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Die Speise- und Kesselwasserqualität hat einen maßgeblichen Einfluss auf Lebensdauer und Effizienz von Kessel- und Kon- densatsystemen. Wässer können unterschiedliche Salzgehalte aufweisen, die zu Korrosion und Ablagerungen im Wasser- Dampf-System führen können. Daher ist es vielfach sinnvoll, den Salzgehalt durch den Einsatz von Entsalzungsanlagen zu reduzieren oder fast vollständig zu entfernen. Wichtig sind die Parameter (Karbonat-) Härte, Leitfähigkeit, Sauerstoffgehalt und pH-Wert: Erdalkalien: (Gesamthärte/Karbonathärte –> Alkalität) können durch Ausfällungen zu Ablagerungen im System führen, die den Wärmeübergang behindern und so zu Werkstoff- überhitzung und -zerstörung führen können. Bei erhöhter Kesselwasseralkalität neigt das Kesselwasser aufgrund der so- genannten Sodaspaltung zum Schäumen, wodurch Salz- und Wasserteilchen mit dem Dampf mitgerissen werden können. CO2 gelangt mit dem Dampf in das oft ungeschützte Dampf- und Kondensatnetz, was Korrosion begünstigt. Leitfähigkeit: Bei erhöhter Leitfähigkeit im Kesselwasser können Salzionen vom Dampf mitgenommen werden und im Kessel sowie im Dampf/ Kondensatsystem zu Korrosion führen. Die einzuhaltenden Wasserparameter richten sich nach Bauart, Druckstufe und Betriebsbedingungen des Kessels. Anforde- rungen an das Kesselwasser ergeben sich z.B aus: > DIN EN 12952-12/DIN EN 12953-10 (Wasserrohrkessel/ Großraumwasserkessel: die Anforderungen an die Speise- wasser- und Kesselwasserqualität) > Ehemals TRD 611 Speisewasser und Kesselwasser von Dampferzeugern der Gruppe IV > VdTÜV MB TECH 1453 – VdTÜV-Richtlinien für Speisewasser, Kesselwasser und Dampf von Dampferzeugern bis 68 bar zulässigem Betriebsüberdruck > Den Richtlinien bzw. Betriebsvorschriften des jeweiligen Kesselherstellers Grundsätzliche Unterscheidung verschiedener Fahrweisen der Kessel (herstellerabhängig): Fahrweise Aufbereitungs- verfahren Speisewasserqualität Kesselwasser- Leitfähigkeit salzarm Umkehrosmose Leitfähigkeit: 30 – 50 µS/cm pH (25°C): > 9 – 9,2 Gesamthärte: <0,05°dH (0,01 mmol/l) Sauerstoff O 2 : 0,02 – 0,05 mg/l 1500 2500 µS/cm salzhaltig Enthärtung, Entkarbonisierung Leitfähigkeit: > 30 µS/cm (meist bis 500 µS/cm pH (25°C): > 9 9,2 Gesamthärte: <0,05°dH (0,01 mmol/l) Sauerstoff O 2 : 0,02 0,05 mg/l 3000 6000 µS/cm Kesselspeisewasser: Weniger Betriebs- kosten durch salzarme Fahrweise

Kesselspeisewasser: Weniger Betriebs- kosten durch ......> DIN EN 12952-12/DIN EN 12953-10 (Wasserrohrkessel/ Großraumwasserkessel: die Anforderungen an die Speise- wasser- und Kesselwasserqualität)

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Page 1: Kesselspeisewasser: Weniger Betriebs- kosten durch ......> DIN EN 12952-12/DIN EN 12953-10 (Wasserrohrkessel/ Großraumwasserkessel: die Anforderungen an die Speise- wasser- und Kesselwasserqualität)

Die Speise- und Kesselwasserqualität hat einen maßgeblichen

Einfluss auf Lebensdauer und Effizienz von Kessel- und Kon-

densatsystemen. Wässer können unterschiedliche Salzgehalte

aufweisen, die zu Korrosion und Ablagerungen im Wasser-

Dampf-System führen können. Daher ist es vielfach sinnvoll,

den Salzgehalt durch den Einsatz von Entsalzungsanlagen zu

reduzieren oder fast vollständig zu entfernen.

Wichtig sind die Parameter (Karbonat-) Härte, Leitfähigkeit,

Sauerstoffgehalt und pH-Wert:

Erdalkalien: (Gesamthärte /Karbonathärte –> Alkalität) können

durch Ausfällungen zu Ablagerungen im System führen,

die den Wärmeübergang behindern und so zu Werkstoff-

überhitzung und -zerstörung führen können. Bei erhöhter

Kesselwasseralkalität neigt das Kesselwasser aufgrund der so-

genannten Sodaspaltung zum Schäumen, wodurch Salz- und

Wasserteilchen mit dem Dampf mitgerissen werden können.

CO2 gelangt mit dem Dampf in das oft ungeschützte Dampf-

und Kondensatnetz, was Korrosion begünstigt.

Leitfähigkeit: Bei erhöhter Leitfähigkeit im Kesselwasser

können Salzionen vom Dampf mitgenommen werden und

im Kessel sowie im Dampf/ Kondensatsystem zu Korrosion

führen.

Die einzuhaltenden Wasserparameter richten sich nach Bauart,

Druckstufe und Betriebsbedingungen des Kessels. Anforde-

rungen an das Kesselwasser ergeben sich z.B aus:

> DIN EN 12952-12/DIN EN 12953-10 (Wasserrohrkessel/

Großraumwasserkessel: die Anforderungen an die Speise-

wasser- und Kesselwasserqualität)

> Ehemals TRD 611 Speisewasser und Kesselwasser von

Dampferzeugern der Gruppe IV

> VdTÜV MB TECH 1453 – VdTÜV-Richtlinien für Speisewasser,

Kesselwasser und Dampf von Dampferzeugern bis 68 bar

zulässigem Betriebsüberdruck

> Den Richtlinien bzw. Betriebsvorschriften des jeweiligen

Kesselherstellers

Grundsätzliche Unterscheidungverschiedener Fahrweisen der Kessel (herstellerabhängig):

Fahrweise Aufbereitungs- verfahren

Speisewasserqualität Kesselwasser- Leitfähigkeit

salzarm Umkehrosmose Leitfähigkeit: 30 – 50 µS/cm

pH (25°C): > 9 – 9,2 Gesamthärte: <0,05°dH (0,01 mmol/l) Sauerstoff O2: 0,02 – 0,05 mg/l

1500 – 2500 µS/cm

salzhaltig Enthärtung,

Entkarbonisierung

Leitfähigkeit: > 30 µS/cm (meist bis 500 µS/cm pH (25°C): > 9 – 9,2 Gesamthärte: <0,05°dH (0,01 mmol/l) Sauerstoff O2: 0,02 – 0,05 mg/l

3000 – 6000 µS/cm

Kesselspeisewasser:

Weniger Betriebs-kosten durch salzarmeFahrweise

Page 2: Kesselspeisewasser: Weniger Betriebs- kosten durch ......> DIN EN 12952-12/DIN EN 12953-10 (Wasserrohrkessel/ Großraumwasserkessel: die Anforderungen an die Speise- wasser- und Kesselwasserqualität)

Veolia Water Technologies Deutschland GmbHLückenweg 5 · D-29227 Celle Telefon: 0 51 41/803 - 0Telefax: 0 51 41/803 - [email protected] www.berkefeld.de Be

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mbH

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11/

2013

Vorort-Beratung

Einsparpotenziale/Amortisationszeitdurch Umstellung von salzhaltiger aufsalzarme Fahrweise

Bestehende Anlagen lassen sich durch Umkehrosmose-

anlagen erweitern oder nachrüsten. Die salzarme Kessel-

fahrweise durch eine Speisewasseraufbereitung mit

Umkehrosmose ermöglicht:

> Geringere Absalzsrate / höhere Eindickung

(das Speisewasser ist härtefrei und salzarm)

> Geringere Chemikaliendosierung

(z.B. Härtestabilisatoren –> härtefreies Speisewasser)

> Weniger Regenerierchemikalien für die Enthärtung, da weniger Nachspeisewasser

benötigt wird (bei Kombination Enthärtung / RO)

> Erhebliche Reduzierung der Korrosionsgefahr im Kondensat und Kesselbereich

Konkrete Vorteile für den Betreiber:

> Geringere Betriebskosten durch niedrigeren Wasser-

verbrauch

> Geringere Umweltbelastung: geringere Absalzrate =

weniger Nachspeisung –> Einsparung von Brennstoff zur

Wassererhitzung & Dampferzeugung

> Schnelle Amortisation – aufgrund niedriger

Investitionssummen bei hoher monatlicher Einsparung

Gern beraten wir Sie technisch vor Ort,

berechnen die Amortisationszeit für Ihren

konkreten Anwendungsfall und unterbreiten

Ihnen ein passendes Angebot.

Kesselspeisewasseraufbereitung in einer Molkerei – Umstellung von salzhaltiger auf salzarme Fahrweise

Anlagenaufbau: Bei der gezeigten Referenzanlage beinhaltet die

Erweiterung der vorhandenen Kesselspeisewasseraufbereitung

(Enthärtungsanlage) einen Härtemonitor, eine nachgeschaltete

Umkehrosmoseanlage, einen Permeatspeicherbehälter, eine

Druckerhöhungsstation sowie zwei Dosieranlagen zur Kondi-

tionierung des Speisewassers. Durch die Erweiterung wurde

von salzhaltiger auf salzarme Fahrweise umgestellt. Damit

konnte bei einer Kesselleistung von 12 t/h (dreischichtig) mit

90% Kondensatrücklauf die Absalzrate von ca. 10% mit einem

Absalzvolumen von 1,2 t/h (870 m³/Monat) auf <3% mit

0,36 t/h (260 m³/Monat) gesenkt werden. Die Anlage wird

regelmäßig durch unseren Service überprüft und ggf. optimiert.

Beispiel

Monatliche Kostenersparnis: .............. ca. € 5.000 Investitionskosten: ................................. ca. € 55.000

Amortisationszeit: .............................. ca. 11 Monate

Thermischer Entgaser

RH Controll II

WeichwasserStadtwasser Permeat

PermeatspeicherUmkehrosmoseEnthärtungsanlage

Druckerhöhungs-station

DosierungPhosphat + Sulfit

Verbraucher

Dampf

Abschlämmung, Absalzung

Kessel

LIS