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Phase 3 8 8 7 Römisches Lager hastati (nach Rückzug) Römisches Lager principes principes hastati hastati triarii triarii 9 10 8 8 7 Römisches Lager hastati (nach Rückzug) Phase 4 Römisches Lager principes principes hastati hastati triarii 10 Zu Beginn der Schlacht lässt Hannibal erwar- tungsgemäß seine gewaltige Anzahl von achtzig Kriegselefanten, die er vor der eigenen Infanterie platziert hat, auf die römisch-numidische Schlacht- reihe zustürmen Plangemäß treten die velites den heranstür- menden Elefanten entgegen und schaffen es durch ihre Wurfspeer-Attacken im Zusammenspiel mit den von überall erklingen Hörnern und Trompeten, dass einige der Tiere kehrtmachen und sich dabei 1 2 4 3 insbesondere gegen den linken karthagischen Flü- gel wenden. Die übrigen Elefanten werden ent- weder schadlos durch die extra zu diesem Zweck gebildeten Gassen zwischen den einzelnen Mani- peln der römischen Formation geleitet oder von den Wurfgeschossen der Reiter des Laelius und Daka- mas zur Abkehr ins offene Gelände gezwungen. Besonders Massinissa profitiert von den nicht wenigen nunmehr in Panik auf den linken karthagi- schen Flügel zustürmenden Elefanten und erkennt sogleich die sich ihm bietende Gelegenheit, zum Angriff auf die sich inzwischen in Unordnung be- findlichen numidischen Reiter des Tychaios über- zugehen. Auch Laelius und Dakamas gehen umgehend, nachdem sie die letzten auf ihren Flügel zusteuernden Elefanten in das offene Gelände abgewehrt haben, zum Angriff auf die ihnen gegenüberstehende karthagische Reiterei über. Römisches Lager nach Zama Karthagisches Lager Thapsos Karthago Hippo Regius Panormos Rom Neapolis Capsa m HE S H Mare Tyrrhenum Mel res Sardinia 0 100 km Schlacht bei Zama Numidische Reiter unter MASSINISSA Numidische Reiter unter TYCHAIOS Italische Veteranen Hannibals Karthagische Reiter Söldner velites, Anfangsaufstellung velites (nach Rückzug) velites (nach Rückzug) SCIPIO 80 Elefanten, Anfangsaufstellung Römisch-bundesgenössische Reiterei unter LAELIUS mit numidischen Reitern des DAKAMAS Libysche/karthagische schwere Infanterie 3 4 1 2 Gassen Erwartungsgemäß können die Reiter auf bei- den hannibalischen Flügeln den Attacken ihrer zah- lenmäßig und ausbildungstechnisch überlegenen Angreifer nicht lange standhalten und wenden sich zur Flucht. Massinissas numidische Reiter sowie Laelius und Dakamas auf dem gegenüberliegen- den Flügel nehmen daraufhin umgehend die Verfol- gung auf. 5 6 Im Zentrum treffen inzwischen die Söldner des vorderen karthagischen Treffens auf die hastati des ersten römischen Treffens. Nachdem der Kampf hier anfangs zunächst zugunsten der Söldner ver- läuft, können sich die kampferprobteren hastati mit der Zeit einen immer deutlicheren Vorteil er- kämpfen, bis sie die stetig zurückweichenden Söldner zur Flucht auf die Flügel zwingen, da das zweite karthagische Treffen ihnen die Aufnahme verweigert. Römisches Lager Karthagisches Lager 5 6 In diesem Moment greifen die principes in das Kampfgeschehen mit ein. Sie rücken in die erste Schlachtreihe vor und attackieren zusammen mit den hastati die Karthager und Libyer des zweiten karthagischen Treffens sowie die sich auf dessen Flügeln gesammelten Söldner des ursprünglich 7 ersten Treffens. Einer solch geballten Angriffswucht haben die Karthager, Libyer und Söldner nichts entgegenzusetzen und fliehen entweder direkt oder entlang der Reihen des dritten karthagischen Treffens auf die Flügel, nachdem letzteres ihnen mit eingelegten Lanzen die Aufnahme verweigert. 8 Sobald Scipio bemerkt, dass seine hastati bei der Verfolgung der Fliehenden ihre Ordnung auf- gegeben haben, lässt er diese durch Trompetensig- nale zum Rückzug hinter die eigene Schlachtreihe auffordern. zunächst die verbliebenen Reste der ersten beiden hannibalischen Treffen auf den Flügeln, bevor dann auch unter den italischen Veteranen Hannibals – gleichermaßen von vorne durch die römischen Legionäre wie im Rücken durch die römisch-numi- dischen Reiter bedrängt – der Auflösungsprozess rasch um sich greift. Dabei gelingt allerdings nur wenigen – darunter Hannibal – die Flucht vom Schlachtfeld. 10 Um für den Kampf gegen Hannibals verblie- benes letztes Treffen, das die Reste der Kartha- ger, Libyer und Söldner auf den Flügeln verstärken, möglichst optimal gerüstet zu sein, formiert Scipio sein Heer nun ebenfalls zu einer einzigen Schlacht- reihe um. Dabei bilden die hastati das Zentrum, während die principes und triarii auf den Flügeln Position beziehen. Als beide Feldherren erneut das Zeichen zum Angriff geben, sind die beiden Schlachtreihen in etwa gleich stark und keine der beiden Seiten kann sich einen unmittelbaren Vor- teil erkämpfen. Erst die Rückkehr der römisch-numidischen Reiterei unter Laelius und Dakamas sowie der numidischen Reiter Massinissas entscheidet die Schlacht zugunsten der Römer: So fliehen beim Anblick der herannahenden feindlichen Reiterei 9 Schlacht bei Zama Die Schlacht von Zama fand im Jahr 202 v. Chr. statt und war die größte Schlacht in Nord- afrika während des Zweiten Punischen Kriegs. Der Karthager Hannibal kämpfte gegen die V. und VI. Legion des römischen Feldherren Cornelius Scipio (Scipio Africanus Major), als sie bei Zama aufeinandertrafen. 202 v. Chr. Phase 1 Phase 2 Phase 3 Phase 4 Text 1 bis 10: © Gunnar Manz 12 Schlachten (z.B. Baecula, Cannae, Drepana, Eknormos, Große Felder, Ilipia, Metaurus, Ticinus, Trasimenischer See, Trebia, Tunis, Zama) entstanden zu dem Buch: Gunnar Manz; Roms Aufstieg zur Welt- macht – Das Zeitalter der Punischen Kriege (Springer Verlag) Römer 20 000 schwere Infanterie 14 000 leichte Infanterie 2700 römische Kavallerie 6000 numidische Kavallerie Karthager ca. 50 000 Infanterie 3000 Kavallerie 80 Kriegselefanten Römer 1500 Tote 4000 Verwundete Karthager 20000 Tote und Verwundete 15 000 Gefangene

KDW0056 11 Schlacht · rasch um sich greift. Dabei gelingt allerdings nur wenigen – darunter Hannibal – die Flucht vom Schlachtfeld. 10 Um für den Kampf gegen Hannibals verblie-

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Page 1: KDW0056 11 Schlacht · rasch um sich greift. Dabei gelingt allerdings nur wenigen – darunter Hannibal – die Flucht vom Schlachtfeld. 10 Um für den Kampf gegen Hannibals verblie-

Phase 3

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Römisches Lager

hastati (nach Rückzug)

Römisches Lager principes

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hastati (nach Rückzug)

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Römisches Lager principes

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hastati

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Zu Beginn der Schlacht lässt Hannibal erwar- tungsgemäß seine gewaltige Anzahl von achtzig Kriegselefanten, die er vor der eigenen Infanterie platziert hat, auf die römisch-numidische Schlacht- reihe zustürmen

Plangemäß treten die velites den heranstür- menden Elefanten entgegen und schaffen es durch ihre Wurfspeer-Attacken im Zusammenspiel mit den von überall erklingen Hörnern und Trompeten,dass einige der Tiere kehrtmachen und sich dabei

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insbesondere gegen den linken karthagischen Flü- gel wenden. Die übrigen Elefanten werden ent- weder schadlos durch die extra zu diesem Zweck gebildeten Gassen zwischen den einzelnen Mani- peln der römischen Formation geleitet oder von den Wurfgeschossen der Reiter des Laelius und Daka- mas zur Abkehr ins offene Gelände gezwungen.

Besonders Massinissa profitiert von den nicht wenigen nunmehr in Panik auf den linken karthagi- schen Flügel zustürmenden Elefanten und erkennt

sogleich die sich ihm bietende Gelegenheit, zum Angriff auf die sich inzwischen in Unordnung be- findlichen numidischen Reiter des Tychaios über- zugehen.

Auch Laelius und Dakamas gehen umgehend, nachdem sie die letzten auf ihren Flügel zusteuernden Elefanten in das offene Gelände abgewehrt haben, zum Angriff auf die ihnen gegenüberstehende karthagische Reiterei über.

Römisches Lager

nach Zama

Karthagisches Lager

Thapsos

KarthagoHippoRegius

Panormos

Rom

Neapolis

Capsa

Saguntum

N U M I DISCH E S R E ICH

MareTyrrhenum

Melita

BalearesSardinia

0 100 km

Schlacht bei Zama

Numidische Reiterunter MASSI NISSA

Numidische Reiterunter TYCHAIOS

Italische Veteranen Hannibals

KarthagischeReiter

Söldner

velites,Anfangsaufstellung

velites(nach Rückzug)

velites(nach Rückzug)

SCIPIO

80 Elefanten,Anfangsaufstellung

Römisch-bundesgenössische Reiterei unterLAELIUS mit numidischen Reitern des DAKAMAS

Libysche/karthagischeschwere Infanterie3

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Gassen

Erwartungsgemäß können die Reiter auf bei- den hannibalischen Flügeln den Attacken ihrer zah- lenmäßig und ausbildungstechnisch überlegenen Angreifer nicht lange standhalten und wenden sich zur Flucht. Massinissas numidische Reiter sowie Laelius und Dakamas auf dem gegenüberliegen- den Flügel nehmen daraufhin umgehend die Verfol- gung auf.

5 6 Im Zentrum treffen inzwischen die Söldner des vorderen karthagischen Treffens auf die hastati des ersten römischen Treffens. Nachdem der Kampf hier anfangs zunächst zugunsten der Söldner ver- läuft, können sich die kampferprobteren hastati mit der Zeit einen immer deutlicheren Vorteil er- kämpfen, bis sie die stetig zurückweichenden Söldner zur Flucht auf die Flügel zwingen, da das zweite karthagische Treffen ihnen die Aufnahme verweigert.

Römisches Lager

Karthagisches Lager

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In diesem Moment greifen die principes in das Kampfgeschehen mit ein. Sie rücken in die erste Schlachtreihe vor und attackieren zusammen mit den hastati die Karthager und Libyer des zweiten karthagischen Treffens sowie die sich auf dessen Flügeln gesammelten Söldner des ursprünglich

7 ersten Treffens. Einer solch geballten Angriffswucht haben die Karthager, Libyer und Söldner nichts entgegenzusetzen und fliehen entweder direkt oder entlang der Reihen des dritten karthagischen Treffens auf die Flügel, nachdem letzteres ihnen mit eingelegten Lanzen die Aufnahme verweigert.

8 Sobald Scipio bemerkt, dass seine hastati bei der Verfolgung der Fliehenden ihre Ordnung auf-gegeben haben, lässt er diese durch Trompetensig-nale zum Rückzug hinter die eigene Schlachtreihe auffordern.

zunächst die verbliebenen Reste der ersten beiden hannibalischen Treffen auf den Flügeln, bevor dann auch unter den italischen Veteranen Hannibals – gleichermaßen von vorne durch die römischen Legionäre wie im Rücken durch die römisch-numi- dischen Reiter bedrängt – der Auflösungsprozess rasch um sich greift. Dabei gelingt allerdings nur wenigen – darunter Hannibal – die Flucht vom Schlachtfeld.

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Um für den Kampf gegen Hannibals verblie-benes letztes Treffen, das die Reste der Kartha-ger, Libyer und Söldner auf den Flügeln verstärken, möglichst optimal gerüstet zu sein, formiert Scipio sein Heer nun ebenfalls zu einer einzigen Schlacht- reihe um. Dabei bilden die hastati das Zentrum, während die principes und triarii auf den Flügeln Position beziehen. Als beide Feldherren erneut das Zeichen zum Angriff geben, sind die beiden

Schlachtreihen in etwa gleich stark und keine der beiden Seiten kann sich einen unmittelbaren Vor- teil erkämpfen.

Erst die Rückkehr der römisch-numidischen Reiterei unter Laelius und Dakamas sowie der numidischen Reiter Massinissas entscheidet die Schlacht zugunsten der Römer: So fliehen beim Anblick der herannahenden feindlichen Reiterei

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Schlacht bei Zama Die Schlacht von Zama fand im Jahr 202 v. Chr. statt und war die größte Schlacht in Nord-afrika während des Zweiten Punischen Kriegs. Der Karthager Hannibal kämpfte gegen die V. und VI. Legion des römischen Feldherren Cornelius Scipio (Scipio Africanus Major), als siebei Zama aufeinandertrafen.

202 v. Chr.

Phase 1 Phase 2

Phase 3 Phase 4

Text 1 bis 10: © Gunnar Manz12 Schlachten (z.B. Baecula, Cannae, Drepana, Eknormos, Große Felder, Ilipia, Metaurus, Ticinus, Trasimenischer See, Trebia, Tunis, Zama) entstanden zudem Buch:Gunnar Manz; Roms Aufstieg zur Welt-macht – Das Zeitalter der Punischen Kriege(Springer Verlag)

Römer20000 schwere Infanterie14000 leichte Infanterie2700 römische Kavallerie6000 numidische Kavallerie

Karthagerca. 50000 Infanterie3000 Kavallerie80 Kriegselefanten

Römer1500 Tote

4000 Verwundete

Karthager20000 Tote und

Verwundete15000 Gefangene