen Größen aufgerufen werden, wobei die Schnitte der entsprechenden Größen automatisch entstehen. Die Erstellung und Bearbeitung von Maßtabellen ist Gegenstand des ersten Abschnittes dieses Kapitels. Im zweiten Abschnitt wird das Aufrufen von Grund- konstruktionen behandelt. Die automatische Kon- struktion mehrerer Größen, die auch in Grafis als gradieren bezeichnet wird, ist Gegenstand des drit- ten Abschnittes. In allen folgenden Kapiteln erlernen Sie die Modifikationsfunktionen von Grafis. Nutzen Sie bitte die ausführlichen Übungen am Ende dieses Kapitels, um das erworbene Wissen zu festigen. Sofern Sie den Anweisungen dieses Kapitels folgen, erhalten Sie am Ende die im Bild dargestellte gradierte Grundkonstruktion.

Kapitel 2 „Gradieren“

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Kapitel 2 „Gradieren“ _______________________________________________________________________________________________________________

©Friedrich: Grafis – Lehrbuch Teil 1, Ausgabe 10/2003

Inhalt 2.1 Arbeit mit Maßtabellen....................................... 2 2.2 Grundkonstruktionen und Gradiertabelle.......... 5 2.3 Gradieren ........................................................... 6 2.4 Interaktive Konstruktion einstellen .................... 7 2.5 Übungen............................................................. 9

______________________

Die Schnittentwicklung erfolgt in Grafis zunächst nur in der Modellgröße. Dabei werden alle Konstrukti-ons- und Gestaltungsschritte vom System registriert, indem es unmerklich ein Protokoll führt. Dieses Konstruktionsprotokoll kann später mit anderen Größen aufgerufen werden, wobei die Schnitte der entsprechenden Größen automatisch entstehen.

Die Erstellung und Bearbeitung von Maßtabellen ist Gegenstand des ersten Abschnittes dieses Kapitels. Im zweiten Abschnitt wird das Aufrufen von Grund-konstruktionen behandelt. Die automatische Kon-struktion mehrerer Größen, die auch in Grafis als gradieren bezeichnet wird, ist Gegenstand des drit-ten Abschnittes. In allen folgenden Kapiteln erlernen Sie die Modifikationsfunktionen von Grafis. Nutzen Sie bitte die ausführlichen Übungen am Ende dieses Kapitels, um das erworbene Wissen zu festigen. Sofern Sie den Anweisungen dieses Kapitels folgen, erhalten Sie am Ende die im Bild dargestellte gradierte Grundkonstruktion.

2 Kapitel 2 „Gradieren“ _______________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch Teil 1, Ausgabe 10/2003

2.1 Arbeit mit Maßtabellen

Das Konstruktionsprinzip und die Maßaufstel-lung Grafis arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie es in Büchern für Bekleidungskonstruktion gelehrt wird, nur nutzt es dafür den Computer. Danach erfolgt die Schnittentwicklung in drei Schritten. Erster Schritt: Maßaufstellung mit den Körperma-ßen der zu bekleidenden Person, die entweder nach vorgegebenen Meßvorschriften ermittelt oder aus Konfektionsmaßtabellen entnommen werden. Zweiter Schritt: Auf Basis dieser Maßaufstellung wird die Grundkonstruktion (der Grundschnitt) nach vorgegebenen Regeln entwickelt, wobei Haltungs-besonderheiten, Zugaben, technologische Aspekte u.a. Berücksichtigung finden. Dritter Schritt: Aus der Grundkonstruktion werden die Produktionsteile abgeleitet. Das Konstruktionsprinzip benötigt also keine Sprungwerte. Grundlage zur Erzeugung der Produk-tionsschnitte in den verschiedenen Größen sind Maßaufstellungen, die in Grafis in Form von Maßta-bellen bereitgestellt werden.

Maßtabellen in Grafis Maßtabellen sind jederzeit zugänglich und können für Konfektionsgrößen wie auch für konkrete Per-sonen erstellt werden. Maßtabellen gelten immer nur für ein bestimmtes Konstruktions-/ Maßsystem (z.B..: Maßsystem für

Herren, Damen oder Kinder). Es ist auch möglich, eigene Maßsysteme in Grafis einzubinden, was ins-besondere seitens der Industrie genutzt wird. Die Auswahl des Konstruktionssystems erfolgte bereits beim Start von Grafis (siehe Abschnitt 1.2).

Grafis unterscheidet Standardmaßtabellen und individuelle Maßtabellen. Standardmaßtabellen enthalten die Maße der Konfektionsgrößen. Die Werte dieser Maßtabellen sind nicht änderbar, sie sind durch die Konfektionsgröße fest vorgegeben. Individuelle Maßtabellen enthalten gemessene oder firmenspezifische Körpermaße, die jederzeit geän-dert werden können. Analoges gilt für die Bezeich-nung der Maßtabellen. Für Standardmaßtabellen ist sie vorgegeben, für individuelle Maßtabellen ist sie frei wählbar. Das Eröffnen und Bearbeiten von Maßtabellen er-folgt im Maßtabellen-Fenster (Bild 2-1), das aus dem Pull-Down-Menü Extras | Maßtabellen bearbeiten aufgerufen wird.

Standardmaßtabellen erstellen Schrittfolge ⇒ Extras | Maßtabellen bearbeiten ⇒ Schalter Standard-/ individuelle Maßtabelle auf

„Standardmaßtabelle“ setzen ⇒ Auswahl des gewünschten Figurtyps ⇒ Eingabe der gewünschten Größe im Editierfeld

„Größenbezeichner“; auch „Zwischengrößen“ sind möglich

Bild 2-1

Liste vorhandener Maßtabellen

Doppelklicken öffnet die Maßtabelle

Funktionengruppe zum Erstellen neuer

Maßtabellen

Kapitel 2 „Gradieren“ 3 _______________________________________________________________________________________________________________

©Friedrich: Grafis – Lehrbuch Teil 1, Ausgabe 10/2003

Grafis wird nur mit einer Maßtabelle (Größe 40 in den Damen-Konstruktionssystemen) ausgelie-fert. Andere Maßtabellen müssen Sie selbst erstellen.

Zusätzlich zu den Konfektionsgrößen können auch deren „Zwischengrößen“, z.B. 39 oder 38.7, er-zeugt werden. Diese „Zwischengrößen“ berechnet Grafis durch Interpolation. Für die Eingabe der „Zwischengrößen“ ist der Punkt (.) das Dezimalzei-chen, wie z.B. 38.5. In einer Liste werden alle Maßtabellen wahlweise alphabetisch oder nach dem Erstelldatum auf-/ ab-wärts geordnet dargestellt. Die Sortierung wird durch Anklicken der Felder „Name“ und „Datum“ gewechselt. In der Liste vorhandener Maßtabellen (Bild 2-1) kennzeichnet die Bezeichnung ____36_0 die Maßta-belle der Größe 36; ____38_5 steht für die Zwi-schengröße 38.5.

Im Konstruktionssystem „23-Werte-Hohenstein Damen_V“ kennzeichnet eine vorangestellte „0“ den schmalhüftigen und eine vorangestellte „5“ den starkhüftigen Figurtyp, siehe auch Tabelle 2-1. Maßtabellen ansehen Schrittfolge ⇒ Extras | Maßtabellen bearbeiten ⇒ Doppelklick auf die gewünschte Maßtabelle oder

Maßtabelle auswählen und "Öffnen“ anklicken Nach Doppelklick auf die gewünschte Maßtabelle in der Liste der vorhandenen Maßtabellen (Bild 2-1), zum Beispiel auf ____36_0, wird die Maßtabelle der Konfektionsgröße 36 angezeigt. Betrachten Sie die Eintragungen, vergleichen Sie mit Bild 2-2. Die Maß-tabellenansicht verlassen Sie mit ’Schließen’.

Erstellen einer individuellen Maßtabelle Schrittfolge ⇒ Extras | Maßtabellen bearbeiten ⇒ Schalter Standard-/ individuelle Maßtabelle auf

„Individuelle Maßtabelle“ setzen ⇒ Auswahl des Figurtyps der Person und Eingabe

der etwa entsprechenden Konfektionsgröße der Person zwecks Vorbelegung der Maßtabelle

⇒ Eingabe der Bezeichnung der individuellen Maß-tabelle (Bsp.: Name der Person) im Feld „Name“

⇒ Korrektur der individuellen Maßtabelle, indem die an der Person gemessenen Werte in die Ta-belle eingetragen werden

Stellen Sie im Maßtabellenfenster auf „Individuelle Maßtabelle“, wählen den Figurtyp und geben danach eine Konfektionsgröße ein, die in etwa für die Per-son zutreffend ist, für die Sie die Maßtabelle erstel-len wollen. Damit belegt Grafis die individuelle Maß-tabelle vor, was Ihnen später Arbeit erspart und vor allem Möglichkeiten zur Kontrolle der Meßergeb-nisse bietet. Im Feld „Na-me“ ist nun der Name für die Maßtabelle einzugeben, wie zum Beispiel der Na-me der Person oder eine Kundennummer (maximal 8 Zeichen). Die vorläufige individuelle Maßtabelle ist erstellt. Jetzt ist die Person auszumessen. Größe 38 Größe 41

normal _ _ _ _38_0 _ _ _ _ 41_0 kurz _ _ _ _19_0 _ _ _ _ 20_5 lang _ _ _ _76_0 _ _ _ _ 82 _0 stark _ _ _ 538_0 _ _ _ 5 41_0 schlank _ _ _038_0 _ _ _ 0 41_0 kurz, schlank _ _ _019_0 _ _ _ 0 20_5 lang, stark _ _ _576_0 _ _ _ 5 82_0

Tabelle 2-1

Individuelle Maßtabellen korrigieren Schrittfolge ⇒ Extras | Maßtabellen bearbeiten ⇒ Doppelklick auf die zu korrigierende Maßtabelle ⇒ Doppelklick auf den Wert des zu ändernden

Kennmaßes oder Anklicken und „Ändern“ ⇒ Eingabe des neuen Wertes ⇒ Fortsetzen mit dem 3. und 4. Schritt; Abschluß

mit „Schließen“ ⇒ Entscheidung, ob die bisherigen Änderungen an

der Maßtabelle gespeichert werden sollen Sie können jederzeit Meßwerte in eine individuelle Maßtabelle eintragen bzw. die darin enthaltenen Werte korrigieren. Doppelklick auf die zu bearbei-tende Maßtabelle in der Liste vorhandener Maßta-bellen (Bild 2-1) stellt sie analog Bild 2-2 dar. In ihrer Kopfzeile finden Sie das Erstelldatum, den Namen der Maßtabelle und die Konfektionsgröße mit der sie vorbelegt wurde. Zur Eingabe oder Korrektur eines Körpermaßes doppelklicken Sie auf die entsprechende Zeile und tragen den neuen Wert ein. Achtung, alle Maßanga-ben müssen in mm erfolgen! Gültigkeit haben nur die Werte in den eckigen Klammern [ ]! In der Spalte „Diff.“ wird die Differenz zwischen dem aktuellen und dem Vorbelegungswert ange-zeigt. Mit „Schließen“ verlassen Sie die Funktion, wobei Sie zu entscheiden haben, ob Sie die Ände-rungen übernehmen oder nicht übernehmen wollen. Mit kehren Sie in das Basismenü zurück. Änderungen werden in der Konstruktion/ im Schnitt erst wirksam, nachdem die Konstruktion neu durch-gerechnet wurde. Dies geschieht durch Anklicken von Probelauf oder gradieren.

4 Kapitel 2 „Gradieren“ _______________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch Teil 1, Ausgabe 10/2003

Maßtabellen drucken ⇒ im rechten Fenster: Laufwerk und Kollektion einstellen wohin (=Ziel) die Maßtabellen kopiert werden

Schrittfolge ⇒ Anklicken der gewünschten Maßtabelle

⇒ im linken Fenster: markieren der zu kopierenden Maßtabellen

⇒ Anklicken von „drucken“ Um Standard- oder individuelle Maßtabellen zu drucken wählen Sie die zu druckende Maßtabelle aus und klicken auf „drucken“ (Bild 2-1).

⇒ Anklicken von kopieren

Übungen Erstellen Sie folgende Maßtabellen: Löschen einer Maßtabelle • normale 34, 36, 38, 42, 44 und 46, Schrittfolge • kurze und lange 38 (in Grafis: ____19_0 und

____76_0), ⇒ Anklicken der zu löschenden Maßtabelle ⇒ Anklicken von „löschen“

• schmal- und starkhüftige 38 (in Grafis: ___038_0 und ___538_0), Zum Löschen von Maßtabellen wählen Sie die zu

löschenden Maßtabellen aus und klicken auf „lö-schen“. Wir empfehlen Ihnen, nicht mehr benötigte Maßtabellen aus der Liste zu entfernen.

• starkhüftige, lange 38 (in Grafis: ____576_0), • schmalhüftige, kurze 38 (in Grafis: ____019_0). Hinweis: Die vorangestellten Ziffern für schmal- oder starkhüftig werden nicht mit eingegeben. Gra-fis stellt den Größen selbst die Ziffern voran. Für die starkhüftige, lange 38 ist entsprechend starkhüftig (76-90) auszuwählen und dann als Größe 76.0 ein-zugeben.

Export/ Import von Maßtabellen Schrittfolge ⇒ Extras | Maßtabellen Ex-/Import ⇒ im linken Fenster: Laufwerk und Kollektion ein-

stellen von wo (=Quelle) die Maßtabellen ko-piert werden Erstellen Sie für Frau BERGER eine individuelle Maß-

tabelle. Frau BERGER hat eine „normale“ Figur und

Der Wert in Klammern ist aktuell und kann durch

Anklicken verändert werden.

Nr. und Bezeichnung des Maßes

Abkürzung desMaßes

Wert der Konfektionsgröße

in mm

Maßsystem zuordenbare Konfektionsgröße

Name der Person Erstellungsdatum der Maßtabelle

Wert der Person in mm

Bild 2-2

Kapitel 2 „Gradieren“ 5 _______________________________________________________________________________________________________________

©Friedrich: Grafis – Lehrbuch Teil 1, Ausgabe 10/2003

die Konfektionsgröße 40 bis 42. Korrigieren Sie folgende, an Frau BERGER gemessene Werte: • Brustumfang: 925mm • Gesäßumfang: 960mm • Taillenumfang: 710mm.

Erstellen Sie für Frau MEIER und Frau SCHULZE eine individuelle Maßtabelle, korrigieren Sie jeweils verschiedene Werte, wie beispielsweise Brustum-fang, Gesäßumfang, Schulterlänge.

Löschen Sie die Maßtabellen von Frau MEIER und Frau SCHULZE.

Erstellen Sie Ihre persönliche Maßtabelle und lagern Sie diese anschließend über Extras |Maßtabellen Ex-/Import auf Diskette aus.

2.2 Grundkonstruktionen und Gradierta-belle

Aufrufen der Gradiertabelle Das Aufrufen dieses Menüs erfolgt über Extras | Gradiertabelle. Öffnen Sie die Gradiertabelle und lesen Sie die Erläuterungen in Bild 2-3.

Der Inhalt der Gradiertabelle Mit jedem Modell wird eine Gradiertabelle gespei-chert, auf deren Position 01 die Maßtabelle zur Schnittentwicklung (Modellgröße) steht. In den Damen-Konstruktionssystemen wird automatisch

die Größe 40 eingetragen. Der Nutzer kann jeder-zeit eine andere Maßtabelle (auch eine Individuelle Maßtabelle) als Modellgröße einsetzen. Die weiteren Positionen der Gradiertabelle können alle erstellten Maßtabellen enthalten. So unter anderem die Stan-dardgrößen (38.0), die „Zwischengrößen“ (41.4), die mit kurz/lang oder schlank/breit gekennzeichne-ten Standard- oder „Zwischengrößen“ sowie die individuellen Maßtabellen von Personen (INGE). Die Schnittentwicklung wird in der Modellgröße durchgeführt. Gradieren bedeutet automatisches Abarbeiten des gespeicherten Konstruktionsproto-kolls für die in der Gradiertabelle enthaltenen, akti-vierten Maßtabellen. Die automatische Neukon-struktion ist möglich, da sich Grafis alle Konstruktionsschritte gemerkt hat und für andere Maßtabellen wiederholt.

Eintragen und Ändern in der Gradiertabelle Zum Eintragen einer Maßtabelle klicken Sie in der Spalte der Maßtabellen auf die gewünschte Position. Erst jetzt erscheint rechts neben der Gradiertabelle ein Fenster mit allen vorhandenen Maßtabellen. Klicken Sie dann auf die Maßtabelle, die in die Gra-diertabelle eingetragen werden soll. Die Maßtabelle ist damit in die Gradiertabelle übernommen. Ein farbiger Balken kennzeichnet in der Gradiertabelle die aktuelle Eingabezeile. Er steht nach dem Eintra-gen automatisch eine Position weiter unten, so daß

Diese Liste enthält alle vorhandenen Maßtabellen,die gemäß Abschnitt 2.1

erstellt wurden. Sie erscheint erst nach

Anklicken einer Maßtabellenposition in der

Gradiertabelle.

In der Gradiertabelle können nur Maßtabellen stehen, die auch in der Liste der vorhandenen Maßtabellen aufgeführt

sind !

Bezeichnung / Name der Maßtabelle

Laufende Nummer In dieser Reihenfolge erfolgt die

automatische Konstruktion.

„>„ steht für aktiv „ „ steht für NICHT aktiv für die automatische Konstruktion

X-Wert-Verweis (Kapitel 11)

Bild 2-3

6 Kapitel 2 „Gradieren“ _______________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch Teil 1, Ausgabe 10/2003

-------------- N*rückset.

N= 1Probelauf000 000gradieren

---------------......

gradieren

ekt aus demsismenü mitgradieren.

DirBa

Gradieren ist in Grafis eine automatische Ähnlich-keitskonstruktion. Alle Konstruktionsschritte der Modellgröße werden für die zu gradierenden Maß-tabellen wiederholt. Während der Konstruktion muß die nachfolgende Ähnlichkeitskonstruktion bereits berücksichtigt werden. Das Konstruie-ren in Grafis wird da-durch nicht schwieriger, sondern eleganter und interessanter.

das Eintragen ohne Unterbrechung mit der nächsten Position fortgesetzt werden kann. Betätigen der rechten Maustaste beendet das Eintragen. Falls die gewünschte Maßtabelle nicht in der Liste der vorhandenen Maßtabellen erscheint, verlassen Sie mit und „Schließen“ dieses Menü und erstellen die Maßtabelle wie in Abschnitt 2.1 beschrieben. Zum Löschen einer Maßtabelle aus der Gradierta-belle führen Sie den Kursor auf die betreffende Maß-tabelle, klicken und da-nach sofort . Die Maßtabel-le wird nur aus der Gradier-tabelle, aber nicht aus der Liste der vorhandenen Maß-tabellen gelöscht. Durch erneutes Eintragen steht die Maßtabelle wieder für das Gradieren zur Verfügung.

Da oft nicht alle Maßtabellen der Gradiertabelle gleichzeitig gradiert werden sollen, ist in Grafis eine einfache Auswahlmöglichkeit integriert. Die Maßta-bellen, die gradiert werden sollen, sind in der Gra-diertabelle mit „>„ gekennzeichnet (aktiviert). Zum Wechsel zwischen aktiviert und nicht aktiviert füh-ren Sie den Kursor auf die betreffende Positions-nummer und klicken . Eine vereinfachte Handhabung bietet das Ziehen der Maus bei gedrückter linker Maustaste. In der Gradiertabelle lassen sich so Einträge auf benachbar-te Positionen schnell übertragen. Das gilt für das Zeichen ´<´ und die Maßtabellen. Aus den zeitwei-se geöffneten Fenstern rechts neben der Gradierta-belle können auf analoge Weise aufeinanderfolgende Maßtabellen in die Gradiertabelle übernommen werden. Erkunden Sie diese Möglichkeiten durch Probieren.

Übung In dieser Übung soll die auf der vorhergehenden Seite abgebildete Gradiertabelle erzeugt werden. Nach dem Eröffnen eines neuen Modells enthält die Gradiertabelle nur die Größe 40 als Modellgröße. Fügen Sie auf die zweite Position die Größe 38 ein. Dazu klicken Sie in die Spalte der Maßtabellen in die Zeile der zweiten Position. Es öffnet sich rechts das Fenster mit allen vorhandenen Maßtabellen. Führen Sie den Kursor auf „___38_0“ und klicken . Die Maßtabelle erscheint auf der 2.Position der Gradier-tabelle. Betätigen Sie und das Übernehmen ist beendet. Klicken Sie mit auf die zweite Position in der Spalte Positionsnummer oder der Spalte ´>´(Aktivierung). Ist das Zeichen „>“ gesetzt, dann ist die Größe 38 für das Gradieren aktiv. Wechseln Sie zwischen aktiv und nicht aktiv dieser Maßtabelle, indem Sie mehrmals auf die Positions-nummer 02 klicken. Deaktivieren Sie die Maßtabelle.

Ordnen Sie jetzt mit dem soeben Gelernten die anderen abgebildeten Maßtabellen in die Gradierta-belle ein. Auf Position 05 setzen Sie Ihre eigene Maßtabelle, die Sie im Kapitel 2.1 erzeugt haben. Löschen Sie die Maßtabelle auf Position 03, indem Sie den Kursor auf die Maßtabelle in der 3.Zeile führen und und anschließend klicken.

2.3 Gradieren

Gradieren in Grafis

Gradieren starten Das Gradieren wird gestartet mit: Basismenü --> gradieren

Gradiert werden nur die Maßtabellen, die in der Gradiertabelle eingetragen und aktiviert sind.

Erstellen Sie eine Gradiertabelle gemäß Bild 2-3 und holen die Grundkonstruktion ‚Grafis-Oberteil 10’. Starten Sie gradieren. Auf Ihrem Bildschirm erscheint die Oberteil-Konstruktion in den Größen 38 bis 46 sowie in Ihrer individuellen Maßtabelle/ Größe.

Die Modellgröße erscheint immer in gelber Far-be!

Tragen Sie in der Gradiertabelle eine weitere Maß-tabelle ein und deaktivieren Sie die bereits gradier-ten Maßtabellen. Starten Sie gradieren und auf dem Bildschirm erscheinen alle bereits gradierten Maßta-bellen plus die zuletzt aktivierte Maßtabelle. Ände-rungen in der Gradiertabelle führen zum Gradieren weiterer Maßtabellen, jedoch nicht zum Löschen bereits gradierter Maßtabellen. Für einen Bildneu-aufbau muß die Funktion Probelauf oder eine andere Protokollfunktion aus dem Basismenü gestartet werden. Danach kann erneut gradiert werden.

Übung Aktivieren Sie alle Maßtabellen der Gradiertabelle und gradieren Sie. Aktivieren Sie in der Gradiertabelle nur die Modell-größe und Ihre individuelle Maßtabelle und gradieren Sie. Starten Sie Probelauf aus dem Basismenü und danach erneut gradieren. Auf dem Bildschirm sehen

Kapitel 2 „Gradieren“ 7 _______________________________________________________________________________________________________________

©Friedrich: Grafis – Lehrbuch Teil 1, Ausgabe 10/2003

Sie die Grundkonstruktion für die Modellgröße und Ihre individuelle Maßtabelle. Starten Sie andere Grundkonstruktionen und gradie-ren Sie diese. Verwerfen Sie die gradierten Grund-konstruktionen durch Anklicken von N*rücksetzen im Basismenü. Ändern Sie auch die Gradiertabelle.

Hinweis Es ist zu empfehlen, das Gradieren während der Konstruktion des öfteren zu Testzwecken zu benut-zen. Dazu sollten in der Gradiertabelle einige ex-treme Maßtabellen aktiviert sein, wie beispielsweise die Größen 36, 46 und 54. Auf diese Weise können die Konstruktionsschritte direkt überprüft und späteres Rücksetzen vermie-den werden.

2.4 Interaktive Konstruktion einstellen

Schrittfolge ⇒ Konstruktion holen (siehe Abschnitt 1.3) ⇒ Konstruktion aktivieren mit Doppelklick oder

aus der Übersicht mit <F12> ⇒ Optionen der Konstruktion einstellen ⇒ Schleppbereiche aktivieren und die Konstruk-

tion einstellen; Dabei Raster und auch Vergleich benutzen.

Konstruktion aktivieren Alle Konstruktionen, die in das Modell geladen wurden, können entweder • durch Doppelklick auf die betreffende Konstruk-

tion oder • nach <F12> in der Liste interaktiver Konstruk-

tionen (Bild 2-4) aktiviert werden. Die Liste interaktiver Konstruktionen (Bild 2-4) enthält alle im Modell geholten Konstruktionen und die Nummer des Teiles, in das sie geholt wurden. Die Sortierung erfolgt nach den Teilnummern. Rechts im Fenster befindet sich eine Vorschau auf

die markierte Konstruktion. Eine Konstruktion wird durch Doppelklick oder Markieren und OK aktiviert.

Optionen einstellen Nach dem Aktivieren einer Kon-struktion erscheint das rechts auf dieser Seite abgebildete Menü. Zu jeder Konstruktion gibt es mehr oder weniger viele Optionen. Die Übersicht der Optionen (Bild 2-5) öffnet sich durch Umschalten auf +Optionen in der rechten Menüleis-te. Das Optionen-Fenster kann be-liebig verkleinert werden. Sind nicht alle Optionen sichtbar, dann erschei-nen am Fensterrand die Scrollbalken. Die aktive Option ist hervorgehoben (Bild 2-5 rechts unten). Betätigen der Pfeiltasten, des Rollrades der Maus oder Verändern des Zeigers links vom Bild verändert die aktive Opti-on. Durch Anklicken wird eine ande-re Option ausgewählt. Die Änderung einer Option wird sofort in der dahinterliegenden Kon-struktion wirksam. Wir empfehlen die Arbeit mit einem verkleinerten Optionen-Fenster, damit Sie die Veränderungen an der Konstruktion verfolgen können.

En

Form: laden speichern Stützgrößen Raster: *00 01 05 10 25 50 - Magnet - Lineal Anzeige: +Werte - Notizen - Optionen - Bemaßung setzen - Vergleich setzen - Stapel setzen 0 Abbruch

de

Übung Eröffnen Sie ein neues Modell und holen in Teil 001 die Grundkonstruktion „Grafis-Rock 20“ und akti-vieren sie. Stellen Sie folgende Optionen ein (Bild 2-5):

• Seitennaht konturengleich • Ausgleich Taille an Seitennaht: ja • Saumrichtung in Seitennaht gekoppelt.

Bild 2-4

Bild 2-5

8 Kapitel 2 „Gradieren“ _______________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch Teil 1, Ausgabe 10/2003

Schleppbereiche Jede Konstruktion hat ein oder mehrere Schleppbereiche. Die Schleppbereiche werden über das Kontextmenü ausgewählt, das sich nach Klicken der rechten Maustaste öffnet. Die Schleppbereiche wurden zur besseren Übersicht eingeführt, damit nicht zu viele Punkte gleichzeitig veränderbar sind. Nach dem Aktivieren einer interaktiven Konstruktion ist der erste Schleppbereich aktiv. Er ist im Kontext-menü mit einem Häkchen gekennzeichnet (Bild 2-6).

Schlepppunkte In den Schleppbereichen erscheinen an der Kon-struktion kleine rote Punkte. Das sind die sogenann-ten Schlepppunkte, mit denen die Konstruktion interaktiv verändert werden kann. In der Nähe eines Schlepppunktes wird am Kursor zusätzlich ein Sym-bol angezeigt, wie die Konstruktion mit diesem Schlepppunkt verändert wird. Es gibt folgende Sym-bole: Der Schlepppunkt wird bewegt ...

frei nur in X-Richtung nur in Y-Richtung

frei, symmetrisch nur in X-Richtung, symmetrisch nur in Y-Richtung, symmetrisch frei, asymmetrisch nur in X-Richtung, asymmetrisch nur in Y-Richtung, asymmetrisch

Die Kurve wird verändert ... frei

symmetrisch asymmetrisch

Der Winkel wird verändert ... frei

symmetrisch asymmetrisch

Der Punkt gleitet entlang einer Linie.

Ein Schlepppunkt wird durch Anklicken aktiviert.

Der dann zusätzlich mit einem grünen Rechteck gekennzeichnete Punkt ist dann der aktive Schlepppunkt.

Das Werte-Fenster (Bild 2-7) enthält die Werte für den aktiven Schlepppunkt, wobei es nur ein oder zwei größenabhängige Werte je Schlepppunkt

geben kann. Es gibt nur dann zwei Werte, wenn der Punkt mit sowohl in X- als auch in Y-Richtung frei bewegt werden kann.

Bild 2-6

Bild 2-7

Schleppen eines Punktes Jeder Schlepppunkt kann • interaktiv durch Schleppen des Punktes oder • direkt durch Eingabe eines Wertes im Werte-

Fenster verändert werden.

Beim interaktiven Schleppen des Punktes kann auch das Raster eingeschaltet werden. Klicken Sie dazu auf eine der Zahlen 00 01 05 10 25 25 in der rechten Menüleiste. Das aktive Raster ist mit einem * vor der Zahl gekennzeichnet. Der zum Schlepp-punkt gehörende Wert verhält sich entsprechend dem eingestellten Raster. Zum Deaktivieren des Rasters stellen Sie auf *00.

Mit +Werte (nach Anklicken dieser Zeile im rech-ten Menü) wird beim Schleppen direkt am Kursor auch der Wert angezeigt.

Wechsel auf +Vergleich macht einen Vergleich sichtbar. Das ist entweder der Stand der Verände-rungen beim letzten Anklicken von setzen (unter +/-Vergleich) oder der Ausgangszustand.

Durch Anklicken von oder am Ende der Rub-rik Anzeige: setzen Sie Änderungsschritte zurück oder wiederholen sie. Der Zustand bei „0“ ent-spricht dem Ausgangszustand.

Form speichern/ laden Mit Anklicken von Form: speichern werden die aktuellen Einstellungen der Konstruktion als Form gespeichert. Durch Anklicken von Form: laden wird die Liste vorhandener Formen der Konstruktion geöffnet. Formen werden unter Angabe von Datum, Zeit, Computername und Nutzer abgelegt. Mit Doppelklick kann eine andere Form aus der Liste geladen werden.

Übung Stellen Sie am vorbereiteten „Grafis-Rock 20“ ein: • im Bereich „Verlegung“ die Rocklänge auf

650mm • im Bereich „Abnäher vorn“ den 2. Abnäher zule-

gen • im Bereich „Abnäher hinten“ den 2. Abnäher

zulegen • im Bereich „Saum“ die Seitennahteinstellung auf

0mm

Speichern Sie die eingestellte Form und auch das Modell als „Gerader Rock“. Er wird Ausgangs-punkt von Übungen der folgenden Kapitel sein. Gradieren Sie die Konstruktion in den Größen 38 bis 46. Das Ergebnis zeigt Bild 2-8.

Kapitel 2 „Gradieren“ 9 _______________________________________________________________________________________________________________

©Friedrich: Grafis – Lehrbuch Teil 1, Ausgabe 10/2003

3.Übung

2.5 Übungen 1. Übung Gradieren Sie die Grundkonstruktion „Grafis-Rock 20“ in den Größen 38, 40, 42, 44 und 46.

2. Übung Gradieren Sie die Grundkonstruktion „Grafis-Rock 10“ in den Größen 38, 40, 42, 44 und 46.

Gradieren Sie die Grundkonstruktion „Grafis-Hose 10“ in den Größen 38, 40, 42, 44 und 46.

4. Übung Holen Sie die Grundkonstruktion „Grafis-Oberteil 10“ und gradieren Sie in den Größen 38, 40, 42, 44 und 46.

Bild 2-8

10 Kapitel 2 „Gradieren“ _______________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch Teil 1, Ausgabe 10/2003

6. Übung „Oberteil mit Längsteilungsnähten“ 5. Übung „Hemdbluse“ Eröffnen Sie ein neues Modell und holen in Teil 001 die Grundkonstruktion „Grafis-Oberteil 10“ und aktivieren sie. Stellen Sie folgende Optionen ein:

Eröffnen Sie ein neues Modell und holen in Teil 001 die Grundkonstruktion „Grafis-Oberteil 10“ und aktivieren sie. Stellen Sie folgende Optionen ein:

• Hintere Mitte im Bruch • Seitennaht gerade • Brustabnäher in Seitennaht • Saumrichtung in Seitennaht gekoppelt • 4 Segmente Stellen Sie im Bereich „Zugaben quer und längs“ ein: • Zugabe zur Oberweite: 100mm • Zugabe zur Gesäßweite: 100mm • Zugabe zur Brustbreite: 15mm • Zugabe zur Rückenbreite: 15mm • Zugabe zur Schulterbreite: 10mm Stellen Sie im Bereich „Abnäher Brust“ ein: • Auflockerung im Armloch von 25mm Stellen Sie im Bereich „Abnäher Schulter“ ein: • den Schulterabnäher zulegen Stellen Sie im Bereich „Halsloch“ ein: • das Halsloch um 5mm an der Schulter, der Vor-

deren und Hinteren Mitte erweitern Stellen Sie im Bereich „Schulter“ ein: • Schulterverlegung von 10mm nach vorne

Speichern Sie die eingestellte Form und auch das Modell als „Hemdbluse“. Es wird Ausgangspunkt von Übungen der folgenden Kapitel sein.

• Hintere Mitte im Bruch • Lage Schulterabnäher wie Brustabnäher • Lage Taillenabnäher hinten relativ Taille • Länge Taillenabnäher bis Saum • Saumrichtung in Seitennaht gekoppelt • Teilung im Rückenteil: ja • 8 Segmente Stellen Sie im Bereich „Zugaben quer und längs“ ein: • Zugabe zur Oberweite: 60mm • Zugabe zur Taillenweite: 55mm • Zugabe zur Gesäßweite: 60mm • Zugabe zur Brustbreite: 10mm • Zugabe zur Rückenbreite: 10mm • Zugabe zur Schulterbreite vorne/hinten: 10mm Stellen Sie im Bereich „Linienverlegung“ ein: • Rumpflänge auf 750mm Stellen Sie im Bereich „Abnäher Brust“ ein: • Position des Abnähers auf 50% der Schulternaht • Auflockerung im Armloch: 5mm

Speichern Sie die eingestellte Form und auch das Modell als „Oberteil mit Längsteilungsnähten“. Es wird Ausgangspunkt von Übungen der folgen-den Kapitel sein.