23
Klimamusterstadt Wien 50 konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz

Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

KlimamusterstadtWien

50 konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz

Page 2: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

Der Klimawandel ist die größte Herausforderung, die

wir als Menschheit jemals zu bewältigen hatten.

Eine Herausforderung,

die wir nur gemeinsam in einer vereinten Kraftanstrengung

bewältigen können.

2 3

Page 3: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

· Durch den ausschließlichen Einsatz von erneuerbaren Energien in allen Lebensbereichen wird Wien klimaneutral und stößt somit nicht mehr CO2 aus, als in unserer Stadt durch z.b Bäume gespeichert werden

· Wien wird zur Sonnenstadt: Wien Energie investiert 1,2 Milliarden Euro in Erneuerbare Energien

· Fernwärme und Fernkälte sind der Schlüssel für das CO2-neutrale Wien

· Der intensive Öffi-Ausbau wird das Auto überflüssig machen – nicht durch Verbote, sondern durch attraktive Öffi-Angebote!

· Essen statt wegschmeißen: Eine Vielzahl von Maßnahmen führt dazu, dass das Essen am Teller und nicht im Mist landet

· Wien setzt auf ZERO-waste und verwertet 100 % der nicht vermeidbaren Abfälle

· Wien will raus aus dem Asphalt: Auf Straßenzügen, auf denen keine Bäume gepflanzt werden können, werden Asphaltflächen aufgebrochen und begrünt – AnrainerInnen können aktiv bei der Pflege mithelfen

· Wien kühlt: Neben der Förderung von 150 grünen Fassaden geht auch die Stadt mit gutem Beispiel voran und begrünt jährlich 10 städtische Häuser

· Wien setzt Sofortmaßnahmen an Hitzetagen: Über 100 Nebelduschen, Spritzschläuche und „Sommerspritzer“ bringen Abkühlung an heißen Tagen

· Wien setzt auf soziale Gerechtigkeit: Unsere Klimaschutzmaßnahmen sind sozial ausgewogen und kommen allen in unserer Stadt zu Gute!

Wien wird CO2-neutralDie CO2-neutrale Stadt Wien Der Klimawandel ist die größte Heraus-forderung, die wir als Menschheit jemals zu bewältigen hatten. Eine riesengroße Herausforderung, die wir nur gemeinsam in einer vereinten Kraftanstrengung meistern können.

Jetzt ist nicht die Zeit, um politisches Kleingeld zu wechseln oder sich in populistischem oder parteipolitischem Hickhack zu verstricken. Jetzt ist die Zeit des Zusammenhalts.

Um wirkungsvolle, kräftige Maßnahmen gegen den Klimawandel zu setzen, müssen wir alle an einem Strang ziehen. Die Wiener SPÖ und die Stadt Wien müs-sen und werden hier einen guten Rahmen vorgeben. Aber wir ALLE verursachen jeden Tag den Klimawandel. Und deshalb kann der Kampf gegen den Klimawandel nur dann erfolgreich sein, wenn jeder von uns seinen Beitrag leistet.Klimaschutz muss nicht unbedingt Verzicht oder Selbstkasteiung bedeuten. Aber er bedeutet Veränderung. Massive Veränderung. Veränderung unserer tagtäglichen Verhaltensweisen.

Und das mögen wir Menschen nicht gerne. Wir sind Gewohnheitstiere und Veränderungen verunsichern uns. Da setzen dann die Populisten mit ihren egoistischen und spalterischen‚ „wir gegen die anderen“ Ansätzen an.

Aber das darf beim Klimaschutz nicht geschehen. Jeder, der einen Funken an gesellschaftlicher Verantwortung in sich trägt, muss sich bemühen, hier Höchstleistungen zu erbringen.

Denn unsere Nachkommen werden uns daran messen, was wir in dieser kritischen und alles entscheidenden Situation für die Zukunft der Kinder und unseres Planeten getan haben.

Haben wir weggesehen? Oder gar mit den rechtspopulistischen Klimawandel- leugnern gemeinsame Sache gemacht? Oder sind wir mutig, aber einfühlsam in die Umsetzung von lebensnotwendigen Maßnahmen gegangen? Wir plädieren für Letzteres. Weil die Sozialdemokratie schon immer „mutig in die neuen Zeiten“ gegangen ist. Und weil wir die Einzigen sind, die auch bei allen wichtigen Klimaschutzmaßnahmen den sozialen Aspekt und die Leistbarkeit des Lebens für Menschen mit geringerem Einkommen stets mitdenken. Es darf kein neues Klimaproletariat entstehen, mit Menschen, die sich z.B. die Kühlung ihrer Wohnungen nicht leisten können.

In einer Zeit, in der es mittlerweile mehr Hitzetote als Verkehrstote gibt, ist es wichtig, dass die SPÖ ein Auge darauf wirft, dass der Klimawandel und seine Folgen für ALLE in der Stadt verträglich abgefedert werden. Umweltfragen und soziale Gerechtigkeit gehen in Wien einher, es müssen alle Bereiche auf Basis von Solidarität und sozialer Gerechtigkeit gedacht und bearbeitet werden. Wir legen heute ein Maßnahmenpaket für die Stadt Wien vor, das über bestehende Pakete wie das KLIP oder Smart-City-Pro-gramm noch hinausgeht bzw. diese er-gänzt. Dieses Paket ist „work in progress“. Es wird über die nächsten Jahre mit Sicherheit noch adaptiert, verbessert und nachgeschärft werden. Aber es ist auch ein Meilenstein der Stadt und der Wiener SPÖ im Kampf gegen den Klimawandel.Wien soll damit zur Klimamusterstadt werden. Diese klare und laute Botschaft soll in der ganzen Welt und natürlich auch in der Stadt selbst hinausposaunt werden, damit wir gemeinsam immer besser werden.

Darum erklären wir 2020 zum Klimaschutzjahr der Stadt Wien.

Michael Ludwig Ulli Sima Josef Taucher

4 5

Page 4: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

Am Weg zum CO2-neutralen Wien

Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt

Seiten 8 bis 13

3Zero Waste

Über 60 % Recycling bis 2030, bis 2050 werden alle nicht vermeidbaren Abfälle verwertet.

Seiten 18 bis 21

Wien wird zur Sonnenstadt

Wir schaffen Photovoltaik auf einer Fläche von 600 Fussballfeldern bis 2030

Seiten 14 bis 17

22

Essen statt wegwerfen! Lebensmittel gehören auf den Teller,

nicht in den Mist!

Seiten 26 bis 29

5

Raus aus dem Asphalt! Der Grünraumanteil der wachsenden

Stadt bleibt bei über 50 Prozent

Seiten 30 bis 35

6

7Wir kühlen Wien!

Sofortmaßahmen bei über 30 Grad: Sprühnebel, Sommerspritzer, Cooling-Parks

und 1.000 Trinkbrunnen

Seiten 36 bis 39

4Mobilität der Zukunft

Wiener Linien bringen dich bis zur Haustüre, Wien tankt elektrisch

Seiten 22 bis 25

6 7

Page 5: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

Die intelligente Vernetzung der Bereiche Strom, Wärme, Verkehr und Abfall- entsorgung ist das Herzstück des Wiener Wegs zur CO2-neutralen Stadt. Diese Vernetzung ermöglicht den ausschließlichen Einsatz von erneuerbaren Energien in allen Lebensbereichen.

Umweltfreundliche Fortbewegung mit erneuerbarem Strom in Elektroautos und Straßenbahnen.

Im Wärmebereich ersetzt sauberer Strom Öl und Gas durch Wärmepumpen und Geothermie.

Bei der Entsorgung unserer Abfälle entstehende Energie wird in Häusern zum Heizen und für die Gewinnung von Strom genutzt und als erneuerbarer Roh- und Brennstoff genutzt.

Grünes Gas, worunter erneuerbare Gase aus Klärschlamm und aus Ökostrom gewonnener Wasserstoff fallen, ersetzt fossile Brennstoffe im Verkehr, bei der Raumwärme und bei der Stromproduktion.

Der Strom des Wiens der Zukunft wird zur Gänze erneuerbar erzeugt.

Unsere Maßnahmen:

Am Weg zum CO2-neutralen Wien

Wie machen wir das sozial gerecht?

Generell muss unser Abgabensystem adaptiert werden. Klimafreundliches Handeln muss belohnt werden. Durch Reformen müssen Anreize zu klimascho-nendem Verhalten für alle Gesellschaftsschichten geschaffen werden. Es bedarf einer spürbaren Entlastung der Haushalte bei der Bezahlung des unumgängli-chen Ökostromausbaus – obwohl sie einen sehr viel geringeren Stromverbrauch haben, müssen sie zurzeit einen weitaus größeren Beitrag zur Finanzierung des Ökostroms leisten als die Industrie.

8 9

Page 6: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

Lebensmittel- abfälle

Stromtankstellen

Windkraft

WasserkraftPhotovoltaik

SimmeringKraft-Wärme Kopplung

SpittelauMüllverbrennung

Wiener Linien

Photovoltaik

LeopoldauWasserkocher

EBS Wärmepumpe

Ökostrom- überschuß

Elektrolyse

Wasserstoffspeicher

PfaffenauBiogas

Fernwärmering

Wärmepumpe

Erneuerbarer Strom

Erneuerbare Wärme

Erneuerbares Gas

1: Am Weg zum CO2-neutralen Wien

Die intelligente Vernetzung der Bereiche Strom, Wärme, Verkehr und Abfallentsorgung ist das Herzstück des Wiener Wegs zur CO2-neutralen Stadt

Diese Vernetzung ermöglicht den ausschließlichen Einsatz

von erneuerbaren Energien in allen Lebensbereichen

• Das Wien der Zukunft wird zur Gänze mit erneuerbarem Strom versorgt. Dieser kommt aus Windkraftanlagen, aus Wasserkraft- werken und aus Sonnenstrom.

• Der erneuerbare Strom kommt in Form von Elektroautos oder Straßenbahnen im Verkehrs- bereich zur Anwendung • Sauberer Strom ersetzt im Wärmebereich Öl und Gas durch Wärmepumpen.

• Überschüssigen Strom wandeln wir durch Elektrolyse in Wasserstoff und somit in erneuerbares Gas um.

• Unsere nicht vermeidbaren Abfälle nutzen wir ebenso zur Produktion von erneuerbarem Gas. Beziehungsweise verwerten wir den unvermeidbaren Abfall thermisch zur effizienten Gewinnung von Strom und Wärme.

• Das erneuerbare Gas kommt im Verkehrsbereich, wie bei Bussen der Wiener Linien, zum Einsatz und ersetzt fossiles Gas in unseren Kraftwerken und in Gebäuden.

Diese intelligente Vernetzung der Bereiche Strom, Wärme, Verkehr und Abfallentsorgung ermöglicht den ausschließlichen Einsatz von erneuerbaren Energien in allen Lebens- bereichen und schafft die Grundlage für das CO2-neutrale Wien der Zukunft.

10 11

Page 7: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

1: Am Weg zum CO2-neutralen Wien

Größte Wärmepumpe Mitteleuropas

Zur grünen Versorgung von bis zu 106.000 Haushalten. Durch die Nutzung der Abwärme aus der Hauptkläranlage Wien kann

der Anteil erneuerbarer Energie in der Fernwärme Wien bis 2026 um 6,9 % erhöht werden und so mehr als alle Wohnungen in Favoriten mit umwelt-freundlicher Wärme versorgt werden. Die Bauarbeiten der ersten Stufe starten 2020 und werden schon 2022 mit der Erstinbetriebnahme abgeschlossen. 2026 wird die Anlage ihren Vollbetrieb aufnehmen. CO2-Einsparung: bis zu 210.000t pro Jahr.

Aus Klärschlamm wird Energie

Die Wiener Hauptkläranlage benötigt zur Reinigung der an-fallenden Abwässer knapp 1% des Wiener Gesamtstromverbrauchs.

Durch die effiziente Nutzung der im Klärschlamm enthaltenen Energie kann die Anlage ab dem Jahr 2020 die gesamte Energie selbst aus dem vor Ort hergestellten erneuerbaren Energieträger Klärgas (Grünes Gas) erzeugen. CO2-Einsparung ab 2020: 40.000 t pro Jahr.

Zukunftsprojekte für Wien:

Was haben wir bereits erreicht?Alle Pkw-Emissionen Wiens eingespartJährliche Einsparung von 1,5 MillionenTonnen CO2. Durch Strom und Fernwärme aus effizienter Kraft-Wärme-Kopplung und die Energienutzung aus der thermischen Abfallentsorgung. Die CO2-Einsparung ent- spricht etwa dem jährlichen Schadstoffaus-stoß des gesamten Wiener Pkw-Verkehrs.

Erste Energiegemeinschaft ÖsterreichsStadtentwicklungsgebiet VIERTEL ZWEI. Entstehung der ersten Energiegemein-schaft Österreichs, in der BewohnerInnen Strom selbst erzeugen, speichern und untereinander handeln.

„Power-2-Heat“ in der Leopoldau Umwandlung von überschüssigem, erneuer-barem Strom in Fernwärme zur Versorgung von 20.000 Haushalten. CO2-Einsparung: in etwa 40.000 t pro Jahr.

Leistungsstärkste Großwärmepumpe Mitteleuropas

Zur Versorgung von 25.000 Haushalten in Simmering mit umweltfreundlicher Fernwärme. Dies entspricht allen Wohnungen am Alser-grund. CO2-Einsparung: 40.000 t pro Jahr.

„Schnittenheizung“ Die Abwärme aus dem Backprozess der Firma Manner in Wien-Hernals wird in das lokale Fernwärmenetz eingespeist. Versor-gung von 600 Haushalten und Betrieben.

Wir heizen mit deiner Bananenschale

Derzeit wird in der Wiener Biogas- anlage in Simmering jährlich aus 17.000 Tonnen Küchenabfällen

Biogas hergestellt. Die Kapazität wird bis 2023 auf 34.000 Tonnen verdoppelt: Das gewonnene „Grüngas“ wird ins städtische Gasnetz eingespeist und ersetzt fossiles Erdgas. 900 Wiener Haushalte werden so mit Bioerdgas versorgt. CO2-Einsparung: mehr als 3.000t pro Jahr.

Massiver Ausbau der Stromtankstellen

Bis Ende 2020 werden im Großraum Wien rund 2.000 Ladestellen in Betrieb

sein, 1.000 davon im Stadtgebiet auf öffentlichen Plätzen, wo mit 100% Ökostrom getankt wird.

Wasserstoffbus

Testbetrieb der Wiener Linien für die Linie 39A. Ab 2023 sollen auf

dieser Linie zehn Wasserstoffbusse unterwegs sein. Der notwendige Wasserstoff wird in Kooperation mit Wien Energie erneuerbar und vor Ort produziert.

12 13

Page 8: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

2: Wien wird zurSonnenstadt

Wie machen wir das sozial gerecht?

Wir als SPÖ treten gegen ein weiteres Abwälzen der Kosten der Energiewende auf die privaten Haushalte auf. Diese und kleine Betriebe tragen derzeit die Hauptlast der Finanzierung des Ökostroms und der Netzinfrastruktur – sie zahlen laut einer Studie der AK rund 41% der Gesamtkosten bei einem tatsäch-lichen Stromverbrauch von nur 25%. Im Gegensatz dazu trägt die Industrie nur 21% der Kosten bei einem Verbrauch von rund 43%. Eine Ökostromfinanzie-rung, die sich am Verbrauch orientiert, ist unumgänglich.

Fernwärme wird noch grüner: durch Großwärmepumpen und Erdwärme. Bis 2030 wird der Anteil an erneuerbarer Fernwärme auf 40% steigen, bis 2050 auf 100 %.

Massiver Ausbau und Förderung der Erneuerbaren durch die Wien Energie. Bis 2030 werden 1,2 Milliarden Euro in erneuerbare Energien investiert.

Bis 2030 heißt es endgültig: Ölheizung ade! Im Neubau ist sie bereits verboten, Bestand wird stufenweise auf null reduziert. Bis 2022 wird kein Gebäude in unserem Einflussbereich mehr mit Öl beheizt.

Strenge Vorgaben für Gebäudeeffizienz und Produktion erneuerbarer Energien in der Wiener Bauordnung.

Unsere Maßnahmen: Auf dem Weg zu einer

CO2-neutralen Stadt ist die Erzeugung der Energie aus erneuerbaren Quellen wie Wind,

Sonne und Wasserkraft zentral.

Unsere Ziele:

Wir verdoppeln die Erzeugung erneuerbarer Energie im Stadtgebiet von 2005 bis 2030.

30 % des Energieverbrauchs werden bis 2030 erneuerbar produziert. Bis 2050 sind es 100 %.

Wir senken den Endenergieverbrauch pro Kopf bis 2030 um 30%, bis 2050 um 50%.

Wir reduzieren den Energieverbrauch in Gebäuden pro Kopf und Jahr um 1% und CO2-Emissionen um 2 %.

Ab 2025 werden diese Ziele bei neuen, bzw. günstiger verfügbaren Technologien erhöht.

Wir decken ab 2025 den Wärmeverbrauch neuer Gebäude

nur mehr durch erneuerbare Energie oder Fernwärme.

14 15

Page 9: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

Größte Sonnenstromanlage Wiens mit 1,9 MW

Eröffnung 2020 am Wasser- behälter Unterlaa. Damit können knapp 800 Haushalte mit Öko-

strom versorgt werden. Um allen die Mög-lichkeit zu geben, aktiv an der Energiewende teilzuhaben, wird dieses Projekt als Bürger-Innen-Kraftwerk umgesetzt.

Stadt Wien rüstet eigene Gebäude um

Krankenhäuser, Schulen, Gemein-debauten etc. werden bis 2022 auf ihre Eignung zur Erzeugung

erneuerbarer Energie geprüft. Zusätzlich: weiterhin Forcierung der thermisch– energetischen Gebäudesanierung.

Erneuerbare Stromerzeugung

Wien Energie investiert bis 2030 rund 1,2 Mrd. Euro in den Aus-bau erneuerbarer Energielösungen wie Sonnen-, Wind- und Wasserkraft.

Fernwärme

für weitere 30.000 Wohnungen, die in bereits an Fernwärme angeschlossenen Häusern noch

mit Gas versorgt werden. CO2-Einsparung: bis zu 47.000t pro Jahr.

600 MW Photovoltaik bis 2030

Das bedeutet jedes Jahr 30 Groß-projekte in der Dimension der PV-Anlage Unterlaa zur Versor-

gung von 250.000 Wiener Haushalten. Die Leistung entspricht mehr als dreimal dem Kraftwerk Freudenau (rund 170 MW). Die Photovoltaikanlagen haben die Fläche von 600 Fußballfeldern.

Windenergie

Steigerung um mehr als 50 % durch den Ausbau von derzeit 200 MW Leistung auf rund 330 MW.

Versorgungspotenzial bis 2030: 137.000 Haushalte – d.h. beinahe alle Wohnungen in Favoriten und Simmering zusammen.

Wasserkraft

Mit dem Ausbau von derzeit 155 MW auf rund 250 MW (nicht auf Wiener Landesgebiet) wird bis 2030 ein Versorgungspotenzial für 104.000 Haushalte erreicht.

Verschattungsoffensive

Förderung von Sonnenschutz an Fenstern und Balkontüren ab 2020 (50% der Kosten, max. E 1.500,– pro Wohneinheit).

Klimaschutzgebiete im Neubau

Ausschließlich Fernwärme und erneuerbare Energien sind in diesem Gebiet erlaubt.

CO2-Einsparung: bis zu 112.000t bis 2030.

Fernkälte

Wien Energie investiert bis 2024 65 Millionen Euro. Die Nutzung von Abwärme statt herkömmlicher

Klimaanlagen ist um 70 % engergieeffizienter. CO2-Einsparung: rund 50 %.

Badespaß zum Heizen

Die Therme Oberlaa als Quelle für erneuerbare und CO2-freie Wärme.

Bei diesem Projekt wird die Restwärme aus dem Thermalabwasser genutzt, um mit Hilfe einer Wärmepumpe Fernwärme zu erzeugen. Insge-samt können mit diesem innovativen Verfahren ab 2022 1.900 Wohnungen mit umwelt- freundlicher Fernwärme versorgt werden. CO2- Einsparung: bis zu 2.600t pro Jahr.

Pilotprojekt Geothermie

Aktuell läuft das Forschungsprojekt „Geo-Tief“. Wien Energie will bis 2030 140 MW Geothermie für die Fernwärme installie-

ren und damit bis zu 135.000 Haushalte, soviel wie in Liesing und Donaustadt zusammen, mit Raumwärme und Warmwasser versorgen. CO2- Einsparung: bis zu 260.000t pro Jahr.

2: Wien wird zur Sonnenstadt

Zukunftsprojekte für Wien:

Was haben wir bereits erreicht?Erneuerbarer Strom: Steigerung um 27%

Von 2005 bis 2016. Wien produziert damit im Vergleich zu anderen Bundesländern die meiste erneuerbare Energie (bezogen auf die Landesfläche).

Novelle der Wiener Bauordnung

Der verpflichtende Anteil der solaren Deckung des Warmwasserbedarfs wurde verdoppelt.

Förderprogramm Althaussanierung

CO2-Einsparung: 370.000 t pro Jahr. Seit 1990 ca. 227.000 Wohneinheiten gefördert saniert.

BürgerInnen-Kraftwerke

Bereits 26 Solarkraftwerke mit einer installierten Leistung von ca. 6,8 MWp (z.B. Wien Mitte The Mall) CO2-Einsparung: über 2.200 t pro Jahr.

16 Trinkwasserkraftwerke

Rund 65 Millionen Kilowattstunden Strom aus Wiener Hochquellwasser zur Versorgung von 20.000 Haushalten.

16

Page 10: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

Zero Waste

Wie machen wir das sozial gerecht?

Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft schafft eine Vielzahl an sicheren, lokalen Arbeitsplätzen, steigert das nachhaltige Wachstum und erhöht die Sicherheit der Rohstoffversorgung. Mit dem 48er-Tandler im 5. Bezirk gibt es eine zeitgemäße Möglichkeit, hochwertige, funktionsfähige Secondhandwaren zu günstigen Preisen zu erwerben. Damit geben wir dem Gedanken der Abfall-vermeidung und Wiederverwendung in Wien neuen Schwung. Jährlich werden 1.200 t Altwaren auf Mistplätzen abgegeben und dem Re-Use zugeführt.

Die MA 48 ist mit ihrer nachhaltigen Abfallwirtschaft ein

wahrer Klimaheld! Die Verbesserung der Abfallwirtschaft bringt Vorteile für die Umwelt,

das Klima und die Gesundheit. Für die Zukunft etablieren wir ein System, bei dem

der Wert von Produkten, Materialien und Ressourcen in der Wirtschaft so lange wie möglich erhalten bleibt.

Unsere Ziele:Wir machen bis 2050 Zero Waste für

kommunale Wiener Abfälle zur Realität.

Wir verwerten 100 % der nicht vermiedenen Abfälle.

Das gilt auch für Verbrennungsrückstände und Abgase.

Wir übertreffen bis 2030 das ambitionierte EU- Ziel von 60 % Recyclingquote.

Aktive Abfallvermeidung: Wien sorgt dafür, dass Müll erst gar nicht entsteht. Zum Beispiel durch Mehrwegbecher auf Großveranstaltungen, Wiederverwendung von IT-Geräten, kommunaler Re-Use-Verkauf, kommunale Sammlung von Altwaren.

Kreislaufwirtschaft leben: Wien setzt auf die Wiederverwendung, Reparatur, Überholung und Recycling bestehender Materialien und Produkte. Abfall von heute wird so in wertvolle Ressourcen umgewandelt.

Recycling macht Sinn: In Wien werden rund 350.000 Tonnen an Altstoffen und biogenen Abfällen getrennt gesammelt. Dazu kommt das Heraussortie-rung von rund 20.000 Tonnen an Metallabfällen aus Verbrennungsrückständen. CO2-Einsparung durch Recycling: 75.000 t pro Jahr.

Klimaschutz durch Kompost und torffreie Erde: Wien kompostiert jährlich rund 100.000 t Wiener Gartenabfälle. CO2-Einsparung: 9.000 t pro Jahr.

Klimaschutz durch Biomethan: Jährlich werden rund 1,5 Millionen m³ Biomethan aus Küchenabfällen von Restaurants und Großküchen gewonnen und als Ersatz von Erdgas in das Wiener Gasnetz eingespeist. CO2-Einsparung: rund 2.400 t pro Jahr.

Unsere Maßnahmen:

3:

18 19

Page 11: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

„Waste to Value“

Ein in der Simmeringer Haide angesiedeltes Forschungsprojekt, bei dem ab Mitte 2020 aus

Klärschlamm und anderen Abfällen ein universell einsetzbares Synthesegas hergestellt wird. Dieses kann z. B. für die Herstellung von Treibstoffen, chemischen Rohstoffen und zur Stromerzeugung genutzt werden.

Erfassung und Verwertung von C02 aus Abgasen

In enger Zusammenarbeit zwischen der Wien Energie, der Wissenschaft und der

Chemieindustrie wird eine Technologie weiterentwickelt, mit deren Hilfe das CO2 aus den Abgasen der Wiener Müllverbren-nungsanlagen konzentriert erfasst und einer Verwertung wie z. B. in der Herstellung von Erdgasersatz oder von Chemiegrundstoffen (z. B. von Methanol) zugeführt wird.

MA-48-PilotprojektPhosphorgewinnung

Phosphor wird knapp und ist weltweit als Düngemittel ein unverzichtbares Element. Der Abbau sehr energieintensiv. Der von den

Pflanzen aufgenommene Phosphor gelangt über den Konsum von Nahrungsmitteln in die Kläranlage, wo er derzeit noch ungenutzt mit dem Klärschlamm entsorgt wird. Die MA48 arbeitet bis Ende 2020 daran, den im Wiener Klärschlamm vorhandenen Phosphor als Düngemittel zurückzugewinnen. Dadurch entfallen Emissionen, die bei der Gewinnung und dem Transport des Primärrohstoffes (Rohphosphat) entstehen.

Die neue gelb-blaue Kombitonne

Durch die gemeinsame Sammlung von Plastikflaschen, Dosen und Getränkeverpackungen in der neuen gelb- blauen Kombi-Tonne werden

ab Mitte 2020 weniger Lkw-Fahrten nötig und Transportwege im Ausmaß von rund 80.000 km jährlich eingespart. CO2-Einsparung: ca. 160.000 kg pro Jahr.

Zukunftsprojekte für Wien:

Was haben wir bereits erreicht?Jährliche Einsparung von 1 Million Tonnen CO2-Äquivalente im Vergleich zu ungeordneter Abfallwirtschaft.

Das entspricht den jährlichen Emissionen aller in Wien zugelassenen Pkw.

Thermische Verwertung von Restmüll

Bereits seit 1963 wird in den Müllver- brennungsanlagen Spittelau, Flötzersteig, Simmeringer Haide und Pfaffenau für 214.000 Wiener Haushalte Fernwärme und für 95.000 Wiener Haushalte Strom erzeugt.

Keine Hausmülldeponierung

Seit 2008 wird in Wien kein Hausmüll mehr deponiert. Am Rautenweg werden nur noch Verbrennungsrückstände abgelagert, die keinerlei CO2-Emissionen verursachen.

48er-Tandler: EU-weit einzigartig

Der coolste Re-Use-Shop ist weit über die Grenzen der Stadt und des Landes beispielgebend.

Deponiegas als Zusatzquelle

Durch den biologischen Abbau des in der Vergangenheit abgelagerten Mülls entsteht auch heute noch Deponiegas mit einem hohen Heizwert. Damit wird sauberer Strom für ca. 1.000 Haushalte erzeugt, ohne auf Gas-Lieferungen aus dem Ausland zurückgreifen zu müssen.

3: Zero Waste

20 21

Page 12: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

Wie machen wir das sozial gerecht?

Ein Vergleich mit anderen Städten verdeutlicht: Während in Wien die Jahreskarte 365 Euro kostet, zahlt man in London 1.600 Euro, in Hamburg, 1.074 Euro, in Amsterdam 975 Euro und in Berlin 761 Euro. Um kostendeckend zu sein, müsste die Jahreskarte in Wien aber an die 1000 Euro kosten. Die Stadt Wien finanziert daher mit ihren Zuschüssen die europaweit einzigartig günstige Jahreskarte mit zusätzlichen Vergünstigungen für Fahrgastgruppen wie z. B. SeniorInnen und bietet über den Mobilpass für sozial schwache Personengruppen zusätzliche Ermäßigungen an. Ziel sind und bleiben günstige Öffis für alle!

Über die Mobility-Points bringen dich die Wiener Linien und ihre Partner bis zur Haustür, mit breitem Angebot von Rädern, Scootern, E-Taxis, etc.

Ökologische Antriebsformen und Brennstoffe sowie die Senkung der CO2-Emissionen werden forciert. Die Stadt Wien selbst geht hier mit gutem Beispiel voran.

Die Infrastruktur für Fuß- und Radverkehr sowie des öffentlichen Verkehrsnetzes wird verdichtet und ausgebaut.

In Kooperation mit NÖ und Burgenland werden Maßnahmen entwickelt, um den Pendlerverkehr auf öffentlichen Verkehr umzustellen. Kernstück: Die Verbesserung der grenzüberschreitenden Öffis (Finanzierung durch den Bund wird benötigt).

Halbierung der CO2-Emissionen pro Kilometer durch strenge EU-Vorgaben und Maßnahmen des Bundes.

Unsere Maßnahmen:

Mobilität der Zukunft

4:

Der Verkehr ist eine zentrale Herausforderung für unser Klima. Es braucht auch Lösungen über die

Bundesländergrenzen hinweg – kommen doch 2/3 der PendlerInnen täglich mit dem

Auto nach Wien. Die WienerInnen fahren bereits heute zu 2/3 öffentlich, mit dem Rad

oder gehen zu Fuß.

Unsere Ziele:Wir senken die CO2-Emissionen des Verkehrssektors

pro Kopf bis 2030 um 50 %, bis 2050 um 100 %.

Wir halbieren bis 2030 den Anteil der Pkw - PendlerInnen, nach Wien.

22 23

Page 13: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

Zukunftsprojekte für Wien:

Herausforderung PendlerInnen

In Kooperation mit NÖ und dem Burgenland soll der Anteil der PendlerInnen, die täglich mit ihrem

PKW nach Wien kommen, bis 2030 halbiert werden. Dazu braucht es einen übergreifenden (S-) Bahn- und Busausbau inklusive grenzübergreifender Planung, Finanzierung und Umsetzung mit kurzen, intelligenten Wegeketten von Tür zu Tür.

Innovative Zustellservices, Packstationen im öffentlichen Raum

Um unnötige Fahrten innerhalbder Stadt zu vermeiden.

Grenzüberschreitende Straßenbahnen

Um die ambitionierten Verkehrsziele zu erreichen, legt Wien konkrete Vor-schläge für grenzüberschreitende

Straßenbahnen nach Niederösterreich vor. Damit kann PendlerInnen aus dem Umland rasch ein komfortabler Umstieg auf die Öffis angeboten werden.

Was haben wir bereits erreicht?Einsparung bis zu 1.500 kg CO2-Emissionen pro Kopf und Jahr

Durch den Umstieg der Wienerinnen und Wiener auf Öffis. Das entspricht etwa 8.300 gefahrenen PKW-Kilometern und ungefähr der Luftlinie von Wien nach Johannesburg.

Mehr Jahreskarten-BesitzerInnen als zugelassene PKWs

822.200 Jahreskarten stehen 709.288 zugelassene Autos gegenüber. Auch die Zahl der jährlich erworbenen Führerscheine geht zurück.

Brake Energy spart Energie

Verwertung von Strom aus Bremsenergie: Allein die Anlage in der U2-Station Hardeggasse spart jährlich 1.600 MWh an Energie. Dies entspricht dem Verbrauch von ca. 600 Haushalten.

Wien hat höchsten Anteil an Elektromobilität

Im österreichweiten Vergleich ist Wien ganz vorne: Ein Großteil der Flotte der Wiener Linien (U-Bahn und Straßenbahn) fährt heute bereits elektrisch. Auch im Busbereich – bei den Linien 2A und 3A – setzt man seit 2012 komplett auf E-Busse.

Das Linienkreuz U2xU5

Zusätzlich: das Öffi-Paket mit der Verlängerung der Linien D und O in das Nordbahnhof-

gelände bis 2020. Allein das Linienkreuz U2xU5 führt zu einer Reduktion des CO2-Ausstoßes um bis zu 75.000 Tonnen jährlich! Um dieselben CO2-Bindungseffekte zu erzielen, müssten 5 bis 6 Millionen Bäume gepflanzt werden.

Mittelfristige Umstellung des städtischen Fuhrparks

Auch bei den Wiener Linien und anderen Teilen des städtischen Fuhrparks wird auf alternative

Antriebe wie zum Beispiel Elektromobilität und alternative Brennstoffe inklusiveWasserstoff gesetzt. Je nach Verfügbarkeitam Markt und praktischer Tauglichkeit wird sukzessive ausgetauscht.

Mit den Wiener Linien bis zur Haustür

Das Netz der Mobility-Points wird ausgebaut. Über die Wien- Mobil-App können für die „letzte

Meile“ Räder, Scooter, E-Taxis etc. gebucht werden. Die Wiener Linien und ihre Part-nerInnen bringen dich bis zur Haustür. In einem nächsten Schritt erledigen selbstfah-rende Autos die „letzte Meile“.

Wasserstoffbus der Linie 39A

Ab 2020 im Test, ab 2023sollen bereits 10 Wasserstoffbusseunterwegs sein. Der notwendige

Wasserstoff wird in Kooperation mit Wien Energie erneuerbar und vor Ort produziert.

Ausbau von Stromtankstellen

Bis 2030 soll es in Wien über 80.000 Elektroautos geben.

Bis Ende 2020 werden im Großraum Wien rund 2.000 Ladestellen in Betrieb sein, 1.000 davon im Stadtgebiet auf öffentlichen Plätzen, wo mit 100% Ökostrom getankt wird.

Nächste Verschärfung der Bauordnung

Elektro-Lademöglichkeiten in Garagen werden im Neubau verpflichtend, die Nachrüstung im

Bestand durch Änderung von Bundesge-setzen massiv erleichtert. U. a. bei Gara-gen von Wiener Wohnen, GESIBA und Wipark.

Wiener Taxis werden elektromobil

Die Wiener Taxi-Flotte wird sukzessive auf Elektroautos

und andere emissionsfreie Technologien umgestellt.

4: Mobilität der Zukunft

24 25

Page 14: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

5:

Wie machen wir das sozial gerecht?

In Wien können alle gesund und gut essen – das ist keine Frage des Einkom-mens. Durch die Reduktion der Lebensmittelverschwendung bleibt jedem Ein-zelnen mehr in der Geldbörse über. Vor allem Haushalte mit einem niedrigeren Einkommen profitieren dadurch, da sie anteilsmäßig mehr ihres Haushaltein-kommens für Lebensmittel ausgeben. Projekte wie Tafel-Haus helfen den sozial ganz Schwachen und Armen, die sonst keine gesunden und frischen Lebens-mittel (Obst und Gemüse) kaufen können.

Lebensmittelabfallvermeidung durch Bewusstseinsbildung in Privathaushalten, im Handel, in der Außer-Haus-Verpflegung - z. B. in der Gastronomie – und in Großküchen. In den letzten beiden Jahren ging der Lebensmittelabfall bei den teilnehmenden Betrieben in Wien um 22 % zurück.

Bewusstseinsbildung und geeignete Begleitmaßnahmen in Kooperation mit der Wirtschaft reduzieren die Lebensmittelabfälle in der gesamten Wertschöpfungskette deutlich.

Ökologischer Einkauf der Stadt Wien (ÖkoKauf) seit 1998. Die wichtigsten Kriterien: Schonung der Ressourcen, ökologische Produktion, Energieeffizienz, Reparaturfähigkeit, Vermeidung von Emissionen sowie von toxischen Materialien. CO2-Einsparung: 15.000 t pro Jahr.

„Das is(s)t es mir wert.“ So der Titel des Leitfadens zu 60 bereits bestehenden sozialen Einrichtungen und Initiativen zur Übernahme von Lebensmitteln.

Unsere Maßnahmen:

Essen stattwegwerfen!

Lebensmittelproduktion, - transport und - lagerung verursachen

1/4 bis 1/3 aller Treibhausgas-Emissionen. In Wien landen heute ca. 25 % der zuvor teuer eingekauften Lebensmittel ungenutzt im Müll.

Unsere Ziele:Das Vermeiden von Lebensmittelabfällen muss

daher Teil aktiven Klimaschutzes sein.

Wir reduzieren die Lebensmittelverschwendung bis 2030 um 25 %, bis 2050 um 50 %.

Wir fördern ein nachhaltiges Ernährungssystem.

Mit Lebensmitteln aus der Stadt, der Region und bevorzugt von Biobetrieben.

26 27

Page 15: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

Zukunftsprojekte für Wien:

Was haben wir bisher erreicht?Wien ist Vorreiter in der klimaverträglichen Landwirtschaft

Stadteigene Landwirtschaft ist vollständig bio, 27% aller Wiener landwirtschaftlichen Betriebe sind bio. Damit belegt Wien Platz zwei im Bundesländervergleich. Bio-Acker-böden binden pro Jahr durchschnittlich 400 bis 450 kg Kohlendioxid (CO2) pro Hektar. Wien Fördert aktiv den Bio-Umstieg.

Wien steht zu Glyphosat-Verzicht

Auf allen Grünflächen der Wiener Landwirtschaft, der Stadtgärten, der Wiener Linien und auf Friedhöfen wird auf Glyphosat verzichtet.

ÖkoEvents und ÖkoEvents PLUS

Längst fix am Programm: Vermeidung von Lebensmittelabfällen auf Veranstaltungen.

TafelHaus am Großmarkt Inzersdorf

Mit Unterstützung der Stadt Wien wurden bereits im ersten Halbjahr nach der Eröffnung rund 120 Tonnen Lebensmittel vor dem Wegwerfen gerettet und an soziale Einrichtungen verteilt.

Top beim Lebensmittelabfallmonitoring

Die Kantine der Wiener Stadtwerke, die täglich 700 Essen ausgibt, hat einen Verlustgrad von nur 5 %. Damit ist sie im Lebensmittelabfallmonitoring top drei unter allen österreichischen Betrieben.

Lebensmittelabfallvermeidung in Wiener Großküchen

In Betriebsrestaurants, Kranken-häusern und Pflegeheimen machtder entsorgte Lebensmittelabfall(ohne Zubereitungsreste!) rund

20 % der ausgegebenen Essensmenge aus.Das ergibt 13.000 Tonnen an Lebensmittel-abfällen pro Jahr bzw. das Gewicht von rund500 voll beladenen Müllsammelfahrzeugen.Die Stadt Wien setzt ein Lebensmittelab-fallvermeidungs-Programm für Großkü-chen um. In den letzten beiden Jahren ging der Lebensmittelabfall bei den teilnehmen-den Betrieben dadurch um 22 % zurück. DieKantine der Wiener Stadtwerke, die täglich700 Essen ausgibt, ist mit einem Verlustgradvon nur noch 5 % einer der Top-drei-Betriebe in ganz Österreich.

Ernährungs- und Kochworkshopsin den Volkshochschulen

Für alle WienerInnen, auch jene mit Migrationshintergrund! Wissenswer-tes über Ablaufdaten, Verpackungen und gesundes und leistbares Kochen.

Projekte in Kindergärten, Schulen und Horten

Dadurch erfahren auch die Kleinsten etwas über den Wert von Lebensmitteln. Die Kinder

bringen die durch DIE UMWELTBERATUNG bereitgestellten Informationen und Broschüren mit nach Hause und die ganze Familie profitiert.

Regional kochen und einkaufen

„Best Practice“, z.B. bei Pensio-nistenwohnhäusern. Diese forcie-ren die Abfallvermeidung seit

Jahren. So werden etwa ganze Apfelernten gekauft; auch die unansehnlichen Früchte und Fallobst. Letztere werden zu Apfelmus, Apfelstrudel oder Apfelsaft verarbeitet. Die schönen Früchte hingegen werden den BewohnerInnen angeboten. So wird Bioqualität leistbar.

Untersuchung zu Auswirkungen des Onlinehandels

Wirkt sich der Onlinehandel negativ auf Umwelt und soziale Standards aus? Um dies zu

erheben, wird eine umfassende Analyse gestartet, der ein Maßnahmen- programm folgt.

5: Essen statt wegwerfen

Internationale Vernetzung

Wien ist Mitglied des Organic Cities Network Europe (OCNE) und hat 2020 den Vorsitz. Wir laden zu

einem großen Vernetzungstreffen, um Bio europaweit zu fördern

28 29

Page 16: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

6:

Klimaschutz, Natur- und Artenschutz gehören zusammen. Gesunde Ökosysteme

helfen uns, die Auswirkungen der Erderwärmung zu begrenzen. Bäume spenden Schatten und geben gleichzeitig bis zu einem Drittel der einfallenden

Solarstrahlung in Form von Wasserdampf wieder an ihre Umgebung ab. Durch diesen Effekt bringt eine Winterlinde im stark verbauten Gebiet

einen Abkühlungseffekt von 2,3 kW. Das entspricht in etwa der Leistung einer Klimaanlage für einen 25m2 großen Raum.

Unsere Ziele:Wir halten trotz des Wachstums der Stadt

den Grünraumanteil in Wien bis 2050 bei mehr als 50 %.

Wir schaffen entsprechend dem Bevölkerungszuwachses zusätzliche

Erholungsräume in ganz Wien.

Wie machen wir das sozial gerecht?

Gepflegte Parks und Erholungsräume stehen nicht nur im Stadtzentrum, sondern in allen Bezirken Wiens gratis zur Verfügung. Das erfrischende Grün und Waldflächen sind nicht nur gut fürs Klima, sondern auch für die Seele.

Es werden zusätzlich vielfach nutzbare, zeitgemäße Erholungsräume in der Stadt durch Ankauf, Flächenwidmung oder vertragliche Vereinbarungen gesichert, gestaltet und zugänglich gemacht.

Systematische Aufforstung, Stadtbaumpflanzungen und Schaffung neuerParks erlauben es, den Grün- und Freiraum im Stadtgebiet auch in einerwachsenden Stadt in Quantität und Qualität angemessen sicherzustellen.

Im innerstädtischen Bereich sind Schatten- und Kühle spendende Bäume besonders wichtig. Es werden daher nicht nur Bäume neu gepflanzt sondern diese werden durch ein eigenes Wiener Baumsediment und mehr Platz für die Wurzeln „klimafit“ gemacht.

Dort, wo es nicht möglich ist, Bäume zu pflanzen werden Asphaltflächen aufgebrochen und bepflanzt. Anrainerinnen und Anrainer sowie Geschäftstreibende sollen gewonnen werden, die neuen Grünflächen in den Grätzeln zu pflegen. Die lokale und günstige Begrünung bringt Abkühlung und ein weiteres Stück Natur in die Stadt.

Unsere Maßnahmen:

Raus aus dem Asphalt!

30 31

Page 17: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

Beschattung

Solarpanele

Außenjalousien

Sprühnebel

Asphalt aufbrechen

Fassadenbegrünung

Stromtankstelle

Radwege

Luftbefeuchtung

Die Straße der Zukunft

32 33

Page 18: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

Zukunftsprojekte für Wien:

Raus aus dem Asphalt

Dort, wo es aufgrund der Unterbauten in Straßen nicht möglich ist, Bäume zu pflanzen, werden in Absprache

mit der lokalen Bevölkerung Asphaltflächen aufgebrochen und mit Blumen und Sträuchern bepflanzt werden. Anrainerinnen und Anrainer sowie Geschäftstreibende sollen die neuen Grünflächen in den Grätzeln pflegen. Die loka-le und günstige Begrünung bringt Abkühlung und ein weiteres Stück Natur in die Stadt.

Klimaschutz ist auch Artenschutz

Der Aktionsplan ARTENSCHUTZfasst bestehende Naturschutzinitiati-ven zusammen, schlägt ergänzende Maßnahmen vor und formuliert

Handlungsfelder, Ziele und Handlungsträgerfür Aktionen in den wichtigsten Lebensräumenvon Wien. Dazu zählen die u. a. Initiative„Pestizidreduktion in Wien“, das WienerArten- und LebensraumschutzprogrammNetzwerk Natur und Aktivitäten zur Verbesserung der Biodiversität.

Deklaration zur nachhaltigen Grünraumversorgung

Wien hat bereits 1905 einen Grüngürtel um die Stadt gelegt. Zum künftigen Schutz und Erhalt soll

in einer „Wiener Wald-und-Wiesen Charta“ im Wiener Gemeinderat die Weiterentwicklung beschlossen werden.

Was haben wir bereits erreicht?Rund 8.000 Hektar Wald in Wien

Das macht rund 18% der gesamten Stadt- fläche aus. Die „Grüne Lunge“ bindet jedes Jahr über 100.000 Tonnen CO2, produziert etwa 200.000 Tonnen Sauerstoff und filtert pro Jahr auch noch ca. 400.000 Tonnen Ruß und Staub.

„Wald der jungen WienerInnen“

Seit Beginn der Aktion (1984) wurden bereits 365.000 Bäume gepflanzt.

Aufforstungsmaßnahmen seit 1956

Über 550 Hektar Neue Wälder mit mehr als vier Millionen Bäumen und Sträuchern.

Grünflächenanteil in Wien von 53%

Das aktuelle Grünraum-Monitoring bestätigt: viel Grün trotz wachsender Bevölkerung.

Wien ist „Europameister“ bei unversiegelten Böden

Mit ihrem geringen Versiegelungsgrad gibt die Stadt Wien Beispiel vor. Umgelegt auf die Einwohnerzahl Wiens entspricht dieser lediglich 70 m² versiegelter Fläche pro Kopf.

2020: größte Waldpflanzaktion,die es jemals in Wien gab

Ganz Wien ist im Herbst 2020 eingeladen, mit den Försterinnen und Förstern im Rahmen der

Aktion „Wald der jungen WienerInnen“ einen neuen Wald auf größerer Fläche als je zuvor, zu pflanzen.

4.500 neue Stadtbäume jährlich

Wien hat bereits 500.000 Stadt-bäume und dieser Bestand wird weiter ausgebaut. Gerade im

innerstädtischen Bereich, wo aufgrund der Bebauung regelrechte Hitzeinseln entstehen können, sind Schatten- und Kühle spendende Bäume besonders wichtig.

Stadtbäume werden klimafit gemacht

Durch Wiener Straßenbaumsortiment und neues Wiener Baumsubstrat, durch generell mehr durchwurzel-

baren Raum ( größere Baumscheiben, tiefere Baumgruben, Schwammstadt …) und automatische Bewässerungsanlagen, durch Gieß-Bags, optimierte Gießeinsatzpläne, etc.

Insektenschutz

Die Stadt Wien setzt ab 2020 ein eigenes Insekten- und Vogelschutzprogramm um.

Über 16 Hektar neue Parkflächen

werden in den nächsten Jahren in Wien angelegt. Zum Beispiel der Elinor-Ostrom-Park in der Seestadt

Nord, der Park am Nordbahnhofgelände mit Stadtwildnis und urbanen Terrassen, der naturnah gestaltete Park in der Spallartgasse oder auch Am langen Felde. Dadurch wird der derzeitige Grünflächenanteil von 53% an der Gesamtfläche noch weiter erhöht. In Kür-ze wird der 1.000. Wiener Park den Wiener- innen und Wienern zur Verfügung stehen.

Vergrößerung von Parks

Viele kleinere Wiener Parks inden dicht besiedelten Bezirkensind von Straßen und Parkplätzen

umgeben. Eine Vergrößerung um dieseFlächen führt zu einer Vergrößerung desnutzbaren Raums, zu weniger Versiegelung,leistet einen Beitrag zur Abkühlung, verbessert Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum und entschärft außerdem Konflikte im Park. So wie bereits bei der Neugestaltung des Reumannplatzes und des Johann-Nepomuk- Berger-Platzes oder am Brunnenmarkt.

E-Motoren bei Kleingeräten der Wiener StadtgärtnerInnen

Zur Reduktion von Treibhausgasen und schädlichem Feinstaub. Bis 2023 werden Kleinmaschinen schon

zu 75% auf Elektromotoren umgestellt sein.

6: Raus aus dem Asphalt

34 35

Page 19: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

7:

Wie machen wir das sozial gerecht?

Laut der COIN-Studie „Die Auswirkungen des Klimawandels für Wien: eine ökonomische Bewertung“ werden die Klimawandelfolgekosten für die Perio-de um 2030 auf eine Höhe von 300 Mio bis 1 Mrd geschätzt und steigen bis 2050 in einen Bereich von 490 Mio € bis 2,7 Mrd. Diese Kosten stellen eine massive Belastung für unsere Stadt und Gesellschaft dar. Betroffen von Hitzeinseln in der Stadt sind vor allem sozial schwächere Gruppen, Ältere und Kranke. Die Stadt setzt daher eine Vielzahl von Cooling-Maßnahmen, die allen zu zugutekommen.

Aktive Unterstützung der Begrünung von Dächern, Fassaden und Innenhöfen (Förderungen).

Die neue Wiener Bauordnung fordert eine Begrünung von Dächernoder Nutzung zur Erneuerbare-Energie-Erzeugung (idealerweise beides) im Neubau ein.

Große Cooling-Offensive an sehr heißen Tagen durch Sprühnebelanlagen in der ganzen Stadt, durch zusätzliche Nebelduschen, „Sommerspritzer“ auf Hydranten und Sprühschläuche.

Schaffung von Coolspots und Cooling-Parks – wie z. B. der Esterhazypark im sechsten Bezirk oder am Floridsdorfer Markt.

„Kühle Meile Neubaugasse“: 29 neue Bäume werden gepflanzt. Dazu kommen 37 Flächen, auf denen Gräser und Stauden wachsen. Die Pflanzen sollen verhindern, dass sich die Straße im Sommer stark aufheizt. Um das Klima vor Ort zusätzlich zu verbessern, werden zwei Wasserspiele und 30 Nebelduschen installiert.

Unsere Maßnahmen:

Wir kühlen Wien

Der Klimawandel ist inzwischen für alle StadtbewohnerInnen spürbar.

Im Jahr 2018 gab es ganze 766 hitzebedingte Sterbefälle in Österreich –

rund ein Drittel davon in Wien. Im Vergleich dazu gab es 400 Verkehrstote.

Unsere Ziele:Wir erhalten die Lebensqualität trotz steigender Hitzetage.

Wir verringern die Auswirkungen von urbanen Hitzeinseln. Diese treffen verstärkt sozial schwächere Gruppen,

kranke und ältere Menschen.

Wir passen die Stadt – ihre Plätze, Straßen und Lebensadern – an die unaufhaltbaren Veränderungen an.

Wir schaffen Abhilfe gegen die negativen Auswirkungen des Klimawandels

wie Starkregen und extreme Hitze.

36 37

Page 20: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

Zukunftsprojekte für Wien:

Speicherbecken

Zum Schutz Wiens vor Starkregenereignissen und damitverbundenen Überflutungen

werden Millioneninvestitionen in den Kanalausbau und in Speicherbecken wie jenes in Simmering oder in Liesing getätigt.

Schwammstadt-Prinzip

Implementierung für bessereLebensbedingungen für Straßen- bäume mit größeren Würzelräumen.

Zudem werden nur noch hitze- undstadtverträgliche Alleebäume gepflanzt, mitSpezialsubstrat und Gieß-Bags versehen. Einneues trockenverträglicheres Bepflanzungs-konzept mit insektenfreundlichen Beetenmit Stauden wird ab 2020 umgesetzt.

Grüngleis-Offensive

Neue Straßenbahnstrecken werden auf Grüngleise

umgebaut, Vorbilder sind das Grün- gleis für den verlängerten D-Wagen und für die Linie 0 im zweriten Bezirk.

Was haben wir bereits erreicht?Förderung von Begrünungsoffensiven

Fassadenbegrünungen mit bis zu E5.200,–, Innenhofbegrünungen mit bis zu E3.200,–. Dachbegrünung mit bis zu E20.000,–.

Kühle Plätze und Parks

Wasserspiele, Wasserfontänen und Wasserspielplätze in der ganzen Stadt.

Kostenloses Wasser an 1.000 Trinkbrunnen

Im Abstand von höchstens 500m finden sich in der ganzen Stadt fixe Trinkbrunnen. Zusätzlich: 25 mobile Trinkbrunnen mit Nebeldusche, 55 Monumentalbrunnen zur Abkühlung.

Optimales Regenwassermanagement

Der gesamte Niederschlag wird zurückge-halten, bzw. werden durch Entsiegelung und Speicherkörper Abflussspitzen gekappt.

1.000-jähriger Hochwasserschutz für Wien

An der Donau und auch an den Wienerwald-bächen. Die Liesing ist auf ein 100-jähriges Hochwasser ausgelegt, am Wienfluss schützt eine ausgeklügelte Hochwasserschutzanlage vor Überschwemmungen.

Cooling-Parks

Umgestaltung von Parks wiebeispielsweise dem Esterhazy-park im 6. Bezirk und Schaffung

von Coolspots an frequentierten Plätzen im jahr 2020 (Modell Floridsdorfer Markt). Kühlende, multifunktionale Oasen - auch „Tröpferlbad 2.0“ genannt – zur Luftreini-gung und Abkühlung um bis zu 10° C sowie zur Produktion von frischem Sauer-stoff. Eine Choreografie aus Ventilatoren, Sprühnebelsystem und Pflanzen in mobilen Trögen.

Sprühnebel und mobile Trinkbrunnen

An Tagen mit über 30 Grad setzt die Stadt Wien Sofortmaßnahmen: So

wird es ab 2020 mindestens 70 Sprühne-belanlagen geben. Für mindestens 100 Hy- dranten werden zusätzlich „Sommerspritzer“ produziert. An sehr heißen Plätzen wie dem Schwarzenbergplatz werden Sprühschläuche verlegt. Die Anzahl der 3m hohen mobilen Trinkbrunnen wird von 25 auf 50 verdoppelt.

Begrünte Wartehäuschen

Ein dichtes Blätterdach senkt die Umgebungstemperatur und ist zu-

dem optische Aufwertung für die Umgebung. Dies geschieht ab 2020 in einer Kooperation mit den Wiener Linien und der Gewista.

150 grüne Häuser

In den nächsten beiden Jahren sollen150 zusätzliche Häuser begrüntwerden und dadurch für einen

Abkühlungseffekt sorgen. Ein erfolgreichesBeispiel: die Fassade der MA48-Zentrale, dieseit 2010 bewachsen ist. Im Sommer bewirktder Bewuchs eine Abkühlung der Hausmauerum bis zu 15°C. Zusätzlich wurden in nurdrei Jahren ca. 6 Tonnen CO2 gebunden.

Grünfassaden auf städtischen Gebäuden

Mindestens zehn Grünfassaden anöffentlichen Gebäuden pro Jahr:Die Stadt Wien geht mit gutem

Beispiel voraus und begrünt pro Jahr zehn städtische Fassaden.

Beschattung

Förderung der Installation von Außenjalousien mit bis zu E 1.500,– pro Haushalt.

Stadtmeteorologe

Im Dienst der Stadt Wien wird er bei Widmungen, Planungen

und Wettbewerben beigezogen, um Auswirkungen von Wind, Mikroklima und Hitze zu berücksichtigen.

7: Wir kühlen Wien

38 39

Page 21: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

Überzeuge einen Freundin, einen Freund vom Klimaschutz!Gemäß dem Motto von Klimaforscherin Katherine Hayhoe: „Wir müssen nach der Hoffnung suchen, die uns zum Handeln anregt – und diese Hoffnung beginnt mit einem Gespräch, hier und jetzt.“

Pflanze einen Baum! Oder zwei!Und wenn du keinen Platz zu Hause hast, dannkomm zu uns und pflanze mit uns den Wald der jungen WienerInnen, der großen Planzaktion der Stadt Wien

Nutze so oft es geht die Öffis!In Wien kommst du rasch, bequem und sichervon A nach B und das um 1,- Euro am Tag!

Kauf nur so viel zum Essenein, soviel du wirklich isst! Lebensmittel gehörenin den Magen, nicht in den Mistkübel!

Ernähr dich bewusst, regional und saisonalErdbeeren schmecken am besten, wenn sie in Österreich Saison haben!

Nimm zum Einkauf eine Tasche oder ein Sackerl mit!

Trenne deinen Müll in einem der 220.000 Altstoffbehälter!

Lass deine Waschmaschine und Co. reparieren anstatt sie wegzuwerfen!

Spar dir deine Energie: Deckel auf den Topf beim Kochen

Verpack deine Geschenke im coolen Wiener Geschenksack!

Nütze statt besitze:Ob Auto oder Bohrmaschine: Gemeinsam nützen spart Geld und Ressourcen!

Gib Sachen weiter, anstatt sie wegzuschmeißen:Bring deine intakten Altwaren, wie Bücher, Kleider, Geschirr oder den nicht mehr geliebten Hometrainer auf den Mistplatz zur Tandlerbox. Beim 48er-Tandler, Wiens coolstem Altwarenmarkt, freut sich wer drüber!

Verzichte auf Gift im Garten und am Balkon:Pestizide und chemische Dünger haben nichts im Blumen- oder Gemüsebeet verloren! Bienen, Hummel & Co freuen sich über die Natur!

Wir brauchen Dich!

Viele Hände, rasches Klima- Krisen-Ende!

40 41

Page 22: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

Das 365 Euro Ticket lohnt sich!822.200 WienerInnen nutzten 2018 die Jahreskarte der Wiener Linien.

2010355.800

2018822.200

2016733.200

2017778.200

2011373.000

2012500.900

2013582.100

2014648.200

2015698.900

Wer auf die Öffis umsteigt, spart 1,5 t

CO2 jährlich!

von 2010 bis 2018

• Niedrigste CO2 Emissionen pro Kopf• Niedrigster Endenergieverbrauch pro Kopf• Höchster Anteil des Öffentlichen Verkehrs und geringster PKW-Besitz• Mehr Jahresnetzkarten als zugelassene PKWs

Bereits 1999 hat die Stadt Wien ihr erstes, sehr ambitioniertes Klimaschutzprogramm (KliP Wien) beschlossen und umgesetzt. Bis Ende 2020 werden mit einer Vielzahl von Maßnahmen insgesamt 4,5 Mio. Jahrestonnen an Treibhausgas-Emissionen vermieden und Wien leistet damit einen maßgeblichen Beitrag zum Klimaschutz. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass die Stadt Wien bei praktisch allen klimaschutzrelevantenIndikatoren die anderen Bundesländer – teilweise weit - hinter sich lässt.

Ist Analyse: Wir haben in Wien schon viel erreicht, aber viel ist noch zu tun!

Wien hat pro Kopf den niedrigsten Energieverbrauch aller Bundesländer!

Wiener Energieverbrauch:

20.343 kWh pro Kopf

In 1.000 Kilowattstunden pro Kopf und Jahr

45,1 43,2 42,0 40,8 33,8 32,8 32,6 30,1 20,3

Ob

erös

terr

eich

Kär

nten

Nie

der

öste

rrei

ch

Stei

erm

ark

Salz

bur

g

Bur

gen

land

Tiro

l

Vor

arlb

erg

Wie

n

Wien hat am wenigsten PKW pro Kopf im Vergleich zu allen anderen Landeshauptstädten.

Immer wenigerPKW in Wien

666 608 571 531 512 504 469 427

Eise

nsta

dt

Kla

gen

furt

St. P

ölte

n

Bre

gen

z

Salz

bur

g

Linz

Gra

z

Inns

bru

ck

371

Wie

n

Sinkende Tendenz beim Energie- verbrauch pro Kopf in Wien:

200524.164

200722.683

200922.551

201121.927

201321.852

201520.768

In 1.000 Kilowattstundenpro Kopf und Jahr

201720.343

-16%

42 43

Page 23: Klimamusterstadt Wien...Am Weg zum CO 2-neutralen Wien Mit einer intelligenten Vernetzung aller Bereiche wird Wien Klimamusterstadt Seiten 8 bis 13 3 Zero Waste Über 60 % Recycling

50 konkrete Maßnahmen:

Mit ihrem Klimamanifest macht die SPÖ Wien die Stadt zukunftsfit.

Zentral ist die soziale Ausgewogenheit der Maßnahmen.

Damit Wien auch künftig die lebenswerteste Stadt der Welt bleibt.

Mach auch du mit – denn wir alle sind Wien und nur gemeinsam können wir den

Klimawandel stoppen.

Medieninhaber, Herausgeber und Eigentümer SPÖ Landtags- und Gemeinderatsklub

Wiener RathausStiege 7 / Stock 2 / Top 420

A-1082 Wien