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Kleine Musiktheorielehre für Anfänger und Fortgeschrittene Von den Noten Die Achtelnoten Die Pausen Wert der Noten und Pausen Das Liniensystem Welche Hand spielt Tonumfang der Melodieseite des Akkordeons Die Notennamen Die C-Dur Tonleiter o Notenleseübung Die Tonleiter o Allgemeines o Die C-Dur Tonleiter o Die Noten im Violin-Schlüssel o Die Noten im Baß-Schlüssel Der Takt o Von den Taktarten o Der Takt o Der Sechs-Achtel Takt Das Wiederholungszeichen Vom musikalischen Vortrag o Das Tempo o Die Dynamik o Die musikalischen Spielarten Legato - Staccato - Portato Das Versetzungszeichen # Das Versetzungszeichen b Der Auflöser Die chromatische Tonleiter Neue Noten o Lese- und Spielübung o Die C-Dur Tonleiter über zwei Oktaven Die natürliche Betonung Die punktierte Viertel-Note Andere Taktarten Die Synkope Verzierungslehre o Vorschlag und Nachschlag o Pralltriller, Mordent und Doppelschlag o Der Triller Die Dur Tonleiter o Die G-Dur Tonleiter

Kleine Musiktheorielehre

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Page 1: Kleine Musiktheorielehre

Kleine Musiktheorielehre

für

Anfänger und Fortgeschrittene

Von den Noten

Die Achtelnoten

Die Pausen

Wert der Noten und Pausen

Das Liniensystem

Welche Hand spielt

Tonumfang der Melodieseite des Akkordeons

Die Notennamen

Die C-Dur Tonleiter

o Notenleseübung

Die Tonleiter

o Allgemeines

o Die C-Dur Tonleiter

o Die Noten im Violin-Schlüssel

o Die Noten im Baß-Schlüssel

Der Takt

o Von den Taktarten

o Der Takt

o Der Sechs-Achtel Takt

Das Wiederholungszeichen

Vom musikalischen Vortrag

o Das Tempo

o Die Dynamik

o Die musikalischen Spielarten

Legato - Staccato - Portato

Das Versetzungszeichen #

Das Versetzungszeichen b

Der Auflöser

Die chromatische Tonleiter

Neue Noten

o Lese- und Spielübung

o Die C-Dur Tonleiter über zwei Oktaven

Die natürliche Betonung

Die punktierte Viertel-Note

Andere Taktarten

Die Synkope

Verzierungslehre

o Vorschlag und Nachschlag

o Pralltriller, Mordent und Doppelschlag

o Der Triller

Die Dur Tonleiter

o Die G-Dur Tonleiter

Page 2: Kleine Musiktheorielehre

Kleine Intervallenlehre

o Tabelle der gebräuchlichsten Intervalle

Die Enharmonische Verwechslung

Der Quintenzirkel

Das Spiel mit der linken Hand

o Die Noten im Baß-Schlüssel

o Die Baß-Seite

Die Moll Tonleiter

Die Tonleitern Gesamtübersicht

Musikalische Fachausdrücke

Von den Noten

Noten sind Schriftzeichen für die Töne. Die Form zeigt uns, wie lange ein Ton erklingen soll.

die ganze Note die halbe Note die Viertelnote

gilt vier Zählzeiten

(Schläge)

zwei Zählzeiten

(Schläge)

eine Zählzeit

(Schlag)

Merke: Eine ganze Note hat den gleichen Wert wie zwei halbe oder vier Viertelnoten.

Zähle

Die Achtelnoten

Wenn wir die Viertelnote halbieren, entstehen 2 Achtelnoten. Einzelne Achtelnoten haben am

Notenhals ein Fähnchen. Mehrere Achtelnoten verbindet man mit einem Notenbalken.

ganze Note Dreiviertelnote halbe Note Viertelnote

8 Achtelnoten 6 Achtelnoten 4 Achtelnoten 2 Achtelnoten

Merke: Der Punkt hinter einer Note verlängert diese um die Hälfte ihres Wertes.

Die Pausen

Pausen sind Schweigezeichen, die innerhalb eines Taktes anstelle von Noten stehen können.

Wir unterscheiden daher auch

Page 3: Kleine Musiktheorielehre

die ganze Pause die halbe Pause die Viertel Pause

4 Zählzeiten 2 Zählzeiten 1 Zählzeit

Der Achtelnote entspricht die Achtelpause (= ).

Wert der Noten und Pausen

Ein Musikstück setzt sich aus Noten (Tonzeichen) und Pausen(Schweigezeichen) zusammen.

Je nach dem Wert dieser Zeichen, d. h. nach der Dauer, Länge (Zeitdauer), unterscheidet man

Nachstehende Tabelle zeigt das Verhältnis der einzelnen Notenwerte untereinander. Auf eine

ganze Note kommen: 2 halbe, 4 viertel, 8 achtel, 16 sechzehntel, 32 zweiunddreißigstel oder

64 vierundsechzigstel.

Das Liniensystem

Um hohe und tiefe Töne zu unterscheiden, verwenden wir ein 5- Liniensystem, das nach oben

und unten durch Hilfslinien erweitert werden kann.

Die Noten stehen entweder

auf den Linien zwischen den Linien ober-oder unterhalb des Systems

Page 4: Kleine Musiktheorielehre

Welche Hand spielt?

Wenn wir vor dem Spiel die Schlüsselzeichen genau beachten, dann wissen wir, mit welcher

Hand wir spielen müssen.

Baß- Schlüssel Violin- Schlüssel

Es spielt die linke Hand Es spielt die rechte Hand Es spielen beide Hände

Der Notenschlüssel bezeichnet die Lage der Töne nach Höhe und Tiefe. Für die Töne der

Melodie (Diskant) verwendet man den Violinschlüssel

Der Violinschlüssel umschließt mit seinem unteren Bogen die zweite Notenlinie, auf der in

der Notenschrift das eingestrichene g steht. Deshalb nennt man ihn auch den G-Schlüssel. Für

die Töne der Begleitung (linke Seite des Akkordeons) benutzt man den Baß- Schlüssel

Sein oberer Bogen umschließt die Linie, auf der man das kleine f notiert. Daher wird er auch

F- Schlüssel genannt. Beide Notenschlüssel werden zu Anfang des Liniensystems gesetzt, der

Violinschlüssel in das obere Notensystem, in das die Melodie geschrieben wird, und der Baß-

Schlüssel in das untere Notensystem, in das die Begleitung notiert wird. Beide Systeme

werden durch eine Klammer (Accolade)verbunden:

Rechte Hand: Diskant System

Linke Hand: Baß- System

Auf Grund des Liniensystems stehen die Noten auf und zwischen den Linien. Die Noten auf

den Linien heißen im Violinschlüssel:

Man kann diese Buchstaben gut behalten, wenn man sich folgendenSatz einprägt: Esgeht

hurtig durch Fleiß.

Die Noten zwischen den Linien heißen:

Page 5: Kleine Musiktheorielehre

Die Namen der Noten merke man sich: Frisch ans Clavier Erich. (In diesem Fall schreiben

wir Klavier ausnahmsweise einmal mit C.)

Für hohe oder tiefe Noten benutzt man Hilfslinien in Form von kurzen Strichen über und

unter dem Liniensystem.

Die Noten über den Linien heißen: usw.

Die Noten unter den Linien heißen: usw.

Diese Noten sind zu erlernen. Die Noten des Baß- Schlüssels werden später erklärt.

Tonumfang der Melodieseite des Akkordeons

Die Notennamen

In der Musik gibt es nur 7 Stammtöne, die sich immer wiederholen. Sie werden mit

Buchstaben benannt und heißen: c, d, e, f, g, a,h.

Die C-Dur Tonleiter

Page 6: Kleine Musiktheorielehre

Notenleseübung

Nenne Notennamen und Wert!

Die Tonleiter

Allgemeines

Unter Tonleiter verstehen wir die stufenweise Aufeinanderfolge von Tönen innerhalb einer

Oktave. Die Aneinanderreihung der einzelnen Töne erfolgt nach bestimmten Gesetzen, so daß

alle auf den verschiedenen Grundtönen aufgebauten Tonleitern (insgesamt 12) den gleichen

Aufbau haben.

Die C- Dur Tonleiter

Der unten stehende Ausschnitt aus unserer Klaviatur zeigt deutlich, daß die Tonschritte

zwischen den weißen Tasten nicht gleich sind. So finden wir zwischen cund d eine schwarze

Taste zwischen e und f aber fehlt diese. Man spricht deshalb im ersten Fall von einem ganzen

(Ganzton-) Schritt, im zweiten Fall dagegen von einem Halbtonschritt. Im Gegensatz zum

Tastenbild, wo uns dieser Unterschied sofort deutlich wird, läßt sich beim Notenbild wegen

des gleichen Abstandes der Noten auf und zwischen den Linien der Ganztonschritt nicht vom

Halbtonschritt unterscheiden.

Merke: Der Schritt e - f (von der 3. zur 4. Stufe)

und der Schritt h - c (von der 7. zur 8. Stufe) sind

immer Halbtöne. Alle anderen Stufen der DUR-

Tonleiter sind Ganztonschritte. Als Aufbaugesetz

der Dur- Tonleiter halten wir folgende Stufenfolge

fest: 1-1-½-1-1-1-½

C- Dur-

Tonleiter

auf- und

abwärts

Da die gleichen Notenzeichen sowohl für hohe, wie für tiefeTöne verwendet werden müssen,

bedarf es noch eines sogenannten Schlüssels, der den Unterschied verdeutlicht. Die hohen

Töne schreiben wir im Violinschlüssel(Violine = hohes Instrument); für die tiefen Töne

verwenden wir den Baßschlüssel(Baß = tiefe Stimme).

Der Violin- (auch G-) Schlüssel umschließt die Note der 2. Linie, die damit als g festgelegt

wird

Page 7: Kleine Musiktheorielehre

Der Baß- oder F- Schlüssel bezeichnet zwischen seinen beiden Punkten den Ton f.

Violinschlüssel Baßschlüssel

Die Noten im -Schlüsse>

Die Noten im -Schlüsse>

Damit ergeben sich innerhalb der beiden Systeme für und folgende Töne

Der Ton c (das sogenannte eingestrichene c = c´) ist der Mittelpunktunseres Tonsystems.

Er steht gleichsam zwischen den beiden 5- Liniensystemen und zeigt im Violin- und

Baßschlüssel das gleiche Bild (1 Hilfslinie)

Der Takt

Jedes Musikstück wird durch senkrechte Striche (Taktstriche) in kleine Abschnitte (Takte)

eingeteilt.

Von den Taktarten

Page 8: Kleine Musiktheorielehre

Es gibt verschiedene Taktarten, deshalb wird am Anfang eines jeden Musikstückes die Taktart

mit Zahlen angegeben.

Merke: Die obere Zahl wird stehts gezählt.

Merke:Alle Takte eines Musikstückes haben den gleichen Zählwert (Notenwert).

Der Takt

ist eine regelmäßig wiederkehrende Zeiteinteilung in der Musik. Jedes Musikstück ist durch

senkrechte Striche (Taktstriche) in Takte eingeteilt. Am Anfang eines jeden Musikstückes ist

angegeben, in welcher Taktart sich das Stück bewegt und wieviele Viertel- oder Achtelnoten

und Pausen in den einzelnen Takten enthalten sind. Bewegt sich das Stück im 4/4 Takt, so

setzt man zu Anfang das Zeichen C oder 4/4. Bei einem ¾ Takt schreibt man 3/4, und bei 2

Viertel setzt man das 2/4 Taktzeichen. Enthält jeder Takt nur 3 Achtel Noten, dann schreibt

man den 3/8 Takt vor, für 6 Achtel den 6/8-, für 9 Achtel den 9/8-, für 12 Achtel den 12/8

Takt. Damit sind die Notwendigsten Taktarten beschrieben. Im weiteren Verlauf wird in

einzelnen Übungen die erweiterte Notenlehre und dynamische Bezeichnungen von Fall zu

Fall behandelt.

Der Sechs- Achtel Takt

Die Verbindung von 2 Drei- Achtel- Takten ergibt den Sechs- Achtel Takt (6/8). Auch hier ist

das Achtel Zähleinheit. Wir zählen also von 1-6 durch. Zu beachten ist, daß im 6/8- Takt die

Betonung auf der Zählzeit 1 und 4 liegt; die Zählzeit 4 ist aber etwas leichter (weniger

betont) als die 1.

Merke: Der 6/8- Takt darf nicht als Drei- Viertel Takt aufgefaßt werden. Vergleiche dazu die

Schwerpunkte in beiden Taktarten

Das Wiederholungszeichen

Soll ein Tonstück wiederholt werden, so wird dies durch das Wiederholungszeichen

(Doppelstriche mit zwei Punkten) angezeigt.

Soll ein Teil eines Musikstückes wiederholt werden, so wird dieser durch

Wiederholungszeichen (=Doppelstrich mit 2 Punkten)

eingeschlossen. Am Anfang eines Stückes fällt das Wiederholungszeichen weg.

Es wird Teil a) wiederholt, b) nicht wiederholt, c) wiederholt

Page 9: Kleine Musiktheorielehre

D. C. al Fine bedeutet, daß das Stück von

Anfang an wiederholt werden soll und

zwar bis zum Wort Fine (=Ende).

Vom musikalischen Vortrag

Ein guter musikalischer Vortrag verlangt genaueste Beachtung der Vortragszeichen. Diese

beziehen sich auf das Tempo (Schnelligkeit) und die Dynamik (Tonstärke).

Das Tempo

Unter Tempo versteht man den Grad der Schnelligkeit, in welcher ein Tonstück seinem Inhalt

nach gespielt werden soll. In der Musik verwendet man dafür in der Regel italienische

Bezeichnungen. Die gebräuchlichsten sind für:

langsame Bewegung

mittlere Bewegung

schnelle Bewegung

Lento = sehr langsam Andante = gehend, singend

Allegro = mäßig lebhaft

Largo = breit Moderato = mäßig bewegt

Vivace = lebhaft

Adagio = ruhig, gedehnt Allegretto = sehr bewegt

Presto = schnell

Die Dynamik

Unter Dynamik versteht man die Tonstärke, die durch stärkere oder schwächere Zug- oder

Druckbewegung des Balges erreicht wird. Auch die Dynamik wird mit italienischen

Ausdrücken bezeichnet.

Hierfür verwendet man folgende Abkürzungen:

schwache Tongebung

mittlere Tongebung

starke Tongebung

pp (pianissimo) sehr leise mf (mezzoforte) mittelstark

f (forte) stark

p (piano) leise

ff (fortissimo) sehr stark

Weitere dynamische Zeichen sind die Betonungszeichen. Ihre Anwendung geschieht dann,

wenn einzelne Töne besonders hervorgehoben werden müssen. Wir unterscheiden

grunsätzlich zwischen drei verschiedenen Arten von Betonungen.

schwache Betonung starke Betonung

gedehnt

Das An- und Abschwellen von Tönen bezeichnen wir mit:

cresc. (crescendo)

oder = stärker werden

decresc. (decrescendo)

oder = schwächer werden

Wird das Tempo innerhalb eines Tonstückes verändert, so verwendet man:

Page 10: Kleine Musiktheorielehre

rit. (ritardando) = langsamer werden

accel. (accelerando) = rascher werden

Soll das ursprüngliche Tempo wieder aufgenommen werden, so steht dafür "a tempo".

Die musikalischen Spielarten

Legato - Staccato - Portato

Legato heißt gebunden und bedeutet, daß mehrere Noten unter einem sogenannten

Bindebogenstehen, ohne hörbare Trennung gespielt, also aneinandergebunden werden

sollen. Der Bindebogen darf nicht mit dem Haltebogen verwechselt werden. Die Bindung

mehrerer Noten ist dann am überzeugendsten, wenn eine Taste erst aufgehoben wird, wenn

die nächste bereits niedergedrückt ist. Das darf aber nicht übertrieben werden., weil sonst die

Töne ineinanderklingen.

Legato =

Sollen die einzelnen Noten nicht aneinandergebunden, sondern im Ggenteil ganz kurz

gespielt werden, spricht man von staccato (gestoßen). Es wird durch Punkte über oder unter

den Noten angezeigt. In der Wirkung entspricht es einem geringen Verlust des Zeitwertes der

betreffenden Note, der durch eine nicht bezeichnete, kurze Pause ausgeglichen wird.

Staccato =

Etwa in der Mitte zwischen Legato (abgekürzt leg.) und Staccato (abgekürzt stacc.) steht das

Portato (port.). Es wird durch eine Verbindung von Legatobogen und Staccatopunkt

kenntlich gemacht und besagt, daß innerhalb des gebundenen Spiels die Töne ganz kurz,

fast unmerklich, abgehobenwerden. Der Finger bleibt also, dem Notenwert entsprechend, auf

der Taste, wird aber kurz vor dem Niederdrücken der nächsten Taste aufgehoben.

Portato =

Die Legatobogen dürfen nicht mit den Phrasierungsbogen verwechselt werden. Diese

umfassen jeweils einen durch einen Atemvorgang (Ein- und Ausatmen, Spannung und

Entspannung) gekennzeichneten musikalischen Gedanken, wofür das Fremdwort

Phrasegebräuchlich ist. Die Phrasierungsbogen teilen ein Musikstück nach Atempausen ein

und gehören damit in das sehr schwierige Gebiet des richtigen musikalischen Vortrages.

Page 11: Kleine Musiktheorielehre

Das Versetzungszeichen #

Das Kreuz # ist ein Erhöhungszeichen. Es erhöht die Note, vor welcher es steht, um einen

halben Tonschritt nach oben; das heißt, es muß die nächst höhere (rechtliegende) schwarze

Taste gespielt werden. Dem Namen der Note wird die Silbe -is angehängt, z.B. cis, dis, fis,

gis, a-is.

Lese- und Spielübung

Das Versetzungszeichen b

Das Be (b) ist ein Erniedrigungszeichen. Es erniedrigt die Note vor welcher es steht um

halben Tonschritt nach unten. Es ist also die nächstniedrige (linksliegende) schwarze Taste zu

spielen. Dem Namen der Note wird die Silbe -es abgehängt. Ausnahmen: Man sagt b statt

hes, as statt aes und esstatt ees.

Lese- und Spielübung

Sage den Namen und zeige die Tasten dieser Noten

Wichtig: Steht ein Vorzeichen (# oder b) direkt vor der Note, so gilt es für alle nachfolgenden

gleichen Noten bis zum nächsten Taktstrich. Der Taktstrich hebt das Vorzeichen auf.

Erst lesen, dann spielen

Der Auflöser

Page 12: Kleine Musiktheorielehre

Der Auflöser = wird angewendet, wenn ein # oder b noch vor dem Taktstrich aufgelöst

werden soll.

Lese- und Spielübung

Die chromatische Tonleiter

Die chromatische Tonleiter ist aufwärts und abwärts nur aus Halbtönen zusammengesetzt.

Aufwärts verwendet man das #, abwärts das b.

Neue Noten

Lese- und Spielübung

Die C- Dur Tonleiter über zwei Oktaven

Die natürliche Betonung

Innerhalb eines Taktes werden die Noten nicht gleichmäßig stark gespielt (betont). Die

Zählzeit 1 ist in jedem Takt betont, die anderen Zählzeiten sind unbetont zu spielen. Eine

Ausnahme macht nur die Zählzeit 3 imd 4/4 Takt, die schwach betont zu spielen ist.

Betonung im 4/4- Takt Betonung im ¾- Takt

Die punktierte Viertel- Note

Page 13: Kleine Musiktheorielehre

Auch eine Viertel- Note kann durch einen Punkt um die Häfte ihres Wertes verlängert

werden. So entsteht die punktierte Viertel- Note.

+

=

2/8 + 1/8 = 3/8

Andere Taktarten

Bisher haben wir im 3/4- und 4/4- Takt die Viertelnoten gezählt. Im 3/8- und 6/8- Takt aber

zählen wir die Achtel. Beachte auch die Betonungen.

Die Synkope

Eine Synkope entsteht durch Verbindung eines leichten mit dem darauffolgendenschweren

Taktteil. Die eigenartig erregende Wirkung der Synkope. die wir aus der modernen

Tanzmusik kennen (etwa beim Foxtrott), ist darauf zurückzuführen, daß sich die Betonungauf

den vorhergehenden leichten Taktteil verlagert, und daß dadurch eine völlige Verschiebung

der Schwerpunkte innerhalb eines Taktes eintritt.

Die Entstehung einer Synkope zeigt folgende Übersicht:

4/4

1 2 3 4 3/4

1 2 3 1 2 3

4/4

1 2 3 4 3/4

1 2 3 1 2 3

4/4

1 2 3 4

Beginnt eine Synkope zwischen zwei Zählzeiten, ohne bis zum nächsten betonten Taktteil

anzudauern, spricht man von Unterteilungs- Synkope. Besonders häufig findet sich diese in

der modernen Tanz- Musik, z.B. im Tango- Rhythmus

Merke: Bei der der Synkope liegt die Betonung immer auf dem leichten Taktteil, der sich mit

dem nachfolgenden schwereren zu einer Einheit verbindet.

Verzierungslehre

(Musikalische Ornamentik)

Page 14: Kleine Musiktheorielehre

Wie in anderen Künsten wird auch in der Musik die Verzierung, die Ausschmückung zur

Belebung einer Linie, verwendet. Auf jahrhundertealter Tradition aufbauend, bildeten sich im

Laufe der Zeit bestimmte Regeln heraus, die größtenteils heute noch Gültigkeit haben,

wenngleich man mehr und mehr dazu übergeht, die Verzierungen nicht mehr durch bestimmte

Zeichen anzugeben sondern auszuschreiben.

Übersicht über die wichtigsten Verzierungen

1.) Vorschlag und Nachschlag

Erklärungen:

1. Der lange Vorschlag ist heute nicht mehr gebräuchlich. Er wird mit einer kleinen,

nicht durchgestrichenen Note bezeichnet und verkürzt den Wert der Hauptnote um

ihren eigenen Wert.

2. Der kurze Vorschlag gehört zu den am häufigsten angewendeten Verzierungen. Er

wird durch eine im Fähnchen durchstrichene Achtelnote bezeichnet und wird der

Hauptnote kurz vorrausgespielt.

3. Der Doppel- Vorschlag besteht aus zwei Vorschlagsnoten in verschiedenen

Intervallen. Er wird der Hauptnote kurz vorrausgespielt.

4. Der Schleifer ist ein Doppelvorschlag, bei dem die Vorschlagsnoten stufenweise

aufeinander folgen.

5. Der Nachschlag ist das Gegenteil des Vorschlages und zählt zum Werte der

vorrausgehenden Note.

2.) Pralltriller, Mordent und Doppelschlag

Ein #, b, oder Auflöser über oder unter den Verzierungszeichen besagt, daß die rechte bzw.

die linke Nebennote chromatisch verändert werden soll.

Erklärungen:

1. Der Pralltriller ist ein rascher Wechsel der Hauptnote mit der rechten (oberen)

Nebennote.

Page 15: Kleine Musiktheorielehre

2. Der Mordent ist die Umkehrung des Pralltrillers und verlangt den linken (unteren)

Nebenton.

3. Der Doppelschlag geht von der oberen Nebennote über die Hauptnote zur unteren

Nebennote und wieder zur Hauptnote zurück. Der vorschlagende Doppelschlag steht

über einer Note, der nachschlagende zwischen zwei Noten.

3.) Der Triller

Unter Triller versteht man einen während der vorgeschriebenen Dauer stattfindenden Wechsel

der Hauptnote mit der oberen Nebennote, mit der der Triller im allgemeinen beginnt. Den

Abschluß bildet ein Nachschlag, der auch dann auszuführen ist, wenn er nicht ausdrücklich

verlangt wird. Oftmals wird der Triller durch einen Vorschlag eingeleitet.

Am Anfang eines Stückes, nach Pausen und

bei stufenweiser Einführung beginnt der

Triller dagegen mit der Hauptnote

Merke: Auch beim Triller kann die Nebennote durch Versetzungszeichen chromatisch

verändert werden.

Die Dur- Tonleiter

Unter Tonleiter verstehen wir die stufenweise Aufeinanderfoge von Tönen innerhalb einer

Oktave (Achtton- Raum). Die Aneinanderreihung der einzelnen Töne erfolgt nach bestimmten

Gesetzen, die - ohne Rücksicht auf den jeweiligen Grundton - für alle Dur-Tonleitern gelten.

Aufbauschema der Dur- Tonleiter:

Jede Tonleiter kann in zwei - in sich völlig gleiche - Leiterabschnitte von je vier Tönen

(=Tetrachorde) geteilt werden.

Die G- Dur- Tonleiter

Bilden wir mit dem zweiten Leiterabschnitt (terachord) von C- Dur, also auf g , eine neue

Tonleiter, dann entspricht diese zunächst noch nicht dem oben festgelegten Aufbaugesetz. Der

Abstand von der 6. zur 7. Stufe muß ein Ganztonschritt, der von der 7. zur 8. Stufe ein

Halbtonschritt sein. Um dies zu erreichen, wird die 7. Stufe um 1/2- Ton erhöht. Im Notenbild

wird dies durch ein vor der Note gesetztes Kreus (#) bewirkt. Dem Notennamen wird dabei

die Silbe is angehängt. Aus f wird also fis. Anstelle von f wird dann die nächsthöhere Taste fis

gegriffen.

Merke: Ein vor einer Note stehendes # bewirkt die Erhöhung des betreffenden Tones um 1/2-

Stufe. Dabei wird dem Notennamen die Silbe is angehängt.

Page 16: Kleine Musiktheorielehre

Kleine Intervallenlehre

Intervall heißt Zwischenraum und bezeichnet den Abstand zwischen zwei Tönen,

gleichgültig, ob diese übereinander oder nebeneinander stehen, ob sie also ein Teil eines

Zusammenklanges (Harmonie) oder einer Tonfolge (Melodie) sind. Wir unterscheiden reine,

große, kleine, verminderte und übermäßigeIntervalle. Zur Bezeichnung der Intervalle

dienen lateinische Zahlwörter.

Tabelle der gebräuchlichsten Intervalle

Die Enharmonische Verwechslung

Soll ein Ton zweimal um ½ Stufe erhöht oder erniedrigt werden, geschieht dies durch die

neuen Versetzungszeichen Doppelkreuz (x) und Doppel-b (bb). Entsprechend der einfachen

Erhöhung bzw. Erniedrigung wird dem Notennamen die Silbe isoder es jetzt zweimal

angehängt, z.B. fisis, eses.

Merke: Das Doppelkreuz (x) erhöht einen Ton um einen Ganztonschritt, das Doppel-b (bb)

erniedrigt einen Ton um einen Ganztonschritt.

Bei allen Tasteninstrumenten (Klavier, Orgel, Akkordeon) fallen an sich verschiedene Töne

auf einer Taste zusammen. Das durch Erhöhung von c entstandene cisist beispielsweise dem

aus d durch Erniedrigung entstandenen des völlig gleich. Diese verschiedenartige

Benennung dem Klang nach gleicher Töne nennt man enharmonische Verwechslung. Mit

einer einzigen Ausnahme kann deshalb jeder Ton in dreifacher Weise benannt werden (gis =

as).

Page 17: Kleine Musiktheorielehre

Der Quintenzirkel

Bei der Bildung neuer Tonleitern zeigte sich, daß jeweils der

2. Leiterabschnitt (Tetrachord) einer Tonart dem 1. Tetrachord

der nächsten #- Tonart entspricht. Bei den b- Tonartan ist es

umgekehrt. Daraus ergibt sich, daß alle Tonarten, die im

Fünfton- (Quint) Abstand stehen, miteinander verwandt sind

(Quint- Verwandtschaft). Diese Quint- Verwandtschaft

findet ihren bildlichen Ausdruck im sogenannten

Quintenzirkel. Beide treffen sich in den Tonarten Fis- bzw.

Ges- Dur, die enharmonisch gleich sind.

Merke: Die Baßseite des Akkordeons ist nach dem Prinzip der Quint-Verwandschaft

aufgebaut.

Das Spiel mit der linken Hand

Die linke Hand hat - außer der Betätigung des Balges - die Aufgabe, mit dem 2.-5. Finger das

Baßwerk (Einzelbässe) und das Akkordwerk (Zusammenklänge) zu bedienen. Grundbässe

und Akkorde liegen in schrägen Reihen übereinander, so daß sie -bei entsprechend weit durch

den Balgriemen geschobener Hand - von allen Fingern leicht erreicht werden können. Da sich

das Griffbrett dem Blick des Spielers entzieht, ist zur besseren Orientierung der C- Baßknopf

durch eine besondere Markierung (kleine Vertiefung oder Riffellung) gekennzeichnet, so

daß er immer ohne Schwierigkeiten gefunden werden kann. Grundbässe werden mit dem 4.

Finger, die dazugehörigen Dur-Akkorde mit dem 3. Finger gespielt. Es ist besonders darauf

zu achten, daß jeweils das erste Fingerglied senkrecht aufgesetzt wird und die Knöpfe so tief

wie möglich niedergedrückt werden.

Merke: Grundbässe werden mit großen Buchstaben, Akkorde dagegen mit kleinen

Buchstaben bezeichnet.

Die Noten im - Schlüsse>

Page 18: Kleine Musiktheorielehre

Die Bass-Seite (Bass- und Akkord-Werk)

Die Moll- Tonleiter

Die Dur- Tonleiter enthält - vom Grundton aus gesehen - nur reine und große Intervalle. Bei

der Moll- Tonleiter dagegen treten anstelle der beiden großen Intervalle Terz und Sexte die

kleine Terz und die kleine Sexte. Wir können deshalb ohne Schwierigkeit jede Dur- Tonleiter

durch Erniedrigung der 3. und 6. Stufe in die gleichnamige Moll- Tonleiter verwandeln: z.B.

Die so entstandene Moll- Tonleiter heißt harmonisches Moll. Wie bei der Dur-Tonleiter ist

auch hier der Schritt von der 7. zur 8. Stufe ein Halbton- Schritt (Leitton). Charakteristisch

für die harmonische Moll- Tonleiter ist der übermäßige (=11/2-Ton-) Schritt von der 6. zur

7. Stufe (auf- und abwärts), der in der melodischen Moll- Tonleiter bei Aufwärtsbewegung

durch Erhöhung der 6. Stufe ausgeglichen wird. Abwärts wird zum Ausgleich des

übermäßigen Schrittes die 7. Stufe erniedrigt. Die melodische Moll- Tonleiter ist deshalb

aufwärts und abwärts verschieden.

c- Moll hat 3b (b, es ,as) als Vorzeichen. Alle sich aus dem Aufbau der verschiedenen Moll-

Tonleitern ergebenden Abweichungen (z.B. die Erhöhung der 7. Stufe = Leitton) werden

nicht am Anfang des Liniensystems vermerkt, sondern immmer von Fall zu Fall durch

Vorzeichen vor den betreffenden Noten angegeben. Die c- Moll Tonleiter entspricht daher

den Vorzeichen nach der eine kleine Terz (11/2- Töne) höher stehenden Es- Dur Tonleiter.

Man nennt dies Parallel- Verwandtschaft. c- Moll ist also die Moll- Parallele von Es- Dur.

Page 19: Kleine Musiktheorielehre

Merke: Die parallele Moll- Tonleiter wird - mit gleichem Vorzeichen - auf der 6. Stufe einer

Dur- Tonleiter aufgebaut. Zu beachten ist dabei aber, daß die 7. Stufe um 1/2- Ton erhöht

wird, um einen Leittonschritt zu erhalten.

Tonleiter- Übung

Die Tonleitern Gesamtübersicht

Page 20: Kleine Musiktheorielehre

Bei den Tonleitern unterscheiden wir Unter- und Obertasten- Fingersätze, je nachdem die

betreffende Leiter auf einer weißen oder einer schwarzen Taste beginnt.

Bei den Untertasten- Fingersätzen gibt es zwei Arten:

1. 1 - 2 - 3 - 1 - 2 - 3 - 4 - 5 = C, G, D, A, E, H- Dur / a, e, h, d, g, c- moll

2. 1 - 2 - 3 - 4 - 1 - 2 - 3 - 4 = F- Dur, f- moll

Bei den Obertasten- Fingersätzen gibt es fünf Arten:

1. 2 - 3 - 1 - 2 - 3 - 1 - 2 - 3 = gis- moll, As- Dur, fis- moll, cis- moll

2. 2 - 1 - 2 - 3 - 1 - 2 - 3 - 4 = B- Dur, b-moll

3. 2 - 1 - 2 - 3 - 4 - 1 - 2 - 3 = Es- Dur, es- moll, dis- moll

4. 2 - 3 - 1 - 2 - 3 - 4 - 1 - 2 = Des- Dur

5. 2 - 3 - 4 - 1 - 2 - 3 - 1 - 2 = Fis- Dur, Ges- Dur

Musikalische Fachausdrücke

Accelerando = beschleunigend Largo = breit, langsam

Adagio = ruhig, gedehnt Legato = gebunden

Ad libitum = nach Belieben Leggiero = leicht

Agitato = erregt Lento = sehr langsam

Al = bis Maestoso = erhaben

Alla breve = zweiteiliger Takt Ma non troppo = aber nicht zu sehr

Allargando = breiter werdend Marcato = betont, mit Nachdruck

Allegro = lebendig Marcia = Marsch

Allegretto = sehr bewegt Marciale = marschmäßig

Amabile = lieblich Meno = weniger

Andante = gehend Meno mosso = weniger lebhaft

Andantino = etwas schneller wie

Andante Moderato = mäßig bewegt

Animato = beseelt, beschwingt Molto = sehr

Appassionato = leidenschaftlich Morendo = verklingend

Aria = gesangliche Kunstform Mosso = bewegt

Assai = sehr Ossia = oder

A tempo = im Zeitmaß (wie vorher) Ostinato = wiederkehrende Form

Barcarole = Gondellied Patetico = leidenschaftlich

Brillante = glänzend Pesante = schwer, gewichtig

Brio = Feuer Piu = etwas mehr

Cadenza = Schluß Poco = wenig

Cantabile = singend Poca a poca = allmählich

Capo = Kopf, Anfang Portato = halbgebunden, breit

Capriccioso = launisch Presto = schnell

Page 21: Kleine Musiktheorielehre

Coda = Anhang, Schlußteil Rallentando = langsamer werdend

Col, con = mit Rigoroso = streng

Comodo = bequem Risoluto = entschlossen

Con espressione = mit Ausdruck Ritardando = langsamer werdend

Con sentimento = mit Empfindung Ritenuto = zurückhaltend

Da, dal = von Rubato = in freiem Zeitmaß

Da Capo = vom Beginn Scherzando = scherzend, schelmisch

Dal Segno = vom Zeichen an Semplice = schlicht, einfach

Divisi = geteilt Sempre = immer, stehts

Dolce = süß, melodisch Senza = ohne

Doloroso = schmerzlich Simile = ähnlich, wie vorher

Energico = entschlossen Stringendo = beschleunigend

Espressivo = ausdrucksvoll Subito = plötzlich, unmittelbar

Finale = Schluß, Schlußsatz Tempo = Zeitmaß

Fine = Ende Tenuto = gehalten

Forza = Kraft Tranquillo = ruhig

Funebre = traurig Troppo = zu viel

Fuoco = Feuer Tutta la forza = mit ganzer Kraft

Furioso = wild, stürmisch Tutti = alle zusammen

Giocoso = scherzend Unisono = einstimmig

Grandioso = nett, graziös Vivace = lebhaft

Grave = schwer, (Lento-Adagio) Vivo = belebt

Grazioso = nett, graziös Volta = Mal (z.B. das erste Mal)

Istesso = dasselbe Volti subito = schnell wenden,

weiterspielen

L'istesso temo = dasselbe Tempo