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Name: Dr. Georg Mondwurf 09.09.02 Seite 1 von 2 Klausur Nr. 1 GK-GES Datum: Thema: STAATSTHEORIEN Aufgabe 1) Ordnen Sie die jeweilige Begrifflichkeit oder Aussage der richtigen Person zu, indem sie den zutreffenden Buchstaben eintragen. (a) Volkssouveränität ( ) Niccolò Macciavelli (b) Teilung in Legislative, Exekutive & Judikative ( ) Thomas Hobbes (c) Widerstandsrecht ( ) Jean-Jacques Rousseau (d) Staatsräson ( ) Charles de Montesquieu (e) « Der Mensch ist des Menschen Wolf » ( ) Jean Bodin (f) Staatsgewalt ist souverän, wenn sie nur ( ) John Locke dem göttlichen Gebot unterworfen ist Thema: ABSOLUTISMUS / GESCHICHTE USA (Anfänge) Text: Regierungsgrundsätze LUDWIGS XIV. Die so genannten "Memoiren" Ludwigs XIV. (entstanden um 1670), in denen der König die Grundsätze seiner Regierungsweise aufzeichnen ließ, sollten dem Thronfolger als Sammlung von Ratschlägen dienen. Unter anderem ist darin ausgeführt: "Was die Personen betrifft, die mir bei meiner Arbeit behilflich sein sollten, so habe ich mich vor allem entschlossen, keinen Ersten Minister mehr in meinen Dienst zu nehmen. Es war also nötig, mein Vertrauen und die Ausführung meiner Befehle zu teilen, ohne sie einem ganz und ungeteilt zu geben, in dem man den verschiedenen Personen verschiedene Angelegenheiten gemäß ihren besonderen Fähigkeiten übertrug. Dies ist 5 vielleicht das erste und wichtigste, was ein Herrscher können muss. Ich wollte die oberste Leitung ganz allein in meiner Hand zusammenfassen. Andererseits gibt es aber in allen Angelegenheiten bestimmte Details, um die wir uns nicht kümmern können, da unsere Überlastung und auch unsere hohe Stellung uns das nicht gestatten ... Es ist nicht leicht, mein Sohn, Dir auseinander zu setzen, was man bei Auswahl der verschiedenen Minister 10 alles beachten muss ... so fand ich es gar nicht in meinem Interesse, Untergebene von höherem Stande in meinem Dienst zu haben ... Ich musste ... der Öffentlichkeit schon durch den Rang, dem ich sie entnahm, zeigen, dass ich nicht die Absicht hatte, meine Autorität mit ihren zu teilen. Es kam mir darauf an, dass sie selber sich keine größeren Hoffnungen machten als die, die ich ihnen zu erwecken für gut fand; das ist aber bei 15 Leuten von sehr vornehmer Abkunft schwierig ... Ich bin über alles unterrichtet, höre auch meine geringsten Untertanen an, weiß jederzeit über Stärke und Ausbildungsstand meiner Truppen und über den Zustand meiner Festungen Bescheid, gebe ... meine Befehle zu ihrer Versorgung, verhandle unmittelbar mit den fremden Gesandten ... Ich regle Einnahmen und Ausgaben des Staates und lasse mir von denen, die ich mit wichtigen 20 Ämtern betraue, persönlich Rechnung legen; ich halte meine Angelegenheiten so geheim, wie das kein anderer vor mir getan hat ... Du könntest, mein Sohn, ... zwei sehr verschiedene Dinge durcheinanderbringen, nämlich: selbst regieren zu wollen und keinen Rat anzuhören ... Man sollte ... wichtige Entscheidungen niemals treffen, ohne nach Möglichkeit die aufgeklärtesten, vernünftigsten 25 und klügsten unserer Untertanen zu Rate zu ziehen. Die Notwendigkeit beschränkt uns ... auf eine kleine Anzahl von Personen, die wir aus den anderen ausgewählt haben. Die aber sollten wir wenigstens nicht übergehen ... Aber wenn sie uns ... alle Vorteile und Gegengründe vorgetragen haben ..., so ist es dann an uns ..., zu entscheiden, was nun wirklich geschehen soll. 30 zit. nach: Geschichte in Quellen, Bd. 3, München 1966, S. 426ff.

Klausur Gemeinschaftskunde, Geschichte

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Page 1: Klausur Gemeinschaftskunde, Geschichte

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Dr. Georg Mondwurf 09.09.02 Seite 1 von 2

Klausur Nr. 1 GK-GES Datum:

Thema: STAATSTHEORIEN Aufgabe 1) Ordnen Sie die jeweilige Begrifflichkeit oder Aussage der richtigen Person zu, indem sie den zutreffenden Buchstaben eintragen. (a) Volkssouveränität ( ) Niccolò Macciavelli (b) Teilung in Legislative, Exekutive & Judikative ( ) Thomas Hobbes (c) Widerstandsrecht ( ) Jean-Jacques Rousseau (d) Staatsräson ( ) Charles de Montesquieu (e) « Der Mensch ist des Menschen Wolf » ( ) Jean Bodin (f) Staatsgewalt ist souverän, wenn sie nur ( ) John Locke dem göttlichen Gebot unterworfen ist Thema: ABSOLUTISMUS / GESCHICHTE USA (Anfänge) Text: Regierungsgrundsätze LUDWIGS XIV. Die so genannten "Memoiren" Ludwigs XIV. (entstanden um 1670), in denen der König die Grundsätze seiner Regierungsweise aufzeichnen ließ, sollten dem Thronfolger als Sammlung von Ratschlägen dienen. Unter anderem ist darin ausgeführt: "Was die Personen betrifft, die mir bei meiner Arbeit behilflich sein sollten, so habe ich mich vor allem entschlossen, keinen Ersten Minister mehr in meinen Dienst zu nehmen. Es war also nötig, mein Vertrauen und die Ausführung meiner Befehle zu teilen, ohne sie einem ganz und ungeteilt zu geben, in dem man den verschiedenen Personen verschiedene Angelegenheiten gemäß ihren besonderen Fähigkeiten übertrug. Dies ist 5 vielleicht das erste und wichtigste, was ein Herrscher können muss. Ich wollte die oberste Leitung ganz allein in meiner Hand zusammenfassen. Andererseits gibt es aber in allen Angelegenheiten bestimmte Details, um die wir uns nicht kümmern können, da unsere Überlastung und auch unsere hohe Stellung uns das nicht gestatten ... Es ist nicht leicht, mein Sohn, Dir auseinander zu setzen, was man bei Auswahl der verschiedenen Minister 10 alles beachten muss ... so fand ich es gar nicht in meinem Interesse, Untergebene von höherem Stande in meinem Dienst zu haben ... Ich musste ... der Öffentlichkeit schon durch den Rang, dem ich sie entnahm, zeigen, dass ich nicht die Absicht hatte, meine Autorität mit ihren zu teilen. Es kam mir darauf an, dass sie selber sich keine größeren Hoffnungen machten als die, die ich ihnen zu erwecken für gut fand; das ist aber bei 15 Leuten von sehr vornehmer Abkunft schwierig ... Ich bin über alles unterrichtet, höre auch meine geringsten Untertanen an, weiß jederzeit über Stärke und Ausbildungsstand meiner Truppen und über den Zustand meiner Festungen Bescheid, gebe ... meine Befehle zu ihrer Versorgung, verhandle unmittelbar mit den fremden Gesandten ... Ich regle Einnahmen und Ausgaben des Staates und lasse mir von denen, die ich mit wichtigen 20 Ämtern betraue, persönlich Rechnung legen; ich halte meine Angelegenheiten so geheim, wie das kein anderer vor mir getan hat ... Du könntest, mein Sohn, ... zwei sehr verschiedene Dinge durcheinanderbringen, nämlich: selbst regieren zu wollen und keinen Rat anzuhören ... Man sollte ... wichtige Entscheidungen niemals treffen, ohne nach Möglichkeit die aufgeklärtesten, vernünftigsten 25 und klügsten unserer Untertanen zu Rate zu ziehen. Die Notwendigkeit beschränkt uns ... auf eine kleine Anzahl von Personen, die wir aus den anderen ausgewählt haben. Die aber sollten wir wenigstens nicht übergehen ... Aber wenn sie uns ... alle Vorteile und Gegengründe vorgetragen haben ..., so ist es dann an uns ..., zu entscheiden, was nun wirklich geschehen soll. 30 zit. nach: Geschichte in Quellen, Bd. 3, München 1966, S. 426ff.

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Klausur Nr. 1 GK-GES Datum:

Aufgaben: 2) Welche Merkmale und Regierungsgrundsätze des französischen Absolutismus’ unter Ludwig XIV. werden in dem Textauszug deutlich? 3) MERKANTILISMUS a) Warum stieg der Finanzbedarf des Staates im Absolutismus so gewaltig? b) Durch welche Maßnahmen sollte er befriedigt werden? Wo liegen die Probleme dieser Wirtschaftspolitik? Thema: GESCHICHTE USA 4) Eine wichtige Kontinuität in der Kolonialzeit bildet das Spannungsverhältnis zwischen den Interessen der Siedler und den imperialen Interessen Großbritanniens. Erläutern Sie Ursprung und Verlauf dieses Konflikts bis in das 18. Jahrhundert.

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