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Kirchenführer Deutsch

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Kirchenführer Deutsch Tiers am Rosengarten

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in Tiers am Rosengarten

Kirchen

St. Georg St. ZyprianSt. Sebastian

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Pfarrkirche zum heiligen Georg

Um 1767 fand dann der barocke Umbau statt, wobei das heutige Langschiff mit dem breiten Querschiff und der flachen Kuppel entstand. 1771 wurde die Kirche neu eingeweiht.1968 erhielt der Altarraum eine neue Gestal-tung; die zwei Seitenaltäre wurden entfernt und die Mensa des Hauptaltares wurde in die Mitte des Altarraumes gestellt.

Baugeschichte

Aus dem Jahre 1332 stammen genauere Anga-ben der St.-Georgs-Kirche. Sie war damals viel kleiner, im romanischen Rundbogenstil mit einer halbrunden Apsis. Heute ist nur noch der untere Teil des Turmes mit seinen romanischen Rundbogenfenstern aus jener Zeit erhalten. Der zwiebelförmige Turmaufsatz wurde 1739 erbaut. 1472 hat man die romanische Apsis abgetragen und dafür in der Breite der ganzen Kirche ein gotisches polygonales Presbyterium erbaut, das heute noch besteht, nur wurde es später der Rippen beraubt.

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Deckengemälde

Der Künstler Carl Henrici aus Schlesien malte 1772 alle drei Deckengemälde. Im Kuppelfresko ist die Signatur angebracht: „C. Henrici pinxit 1772“.

Im Presbyterium sehen wir Maria mit dem Kind, wie sie, begleitet von einem Engel, dem Karmeliter Simon Stock das Skapulier über-reicht. Darunter die Symbole der vier Erdteile. Der fünfte, Australien, war damals noch nicht entdeckt.

Das Kuppelfresko zeigt den hl. Georg vor dem Richter, angeklagt und sich verteidigend; zudem einen großen Palast mit einem Triumph-bogen, im Hintergrund ein Götzenbild, vor dem der hl. Georg opfern soll; rechts Priester und Ankläger, links König oder Kaiser mit dem Hofstaat, vorne die Gestalt des Heiligen, siegreich und entschieden ablehnend.Der Hintergrund ist nicht mehr als ein architektonisches Gebilde, das durch seine Perspektive gleichsam die Decke abhebt und den Blick in den Himmel freigibt.

Über der Orgelempore sehen wir St. Georg, der den Drachen besiegt. Dieses Bild sagt in Form einer Legende dasselbe aus wie das Kuppelfresko. In der griechischen Kirche gilt St. Georg in besonderer Weise als Banner- träger des Christentums.

An der Chorbrüstung wurden im Jahre 1997 die vier Gemälde bei der Innenrestaurierung wieder aufgedeckt. Die blühende Lilie (Gen/ 3,15 b) und die erhöhte kupferne Schlange (Num/21,9) sind Zeichen, die auf die Erlösungs-tat Christi hindeuten.Die zwei anderen Bilder stellen Instrumente dar, die auf dem Chor zur Ehre Gottes erklingen.

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stillgelegt wurde, ist wieder verwendet worden.Die Orgel hat 15 Register mit insgesamt 999 Pfeifen. Die längste Pfeife ist 2,5 m, die kürzeste 2 cm lang.

Die Statuen St. Georg, St. Elisabeth und St. Agnes an der Fassade der Kirche stammen aus dem Jahr 1906 und sind von Franz Tavella.

Innenraum

Der Altar aus dem Jahre 1871 zeigt im neu-romanischen Altaraufbau die Statuen des hl. Georg und des hl. Florian. Das Bild auf dem Hochaltar stammt von Jacopo Rignoto und wurde 1706 aus Rom nach Tiers gebracht. Es stellt Maria mit dem Kind dar; in der Hand trägt sie das Skapulier.Es ist eine Nachbildung des Gnadenbildes der Madonna aus Santa Maria Maggiore in Rom, jedoch nicht mehr byzantinisch wie jenes.

Der Taufstein im Presbyterium stammt aus dem 14. Jahrhundert. Er ist wohl der Taufstein der ersten Pfarrkirche, die um 1257 erbaut wurde.

Die Kreuzigungsgruppe im Presbyterium ist eine schöne Arbeit aus der Zeit des Spät- barocks.

Die Kreuzwegstationen wurden 1906 vom Bildhauer Dander aus Brixen angefertigt, ihre Rahmen vom Kunsttischler Georg Pattis aus Tiers.

Die Kirchenstühle mit ihren reichen Verzie-rungen stammen aus der Barockzeit um das Jahr 1771. Die Kinderbänke kamen erst 1985 dazu.

Die Orgel aus dem Jahre 1982 ist das Werk des Fleimstaler Orgelbauers Paolo Ciresa. Das alte Gehäuse mit seinem verkröpften Gebälk aus dem Jahre 1819 ist im Wesentlichen erhalten geblieben. Das zierliche Rückpositiv, das 1910

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Kirche zum heiligen Sebastian

Wandgemälde

An der linken Seitenwand befindet sich ein Vo-tivbild (17. und 18. Jahrhundert) mit Pietà, den Pestheiligen Rochus und Sebastian, Wappen mit verblasster Inschrift des Stifters Michael, Freiherr von Völs-Colonna. Vermutlich zum An-denken an seine an der Pest 1636 verstorbene Tochter Ursula Elisabeth.Das Wappen von Völs-Colonna krönt auch den Seitenschrank links vom Altar.

Altar

Der Altaraufbau ist sehr einfach gestaltet: Pilaster, gesprengter Giebel, im Mittelbild die Krönung Mariens mit Sebastian und Rochus; erste Hälfte des 17. Jahrhunderts.

Das Kirchlein St. Sebastian mit dem Glocken-türmchen und dem dreiseitigen Abschluss wurde zur Pestzeit 1635 aufgrund eines Ge-lübdes durch die Gemeinde im gotischen Stil erbaut und den Pestheiligen St. Sebastian und Rochus geweiht. Der Weihebrief von 1642 liegt im Pfarrarchiv auf.Früher stand an dieser Stelle eine spätromani-sche Kirche, die der hl. Christina geweiht war. Das Kirchlein beeindruckte durch seinen Platz, der im Volksmund „Weihboden“ heißt und vermutlich schon in heidnischer Zeit ein Kult-platz war.

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Die Kirche ist ein spätromanischer Bau mit halbrunder Apsis und dürfte wie die St. Georgs-kirche im 13. Jahrhundert entstanden sein. Zu dieser Zeit wurde sie, neben der Pfarrkirche, als Filialkirche der Pfarre Völs-Colonna an-gegeben. Im Jahre 1583 wurde sie durch die Freiherrn von Völs-Colonna erneuert. Anstelle der alten Decke aus Holz wurde ein Gewölbe eingesetzt und die Fenster wurden erweitert. Eine Inschrift am Altar spricht zwar von einer Erbauung, aber zu jener Zeit wurde keine halb-runde Apsis mehr angelegt. Wohl wurde der Altaraufbau damals errichtet.

Altar

Das Renaissancealtärchen hat die Form eines gotischen Flügelaltares. Das Mittelbild zeigt die Heiligen Zyprian und Justina; die Tafeln zeigen links den hl. Franziskus und rechts den

Kirche zum heiligen Zyprian

hl. Jakobus, Patron der Pilger. In der linken Flügeltafel ist die hl. Katharina in einem Renaissanceportal dargestellt und in der rechten die hl. Barbara. In der Predella fin-den wir Wappen und Inschrift der Herrn von Völs (1583). Der seitliche Tabernakel ist 1619 datiert und trägt die Reliefs von Jesus dem Schmerzensmann, der seine Wunden zeigt. An den Seiten sind der hl. Michael und die hl. Ursula dargestellt. Das Kruzifix mit Dolorosa und Engeln ist eine Arbeit aus dem 17. Jahr- hundert. Das Fresko an der Aussenseite zeigt, wie Gott Vater Pfeile auf die Sünder herab-schickt. Zyprian und Justina wenden aber mit ihrer Fürsprache das Unheil von den Gläubi-gen ab (17. Jhd.).

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Ausführliche Informationen in

Tiers am Rosengarten - Eine Begegnung in Text und BildEdition Raetia, Bozen 1999 - (in der Gemeindebibliothek oder bei Ihrem Vermieter)

[email protected]

Eine Rundwanderung von Kirche zu Kirche lohnt sich. Man kann dabei in einem halben Tag das ganze Tierser Tal kennen lernen. Am besten startet man nach einem Besuch der Pfarrkirche zum hl. Georg (1018 m) und geht zunächst zum Haus der Dorfgemeinschaft, wo die erste Station des Kreuzweges steht, der nach St. Sebastian führt. Die Bilder der Kreuzwegstationen wurden von Hannes Kreuzkamp 1984 angefertigt. Nach ca. 15 Minuten trifft dieser Weg auf den Wanderweg, der von Weiß-lahnbad nach Schönblick führt, den er nach 200 m, ober-halb des Thaler Bühels, wieder verlässt. Dort beginnt der Naturpark Schlern-Rosengarten. Nach 15 Minuten ist St. Sebastian (1266 m) erreicht. Von St. Sebastian führt ein Fahrweg durch den Wald in Richtung St. Zyprian, der bei Tscherndui in die asphal-tierte Oberstraße mündet. Eine bequeme Alternative zweigt gleich nach der Talüberquerung hinter St. Sebas- tian links ab und führt nach 500 m wieder zum Fahrweg. Ab Tscherndui folgt man der Oberstraße bis St. Zyprian (1073 m), wobei der Blick ständig auf das Hintertal und den Rosengarten ausgerichtet ist. Von St. Zyprian nach Tiers geht man auf einem Geh-steig der Hauptstraße entlang.

Gehzeit insgesamt: ca. 2 ½ Stunden

Rundwanderung von Kirche zu Kirche

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