Katzen aus dem sacK!Die Verantwortlichen setzten im Vorfeld der Intermot auf den Über-raschungseffekt. Es war wahrlich ein zähes Ringen, den Herstellern oder dem Veranstalter Informationen über die wirklich zu erwartenden Neu-heiten zu entlocken. Erstmal hießen alle Hase und wussten von nichts. Offenbar wollte man, wie im guten Spielfilm und beim erfolgreichen Sex, den Höhepunkt so lange hinaus- zögern wie möglich. Gleichzeitig sollte aber beim Konsumenten auch eine gewisse Erwartungshaltung aufgebaut, Vorfreude geweckt und Spannung erzeugt werden. Ein Balanceakt, bei dem der hungrigen Journaille immer wieder Bröckchen zugeworfen wurden, ohne den ganz großen Happen zu früh zu servieren. Schuld an dieser Salami-Taktik ist die Pattsituation mit der nur kurze Zeit später stattfindenden Messe in Mailand. Besonders die italienischen Hersteller sparen sich die Präsen-tation ihrer Neuheiten gern für die heimische EICMA auf. Genauso wie KTM und in diesem Jahr auch Honda, die im südlichen Europa weitaus größeres Potenzial sehen, als im Motorrad gesättigten Deutsch-land. Ein Marktplatz der Eitelkeiten also. Ein unwürdiges Zerren zwi- schen Messeveranstaltern, Indus-trieverbänden und Herstellern auf Kosten des Endverbrauchers. Denn dieser hat verständlicher Weise den Anspruch, auf der „Leitmesse“ der Branche alle Neuheiten für das kommende Jahr in Augenschein neh-men zu können.

ItalIenIsche MoMente

Erst jetzt, nachdem die Messen ge- lesen sind, alle Nachzügler den langen Weg im Seecontainer aus Fernost durch den Suezkanal gemeis-

tert haben, steht fest, was uns im gerade begonnenen Jahr 2011 das Zweiradleben versüßen soll. Und das ist doch eine ganze Menge an präch-tigen Gerätschaften. Besonders die gerade noch gescholtenen Italiener lassen sich nicht lumpen und bringen ihre Modellpaletten im großen Hub-raumsegment ordentlich in Schwung. Aprilia dankt ab bei Rotax und ver-baut in der neuen 1200er Dorsoduro einen selbst konstruierten 90 Grad V2 mit 130 PS. Ein logischer Schritt, der schon bei der Fahrpräsenta-tion der Shiver vor 2 Jahren avisiert wurde. Schließlich steht mit Piaggio ein Mammutkonzern mit riesigen Ressourcen hinter den Aprilianern. Motorenentwicklung inklusive. Den Modellen Shiver und Mana spen-diert Aprilia serienmäßig das Zwei-kanal-ABS von Continental. Für die knapp 12.000 Euro teure Dorsoduro gibt es ABS und Traktionskontrolle zum Preis von 1.000 Euro lediglich optional.

Richtig arg besorgen es uns die Sportlichen aus Noale jedoch mit der Tuono des Jahrgangs 2011. Der V4 aus dem Superbike WM-Sieger 2010 RSV4 tut ab sofort im „Thunfisch“ seinen Dienst. Fast schon harleyesk mutet das Anhängsel der Modell-bezeichnung R APRC an. Während das erste „R“ uns noch bekannt vor-kommt, stehen die Buchstaben APRC für ein umfassendes Elektronikpaket aus Traktions-, Anfahr- und Wheelie-Kontrolle, sowie einem Schaltauto-mat. Bloß das ABS fehlt dem 162 PS Boliden noch. Genau wie der RSV4 Factory APRC SE. Dieser Ableger der Werksrennmaschine bietet dem Hobby-Racer so ziemlich alles, was Max Biaggi zum Superbike-Welt-meister 2010 machte. Während für die Tuono noch kein Preis fest steht,

Als am 6. Oktober die internati-onale Leitmesse für motorisierte Zweiräder in Köln ihre Tore öff-nete, durften die Besucher mit Recht auf einige Weltpremie-ren hoffen. Allerdings mussten sowohl Endverbraucher, als auch die Fachpresse erst die gut einen Monat später stattfindende EICMA in Mailand abwarten, um sich ein umfassendes Bild der Modellpalette 2011 machen zu können.

Ducati Diavel Carbon

Ducati Multistrada-1200S-Touring

Katzen aus dem sacK!wissen wir, dass für die Superbike-Replika satte 22.500 Euro zu berap-pen sein werden.

BMW Baut aus

Nachdem BMW sich im letzten Jahr mit der S 1000 RR selbst die Supersport-Krone aufsetzte und die japanische Konkurrenz erstmal zurück an den Zeichentisch schickte, konzentriert man sich in München nun darauf, auch bei den Megatou-rern das Heft in die Hand zu neh-men. Mit der K 1600 GTL star-ten die Bayern einen Großangriff auf die Gold-Wing-Kundschaft. Der neu entwickelte Sechszylinder-Reihenmotor mit extrem schmaler Bauweise, 1.650 ccm, 160 PS und nahezu unglaublichen 175 Newton-metern, von denen bei 1.500 Umdre-hungen schon satte 125 parat stehen, lassen eine urgewaltige, kultivierte Leistungsentfaltung erwarten. Die dürfte allerdings auch nötig sein, um das mit Extras und Hightech voll gestopfte Koffertier in Fahrt zu brin-gen. 348 Kilo wird die Schrankwand mit adaptivem Kurvenlicht wiegen. Ein standesgemäßer Auftritt in dieser Klasse. Wer’s etwas schlanker mag, auf die Sechszylindrigkeit jedoch nicht verzichten will, wird mit der K 1600 GT ausreichend bedient sein. Preise für die beiden Traumschiffe stehen derzeit noch nicht fest.

Frohe Botschaft auch am ande-ren Ende der Nahrungskette. BMW holt die einzylindrige 650 GS wieder zurück ins Boot. Diesmal aber nicht mit Vornamen Eff, wie Funduro, sondern als Geh-Modell. Nach dem Verwirrspiel um die F 650 GS mit dem 800 ccm Zweizylinder als Ein-stiegsmodell kommt der günstige Einzylinder aus dem südamerika-nischen Exil zurück auf den deut-schen Markt. Händler und Kund-schaft werden jubilieren. Denn das Teil sieht nicht nur Klasse aus, son-

dern ist ein echtes Gebrauchsmotor-rad. Optional mit 25 kW Kit erhält-lich. Gleiches gilt für’s ABS!

Eines der unspektakulärsten, aber auch beliebtesten und erfolgreichsten Motorräder aus der BMW Modell-palette, die R 1200 R, läuft 2011 mit dem 110 PS Doppelnocken-Boxer-Motor vom Band. Eine Maßnahme, welche die Kundschaft sicher gou-tieren wird. Genau, wie die dickeren Standrohre des Telelevers und die ebenfalls erhältliche Classic Version der R 1200 R mit Speichenfelgen und Viper-Streifen auf dem Rücken.

Penne al arraBIata

Mächtig ins Zeug legt sich Ducati. Nach einer ziemlich missratenen Moto-GP Saison 2010 verpflichten die Bologneser endlich den italieni-schen Motorsport-Gott schlechthin. Valentino Rossi wird in den nächsten zwei Jahren die Motorrad-Verrückt-heit in Italien ans Limit, oder noch darüber hinaus treiben. Nicht auszu-denken, was das für ein Jubel wäre, sollte Vale tatsächlich seinen 10. WM Titel mit den Roten einfahren! Das üppige Gehalt für den Rekord-weltmeister muss Ducati jedoch zunächst einmal am Schalter verdie-nen. Damit das klappt, stellen die Italiener mit der 1200er Multistrada der Kundschaft einen Alleskönner zur Verfügung, der ein paar Stück-chen vom großen GS-Kuchen über die Alpen entführen soll. Zudem schickt man in Gestalt der 1100er Monster mit neuem Desmodue-Evo-luzione-Motor ein bewährtes Eisen ins Rennen um die Gunst der Main-stream-Kundschaft. In Verbindung mit dem ebenfalls neuen Auspuff lie-fert das große Monster nun als EVO-Ausführung konventionelle 100 PS ans Hinterrad. ABS und Traktions-kontrolle beruhigen die Besorgten unter uns, während eine neue Sitz-bank und ein höherer Lenker für

BMW K 1600 GT & K 1600 GTL

Harley Davidson Sportster XL 883 L Superlow

Honda CBR 600 F

mehr Komfort auf dem Folterstuhl sorgen. Ebenfalls als EVO geht nun die 848 auf Kundenfang. Schärfer und bissiger sollte die Kleine werden. Mit 140 stehen ein paar PS mehr zur Verfügung und auch die Bremse-rei wurde mittels Brembo-Kloppern ein Stückchen mehr in Richtung Rennstreckenperformance verschoben. Wer die Ducati Klienten kennt, mag schmunzelnd anerkennen, dass hier hauptsächlich die Frauen der 1198er Hobbyracer als Zielgruppe in Frage kommen. Immerhin auch ein Markt mit deutlichem Wachstumspotenzial.

Ganz wild wird’s mit der Ducati Diavel. Testastretta goes Dragster! Irgendwo zwischen Harley-V-Rod und Yamaha V-Max wird die Dia-vel ihre Liebhaber abholen. 162 PS, Traktionskontrolle und ABS lauten die Eckdaten des exklusiven Bau-werkes.

harley rundet auf

Harley Davidson erweitert seine Modellpalette nach unten und bringt mit der XL 883 L Superlow ein wunderbar puristisches Eisen, das mit der minimalen Sitzhöhe von 64,5 Zentimetern das Aufsitzen leicht machen wird. Die bestehende Big Twin Palette wird mit der neuen Softail Deluxe und der Electra Glide Classic, die beide für einige Zeit aus dem Harley Europa-Programm ver-schwunden waren, verstärkt und in Gänze serienmäßig mit ABS ausge-rüstet. Kurz und bündig!

honda Packt aus

Nach einem schockierenden Auf-tritt bei der Intermot, gänzlich ohne Neuheiten, kriegte Honda in Mai-land doch noch die Kurve und präsentierte mit dem Crossrunner ein viel versprechendes Allroundbike vom Schlage einer Yamaha TDM. Mit überarbeitetem VFR 800 Trieb-

werk als Herzstück, großem Tank und viel Soziuskomfort legt Honda den Focus auf echten Nutzwert. Für Sicherheit sorgt das bewährte Honda Combined ABS. Dass Honda dem-nächst auch im BMW GS Revier wil-dern möchte, zeigt die fast serienreife Studie „Crosstourer“, die den neuen 1200er V4 aus der aktuellen VFR zwischen Kardanantrieb und Spei-chenrädern trägt. Wie angekündigt wird Honda um das mächtige Aggre-gat nun eine komplette Modellpa-lette aufbauen. Doch das ist noch Zukunftsmusik. Ganz real ist hinge-gen schon die neue CBR 600 F. Das Erfolgskonzept aus den 90ern, als die 600F eines der meistverkauften Motorräder war, basiert heuer auf der 600er Hornet und will abseits der Rennstrecke sportlich orientierte Fahrer und sicher auch Fahrerinnen anlocken. Die Optik mit anschmieg-samer, in HRC-Farben lackierter, Verkleidung stimmt auf jeden Fall. Zudem bietet die CBR 600F mit 34 PS Variante und ABS auch Vernunft orientierten Kunden viel Gegenwert für’s Geld. In Sachen Nachwuchs-förderung schickt Japans größter Motorradhersteller die CBR 250R ins Rennen. Dem Beispiel Kawasakis kleiner Ninja folgend, steckt hier ein simpler, drehfreudiger Einzylinder unter der sportlichen Verkleidung. Hohe Lenkerstummel und ein aus-geprägter Soziussitz lassen Raum für Alltagsmobilität. Auch die moderate Spitzenleistung von 27 PS sowie ein sparsamer Verbrauch, nebst gerin-ger Sitzhöhe signalisieren Einsteiger-freude.

surf dIe Grüne Welle

Schon im letzten Jahr ließ Kawasaki durch konsequente, sinnvolle Modell-pflege und gezielt platzierte Neuheiten die Krise hinter sich. Und auch für das Jahr 2011 scheinen die Grünen bestens gerüstet. Dass Kawasaki auf die bei der Intermot 2008 ausgespro-

Honda Crossrunner

Kawasaki Z 1000 SX

Kawasaki VN1700 VoyagerCustom

chene Herausforderung von BMWs S 1000RR im Supersportsegment reagiert und eine brandneue ZX10-R präsentieren wird, war schon länger klar. Die Ninja wird aus ihrem 999 ccm großen Reihenvierzylinder gut 200 PS generieren und, genau wie die BMW, über eine Traktionskontrolle, sowie ein aufpreispflichtiges Race-ABS verfügen. Zudem haben die Grünen aus Akashi 2011eine über-arbeitete Z 750 in „R“ Version im Programm. Diese trägt ab sofort, außer dem zusätzlichen Kürzel, Fahrwerks- und Bremskomponenten ihrer großen Schwester, der Z 1000, sowie einige optische Modernisie-rungen zur Schau. Apropos Z 1000: Kawasaki hängt der muskulösen Nackten ein schnittiges Ballkleid um und schickt sie als Allroundwaffe in den umkämpften Markt zwi-schen CBF 1000 und Bandit 1250. Auf Drängen der Händler und der treuen Kundschaft, nimmt Kawasaki zudem die beliebte W 650 wieder ins Programm. Für 2011 rollt der Königswellen-Klassiker allerdings mit 800ccm und 50 PS an den Start und wird dementsprechend W 800 heißen. Ein klarer Angriff auf die Gunst der Motorradfahrerinnen. Einen großen Wurf können die Grünen darüber hinaus im Cruiser Segment landen. Und das auch noch ganz in Schwarz. Wer hätte gedacht, dass sich aus der Tourenschrank-wand VN 1700 Voyager ein schnit-tiges Flacheisen bauen lässt? Die Voyager in Custom-Ausführung ist zwar immer noch ein opulentes Geschütz, macht aber optisch richtig was her. Und auch technisch hat die Gestreckte mit Verbundbremssys-tem, luftunterstützten Federbeinen, Tempomat und Stereoanlage im Wurlitzer-Design einiges im Angebot.

uhrWerk oranGe rennt

KTM konzentrierte sich 2010 haupt-sächlich auf sein Motorsportengage-

ment und räumte besonders abseits der Straße kräftig ab. Außerdem konnte mit der RC 8 der IDM Super-bike Konstrukteurstitel gewonnen werden. Die Modellpalette bleibt daher einfach mal, wie sie ist. Außer der neuen 350er EXC-F Factory, einem reinen Motocross-Eisen, gibt’s nix Neues zu vermelden.

GuzzI feIlt aM PortfolIo

In Mandello del Lario ticken die Uhren anders. Hektik kennt man hier nicht. Der Adler steht für Beständig-keit. Das sieht man allein daran, dass ein Modell wie die California seit gefühlten 100 Jahren im Programm ist. Und das ist auch gut so. Beson-ders als Vintage kann sie überzeu-gen. Mit der neuen V7 Racer trifft Guzzi alle 68er mitten ins Herz. Ein Cafe-Racer von der Stange zum Nie-derknien. Wenn jetzt noch einer auf die Idee käme, anstelle des schlappen 744 Kubik V2 den strammen 936er aus der Bellagio ins schicke Fahr-werk zu hängen, würde die Kund-schaft den Laden wahrscheinlich ruckzuck leer kaufen. Leer gekaufte Standplätze wünscht sich Guzzi hin-gegen tatsächlich von den beiden Spitzenmodellen Norge GT 8V und Stelvio 1200. Während die Norge als vielversprechender herzhafter V2-Allrounder jetzt mit neuem, eintei-ligem Plastikkleid, neuer Auspuffan-lage, neuer Sitzbank und schnellem Conti-ABS ihren bestehenden Freun-deskreis erweitern will, fangen die beiden Stelvio Varianten quasi bei Null an. Die übermäßig entstellende Glubschaugenoptik der vorherigen Serie fand wenig Gegenliebe bei den Klienten. Da konnten auch die über-wiegend guten Testnoten nix ret-ten. Nun schickt Guzzi Stelvio und Stelvio NTX, die als Offroadvariante mit Speichenrädern und längeren Beinen daher kommt, mit frischer Optik und Langstreckentank auf die Reise. Zum 32 Liter Spritfass gesel-

Kawasaki W800

Victory Cross Roads

Triumph Tiger 800 & 800 XC

Motorrad-jahr 2011

spricht. Um diese Kathedrale mit 140 Nm und 90 PS ranken sich ebenfalls die neue Cross Roads Deluxe, sowie die Cross Country, welche dem Basis-modell Cross Roads in Sachen Zula-dung und Windschutz entsprechend des touristischen Verwendungszwe-ckes üppigere Koffer und Verklei-dungen voraus haben. Die Preise der beliebten amerikanischen Wucht-brummen bewegen sich zwischen 17.000 und 19.500 Euro.

stuMMe stIMMGaBeln

Wer auf Neuheiten von Yamaha wartet, geht in diesem Jahr leer aus. Nach der Super-Tenere First Edition kommt die XT 1200 Z zwar ohne Koffer und elektronische Helferlein endlich etwas puristischer daher und dürfte sich deutlich leichter aus der Garage und dem ersten Schlamm-loch bugsieren lassen. Folgerichtig wurde mit 13.750 Euro auch beim Preis abgespeckt. Doch wo bleibt die R1 Antwort auf BMWs Superrakete, eine 1200er TDM oder etwas ande-res, das Yamaha aus der Zulassungs-depression führen könnte? Wir wis-sen es nicht. Yamaha offensichtlich auch nicht. Noch nicht! Vielleicht ist ein Jahr der Besinnung besser, als hek-tischer Aktionismus. Und vielleicht hat Yamaha es 2010 auch einfach so gemacht wie KTM. Sich komplett auf den Motorsport konzentriert und groß abgeräumt. Immerhin konnte mit Jorge Lorenzo der wich-tigste Titel im Motorrad-Rennsport eingefahren werden. Moto-GP-Welt-meister ist durchaus ein Erfolg, den man erstmal erreichen muss und für den andere Hersteller gern die Hälfte ihrer Neuheiten opfern würden! Oder Yamaha spannt lediglich jetzt schon den Bogen für 2012! Schließ-lich findet die Intermot auch nur alle 2 Jahre statt…

Text: Patric BirnbreierFotos: Hersteller

ten erst kürzlich zwei neue Exemp-lare das Licht der Welt. Sie hören auf den Namen 800 und 800 XC. Zum verwechseln ähnlich sehen sie zwei Bayerischen Löwen, die in ihrer Klasse schon ordentlich Beute gemacht haben. Wäre da nicht der dritte Zylinder in der Reihe, müss-ten sich die Englischen wohl schwere Plagiatvorwürfe anhören. Doch so haben die Tigerbabys durchaus ein Alleinstellungsmerkmal auf ihrer Sei-te, das sie On- und Offroad auf die Erfolgsspur führen könnte. Sollten Qualität und Charakter der neuen halten, was ihre älteren Familien-mitglieder versprechen, steht einem weiteren Triumphzug der Hinckley-aner nix im Wege. Fast überflüssig zu erwähnen, dass die technischen Daten der kleinen Tiger mit 95 Pferdchen und 210 Kilo ebenfalls ziemlich genau denen der Löwen-babys entsprechen. Immernoch ein-zigartig und unerreicht geht die Speed Triple in die nächste Gene-ration. Die runden Glubschaugen weichen polygonalen Exemplaren, die nicht weniger einzig- und eigen-artig dreinblicken. Verbesserte Hand-lingeigenschaften durch geänderte Sitzgeometrie und Bauteilanordnung, sowie ein optionales ABS runden die Modellpflege der Speed Triple 2011 ab. Zudem kommen mit Thunder-bird Storm, America sowie Speed-master drei überarbeitete Cruiser über den Kanal.

VIsIonen auf deM sIeGeszuG

Victorys Vision vom großen Erfolg auf dem europäischen Markt geht in die nächste Runde. Nach 10 ver-kauften Exemplaren in 2009 konnten 2010 schon über 130 Victorys einen deutschen Liebhaber finden. Neu für 2011 bringt Victory die Cross Roads auf die Straße. Ein hoch moderner Alu-Brückenrahmen schwingt sich über den voluminösen V2 mit 106 Cubicinch, was gut 1700 ccm ent-

len sich neue Nockenwellen, sowie ein flotteres Steuergerät für runderen Motorlauf und das gleiche ABS wie in der Norge. Könnte was werden!

forMel 3

MV Agusta gehört wieder den Brü-dern Castiglioni. Harley stieß seinen Neuerwerb schon nach nur einem Jahr Konzernzugehörigkeit wieder ab. Erstes Machwerk der neuen alten Besitzer ist die F3. Ein traum-haft schöner Supersportler, der mit 675 ccm und 130 PS einen lupen-reinen Angriff auf Triumphs Daytona darstellt. Zudem will man im Hause MV mit einem Einstiegspreis von 11.500 Euro eine breitere Käufer-schicht ansprechen. Sicher kein echtes Männermotorrad. Machos sind besser auf der F4 aufgehoben. Aber die Damenwelt dürfte sich die F3 liebend gern zwischen die Schenkel klemmen.

suzukI dreht sIch IM kreIs

Suzuki wagt einen neuen GSR-Anlauf und will sich nach dem 600er Flop mit der 750er endlich ein Stück vom nackten Kawasaki, Triumph und BMW Kuchen ab-schneiden. Dennoch bleibt die 600er weiter im Programm. Zusätzlich wirft man mit GSX-R 600 und 750 zwei neue Supersporteisen in den heißen, aber sicherlich nicht Stück-zahlen generierenden Kampf auf der Rennstrecke. Bei der Entwick-lung beider Brezeln soll weniger die Steigerung der Spitzenleistung, als vielmehr die besseren Tuningmög-lichkeiten für Amateur- und Profi-rennfahrer im Vordergrund gestan-den haben.

trIuMPhzuG

Der Tiger gehört zu den am meisten bedrohten Tierarten auf der Welt. Nicht in England. Dort erblick-

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