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LUDWIG- MAXIMILIANS- UNIVERSITY MUNICH DATABASE SYSTEMS GROUP DEPARTMENT INSTITUTE FOR INFORMATICS Kapitel 4: Rechnernetze Skript zur Vorlesung: Einführung in die Informatik: Systeme und Anwendungen Sommersemester 2008 Vorlesung : Prof. Dr. Christian Böhm, Frank Fiedler Übungen : Annahita Oswald, Bianca Wackersreuther Skript © 2004 Christian Böhm, Peer Kröger http://www.dbs.ifi.lmu.de/Lehre/InfoNF

Kapitel 4: Rechnernetze - uni-muenchen.de › Lehre › InfoNF › SS08 › Vorlesung › InfoNF_0… · • Das OSI-Schichtenmodell Schicht 7 Anwenderschicht Application Layer Schicht

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LUDWIG- MAXIMILIANS- UNIVERSITY MUNICH

DATABASE SYSTEMS GROUP

DEPARTMENT INSTITUTE FOR INFORMATICS

Kapitel 4: Rechnernetze

Skript zur Vorlesung: Einführung in die Informatik: Systeme und Anwendungen Sommersemester 2008

Vorlesung: Prof. Dr. Christian Böhm, Frank Fiedler Übungen: Annahita Oswald, Bianca Wackersreuther

Skript © 2004 Christian Böhm, Peer Kröger

http://www.dbs.ifi.lmu.de/Lehre/InfoNF

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Einführung in die Informatik: Systeme und Anwendungen – SoSe 2008

Wdh: Dienstschichtung

Kapitel 4: Rechnernetze

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Einführung in die Informatik: Systeme und Anwendungen – SoSe 2008

Kapitel 4: Rechnernetze

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Wdh: ISO-OSI-Referenzmodell

• ISO = International Standard Organization

• OSI = Open System Interconnection • Das OSI-Schichtenmodell

Schicht 7 Anwenderschicht Application Layer

Schicht 6 Darstellungsschicht Presentation Layer

Schicht 5 Kommunikationssteuerschicht Session Layer

Schicht 4 Transportschicht Transport Layer

Schicht 3 Vermittlungsschicht Network Layer

Schicht 2 Sicherungsschicht Data Link Layer

Schicht 1 Bitübertragungsschicht Physical Layer

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Einführung in die Informatik: Systeme und Anwendungen – SoSe 2008

ISO/OSI-Referenzmodell

•  Vorteile: –  Typisches (Standard) Referenzmodell für Netzarchitekturen

–  Konzept des Stapels unabhängiger Protokolle

•  Nachteile: –  Schlechtes Timing

–  Schlechte Technologie

–  Schlechte Implementierung –  Schlechte Politik

Kapitel 4: Rechnernetze

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Einführung in die Informatik: Systeme und Anwendungen – SoSe 2008

TCP/IP-Referenzmodell

Kapitel 4: Rechnernetze

5

Anwendung

Darstellung

Sitzung

Transport

Vermittlung

Sicherung

Bitübertragung

Anwendung

Transport

Internet

Host-zu-Netz

7

6

5

4

3

2

1

TELNET, FTP,

SMTP, DNS, HTTP

TCP, UDP

IP

ARPA, ALOHA, CSMA

ISO-OSI TCP/IP Protokolle

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Einführung in die Informatik: Systeme und Anwendungen – SoSe 2008

TCP/IP-Referenzmodell

•  Host-zu-Netz Schicht: –  Zugriff auf des Übertragungsmedium (E-Technik)

•  Lichtwellenleiter,

•  Netzwerkkabel, •  Funk

–  Regelung der Zugriffstechnik •  ALOHA (immer senden und hoffen es hat geklappt)

•  CSMA, CSMA/CD (nur senden wenn bisher keiner sendet)

Kapitel 4: Rechnernetze

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Einführung in die Informatik: Systeme und Anwendungen – SoSe 2008

TCP/IP-Referenzmodell

•  Internet Schicht (IP): –  Paketvermittelt, verbindungslos,

–  Hauptaufgabe: Wegewahl, Vermeidung von Überlastung –  IP-Adresse: xxx.xxx.xxx.xxx bsp: 192.168.0.123

•  Dient der Identifizierung der Quelle und der Senke

•  Identifiziert Rechnernetz und DEE

•  Hilft bei der Wegewahl

–  Netzmaske: xxx.xxx.xxx.xxx bsp: 255.255.255.0 •  Trennt Rechnernetz von DEE in der IP-Adresse

Kapitel 4: Rechnernetze

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Einführung in die Informatik: Systeme und Anwendungen – SoSe 2008

TCP/IP-Referenzmodell

•  Transport Schicht (TCP/UDP): Erste Ende-zu-Ende Verbindung

–  TCP (Transmission Control Protocol): •  Zuverlässiges, verbindungsorientiertes Protokoll, Flußkontrolle

–  UDP (User Datagram Protocol): •  Unzuverlässiges, verbindungsloses Protokoll

Kapitel 4: Rechnernetze

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Einführung in die Informatik: Systeme und Anwendungen – SoSe 2008

TCP/IP-Referenzmodell

•  Vorteile: –  Historisch gewachsen

–  Komplett OpenSource, keine Lizenzgebühren –  Ist überall im Betrieb

•  Nachteile: –  Teilweise keine exakte Trennung der Schichten

–  Fehlen mancher Schichten

Kapitel 4: Rechnernetze

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Demo

•  Demo IP Adresszuordnung des Laptops mit VPN / ohne

•  Demo Netzwerkmaske

•  Demo Namensauflösung

•  Demo Routing (ping)

Kapitel 4: Rechnernetze

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Einführung in die Informatik: Systeme und Anwendungen – SoSe 2008

Kapitel 4: Rechnernetze

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Wdh: Vermittlungsverfahren

• Leitungsvermittlung (Durchschaltung, circuit switching) –  Nach Verbindungsaufbau steht für gesamte Verbindungsdauer ein

eigener Übertragungskanal zur Verfügung

–  Beispiele: Telefon, DatexL, ISDN B-Kanäle

• Nachrichtenvermittlung (Streckenvermittlung, message switching, store-and-forward)

–  jedes Übertragungssystem entlang des Weges nimmt komplette Nachricht entgegen und speichert diese zwischen

–  Wenn nächstes Wegstück frei ist, wird Nachricht weitergesendet –  Beispiele: Electronic Mail, IP

• Paketvermittlung (packet switching) –  ursprüngliche Nachrichten (unterschiedlicher Längen) werden in

Pakete (konstanter Längen) zerlegt

–  Prinzip Nachrichtenvermittlung für jedes Paket => Pipelining

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Kapitel 4: Rechnernetze

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Internetworking

• Internetworking = Bildung eines Verbundnetzes aus Subnetzen mittels Routern

• Router: –  Adressierung über Subnetzgrenzen hinaus

–  Anpassung der PDU-Struktur (Protocl Data Unit)

–  Anpassung der Protokollparameter

–  Anpassung der Fehlerbehandlungsmechanismen

–  Abbildung von Diensten

–  Abbildung lokaler Wegewahlmechanismen auf globale Wegewahl

Subnetze

genutzte Verbindung

ungenutzte Verbindung

Quelle

Ziel

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Kapitel 4: Rechnernetze

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Wegewahlverfahren

• Problem: Finde Weg von Quelle zu Ziel

• Zielfunktionen –  Geringe Übertragungszeiten (z.B. Knotenzahl, Leitungslängen,

Leitungskapazitäten)

–  Geringe Übertragungskosten

–  Gute Leistungsauslastung

–  Netzdurchsatzoptimierung

• Zielkonflikte –  Einfach und effizient

–  Adaptiv bzgl. Netztopologie/Laständerungen

–  Robust bzgl. Fehlersituation

–  Fair bzgl. Einzelverbindungen

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DNS (Domain Name System)

•  IP-Adressen sind für Menschen nicht leicht zu merken, daher die Einführung sprechender Namen. –  Applikation auf Anwendungsebene, aber in fast allen Programmen

eingebaut

–  Hierarchischer Aufbau: •  Top Level Domains: z.B. de, com, at, org, edu

•  Subdomains: z.B. lmu.de, ifi.lmu.de

–  Nameserver geben Auskunft über die Zuordnung •  Name -> IP-Adresse und

•  IP-Adresse -> Name

Kapitel 4: Rechnernetze

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Kapitel 4: Rechnernetze

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Datenübertragung

–  Duplikate •  Entstehen z.B. wenn Quittungen verloren gehen oder zu spät empfangen

werden •  Erkennung über Sequenznummern, Duplikate werden dann ignoriert

–  Reihenfolgefehler •  Entstehen z.B. durch unterschiedlicher Übertragungswege einzelner

Nachrichtenpakete •  Erkennung durch Sequenznummern

–  Fehladressierung •  Durch Verfälschung der Adresse

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Kapitel 4: Rechnernetze

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Datenübertragung

• Sicherung –  Sequenznummern: jeder Partner nummeriert Nachrichten fortlaufend

–  Quittungen: Empfang von Nachrichten werden bestätigt

• Übertragungsfehler –  Verfälschung

•  Störsignale, Crosstalks, Speicherfehler, …

•  Erkennung durch Prüfsummen, die mit übertragen werden

•  Wiederholung verfälschter Übertragungen, oder

Verwendung geeignete Error Correcting Codes zur Vermeidung von Wiederholungen

–  Datenverlust •  Erkennung durch Sequenznummern in Nachrichten

•  Wiederholung der Übertragung

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E-Mail

•  Verschiedene Protokolle zum Senden und Empfangen von Email: –  POP (IMAP): Empfangen von Emails

•  Nachrichten Liegen auf dem eigenen Server zum abholen bereit

•  Können mit verschiedenen „Clients“ angerufen werden

–  SMTP: Senden senden von Emails •  Nachrichten werden zunächst auf den einenen Server kopiert und dieser

kümmert sich um die Zustellung der Nachricht auf dem Zielsystem.

Proprietär, altes System, komplett ohne Sicherheit, Verschlüsselung, daher einfacher Missbrauch möglich (SPAM)

Kapitel 4: Rechnernetze

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Kapitel 4: Rechnernetze

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Das World Wide Web

• Multimedia-Dokumentensammlung –  Text, Bild und versch. andere Medien

–  Meist codiert in HTML (Hypertext Markup Language) –  Übertragen mittels HTTP (Hypertext Transfer Protocol)

• Dokumente identifiziert durch einen URL (Uniform Resource Locator).

Aufbau: <Protokoll>://<Host>.<Domain>[:<Port>]/<Pfad>/<Datei>

Beispiel: http://www.dbs.ifi.lmu.de/~kroegerp/

• Dokumente sind durch Hyperlinks miteinander verbunden • Nicht nur statische Dateien, sondern auch dynamisch

erzeugte Inhalte (z.B. aktuelle Datenbankinhalte)

→ Web-Applikationen

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Kapitel 4: Rechnernetze

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Hauptkomponenten des WWW

• Bei statischen Web-Inhalten (Dateien): Einfache Client-Server-Architektur

html- Text .jpg

Innsbruck .................. ............. ................

HyperText Transfer Protocol

WWW- Server

(HTTP-Server)

Request (URL) W

WW

-Bro

wse

r

HTML: HyperText Markup Language Seitenbeschreibungssprache mit Formatierungsfunktionen

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Kapitel 4: Rechnernetze

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Hauptkomponenten des WWW

• Dynamische Web-Inhalte: Nicht in Datei gespeichert, sondern bei Bedarf durch Programm (z.B. DB-Applikation) erzeugt

• Verschiedene Möglichkeiten: –  Java-Applet:

Das Applikationsprogramm läuft im Client (Browser) Heute verfügbare WWW-Browser bieten die Möglichkeit, spezielle Java-Programme auszuführen

–  CGI-Programme: Das Applikationsprogramm läuft im WWW-Server. Dies ist mit vielen gängigen Programmier- und Skript-Sprachen möglich