113
Seite 1 von 113 Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulach

Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

  • Upload
    others

  • View
    7

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 1 von 113

Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulach

Page 2: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 2 von 113

Inhaltsverzeichnis

Grußwort der Bürgermeisterin 3 Petra Schupp, Bürgermeisterin

Kindergarten Altbulach 4 - 26 Brunnenstraße 6, Altbulach

Kindergarten Liebelsberg 27 - 53 Allmandweg 6, Liebelsberg

Kindergarten Martinsmoos 54 - 68 Wildbader Straße 36, Martinsmoos

Kindergarten Neubulach 69 - 91 Mathildenstraße 5/1, Neubulach

Kindergarten Oberhaugstett 92 - 113 Schulstraße 11, Oberhaugstett

Page 3: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 3 von 113

Grußwort der Bürgermeisterin Liebe Eltern,

„Ein Kind ist ein Buch, aus dem wir lesen und

in das wir schreiben sollen.“ Peter Rosegger

Mit dem Eintritt in den Kindergarten beginnt regelmäßig der erste Entwicklungs-prozess außerhalb des Elternhauses. Es ist uns ein großes Anliegen, Ihre Kinder bei diesem Schritt kompetent und verlässlich zu begleiten. Die Entwicklung Ihrer Kinder hat für die Stadt Neubulach als Träger der fünf Kindertageseinrichtungen und für alle pädagogischen Fachkräfte oberste Priorität. Die vorliegende Konzeption berücksichtigt sowohl die gesetzlichen Vorgaben, als auch die im Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für die baden-württembergischen Kindergärten formulierten pädagogischen Leit- und Entwicklungsziele. Sie verschafft Ihnen einen Überblick über das, was wir Ihren Kindern in unseren städtischen Kindertageseinrichtungen bieten wollen. Aufgrund der Vielfalt unserer pädagogischen Aufgaben und der Individualität Ihrer Kinder, kann eine Konzeption dabei immer nur Grundsätzliches darstellen und muss offen bleiben für Veränderungen und Weiterentwicklungen. Viele Gedanken und Überlegungen, Arbeit und Mühe stecken hinter einer solchen Konzeption. Daher ist es mir ein großes Anliegen, allen zu danken, die am Entstehen dieser Konzeption beteiligt waren, insbesondere den Teams der einzelnen Kindergärten. Beim Lesen der Konzeption wünsche ich Ihnen viel Freude und hoffe, dass Sie mit uns der Meinung sind, dass Ihr Kind bei uns am richtigen Platz und in guten Händen ist. Gemeinsam mit den pädagogischen Fachkräften in den Einrichtungen wünsche ich Ihren Kindern, dass sie sich in unseren Kindergärten wohlfühlen und wertvolle Erfahrungen für ihr Leben machen. Ihre Bürgermeisterin Petra Schupp

Page 4: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 4 von 113

Kindergarten Altbulach

Stand: November 2016

Page 5: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 5 von 113

Inhaltsverzeichnis 1. Der Kindergarten Altbulach 6 - 9 1.1 Anschrift des Kindergartens 1.2 Träger 1.3 Öffnungszeiten 1.4 Beitrag Kindergartenplatz 1.5 Ferienregelung 1.6 Geschichte des Kindergartens 1.7 Räumlichkeiten 1.8 Gartenbereich 2. Wir sind für Ihre Kinder da 10 - 11 2.1 Personal 2.2 Teamarbeit 2.3 Praktikantenarbeit 3 Das Kind steht im Mittelpunkt 12 - 14 3.1 Inklusion 3.2 Gruppenstruktur 3.3 Lebenssituation der Kinder 3.4 Eingewöhnung 3.5 Übergang Kindergarten und Schule / Kooperation 4. Ein Tag bei uns ist immer bunt 15 - 21 4.1 Das Freispiel und seine Bedeutung 4.2 Freispiel und die Bedeutung für das Kind 4.3 Tagesablauf 4.4 Wochenplanung 4.5 Pädagogische Aspekte 5. Was uns wichtig ist 22 - 23 5.1 Das Kind steht in der Mitte / Das Bild vom Kind 5.2 Pädagogische Arbeit 5.3 Planung der Arbeit 6. Elternarbeit 24 7. Öffentlichkeitsarbeit / Institutionen 25 8. Nachwort 26 8.1 Anhang 8.2 Verwendete Literatur

Page 6: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 6 von 113

1. Der Kindergarten Altbulach 1.1 Anschrift des Kindergartens Kindergarten Altbulach Brunnenstraße 6 75387 Neubulach-Altbulach Tel.: 07053 / 6060 E-Mail: [email protected] 1.2 Träger Der Kindergarten Altbulach ist eine vom Landesjugendamt des Kommunalverbands für Jugend und Soziales Baden-Württemberg genehmigte und von der Stadt Neubulach (Marktplatz 3, 75387 Neubulach) getragene Einrichtung. 1.3 Öffnungszeiten Wir bieten in unserer Einrichtung eine Regelöffnungszeit an (insgesamt 30 Stunden): Regelöffnungszeit: Montag - Freitag: 7:45 Uhr - 12:30 Uhr Dienstag - Donnerstag: 14:00 Uhr - 16:00 Uhr In die Regelgruppe können bis zu 28 Kinder aufgenommen werden, die Kleingruppe kann von 14 Kindern besucht werden. Insgesamt können wir 42 Kinder in unsere Einrichtung aufnehmen.

Page 7: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 7 von 113

1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen Platz in der Regelgruppe beträgt derzeit nach einer Beschlussfassung des Gemeinderates der Stadt Neubulach 80 Euro pro Monat. Die aktuellen Beiträge finden Sie auf der Homepage der Stadt Neubulach (www.neubulach.de) sowie auf dem aktuellen Anmeldeformular. Für jedes weitere Kind in der Familie unter 18 Jahren reduziert sich der Beitrag dann um 15 Euro, dies gilt jedoch nicht für Pflegekinder, die in die Familie aufgenommen werden. 2 Kinder 65 Euro 3 Kinder 50 Euro pro Kind und Monat 4 Kinder 35 Euro In unserer Einrichtung werden Kinder im Regelfall ab dem 3. Lebensjahr aus dem Stadtteil Altbulach aufgenommen. 1.5 Ferienregelung In Absprache mit dem Elternbeirat legen wir die Ferien fest. Im Jahr gibt es nicht mehr als 25 Schließtage, wobei die meisten in die Schulferien gelegt werden. Benötigen Sie während der Schließtage einen Betreuungsplatz für Ihr Kind, besteht nach Absprache mit der Kindergartenleitung die Möglichkeit, einen anderen Kindergarten im Stadtgebiet zu besuchen. Einmal im Jahr wird der Kindergarten für einen Pädagogischen Tag (Planungstag) geschlossen. Die Schließzeiten werden rechtzeitig schriftlich bekannt gegeben. 1.6 Geschichte des Kindergartens Gründung des Kindergartens mit angegliedertem Waschhaus im Jahre 1955. Anbau einer WC-Anlage und Garderobe an den bestehenden Kindergarten 1987. Eine Kleingruppe wurde 1989 angebaut, die Einweihungsfeier fand im Juli 1990 statt. Die Kleingruppe besuchten bis zu 18 Kinder. Im Jahre 2012 wurde aufgrund der rückläufigen Kinderzahlen der Kindergarten auf eine Gruppe mit 28 Kindern zurückgestuft. Ab September 2015 haben wir eine VÖ-Gruppe (verlängerte Öffnungszeiten) dazubekommen. Im Sommer 2012 wurde eine Photovoltaikanlage auf dem Dach montiert, ebenso wurden die Fenster im großen Gruppenraum ausgetauscht.

Page 8: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 8 von 113

1.7 Räumlichkeiten Unser Kindergarten besteht aus einem großen Gruppenraum an den ein Intensivraum angrenzt, der als Puppenecke und Büro genutzt wird. Eine abgetrennte Küche schließt sich ebenfalls an den Gruppenraum an. Im Gruppenraum befinden sich verschiedene Spielbereiche: eine Lese- und Kuschelecke, Experimentiertisch, Puzzles und Konstruktionsspiele, Kreativbereiche usw. Im angrenzenden Gruppenraum befindet sich eine große Bauecke mit den unterschiedlichsten Materialien wie z.B. Steine, Holz in allen möglichen Größen, Eisenbahnschienen, Bauklötze usw. In diesem Raum ist ebenfalls eine Küchenzeile integriert und wird für Kleingruppenarbeit genutzt. Der Sanitärbereich mit Toiletten/Dusche und die Garderoben verbinden die beiden Gruppenräume miteinander.

1.8 Gartenbereich In unserem Garten können die Kinder ihr Bewegungsbedürfnis nach Herzenslust ausleben. Jeder kann seinem Bedürfnis entsprechend rennen, schaukeln, rutschen, klettern, balancieren, Naturerfahrungen sammeln oder Kräfte messen. Bewegung ist für eine gesunde Entwicklung der Kinder sehr wichtig. Kinder, die in ihrer Kindheit auf Bäume klettern konnten und gelernt haben zu fallen ohne sich zu verletzen, gewinnen Sicherheit und Selbstvertrauen, was die Grundeinstellung zum Leben stark beeinflusst.

Page 9: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 9 von 113

Bewegung und Lernen gehören untrennbar zusammen. Schaukeln, Klettergerüst mit Baustelle, Sandkästen, Gartenhaus und Rutschbahn laden zu vielfältigem Spiel ein. Roller, Laufrad, Dreirad, Stelzen, Laufdollis und Pferdeleinen ermöglichen viele Bewegungs-, Gleichgewichts-, und Rollenspiele. Im Winter haben wir innerhalb des Gartengeländes einen herrlichen Hang zum Rutschen. Im Sommer kann auch mit Wasser in unserem Sandkasten gematscht werden. Das große Wasserspielgerät lädt mit seinem Pumpsystem und den unterschiedlichen Wasserrädern und -ebenen zum Experimentieren ein. Ganz spielerisch werden so von den Kindern verschiedene physikalische, statische sowie mathematische Grundprinzipien erfahren und verinnerlicht. In unserem Garten gibt es wunderschön blühende Büsche, Bäume und Sträucher, die zum Klettern und Verstecken einladen. Aufgrund dieser Bepflanzung können die Kinder die unterschiedlichen Jahreszeiten hautnah miterleben und beobachten. Eine Kräuterschnecke bietet Platz zur Bepflanzung mit verschiedenen Kräutern, Gemüse- und Salatsorten, sowie Blumen. In unserem Turnraum (wir turnen im Gemeindesaal, der unmittelbar neben unserem Garten zu erreichen ist), stehen den Kindern vielfältige Rhythmik- und Gymnastikmaterialien zur Verfügung. Turnen findet in altersgetrennten Gruppen statt, damit wir auf die individuellen Bedürfnisse einzelner Kinder eingehen können.

Page 10: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 10 von 113

2. Wir sind für Ihre Kinder da 2.1 Personal Marion Renz Kindergartenleitung / Gruppenleitung 100 % Fachwirt für Organisation und Führung im Bereich Sozialwesen BFQ (Fachkraft für Elementarerziehung im U3 Bereich) Heike Bäzner-Schwämmle Zweitkraft 65 % Fachwirt für Organisation und Führung im Bereich Sozialwesen Christina Faiß Zweitkraft 65 % Claudia Ablorh Zweitkraft 65 % Petra Großhans Integrationskraft Samantha Jahn (FSJ) Miriam Kalmbach Schülerin im ersten Ausbildungsjahr zur Erzieherin Petra Armbruster Reinigungskraft: sie sorgt täglich für frischen Glanz bei uns Praktikanten/Innen in verschiedenen Ausbildungsstadien 2.2 Teamarbeit Unsere gesamte Kindergartenarbeit beruht auf einer Teamarbeit, die eine vertrauensvolle und offene Auseinandersetzung voraussetzt. Unser Team zeichnet sich durch gemeinschaftliches Engagement aus. Unsere Erziehungsziele und der Kindergartenalltag werden gemeinsam gestaltet und umgesetzt.

Solange die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln,

werden sie größer, gib ihnen Flügel.

aus Indien

Page 11: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 11 von 113

Dies bedeutet für uns: � Entscheidungen treffen, die von allen getragen werden. � die Stärken und Erfahrungen der einzelnen Mitarbeiter nutzen, einbringen und

ausbauen. � Planung und Reflektion der pädagogischen Arbeit zum Wohl des Kindes. � Einbeziehung individueller Themen der Kinder in die Planungsarbeit. � Aufgaben delegieren. � Verantwortung übernehmen. � Austausch über verschiedene Fortbildungsinhalte und pädagogische Fragen. � Regelmäßige Teilnahme an Dienstbesprechungen. � Entwicklungsgespräche über alle Kinder. � Planung von Elternabenden und Aktivitäten. Weiterhin ist es uns sehr wichtig an Fortbildungen teilzunehmen, da der Beruf der Erzieherin durch die schnelle Wandlung unserer Zeit einer stetigen Entwicklung unterworfen ist. Wir bilden uns fort durch regelmäßige regionale und überregionale Fortbildungsveranstaltungen, Lesen von Fachliteratur und Fachzeitschriften und den Austausch mit Fachpersonal. Um die Qualität unserer Arbeit zu sichern, nehmen wir Erzieherinnen regelmäßig an Fortbildungen bzw. Fachvorträgen teil und tauschen uns im Team über diese Inhalte aus. 2.3 Praktikantenarbeit Unsere Einrichtung wird von Praktikanten, die den Beruf des Erziehers/Erzieherin erlernen, an festgelegten Tagen besucht. Oftmals beinhaltet die Ausbildung auch Blockwochen; die Praktikanten sind dann für zwei Wochen in der Einrichtung tätig. Diese Praktikanten besuchen eine Fachschule für Sozialpädagogik. Im Rahmen der schulischen Ausbildung werden die Schüler/innen von ihren Lehrern/innen betreut. Mit kleineren Gruppen führen sie Angebote in verschiedenen Bereichen durch. Diese werden anschließend bewertet. Auch Schüler der umliegenden Schulen kommen zur Berufserkundung in unsere Einrichtung, ebenso die Konfirmanden des Kirchspiels Neubulach. Aufgaben und Ziele: � das Berufsfeld des Erziehers/der Erzieherin kennen lernen � Mitarbeiten im pädagogischen Alltag � Verantwortung übernehmen � Theorie der schulischen Ausbildung in die Praxis umsetzen � Übernahme von Aufgaben � Berufserfahrung sammeln

Page 12: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 12 von 113

3. Das Kind steht im Mittelpunkt Unsere Arbeit ist am christlichen Menschenbild orientiert. Das heißt für uns, jeder darf kommen so wie er ist und ist angenommen mit seinen Stärken und Fähigkeiten. Uns ist es wichtig, den Blick auf die Begabungen jedes einzelnen Kindes zu haben und auf seinem Entwicklungsstand aufzubauen. Unsere Einrichtung besteht momentan aus einer Gruppe mit 23 Kindern. Im Laufe des Jahres wird die Gruppengröße auf 28 Kinder anwachsen. Die Kinder können ab der Geburt bei der Stadt Neubulach angemeldet werden und bekommen dann Bescheid, ab wann das Kind einen Platz im Kindergarten bekommen kann. Derzeit werden die Kinder im Alter von 3 - 6 Jahren in zwei Gruppen von einer Ganztageskraft und drei Halbtagskräften, sowie einer Praktikantin (FSJ) betreut. So sind morgens und mittags jeweils immer zwei Erzieherinnen anwesend. Für uns ist es ein Grundanliegen, allen Kindern wertschätzend, offen und vorurteilsfrei zu begegnen, sie in ihrer Persönlichkeit anzunehmen und zu unterstützen. Dabei darf verschiedene Herkunft, Religion und Weltanschauung gleichberechtigt nebeneinander stehen und sich in der Vielfalt ergänzen und bereichern. Auch Kinder mit Behinderungen sind in unserer Einrichtung willkommen. Gemeinsam mit Eltern und Institutionen werden wir uns für bestmögliche Betreuung und Unterstützung des Kindes einsetzen. 3.1 Inklusion § 24 SGB VIII Kinder- und Jugendhilfe beinhaltet, dass alle Kinder nach Vollendung des dritten Lebensjahres einen Rechtsanspruch auf einen Besuch einer Tageseinrichtung haben. Dieser Rechtsanspruch gilt selbstverständlich auch für behinderte Kinder. § 2 Abs. 2 Kindergartengesetz besagt, dass Kinder, die aufgrund ihrer Behinderung einer zusätzlichen Betreuung bedürfen, zusammen mit Kindern ohne Behinderung in gemeinsamen Gruppen gefördert werden, soweit dies möglich ist. Eine Integrationskraft wird in der Regel, je nach Bedürfnis des einzelnen Kindes, vom Landkreis genehmigt. Da es für eine bestmögliche und ganzheitliche Entwicklung wichtig ist, stehen für unsere Kinder alle Spielbereiche und Materialien jederzeit frei zur Verfügung, d.h. alle Kinder können ihre Bedürfnisse und Begabungen ausleben. Dies geschieht hauptsächlich während dem Freispiel und der Frischluftphase. Bei allen stattfindenden Angeboten und Projekten sind alle Kinder beisammen und lernen in der Groß- und Kleingruppe voneinander. Durch die Integrationskraft wird die Teilhabe am gesamten Gruppengeschehen für das Kind ermöglicht.

Kinder sind keine Fässer, die gefüllt,

sondern Feuer, die entzündet werden wollen

Page 13: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 13 von 113

Anhand von wiederkehrenden Ritualen und Symbolen/Bildern lernt das Kind, seinen Platz zu finden und sich in der Gruppe zurechtzufinden. Außerdem wird ihm im Freispiel Raum gegeben, um Entscheidungen zu treffen und sich mit Anderen auseinanderzusetzen. Als sprachliches Ausdrucksmittel sind Bilder hilfreich sowie auch die Gebärdensprache. Bei Wickelsituationen bieten sich Singspiele an, bei denen die Körperteile benannt werden. Wiederkehrende Lieder, Spiele und Verse geben Sicherheit und unterstützen auf kindgemäße Art die Sprachentwicklung. Angebote und Materialien zur Förderung der Feinmotorik werden den Kindern präsentiert und somit zum Gebrauch animiert. Viel Liebe, Geduld und Gelassenheit unterstützen das Kind in seinem Tun. Deshalb ist es wichtig, eine Integrationskraft für das Kind zu haben, die speziell für dieses Kind zuständig ist. Mit zuständigen Behörden und Einrichtungen wie Landratsamt, Logopäden, Frühförderstelle und Physiotherapeuten stehen wir in engem Kontakt und Austausch. 3.2 Gruppenstruktur Unsere Gruppe setzt sich wie folgt zusammen: � Bären: unsere Großen, die im nächsten Jahr eingeschult werden (6 Jährige) � Hasen: unsere mittleren Kinder (5 Jährige) � Igel: unsere mittleren Kinder (4 Jährige) � Mäuse: unsere Kleinsten (3 Jährige) Montags findet unser Bären-Treff statt, d.h. die Großen erhalten ein spezielles Angebot. In dem sie den Tag in ihrer Altersgruppe verbringen werden sie altersentsprechend und individuell gefördert. Auch der Zusammenhalt innerhalb der Gruppe wird gestärkt, da sich die Kinder von klein auf mit ihren Stärken und Schwächen erleben und miteinander groß werden. Nachmittags können die Kinder frei wählen, in welchem Gruppenraum sie gerne spielen möchten. Dienstags werden die Igel-Kinder, mittwochs die Hasen-Kinder und donnerstags die Mäusekinder im Nebenraum betreut und erleben so ebenfalls die oben genannten Vorteile. Altersmischung (Stand 01.09.2016) � Bären: 7 Kinder � Hasen: 7 Kinder � Igel: 10 Kinder � Mäuse: 6 Kinder Bitte bedenken Sie, dass eine geregelte Bring- und Abholzeit Ihrem Kind Sicherheit vermittelt. Außerdem hat es die Möglichkeit, am Freispiel teilzunehmen, sich mit anderen auseinanderzusetzen, Gruppenerfahrungen zu sammeln und Freund-schaften zu schließen.

Page 14: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 14 von 113

3.3 Lebenssituation der Kinder Altbulach ist ein Stadtteil von Neubulach mit ca. 700 Einwohnern. Die Kinder leben hier im ländlichen Raum mit viel Platz zum Spielen. Ein Großteil der Kinder kommt aus dem Neubaugebiet. Hier entstehen nicht nur Kinderfreundschaften, auch einige Eltern kennen sich schon aus der Schulzeit und sind miteinander befreundet. So kommt es, dass Großeltern und andere Verwandte oft ebenfalls in der Dorfgemeinschaft leben. Auch aus dem älteren Ortskern kommen Kinder. Aufgrund dieses Neubaugebietes ziehen auch viele Familien von außerhalb nach Altbulach. 3.4 Eingewöhnung Der Übergang zwischen Elternhaus und Kindergarten ist für viele Kinder ein einschneidendes Erlebnis. Diesen Übergang für alle Beteiligten gut zu gestalten ist uns ein großes Anliegen. Unsere Eingewöhnung sieht folgendermaßen aus: die Eltern kommen nachmittags gemeinsam mit dem Kindergartenkind in die Einrichtung. Sie lernen die Erzieherinnen, die Räumlichkeiten und den Ablauf kennen. Nach vorheriger Absprache finden für die Kinder Schnuppernachmittage statt. Anfangs können die Eltern gerne anwesend sein, je nach Selbstvertrauen verbringt das Kind dann kürzere Zeitabschnitte alleine in der Einrichtung. Diese Zeiträume werden langsam gesteigert und dem individuellen Befinden des Kindes angepasst. Ist das Kind gefestigt kann es den Kindergartenalltag bewältigen. Bei Kindern mit Behinderung können die Eltern länger in der Einrichtung verweilen. Die Integrationskraft unterstützt die Eingewöhnungsphase von Anfang an. Den Bedürfnissen des Kindes entsprechend wird diese Phase individuell gestaltet. 3.5 Übergang Kindergarten und Schule / Kooperation Um den Kindern einen guten Übergang in die Schule zu ermöglichen, findet ab September einmal im Monat ein Treffen zwischen Kooperationslehrer/in und Kindergarten statt. Beim ersten Kennenlernen besucht die Lehrer/in die Kinder im Kindergarten. Danach werden Aktivitäten von der Erzieherin bzw. Lehrer/in durchgeführt und anschließend reflektiert. Weitere wichtige Punkte sind die Besuche in der Schule. Die Kindergartenkinder fahren gemeinsam mit einer Erzieherin mit dem Bus zum Schulgebäude und besuchen dort den Unterricht. Bei einer Schulhausrallye lernen sie die Räumlichkeiten kennen und haben die Möglichkeit, die Lehrer kennenzulernen und sich selbständig in kleinen Gruppen in der Schule zu Recht zu finden.

Page 15: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 15 von 113

4. Ein Tag bei uns ist immer bunt Wie schon lange bekannt, tragen feste Abläufe und Rituale zu einer gesunden Entwicklung eines Kindes bei. Regelmäßig wiederkehrende Rituale strukturieren den Tagesablauf. Sie erleichtern diesen und geben den Kindern Sicherheit, Halt und Vertrauen, da sie durch die Wiederholung Verlässlichkeit erfahren. 4.1 Das Freispiel und seine Bedeutung Das Freispiel trägt wesentlich zur Selbständigkeit und Selbstbestimmung des Kindes bei und ist ein wesentlicher Punkt in unserer pädagogischen Arbeit. Hier werden grundlegende soziale Erfahrungen gemacht wie z.B.: � Sprache üben und erweitern � Beziehungen aufbauen, Freundschaften pflegen � Kommunikationsregeln kennenlernen und einüben � Phantasie und Kreativität ausleben � im Miteinander soziales Verhalten erlernen � Selbständigkeit trainieren und Selbstbewusstsein fördern � eigene Bedürfnisse ausleben/befriedigen � Toleranz üben � positive und negative Erfahrungen verarbeiten � Konflikte aushalten, austragen und Lösungen suchen Während der Freispielzeit kann das Kind ganz nach seinen Vorstellungen und Bedürfnissen eine Spielart auswählen. Es hat die Entscheidungsfreiheit über: � die Art des Spiels (Rollenspiel, Konstruktionsmaterial, Kreativität ausleben,

Bücher anschauen/vorgelesen bekommen, experimentieren, ...) � die Spieldauer � das Material (Knete, Farben, Bausteine, ...) � den Ort (Bauecke, Puppenecke, Maltisch, ...)

Wann Freunde wichtig sind Freunde sind wichtig zum Sandburgen bauen, Freunde sind wichtig, wenn andre dich hauen, Freunde sind wichtig zum Schneckenhaussuchen, Freunde sind wichtig zum Essen von Kuchen. Vormittags, abends, im Freien, im Zimmer … Wann Freunde wichtig sind? Eigentlich immer!

G. Bydlinksi

Page 16: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 16 von 113

� den oder die Spielkameraden � in Bewegung, in Interaktion mit Anderen oder zurückgezogen Durch gezielte Bereitstellung von Materialien und Spielen, sowie das Angebot der Funktionsräume (Puppenecke, Bauecke Kuschelecke), werden die Kinder ganzheitlich gefördert und angeregt. 4.2 Freispiel und die Bedeutung für das Kind Das Freispiel ist eine Zeitspanne im Tagesablauf, in der die Kinder in möglichst freier Selbstbestimmung ihre Tätigkeiten wählen und ihren eigenen Spielbedürfnissen nachgehen können. Durch gezielte Bereitstellung verschiedener Materialien und Spielen, sowie das Angebot der Spielecken (Mal- und Basteltisch, Experimentierbereich, Werkbank, Bauecke, Kuschel-, Lese- und Puppenecke) werden die Kinder ganzheitlich gefördert und angeregt. Das Freispiel hat einen sehr hohen Stellenwert, es ist die Zeit kindlichen Lernens auf spielerische Weise. Spielen an sich ist für Kinder harte Arbeit. Das kindliche Spiel erfüllt verschiedene Funktionen: � Lernen am Modell � Einüben der Wirklichkeit � Learning by doing � Katharsistheorie (Erlebtes wird verarbeitet) Beim Spiel mit Anderen erfahren die Kinder auch immer etwas über sich selbst und ihre Grenzen. Das Freispiel bietet den Kindern einen wichtigen Erfahrungsbereich, z.B. Sprache üben und erweitern, aushalten und verarbeiten positiver und negativer Erfahrungen usw. Zur Freispielzeit kann zwar jeder spielen, mit wem und womit er will, aber noch lange nicht machen was er will. Alle müssen sich an Gruppen- und Spielregeln halten, damit das Zusammenleben funktioniert. 4.3 Tagesablauf 7:45 - 10:00 Uhr Freispielzeit: Freispielzeit mit parallel verlaufenden Angeboten für alle Kinder. Die Freispielzeit ist die Zeit, in der die Kinder sich die Spielpartner/innen, den Spielort, die Spieldauer und das Spielmaterial frei wählen können. Im Freispiel finden viele Interaktionen zwischen den Kindern statt, z.B. verbaler Austausch, Kommunikation, Lösen von Konflikten, benennen und ausleben der eigenen Wünsche und Bedürfnisse, Lernerfahrungen in unterschiedlichen Bereichen, Kontaktaufnahme mit Kindern unterschiedlichen Alters und Erwachsenen, Erfahrungen sammeln in verschiedene Bereichen und Situationen usw. Während dem Freispiel bieten wir Angebote (z.B. Bastelarbeiten, Bilderbücher, Experimente, …) für alle Kinder an. Die Kinder können sich frei entscheiden, wann sie an diesem Angebot teilnehmen wollen - wir achten jedoch darauf, dass auch wirklich jedes Kind teilnimmt.

Page 17: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 17 von 113

ab ca. 10:00 Uhr gemeinsame Aufräumzeit: Alle Kinder und Erzieherinnen helfen beim Aufräumen mit. Wenn in einer Spielecke Hilfe benötigt wird helfen wir uns gegenseitig. ab ca. 10:15 Uhr gemeinsames Vesper: Jedes Kind kann sich seinen Tischnachbarn/nachbarin frei wählen. Die Zusammenführung besteht meist aus einem Fingerspiel und dem Begrüßungslied. Wir schauen wer da ist bzw. welches Kind fehlt. Danach gehen die Kinder Hände waschen und holen ihr Vespertäschchen. Ihr Getränk können sie sich selbst einschenken und auch selbständig das Geschirr holen. Wenn alle sitzen wird das Tischlied gesungen/gebetet und dann gegessen. Ganz nebenbei werden beim Vespern die Tischsitten eingeübt und Gespräche geführt. Nachdem die Vesperzeit zu Ende ist, räumt jedes Kind seinen Platz auf und kümmert sich selbständig darum, das Täschchen wieder an seinen Platz zu räumen. 10:40 - 11:30 Uhr Frischluftphase: Nach dem Essen schließt sich jeden Tag eine Frischluftphase an - wir spielen in unserem schönen Garten oder machen einen Spaziergang. Im Winter fahren wir Rutscherle am Hang und im Sommer wird das Wasserspielgerät zur Experimentierecke mit Einbezug des Sandkastens. Wenn es das Wetter zulässt, stellen wir im Garten die Dusche auf um uns abzukühlen. Je nach Wetterlage werden Stuhlkreis und Frischluftphase getauscht. Wir gehen so gut wie bei jedem Wetter ins Freie (Garten oder Spaziergang) und setzen voraus, dass die Kinder dem Wetter entsprechend angezogen sind. Wind und Wetter ausgesetzt zu sein härtet ab und fördert so die Gesundheit. Das Immunsystem wird gestärkt und der Anfälligkeit gegenüber Erkrankungen der Atemwege entgegengewirkt. Aggressionen werden abgebaut und somit auch der Lärmpegel gesenkt 11:30 - 12:00 / 12:30 Uhr gemeinsamer Stuhlkreis: Im Stuhlkreis greifen wir Themen der Kinder bzw. Aktivitäten aus unserer Planungsarbeit auf: Lieder, Fingerspiele, Geschichten, Klanggeschichten, Gespräche, Bilder- und Sachbücher, aber auch Spiele für alle Kinder. Danach ziehen sich alle Kinder an und nach dem Schlusslied geht es nach Hause. 14:00 - 16:00 Uhr Nachmittagskindergarten 14:00 - 15:00 Uhr Freispielzeit 15:00 - 15:15 Uhr Obstpause 15:15 - 16:00 Uhr Frischluftphase

Page 18: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 18 von 113

4.4 Wochenplanung � Montag ist Bärentreff, außerdem Turnen für die Mäuse � Dienstag ist Igeltreff. Passend zur Planung/nach den Bedürfnissen der Kinder

werden altersgerechte Angebote vorbereitet und durchgeführt � Ebenfalls dienstags besucht uns eine Lehrerin von der Musikschule Calw und

führt das Projekt „singen- bewegen- sprechen“ durch � Mittwoch ist Hasentreff � Ebenfalls mittwochs findet Sprachförderung statt, die von einer Lehrerin des

Sprachheilzentrums angeboten wird � Am Donnerstag ist Mäusetreff, die Bären- und Hasenkinder gehen zum Turnen � freitags ist Müsli-Tag, immer am ersten Freitag im Monat ist Spielzeugtag, die

Igelkinder gehen turnen 4.5 Pädagogische Aspekte Turnen: Bewegungserziehung ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. So gehen wir regelmäßig mit den Kindern (in getrennten Altersgruppen) zum Turnen und fördern die Kinder individuell und ihrem Entwicklungsstand entsprechend. Oftmals benutzen wir für die Turnstunden kostenloses Material, wie z.B. Zeitungen, Pappröhren, Kastanien aber auch Sportgeräte, die im Turnraum vorhanden sind. Verschiedene Schwerpunkte innerhalb der Turnstunden variieren und ändern sich je nach Übung. So geht es einmal um die Sprungkraft, ein anderes Mal wird Schnelligkeit und Reaktionsvermögen geübt, Ausdauer/Kondition, Ball fangen und vieles andere mehr. Auf spielerische Art werden die Kinder gefördert und erleben so Spaß an der Bewegung. Geburtstag: Der Geburtstag ist für jedes Kind ein besonderes Ereignis. Deshalb steht es an diesem Tag im Mittelpunkt. Das Geburtstagsfest wird mit den Kindern in der Gruppe gefeiert. Ausflüge und besondere Aktivitäten: Diese werden schriftlich vorher angekündigt und die Termine bekannt gegeben. Wir achten darauf, dass wir zu den verschiedenen Planungen passende Ausflüge anbieten: so besuchen wir beispielsweise die örtliche Feuerwehr, Saftkellerei, Imker und Bauernhöfe … Auch Attraktionen wie z.B. die Landesgartenschau, Tiergehege oder Apfel mosten stehen auf dem Programm. Feste: Der Jahreskreislauf mit seinen unterschiedlichen religiösen Festen wird von uns aufgegriffen und den Kindern nahe gebracht. So feiern wir u. a. das Weihnachtsfest, Erntedank und Ostern. Dies kann im Kindergarten mit Eltern stattfinden oder auch in der Kirche. Auch das Laternenfest im Herbst ist ein lieb gewonnenes Ritual für die Kinder, ebenso der Nikolausbesuch.

Page 19: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 19 von 113

Waldtage: Um allen Kindern vielfältige Naturerfahrungen bei jeder Witterung zu ermöglichen, bieten wir Waldtage an. Jedes Kind hat die Möglichkeit, Tage im Wald zu verbringen. Ein Tag im Wald bietet ganzheitliche Erfahrungen: das weiche Moos unter den Füßen, die würzige Luft und die Temperaturunterschiede, Windrauschen und Vogelgezwitscher, genügend Platz und Materialien für alle. Wir spielen, bauen Hütten und sägen, beobachten Tiere, schleppen Steine und essen natürlich auch im Wald. Die Kinder werden um 12:00 Uhr direkt am Waldgrundstück abgeholt. Religiöse Erziehung: Unsere christliche Erziehung ist in die gesamte kindliche Entwicklung integriert. Sie ist eingebettet in die ganzheitliche Erziehung der Kinder in einer Atmosphäre von Liebe, Achtung, Vertrauen und Geborgenheit. Der Kindergarten ist ein Ort, in dessen Alltag christliches Zusammenleben erfahren werden kann, z.B. Gemeinschaft erfahren, Trauer und Freude miteinander leben, Wahrnehmen unterschiedlicher Fähigkeiten und Aufgaben. Dies setzen wir um durch Erzählen biblischer Geschichten, christliche Lieder, gemeinsames Beten und Mitgestaltung kirchlicher Feste. Religion ist, was wir täglich leben. Spracherziehung: Die Sprache ist unser wichtigstes Kommunikationsmittel, durch sie nimmt der Mensch Kontakt zu seiner Umwelt auf. Durch Reime, Gedichte, Bildbetrachtungen, Geschichten, Lieder, Fingerspiele und Bilderbücher bringen wir den Kindern Sprache nahe und wecken Freude daran. Inklusion: Inklusion hat zum Ziel, dass sowohl Menschen mit Behinderungen als auch Menschen, die aus anderen Gründen wie Herkunft, Geschlecht, Schicht, Ethnie, Kultur, die Teilhabe an öffentlichen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen ermöglicht wird. Jedes Kind hat nach Vollendung des dritten Lebensjahres einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz. Ab 01.08.2013 besteht auch für Kinder von 1 - 3 Jahren ein Rechtsanspruch auf Betreuung in einer Kindertageseinrichtung. Partizipation: Partizipation bedeutet „Teilhabe/Teilnahme“. Sie dient dazu, Demokratie einzuüben, bzw. zu lernen. Die Kinder erfahren im Kindergartenalltag, dass ihre Wünsche und Bedürfnisse gesehen und erkannt werden und dass sich diese Bedürfnisse von anderen Kindern unterscheiden können. Gemeinsam und in Gesprächen wird nun nach einem Kompromiss für alle Beteiligten gesucht. Während dem Freispiel, der gezielten Aktivität, Ausflügen, Projekten und der Auseinandersetzung mit dem Gegenüber lernen die Kinder, ihre eigene Identität zu entwickeln und ihr Selbstwertgefühl zu steigern. Sie übernehmen Verantwortung für ihr Tun und Handeln, stehen zu Entscheidungen und können sich auf Kompromisse einlassen. Dabei wird ihre soziale und emotionale Entwicklung gefördert, d.h. die Kinder lernen, sich in andere hineinzuversetzen (Empathie entwickeln), sie bauen ihr Kommunikationsfähigkeit aus indem sie lernen, dass ihre Wörter und Sätze beim Gegenüber etwas bewirken und auch sie auf Gesagtes reagieren. Auf eine angemessene Streitkultur legen wir großen Wert, d.h. wir achten darauf, dass jedes Kind seine Sichtweise darlegen kann und gemeinsam ein guter Kompromiss für beide Parteien gefunden wird. Dieses Gespräch findet, wenn nötig,

Page 20: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 20 von 113

mit den Erzieherinnen statt, damit auf eine faire und angemessen Art kommuniziert wird. Gruppenregeln, die wir gemeinsam mit den Kindern erarbeiten, sind nicht starr, sondern können hinterfragt und verändert werden Damit jedes Kind diese Regeln „lesen“ kann, werden sie im Stuhlkreis besprochen, von den Kindern aufgemalt und anschließend für alle sichtbar aufgehängt. Da die Kinder aktiv an diesem Prozess beteiligt sind, ist ihnen auch die Einhaltung dieser Regeln wichtig. Auch während dem Freispiels haben die Kinder die Möglichkeit, ihren Spielort, ihre Freunde, die Dauer und Art des Spieles selbst zu bestimmen und sich im Zusammenleben mit anderen zu üben und auszutauschen. Ein wichtiger Punkt in unserer Arbeit sind die regelmäßig stattfindenden Kinderkonferenzen. Hier wird alles besprochen, was die Kinder bewegt, was sie sich wünschen und wie sie sich die nächsten Aktionen vorstellen. Diese Überlegungen werden von uns aufgegriffen und in die Planung integriert. Beschwerdemanagement: Eltern, Kinder und Mitarbeiter können Beschwerden in Form von Kritik, Verbesserungsvorschlägen oder Anregungen einbringen. Da eine Beschwerde als Unzufriedenheitsäußerung zu sehen ist, wird diese von uns ernst genommen und aufgearbeitet. Kinder haben unterschiedliche Möglichkeiten, diese Unzufriedenheit zu äußern: weinen, Wut, sich verweigern, aggressives Verhalten oder auch sich zurückziehen. Je nach Alter, Persönlichkeit und Entwicklungsstand kann sich das Kind über diese Verhaltensweisen ausdrücken. Wenn das Kind sprachlich in der Lage ist, wird es seinem Ärger/Unmut verbal zum Ausdruck bringen. Unsere Aufgabe als Fachkräfte in dieser Situation ist, sensibel und empathisch auf das Kind zu reagieren und es mit seinem Kummer ernst zu nehmen und nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen. In diesen Prozess wird das Kind aktiv miteinbezogen, es lernt somit Selbstwirksamkeit und einen wertschätzenden Umgang. Unser Vorbildverhalten ist immens wichtig: so achten wir auf einen respektvollen Umgang miteinander, wir führen eine offene Kommunikation, wir suchen gemeinsam nach Lösungen, verschiedene Meinungen dürfen nebeneinander stehen bleiben, wir nehmen jede Beschwerde ernst und suchen gemeinsam nach Lösungen. Die Kinder erfahren in einem geschützten Rahmen, dass sie mit ihrem Ärger nicht alleine gelassen werden, dass sie jederzeit ihren Unmut äußern können und ihre eigenen Bedürfnisse erkennen und benennen.

Menschen, deren Individualität von klein auf respektiert wurde,

entwickeln sich zu sehr sozialen Wesen.

Diejenigen, die egozentrisch werden und

ihre empathischen Fähigkeiten einbüßen,

sind Menschen, die in ihrer Kindheit

viele Kränkungen ertragen mussten.

Jesper Juul

Page 21: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 21 von 113

Qualitätssicherung: Um Qualität feststellen zu können, werden Zielvorstellungen über gute Qualität sowie festgelegte Kriterien und Zielformulierungen (sog. Qualitätsstandards) benötigt. Diese werden entweder von außen vorgegeben oder gemeinsam vom Team des Kindergartens entwickelt. Dabei werden drei pädagogische Qualitätsbereiche unterschieden: • Prozesse: Interaktionen und Erfahrungen der Kinder in der Gruppe/im

Kindergartenalltag, Erzieher-Kind-Elternaktion usw. • Strukturen: Rahmenbedingungen (Gruppengröße, Personalschlüssel,

Qualifizierung der Mitarbeiter, …), Sachmittel, verfügbare Ressourcen. • Orientierungen/Ergebnisse: bezieht sich auf die pädagogischen Vorstellungen

und Werte der Erzieherinnen, Zustand der durch die Dienstleistung entstanden ist.

Anhand von Personalgesprächen, Fortbildungen, Reflexion und Überprüfung der Qualitätsstandards sowie der Überarbeitung dieser Konzeption wird die pädagogische Arbeit den jeweiligen Erfordernissen angepasst.

Page 22: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 22 von 113

5. Was uns wichtig ist 5.1 Das Kind steht in der Mitte / Das Bild vom Kind Unsere Einrichtung ist seit Juni 2012 ein „Haus der kleinen Forscher“, d.h. Experimente/Versuche/Naturphänomene werden durch eigenes Tun erforscht und sind in der Planungsarbeit fest verankert. Wir schätzen jedes einzelne Kind als eigenständige Persönlichkeit mit seinen individuellen Fähigkeiten und seiner Neugier die Welt zu entdecken. Als erstrebenswerte Ziele unserer Arbeit erachten wir Eigenschaften wie Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Selbständigkeit, Toleranz, Mitgefühl und Akzeptanz eines Jeden als Individuum. Kinder haben ein Recht auf Gleichheit, Toleranz und Akzeptanz in Bezug auf Aussehen, Herkunft, Religion, Sprache und Geschlecht. 5.2 Pädagogische Arbeit Ziele: Kinder wollen in allen Bereichen gefördert werden: motorisch, kognitiv, sozial und emotional. Sie werden gefördert in der Auseinandersetzung mit sich selbst und anderen und mit ihrer Umwelt, d.h. für uns: � Förderung der Selbständigkeit � Selbstvertrauen entwickeln � soziales Verhalten zu lernen � Selbstwertgefühl zu stärken � kreativ sein zu dürfen � erfahren von Liebe, Geborgenheit durch die Erzieherinnen � sich selbst mit Stärken und Schwächen anzunehmen � mit Misserfolg und Enttäuschung, Leid und Schmerz umzugehen � Konflikte aushalten und lösen können � sich in die Gemeinschaft einordnen � eigene Bedürfnisse äußern und auf die der anderen eingehen können � Umgang mit anderen und Regeln einhalten können � Verantwortung übernehmen � selbständig denken und handeln lernen

Nichts ist im Verstand,

was nicht vorher in den Sinnen war

John Locke

Page 23: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 23 von 113

Bereiche unserer Arbeit: � Musikerziehung � Verkehrserziehung � Hauswirtschaftliche Angebote, z.B. backen und kochen � Kreativität/Ästhetik, z.B. Umgang mit versch. Arbeitsmaterialien wie Papier/

Farben/Ton/ Holz/ Sand/ Wasser/Modelliermasse… � Umgang mit versch. Medien, z.B. Bilderbücher, CD´ s Filme, Dias, Hörspiele… � Sprache und Sprachförderung, z.B. Bildbetrachtungen, Geschichten, Reime,

Fingerspiele, Lieder… � Förderung der Selbständigkeit � Selbstvertrauen entwickeln � soziales Verhalten lernen und üben/sich in die Gemeinschaft einordnen � Selbstwertgefühl stärken � Liebe und Geborgenheit durch die Erzieherinnen erfahren � Stärken und Schwächen erkennen und annehmen (bei sich selbst und anderen) � Konflikte aushalten und lösen lernen � Umgang und Einhaltung von Regeln � Verantwortung übernehmen (für sich selbst und sein Tun) � eigene Bedürfnisse äußern und auf die der anderen eingehen können � religiöse Erziehung, z. B. Mitgestalten von Festen, Gebete vor dem Essen,

Geschichten, Lieder… 5.3 Planung der Arbeit Im Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für die Baden-Württembergischen Kindergärten ist von so genannten Bildungs- und Entwicklungsfeldern die Rede. Diese untergliedern sich in die Bereiche, Körper, Sinne, Sprache, Denken, Gefühl und Mitgefühl und Sinn, Werte Religion. Durch Beobachtung der Kinder und ihres Spiels im Alltag erfahren wir, welche besonderen Bedürfnisse, Geschehnisse, Fragen oder Probleme die Kinder interessieren und beschäftigen. Anhand dieser Beobachtungen bieten wir den Kindern verschiedene Aktivitäten und Projekte an um ihnen möglichst viele Lernerfahrungen zu ermöglichen. Verschiedene Exkursionen können nur mit Hilfe der Eltern durchgeführt werden. So übernehmen Eltern Fahrdienste um allen Kindern die Teilnahme an den Angeboten zu ermöglichen. Unter anderem ergeben sich auch Themeneinheiten über einen längeren Zeitraum, die sich an den Jahreszeiten und Festen im Jahreskreis, wie z.B. Ostern/ Weihnachten…orientieren. Bei der Auswahl der Angebote achten wir darauf, dass möglichst alle Lernbereiche und Entwicklungsfelder des Orientierungsplanes angesprochen werden. Während der Kindergartenzeit durchläuft das Kind den Prozess seiner Persönlichkeits-entfaltung. Damit diese Entwicklung positiv verlaufen kann benötigt das Kind ein entsprechendes Umfeld, das von den Erzieherinnen vorbereitet wird.

Page 24: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 24 von 113

6. Elternarbeit Elternarbeit ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Sie wird umgesetzt durch thematische Elternabende, Bastelaktionen, Feste und Feiern und Elternbriefe. Um ein erstes Kennenlernen zu ermöglichen, findet vor der Aufnahme des Kindes in den Kindergarten ein Informationsnachmittag in der Einrichtung statt. Über das örtliche Gemeindeblatt werden die Eltern, deren Kinder im Laufe des Kindergartenjahres aufgenommen werden, eingeladen. Gespräche zwischen “Tür- und Angel“ finden fast täglich statt. Bei auftretenden Problemen und Fragen zur Entwicklung des Kindes nehmen wir uns gerne Zeit für ein persönliches Gespräch, das vorher terminlich vereinbart wird. Ein Entwicklungsgespräch für jedes Kind bieten wir jährlich an. Eltern und Erzieherinnen haben wichtige Funktionen im Leben des Kindes. Eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle des Kindes ist uns wichtig. Informationen über unsere Themen, die wir mit den Kindern besprechen, gibt es an der Infowand, ebenso verschiedene Flyer von sozialen Einrichtungen. Am ersten Elternabend wird der Elternbeirat von der Elternschaft für ein Kindergartenjahr gewählt. Er vermittelt zwischen Eltern, Erzieherinnen und Träger zum Wohl der Kinder. Ebenso werden thematische Elternabende angeboten oder auch kreative Elternaktivitäten.

Page 25: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 25 von 113

7. Öffentlichkeitsarbeit / Institutionen • Stadtverwaltung/Träger: einmal im Jahr findet für alle Erzieher/innen eine große

Dienstbesprechung mit der Bürgermeisterin statt. • andere Kindertageseinrichtungen: Die Kindergartenleitungen treffen sich in

regelmäßigen Abständen zum fachlichen Austausch. • Fachschulen für Sozialpädagogik und KinderpflegerInnenschulen • Evangelischer Landesverband/Fachberatung • Jugendamt, Frühförderstelle • örtliche Vereine/Feuerwehr • Grund- und Hauptschule • Krankheitsvertretungen/Aushilfskräfte • Grundschulförderklasse • Presse • Verkehrspolizei • Sprachheilzentrum • Eltern und Kinder der Familien • Gesundheitsdienst/amt • Jugendzahnpflege/Prophylaxe • Pfarramt • verschiedenen Beratungsstellen u. Therapeuten (z.B. Ergo, Logopädie…) • Fortbildungsstätten • Kinderärzte • Kreisbildstelle

Page 26: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 26 von 113

8. Nachwort Diese Konzeption stellt die momentane Situation in unserem Kindergarten dar. Da Erziehungsarbeit jedoch einer steten Weiterentwicklung unterliegt wir des immer wieder Änderungen in unserer pädagogischen Arbeit geben. 8.1 Anhang Kindergarten ABC 8.2 Verwendete Literatur Orientierungsplan Kindergarten heute (Fachzeitschriften) spielen und lernen Basiswissen Kita „Konzeptionsentwicklung“ Konzeptionelle Überlegungen für die Arbeit in Tageseinrichtungen für Kinder (Evang. Landesverband)

Page 27: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 27 von 113

Kindergarten Liebelsberg

Stand: Oktober 2016

Page 28: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 28 von 113

Inhaltsverzeichnis 1. Der Kindergarten Liebelsberg 29 - 30 1.1 Anschrift des Kindergartens 1.2 Öffnungszeiten 1.3 Zusammensetzung der Gruppen 1.4 Geschichte des Kindergartens 1.5 Räumlichkeiten 2. Teamarbeit 31 2.1 Teamsitzungen 2.2 Praktikantenarbeit 3. Erziehungspartnerschaft 32 - 33 3.1 Elterngespräche 3.2 Elterninformation 3.3 Elternabende / Elternbildung 3.4 Elternumfrage 3.5 Elternbeirat 3.6 Mitarbeit der Eltern 4. Pädagogisches Konzept im Bereich der 1 - 3 Jährigen 34 - 39 4.1 Unser Bild vom Kind 4.2 Die Ziele unserer Arbeit 4.3 Die Eingewöhnung in der Kleinkindgruppe 4.4 Tagesablauf und Bildergalerie 4.5 Körperpflege 4.6 Aktionstabletts 4.7 Der Übergang von der Krippe zu den drei- bis sechsjährigen Kindern 5. Pädagogisches Konzept im Bereich der 3 - 6 Jährigen 40 - 48 5.1 Unser Bild vom Kind 5.2 Die Ziele unserer Arbeit 5.3 Die Eingewöhnung bei den Drei- bis Sechsjährigen 5.4 Nutzung der Räumlichkeiten 5.5 Tagesablauf 5.6 Die offene Planung im Freispiel 5.7 Waldwochen 5.8 Projektwochen 5.9 Das Frühstück 6. Pädagogische Aspekte für Kindergarten und Kleinkindgruppe 49 - 51 6.1 Beobachtung und Dokumentation 6.2 Religiöse Erziehung 6.3 Feste und Feiern 6.4 Partizipation & Beschwerdemanagement 6.5 Inklusion 7. Kooperationspartner 52 8. Qualitätsentwicklung und -sicherung 53 8.1 Qualitätsziele 8.2 Überprüfbare Kriterien

Page 29: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 29 von 113

1. Der Kindergarten Liebelsberg 1.1 Anschrift des Kindergartens Kindergarten Liebelsberg Allmandweg 6 75387 Neubulach-Liebelsberg Tel.: 07053 / 6351 E-Mail: [email protected] 1.2 Öffnungszeiten Die Kleinkindgruppe ist täglich von 7:15 Uhr bis 13:15 Uhr geöffnet. Die Verlängerte Öffnungszeiten Gruppe des Kindergartens ist täglich von 7:15 Uhr bis 13:15 Uhr geöffnet. Die Regelgruppe des Kindergartens ist Montag bis Donnerstag von 07:45 Uhr bis 12:30 Uhr Freitag von 07:45 Uhr bis 12:00 Uhr Dienstag bis Donnerstag von 14:00 Uhr bis 16:15 Uhr geöffnet. 1.3 Zusammensetzung der Gruppen Im Kindergarten sind eine Regelgruppe, eine VÖ-Gruppe und eine Kleinkindgruppe untergebracht. 1.4 Geschichte des Kindergartens Der Kindergarten wurde im Jahre 1908 gegründet. Im Jahre 1953 wurde der Kindergarten im neu gebauten Kindergartengebäude untergebracht. Der Brunnen wurde im Jahr 1956 gebaut. Ein Ausbau für eine zweite Gruppe kam im Jahr 1974. Im Jahr 1981 wurde der Kindergarten erneut erweitert. Eine dritte Gruppe wurde im Jahr 1997 im angrenzenden Mehrzweckgebäude eingerichtet. In diesem wurde im Jahr 2011 eine Kleinkindbetreuung eröffnet. 1.5 Räumlichkeiten Im Hauptgebäude des Kindergartens befinden sich die verschiedenen Funktionsräume für die drei- bis sechsjährigen Kinder (siehe 5.4. Nutzung der Räumlichkeiten). Außerdem gibt es noch Wasch- und Toilettenräume, sowie ein Büro, einen Personalraum, einen Materialraum und einen Kellerraum.

Page 30: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 30 von 113

Im angrenzenden Nebengebäude ist die Kleinkindgruppe untergebracht. Sie besitzt neben dem Gruppenraum sanitäre Anlagen mit Wickelmöglichkeit, eine Garderobe, einen Schlafraum und einen Materialraum. Außerdem befindet sich im Anschluss an das Hauptgebäude ein Abstellraum für die Gartengeräte und Spielsachen. Der Außenspielbereich setzt sich aus einer Grün- und Hartplatzfläche zusammen und ist durch einen Zaun getrennt, sodass die Kinder der Kleinkindgruppe sich bei Bedarf zurückziehen können. Ansonsten wird der Außenspielbereich von allen gemeinsam genutzt.

Page 31: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 31 von 113

2. Teamarbeit 2.1 Teamsitzungen Inhalte der wöchentlich stattfindenden Teamsitzung: • Organisatorische Angelegenheiten • Besprechung von Entwicklungsbögen der Kinder • Aktuell anstehende Themenkomplexe • Planung der Aufnahme und Verabschiedung von Kindern • Themen für unsere pädagogische Arbeit werden entworfen. Die Inhalte werden

individuell zusammengestellt. Das Alter, die Entwicklung der Kinder sowie deren Interessen werden bei jeder Planung miteinbezogen.

• Pädagogische Gespräche werden geführt • Planung von Elternabenden und Festen • Austausch von praktischen Erfahrungen und Ideen, die sich aus unserem

Erziehungsalltag ergeben. • Um unser pädagogisches Wissen zu erweitern, besuchen wir Fortbildungen,

lesen Fachliteratur und geben dieses Wissen während den Teamsitzungen an die Kolleginnen weiter

Wichtige Aspekte für unsere Teamarbeit: Untereinander pflegen wir eine große Offenheit vor allem auch gegenüber Konflikten und Differenzen. Außerdem ist uns ein ehrlicher und respektvoller Umgang untereinander sehr wichtig. Wir halten zusammen und unterstützen uns gegenseitig. Humor und Freude an der Arbeit ist uns ein großes Anliegen. Durch den vertrauensvollen Umgang im Team wird ein positives Arbeitsklima gesichert, wovon Kinder, Eltern und Mitarbeiter täglich profitieren. 2.2 Praktikantenarbeit Immer wieder wird unsere Einrichtung von Praktikanten besucht. Schulpraktikanten sind nur ein paar Tage bzw. eine Woche im Kindergarten. Praktikanten, die eine Ausbildung als Erzieher/Erzieherin machen, kommen für ein Jahr tageweise in die Einrichtung. Diese Praktikanten absolvieren ihre Ausbildung an einer Fachschule für Sozialpädagogik und es finden in diesem Zusammenhang immer wieder Lehrproben statt.

Page 32: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 32 von 113

3. Erziehungspartnerschaft Eltern sehen wir als Erziehungs- und Bildungspartner. Gemeinsam sind wir am Wohl des Kindes interessiert. Im Mittelpunkt steht das Kind. Familie und Kindergarten sind die beiden Lebenswelten des Kindes, die am nachhaltigsten seine Lebensjahre in früher Kindheit prägen. Eltern sind die Experten in der familiären Lebenswelt, Erzieherinnen sind die Fachleute im Kindergarten. Das Gespräch/der Dialog ist für uns Grundvorrausetzung für eine gute Erziehungspartnerschaft. Gegenseitiger Respekt, Vertrauen, Toleranz, Ehrlichkeit und Echtheit sind uns wichtig. Unser Ziel ist, Ihrem Kind möglichst aufeinander abgestimmte, optimale und orientierende Rahmenbedingungen für seine Bildung und Erziehung zu bieten. 3.1 Elterngespräche Elterngespräche, auch Entwicklungsgespräche genannt, werden mindestens einmal im Jahr von uns angeboten. Je nach Bedarf finden sie auch öfter statt. Tür- und Angelgespräche bei der Bring- und Abholzeit dienen für kurze Informationen von Erzieher und Elternseite. Zu Beginn der Kindergartenzeit findet ein Aufnahmegespräch statt, das Ihnen und somit auch Ihrem Kind die Eingewöhnungsphase erleichtern soll. 3.2 Elterninformationen Im Eingangsbereich des Kindergartens hängt Infomaterial vom Kindergarten für Sie aus. Darüber liegen Informationsbroschüren aus. „Eltern für Eltern-Info“ finden Sie an der Korkwand rechts. Unser Elternbrief wird zurzeit einmal im Monat mit nach Hause gegeben. 3.3 Elternabende / Elternbildung Zweimal im Jahr finden Elternabende statt. Am ersten Termin, meist September/ Oktober wird der Elternbeirat gewählt. Außerdem dient er zur Information und Terminbekanntgabe für das nächste Kindergartenhalbjahr. Der zweite Abend ist themenorientiert, je nach Interesse und Bedarf der Eltern. Die Stärkung der Erziehungskompetenz in einem bestimmten Bereich steht an diesem Abend im Vordergrund. 3.4 Elternumfragen Mindestens einmal im Jahr findet eine schriftliche Bedarfsanalyse statt, um Wünsche und Bedürfnisse der Eltern zu erfassen und darauf aufbauend die pädagogische Arbeit planen zu können.

Page 33: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 33 von 113

3.5 Elternbeirat Der Elternbeirat wird von allen Eltern gewählt, er vertritt die Interessen der Eltern und kooperiert mit dem Erzieherteam. Die Elternvertreter wählen aus ihrer Mitte einen Vorsitzenden. Zweimal im Jahr findet eine Elternbeiratssitzung statt. 3.6 Mitarbeit der Eltern Ob bei der Raum- oder Gartengestaltung (Hochbeet, Kartoffelacker) oder der Mitwirkung von Festen (Essensspende, Auf- und Abbau, Spielstraße) - die Mitarbeit der Eltern kann sich ganz unterschiedlich auswirken. Auch Spielzeugreparaturen und die Organisation von Exkursionen nehmen wir gerne an. Auf weitere neue Ideen sind wir sehr gespannt!

Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: WURZELN UND FLÜGEL

Johann Wolfgang von Goethe

Page 34: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 34 von 113

4. Pädagogisches Konzept im Bereich der 1 - 3 Jährigen 4.1 Unser Bild vom Kind

„Kinder sind keine Fässer, die gefüllt, sondern Feuer, die entfacht werden wollen“ Francois Rabelais

Das Kind ist Akteur seiner eigenen Entwicklung, das sich aktiv die Umwelt erschließt, aneignet und gestaltet und zwar bereits ab der Geburt. Dies geschieht im Spiel. „Spielen ist die dem Kind eigene Art, sich mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen, sie zu erforschen, zu begreifen, zu „erobern“. Bei dieser scheinbar so mühelosen, dem inneren Antrieb folgenden, oft in die Sache versunkene Beschäftigung durchläuft das Kind die wichtigsten Lern- und Entwicklungsprozesse der frühen Lebensjahre“ (Orientierungsplan). Das bedeutet: Wer das kindliche Spiel fördert, fördert die Entwicklung des Kindes. Die Rolle des Erziehers/der Erzieherin: Aus dieser Sicht auf das Kind ergeben sich für den Erzieher/die Erzieherin unter anderem folgende Aufgaben: • Arrangeur der räumlichen Umgebung (Gestaltung der Räume und des Material-

angebots) • Beobachter des Spielverhaltens (entsprechende Begleitung oder Unterstützung) • Sicherheit geben • zur Neugier ermuntern 4.2 Die Ziele unserer Arbeit Die Kinder sollen sich wohlfühlen „Nur ein Kind, das sich wohl und geborgen fühlt, spielt“ (Largo 2011, S. 272) Deshalb ist uns wichtig: • eine sichere Bindung zum Bezugserzieher/zur Bezugserzieherin • eine angenehme Gruppenatmosphäre • das Erkennen der Bedürfnisse des einzelnen Kindes Wir wollen das Kind als Individuum fördern Das bedeutet für uns: • die Bedürfnisse und Fähigkeiten des einzelnen Kindes zu erkennen • jedes Kind unterstützend zu begleiten (Stärken, Entwicklungsprozesse und evtl.

Entwicklungsverzögerungen erkennen) • dem Kind zu helfen eigene Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen und

auszudrücken • jedes Kind soll erleben: „Ich bin wertvoll, es ist schön, dass es mich gibt!“

Page 35: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 35 von 113

Wir wollen das Kind als Teil der Gruppe fördern Darum wollen wir: • den Anderen in seiner Eigenart und Andersartigkeit wahrnehmen • die Bedürfnisse anderer respektieren • Gemeinschaft gestalten durch gemeinsames Singen, Essen, Feste etc. • bestimmte Regeln und Rituale einhalten Krippenalltag heißt: gut gelebter Alltag Das bedeutet für uns: Gemeinsam erleben und gestalten wir die alltäglichen Dinge, wie Anziehen, Essen, Wickeln, Putzen, Aufräumen usw. und lassen uns dabei die nötige Zeit. Hier haben die Kinder die Möglichkeit sich die Welt Stück für Stück zu erobern und selbständiger zu werden. Die Kinder haben die Möglichkeit unterschiedlichste Erfahrungen in den verschiedenen Bildungs- und Entwicklungsbereichen zu machen Unsere Räume und das Materialangebot sind bewusst gestaltet. Das Spielzeug ist vielseitig einsetzbar und kreativitätsfördernd (z.B. Chiffontücher, Papprollen, Bauklötze). So laden verschiedene Materialen zum Bauen, Stapeln, Zuordnen, Sortieren, Rollen und Transportieren ein. Die Kinder untersuchen hierbei verschiedene naturwissenschaftliche (z.B. Schwerkraft, Rotation, Reibung) und mathematische (z.B. Mengenvorstellungen entwickeln, zuordnen, sortieren, zählen) Zusammenhänge. Weiterhin können die Kinder im Malbereich experimentieren, matschen, Spuren hinterlassen, Farben mischen, Materialerfahrungen machen usw. Dies regt die Sinne an, fördert die Feinmotorik und stärkt das Selbstbewusstsein („Ich erschaffe etwas! Ich hinterlasse Spuren!“).

Page 36: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 36 von 113

Im Gruppenraum gibt es verschiedene Wägen zum Schieben, Bälle, eine Abenteuermatte und eine weiche Riesenmatratze. Durch das Variieren der Materialien und Einbeziehen von z.B. Tischen oder Tüchern entstehen hier immer neue Spielmöglichkeiten, die zum Bewegen und Verstecken anregen. Die Kinder können hier auf unterschiedliche Arten ihre grobmotorischen Fähigkeiten austesten und erweitern. Außerdem können Körpergefühl und Geschicklichkeit ausgebaut werden. Es werden grundlegende Bewegungserfahrungen wie bergauf/bergab laufen, rutschen, eine Leiter hochklettern, Treppe steigen, etwas schieben, herunter springen, durch eine enge Öffnung kriechen etc. gesammelt. In unserer Rollenspielecke stehen verschiedene Verkleidungsutensilien und eine Kinderküche mit Geschirr zur Verfügung. Die Kinder können in diesem Bereich die Rollen der Eltern, des Babys, des Haustieres usw. einnehmen. Dies gibt ihnen die Möglichkeit ihren Alltag aus verschiedenen Perspektiven nachzuerleben und gemeinsam mit anderen zu spielen. Dieses sich Einfühlen (Empathie), Gefühle ausdrücken und mit anderen gemeinsam spielen, fördert die emotionale und soziale Entwicklung der Kinder. Unabhängig von der Raumgestaltung sind die sprachliche und musikalische Förderung in unserem Alltag integriert. Wir nehmen die Kinder ernst, hören ihnen zu, ermuntern sie sich auszudrücken. Eine sprachliche Begleitung, von allem was erlebt und getan wird ist für uns selbstverständlich. Beim gemeinsamen Betrachten von Bilderbüchern erweitern und verbessern die Kinder ihre verbalen Fähigkeiten. Außerdem erfahren sie etwas über ihre Umwelt (z.B. Feuerwehr, Einkaufen). Weiterhin können für die Kinder relevante Themen, wie der Übergang in den Kindergarten thematisiert werden. Ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit sind Fingerspiele, Bewegungslieder, Reime, rhythmisches Sprechen usw. Und zwar nicht nur in unserem täglichen Singkreis sondern auch im Freispiel oder im Garten. „Musik ist Lebensfreude!“, das sollen die Kinder bei uns erfahren. Auch das Anhören von CDs und das Tanzen haben bei uns seinen festen Platz. Außerdem machen die Kinder erste Erfahrungen mit Musikinstrumenten. 4.3 Die Eingewöhnung in der Kleinkindgruppe Die Eingewöhnung in unserer Kleinkindgruppe orientiert sich am Berliner Eingewöhnungsmodell. Es sollten dafür zwei bis drei Wochen eingeplant werden, in denen ein Elternteil mit dem Kind zusammen die Einrichtung besucht und die Trennungsphasen nach und nach ausgedehnt werden. Eltern und Kind werden in dieser Zeit von einem Bezugserzieher/einer Bezugserzieherin betreut. Vor der Eingewöhnungszeit findet ein Elterngespräch statt.

Page 37: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 37 von 113

Was braucht mein Kind in der Kleinkindgruppe? • Hausschuhe • Gummistiefel, Matschhose, Regenjacke • Windeln und Feuchttücher • Ersatzschnullis • Wechselkleidung • Im Sommer: Sonnenhut (eincremen nicht vergessen) • Eine Packung Kosmetiktücher � Bitte alles beschriften! 4.4 Tagesablauf und Bildergalerie 7.15 Uhr - 9.00 Uhr Die Kinder kommen in die Einrichtung und haben Zeit für freies Spiel. 9.30 Uhr Wir frühstücken gemeinsam. „1-2-3, das Spielen ist vorbei.“ Wir machen einen Zug und gehen unsere Hände waschen. Wir beginnen das Frühstück mit einem Tischspruch, Lied, Fingerspiel oder einem Gebet. Zum Trinken gibt es Tee, verdünnten Apfelsaft oder Wasser. Es gibt zum Essen frisches Obst und Gemüse, Vollkornbrot mit Butter und Käse oder Leberwurst. Manchmal gibt es eine Quarkspeise oder ein gesundes Vollkornmüsli. Wenn die Kinder möchten, können sie sich an unserem Frühstücks- Buffet selbständig bedienen. Es darf auch eine Trinkflasche und ein gesundes Frühstück mitgebracht werden. Bitte keinen Joghurt oder andere stark gezuckerten Lebensmittel. 10.00 Uhr - 11.30 Uhr Freispielzeit und Zeit für angeleitete Angebote. Auch das Wickeln fällt in diesen Zeitraum (außer es war schon vorher nötig). 11.30 Uhr Wir räumen gemeinsam auf und machen einen Sitzkreis. Als Signal für den Beginn des Kreises steht das Lied: „Leis, leis, leis, wir machen einen Kreis.“ Jedes Kind holt sich dann schnell ein Kissen und setzt sich in den Kreis. Wir singen ein Begrüßungslied. Danach wird der Kreis nach den Wünschen der Kinder oder nach Angebot der jeweils leitenden Erzieherin gestaltet. Nun folgen bekannte oder neue Lieder, Fingerspiele usw. Am Ende räumt jedes Kind sein Kissen wieder auf. Danach gehen wir zum Anziehen und dann ab nach draußen in den Garten, zum Spaziergang oder in den Wald. 12.30 Uhr - 13.15 Uhr Abholphase Ausnahme: Freitags können die Kinder zwischen 12.00 Uhr und 13.15 Uhr abgeholt werden.

Page 38: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 38 von 113

Bildergalerie Um den Eltern einen besseren Einblick in das tägliche Gruppengeschehen zu ermöglichen, hängt eine Bildergalerie aus. Dort ist zu sehen, was bei uns gelaufen ist und was erlebt wurde. 4.5 Körperpflege Für die gesunde Entwicklung der Kinder spielt das körperliche Wohlbefinden eine große Rolle. Wir wollen uns deshalb an den „Grundlagen der beziehungsvollen Pflege“ von Emmi Pikler orientieren. Die Kinder erfahren das Wickeln und andere Pflegesituationen als liebevolle und positive Zuwendung. Die Erzieherin sagt ihre Handlungen vorher an, passt sich dem Tempo des Kindes an und lässt Raum für Kooperation. Die Kinder entscheiden selbst, ob sie bereits auf die Toilette gehen können oder wollen. Außerdem wollen wir den Kindern Fähigkeiten und Kenntnisse zur eigenen Körperpflege vermitteln. Die Kinder lernen beispielsweise sich die Hände zu waschen und abzutrocknen, das An- und Ausziehen oder sich die Nase zu putzen. 4.6 Aktionstabletts Aktionstabletts erlauben den Rückzug aus dem Geschehen und dem Materialangebot hin auf eine konkrete Aufgabenstellung: - Umfüllen von Erbsen mit dem Löffel - Schütten von Sand durch einen Trichter - Stecken von Ringen auf ein Rohr - Arbeiten mit einer Pipette Jeweils ein Kind beschäftigt sich mit einer Aufgabe. Es sitzt mit dem Rücken zum Raum und bekommt die Möglichkeit sich intensiv mit dem Material auseinander zu setzten. Umfüllen, fallenlassen, zuordnen, verschwinden lassen usw. fördern neben den feinmotorischen Fähigkeiten auch die Konzentration und vor allem die Kognition der Kinder. Außerdem werden erste naturwissenschaftliche Erfahrungen (z.B. Schwerkraft) gemacht.

Page 39: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 39 von 113

4.7 Der Übergang von der Krippe zu den drei- bis sechsjährigen Kindern 1. Das Kind besucht ein paar Mal gemeinsam mit einer Fachkraft der

Kleinkindgruppe die Drei- bis Sechsjährigen (ca. 1,5 Monate vorher). 2. Es gibt eine Kooperationsfachkraft im Kindergarten, die sich seiner annimmt und

Ansprechpartner für uns und die Eltern ist. 3. Das Kind bleibt auch kurze Zeit ohne Krippenfachkraft bei den drei- bis

sechsjährigen Kindern. 4. Die Kleinkindgruppe bereitet die Kinder durch Gespräche, Bilderbücher etc. auf

den Wechsel der Gruppe vor. 5. Die verschiedenen Gruppen feiern gemeinsame Feste. Außerdem gibt es

Berührungspunkte im Garten. Wir pflegen allgemein einen offenen Umgang. 6. Größere Krippenkinder werden mit Aufträgen zu den Drei- bis Sechsjährigen

geschickt und mitgenommen, wenn eine unserer Fachkräfte dort etwas erledigt (z.B. zum Kopieren).

7. Es findet ein Elterngespräch zum Abschluss der Krippenzeit statt. 8. Wir feiern ein Abschiedsfest in der Kleinkindgruppe. 9. Es findet ein Austausch zwischen den Fachkräften über das Kind statt.

Page 40: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 40 von 113

5. Pädagogisches Konzept im Bereich der 3 - 6 Jährigen 5.1 Unser Bild vom Kind Wir legen großen Wert darauf den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden: Kinder wollen … • Akzeptiert und ernst genommen werden • Selbständig sein • Eigenen Interessen nachgehen • Die Welt entdecken und verstehen • Soziale Kontakte zu anderen Kindern knüpfen • Zärtlichkeit und Geborgenheit erfahren • Gefühle ausleben • Sich ausdrücken und mitteilen • Eine persönliche Identität entwickeln • Die Erzieherin als vertraute Bezugsperson kennen lernen • Bewegungs- sowie Ruhephasen erleben • Orientierung für die Zukunft bekommen • Rhythmus und Struktur im Tages- und Wochenablauf kennen lernen • Gemeinschaft und Zusammenhalt in der Gruppe erleben • Wertschätzung, Anerkennung und Wohlbefinden erfahren • Sicherheit vermittelt bekommen • Verantwortung übernehmen • Eine eigene Meinung haben • Freiräume, um sich gesund entwickeln zu können 5.2 Die Ziele unserer Arbeit Die verschiedenen Bildungs- und Entwicklungsfelder aus dem Orientierungsplan bestehen aus Körper, Sinne, Sprache, Denken, Gefühl und Mitgefühl sowie Sinn, Werte und Religion. Diese Bereiche sind uns bei der Arbeit mit den Kindern sehr wichtig und in diesem Rahmen haben wir uns für die Kinder verschiedene Ziele gesetzt: • Stärkung des Selbstbewusstseins • Förderung zur Selbständigkeit • Erfahren eigener Fähigkeiten • Erhöhung der Konzentrationsfähigkeit • Förderung der Grob- und Feinmotorik (malen, schneiden bewegen…) • Förderung des Spielverhaltens durch vielseitiges Materialangebot • Erhöhung der Motivation • Förderung der Sprache (Spiele, Lieder, Fingerspiele, Gespräche, Geschichten…) • Förderung der Kreativität und Fantasie • Erhöhung der Merkfähigkeit • Erwerben von musikalischen Fähigkeiten

Page 41: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 41 von 113

• Erleben kirchlicher Feste und Einblicke in die Bibel • Erleben der Natur unter Berücksichtigung des Jahreskreislaufes • Erwerben von Fähigkeiten im hauswirtschaftlichen Bereich • Förderung der Gesundheitskompetenz: Ernährung, Körperbewusstsein,

Bewegung • Entwicklung der psychischen Widerstandskraft der Kinder (Resilienz) 5.3 Die Eingewöhnung bei den Drei- bis Sechsjährigen Mit dem Eintritt in den Kindergarten erfolgt der erste Schritt in die Gesellschaft. Dieses Ereignis bedeutet jedoch nicht nur für die betroffenen Kinder eine Neuorientierung und Umstellung, sondern wirft auch vielfältige Probleme für Eltern auf. Viele Eltern stellen fest, dass sich ihr frischgebackenes Kindergartenkind plötzlich anders verhält, und fragen sich: „Ist das Verhalten normal?“ oder „Verkraftet unser Kind den Kindergartenbesuch?“ Welche Bedingungen erleichtern den Übergang von der Familie in den Kindergarten? 1. Vorhandensein einer sicheren Ausgangsbasis - Anwesenheit einer vertrauten Person in den ersten Stunden - Vater und Mutter begleiten das Kind immer wieder und nehmen beide am

Übergang in den Kindergarten teil - Vertrauter Gegenstand als „Übergangsobjekt“ - Vertraute Kinder im Kindergarten helfen beim Übergang 2. Umgang mit anderen Kindern üben - Der Kontakt zu Gleichaltrigen vor dem ersten Kindergartenbesuch erleichtert den

Kindern den Übergang - Dinge wie Teilen-Müssen, Kompromisse-schließen und Warten werden

spielerisch geübt 3. Vorbereitung der Kinder auf den Kindergarten: Die Schnuppermittage - Zwei Schnuppermittage im Monat vor dem offiziellen Kindergarteneintritt um

Erzieherinnen und Kinder kennen zu lernen 4. Informative Vorbereitung der Eltern auf den Kindergartenbesuch des Kindes - Informieren Sie sich über den Tagesablauf und erklären Sie ihrem Kind, wie der

Alltag im Kindergarten aussieht - Tauschen Sie sich mit anderen Eltern aus und vermitteln Sie ihrem Kind, dass es

in Ordnung ist, wenn es bald in den Kindergarten geht - Informieren Sie sich über Fachzeitschriften oder Bücher zum Thema

„Kindergarten“ 5. Vermeiden zusätzlicher Belastungen - Zusätzliche Anforderungen und schwerwiegende Veränderungen der

Lebenssituation (Umzug, Geburt eines Geschwisterkindes…) vermeiden 6. Das Aufnahmegespräch in der ersten Woche - Wenn möglich sollten Vater und Mutter anwesend sein

Page 42: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 42 von 113

- Abgeben der nötigen Formulare aus dem Anmeldeheft - Informationsaustausch über das Kind - Hilft den Erzieherinnen auf das Kind und seine Bedürfnisse eingehen zu können - Klären von Fragen und Anliegen 7. Täglicher Informationsaustausch zwischen Eltern und Erzieherinnen - Wenden Sie sich immer wieder an uns um aktuelle Geschehnisse von zu Hause

mitzuteilen - Fragen Sie direkt nach, wenn Ihnen etwas unklar erscheint - Wir geben Ihnen immer wieder Informationen über Geschehnisse des

vergangenen Tages Bitte beachten: Es wird erst ab dem 4. Geburtstag im Kindergarten gefeiert Was braucht mein Kind im Kindergarten? - Gummistiefel und Matschhose können im Kindergarten gelagert werden - Feste Hausschuhe - Turnbeutel mit Turnschuhen - Täglich ein gesundes und ausgewogenes Vesper Das Berliner Eingewöhnungsmodell Die Eingewöhnung orientiert sich am Berliner Eingewöhnungsmodell. Es sollten dafür zwei bis drei Wochen eingeplant werden, in denen ein Elternteil mit dem Kind zusammen die Einrichtung besucht und die Trennungsphasen nach und nach ausgedehnt werden. Jede Eingewöhnung im Kindergarten ist individuell. Tauschen Sie sich immer wieder mit uns Erzieherinnen aus und haben Sie keine Hemmungen direkt nachzufragen und Ihre Bedenken und Anliegen zu äußern. Die Phase der Ablösung am Morgen Ganz unterschiedlich gestaltet sich die Verabschiedung der Kinder von der Bezugsperson: Manche Kinder verabschieden sich ohne Probleme, andere Kinder haben eher Schwierigkeiten sich zu lösen. In diesem Fall bitten wir Sie darum, sich folgendermaßen zu verhalten: - In den ersten Tagen können Sie gerne noch einige Zeit gemeinsam mit Ihrem

Kind im Gruppenraum bleiben, damit es die Möglichkeit hat, sich abzulösen. - Vermitteln Sie Ihrem Kind, das es in Ordnung ist, wenn Sie nach Hause gehen. - Wenn Sie sich von Ihrem Kind verabschieden wollen gestalten Sie diesen

Prozess bitte kurz und übergeben Sie Ihr Kind anschließend an eine Erzieherin. - Das „Winke-Fenster“ ist ein optimales Ritual um sich von außen nochmals zu

verabschieden. - Falls Sie Sorgen oder Bedenken haben, weil Ihr Kind beispielsweise sehr

geweint hat, als Sie gegangen sind, können Sie uns jederzeit anrufen und sich nach Ihrem Kind erkundigen.

Wie verhält sich mein Kind in den ersten Wochen im Kindergarten und zu Hause? 1. Phase: Das Verhalten des Kindes in der Orientierungsphase Das Kind… - versucht nicht von sich aus Kontakte mit anderen Kindern zu knüpfen - ist ausgelastet mit der Aufnahme von Informationen - erzählt nicht von sich aus von seinen Erlebnissen - braucht zu Hause viel Ruhe um alle Eindrücke des Tages verarbeiten zu können

Page 43: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 43 von 113

Phase: Das Verhalten in der „Durchsetzungskrise“ Das Kind… - versucht mit allen Mitteln Aufmerksamkeit auf sich zu lenken - äußert Wünsche in angemessener Form, z.B. fragt es, ob es mitspielen darf - ermüdet schnell und weint leicht - wirkt zu Hause unausgeglichen und lässt die Eltern ungern weggehen 2. Phase: Von allgemeinen zu besonderen Maßnahmen Das Kind… - nimmt andere Kinder zum Vorbild, übernimmt z.B. deren Gewohnheiten - interessiert sich für die Aktivitäten anderer Kinder - erzählt von sich aus seltener von seinen Erlebnissen 5.4 Nutzung der Räumlichkeiten Unsere Räume sind Funktionsräume: Jeder Raum bietet ein anderes Angebot mit einem speziellen Schwerpunkt. Die verschiedenen Bildungsbereiche des Orientierungsplans können somit ganzheitlich abgedeckt werden. Gruppenraum In diesem Raum werden unter anderem Tischspiele, ein Kreativbereich, eine Leseecke und eine Bauecke für die Kinder angeboten. - Tischspiele: Memory, Domino, Legespiele, Karten- und Würfelspiele stehen für die

Kinder frei zur Verfügung. Tischspiele schulen kognitive Fähigkeiten wie Konzentration, Aufgabenverständnis, Geduld, Merkfähigkeit und das Erkennen von Gemeinsamkeiten und Unterschieden. Dabei kann man Farben und Formen kennen lernen sowie das Zählen üben. Das Einhalten von Regeln und Reihenfolgen wird trainiert und die Kinder lernen etwas zu Ende zu spielen, Ehrgeiz zu entwickeln, sich über Erfolge zu freuen und mit Misserfolg angemessen umzugehen.

Page 44: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 44 von 113

- Kreativbereich: In diesem Bereich wird mit verschiedenen Materialien gebastelt und gemalt. Die Kinder haben die Möglichkeit ihre Ideen umzusetzen und ihrer Kreativität dabei freien Lauf zu lassen. Die Förderung der Feinmotorik steht bei diesen Aktivitäten im Vordergrund: Die Kinder lernen beispielsweise eine Schere oder einen Stift richtig zu halten. Auch genaues Aufzeichnen auf dem Papier oder das Schneiden auf der Linie braucht viel Übung.

- Leseecke: Auf dem Sofa wird viel vorgelesen und die Kinder machen erste

Erfahrungen mit der Schriftsprache: In Büchern werden verschiedene Buchstaben erkannt und die Kinder genießen es Geschichten anzuhören und die abgedruckten Bilder nebenher zu betrachten. Die Fantasie und Vorstellungskraft wird hierbei angeregt.

- Bauecke: In der Bauecke wird gebaut, konstruiert und gespielt. Immer wieder

entstehen Bauwerke als Gemeinschaftsarbeit. Dadurch lernen die Kinder mit Gleichaltrigen zusammenzuarbeiten. Sie beweisen große Ausdauer und Konzentration beim Bau verschiedener Werke. Kinder entwickeln hierbei das Verständnis für Größenverhältnisse indem sie Bausteine beispielsweise nach Form, Farbe, Gewicht und Größe sortieren. Dies sind wichtige mathematische Grundkenntnisse.

Der Bewegungsraum In diesem Raum haben die Kinder die Möglichkeit zu rennen, springen tanzen und toben. Kinder haben einen großen Bewegungsbedarf. Um diesem gerecht werden zu können wurde dieser Raum geschaffen. Die Förderung des Körperbewusstseins steht bei den verschiedenen Aktivitäten im Mittelpunkt. Kinder lernen ihre Fähigkeiten spielerisch kennen und entdecken ihre Stärken im grobmotorischen Bereich.

Page 45: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 45 von 113

Puppenecke Eine kleine Wohnung mit Küche, Bett und Tisch bietet alles, was man zum täglichen Rollenspiel braucht. Die Kinder spielen und durchleben hier Situationen aus dem Alltag und verarbeiten dadurch das eigene Erleben. In diesem Zusammenhang ist die Bedeutung von Rollenspielen für die emotionale Entwicklung der Kinder zu betonen. Soziale Themen wie Freundschaft, Familie, Streit und Versöhnung stehen oft im Mittelpunkt. Verkleidungsmaterial bietet die Möglichkeit in andere Rollen zu schlüpfen sowie Fantasie und Gefühle auszuleben. Koch- und Essbereich Hier treffen sich die Kinder während dem Freispiel zum Frühstücken. Immer wieder bereiten wir mit den Kindern eine gesunde Mahlzeit zu. Die Kinder lernen naturbelassene, vollwertige und zuckerarme Lebensmittel kennen. 5.5 Tagesablauf 07:15 Uhr - 9:00 Uhr Ankommen der Kinder 07:15 Uhr - 10:30 Uhr Freispiel in den Funktionsräumen, verschiedene gezielte Aktivitäten 10:30 Uhr - 11:30 Uhr Tagesprogramm (� siehe Wochenprogramm) 11:30 Uhr - 12:15 Uhr Zeit im Garten 12:15 Uhr - 12:30 Uhr Abschluss in der Garderobe 12:30 Uhr - 13:15 Uhr Freispiel der VÖ-Kinder und flexible Abholzeit 14:00 Uhr - 16:15 Uhr Freispiel, Zeit im Garten, Stuhlkreis, Spaziergang… Bitte beachten: Die zeitlichen Angaben des Tagesablaufs sind nur als Richtlinie anzusehen. Je nach Situation, Wetter, Programm und anderen Gegebenheiten können diese variieren.

Page 46: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 46 von 113

Wochenprogramm Montag: Sprachförderung An diesem Tag findet eine intensive Sprachförderung mit einer Sprachförderkraft für Kinder mit zusätzlichem Sprachförderbedarf statt. Die Förderung erfolgt während der Kindergartenzeit durch spezielle Sprachförderangebote, die über die allgemeine Sprachförderung im Kindergarten hinausgehen. Sollten wir bei Ihrem Kind feststellen, dass eine zusätzliche Förderung der Sprachentwicklung sinnvoll und wünschenswert wäre und somit ein Bedarf an einer zusätzlichen gruppenbezogenen Sprachförderung besteht, sprechen wir Sie darauf an. Gerne können Sie auch jederzeit auf uns zukommen, sollten Sie Bedenken bezüglich der sprachlichen Entwicklung Ihres Kindes haben. Dienstag: Füchsetreff Schwerpunkte im Füchsetreff: Unterstützung des Gruppengefühls, Förderung des selbständigen Denken, Umsetzen und Arbeiten, Schulung der Konzentrationsfähigkeit, Hinführung zu einem neuen Entwicklungsschritt/ Lebensabschnitt (Schule), Regelmäßiger Besuch von der Grundschullehrerin Donnerstag: Bewegungserziehung in der Turnhalle Die Kinder bekommen die Möglichkeit, Freude an der Bewegung zu erfahren und verschiedene Geräte kennen zu lernen (Seile, Reifen, Bälle…). Die Förderung der Grob- und Feinmotorik sowie die Koordination des Gleichgewichts ist ein weiterer Aspekt der Bewegungserziehung. Wichtig: Bitte Turnschuhe/ Turnschläppchen mitbringen! Mittwoch & Freitag: Situationsorientierte Angebote Wir arbeiten mit den Kindern situationsorientiert. Wir legen großen Wert darauf an zwei Tagen in der Woche kein festgelegtes Programm durchzuführen, sondern uns je nach Wetter, Thema und Interessen der Kinder inspirieren zu lassen. Somit bleibt genügend Freiraum um kurzfristig zu entscheiden, ob und welche Angebote an diesen Tagen durchgeführt werden. � Die verschiedenen Aktivitäten werden entweder in der Gesamtgruppe, Kleingruppe oder Altersgruppe durchgeführt. In den Schulferien entfällt das Wochenprogramm. 5.6 Die offene Planung im Freispiel In verschiedenen Räumen der Einrichtung werden von der Erzieherinnen täglich offene Angebote vorbereitet, denen sich die Kinder anschließen können, es sei denn, sie entscheiden sich für das Freispiel im Haus oder im Garten. Das Freispiel ist das wichtigste Element im Kindergarten. Es bietet dem Kind die Möglichkeit, Spielpartner, Spielort, Spieldauer und Spielmaterial selbst zu bestimmen. Im Freispiel kann das Kind seinen Impulsen nachgehen und Konflikte verarbeiten.

Page 47: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 47 von 113

„Das Spiel ist nicht Spielerei, es hat hohen Ernst und tiefe Bedeutung. Das Spiel dieses Alters sind die Herzblätter des späteren Lebens. Denn im Spiel entwickelt sich

der ganze Mensch und es zeigen sich seine feinsten Anlagen.“ Friedrich Fröbel

Somit arbeiten wir offen und die Kinder sind nicht in verschiedene Gruppen eingeteilt. Ziel dieser offenen Planung ist, dass die Kinder ihren aktuellen Interessen nachgehen können und sich aussuchen können, in welchem Spielbereich sie sich wann aufhalten. Der Kontakt zu allen Kindern entsteht somit während dem Spielen. Es ist nachgewiesen, dass Bildung dann am effektivsten stattfindet, wenn die Kinder Interesse und Engagement an einer Sache zeigen, mit der sie sich dann auch beschäftigen können. Außerdem ist es somit möglich, dass kleinere Kinder von den Größeren lernen und umgekehrt. Um die verschiedenen Altersgruppen der Kinder im Blick zu behalten gibt es in diesem Zusammenhang drei Gruppen: 1. Die Grashüpfer: Sobald die Kinder in die Gruppe der Drei- bis Sechsjährigen

eintreten gehören sie zu den „Grashüpfern“. 2. Die Spechte: Zwei Jahre, bevor die Kinder in die Schule kommen werden sie ein

„Specht“. Sie sind jetzt schon einige Zeit im Kindergarten und haben den Ablauf sowie unsere Regeln kennen gelernt.

3. Die Füchse: Ein Jahr vor dem Schuleintritt werden die Kinder ein „Fuchs“. Sie sind jetzt die Größten im Kindergarten und lernen immer mehr Verantwortung zu tragen. In diesem letzten Kindergartenjahr bereiten sie sich langsam auf die Schule vor.

Bei verschiedenen Aktivitäten wie beim Turnen, Naturtag oder anderen Angeboten, trennen wir die einzelnen Altersgruppen um allen Kindern gerecht werden zu können.

Page 48: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 48 von 113

5.7 Waldwochen Immer wieder finden bei uns Waldwochen statt. Je nach Wetterlage wandern wir ab 9:00 Uhr los und gehen in unser kleines Waldstück in der Nähe des Wasserturmes. Dort verbringen wir den Tag und lernen die Natur auf eine ganz besondere Art und Weise kennen. Wetterfeste Kleidung und ein Vesper, das gut aus der Hand gegessen werden kann, sind notwendig. Anschließend laufen wir gemeinsam zurück zum Kindergarten, wo die Kinder von ihren Eltern abgeholt werden. 5.8 Projektwochen Zu Beginn der Projektwochen findet eine Kinderkonferenz statt. Die Kinder bekommen von den Erzieherinnen verschiedene Projekte vorgestellt. Die Projektthemen werden situationsorientiert je nach Interesse der Kinder festgelegt. Die Kinder wählen sich eines der Projektthemen aus, um anschließen zwei Wochen lang in einer kleinen Projektgruppe mit der Erzieherin verschiedene Aktivitäten durchzuführen. Jedes Projekt beinhaltet außerdem einen kleine Ausflug oder eine Exkursion zu dem jeweiligen Thema. Während der Projektwochen entfällt das Wochenprogramm. 5.9 Das Frühstück Wann? Die Kinder gehen wenn sie Hunger bekommen in kleinen Gruppen in die Küche um etwas zu essen. Kinder haben einen kleinen Magen und somit ist es sinnvoll, dass sie essen können wenn sie Hunger bekommen und zudem die Möglichkeit besteht, sich mehrmals am Morgen in der Küche zu stärken. Spätestens um 10:00 Uhr erinnern wir die Kinder daran eine kleine Pause einzulegen, sodass jeder am Vormittag etwas gegessen hat. Je nach Situation findet ein gemeinsames Frühstück statt. Was? Die Kinder bringen jeden Tag ein Vesper mit. Zum Trinken werden ungesüßter Tee und Wasser im Kindergarten angeboten. Wer etwas anderes trinken möchte sollte eine gefüllte Trinkflasche mitbringen. Bitte achten Sie bei der Zubereitung des Vespers auf gesunde und vollwertige Nahrungsmittel. Schokolade, andere Süßigkeiten oder süßes Gebäck sollten nicht mitgebracht werden. Schulfruchtprogramm Alle Einrichtungen im Stadtgebiet nehmen am „Schulfruchtprogramm“ teil. Dies ist ein von der EU gefördertes Programm, das die gesunde Ernährung von Kindern fördert. Regelmäßig bekommen wir von der „Fruchtbar“ in Sindelfingen kostenlos eine Kiste mit frischem Obst und Gemüse geliefert. Je nach Lieferung verwerten wir die gelieferten Nahrungsmittel gemeinsam oder bereiten beispielsweise Obst- und Gemüseteller für die Kinder zu.

Page 49: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 49 von 113

6. Pädagogische Aspekte für Kindergarten und Kleinkindgruppe 6.1 Beobachtung und Dokumentation • Die Beobachtung des Kindes und das Dokumentieren seiner Entwicklung bilden

die Grundlage für die Entwicklungsgespräche mit den Eltern. • Jedes Kind mit seinen Stärken, Schwächen und Interessen findet Beachtung.

Auch ein eventueller Förderbedarf wird frühzeitig erkannt. • Für jedes Kind wird ein Portfolioordner geführt, der mit Bildern, Briefen und

kleinen Berichten die Zeit in der Einrichtung dokumentiert. • Beobachtung und Dokumentation sind unter anderem Ausgangspunkt für die

Planung und Umsetzung unserer pädagogischen Arbeit. 6.2 Religiöse Erziehung Es ist uns wichtig, dass die Kinder eine positive Grundeinstellung und Vertrauen in das Leben entwickeln. Wir möchten ihnen eine Sinn- und Wertorientierung auf der Basis des christlichen Glaubens vermitteln. Konkrete Umsetzung in der Praxis 1. Beziehungsvolle, achtsame Pflege und Zuwendung mit sprachlicher Begleitung.

In dieser Interaktion macht das Kind religiöse Urerfahrungen. Es fühlt sich geborgen, wertvoll und es erfährt „Ich kann mich auf Dich verlassen“.

2. Rituale geben Sicherheit und Orientierung, hier bin ich geborgen (z.B. Gebet vor dem Essen, Singkreis).

3. Religiöse Bücher im Freispiel. 4. Biblische Geschichten, Bewegungsspiele, Lieder. 5. Religiöse Feste feiern (z.B. Erntedank, Adventszeit). 6. Achtsamer Umgang miteinander, Gemeinschaft erleben (beim Essen und

Feiern). 7. Die Welt in der wir leben (Gottes Schöpfung) schätzen und lieben lernen. 6.3 Feste und Feiern Feste und Feiern sind ein wichtiger Bestandteil der Kindergartenarbeit. Sie fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl und bringen Freude und Beständigkeit mit sich. Je nach Situation wird mit oder ohne Eltern gefeiert. Die Feste des Kirchenjahres (Advent, Weihnachten, Ostern und Erntedank) werden ebenso gefeiert, wie Muttertag, das Sommerfest und Tage mit persönlicher Bedeutung, zum Beispiel Geburtstag oder Verabschiedung. Die Geburtstagsfeiern sind geprägt von verschiedenen Ritualen. Das Geburtstagskind steht an diesem Tag im Mittelpunkt.

Page 50: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 50 von 113

6.4 Partizipation & Beschwerdemanagement Durch das Bundeskinderschutzgesetz wurden die Beteiligungsrechte der Kinder in der Einrichtung (Partizipation) und die Möglichkeit der Beschwerde in persönlichen Angelegenheiten verbindlich eingeführt. Die Kinder sollen als Inhaber der Kinderrechte über diese altersgemäß und in angemessener Art und Weise informiert werden. Partizipation ist im Kern ein demokratietheoretischer Begriff. Er bezieht sich auf das Recht von Menschen zur Teilhabe an Entscheidungen über Angelegenheiten, die ihr Leben betreffen. In unserer Einrichtung bedeutet dies, die Kinder in verschiedene Entscheidungsprozesse miteinzubeziehen. Für die Durchführung und Umsetzung der Partizipation sind die Erzieherinnen verantwortlich. Dies findet in verschiedenen Situationen statt: • Die Kinder wählen die meiste Zeit des Tages ihre Aktivitäten und Spielpartner

selbst. • Spiel, Lernen und Zusammenarbeit mit anderen • Die Fachkraft handelt Regeln für Abläufe im Tagesgeschehen wie auch Regeln

zur Gestaltung von Kontakten zu anderen Gruppen gemeinsam mit den Kindern aus.

• Die Kinder bringen ihre Ideen in die Planung des Tagesablaufs sowie in die Planung aktueller Angebote und langfristiger Projekte ein.

• Regelmäßig werden Kinderkonferenzen geführt in denen aktuelle Themen besprochen werden. Somit haben die Kinder die Möglichkeit das alltägliche Leben in der Einrichtung mitzugestalten.

• Mitsprache an dem, was wir tun: Die Kinder regen Änderungen des Tagesablaufs auf Grund aktueller Situationen und Interesse an.

• Kinder werden wahrgenommen, akzeptiert und wertgeschätzt Beschwerdemanagement bedeutet, dass es Kindern erlaubt ist aus ihrer Sicht ungerechte Entscheidungen zu hinterfragen und im Nachhinein zu kritisieren. Dadurch wird die Grenze zwischen Beteiligung und pädagogischer Entscheidung deutlich. Dies erfordert von den Fachkräften Respekt gegenüber den Empfindungen der Kinder und die Einsicht, dass es auch von Seiten der Erwachsenen Unvollkommenheit, Fehlverhalten, Misslingen und Verbesserungsmöglichkeiten der Arbeit gibt. Immer wieder findet im Morgenkreis eine Austauschrunde statt, in der sich die Kinder über Dinge, die ihnen Missfallen, beschweren können. Sollte der Morgenkreis für ein Anliegen eines Kindes aus verschiedenen Gründen nicht der richtige Rahmen sein werden dem Kind andere geschützte Räume zur Verfügung gestellt und somit verschiedene Wege und Möglichkeiten verdeutlicht. Die Beschwerdeperson ist immer eine Fachkraft aus der Einrichtung und somit allen Kindern vertraut und bekannt. 6.5 Inklusion Inklusion schließt Wandel ein. Es ist ein unendlicher Entwicklungsprozess von Spiel und Lernen für alle Kinder. Inklusion passiert, sobald der Prozess der zunehmenden Partizipation begonnen wird. Folgende Grundsätze haben wir uns für die inklusive Arbeit gesetzt:

Page 51: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 51 von 113

• Unterschiede zwischen Kindern bezüglich der Interessen, des Wissens, der Fähigkeiten, des familiären Hintergrunds, der Sprache, Begabung oder Beeinträchtigung werden als Potenziale für die Förderung von Lernen und Spiel betrachtet.

• Alle Formen von Ausgrenzung werden reduziert • Die Barrieren für Spiel, Lernen und Partizipation werden für alle Kinder auf ein

Minimum reduziert • Grundlegende Anerkennung der Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten aller

Kinder • Alle Kinder werden gleichermaßen geschätzt

Page 52: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 52 von 113

7. Unsere Kooperationspartner Um die Kinder optimal in ihrer Entwicklung zu unterstützen, arbeiten wir eng mit Fachdiensten und Institutionen zusammen: Die Zusammenarbeit findet in Form von Gesprächen statt, die zur Aufklärung, Information und Beratung dienen. Das Gesundheitsamt organisiert im Zusammenhang mit der Zahnprophylaxe jährliche Infoveranstaltungen sowie zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen für die Kinder. Kindergarten und Grundschule arbeiten im Interesse der Kinder partnerschaftlich zusammen. Dazu gehören regelmäßige Besuche eines Kooperationslehrers im Kindergarten und Schulbesuche der Kinder. Schule und Kindergarten gestalten außerdem jedes Jahr einen Infoelternabend zur Schulfähigkeit. Der Kontakt zwischen den Kindergärten im Stadtgebiet Neubulach beruht auf dem fachlichen und organisatorischen Austausch der Erzieherinnen und regelmäßigen Leitungstreffen mit der zuständigen Fachberatung. Als Ausbildungspartner begleiten wir regelmäßig Praktikanten der Fachschulen für Sozialpädagogik und stehen mit diesen in fachlichem Austausch. Der Kindergarten Liebelsberg kooperiert mit der evangelischen Landeskirche und beteiligt sich an Festen und Gottesdiensten der Kirchengemeinde. Im Rahmen der Verkehrserziehung werden die Vorschüler von der Polizei besucht.

Kooperations-

partner

Kinderärzte

Logopäden

Ergo-therapeuten

Früh-förderstelle

Sprachheil-

zentrum

Fach-beratung

Psychologen

Jugendamt

Evang.

Kirchen-

gemeinde

Gesundheits

amt

Grundschule

Fachschule

für

Sozial-

pädagogik

Andere

Kindergärten

im Stadtgebiet

Verkehrs-polizei

Page 53: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 53 von 113

8. Qualitätsentwicklung und -sicherung 8.1 Qualitätsziele Die Qualität der pädagogischen Prozesse in unserem Kindergarten kann im Hinblick auf verschiedene Ebenen betrachtet werden: Strukturqualität Unter Strukturqualität werden im Allgemeinen situationsunabhängige und zeitlich relativ stabile Rahmenbedingungen für unseren Kindergarten verstanden. Wichtige Rahmenbedingungen sind unter anderem Größe und Organisation der Gruppen, Erzieher-Kind-Schlüssel, Ausbildung und berufliche Erfahrung des pädagogischen Personals, zur Verfügung stehende Räume und Ausstattung sowie vertraglich vereinbarte Vor- und Nachbereitungszeiten. Diese Dinge sind überwiegend politisch direkt geregelt und uns somit vorgegeben. Die genannten Aspekte können Sie unter Kapitel zwei und drei in dieser Konzeption nachlesen. Prozessqualität Dieser Begriff umschreibt alles, was bei uns an pädagogischer Arbeit im weitesten Sinne stattfindet. In der Prozessqualität spiegeln sich die dynamischen Aspekte des Kindergartenalltags wieder. Diese Aspekte zeigen sich vor allem im professionellen agieren der Fachkräfte auf situative Bedingungen im Alltag und im reflexiven Bewältigen in pädagogischen Situationen. Sie sind auch in den fachlichen Entscheidungen über die Auswahl und Bereitstellung von entwicklungs-angemessenen Materialien oder in der Planung von Bildungsinhalten, Aktivitäten und Angeboten enthalten. Neben den Interaktionen zwischen Fachkraft und Kind(ern) zählen auch Interaktionen, die zwischen den Kindern, unter Kollegen bzw. zwischen dem Einrichtungspersonal und den Eltern stattfinden zur Prozessqualität. Die genannten Aspekte können Sie unter Kapitel vier bis sieben in dieser Konzeption nachlesen. Orientierungsqualität Unter Orientierungsqualität versteht man die pädagogischen Vorstellungen sowie Werte und Überzeugungen der verschiedenen Fachkräfte. Auch das Bild vom Kind (siehe Kapitel vier und fünf) zählt zu den Faktoren, die das pädagogische Handeln lenken. Die Merkmale der Orientierungsqualität erwerben die Fachkräfte im Verlauf ihrer allgemeinen und beruflichen Sozialisation. 8.2 Überprüfbare Kriterien Die Merkmale der Struktur-, Prozess- und Orientierungsqualität beeinflussen die Qualität der pädagogischen Prozesse in unserer Einrichtung. Um diese Qualität zu sichern wird die vorliegende Konzeption regelmäßig überarbeitet. In Teambesprechungen, Planungstagen und Personalgesprächen wird die Reflexion und Evaluation der pädagogischen Arbeit durchgeführt.

Page 54: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 54 von 113

Kindergarten Martinsmoos

Stand: März 2017

Page 55: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 55 von 113

Inhaltsverzeichnis 1. Der Naturkindergarten Martinsmoos 56 1.1 Anschrift des Kindergartens 1.2 Öffnungszeiten 1.3 Zusammensetzung der Gruppe 1.4 Räumlichkeiten 2. Teamarbeit 57 2.1 Teamsitzungen 2.2 Praktikantenarbeit 3 Erziehungspartnerschaft 58 - 59 3.1 Elterngespräche 3.2 Elterninformation 3.3 Elternabende / Elternbildung 3.4 Elternumfrage 3.5 Elternbeirat 3.6 Mitarbeit der Eltern 4. Pädagogisches Konzept 60 - 66 4.1 Die Charakteristik des Naturkindergartens Martinsmoos 4.2 Die Ziele unserer Arbeit 4.3 Die Eingewöhnung im Kindergarten 4.4 Tagesablauf 4.5 Wochenablauf 4.6 Das Frühstück 4.7 Beobachtung und Dokumentation 4.8 Religiöse Erziehung 4.9 Feste und Feiern 4.10 Partizipation und Beschwerdemanagement 4.11 Inklusion 5. Unsere Kooperationspartner 67 6. Qualitätsentwicklung und -sicherung 68

Page 56: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 56 von 113

1. Der Naturkindergarten Martinsmoos 1.1 Anschrift des Kindergartens Naturkindergarten Martinsmoos Wildbader Straße 36 75387 Neubulach-Martinsmoos Tel.: 07055 / 1227 E-Mail: [email protected] 1.2 Öffnungszeiten Der Naturkindergarten ist von Montag bis Freitag von 7.30 Uhr bis 13.30 Uhr geöffnet. 1.3 Zusammensetzung der Gruppe Der Naturkindergarten ist eingruppig und wird von maximal 25 Kindern besucht. Die Kinder sind drei bis sechs Jahre alt. Das Einzugsgebiet des Kindergartens umfasst das gesamte Stadtgebiet. Die Kinder können den Kindergarten mit dem Bus erreichen. 1.4 Räumlichkeiten Im Gebäude des Naturkindergartens sind verschiedene Räume für die Drei- bis Sechsjährigen untergebracht. Dazu gehören der Gruppenraum, der Wasch- und Toilettenraum, die Küche, ein Materialraum und ein separater Raum für Aktivitäten in der Kleingruppe. Zum Kindergarten gehört ein Außenspielgelände mit verschiedenen Spielmöglichkeiten. Ein weiterer Spiel- und Erfahrungsraum für die Kinder ist unser Waldstück in der Nähe des Waldspielplatzes. Dort stehen ein Bauwagen und eine Materialkammer für Spielzeuge.

Page 57: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 57 von 113

2. Teamarbeit 2.1 Teamsitzungen Die Teamsitzung mit allen Teammitgliedern findet einmal wöchentlich statt. Dabei werden im Dialog zwischen den Erzieherinnen folgende Dinge besprochen: Die Jahresplanung und die Organisation des Kindergartenalltags, die Planung von Festen und Feiern, die Vor- und Nachbereitung der pädagogischen Arbeit, die Planung der Aufnahme neuer Kinder, die Entwicklung neuer Ideen für die pädagogische Arbeit, der Austausch über die Beobachtungen einzelner Kinder und deren Entwicklung. Außerdem findet einmal jährlich ein pädagogischer Tag statt. 2.2 Praktikantenarbeit Unser Kindergarten wird immer wieder von Praktikanten besucht, die einen Einblick in die pädagogische Arbeit bekommen wollen. Momentan wird die Einrichtung nur von Schulpraktikanten besucht. Die Dauer des Praktikums umfasst ein paar Tage oder eine Woche.

Page 58: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 58 von 113

3. Erziehungspartnerschaft Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Die Entwicklung des Kindes wird von der Erziehung im Elternhaus und im Kindergarten geprägt. Gemeinsam arbeiten wir an positiven Grundbedingungen für die Entwicklung und Bildung der Kinder. Dazu gehört auch die Entwicklung von Fördermöglichkeiten. Dies findet im Dialog zwischen Eltern und Erziehern statt. Dabei sind uns folgende Werte wichtig: Offenheit, Ehrlichkeit, Respekt und Toleranz. 3.1 Elterngespräche Die Entwicklungsgespräche werden mindestens einmal pro Jahr geführt. Bei Bedarf können auch mehrere Gespräche geführt werden. Vor der Aufnahme eines Kindes findet ein Aufnahmegespräch statt. Bei diesem Gespräch wird der Ablauf der Eingewöhnung besprochen und die Eltern haben die Gelegenheit ihr Kind vorzustellen und wichtige Informationen weiterzugeben. Im Alltag werden regelmäßig Tür- und Angelgespräche geführt, um kurze Informationen auszutauschen. 3.2 Elterninformation Die Eltern erhalten regelmäßig Elternbriefe vom Kindergarten. Im Elternbrief werden die Eltern über Aktuelles und bevorstehende Termine informiert. Im Eingangsbereich des Kindergartens hängen ebenfalls Informationen für die Eltern aus. 3.3 Elternabende / Elternbildung Während des Kindergartenjahres finden zwei Elternabende statt. Der erste Elternabend ist zu Beginn des Kindergartenjahres im September und dient der Information über das bevorstehende Kindergartenjahr. Außerdem wird der Elternbeirat an diesem Abend von den Eltern gewählt. Der zweite Elternabend ist themenorientiert. Das Thema orientiert sich am Interesse und an dem Bedarf der Eltern. 3.4 Elternumfrage Um die pädagogische Arbeit bedarfsorientiert planen zu können, führen wir einmal jährlich eine Elternumfrage durch. Dabei können die Eltern Wünsche und Anregungen äußern.

Page 59: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 59 von 113

3.5 Elternbeirat Der Elternbeirat besteht aus einem Vorsitzenden und einem Stellvertreter. Diese beiden werden am ersten Elternabend von den Eltern gewählt. Der Elternbeirat vertritt die Interessen der Eltern und steht in engem Kontakt mit den Erzieherinnen. Zweimal im Jahr findet eine Elternbeiratssitzung mit den Elternbeiräten und den Erzieherinnen statt. 3.6 Mitarbeit der Eltern Für die Unterstützung der Eltern in verschiedenen Formen sind wir sehr dankbar! Die Eltern helfen bei Spielzeugreparaturen und wirken an Festen und Feiern mit. Außerdem nutzen die Eltern vielfältige Möglichkeiten, zum Beispiel Verkäufe auf dem Weihnachtsmarkt, um Geld einzunehmen und den Kindergarten mit Spielzeugspenden zu unterstützen.

Page 60: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 60 von 113

4. Pädagogisches Konzept 4.1 Die Charakteristik des Naturkindergartens Martinsmoos Der Hauptstandpunkt des Naturkindergartens Martinsmoos befindet sich im Kindergartengebäude. Die Kinder kommen morgens in das Gebäude und werden dort wieder abgeholt. Die Erziehung, Bildung und Betreuung der Kinder findet aber hauptsächlich in der Natur statt. Dazu gehören unser Waldgrundstück, unser Garten, die Wiesen und Felder in und um Martinsmoos herum und die landwirtschaftlichen Betriebe in Martinsmoos. Wir nutzen die Natur mit ihren vielfältigen Möglichkeiten als Spiel- und Erfahrungsraum für die Kinder. Dort eröffnen sich den Kindern vielfältige Lernprozesse, die wir als pädagogische Fachkräfte begleiten. Dabei steht die ganzheitliche Förderung der Kinder im Vordergrund. Wir arbeiten situationsorientiert und greifen die Interessen und Bedürfnisse der Kinder auf, um die intrinsische Motivation der Kinder zu erreichen. 4.2 Die Ziele unserer Arbeit Die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit ist der Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in baden-württembergischen Kindergärten und weiteren Kindertageseinrichtungen des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport. Im Orientierungsplan für Bildung und Erziehung werden sechs Bildungs- und Entwicklungsfelder beschrieben, worauf der Kindergarten Einfluss nimmt. Das Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist eine ganzheitliche Förderung der Kinder. Im Folgenden beschreiben wir einen Auszug aus den Zielen der einzelnen Bildungs- und Entwicklungsfelder und deren konkrete Umsetzung im Naturkindergarten Martinsmoos. 1. Körper „Kinder entwickeln ein Gespür für die eigenen körperlichen Fähigkeiten und Grenzen, sowie die der anderen und lernen, diese anzunehmen.“ Beim Spaziergang oder beim Klettern auf Bäume erfahren die Kinder ihre eigenen Grenzen und spüren, wie weit sie gehen können oder wie lange sie durchhalten.

Page 61: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 61 von 113

„Kinder erfahren den genussvollen Umgang mit gesunder Ernährung.“ In unserer Einrichtung legen wir viel Wert auf eine gesunde Ernährung. Dazu trägt beispielsweise unsere Obstkiste bei. Außerdem pflanzen wir selbst Gemüse in unserem Hochbeet an. „Kinder differenzieren ihre fein- und graphomotorischen Fertigkeiten und Fähigkeiten und erweitern sie.“ Die Förderung der Feinmotorik erreichen wir beispielsweise durch das Arbeiten mit verschiedenen Werkzeugen (Hammer, Säge, ...). An unserer Werkbank wird die Feinmotorik gefördert und es entstehen tolle Bauwerke. 2. Sinne „Kinder entwickeln, schärfen und schulen ihre Sinne.“ Die Natur bieten den Kindern vielfältige Sinneseindrücke. Es werden alle Sinne angesprochen. Die Kinder sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen. „Kinder erfahren die Bedeutung und die Leistung der Sinne.“ Durch gezielte Wahrnehmungsübungen entdecken die Kinder, welche Funktion ihre Sinne haben und welche Bedeutung unsere Sinne für unsere Lebensgestaltung haben. 3. Sprache „Kinder nutzen Sprache, um an der Gemeinschaft teilzuhaben und das Zusammenleben mit anderen zu gestalten.“ Die Sprache ist ein wichtiges Ausdrucksmittel. Die Kinder benötigen die Sprache um Absprachen mit anderen Kindern zu treffen oder Konflikte zu lösen. Außerdem können die Kinder mithilfe der Sprache ihre Bedürfnisse mitteilen. „Kinder lernen Schrift als Teil ihrer alltäglichen Lebenswelt kennen und beginnen sie einzusetzen.“ Die Kinder lernen das Schriftbild ihres Namens an ihrem Garderobenschild oder an unserem Geburtstagskalender zu erkennen. Sie machen erste Erfahrungen mit Buchstaben in Büchern oder auf Plakaten. Auf Selbstgebasteltem versuchen die Kinder ihren Namen zu schreiben. „Kinder verfügen über vielfältige Möglichkeiten mit anderen zu kommunizieren und sich auszudrücken.“ Die Kinder treten auf verschiedene Arten in Kontakt mit anderen Kindern. Im Wald benutzen die Kinder beispielsweise Äste um sich gegenseitig Zeichen und Symbole zu legen.

Page 62: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 62 von 113

4. Denken „Kinder erstellen Pläne.“ Die Kinder erstellen eigene Pläne für ihre Werkstücke oder Häuser und Höhlen im Wald. Sie entwickeln eigene Ideen und setzen diese um.

„Kinder beobachten ihr Umgebung genau, stellen Vermutungen auf und überprüfen diese mit verschiedenen Strategien.“ Die Kinder beobachten ihr Umfeld in der Natur. Dabei stellen sie Veränderungen fest und erfahren Hintergründe. Dazu gehören beispielsweise die verschiedenen Jahreszeiten mit ihren Eigenschaften. Auch unser Bach ist ein wichtiges Element, an dem verschiedene Naturphänomene beobachtet werden können. „Kinder entwickeln Mengenvorstellungen und erkennen Ziffern.“ Bevor wir den Kindergarten verlassen, wird die Anzahl der Kinder von den Kindern selbst durch Zählen erfasst. So lernen die Kinder spielerisch das Zählen. Außerdem bietet uns die Natur vielfältige Gelegenheiten unterschiedliche Mengen zu erfassen, beispielsweise wenn die Kinder zählen, wie viele Tannenzapfen oder Kastanien sie gesammelt haben. 5. Gefühl und Mitgefühl „Kinder eignen sich Einfühlungsvermögen und Mitgefühl an und agieren bzw. reagieren angemessen.“ Die Kinder entwickeln nicht nur gegenüber ihren Mitmenschen Einfühlungsvermögen, sondern auch gegenüber Tieren. Die Kinder entwickeln durch den häufigen Kontakt zu Tieren eine Wertschätzung für die Tiere und die Natur. „Kinder finden entwicklungsentsprechende Konfliktlösungen.“ Im Kindergarten leben die Kinder in einer Gemeinschaft. Dort treten häufig Meinungsverschiedenheiten und Konflikte, aufgrund unterschiedlicher Interessen, auf. Die Kinder lernen die Konflikte angemessen zu bewältigen.

Page 63: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 63 von 113

6. Sinn, Werte und Religion „Kinder kennen und verstehen die christliche Prägung unserer Kultur.“ Die Kinder lernen die verschiedenen biblischen Geschichten, die Feste und Feiern des Kirchenjahres kennen. Außerdem danken wir Gott vor dem gemeinsamen Frühstück im Gebet. „Kinder tragen zu einem gelingenden Zusammenleben in der Gruppe bei.“ Unsere Gruppe lebt von den vielfältigen Eigenschaften der einzelnen Kinder. Jedes Kind ist einzigartig und bringt sich und seine Ideen in die Gruppe ein. Wir nehmen jedes Kind mit seinen Stärken und Schwächen an. 4.3 Die Eingewöhnung im Kindergarten Die Eingewöhnung in den Kindergarten erfolgt individuell angepasst an jedes Kind. Jedes Kind bringt seinen eigenen „Rucksack“ mit Erfahrungen mit und reagiert individuell auf die Trennungssituation. Die Dauer der Eingewöhnungszeit variiert zwischen 1 - 3 Wochen. In der Eingewöhnung lernt das Kind die Einrichtung, die Kinder und Erzieherinnen kennen. Die Eltern nehmen sich immer mehr zurück und die Erzieherin baut eine Beziehung zum Kind auf. Dann findet der erste Trennungsversuch statt und die Eltern verlassen die Einrichtung. Lässt sich das Kind von der Erzieherin trösten ist der Trennungsversuch gelungen. Die Dauer der Trennung wird täglich erhöht. Wir arbeiten angelehnt an das Berliner Eingewöhnungsmodell von infans. 4.4 Tagesablauf 7.30 Uhr - 8.30 Uhr Freispiel im Kindergarten 8.30 Uhr - 12.30 Uhr Spaziergänge durch den Ort, Besuche auf dem Bauernhof,

Spielen im Waldgrundstück oder im Garten, Zeit für pädagogische Angebote

ca. 9.30 Uhr gemeinsames Vesper 12.30 Uhr - 13.30 Uhr Freispiel im Kindergarten Die Kinder können bis 8.30 Uhr in den Kindergarten gebracht werden. Die Abholzeit beginnt Montag bis Donnerstag um 12.30 Uhr und Freitag ab 13.00 Uhr. 4.5 Wochenablauf Dienstag ab 9.30 Uhr: Singen, Bewegen, Sprechen mit Frau Shams von der

Musikschule Donnerstag ab 8.30 Uhr: Vorschule Am 1. Dienstag im Monat ist Spielzeugtag. An diesem Tag dürfen die Kinder ein Spielzeug von Zuhause mitbringen.

Page 64: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 64 von 113

4.6 Das Frühstück Das gemeinsame Frühstück im Naturkindergarten findet täglich um ca. 9.30 Uhr statt. Die Kinder bringen ihr eigenes gesundes Vesper und ein Getränk mit. Der Naturkindergarten nimmt außerdem am EU-Schulobst und -gemüseprogramm teil und wird regelmäßig mit frischen Obst und Gemüse beliefert. Die Kinder erleben durch das gemeinsame Vesper die Gemeinschaft und die Gruppenzugehörigkeit. Es bietet sich den Kindern die Möglichkeit mit anderen Kindern in Kontakt zu treten und Unterhaltungen zu führen. 4.7 Beobachtung und Dokumentation Die Grundlage der pädagogischen Arbeit ist die Beobachtung der Entwicklungsschritte der Kinder und deren Dokumentation. Dabei werden Stärken und Schwächen der Kinder von den pädagogischen Fachkräften erkannt und eine individuelle Förderung für jedes Kind entwickelt. Für jedes Kind wird ein Portfolio-Ordner geführt. Dieser Ordner dokumentiert ebenfalls die einzelnen Entwicklungsschritte der Kinder. Darin sind beispielsweise Fotos, Lerngeschichten und selbstgemachte Kunstwerke der Kinder enthalten. 4.8 Religiöse Erziehung Die religiöse Erziehung der Kinder im Naturkindergarten Martinsmoos findet in verschiedenen Formen statt. Wir erleben gemeinsam den religiösen Jahresablauf mit den dazugehörigen Festen und Feiern. Dazu gehört beispielsweise die Mitgestaltung eines Erntedankgottesdienstes oder die Gestaltung der Vorweihnachtszeit. Bevor das gemeinsame Frühstück beginnt, danken wir Gott für unsere Speisen im Gebet. Die Kinder sollen durch unsere pädagogischen Angebote ein eigenes Gottesbild und eine eigene Grundhaltung zum christlichen Glauben entwickeln. 4.9 Feste und Feiern Feste und Feiern sind ein fester Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Sie sind ein freudiges und erwartungsvolles Ereignis für die Kinder im Tages- bzw. Wochenablauf.

Page 65: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 65 von 113

Wir feiern verschiedene Feste im Naturkindergarten Martinsmoos. Darunter fallen persönliche Feste und Feiern, beispielsweise Geburtstage und Abschiede, und die Feste und Feiern des Kirchenjahres. Diese werden geprägt von verschiedenen Ritualen und Brauchtümern. Außerdem wird einmal pro Jahr ein großes Fest gemeinsam mit den Eltern gefeiert. 4.10 Partizipation und Beschwerdemanagement Durch das Bundeskinderschutzgesetz wurden die Beteiligungsrechte der Kinder in der Einrichtung (Partizipation) und die Möglichkeit der Beschwerde in persönlichen Angelegenheiten verbindlich eingeführt. Die Kinder sollen als Inhaber der Kinderrechte über diese altersgemäß und in angemessener Art und Weise informiert werden. Partizipation ist im Kern ein demokratietheoretischer Begriff. Er bezieht sich auf das Recht von Menschen zur Teilhabe an Entscheidungen über Angelegenheiten, die ihr Leben betreffen. In unserer Einrichtung bedeutet dies, die Kinder in verschiedene Entscheidungsprozesse miteinzubeziehen. Für die Durchführung und Umsetzung der Partizipation sind die Erzieherinnen verantwortlich. Dies findet in verschiedenen Situationen statt: • Die Kinder wählen die meiste Zeit des Tages ihre Aktivitäten und Spielpartner

selbst. • Spielen, Lernen und Zusammenarbeit mit anderen. • Die Fachkraft handelt Regeln für Abläufe im Tagesgeschehen wie auch Regeln

zur Gestaltung von Kontakten zu anderen Gruppen gemeinsam mit den Kindern aus.

• Die Kinder bringen ihre Ideen in die Planung des Tagesablaufs sowie in die Planung aktueller Angebote und langfristiger Projekte ein.

• Regelmäßig werden Kinderkonferenzen geführt in denen aktuelle Themen besprochen werden. Somit haben die Kinder die Möglichkeit das alltägliche Leben in der Einrichtung mitzugestalten.

• Mitsprache an dem, was wir tun: Die Kinder regen Änderungen des Tagesablaufs auf Grund aktueller Situationen und Interesse an.

• Kinder werden wahrgenommen, akzeptiert und wertgeschätzt. • Beschwerdemanagement bedeutet, dass es Kindern erlaubt ist aus ihrer Sicht

ungerechte Entscheidungen zu hinterfragen und im Nachhinein zu kritisieren. Dadurch wird die Grenze zwischen Beteiligung und pädagogischer Entscheidung deutlich. Dies erfordert von den Fachkräften Respekt gegenüber den Empfindungen der Kinder und die Einsicht, dass es auch von Seiten der Erwachsenen Unvollkommenheit, Fehlverhalten, Misslingen und Verbesserungsmöglichkeiten der Arbeit gibt.

Page 66: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 66 von 113

4.11 Inklusion

„Mit jedem Menschen ist etwas Neues in die Welt gesetzt, was es noch nie gegeben hat, etwas Erstes, Einzigartiges.“

Martin Buber Jeder Mensch ist einzigartig. Dies ist unser Leitsatz für unsere inklusive Arbeit. Wir nehmen alle Kinder an, mit ihren Stärken und Schwächen. Diese eröffnen der Gruppe vielfältige soziale Lernprozesse. Wir akzeptieren jedes Kind mit seiner unterschiedlichen Herkunft, Sprache und all seinen Fähigkeiten. Dadurch lernen die Kinder einen respektvollen Umgang mit ihren Mitmenschen. Alle Kinder sind ein Teil der Gruppe und es wird niemand ausgegrenzt.

Page 67: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 67 von 113

5. Unsere Kooperationspartner Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern ermöglicht uns eine ideale Entwicklungsförderung der Kinder. Es finden verschiedene Formen der Zusammenarbeit zwischen den Kooperationspartnern und dem Kindergarten statt. Dazu gehören Beratungsgespräche, in denen Informationen ausgetauscht und Fachwissen weitergegeben werden. Zu unseren Kooperationspartnern gehören: • Kinderärzte • Gesundheitsamt • Logopäden • Ergotherapeuten • Sprachheilzentrum • Frühförderstelle • Fachberatung • Jugendamt • Grundschule Im Alltag besuchen wir oft verschiedene Höfe und Privatpersonen in Martinsmoos, mit denen wir zusammenarbeiten. Dort lernen die Kinder verschiedene Tiere, deren Haltung und landwirtschaftliche Abläufe kennen. Die Kinder erhalten Wissen über tierische und pflanzliche Produkte und deren Herstellung oder Wachstum. Für das Engagement der Bürgerinnen und Bürger in Martinsmoos sind wir sehr dankbar!

Page 68: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 68 von 113

6. Qualitätsentwicklung und -sicherung Die pädagogische Qualität in unserer Einrichtung umfasst verschiedene Qualitäts-dimensionen: Pädagogische Orientierung oder Orientierungsqualität: Die Orientierungsqualität umfasst die pädagogischen Vorstellungen des Fachpersonals. Dazu gehört auch die Entwicklung von Zielen, Werten und Normen. Die Bildungs- und Erziehungsziele werden unter anderem in der Konzeption der Einrichtung verankert. Diese Qualitätsdimension enthält auch die Reflexion des eigenen Verhaltens. Pädagogische Prozesse oder Prozessqualität: Die Prozessqualität schließt das pädagogische Handeln der Fachkräfte ein. Dazu gehört die zentrale Interaktion zwischen Kind und Erzieher. Auch das Schaffen von Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten für die Kinder durch verschiedene Materialen gehört dazu. Pädagogische Struktur oder Strukturqualität: Diese Qualitätsdimension bezieht sich auf die Rahmenbedingungen. Dazu gehören beispielsweise die personelle Ausstattung, d.h. der Erzieher-Kind-Schlüssel, die Ausbildung des pädagogischen Fachpersonals, die Größe der Gruppe, die Räumlichkeiten und die materielle Ausstattung des Kindergartens. Auch die rechtlichen Bedingungen sind Merkmale der Strukturqualität. Um eine gleichbleibend hohe Qualität in unserer Einrichtung zu sichern werden die Qualitätsmerkmale gemeinsam von dem pädagogischen Personal definiert, umgesetzt, evaluiert und gegebenenfalls überarbeitet.

Page 69: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 69 von 113

Kindergarten Neubulach

Stand: Juni 2016

Page 70: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 70 von 113

Inhaltsverzeichnis 1. Der Kindergarten Neubulach 71 - 72 1.1 Anschrift des Kindergartens 1.2 Öffnungszeiten und Ferien 1.3 Zusammensetzung der Gruppen 1.4 Geschichte des Kindergartens 1.5 Räumlichkeiten 2. Teamarbeit 73 2.1 Teamsitzungen 2.2 Praktikantenarbeit 3. Erziehungspartnerschaft 74 - 75 3.1 Elterngespräche 3.2 Elterninformationen 3.3 Elternabende / Elternbildung 3.4 Elternumfragen 3.5 Elternbeirat 3.6 Mitarbeit der Eltern 4. Pädagogisches Konzept im Bereich der 1 - 3 Jährigen 76 - 80 4.1 Unser Bild vom Kind 4.2 Die Ziele unserer Arbeit 4.3 Die Eingewöhnung in der Kleinkindgruppe 4.4 Tagesablauf und Bildergalerie 4.5 Körperpflege 4.6 Gestaltung des Übergangs Krippe - Kindergarten 5. Pädagogisches Konzept im Bereich der 3 - 6 Jährigen 81 - 86 5.1 Unser Bild vom Kind 5.2 Die Ziele unserer Arbeit 5.3 Die Eingewöhnung im Kindergarten 5.4 Nutzung der Räumlichkeiten 5.5 Tagesablauf 5.6 Die offene Planung im Freispiel 5.7 Naturtage 5.8 Das Frühstück 6. Pädagogische Aspekte für Kindergarten und Kleinkindgruppe 87 - 89 6.1 Beobachtung und Dokumentation 6.2 Religiöse Erziehung 6.3 Feste und Feiern 6.4 Partizipation & Beschwerdemanagement 6.5 Inklusion 7. Unsere Kooperationspartner 90 8. Qualitätsentwicklung und -sicherung 91 8.1 Qualitätsziele 8.2 Überprüfbare Kriterien

Page 71: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 71 von 113

1. Der Kindergarten Neubulach 1.1 Anschrift des Kindergartens Kindergarten Neubulach Mathildenstraße 5/1 75387 Neubulach Tel.: 07053 / 6224 Kindertageseinrichtung Tel.: 07053 / 6224 Kleinkindbetreuung Tel.: 07053 / 3931140 E-Mail: [email protected] 1.2 Öffnungszeiten und Ferien Die Kleinkindgruppe ist Montag bis Donnerstag von 07:00 Uhr bis 16:30 Uhr Freitag von 07:00 Uhr bis 15:00 Uhr geöffnet. Die Regelgruppe des Kindergartens ist Montag bis Freitag von 8:00 Uhr bis 12:30 Uhr Montag bis Mittwoch von 14:00 Uhr bis 16:30 Uhr geöffnet. Die Ganztagesgruppe des Kindergartens ist Montag bis Donnerstag von 7:00 Uhr bis 16:30 Uhr Freitag von 7:00 Uhr bis 15:00 Uhr geöffnet. 1.3 Zusammensetzung der Gruppen Im Kindergartenbereich befinden sich eine Regelgruppe und eineinhalb Ganztagesgruppen. Im Kleinkindbereich befindet sich eine Ganztagesgruppe. 1.4 Geschichte des Kindergartens Der Kindergarten Neubulach existiert bereits seit den Kriegsjahren. Bis 1990 war er im Gebäude der Julius-Heuss-Straße 15 untergebracht. Der zweigruppige Kindergarten reichte wegen der ansteigenden Kinderzahlen nicht aus. Um neue Platzkapazitäten zu schaffen wurde ein neues Gebäude auf der angrenzenden Gemarkung hinter der Mathildenschule erbaut. Der Umzug in die neuen Kindergartenräume fand im Herbst 1990 statt. 1997 wurde ein weiterer Gruppenraum angebaut in dem dann 2006 die Kleinkindgruppe eröffnet hat.

Page 72: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 72 von 113

1.5 Räumlichkeiten Der Kindergarten Neubulach besteht aus einem Gebäude in Halbkreisform. Die Kindergartengruppen befinden sich auf der linken, und die Kleinkindgruppe auf der rechten Seite. Im Kindergartenbereich gibt es 3 Gruppenräume, einen Bewegungs- und Schlafraum, einen Materialraum, 3 Küchen, 2 Büros und einen Wasch- und Toilettenraum. Im Kleinkindbereich befinden sich ein Gruppenraum, eine Küche, ein Schlafraum, ein Materialraum und ein Wasch- und Toilettenraum.

Page 73: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 73 von 113

2. Teamarbeit 2.1 Teamsitzungen In unseren wöchentlichen Teamsitzungen bringen sich alle Mitarbeiter/innen mit ihren Stärken und Fähigkeiten ein. Wir tauschen gegenseitig Ideen und Erfahrungen aus und planen: • Organisatorische Angelegenheiten wie: Feste, Termine, Angebote • Dienstplan- und Vertretungsplangestaltung • Trägerinformationen • Austausch über aktuell anstehende Themenkomplexe und Besonderheiten • Informationen über Kooperationen wie: Schule, Elternbeirat, Förderstellen,

Fortbildungen, Fachberatung, örtliche Vereinsarbeit usw. • Reflektionen und Verbesserungen der Tagesabläufe und Regeln • Austausch über praktische Erfahrungen und Ideen • konzeptionelle Fragen und Änderungen Wir streben einen partnerschaftlichen Umgang an, der von Kreativität, gegenseitiger Unterstützung, aber auch von Konfliktbereitschaft geprägt ist. Ehrlichkeit und Offenheit spielen dabei eine wichtige Rolle. Hieraus resultiert eine spürbare Freude an der Arbeit, die sich im Umgang mit den Kindern und deren Eltern, aber auch in einer abwechslungsreichen Gestaltung des Kindergartenjahres widerspiegelt. Unser Ziel ist es, mit den Kindern eine schöne und erlebnisreiche Zeit zu verbringen, sie in ihrer Entwicklung zu begleiten und ihre Bedürfnisse und Interessen zu vertreten. Ebenso ein fester Bestandteil unserer Arbeit ist der regelmäßige Besuch von Fort- und Weiterbildungen. Daraus entwickeln sich neue Impulse für die pädagogische Arbeit. 2.2 Praktikantenarbeit Immer wieder wird unsere Einrichtung von Praktikanten besucht. Schulpraktikanten sind nur ein paar Tage bzw. eine Woche im Kindergarten. Praktikanten, die eine Ausbildung als Erzieher/Erzieherin machen, kommen für ein Jahr tageweise in die Einrichtung. Diese Praktikanten absolvieren ihre Ausbildung an einer Fachschule für Sozialpädagogik und es finden in diesem Zusammenhang immer wieder Lehrproben statt. Praktikanten sind bei den Kindern meist sehr beliebt und wir freuen uns immer wieder, ein neues Gesicht in der Einrichtung begrüßen zu können. Wenn Praktikanten in die Einrichtung kommen erfahren Sie dies durch einen Aushang an der roten Infowand.

Page 74: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 74 von 113

3. Erziehungspartnerschaft Eine funktionierende Elternarbeit ist die Voraussetzung dafür, die Kinder entsprechend ihren Bedürfnissen fördern zu können. Als Experten der familiären Lebenswelt sind wir auf Ihre Mitarbeit angewiesen. 3.1 Elterngespräche Bevor Ihr Kind den Kindergarten besucht, findet das sogenannte Erstgespräch statt. Dies dient dazu den Kindergarten und uns kennenzulernen. Gerne können Sie Ihr Kind dazu mitbringen. Unter anderem werden die Eingewöhnung und Schnuppertage besprochen. Die wichtigsten Informationen und eine Übersicht der Mitarbeiter finden sie in unserem Info-Heft, dass sie beim Erstgespräch bekommen. Ist Ihr Kind dann bei uns, findet einmal im Jahr ein Eltern- bzw. Entwicklungsgespräch anhand von gezielten Beobachtungssituationen, sowie Informationen über den Entwicklungsstand Ihres Kindes, statt. Die alltäglichen „Tür -und Angelgespräche“, wenn das Kind gebracht oder abgeholt wird, ist ebenso ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Sie können uns z.B. mitteilen, dass Ihr Kind heute früher geholt wird oder schlecht geschlafen hat und heute ausruhen soll. 3.2 Elterninformationen Im Eingangsbereich befindet sich eine rote Magnetwand an der wir z.B. Informationsbriefe zu Terminen, Aushänge, fehlende Erzieher/innen, neue Mitarbeiter sowie ein Monatsausblick aufhängen. Jeder Elternbrief wird per E-Mail an die Eltern geschickt. Zusätzlich hängen diese noch an unserer roten Pinnwand aus. 3.3 Elternabende / Elternbildung Am Anfang eines neuen Kindergartenjahres findet der Informationselternabend statt. Themen dabei sind u.a.: Wahl der Elternbeiräte, Vorstellung verschiedener Projekte, Neuigkeiten und Veränderungen, Vorstellung der neuen Teammitglieder. Der zweite Abend ist themenorientiert, je nach Interesse und Bedarf der Eltern. Die Stärkung der Erziehungskompetenz in einem bestimmten Bereich steht an diesem Abend im Vordergrund.

Page 75: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 75 von 113

3.4 Elternumfragen Mindestens einmal im Jahr findet eine schriftliche Bedarfsanalyse statt, um Wünsche und Bedürfnisse der Eltern zu erfassen und darauf aufbauend die pädagogische Arbeit planen zu können. 3.5 Elternbeirat Der Elternbeirat wird von allen Eltern gewählt. Er vertritt die Interessen der Eltern und kooperiert mit dem Erzieherteam. Die Elternvertreter wählen aus ihrer Mitte einen Vorsitzenden mit Stellvertreter. Je nach Bedarf findet mindestens zwei Mal im Jahr eine Elternbeiratssitzung statt. Der enge Kontakt und Austausch mit dem Elternbeirat ist uns sehr wichtig und wir versuchen ihn in bevorstehende Veränderungen und Entwicklungen miteinzu-beziehen. 3.6 Mitarbeit der Eltern Die Mitarbeit der Eltern ist sehr erwünscht und Sie können sich auf unterschiedlichste Weise einbringen z.B. durch: • Mitorganisation von Festen • Mitarbeit bei Projekten • Begleitung bei Ausflügen • Unterstützung bei der Raum- und Gartengestaltung • u.v.m. Es ist wichtig, unsere Arbeit und unser Vorhaben für Sie als Eltern durchschaubar und transparent zu machen. Genauso sind wir auch offen für Fragen, Anregungen und konstruktive Kritik.

Page 76: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 76 von 113

4. Pädagogisches Konzept im Bereich der 1 - 3 Jährigen 4.1 Unser Bild vom Kind

„Vergleiche nie ein Kind mit dem Anderen, sondern immer nur mit sich selbst.“

Pestalozzi Das Kind ist Akteur seiner eigenen Entwicklung, dass sich aktiv die Umwelt erschließt, aneignet und gestaltet und zwar bereits ab der Geburt. Dies geschieht im Spiel. Spielen ist die dem Kind eigene Art, sich mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen, sie zu erforschen, zu begreifen, zu erobern. Bei dieser scheinbar so mühelos, dem inneren Antrieb folgend, oft in die Sache versunkenen Beschäftigung durchläuft das Kind die wichtigsten Lern- und Entwicklungsprozesse der frühen Lebensjahre. Das bedeutet: Wer das kindliche Spiel fördert, fördert die Entwicklung des Kindes. Als Grundlage unserer Arbeit sehen wir das Kind als einzigartig an. Wir stärken und fördern das Kind und respektieren es in seiner Persönlichkeit. Es ist notwendig, sich dem Kind voll zuzuwenden, seine individuellen Bedürfnisse wahrzunehmen und zu unterstützen, ihm Wertschätzung, Respekt und Achtsamkeit entgegenzubringen. Denn jedes Kind ist vollkommen. Bildung und Erziehung geschieht im Dialog. In unserer pädagogischen Arbeit verstehen wir uns als Partner der Kinder und legen Wert auf einen respektvollen und wertschätzenden Umgang. Wir orientieren uns grundsätzlich an den Stärken der Kinder und begleiten und fördern ihre Entwicklung, indem wir Lernimpulse setzen und unsere pädagogische Arbeit durch Beobachtungen reflektieren. In unserer Vorbildfunktion begegnen wir den Kindern stets auf eine feinfühlige, liebevolle Weise. Wir geben den Kindern durch unser authentisches Verhalten und eine klare Ausdrucksweise einen Orientierungsrahmen für ein gelingendes Miteinander. 4.2 Die Ziele unserer Arbeit Die Kleinkindbetreuung ist ein familienergänzendes und familienunterstützendes sozialpädagogisches Angebot zum Wohl des Kindes. Sie bietet Familien die Möglichkeit ihr Kind pädagogisch und in der Gemeinschaft mit Gleichaltrigen betreuen zu lassen. Der pädagogischen Arbeit liegt ein entwicklungs- und situationsorientierter Ansatz zu Grunde. Die Einrichtung orientiert sich an den individuellen Gegebenheiten und Erfordernissen der Familien und Kinder. Im Spannungsfeld zwischen Abhängigkeit und Eigenständigkeit, zwischen „Alleine!“ und „Hilf mir!“ entwickelt das Kleinkind seine Persönlichkeit und seine sozialen Kompetenzen.

Page 77: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 77 von 113

Ein sensibler Bereich im Krippenalter ist der Erwerb der Sprache. Diese entscheidende Phase des Spracherwerbs erfordert von allen Beteiligten einen bewussten Umgang mit ihr und ein fundiertes Wissen über die Sprechentwicklung. Die Sprachkompetenz wirkt sich auf alle weiteren Kompetenzen aus und kann in allen weiteren Bereichen im Alltag gefördert werden. Durch das Zusammensein mit anderen Kindern unterstützen wir den Aufbau der sozialen Kompetenz. In der Auseinandersetzung mit dem DU entwickelt und festigt sich das ICH. Das Kind erlebt und erkennt eigene Grenzen, lernt Regeln kennen und entwickelt so sein Regelverständnis und allgemeine Verhaltensnormen Die emotionale Kompetenz wird gefestigt durch das Erleben von Geborgenheit, Sicherheit und Zuverlässigkeit, die die vertrauten Bezugspersonen vermitteln. Das bewusste Wahrnehmen und Benennen von Gefühlen und Körperwahrnehmungen und das Reagieren der Erwachsenen auf diese, ermöglicht es dem Kind einen Bedürfnisaufschub zu entwickeln. Bewegung als Motor des Lernens zeigt sich besonders in der Entwicklung der physischen Kompetenz. Eine vielseitige Förderung und Unterstützung der Kinder bei der Entdeckung ihrer unzähligen körperlichen Ausdrucksmöglichkeiten ist wichtig für die ganzheitliche Entwicklung des Kindes. Der Aufbau kognitiver Kompetenz ermöglicht die Auseinandersetzung mit der Umwelt, mit den umgebenden Materialien und Phänomenen. Diese Auseinandersetzung ist Aufgabe der Erzieherin. Räumlichkeiten Es gibt einen Gruppenraum, eine Küche, einen Sanitärbereich mit Wickelmöglichkeit und einen Ruheraum. Die Mahlzeiten werden in der Küche eingenommen. Der Ruheraum befindet sich neben der Küche. Hier steht für jedes Kind ein Bettchen bereit, wo es sich je nach Schlafbedarf zurückziehen kann. Der Gruppenraum ist altersentsprechend in verschiedene Aktionsbereiche aufgeteilt. Es gibt eine Puppenecke, eine Bauecke, eine Kuschelecke und ein Kuschelkörbchen, sowie eine Höhle zum Zurückziehen. Die Kuschelecke ist über eine Treppe zu erreichen, die mit einer kleinen Türe gesichert ist. Im Gruppenraum befindet sich auch ein kleiner Kreativbereich. Dort können die Kinder malen, experimentieren oder kneten. Im Garten befindet sich ein abgegrenzter Bereich für Krippenkinder. Ruheraum

Page 78: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 78 von 113

4.3 Die Eingewöhnung in der Kleinkindgruppe Um Ihrem Kind den Einstieg in den Kindergarten-Alltag zu erleichtern, haben wir ein Konzept zur sanften Eingewöhnung in Anlehnung an das Berliner Modell erarbeitet. Dabei spielt Ihre Unterstützung als vertraute und geliebte Bezugsperson/en eine wichtige Rolle. Erfahrungsgemäß dauert die Eingewöhnungszeit 2 - 4 Wochen. Es kann kürzer aber auch länger dauern, bis Ihr Kind sich an den Tagesablauf und die neue Situation gewöhnt hat. Wichtige Grundsätze haben wir für Sie aufgeschrieben, um Ihnen und Ihrem Kind den Start in den Kindergarten-Alltag zu erleichtern:

Alle wichtigen Informationen wie, „Was benötigt mein Kind im Kindergarten?“ finden Sie im Informationsheft, das Sie bei Ihrem Erstgespräch mit der Bezugserzieherin bekommen. Bei diesem Gespräch werden Sie ausführlich über die Eingewöhnung informiert. 4.4 Tagesablauf und Bildergalerie 7.00 - 9.30 Uhr Ankommensphase Die Kinder kommen in die Einrichtung. Wer möchte kann bis 9.00 Uhr frühstücken. 9.30 Uhr Gemeinsames Frühstück. Das Frühstück beginnen wir mit einem Tischspruch. Bei der Zubereitung ist uns wichtig, dass die Ernährung ausgewogen, vitaminreich und abwechslungsreich ist. Angeboten wird zum Beispiel Gemüse, Obst und Brot und verschiedene Brotaufstriche. Zum Trinken bieten wir Wasser, Saftschorle und Tee an. 10.00 - 11.00 Uhr Freispiel Die Kinder spielen im Gruppenraum und es finden Freispielangebote statt. 11.15 Uhr Sitzkreis Der Sitzkreis wird mit einem gemeinsamen Begrüßungslied begonnen. Danach werden Fingerspiele, Kreisspiele usw. durchgeführt. Die Kinder werden in den Ablauf aktiv miteinbezogen.

1. - 5. Tag Kennen lernen (Haus, Kinder, Erzieher/innen) Erzieher/in hält sich noch zurück, macht Spielangebote.

5. - 10. Tag Eltern nehmen sich immer mehr zurück. Anwesenheitsstd. in der Einrichtung erhöhen. Erste Trennungsversuche möglich.

Frühestens ab 6. Tag Trennungsversuch Die Mutter oder der Vater verlässt für eine vereinbarte Zeit den Raum. Lässt sich das Kind trösten, ist der Trennungsversuch gelungen. Wenn die Bezugsperson zurückkommt, ist der Kindergartentag beendet. Am nächsten Tag kann die Dauer der Trennung ausgedehnt werden.

Page 79: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 79 von 113

Dann gehen wir in den Garten oder spazieren. Jeden Donnerstag gehen wird nach dem Frühstück und einem kurzen Sitzkreis in die Turnhalle. Dort können die Kinder toben und springen. Die jeweils leitende Erzieherin führt ein gezieltes Bewegungsangebot durch. 12.00 - 12.30 Uhr Gemeinsames Mittagessen. Anschließend an das Mittagessen ist die Schlafenszeit. Auf die Schlafbedürfnisse der einzelnen Kinder wird je nach Bedarf Rücksicht genommen. Beim Einschlafen werden die individuellen Gewohnheiten des Kindes berücksichtigt. Am Nachmittag ist Zeit für das Freispiel und Freispielangebote. 15.30 Uhr Mittagsimbiss Es wird Obst und Gemüse angeboten. Ebenso können die Kinder ihr eigenes Vesper essen. 15.45 Uhr Aufräumen und anziehen Es wird in den Garten gegangen. Ab 16.15 Uhr ist Abholzeit. Bildergalerie Um den Eltern einen besseren Einblick in das tägliche Gruppengeschehen zu ermöglichen, hängt eine Bildergalerie aus. Dort ist zu sehen, was bei uns gelaufen ist und was erlebt wurde. 4.5. Körperpflege Das körperliche Wohlbefinden spielt für die gesunde Entwicklung der Kinder eine große Rolle. Wir orientieren uns deshalb an den „Grundlagen der beziehungsvollen Pflege“ von Emmi Pikler. Das Wickeln und andere Pflegesituationen erfahren die Kinder als liebevolle und positive Zuwendung. Die einzelnen Handlungen werden von der Erzieherin vorher angekündigt. Sie passt sich dem Tempo des Kindes an und lässt Raum für Kooperation. 4.6 Gestaltung des Übergangs Krippe - Kindergarten Vor dem Übergang in den Kindergarten findet ein Gespräch mit der Bezugserzieherin des Kindergartens statt. Die Bezugserzieherin erzählt über die Gestaltung des Übergangs und kann offene Fragen beantworten. 10. Gemeinsam mit einer Fachkraft aus der Kleinkindgruppe besucht das Kind ein

paar Mal die Drei- bis Sechsjährigen. 11. Die Bezugserzieherin im Kindergarten, schaut nach dem Kind und ist

Ansprechpartner für uns und die Eltern.

Page 80: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 80 von 113

12. Das Kind bleibt auch kurze Zeit ohne Krippenfachkraft im Kindergarten. 13. Die Kleinkindgruppe bereitet die Kinder durch Gespräche, Bilderbücher etc. auf

den Wechsel der Gruppe vor. 14. Es findet ein Elterngespräch zum Abschluss der Krippenzeit statt. 15. Meistens feiern die Kinder ihren Geburtstag/Abschied noch in der

Kleinkindgruppe. 16. Es findet ein Austausch zwischen den Fachkräften über das Kind statt. Schon während des Kindergartenjahres pflegen Kindergarten und Kleinkindgruppe einen sehr offenen Umgang miteinander. Immer wieder besuchen die Kindergartenkinder die Kleinkindgruppe und umgekehrt. Auch im Garten begegnen wir uns jeden Tag und besuche uns in den jeweiligen Bereichen. Ebenso werden Feste oder besondere Tage miteinander gefeiert und verbracht.

Page 81: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 81 von 113

5. Pädagogisches Konzept im Bereich der 3 - 6-Jährigen 5.1 Unser Bild vom Kind Der neugeborene Mensch kommt als „kompetenter Säugling“ zur Welt und ist Konstrukteur seiner individuellen Entwicklung. Als Neugeborene verfügen Kinder schon über Grundfähigkeiten, um Denkprozesse zu entwickeln; was ihnen dabei jedoch fehlt, ist die Erfahrung. Sie streben mit allen Sinnen danach, Erfahrungen zu machen. Diese verknüpfen und vernetzen sie so miteinander, dass neue Lernerfahrungen auf bereits gespeicherte und verarbeitete aufbauen und für das Kind dadurch selbst nachvollziehbar werden. Kinder gestalten ihre Bildung und Entwicklung von Geburt an aktiv forschend mit. Jedes Kind unterscheidet sich dabei von anderen Kindern durch seine Persönlichkeit, seine Individualität, seine Stärken und Schwächen, Vorlieben und Neigungen sowie seine Entwicklungsschritte. Folgende Punkte erachten wir deshalb als sehr wichtig beim Umgang mit den Kindern: Kinder wollen … • Eine Wertschätzung ihrer Selbst die zu einer Entwicklung der eigenen Identität

führt. • ernstgenommen werden. • Die Einbeziehung bei Entscheidungen und im Alltag. • Eine Bezugsperson bzw. Vertrauensperson. • Selbständiges Spielen und Experimentieren. • Liebevolle und vor allem ausgewählte, lobende Worte und Anerkennung. • Sich ausdrücken, mitteilen sowie Raum für ihre Gefühle. • Struktur und Regeln im Tagesablauf die ihnen Sicherheit und Konstanz geben. • Freiräume um sich entfalten zu können. • Selbständig denken und danach handeln. • Das seine Erfahrungen, Interessen und Bedürfnisse respektiert werden. • Zeit und Raum zum Erforschen. • Ermutigt und bestätigt werden. • Das Gruppengefühl in der kleinen sowie großen Gruppe erleben. • Verantwortung übernehmen. 5.2 Die Ziele unserer Arbeit Unser Ziel ist es, jedes einzelne Kind individuell und gemäß seiner persönlichen Entwicklung zu fördern, indem unsere qualifizierten pädagogischen Mitarbeiterinnen dafür Situationen schaffen, in denen es ideale Möglichkeiten findet, sich gemeinsam mit anderen Kindern und Erwachsenen selbstbestimmt, kreativ und fantasievoll mit seiner Realität auseinanderzusetzen und adäquate Spiel- und Lernformen selbst zu finden. Dabei lernt das Kind Freundschaften zu schließen, selbstständig und in geborgener Atmosphäre die Welt zu erforschen und das Vertrauen zu seinen Bezugspersonen aufzubauen.

Page 82: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 82 von 113

Zusammenfassend sind das: • Förderung von Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl und Selbstsicherheit • Förderung der Selbstständigkeit • Förderung des Sozialverhaltens • Förderung der Kritikfähigkeit und Widerstandskraft (Resilienz) • Förderung der Kreativität und Fantasie • Förderung der Grob- und Feinmotorik • Förderung der sprachlichen Fähigkeiten • Förderung der Lernbereitschaft • Förderung der Gesundheitskompetenzen: Ernährung, Körperbewusstsein,

Bewegung • Erleben von Festen, Feiern und biblischen Geschichten • Erleben der Natur 5.3 Die Eingewöhnung im Kindergarten Um Ihrem Kind den Einstieg in den Kindergarten-Alltag zu erleichtern, haben wir ein Konzept zur sanften Eingewöhnung in Anlehnung an das Berliner Modell erarbeitet. Dabei spielt Ihre Unterstützung als vertraute und geliebte Bezugsperson/en eine wichtige Rolle. Erfahrungsgemäß dauert die Eingewöhnungszeit 2 - 4 Wochen. Es kann kürzer aber auch länger dauern, bis Ihr Kind sich an den Tagesablauf und die neue Situation gewöhnt hat. Wichtige Grundsätze haben wir für Sie aufgeschrieben, um Ihnen und Ihrem Kind den Start in den Kindergarten-Alltag zu erleichtern:

Alle wichtigen Informationen wie, „Was benötigt mein Kind im Kindergarten?“ finden Sie im Informationsheft, das Sie bei Ihrem Erstgespräch mit der Bezugserzieherin bekommen. Bei diesem Gespräch werden sie ausführlich über die Eingewöhnung informiert.

1.-5. Tag Kennen lernen (Haus, Kinder, Erzieher/innen) Erzieher/in hält sich noch zurück, macht Spielangebote.

5.-10. Tag Eltern nehmen sich immer mehr zurück. Anwesenheitsstd. in der Einrichtung erhöhen. Erste Trennungsversuche möglich.

Frühestens ab 6. Tag Trennungsversuch Die Mutter oder der Vater verlässt für eine vereinbarte Zeit den Raum. Lässt sich das Kind trösten, ist der Trennungsversuch gelungen. Wenn die Bezugsperson zurückkommt, ist der Kindergartentag beendet. Am nächsten Tag kann die Dauer der Trennung ausgedehnt werden.

Page 83: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 83 von 113

5.4 Nutzung der Räumlichkeiten Unsere 3 Gruppenräume sind folgendermaßen aufgeteilt: Es gibt eine Kreativwerkstatt mit Malutensilien, Staffeleien, einer Werkbank und einem Sandtisch. Unser Bauraum ist mit verschiedensten Materialien wie: Bauklötze, Lego, Naturmaterialien, Autos, Grießtisch usw. ausgestattet. Das Traumland lockt mit Steckspielen, Tischspielen, Bügelperlen, einem Maltisch, einem Sofa mit Leseecke, einer Puppenecke und noch einiges mehr. Zusätzlich haben wir noch einen Bewegungs- und Schlafraum. Vormittags und nachmittags nutzen ihn die Kinder zum Bauen mit den großen Bewegungsbausteinen, zum Toben und Springen und in der Mittagszeit ist er ein Schlafraum, in dem die Kinder mit ruhiger Musik oder Geschichten schlafen und ausruhen können. Immer montags ab 8 Uhr nutzt ihn Frau Shams für das Projekt „singen-bewegen-sprechen“ (SBS) mit den Kindern. Im Flur befindet sich momentan ein Spielbereich zum Höhlen bauen. Je nach Interessen der Kinder wird dieser Bereich immer wieder umgestaltet. Im Kindergarten gibt es 3 Küchen. Alle werden zum Mittagessen für die Ganztageskinder genutzt. Die gelbe Küche ist die zentrale Küche. Dort findet jeden morgen das freie Vesper statt. Zusätzlich zum eigenen Vesper können die Kinder sich an der Obst- und Gemüseauswahl unseres Schulobstes bedienen, das wir jede Woche frisch bekommen.

Page 84: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 84 von 113

Unser großer Garten bietet zusätzlich noch einige Spielmöglichkeiten. Schaukeln, Rutschen, Sandkästen, der Kletterturm und noch einiges mehr, laden zum Spielen ein. 5.5 Tagesablauf Die Bringzeit endet um 9.15 Uhr. Ab 8 Uhr sitzt eine Erzieherin im Flur (Flurdienst) und begrüßt Kinder und Eltern. Alles Wichtige, wie eine frühere Abholzeit, werden ihr mitgeteilt. Die Erzieherin trägt die Informationen in ein Buch ein, so können alle Erzieherinnen das Wichtigste nachlesen.

Ganztagesgruppe Regelgruppe 7.00 Uhr - 8.00 Uhr Bringzeit und Freispiel in 1 Gruppe 8.00 - 10.30 Uhr 8.00 - 10.30 Uhr Freispiel in den Räumen Freispiel in den Räumen 10.30 - 11.00 Uhr 10.30 - 11.00 Uhr Morgenkreis Morgenkreis 11.00 - 12.15 Uhr 11.00 - 12.15 Uhr Garten, Spaziergang, Freispiel Garten, Spaziergang, Freispiel 12.15 - 13.00 Uhr 12.15 - 12.00 Uhr Mittagessen Abholzeit 13.00 - 14.00 Uhr schlafen, leises spielen 14.00 - 16.15 Uhr 14.00 - 16.15 Uhr Freispiel Freispiel 16.15 - 16.30 Uhr 16.15 - 16.30 Uhr Abholzeit Abholzeit

Page 85: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 85 von 113

Wochenprogramm Die Kinder teilen sich in 3 Stuhlkreisgruppen auf. Schäfchen, Kängurus und Gorillas Montag Frau Shams von der Musikschule (SBS) + Turnen: Gorillas Dienstag Turnen: Kängurus Mittwoch Maxi-Treff Donnerstag Freitag Turnen: Schäfchen 5.6 Die offene Planung im Freispiel Bewusst haben wir nicht die ganze Woche der Kinder verplant um genügend Spielraum für spontane Aktivitäten und Ideen der Kinder zu haben die während des Freispiels stattfinden. Selbstbestimmtes Spiel ist für die ganzheitliche Entwicklung des Kindes ganz entscheidend. Deshalb beginnt unser Tag im Kindergarten mit dem sogenannten Freispiel. Dabei entscheiden die Kinder in welchem Raum sie spielen möchten. In dieser Zeitspanne im Tagesablauf wählen die Kinder in möglichst freier Selbstbestimmung ihre Tätigkeit aus und gehen spontan aufbrechenden Spielbedürfnissen nach. Sie suchen sich ihr Spielmaterial und ihre Spielpartner allein aus, setzen sich selbst Ziele und Spielaufgaben und bestimmen von sich aus Verlauf und Dauer eines Spieles. Während des Freispiels finden immer wieder Angebote statt die die Kinder wahrnehmen können oder auch nicht! 5.7 Naturtage Für die Kinder hat das Erleben von Natur eine große Bedeutung. Sie ermöglicht den Kindern eine Fülle von Wahrnehmungen und Erlebnissen. Mehrmals im Jahr finden deshalb Naturtage statt. Vor Ort werden die Natur und die Tiere erkundet, wie beispielsweise die Imkerei oder der Entenweiher. Diese Naturtage werden entweder eine Woche im Voraus durch einen Aushang an der roten Pinnwand angekündigt oder erfolgen spontan. 5.8 Das Frühstück Vormittags ab 7:00 Uhr bis 10:15 Uhr findet bei uns das freie Vesper statt. Wenn die Kinder Hunger haben, gehen sie in die gelbe Küche zum vespern. Das Frühstück wird immer von einer FSJ oder einer Fachkraft betreut. Spätestens um 9:45 Uhr erinnern wir die Kinder mit einer Klingel an eine kleine Pause, sodass jeder am Vormittag etwas gegessen hat.

Page 86: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 86 von 113

Die Kinder bringen jeden Tag ein Vesper mit. Zum Trinken wird Wasser im Kindergarten angeboten. Wer etwas anderes trinken möchte sollte eine gefüllte Trinkflasche mitbringen. Bitte achten Sie bei der Zubereitung des Vespers auf gesunde und vollwertige Nahrungsmittel. Schokolade, andere Süßigkeiten oder süßes Gebäck sollten nicht mitgebracht werden. Zusätzlich stehen ihnen verschiedene Obst- und Gemüsesorten aus dem Schulobstprogramm zur Verfügung. Die Erzieherinnen schneiden es zusammen mit den Kindern und können dann essen, was ihnen schmeckt. Je nach Jahreszeit können wir auch unser eigenes Gemüse aus unserem Gemüsebeet ernten und beim Frühstück anbieten.

Page 87: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 87 von 113

6. Pädagogische Aspekte für Kindergarten und Kleinkindgruppe 6.1 Beobachtung und Dokumentation • Die Beobachtung des Kindes und das Dokumentieren seiner Entwicklung bilden

die Grundlage für die Entwicklungsgespräche mit den Eltern. • Jedes Kind mit seinen Stärken, Schwächen und Interessen findet Beachtung.

Auch ein eventueller Förderbedarf wird frühzeitig erkannt. • Für jedes Kind wird ein Portfolioordner geführt, der mit Bildern, Briefen und kleinen

Berichten die Zeit in der Einrichtung dokumentiert. • Beobachtung und Dokumentation sind unter anderem Ausgangspunkt für die

Planung und Umsetzung unserer pädagogischen Arbeit. 6.2 Religiöse Erziehung Es ist uns wichtig, dass die Kinder eine positive Grundeinstellung und Vertrauen in das Leben entwickeln. Wir möchten ihnen eine Sinn- und Wertorientierung auf der Basis des christlichen Glaubens vermitteln. Konkrete Umsetzung in der Praxis 1. Beziehungsvolle, achtsame Pflege und Zuwendung mit sprachlicher Begleitung.

In dieser Interaktion macht das Kind religiöse Urerfahrungen. Es fühlt sich geborgen, wertvoll und es erfährt „Ich kann mich auf Dich verlassen“

2. Rituale geben Sicherheit und Orientierung, hier bin ich geborgen (z.B. Gebet vor dem Essen, Singkreis).

3. Religiöse Bücher im Freispiel 4. Biblische Geschichten, Bewegungsspiele, Lieder 5. Religiöse Feste feiern (z.B. Erntedank, Adventszeit) 6. Achtsamer Umgang miteinander, Gemeinschaft erleben (z.B. beim Essen und Feiern) 7. Die Welt in der wir leben (Gottes Schöpfung) schätzen und lieben lernen 6.3 Feste und Feiern Feste und Feiern sind ein wichtiger Bestandteil der Kindergartenarbeit. Sie fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl und bringen Freude und Beständigkeit mit sich. Je nach Situation wird mit oder ohne Eltern gefeiert. Im Rahmen des Kindergartenbetriebes werden diese Feste entweder in jeder Gruppe oder mit allen Gruppen gemeinsam gefeiert. Die Feste des Kirchenjahres (Advent, Weihnachten, Ostern und Erntedank) werden ebenso gefeiert, wie Muttertag, das Sommerfest und Tage mit persönlicher Bedeutung, zum Beispiel Geburtstag oder Verabschiedung.

Page 88: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 88 von 113

6.4 Partizipation & Beschwerdemanagement Durch das Bundeskinderschutzgesetz wurden die Beteiligungsrechte der Kinder in der Einrichtung (Partizipation) und die Möglichkeit der Beschwerde in persönlichen Angelegenheiten verbindlich eingeführt. Die Kinder sollen als Inhaber der Kinderrechte über diese altersgemäß und in angemessener Art und Weise informiert werden. Partizipation ist im Kern ein demokratietheoretischer Begriff. Er bezieht sich auf das Recht von Menschen zur Teilhabe an Entscheidungen über Angelegenheiten, die ihr Leben betreffen. In unserer Einrichtung bedeutet dies, die Kinder in verschiedene Entscheidungsprozesse miteinzubeziehen. Für die Durchführung und Umsetzung der Partizipation sind die Erzieherinnen verantwortlich. Dies findet in verschiedenen Situationen statt: • Die Kinder wählen die meiste Zeit des Tages ihre Aktivitäten und Spielpartner

selbst. • Spiel, Lernen und Zusammenarbeit mit Anderen. • Die Fachkraft handelt Regeln für Abläufe im Tagesgeschehen wie auch Regeln

zur Gestaltung von Kontakten zu anderen Gruppen gemeinsam mit den Kindern aus.

• Die Kinder bringen ihre Ideen in die Planung des Tagesablaufs, sowie in die Planung aktueller Angebote und langfristiger Projekte ein.

• Regelmäßig werden Kinderkonferenzen geführt in denen aktuelle Themen besprochen werden. Somit haben die Kinder die Möglichkeit das alltägliche Leben in der Einrichtung mitzugestalten.

• Mitsprache an dem, was wir tun: Die Kinder regen Änderungen des Tagesablaufs auf Grund aktueller Situationen und Interesse an.

• Kinder werden wahrgenommen, akzeptiert und wertgeschätzt. Beschwerdemanagement bedeutet, dass es Kindern erlaubt ist aus ihrer Sicht ungerechte Entscheidungen zu hinterfragen und im Nachhinein zu kritisieren. Dadurch wird die Grenze zwischen Beteiligung und pädagogischer Entscheidung deutlich. Dies erfordert von den Fachkräften Respekt gegenüber den Empfindungen der Kinder und die Einsicht, dass es auch von Seiten der Erwachsenen Unvollkommenheit, Fehlverhalten, Misslingen und Verbesserungsmöglichkeiten der Arbeit gibt. Immer wieder findet im Morgenkreis eine Austauschrunde statt, in der sich die Kinder über Dinge, die ihnen Missfallen, beschweren können. Sollte der Morgenkreis für ein Anliegen eines Kindes aus verschiedenen Gründen nicht der richtige Rahmen sein werden dem Kind andere geschützte Räume zur Verfügung gestellt und somit verschiedene Wege und Möglichkeiten verdeutlicht. Die Beschwerdeperson ist immer eine Fachkraft aus der Einrichtung und somit allen Kindern vertraut und bekannt.

Page 89: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 89 von 113

6.5 Inklusion Inklusion schließt Wandel ein. Es ist ein unendlicher Entwicklungsprozess von Spiel und Lernen für alle Kinder. Inklusion passiert, sobald der Prozess der zunehmenden Partizipation begonnen wird. Folgende Grundsätze haben wir uns für die inklusive Arbeit gesetzt: Unterschiede zwischen Kindern bezüglich der Interessen, des Wissens, der Fähigkeiten, des familiären Hintergrunds, der Sprache, Begabung oder Beeinträchtigungen werden als Potenzial für die Förderung von Lernen und Spiel betrachtet. • Alle Formen von Ausgrenzung werden reduziert • Die Barrieren für Spiel, Lernen und Partizipation werden für alle Kinder auf ein

Minimum reduziert • Grundlegende Anerkennung der Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten aller

Kinder • Alle Kinder werden gleichermaßen geschätzt

Page 90: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 90 von 113

7. Unsere Kooperationspartner Um die Kinder optimal in ihrer Entwicklung zu unterstützen, arbeiten wir eng mit Fachdiensten und Institutionen zusammen: • Kinderärzte • Logopäden • Ergotherapeuten • Frühförderstelle • Sprachheilzentrum • Fachberatung • Psychologen • Jugendamt • Kooperationslehrer der Grundschule Ein Mal im Jahr findet statt: • Sprachliche Kontrolle durch Eva Hofmann durch das Sprachheilzentrum • Verkehrserziehung für die Vorschüler durch die Polizei • Einschulungsuntersuchung vom Landratsamt Calw • Spielerische Informationen für die Kinder über das richtige Zähneputzen und

Essen durch eine Fachkraft der Zahnpflege • Freiwillige Kontrolle der Zähne durch die Zahnarztpraxis Dr. Schilling aus Bad

Teinach Der Kontakt zwischen den Kindergärten im Stadtgebiet Neubulach beruht auf dem fachlichen und organisatorischen Austausch der Erzieherinnen und regelmäßigen Leitungstreffen mit der zuständigen Fachberatung. Der Kindergarten und die Grundschule arbeiten eng miteinander zusammen. Ein Mal jährlich findet ein Kooperationstreffen statt, an dem sich die Erzieher(innen) und die Lehrer austauschen und die kommende Zeit planen können. Monatlich finden dann Besuchstermine, des Lehrers, im Kindergarten statt, an dem er die Vorschüler kennenlernt und mit ihnen zusammen ein Thema bearbeitet. Außerdem wird jährlich ein Infoelternabend für die Vorschuleltern zusammen gestaltet. Die Musikschule Calw bietet 1-mal wöchentlich musikalische Früherziehung an. Zusätzlich gibt es für die Kinder die Möglichkeit nachmittags in der Mathildenschule Musikschulunterricht zu nehmen. Der Kindergarten Neubulach kooperiert mit der evangelischen Landeskirche und beteiligt sich an Festen und Gottesdiensten der Kirchengemeinde. Der/Die Mitarbeiter/in der Fachberatung der evangelischen Tageseinrichtungen steht uns bei Fragen aller Art zur Verfügung. Als Ausbildungspartner begleiten wir regelmäßig Praktikanten der Fachschulen für Sozialpädagogik und Praktikanten, die das Berufsfeld kennen lernen möchten.

Page 91: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 91 von 113

8. Qualitätsentwicklung und -sicherung 8.1 Qualitätsziele Die Qualität der pädagogischen Prozesse in unserem Kindergarten kann im Hinblick auf verschiedene Ebenen betrachtet werden: Strukturqualität: Unter Strukturqualität werden im Allgemeinen situationsunabhängige und zeitlich relativ stabile Rahmenbedingungen für unseren Kindergarten verstanden. Wichtige Rahmenbedingungen sind unter anderem Größe und Organisation der Gruppen, Erzieher-Kind-Schlüssel, Ausbildung und berufliche Erfahrung des pädagogischen Personals, zur Verfügung stehende Räume und Ausstattung sowie vertraglich vereinbarte Vor- und Nachbereitungszeiten. Diese Dinge sind überwiegend politisch direkt geregelt und uns somit vorgegeben. Die genannten Aspekte können Sie unter Kapitel zwei und drei in dieser Konzeption nachlesen. Prozessqualität Dieser Begriff umschreibt alles, was bei uns an pädagogischer Arbeit im weitesten Sinne stattfindet. In der Prozessqualität spiegeln sich die dynamischen Aspekte des Kindergartenalltags wieder. Diese Aspekte zeigen sich vor allem im professionellen agieren der Fachkräfte auf situative Bedingungen im Alltag und im reflexiven Bewältigen in pädagogischen Situationen. Sie sind auch in den fachlichen Entscheidungen über die Auswahl und Bereitstellung von entwicklungsangemessenen Materialien oder in der Planung von Bildungsinhalten, Aktivitäten und Angeboten enthalten. Neben den Interaktionen zwischen Fachkraft und Kind(ern) zählen auch Interaktionen, die zwischen den Kindern, unter Kollegen bzw. zwischen dem Einrichtungspersonal und den Eltern stattfinden zur Prozessqualität. Die genannten Aspekte können Sie unter Kapitel drei bis sieben in dieser Konzeption nachlesen. Orientierungsqualität Unter Orientierungsqualität versteht man die pädagogischen Vorstellungen sowie Werte und Überzeugungen der verschiedenen Fachkräfte. Auch das Bild vom Kind (siehe Kapitel vier und fünf) zählt zu den Faktoren, die das pädagogische Handeln lenken. Die Merkmale der Orientierungsqualität erwerben die Fachkräfte im Verlauf ihrer allgemeinen und beruflichen Sozialisation. 8.2 Überprüfbare Kriterien Die Merkmale des Struktur-Prozesses und Orientierungsqualität beeinflussen die Qualität der pädagogischen Prozesse in unserer Einrichtung. Um diese Qualität zu sichern wird die vorliegende Konzeption regelmäßig überarbeitet. In Teambesprechungen, Planungstagen und Personalgesprächen wird die Reflexion und Evaluation der pädagogischen Arbeit durchgeführt.

Page 92: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 92 von 113

Kindergarten Oberhaugstett

Stand: September 2016

Page 93: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 93 von 113

Inhaltsverzeichnis 1. Der Kindergarten Oberhaugstett 94 - 95 1.1 Anschrift des Kindergartens 1.2 Zusammensetzung der Gruppe 1.3 Öffnungszeiten 1.4 Geschichte des Kindergartens 1.5 Räumlichkeiten 2. Teamarbeit 96 2.1 Team 2.2 Praktikantenarbeit 3 Erziehungspartnerschaft 97 - 98 3.1 Elterngespräche / Aufnahmegespräch 3.2 Elterninformation 3.3 Elternabende / Elternbildung / Elternbeirat 3.4 Elternumfragen 3.5 Mitarbeit der Eltern 4. Pädagogisches Konzept im Bereich der 1 - 3 Jährigen 99 - 105 4.1 Unser Bild vom Kind 4.2 Die Roller der Erzieher/in 4.3 Die Ziele unserer Arbeit (Kleinkindgruppe) 4.4 Bildungs- und Entwicklungsbereiche 4.5 Die Eingewöhnung in die Kleinkindgruppe 4.6 Der Tagesablauf 4.7 Körperpflege 4.8 Der Übergang von Krippe in den Kindergarten 5. Pädagogisches Konzept im Bereich der 3 - 6 Jährigen 106 - 109 5.1 Unser Bild vom Kind 5.2 Die Ziele unserer Arbeit 5.3 Die Eingewöhnung im Kindergarten 5.4 Nutzung der Räumlichkeiten 5.5 Tagesablauf im Kindergarten 5.6 Die offene Planung im Freispiel 5.7 Bewegungstag / Bewegungswoche 5.8 Das Frühstück 6. Pädagogische Aspekte für Kindergarten und Kleinkindgruppe 110 - 111 6.1 Beobachtung und Dokumentation 6.2 Religiöse Erziehung 6.3 Feste und Feiern 6.4 Geburtstage 6.5 Übergang Kindergarten - Grundschule 6.6 Partizipation und Beschwerdemanagement 6.7 Inklusion 7. Unsere Kooperationspartner 112 8. Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung 113 8.1 Qualitätsziele 8.2 Überprüfbare Kriterien

Page 94: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 94 von 113

1. Der Kindergarten Oberhaugstett 1.1 Anschrift des Kindergartens Kindergarten Oberhaugstett Schulstraße11 75387 Neubulach-Oberhaugstett Kindertageseinrichtung Tel.: 07053 / 6352 Kleinkindbetreuung Tel.: 07053 / 304995 E-Mail [email protected] 1.2 Zusammensetzung der Gruppen Der Kindergarten hat eine Kleinkindgruppe, eine Regelgruppe und eine Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten. 1.3 Öffnungszeiten Kleinkindgruppe: täglich 7.15 Uhr - 13.15 Uhr Verlängerte Öffnungszeit: täglich 7.15 Uhr - 13.15 Uhr Regelgruppe: Montag bis Freitag 07.30 Uhr - 12.30 Uhr Mittwoch und Donnerstag 13.45 Uhr - 16.15 Uhr 1.4 Geschichte des Kindergartens Der Kindergarten wurde ca. 1950 erbaut. Anfangs gab es nur einen Gruppenraum. 1996 gab es einen zusätzlichen Anbau, um eine zweite Kindergartengruppe unterzubringen. Bis 1999 wurde dann im Obergeschoss eine Kleinkindgruppe eingerichtet. 2014 kam ein weiterer Anbau für die Kleinkindgruppe im Erdgeschoss hinzu und der obere Gruppenraum wurde zum Bewegungsraum umgestaltet. 1.5 Räumlichkeiten: Seitdem befinden sich alle drei Gruppen im Erdgeschoss des Kindergartens. Die Regelgruppe (gelbe Gruppe) und die VÖ-Gruppe (blaue Gruppe) für die 3 - 6 Jährigen Kinder befinden sich im älteren, renovierten Teil des Gebäudes, die Kleinkindgruppe für Kinder ab einem Jahr ist im Neubau untergebracht. Dort gibt es zusätzlich einen Schlafraum und einen Wickeltisch.

Page 95: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 95 von 113

Es gibt mehrere Wasch- und Toilettenräume, sowie Küchen und ein Büro. Im Obergeschoss befinden sich ein Bewegungsraum, ein kleiner Werkraum, ebenfalls Küche und Toiletten und ein Materialzimmer. Im Keller wird ebenfalls Material gelagert. Kindergarten und Kleinkindgruppe haben zwei separate Außenspielbereiche, welche durch einen Zaun getrennt sind. Die beiden Bereiche sind für alle Kinder zugänglich und werden nach Bedarf voneinander getrennt oder geöffnet.

Page 96: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 96 von 113

2. Teamarbeit 2.1 Team Wir als Team tragen gemeinsam die Verantwortung für unser pädagogisches Konzept. Unabhängig von ihrer Kultur, Sprache, Bildung, Geschlecht oder Behinderung stehen wir allen Menschen offen gegenüber und heißen sie in unserem Team willkommen. Wir nutzen unsere soziale Vielfalt und unsere unterschiedlichen Kompetenzen für die Arbeit in der Einrichtung, was wir als Bereicherung sehen. Durch eine konstruktive Reflexion im Alltag, den pädagogischen Tagen und unseren wöchentlichen Teamsitzungen entwickelt sich unsere Qualität weiter. Es finden Wochen-, Jahres- und sonstige Planungen statt, es werden Entwicklungsbögen besprochen, Themen für die pädagogische Arbeit ausgewählt, Elternabende und Feste vorbereitet, praktische Erfahrungen und Ideen ausgetauscht, wichtige Gespräche geführt, ... 2.2 Praktikantenarbeit Bei uns im Kindergarten gibt es unterschiedliche Formen von Praktika. Einmal gibt es Schulpraktikanten die einen Tag bzw. eine Woche da sind. Dann gibt es hin und wieder Studenten/Studentinnen die ein Praktikum als Voraussetzung für ein Studium benötigen, unter anderem für das Studium „Frühkindliche Bildung“. Praktikanten, die eine Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher machen kommen je nach Ausbildungsjahr 1 - 2 Mal die Woche für ein ganzes Kindergartenjahr, manchmal auch länger (PIA-Ausbildung). Die Ausbildung findet an einer Fachschule für Sozialpädagogik statt. Während des Jahres gibt es Lehrproben bei welchen der Lehrer/die Lehrerin in die Einrichtung kommt.

Page 97: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 97 von 113

3. Erziehungspartnerschaft Die Zusammenarbeit mit den Eltern zum Wohle des Kindes zu nutzen gehört zu unserem Grundverständnis. Die Erziehungspartnerschaft ist wohlwollend und von wertschätzender Haltung. Wir sehen die Eltern als Experten für ihr Kind 3.1 Elterngespräche / Aufnahmegespräch Grundlage unserer pädagogischen Arbeit mit den Kindern ist, neben einer sicheren Bindung, die Beobachtung. Nur wenn wir das Tun der Kinder ausreichend beobachten, können wir sinnvolles, anregendes Material zur Verfügung stellen und entsprechende Handlungsimpulse geben. Durch Beobachten und Dokumentieren sind wir auch in der Lage den Eltern ausreichend Informationen zu geben. Dazu führen wir pro Kind mindestens ein Entwicklungsgespräch im Jahr mit den Eltern. Der Termin wird in der Regel einige Tage nach dem Geburtstag des Kindes vereinbart. Auch im Portfolio des Kindes halten wir Ergebnisse und Arbeiten der Kinder fest. Es ist ein Dokument für die Bildungs- und Lernentwicklung des Kindes. Tür- und Angelgespräche in der Bring- und Abholzeit dienen dem Informationsaustausch von Eltern und Erzieherinnen/Erziehern. Vor dem Eintritt in den Kindergarten findet ein Aufnahmegespräch statt, für das zuvor ein Termin vereinbart wurde. 3.2 Elterninformationen Im Eingangsbereich unseres Kindergartens ist eine Infotafel auf der wichtige Informationen ausgehängt werden. Im Gang zu den beiden Gruppen des Kindergartens gibt es eine zusätzliche Infotafel für sonstige Infos wie Schwimmkurse, Kleidermärkte, … 3.3 Elternabende / Elternbildung / Elternbeirat Pro Halbjahr findet in der Regel ein Elternabend statt. Beim Elternabend im Herbst wird der Elternbeirat gewählt. Sie werden aus der jeweiligen Stammgruppe für ein Jahr gewählt. Damit haben Eltern die Möglichkeit sich einzubringen. Auch vertritt er die Interessen der Eltern gegenüber der Leitung und dem Träger der Einrichtung. Dazu finden nach Absprache Elternbeiratssitzungen zusammen mit der Leitung und Teammitgliedern statt. Der Elternbeirat ist an der Organisation von Veranstaltungen, wie beispielsweise Festen oder Märkten. Beteiligt. Er verwaltet das Elternbeiratskonto, kassiert bei Verkäufen wie Oster- oder Weihnachtsmarkt und Fotomappenverkauf. Für die Eltern gibt es zusätzlich alle paar Monate ein Elterncafé zusammen mit den Kindern und den Erzieherinnen/Erziehern.

Page 98: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 98 von 113

3.4 Elternumfragen Bei Entscheidungen oder Fragen, wie beispielsweise eine Änderung der Öffnungszeiten, finden nach Bedarf Umfragen statt. Auch findet jährlich eine schriftliche Bedarfsanalyse statt, um Wünsche und Bedürfnisse der Eltern zu erfassen und darauf aufbauend die pädagogische Arbeit planen zu können. 3.5 Mitarbeit der Eltern Über die Mithilfe von Eltern freuen wir uns sehr. Sei es beim Gestalten des Buffets für ein Fest oder beim Auf- und Abbau oder beim Erzählen über ein bestimmtes Thema wie beispielsweise über Reisen in fremde Länder. Auch nehmen wir gerne Ideen und Vorschläge für Ausflüge oder Exkursionen entgegen.

Page 99: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 99 von 113

4. Pädagogisches Konzept im Bereich der 1 - 3 Jährigen 4.1 Unser Bild vom Kind „Das Kind wird nicht, es ist ein Mensch. Es ist ein Experte seiner eigenen Erziehung, es weiß mehr über sich als ich“, sagt Janusz Korczak (Arzt und Pädagoge). Das Kind ist von Geburt an ein lernendes Wesen. Wenn es zu uns in die Einrichtung kommt, bringt es bereits Kompetenzen und Erfahrungen aus seiner Lebenswelt mit. Es hat eine eigene Persönlichkeit mit Stärken und Fähigkeiten. Trotzdem ist es abhängig von einer vertrauten Bindungsperson und es hat das Grundbedürfnis nach sozialer Eingebundenheit. Es möchte sich aktiv mit seiner Umwelt auseinandersetzen und hat einen starken Drang nach Autonomie, dem Grundbedürfnis nach freier Bestimmung. Wir Erwachsene sind Entwicklungsbegleiter, greifen unterstützend ein, setzten Impulse und begleiten die Entwicklung des Kindes in diesem Individualisierungsprozess. Das Kind bekommt den Raum und die Zeit für eigene Erfahrungen, Entscheidungen und Eigenaktivität. So erlebt es Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit, es darf sich ausprobieren und in der Gruppe eigene Wege finden. 4.2 Die Rolle der Erzieher/in Als verlässlicher Partner begleiten wir Erzieherinnen das Kind durch den Alltag. Wir sind ein sicherer Hafen und für das Kind da. Wir vermitteln dem Kind Wertschätzung und Echtheit. Dies sind wichtige Voraussetzungen, um überhaupt eine Beziehung aufbauen zu können. Wir Erzieherinnen begegnen jedem Kind mit Achtsamkeit, um das Kind mit seinen Ausdrucksformen auch außerhalb des gesprochenen Wortes besser verstehen und angemessen reagieren zu können. Wir sind Entwicklungsbegleiter und unterstützen das Kind in seinen Möglichkeiten. Wir Erzieherinnen sind Vorbilder. Wir fördern die natürliche Entwicklung des einzelnen Kindes. Wir schaffen optimale Raum- und Materialvoraussetzungen, die das Kind zu vielseitigen Erkundungen und zum Spielen einladen. Wir sind Beobachter des einzelnen Kindes und der Gruppe. 4.3 Die Ziele unserer Arbeit (Kleinkindgruppe) Das Erreichen der folgenden Ziele erfolgt Schritt für Schritt in verschiedenen Lernprozessen. Wir möchten, dass sich das Kind wohlfühlt. Dies erreichen wir folgendermaßen: In unserem Alltag spielt die Bindung eine große Rolle. Jedes Kind braucht eine tragfähige emotionale Beziehung zu einer Erzieherin, um sich sicher und wohl zu fühlen. Nur eine solche Beziehung ermöglicht es dem Kind, sich frei zu bewegen, zu erforschen, zu spielen und zu lernen. In unserer Gruppe herrscht eine einladende, offene und freundliche Atmosphäre.

Page 100: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 100 von 113

Wir bieten eine entwicklungsgerechte Umgebung. Wir sehen jedes Kind individuell mit seinen Möglichkeiten, Stärken und Fähigkeiten. Wir wollen das Kind als Individuum fördern. Das bedeutet für uns: Wir nehmen jedes Kind in seiner Persönlichkeit wahr und holen es dort ab, wo es steht. Wir beobachten das Kind im Alltag. Die daraus resultierenden Erkenntnisse sind Voraussetzungen für pädagogische Entscheidungen und haben Auswirkungen auf die Arbeit mit dem einzelnen Kind. Wir fördern die Selbständigkeit durch Partizipation, d.h. das Kind kann nach seinen Möglichkeiten Entscheidungen treffen und kann mitbestimmen. Es darf mitreden und wird in den Alltag einbezogen. Wir möchten die Persönlichkeit des Kindes stärken. Wir möchten das Kind als Teil der Gruppe fördern. Darum wollen wir: Den anderen in seiner Eigenart und Andersartigkeit wahrnehmen. Das Kind erlebt sich als einen Teil der Gruppe, es lernt mit und von den anderen Kindern. Wir üben Resilenz - die innere Stärke und Kraft eigene Grenzen und Bedürfnisse auszuhalten (in der Gruppe muss man z.B. auch mal warten) und Grenzen setzen (nein sagen ist erwünscht). Die Kinder üben Rücksichtnahme aufeinander und lernen Grenzen und Bedürfnisse anderer wahrzunehmen. Wir erleben Gemeinschaft in gemeinsamen Aktivitäten. Es gibt Regeln und Rituale. Krippenalltag heißt gut gelebter Alltag Das bedeutet für uns: Die Kinder brauchen verlässliche Beziehungen und eine Umgebung in der sie sich sicher und wohl fühlen, die ihnen angemessene Anregung bietet und ein aktives Lernen unterstützt. 4.4 Bildungs- und Entwicklungsbereiche Kindliches Spielen Spielen ist die Hauptbeschäftigung und wichtigste Tätigkeit eines Kindes. Das Spielen ist eine Auseinandersetzung mit allem, was das Kind von seiner Umwelt hört, sieht und fühlt. Das Spiel für unter Dreijährige ist zweckfrei, es spielt aus reiner Freude am Tun und Lust am Erkunden. Das Kind konzentriert sich auf den Augenblick, kann forschen, erkunden, begreifen und durchläuft dadurch wichtige Lern- und Entwicklungsprozesse. Das Spiel ist selbstbestimmt und freiwillig. Dabei steht nicht das fertige Resultat im Vordergrund, sondern das eigene Erleben. Wir fördern das kindliche Spiel durch eine anregende Spiel- und Raumgestaltung, durch Angebote, Impulse oder Bewegungsmöglichkeiten. Dies unterstützt die individuelle Entwicklung des Kindes. Es kann hantieren, experimentieren, Erfahrungen mit Materialien und deren Beschaffenheit sammeln und es untersucht mathematische und naturwissenschaftliche Zusammenhänge. Das Kind übt Geschicklichkeit und Kreativität und es darf in seinem Tempo Fertigkeiten vertiefen und neues Erfahren und Lernen.

Page 101: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 101 von 113

Autonomie Autonomie ist ein Grundbedürfnis und ein Grundrecht eines jeden Kindes. Autonomie bedeutet für das Kind ein Streben nach Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit. Das Kind entwickelt im zweiten und dritten Lebensjahr eine Vorstellung vom „ICH“ und „DU“. Selbstständigkeit und Selbstbestimmung nehmen ständig zu. Die Eltern und Erzieherinnen spüren diesen großen Autonomiedrang deutlich. Das Kind beginnt, alles selbst machen zu wollen und ist stolz auf seine neuen Errungenschaften. Es gebraucht ständig die Wörter „nein“, "meins" und "selber machen". Für die Kleinkinder ist dies eine aufregende und auch sehr schwierige Zeit, denn sie wollen schon viel, aber können noch nicht alle Zusammenhänge verstehen. Man spricht nun vom Alter des „Selbermachen-Wollens“ und „dem Alter der Entwicklung des eigenen Willens“. In unserer Gruppe nehmen wir Rücksicht auf den Willen des einzelnen Kindes. Es macht, was es schon kann, hat eine Stimme und äußert sich. Das Kind sucht schon Lieder und Spiele aus, beteiligt sich an Gesprächen und kommt zu Wort. Es sagt, was es mag oder nicht mag und wir akzeptieren diese Entscheidungen. Aber gleichzeitig lernt das Kind auch, dass es Regeln und Grenzen gibt, die unseren Alltag bestimmen. Dabei erlebt das Kind auch Niederlagen und Frustration. Nicht alles was es möchte ist auch möglich. Und so übt es in der Gruppe Rücksichtnahme und lernt die Bedürfnisse anderer wahrzunehmen und sich selbst einzuschränken. Kreatives Tun beim Malen und Gestalten Mal- und Bastelangebote finden an unserem Gruppentisch, auf dem Boden oder an der Malwand im Waschraum statt. Während des Freispiels sind verschiedene Mal- und Bastelutensilien für das Kind frei zugängig. Es kann so während des Freispiels selbst aktiv und kreativ werden. Es gibt gezielte Angebote, bei denen wir verschiedenen Techniken zeigen, dennoch entscheiden die Kinder selbst über die Gestaltung. Beispiel: Drucken mit Rollen - die Kinder können die Rollen nicht nur zum Drucken sondern auch zum Walzen nutzen. Sie können mit den Pinseln angemalt werden, aber auch mit den Händen. Sie können die Rolle zuvor einschneiden oder knicken. Hier gibt es viele Möglichkeiten, die Kinder kreativ werden zu lassen. Uns geht es nicht um das perfekte Resultat oder Einheitlichkeit, sondern um den Weg und die Erfahrungen, die das Kind dabei macht. Wir basteln nicht für ihr Kind, sondern mit ihren Kindern und stärken sie in ihrem Tun. So wird jedes Bild ihres Kindes ein Unikat. Bewegung drinnen und draußen Bewegung spielt in der Entwicklung der Kinder eine große Rolle. Durch die Bewegung machen die Kinder nicht nur Körpererfahrungen, sondern sie schulen auch ihre Sinne, sammeln Erfahrungen mit der Umwelt und mit ihrer Umgebung. Alles was gelernt wird, lernen sie in der Bewegung. Wir bieten den nötigen Bewegungsraum mit verschiedenen Bewegungs-möglichkeiten in der Gruppe oder im Flur an. Die Kinder können laufen, steigen Stufen, rutschen, balancieren und fahren mit den Fahrzeugen. Dabei stellen wir Bewegungslandschaften auf, oder geben den Kindern Material um selbst etwas aufzubauen. So werden zum Beispiel aus zwei Brettern und zwei Sitzkissen eine Wackelbrücke oder aus einem Karton eine Höhle. Auf Bänken kann man nicht nur sitzen, sondern auch spielen, balancieren, hinauf und hinunter steigen und vieles mehr. Wir gehen fast jeden Tag raus in den Garten. Dieser bietet viel Platz und hat verschiedene Spielgeräte. Neben einer Nestschaukel, einem Sandkasten, einem

Page 102: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 102 von 113

Spielhaus, einem Wipptier und einem Barfußweg gibt es verschiedene Fahrzeuge, Bretter, Rohre oder Reifen. Hier entstehen viele kreative Ideen, die neue Erfahrungen ermöglichen. Wir gehen regelmäßig spazieren und erkunden die nähere Umgebung. Dort gibt es Kühe, Hühner, Katzen und die Landwirtschaft zu entdecken, wir sammeln Naturmaterialien, spielen mit Steinen und laufen auf Feld- und Wiesenwegen. Wir beobachten Baustellen, gehen in den Wald, laufen bis ins Industriegebiet und entdecken dabei allerlei. Sprache Sprache ist das Tor zur Welt. Es gibt dem Kind die Möglichkeit, seine Gefühle und sein Denken zum Ausdruck zu bringen und fördert die kognitive Entwicklung. Der Dialog ist hier die wichtigste Voraussetzung für den kindlichen Spracherwerb und für die Qualität der Gespräche. Wir Erzieherinnen sind Sprachvorbilder und aufmerksame Zuhörer und beziehen das Kind mit offenen Fragen in das Gespräch ein. So ist das Kind nicht in der Rolle des passiven Zuschauers (wie beim Fernsehen) sondern es wird selbst aktiv, fühlt sich geschätzt und ernst genommen. Sprachförderung findet integriert im Alltag statt. Immer wenn wir uns mit dem Kind beschäftigen, sind wir im sprachlichen Austausch miteinander. Beim Wickeln, An- und Ausziehen, bei der Essenszubereitung, beim Essen, dem Stuhlkreis, am Kreativtisch, bei den Experimentiertabletts, am Maltisch, im Garten, bei Spaziergängen und bei vielem mehr, nutzen wir die Gelegenheiten, um individuelle Gespräche mit dem einzelnen Kind oder mit mehreren Kindern zu führen. Dies findet auf einem etwas höheren Niveau als dem des Kindes statt, um es zu fördern und zu fordern. Es gibt eine Leseecke mit Sach-, Bilder- und Liederbüchern, die zum Anschauen, Vorlesen und Entdecken einladen. Wir nehmen uns Zeit zum Zuhören, Erzählen, Vorlesen und Singen. Es gibt verschiedene Utensilien, Instrumente und einen CD-Player, die für die Kinder zugänglich sind. Nicht nur im Morgenkreis wird gesungen, musiziert, Fingerspiele gereimt und Bewegungs- und Singspiele gespielt, sondern auch während des Vormittags spontan in Kleingruppen und mit einzelnen Kindern. 4.5 Die Eingewöhnung in die Kleinkindgruppe Berliner Eingewöhnungsmodell Die Eingewöhnung in unserer Kleinkindgruppe orientiert sich am Berliner Eingewöhnungsmodell. Es sollten dafür zwei bis drei Wochen eingeplant werden, in denen ein Elternteil mit dem Kind zusammen die Einrichtung besucht und die Trennungsphasen nach und nach ausgedehnt werden. Eltern und Kind werden in dieser Zeit von einem Bezugserzieher / einer Bezugserzieherin betreut. Vor der Eingewöhnungszeit findet ein Elterngespräch statt. Die Eingewöhnung ist die wichtigste Phase zu Beginn in der Kleinkindgruppe. Uns ist wichtig, dass ihr Kind und sie sich in unserer Gruppe wohl fühlen. Deshalb werden sich die Erzieherinnen intensiv um ihr Kind kümmern, um so eine stabile Beziehung aufzubauen.

Page 103: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 103 von 113

Ablauf der Eingewöhnung: In der Eingewöhnungsphase kommt das Kind jeden Tag. An den ersten drei Tagen kommt das Kind für ca. zwei Stunden mit Mama/Papa in die Gruppe. Die Bezugsperson ist für das Kind eine sichere Basis, von der aus die Gruppe erkundet werden kann. Die Mutter/der Vater gehen auf die Bedürfnisse des Kindes ein, verhalten sich aber zurückhaltend, um uns Erzieherinnen die Möglichkeit zum Kennenlernen und zum Kontaktaufbau zu ermöglichen. Am vierten Tag erfolgt die erste Trennungsphase für eine kurze Zeit. Die Dauer dieser Phase wird in den folgenden Tagen verlängert. Die Mutter/der Vater bleibt zunächst im Gebäude und kann nach ein paar Tagen nach Hause fahren. Wie die Eingewöhnung im Einzelnen abläuft, hängt ganz individuell vom Kind ab. Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn sich das Kind wohl fühlt, es sich von der Erzieherin trösten lässt und eine Beziehung zu ihr aufgebaut wurde. Die Zeit, die ihr Kind hierfür benötigt, kann zwischen einer bis drei Wochen variieren. 4.6 Der Tagesablauf Außer der Bring- und Abholzeiten können die angegebenen Zeiten variieren. Sie orientieren sich an den Bedürfnissen der Kinder. Bringzeit: 7:15 Uhr - 9:00Uhr Freispielzeit: ab 7:15 Uhr Unser Tagesablauf orientiert sich an den Bedürfnissen der Kinder. Es gibt freie Spielzeit in der die Kinder sich frei im Gruppenraum und im Flur bewegen können. Sie entscheiden, was und mit wem sie spielen möchten. Wir Erzieherinnen begleiten die Kinder und sind verlässlicher Partner. Wir bieten den Kindern eine entwicklungsgerechte Umgebung und Gelegenheit zur Eigenaktivität. So kann jedes Kind entdecken und forschen, mit allen Sinnen spielend lernen und eigene Erfahrungen machen. Morgenkreis: ab 9:20 Uhr Ob und wie lange ein Morgenkreis stattfindet, liegt am Interesse der Kinder. An besonderen Festen und zu Geburtstagsfeiern findet auf jeden Fall der Morgenkreis statt. Hier treffen wir uns zum Spielen, Singen und zum Musizieren. Mit dem Begrüßungslied besucht uns der Kasper (Handpuppe) und wünscht uns einen guten Morgen. Jedes Kind kann zu Wort kommen bzw. wird miteinbezogen und angesprochen. Die Kinder suchen Spiele aus und holen was sie brauchen (z.B. Schmetterlingsflügel für „Schmetterling du kleines Ding“). Sie können zuschauen oder selbst aktiv werden. Gemeinsames Frühstücken, Imbiss und Getränke: ab 9:40 Uhr Nach dem Händewaschen treffen wir uns mit den Kindern am Gruppentisch. Wir beginnen mit einen Lied, Spruch oder Gebet. Dann gibt es ein gesundes Frühstück. Wir richten Teller mit Brot, Wurst, Butter, Käse, Obst und Gemüse her. Jedes Kind

Page 104: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 104 von 113

bekommt einen Teller, einen Becher und ein Messer. Die Kinder können sich je nach Alter selbst bedienen und Getränke einschenken. Natürlich unterstützen wir die Kinder bei der Auswahl und Zubereitung und helfen auch beim Essen. Die Lebensmittel kaufen wir Erzieherinnen ein, das Obst und Gemüse bekommen wir geliefert. Angebote, Aktionstabletts und Impulse Zusätzlich zu unseren Angeboten bieten wir während des Vormittags den Kindern Impulse an, welche die Kinder freiwillig und selbstbestimmt zum kreativen Spiel einladen. Dabei geht es um die Freude an der Tätigkeit und gleichzeitig um das Experimentieren und Entdecken naturwissenschaftlicher und mathematischer Zusammenhänge. Sie sammeln Erfahrungen mit Materialen und deren Beschaffenheit, üben Geschicklichkeit und dürfen in ihrem Tempo Fertigkeiten vertiefen und Neues erfahren und lernen. Impulse können durch das Spielen mit Wasser, Eiswürfeln, Zaubersand, mit Ringen zum Stecken, Schachteln zum Stapeln, Strohhalmen zum Einschieben oder anderen wertfreien Materialien auf einem Tablett, in einer Wanne, im Waschbecken oder auf dem Boden gegeben werden. Hier bekommen die Kinder verschieden Gefäße, Trichter, Schälchen, Kannen, Löffel usw. und füllen um, schütten ein, stecken, und sortieren. Schlafen In unserem Nebenraum gibt es für jedes Kind ein eigenes Bett. Jedes Kind, welches müde ist, kann dort jederzeit ausruhen und schlafen. Wir begleiten ihr Kind beim Einschlafen und sind immer in seiner Nähe. Das Bettzeug stellen wir zur Verfügung. Bettwäsche, Schlafsack usw. können von Zuhause mitgebracht werden. Dies gibt ihrem Kind ein Gefühl von Geborgenheit. Wickeln Nach dem Frühstück und bei Bedarf wickeln wir die Kinder. Uns ist dabei ein achtsamer Umgang mit dem Kind wichtig, wir lassen uns Zeit zu zweit. Imbiss und Getränke: um 11:15 Uhr Damit der Vormittag für die Kinder nicht zu lang wird, gibt es am späten Vormittag einen kleinen Imbiss. Trinken bekommen die Kinder bei Tisch aus Bechern oder den ganzen Tag über aus ihren eigenen Flaschen, auf einem für die Kinder zugänglichen Tisch.

Page 105: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 105 von 113

Bewegung drinnen und draußen: ab 11:30 Uhr Bewegung spielt in der Entwicklung der Kinder eine große Rolle. So bieten wir Platz, Bewegungsmöglichkeiten in der Gruppe und im Flur an. Die Kinder können laufen, Stufen steigen, rutschen, balancieren und mit den Fahrzeugen fahren. Wir gehen fast jeden Tag raus in den Garten. Dieser bietet Platz und verschiedene Spielgeräte. Zusätzlich gehen wir spazieren und erkunden die nähere Umgebung. Abholzeit: zwischen 12:30 Uhr und 13:15 Uhr 4.7 Körperpflege Für die gesunde Entwicklung der Kinder spielt das körperliche Wohlbefinden eine große Rolle. Wir wollen uns deshalb an den Grundlagen der „beziehungsvollen Pflege“ von Emmi Pickler orientieren. Zum Wickeln werden Kinder nicht aus dem Spiel gerissen und müssen gewickelt werden, sondern wir fragen das Kind und finden einen passenden Zeitpunkt. Das Wickeln kann im Stehen (hier sind Schlupfwindeln von Vorteil) und auf dem Wickeltisch stattfinden. Das Kind erfährt die Pflegesituationen als liebevolle und positive Zuwendung. Die Erzieherin sagt ihre Handlungen vorher an, passt sich dem Tempo des Kindes an und lässt Raum für Kooperation. Wickelzeit ist auch Zeit zu zweit und kann ungestört stattfinden. Wann ein Kind auf die Toilette gehen möchte entscheidet das Kind selber. Außerdem möchten wir den Kindern die Fähigkeiten und Kenntnisse zur Körperpflege vermitteln. Die Kinder lernen sich die Hände zu waschen, abzutrocknen, das An- und Ausziehen und sich die Nase zu putzen. 4.8 Der Übergang von Krippe in den Kindergarten Kinder die schon in unserer Krippe sind werden von uns beim Übergang in den Kindergarten begleitet. Aufgrund unseres teiloffenen Konzepts haben die Krippenkinder die Möglichkeit auch schon vor dem Eintritt in den Kindergarten immer wieder Besuche bei den Größeren zu machen. Sie kennen die älteren Kinder und auch die Erzieherinnen des Kindergartens. Etwa sechs Wochen vor dem Wechsel in den Kindergarten wird das Kind in Begleitung einer Krippenerzieherin dort dienstags und/oder mittwochs Besuche machen. Wenn es sich das zutraut kann es auch einige Zeit alleine bleiben und wird später wieder abgeholt oder zurück gebracht. An einem der Eingewöhnungstage, wenn das Kind sich sicherer fühlt wird dann eine Kindergarten-Erzieherin das Kind in der Krippe abholen. So wird der Übergang ganz fließend im Tempo und nach den Bedürfnissen des Kindes gestaltet. In dieser Zeit halten wir mit den Eltern regen Kontakt, um sie immer auf dem Laufenden zu halten.

Page 106: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 106 von 113

5. Pädagogisches Konzept im Bereich der 3 - 6 Jährigen Mit der Aufnahme eines jeden Kindes in unsere Einrichtung beginnt ein neuer Lebensabschnitt für die ganze Familie. Für das Kindergartenkind erschließt sich dadurch ein neues Lebens- und Erfahrungsumfeld. Eine lernintensive Zeit beginnt. Jedes Kind wird in seiner Individualität und eigenständigen Persönlichkeit angenommen, sein jeweiliger Entwicklungsstand findet Anerkennung und Akzeptanz. Die verschiedenen Bedürfnisse des Kindes werden im Kindergarten in ihrer Vielfältigkeit beachtet. Diese sind unter anderem die Bedürfnisse nach: - sozialen Kontakten und Freundschaften - Zeit, Zuwendung und Geborgenheit - Experimentierfreude - freier Entfaltung - Zugehörigkeitsgefühl, Selbstwertgefühl, Anerkennung und Selbstbewusstsein - Ausleben des Bewegungsdranges - Erlebnissen und Erinnerungen 5.1 Unser Bild vom Kind „Das Kind hat 100 Sprachen, 100 Hände, 100 Gedanken zu sprechen, zu staunen, zu entdecken“ (L. Malaguzzi) Jedes Kind besitzt Forschergeist, Entdeckungsfreude und Abenteuerlust. Unsere Einrichtung möchte das Kind so akzeptieren und annehmen, wie es ist: das Kind als einmalige Persönlichkeit, als Individuum anerkennen. Das bedeutet für uns: - Freiräume zum Erforschen, zum Ausprobieren anbieten - Das Kind in den Mittelpunkt unserer Arbeit stellen - Kind und Erzieherin gleichsam als Lernende zu sehen, die gemeinsam die Welt

entdecken - Dem Kind Sicherheit geben und es durch Beobachtung und daraus resultierende

Hilfestellung zu unterstützen - Das Kind ist aktiver Gestalter seiner Entwicklung - Das Interesse, die Neugier und die Fragen der Kinder aufzugreifen und zu

unterstützen - Dem Kind helfen, sich auf Veränderungen einzustellen und einzulassen,

Übergänge positiv zu gestalten. 5.2 Die Ziele unserer Arbeit Wir arbeiten in unserer Kindertageseinrichtung auf der Grundlage des Orientierungsplans für Bildung und Erziehung in Kindertageseinrichtungen für Baden-Württemberg. Die Bildungs- und Entwicklungsfelder aus dem Orientierungs-plan sind in unserer Kindertageseinrichtung ein fester Bestandteil der pädagogischen Arbeit. In den Entwicklungsfeldern: Körper - Sinne - Sprache - Denken - Gefühl und Mitgefühl - Sinne, Werte, Religionen, werden auf vielfältige Weise Angebote und Aktivitäten für die Kinder durchgeführt.

Page 107: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 107 von 113

Ziele unserer pädagogischen Arbeit: Unser Ziel ist es die Kinder in ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen Menschen zu unterstützen und zu gemeinschaftsfähigen Menschen zu erziehen. Um dies umzusetzen haben wir uns folgende Ziele gesetzt: - Entwicklung der Kinder fördern - Erlebnis-, Handlungs- und Erkenntnismöglichkeiten schaffen, ausgehend von

den Bedürfnissen der Kinder - Eigenverantwortlichkeit und Gemeinschaftsfähigkeit durch Beteiligung der

Kinder an Entscheidungen in der Kita stärken - Entfaltung der körperlichen, geistigen und sprachlichen Fähigkeiten fördern und

die schöpferischen Kräfte der Kinder unterstützen - unterschiedliche Lebenslagen, sowie alters- und entwicklungsbedingte

Bedürfnisse berücksichtigen - gleichberechtigtes, partnerschaftliches, soziales und demokratisches Miteinander

fördern - Das Zusammenleben von Kindern mit und ohne Behinderungen fördern - das Wissen über den eigenen Körper und somit eine gesunde Ernährung und

Versorgung ermöglichen (Gesundheitskompetenz) - einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt vermitteln - für die gesunde Entwicklung des Kindes durch ausreichende Bewegungs-

möglichkeiten und einem entsprechendem Angebot sorgen - Fördern von Konzentration, Ausdauer, Merkfähigkeit, Musikalität und Rhythmus-

gefühl - Sprachförderung - Naturerfahrungen unter Berücksichtigung des Jahreskreislaufs - die psychische Widerstandskraft stärken (Resilienz) - Förderung der Grob- und Feinmotorik - Fördern der Selbständigkeit 5.3 Die Eingewöhnung im Kindergarten Das grundlegende Ziel der Eingewöhnung besteht darin, während der Anwesenheit der Bezugsperson eine tragfähige Beziehung zwischen der Erzieherin und dem Kind aufzubauen. Diese Beziehung soll bindungsähnliche Eigenschaften haben und dem Kind Sicherheit bieten. Das Gefühl der Sicherheit durch eine gute Beziehung zur Erzieherin ist die Grundlage für gelingende Bildungsprozesse in der Kindertages-einrichtung und einen gesunden Start des Kindes in seinen neuen Lebensabschnitt. Darüber hinaus soll das Kind selbstverständlich die Einrichtung mit all ihren Abläufen, Regeln, Ritualen aber auch ihren Menschen und Räumen in aller Ruhe kennen lernen. Ablauf Insgesamt kann das Kind an drei vereinbarten Terminen zum Schnuppern kommen. Dabei bleiben die Eltern in der Regel beim ersten Schnuppern noch dabei. In der Eingewöhnungszeit wird der Kontakt zum Kindergarten vertieft und das Kind darf versuchen, das erste Mal allein bei uns zu bleiben. Es ist wichtig, dass die Eltern stets erreichbar sind, um das Kind optimal begleiten zu können. Während der Eingewöhnung wird die Aufenthaltsdauer Tag für Tag ein wenig länger - immer in

Page 108: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 108 von 113

Absprache mit dem pädagogischen Fachpersonal. Wir bleiben während dieser Zeit in ständigem Austausch mit den Eltern. 5.4 Nutzung der Räumlichkeiten Räume sollen Kinder anregen vielfältige Kompetenzen zu entwickeln. Dazu gehören Sprache, soziales Lernen, Mathematik, Logik, Forschen, Kunst, Musik und Bewegung. In unseren Räumen gibt es in jeder Gruppe Funktionsbereiche wie Bauecke, Puppenecke, Leseecke, Kreativbereich und Tischspiele. So haben die Kinder die Möglichkeit ihren Bildungsbereich selbst zu wählen. Auch gibt es den Bewegungsraum in dem sie sich unter Aufsicht der Erzieherinnen austoben können. 5.5 Tagesablauf im Kindergarten 07.15 - 09.00 Uhr Ankommen und Begrüßen der Kinder (freies Vesper) 07.15 - 10.00 Uhr Freispiel, Aktivitäten je nach Wochentag

(z.B. Donnerstag: Bewegungstag in verschiedenen Altersgruppen, Freitag: Regenbogentreff, Treffs der jüngeren Kinder)

10.00 Uhr Gemeinsames Aufräumen 10.15 Uhr Gemeinsames Vesper 10.45 Uhr Tagesprogramm (siehe Wochenplan) 11.30 - 12.30 Uhr Gartenzeit / Spaziergänge 12.30 Uhr Verabschiedung der Regelkinder bis 13.00 Uhr Freispiel der VÖ-Kinder und flexible Abholzeit 13.45 - 16.15 Uhr Freispiel, Gartenzeit, Stuhlkreis, Diese Angaben variieren je nach Wetterlage, Angebot oder anderen Gründen. 5.6 Die offene Planung im Freispiel Während des Freispiels finden auch Angebote statt. Dabei wird gesungen, gebastelt, geturnt, … Die Kinder können sich entscheiden, ob sie gerade frei spielen möchten oder sich an der Aktivität beteiligen. Sie entscheiden mit wem, wo, wie lange und mit was sie sich beschäftigen. Dies ist für uns die wertvollste Zeit, denn die Kinder folgen ihrem Interesse und dies ist die nachhaltigste Art zu lernen. In diesem selbstgestalteten Tun erleben sie sich als selbstwirksam. Sie bestimmen ihr Lerntempo selbst. Je nachdem, ob etwas gelingt oder auch nicht werden sie angeregt zu analysieren. Sie probieren neue Strategien aus, suchen Lösungen. Haben sie Erfolg werden sie motiviert sich weiteren Aufgaben zu stellen und üben weitere Kompetenzen ein. Die Erzieherinnen unterstützen das Kind indem sie ihm Möglichkeiten wie anregendes Material, den Platz und die Zeit bieten. Ebenso gibt es Aktivitäten in gleichen Altersgruppen wie Turnen, Spaziergänge, Naturtage, Regenbogentreff, Wölkchentreff, Töpfchentreff.

Page 109: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 109 von 113

1. Die Tröpfchen: Dazu gehören die jüngsten Kindergartenkinder 2. Die Wölkchen sind die Kinder die in zwei Jahren eingeschult werden 3. Im Regenbogentreff sind die Kinder die in einem Jahr in die Schule kommen.

Es finden Aktivitäten zur Vorbereitung auf die Schule statt. Die Kinder machen Reisen ins Zahlenland, werden im Sprachbereich im Hinblick auf die Schule zusätzlich gefördert (Würzburger Modell, Anlehnung ans Buchstabenland). Dies geschieht spielerisch.

5.7 Bewegungstag / Bewegungswoche Einmal in der Woche, außer während der Schulferien, findet in der Regel ein Bewegungstag statt, an dem wir entweder turnen, spazieren gehen oder auf die Wiese. Zusätzlich bieten wir ein bis zweimal jährlich eine Naturwoche an. In dieser finden Wanderungen, Spaziergänge in Wald und Feld, Besuche beim Imker, im Bergwerk, am Froschteich oder auf dem Bauernhof und sonstige Exkursionen statt. 5.8 Das Frühstück Bis um 9.00 Uhr haben die Kinder die Möglichkeit frei zu vespern. Die Kinder setzen sich an den dafür vorgesehenen Vespertisch neben dem auch Trinken bereitsteht. Später findet dann um etwa 10.15 Uhr noch das gemeinsame Vesper statt. So haben auch Kinder die noch nichts gegessen haben noch einmal die Möglichkeit das Vesper zu essen. Zum Vesper bringt jedes Kind etwas von zu Hause mit, außer die Erzieherinnen machen ein projektbezogenes Angebot und kochen oder backen mit den Kindern. Dies wird in der Regel am Eingang einige Tage zuvor angekündigt. Bitte achten Sie auf gesunde und vollwertige Nahrungsmittel. Für Getränke ist gesorgt. Tee und Wasser stehen bereit. Je nach Jahreszeit ernten wir auch eigenes Gemüse aus unseren beiden Hochbeeten und Obst von unseren Bäumen. Wir sind beteiligt am Schulfruchtprogramm und erhalten regelmäßig frisches Obst und Gemüse.

Page 110: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 110 von 113

6. Pädagogische Aspekte für Kindergarten und Kleinkindgruppe Jedes Kind mit seinen Stärken, Schwächen und Interessen findet Beachtung. Auch ein eventueller Förderbedarf wird frühzeitig erkannt. 6.1 Beobachtung und Dokumentation Grundlage unserer pädagogischen Arbeit mit den Kindern ist, neben einer sicheren Bindung, die Beobachtung und Dokumentation. Nur wenn wir das Tun der Kinder ausreichend beobachten, können wir sinnvolles, anregendes Material zur Verfügung stellen und entsprechende Handlungsimpulse geben. Durch Beobachten und Dokumentieren sind wir auch in der Lage den Eltern ausreichend Informationen zu geben. Dazu führen wir pro Kind mindestens ein Entwicklungsgespräch im Jahr mit den Eltern. Der Termin wird in der Regel um den Geburtstag des Kindes vereinbart. 6.2 Religiöse Erziehung Es ist uns wichtig, dass die Kinder eine positive Grundeinstellung und Vertrauen in das Leben entwickeln. Wir möchten ihnen eine Sinn- und Wertorientierung auf der Basis des christlichen Glaubens vermitteln. Die Grundlagen unseres Miteinanders sind die christlichen Werte unserer Kultur. 6.3 Feste und Feiern Im Jahreskreislauf gibt es mehrere Feste die gefeiert werden. Manche werden mit und andere ohne Eltern gefeiert. Im Frühjahr gibt es ein Verkleidungsfest, im zweijährigen Rhythmus gestalten wir einen Erntedankgottesdienst in der Kirche, es gibt ein Weihnachtsfest, ein Sommerfest und eine Osterfeier. 6.4 Geburtstage Jedes Kind feiert seinen Geburtstag mit seiner Stammgruppe. Es erlebt für einen Tag Mittelpunkt zu sein. Es spürt, dass es einmalig ist und ein jeder Geburtstag macht ihm deutlich, dass es größer und älter wird. 6.5 Übergang Kindergarten - Grundschule Die Kinder sind im letzten Kindergartenjahr sehr stolz, dass sie nun bald in die Schule kommen. Wir bereiten in Zusammenarbeit mit der Grundschule und den Eltern die Kinder auf den neuen Lebensabschnitt vor. In der gemeinsamen Jahresplanung mit der Grundschule stehen folgende Aktivitäten im Rahmen der

Page 111: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 111 von 113

Kooperation an: Besuche der Kooperationslehrer/in mit gezielten Aktivitäten, Besuch und Teilnahme am Schulunterricht, Schulhausrallye zum Kennenlernen der Institution Schule, Entwicklungsgespräche mit den Eltern und der Lehrerin, gemeinsamer Elternabend. 6.6 Partizipation und Beschwerdemanagement Partizipation ist eine Bildungsvoraussetzung. Lernen braucht Beteiligung. Kinder haben die Kompetenz ihre Anliegen selbst zu klären. Sie sollen frühzeitig lernen, sich selbst im Zusammenhang mit Entscheidungs- und Handlungsabläufen zu sehen. Dazu brauchen sie kindgerechte Formen und Wege Anliegen und Kritik vorzubringen. Wir sehen es als wichtige Kompetenz, wenn die Kinder uns dabei um Hilfe bitten. In einem Konflikt halten wir uns möglichst soweit zurück bis wir von ihnen um Hilfe gebeten werden. Da wir uns auf Augenhöhe befinden ist es uns als Erzieher/in möglich in Gruppengesprächen eigene Anliegen und Beschwerden anzubringen. Diese Anliegen behandeln wir mit einer wertschätzenden, angemessenen Haltung. In der Kindergruppe und bei Bedarf im Team suchen wir gemeinsam nach Lösungen. Die Kinder fühlen und erleben sich als gleichberechtigte Partner in der Gestaltung des gemeinsamen Lebens. Durch diese Partizipation erfahren die Kinder die Grundlagen der Demokratie. Sie lernen auch, dass die Mehrheit bestimmt, aber nicht immer Recht haben muss, sondern auch kleine Gruppen im Recht sind Anliegen durchzusetzen. So können auch Regeln aufgestellt oder geändert werden. Auch Ideen und Vorschläge der Kinder werden aufgegriffen und in die Planung einbezogen. Die Kinder haben die Möglichkeit Ungerechtigkeiten zu hinterfragen. Die Kinder erfahren Akzeptanz und Wertschätzung. Partizipation bedeutet ebenfalls, die Eltern aktiv in die Mitgestaltung und Weiterentwicklung in unserem Kindergarten einzubeziehen. In kontinuierlichem Kontakt und Austausch erfolgt die Einbeziehung bei Entscheidungen. Auch bedingt Partizipation unsere Haltung als pädagogische Fachkraft, sich ebenso als Lernende wie die Kinder zu sehen und sich darauf einzulassen was die Kinder interessiert und was sie mitbringen. 6.7 Inklusion Inklusion ist ohne Partizipation undenkbar, denn nur wenn alle ihre Belange einbringen und gehört werden, kann es gelingen, Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass alle sich entfalten können. Kinder mit besonderen Bedürfnissen und einem besonderen Betreuungsbedarf erfordern besondere professionelle Bildung, Erziehung und Betreuung. So benötigen diese Kinder die bestmögliche Unterstützung für ihre körperliche, geistige und seelische Entwicklung. Inklusion und Anregung wird als offener Prozess angesehen, der von pädagogischen Fachkräften, den Eltern, Fachstellen und dem Träger der Einrichtung als gemeinsame Aufgabe zuteil ist. Die Wertschätzung der Unterschiedlichkeit ist der Inhalt inklusiver Pädagogik. Dies wird im Alltag erfahrbar.

Page 112: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 112 von 113

7. Unsere Kooperationspartner Um die Kinder optimal in ihrer Entwicklung zu unterstützen, arbeiten wir eng mit Fachdiensten und Institutionen zusammen: • Kinderärzte • Logopäden • Ergotherapeuten • Frühförderstelle • Sprachheilzentrum • Fachberatung • Psychologen • Jugendamt • Kooperationslehrer der Grundschule Ein Mal im Jahr findet statt: • Sprachliche Kontrolle durch Eva Hofmann durch das Sprachheilzentrum • Verkehrserziehung für die Vorschüler durch die Polizei • Einschulungsuntersuchung vom Landratsamt Calw • Spielerische Informationen für die Kinder über das richtige Zähneputzen und

Essen durch eine Fachkraft der Zahnpflege

Page 113: Kindergarten-Konzeption Stadt Neubulachburgunde-hirsch-woelfl.de/.../Pdf_Dateien/NEUKonzeption_Kindergarten.pdf · Seite 7 von 113 1.4 Beitrag Kindergartenplatz Der Beitrag für einen

Seite 113 von 113

8. Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung 8.1 Qualitätsziele Kinder, Bildung, Betreuung, Erziehung Jedes Kind steht in unserem Kindergarten mit seiner Persönlichkeit im Mittelpunkt. Wir gehen auf die Bedürfnisse der Kinder nach Erziehung und Bildung ein, nehmen alle so an, wie sie sind und begegnen ihnen mit Offenheit und Freundlichkeit, damit sie sich angenommen und wohl fühlen. Wir stärken bei allen Kindern die Stärken und Schwächen. Wir begleiten die Kinder ausgehend von ihrem Entwicklungsstand schrittweise zur Bewältigung ihrer Lebensaufgaben. Eltern Wir begegnen allen Eltern mit Freundlichkeit und Offenheit, und gehen auf deren Anregungen und Kritik ein. Wir zeigen den Eltern, dass uns ihr Kind wichtig ist und wir es annehmen, wie es ist. Im Umgang mit den Eltern nehmen wir Rücksicht auf deren familiäre Situation und begegnen ihnen mit Hilfsbereitschaft und Verständnis. Mitarbeiter Wir nehmen uns gegenseitig in unserer Persönlichkeit an und akzeptieren die Meinungen und Standpunkte der anderen, äußern konstruktive Kritik, nehmen sie an und unterstützen uns gegenseitig in unserer Arbeit und beim Lösen von Problemen. Wir, das Team entwickeln unsere beruflichen Interessen und Stärken durch Fortbildungen und Fachliteratur weiter. Davon profitieren die Kinder, die Eltern, der Träger, die Gemeinde und natürlich wir untereinander. Kooperation Träger und Mitarbeiter arbeiten eng zusammen, um für die Kinder bestmöglichste Erziehung, Bildung und Betreuung zu erreichen und um die Bedürfnisse der Eltern zu berücksichtigen. Umfeld Wir streben eine gute Zusammenarbeit mit den Gemeinden unseres Einzugsgebietes an und unterstützen sie in kirchlichen und öffentlichen Belangen. Wir öffnen unseren Kindergarten durch verschiedene Veranstaltungen und ermöglichen somit die Begegnung unterschiedlicher Generationen. 8.2 Überprüfbare Kriterien Die Merkmale der Struktur-, Prozess- und Orientierungsqualität beeinflussen die Qualität der pädagogischen Prozesse in unserer Einrichtung. Um diese Qualität zu sichern wird die vorliegende Konzeption regelmäßig überarbeitet. In Teambesprechungen, Planungstagen und Personalgesprächen wird die Reflexion und Evaluation der pädagogischen Arbeit durchgeführt.