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Hessisch Niedersächsiche Allgemeine „HNA“- 04. Juli 2016 Dass sie keinen Studienab- schluss gemacht hat, stört hier keinen. „Ein Studium formt jeden, ob man es ab- bricht oder nicht“, sagt Senior Bartling. „Johanna ist schon auf einem hohen Niveau hier gestartet“, sagt der Juniorchef. Weil das Unternehmen Auszu- bildende suchte, konnte Jo- hanna Schnittke auch schon im Mai anfangen, fernab des eigentlichen Zeitraums. Auch ihr Azubi-Kollege ist aus dem Studium ins Unternehmen ge- kommen – ohne Abschluss. „Erst mal machen“, heißt es jetzt in der Ausbildung und das freut Johanna Schnittke besonders. „Hier kann ich die Theorie praktisch anwenden. An der Uni ging das nicht.“ Noch sechs Jahre hätte Jo- hanna Schnittke an der Uni und im Referendariat ackern müssen, bis sie dort wäre, wo sie hinwollte: an das Lehrer- pult in der Berufsschule. Ihre Ausbildung hat sie jetzt schon verkürzt. Zwei Jahre wird sie vermutlich noch dauern. Klausuren hat Schnittke nur noch in der Berufsschule. Ansonsten bedeutet Feier- abend für sie jetzt tatsächlich Feierabend. Kein Lernen, kei- ne Nebenjobs, keine Zweifel. der Moritz Bartling. Karl- Heinz Bartling, der mit sei- nem Sohn das Unternehmen führt, schätzt die Lebenserfah- rung seiner neuen Kollegin. im Stadtteil Süsterfeld. Das achtköpfige Team ist zufrie- den mit der Studienaussteige- rin. „Der Funke ist gleich über- gesprungen“, sagt ihr Ausbil- Kompakt für Studienabbre- cher im Bereich Informations- technologie. Der begleitete sie auf dem Weg zum Software- entwickler Strategieschmiede V ON V ALERIE S CHAUB KASSEL. Als Johanna Schnitt- ke im Hochsommer in der Bi- bliothek saß und einen Be- richt fertig schreiben musste, waren sie wieder da. Die Zwei- fel, ob sie mit ihrem Studium zur Elektrotechnik und Beruf- schulpädagogik wirklich rich- tig lag. Ein Jahr später sitzt sie im Besprechungsraum der Strategieschmiede, ihrem neuen Ausbildungsplatz. Nach elf Semestern Elektro- technik hat Johanna Schnittke einen Schlussstrich gezogen. Schluss mit ewigen theoreti- schen Vorlesungen, mit zeit- weise drei Nebenjobs, Schluss mit den Zweifeln. Seit zwei Monaten macht sie eine Aus- bildung zur Fachinformatike- rin in Anwendungstechnik. Einfach war der Sprung nicht. „Ich hatte richtig Muf- fensausen“, erinnert sich Schnittke. Aus Angst, keinen Ausbildungsplatz zu finden, schmiedete sie Plan B und C: Ein Praktikum in der Schrei- nerei des Vaters, ein Job über die Zeitarbeitsagentur, noch mal zurück an die Uni. Wirklich zählen konnte sie in dieser Zeit vor allem auf Ro- ger Voigtländer vom Verein Rettungssprung ins Berufsleben Johanna Schnittke brach ihr Universitätsstudium ab und beginnt jetzt eine Ausbildung in IT-Firma Rückendeckung: Karl-Heinz (links) und Moritz Bartling vom Ausbildungsbetrieb Strategieschmiede stehen voll hinter ihrer neuen Auszubildenden Johanna Schnittke. Foto: Schaub Warum brechen Studenten ab? Studenten der Uni Kassel, die zum Hochschulteam der Agentur für Arbeit kommen, haben viele Gründe für einen Abbruch, sagt Beate Sieber- Budeck vom Beratungsteam. Andere Vorstellungen und ein hoher Theorieteil seien ei- nige davon. „Auch finanzielle Schwierigkeiten sind ein gro- ßes Thema.“ Viele Studieren- de arbeiteten nebenher und verlieren dann den An- schluss. Allerdings treffen seit den neuen Abschlüssen Ba- chelor und Master viele ihren Entschluss schon in den ers- ten zwei bis vier Semestern. Mit der endgültigen Entschei- dung tun sich Studenten schwer. (vsa) Am heutigen Montag, 4. Juli, findet in der IHK, Kur- fürstenstraße 9, von 10 bis 14 Uhr ein Speed-Dating für Studienaussteiger und Un- ternehmen statt. Anmel- dungen unter www.hwk- kassel.de/speed-dating HINTERGRUND US-Forscher: Ab 50 beg quasi eine neue „Hautp Neue Erkenntnisse: Im Alter steigt der pH-Wert der Haut an. Das haben amerikanische Wissen- schaftler herausgefunden. Weil die

Kassel Rettungssprung ins Berufsleben · Ein Praktikum in der Schrei-nerei des Vaters, ein Job über die Zeitarbeitsagentur, noch mal zurück an die Uni. Wirklich zählen konnte sie

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Page 1: Kassel Rettungssprung ins Berufsleben · Ein Praktikum in der Schrei-nerei des Vaters, ein Job über die Zeitarbeitsagentur, noch mal zurück an die Uni. Wirklich zählen konnte sie

Hessisch Niedersächsiche Allgemeine „HNA“- 04. Juli 2016e-paper: 0010286991

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Kassel Montag, 4. Juli 2016

Dass sie keinen Studienab-schluss gemacht hat, störthier keinen. „Ein Studiumformt jeden, ob man es ab-bricht oder nicht“, sagt SeniorBartling. „Johanna ist schonauf einem hohen Niveau hiergestartet“, sagt der Juniorchef.Weil das Unternehmen Auszu-bildende suchte, konnte Jo-hanna Schnittke auch schonim Mai anfangen, fernab deseigentlichen Zeitraums. Auchihr Azubi-Kollege ist aus demStudium ins Unternehmen ge-kommen – ohne Abschluss.

„Erst mal machen“, heißt esjetzt in der Ausbildung unddas freut Johanna Schnittkebesonders. „Hier kann ich dieTheorie praktisch anwenden.An der Uni ging das nicht.“

Noch sechs Jahre hätte Jo-hanna Schnittke an der Uniund im Referendariat ackernmüssen, bis sie dort wäre, wosie hinwollte: an das Lehrer-pult in der Berufsschule. IhreAusbildung hat sie jetzt schonverkürzt. Zwei Jahre wird sievermutlich noch dauern.

Klausuren hat Schnittkenur noch in der Berufsschule.Ansonsten bedeutet Feier-abend für sie jetzt tatsächlichFeierabend. Kein Lernen, kei-ne Nebenjobs, keine Zweifel.

der Moritz Bartling. Karl-Heinz Bartling, der mit sei-nem Sohn das Unternehmenführt, schätzt die Lebenserfah-rung seiner neuen Kollegin.

im Stadtteil Süsterfeld. Dasachtköpfige Team ist zufrie-den mit der Studienaussteige-rin. „Der Funke ist gleich über-gesprungen“, sagt ihr Ausbil-

Kompakt für Studienabbre-cher im Bereich Informations-technologie. Der begleitete sieauf dem Weg zum Software-entwickler Strategieschmiede

V O N V A L E R I E S C H A U B

KASSEL. Als Johanna Schnitt-ke im Hochsommer in der Bi-bliothek saß und einen Be-richt fertig schreiben musste,waren sie wieder da. Die Zwei-fel, ob sie mit ihrem Studiumzur Elektrotechnik und Beruf-schulpädagogik wirklich rich-tig lag. Ein Jahr später sitzt sieim Besprechungsraum derStrategieschmiede, ihremneuen Ausbildungsplatz.

Nach elf Semestern Elektro-technik hat Johanna Schnittkeeinen Schlussstrich gezogen.Schluss mit ewigen theoreti-schen Vorlesungen, mit zeit-weise drei Nebenjobs, Schlussmit den Zweifeln. Seit zweiMonaten macht sie eine Aus-bildung zur Fachinformatike-rin in Anwendungstechnik.

Einfach war der Sprungnicht. „Ich hatte richtig Muf-fensausen“, erinnert sichSchnittke. Aus Angst, keinenAusbildungsplatz zu finden,schmiedete sie Plan B und C:Ein Praktikum in der Schrei-nerei des Vaters, ein Job überdie Zeitarbeitsagentur, nochmal zurück an die Uni.

Wirklich zählen konnte siein dieser Zeit vor allem auf Ro-ger Voigtländer vom Verein

Rettungssprung ins BerufslebenJohanna Schnittke brach ihr Universitätsstudium ab und beginnt jetzt eine Ausbildung in IT-Firma

Rückendeckung: Karl-Heinz (links) und Moritz Bartling vom Ausbildungsbetrieb Strategieschmiedestehen voll hinter ihrer neuen Auszubildenden Johanna Schnittke. Foto: Schaub

Warum brechen Studenten ab?

Studenten der Uni Kassel, diezum Hochschulteam derAgentur für Arbeit kommen,haben viele Gründe für einenAbbruch, sagt Beate Sieber-Budeck vom Beratungsteam.Andere Vorstellungen undein hoher Theorieteil seien ei-nige davon. „Auch finanzielleSchwierigkeiten sind ein gro-ßes Thema.“ Viele Studieren-de arbeiteten nebenher undverlieren dann den An-schluss. Allerdings treffen seitden neuen Abschlüssen Ba-

chelor und Master viele ihrenEntschluss schon in den ers-ten zwei bis vier Semestern.Mit der endgültigen Entschei-dung tun sich Studentenschwer. (vsa)

Am heutigen Montag, 4.Juli, findet in der IHK, Kur-fürstenstraße 9, von 10 bis14 Uhr ein Speed-Dating fürStudienaussteiger und Un-ternehmen statt. Anmel-dungen unter www.hwk-kassel.de/speed-dating

H I N T E R G R U N D

Dornröschen und in Witzen-hausen die Kirschenköniginmit von der Partie.

Die Fahrplanzeiten der Mär-chenzüge am 5. Juli:

Regiotram RT1 Kassel – Hof-geismar:Hinfahrt: 17.43 Uhr ab KasselHauptbahnhof, Gleis 5; An-kunft in Hofgeismar um 18.14Uhr.Rückfahrt: 18.47 Uhr ab Hof-geismar Bahnhof, Gleis 2; An-kunft 19.18 Uhr, Kassel Haupt-bahnhof.

Cantus R8 Kassel – Witzen-hausen:Hinfahrt: 15.46 Uhr ab KasselHauptbahnhof, Gleis 11; An-kunft in Witzenhausen um16.20 UhrRückfahrt: 16.37 Uhr ab Wit-zenhausen Bahnhof, Gleis 2;Ankunft 17.13 Uhr, KasselHauptbahnhof, Gleis 11. (asz)

KASSEL. In ausgewählten Zü-gen des NVV wird es am Diens-tag, 5. Juli, märchenhaft:Dann gastiert das Grimm-Fes-tival mit seiner Musical-Pro-duktion „Der gestiefelte Ka-ter“ während der Fahrt in denWaggons. Gespielt wird aufden Strecken Kassel – Hofgeis-mar (Regiotram) sowie Kassel– Witzenhausen (Cantus). DerEintritt ist frei, eine gültigeFahrkarte genügt.

Unter der Regie von RüdigerCanalis Wandel und mit Un-terstützung aller Darsteller –darunter Jonas Hein, AmandaWhitford und Inga Jamry –wird den Passagieren eine ab-wechslungsreiche und rockigeZugfahrt geboten, bei der esauch Klassiker vergangenerProduktionen des Ensemblessowie kleine Imbisse gibt. Au-ßerdem ist in Hofgeismar

Märchen erlebenin NVV-ZügenAufführungen am 5. Juli auf vier Strecken

KASSEL. Zum 2. Kasseler Früh-geborenen-Sommerfest lädtder Gesprächskreis für Elternfrühgeborener Kinder fürDienstag, 5. Juli, ein. Frühge-borene Kinder und ihre Fami-lien sind von 15 bis 18 Uhr amBootshaus CSK, Auedamm 15,willkommen - zum Kennenler-nen, zum Austausch und Wie-dersehen. Von 16 bis 17 Uhrist „Herr Müller mit seiner Gi-

tarre“ zu Gast und das Spiel-mobil Rote Rübe stellt Spielan-gebote zur Verfügung. Ange-sprochen sind nicht nur Teil-nehmer des Gesprächskreises,sondern ausdrücklich alle Fa-milien mit Frühgeborenen.(ria)

Anmeldung unter Tel.9 80 35 99 oder per E-Mail [email protected]

Fest für Frühgeborene

Kurz notiert

Abendschule KasselNeue Kurse, die zum Haupt-schulabschluss und zur Mittle-ren Reife führen, beginnen ander Abendschule, Ysenburgstr.41, am 30. August. Kurse zur Er-langung der allgemeinen Hoch-schulreife starten im Februar2017. Infotelefon 87 40 54 oderE-Mail an [email protected] (ria)

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Johanneswerkstr. 34–36, 33611 Bielefeld

1 GfK, „Hautprobleme“, November 2015

2 Maibach HI, Levin J, pH Buf ering

Considerations in Mature Skin, Cosm & Toil

2011; 126(6): 422

US-Forscher: Ab 50 beginnt

quasi eine neue „Hautphase“

Neue Erkenntnisse:

Im Alter steigt der pH-Wert der Haut

an. Das haben amerikanische Wissen-

schaftler herausgefunden. Weil die

natürliche Schutzfunktion der Haut ab-

nimmt, bedarf es einer Körper-Lotion,

die den erhöhten pH-Wert nach unten

korrigiert.

Nach der Einführung der Plantur 49

pH4-Pflegeserie kommen begeis-

terte Kundenreaktionen. „Ich bin

57 Jahre und habe eine irritierte

Haut“, so B.F. aus Unkel in einem

Brief an den Plantur49-Hersteller

Dr. Wolff. „Davon ist jetzt, nach

vierwöchiger Anwendung Ihrer

Produkte, nichts mehr zu sehen.“

Sie sei „fasziniert“. Tatsächlich

kann die Haut mit zunehmender

Lebensdauer trockener und emp-

findlicher werden. Sie neigt zu Rö-

tungen, Irritationen können zu-

nehmen. EinGrund: ImAlter steigt

der pH-Wert der Haut an. Fast die

Hälfte aller Frauen über 50 berich-

tet laut einer Befragung der Gesell-

schaft für Konsumforschung (GfK)

über Problemhaut.1So auch A.P.

aus Sundern: „Mit zunehmendem

Alter bekam ich leider immer öfter

Hautunreinheiten und Hautirri-

tationen.“ Verschiedene, auch pH-

neutrale, Produkte, schreibt sie,

hätten keine Abhilfe gebracht.

Nicht umsonst fordern Wissen-

schaftler der Universität San

Francisco eine altersgemäße Haut-

pflege2, die sich an den veränder-

ten pH-Wert der Haut anpasst.

Wie etwa das neue Plantur49 mit

einem besonders niedrigen pH-

Wert von 4. Täglich angewendet

senkt die Rezeptur den erhöhten

pH-Wert wieder ab. Das sieht man

auch. „Bereits nach kurzer Zeit

konnte ich eine deutliche Besse-

rung meines Hautbildes feststel-

len!“, so A.P. „Ich bin glücklich.“

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