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KLIMAWANDEL WETTER – GESUNDHEIT KLIMAWANDEL WETTER – GESUNDHEIT Mehr Informationen für Ihre Gesundheit erhalten Sie an der »Gesünder Leben«-Hotline: 02742/226 55 Erreichbar immer Mo.–Do.: 8–16 Uhr und Fr.: 8–13 Uhr Außerhalb dieser Zeiten können Sie auch eine E-Mail schicken an: [email protected] www.gesundesnoe.at GESUNDES NIEDERÖSTERREICH GESUNDES NIEDERÖSTERREICH health. care. vitality. health. care. vitality.

KLIMAWANDEL - Muckendorf-Wipfing...10 Meteorologen haben eine einfache Definition: Das wetter ist der augenblickliche Zustand der unteren Atmosphäre an einem bestimmten Ort. Die witterung

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KLIMAWANDELWETTER – GESUNDHEIT

KLIMAWANDELWETTER – GESUNDHEIT

Mehr Informationen für Ihre Gesundheit erhalten Sie an der»Gesünder leben«-hotline: 02742/226 55

Erreichbar immer Mo.–Do.: 8–16 Uhr und Fr.: 8–13 Uhr Außerhalb dieser Zeiten können Sie auch eine E-Mail schicken an:

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Impressum:Herausgeber und Medieninhaber: NÖ Gesundheits- und Sozialfonds, Gesundes Niederösterreich, Stattersdorfer Hauptstraße 6, 3100 St. Pölten; Für den Inhalt verantwortlich: NÖ Gesundheits- und Sozialfonds, Gesundes Nieder-österreich, Mag. Dr. Christa Kummer; Gestaltung und Layout: Werbeagentur Schürz & Lavicka, www.sul.at; Fotos: Gesundes Niederösterreich, iStockphoto, Manfred Baumann; Druckabwicklung: Trend-Marketing, Wien © November 2010

Der besseren Lesbarkeit wegen wird in der Folge die männliche Form für beide Geschlechter verwendet (vgl. 5.1.2.2 in »Sprachliche Gleichbehandlung von Mann und Frau« des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales).

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Vorwort

Dr. Erwin PröllLandeshauptmann

Mag. Wolfgang SobotkaLandeshauptmann-Stellvertreter

Wir wissen heute, wie stark unser Lebensumfeld und unser Lebensstil unsere Gesundheit beeinflussen. Achten wir bewusst auf unseren Körper, können wir schon mit kleinen Maßnahmen im Alltag unsere Gesundheitserwartung steigern und mit der stetig steigenden Lebenserwartung in Einklang bringen.

Die Initiative »Gesundes Niederösterreich« unterstützt die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher auf dem Weg zu einem gesunden Lebensstil. Gesund leben bedeutet auch, sich auf Einflüsse von außen einzustellen und im Einklang mit Natur und Lebensumfeld zu leben. Das Klima und das Wetter sind ständige Begleiter, die unser Wohlbefinden vielfältig beeinflussen.

Diese Broschüre möchte Ihnen einen Einblick geben, wie komplex Klima, Wetter und Gesundheit zusammenhängen und wie Sie sich darauf gut und im Sinne Ihres Wohlbefindens einstellen können.

Alles Gute wünschen

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EinleitungKlimawandel – wetter – Gesundheit

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erkennen – umdenken – umsetzenDie Themen Klimawandel – Wetter – Gesundheit sind bei näherer Betrachtung eng aneinander gekoppelt. Diese Broschüre ist ein kleiner Leitfaden, in dem Sie erkennen sollen, wie komplex das Thema Klima – Wetter – Gesundheit ist. Denn wenn Sie die Fakten kennen, können Sie reagieren und in Ihrem Handeln umdenken. Wie oft stellen wir uns die Frage: Wie kann ich mein Leben im Einklang mit der Natur gestalten, welchen Beitrag kann jeder Einzelne zum Klimaschutz leisten und wie kann ich das alles mit meinem körperlichen Wohlbefinden unter einen Hut bringen? Fragen über Fragen! Um Antworten zu finden, müssen wir uns aber erst die Realität vor Augen halten: In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der Allergiker (Pollen) nahezu verdoppelt und die Tendenz ist weiter steigend. Und gerade bei dieser Problematik spielt das Wetter eine nicht zu unterschätzende Rolle. Weiters ist laut wissenschaftlichen Studien jeder dritte Österreicher »wetter-fühling«. Frauen mehr als Männer, Ältere mehr als Jüngere und Kranke natürlich häufiger als Gesunde. Kein Phänomen unserer Zeit, denn seit alters her haben die Menschen bestimmte Wetter-bedingungen mit Veränderungen in ihrem körperlichen Wohlbe-finden in Verbindung gebracht. Gerade bei diesen Themen ist es wichtig, die Ursachen und Hintergründe zu erkennen. Und wenn Sie dann wissen, worum es geht, wird es für Sie ein Leichtes sein, mit dem umdenken zu beginnen. Zahlreiche Tipps sollen Ihnen dann beim umsetzen helfen. Investieren Sie Ihre Energie nicht in Dinge, die Sie nicht ändern können, sondern gehen Sie mit voller Kraft an das heran, was Sie für sich ändern können! Jammern über das tägliche Wetter ist Energieverschwendung, doch wie sich unser Klima in der Zukunft gestalten wird, liegt zu einem Teil auch in Ihren Händen – es lohnt sich zu investieren und daher:

erKennen – umdenKen – umsetZen. Denn nur so ist der Einklang zwischen Mensch und Natur möglich.

IhreMag. Dr. Christa Kummer(Klimatologin, Hydrologin)

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KlimawandelerKennen – umdenKen – umsetZen

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Der »Klimawandel« ist zurzeit das dominierende Thema unserer Gesellschaft und Medienlandschaft. Nur eines sollte uns klar sein, der Klimawandel ist kein spezielles Phänomen unserer Zeit: Hätte sich das Klima im Laufe von Milliarden von Jahren nicht verändert, wäre unsere Erde heute nicht so, wie wir sie kennen. Wir würden heute noch auf Gletscherzungen sitzen oder so manch fruchtbares Ackerland nicht bestellen. Doch eines darf ganz und gar nicht unterschätzt werden: Auf der Erde haben noch nie so viele Menschen gelebt und die Erde wurde noch nie so intensiv bewirtschaftet wie jetzt. Wir alle leisten dazu einen nicht zu unterschätzenden Beitrag. Die Treibhausgase aus der Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Öl oder Gas verursachen unter anderem einen mess-baren Temperaturanstieg in der Erdatmosphäre und die damit verbundenen Folgen erfüllen viele Menschen mit Sorge!

Es gilt nun, die Chance im Wandel der Natur zu erkennen, Ressourcen (wie Sonnen- und Windenergie, Erdwärme u.v.m.) sinnvoll zu nutzen und auch so unser Leben nachhaltig gesünder und glücklicher zu gestalten.

Auch schon in der Frühzeit der Erde vor etwa 4 Milliarden Jah-ren gab es eine Atmosphäre und ein Klima. Einige der ältesten Gesteine der Erde haben bei der Altersbestimmung geholfen. Gesteinsablagerungen sind der Beweis dafür, dass schon damals reichlich Wasser vorhanden war und die Erdoberfläche Verwitterungsprozessen ausgesetzt war. Prozesse, die ohne Atmosphäre und Klima undenkbar gewesen wären. Spuren

von Tieren im heutigen Sinne sind etwa 600 Millionen Jahre alt und viele Arten sind schon längst ausgestorben. Die Flora und Fauna ist somit einem stetigen Wandel unterworfen. Kehren wir zurück in die Gegenwart. Da hat man oft den Eindruck, wenn man so manchen Medien Glauben schenkt, dass der Klima-wandel hier und jetzt stattfindet. Aber wie Sie sehen, stellt uns die Natur immer wieder vor neue Herausforderungen und das nicht erst seit gestern. Wie wir aber im Laufe der Geschichte der Menschheit gelernt haben, kann der Mensch sich an diese Ver- änderungen relativ gut anpassen – mit anpassen ist allerdings auch das große Umdenken gemeint. Umdenken in der Land- wirtschaft, Umdenken in der effizienten Nutzung alternativer Energieformen!

Alle Faktoren, die das Klima beeinflussen, sind abhängig von der Zeit, manche führen zu schnellen Veränderungen, andere können wiederum auch langsam ablaufen. Während das Wetter von kurzzeitigen Ereignissen gesteuert wird, sind spürbare Klimaänderungen jedoch von langfristig wirkenden Prozessen geprägt. Die zu erwartende Klimaerwärmung dagegen ist in einem kurzen Zeitraum von nur einigen Jahren bis maximal ein paar Jahrhunderten zu erwarten. Diese Zeitangabe umfasst viele Generationen!

Die Folgen der globalen Erwärmung können vielfältig sein, selbst Wissenschaftler sind sich nicht einig. Bei einigen Punkten herrscht dennoch großteils Übereinstimmung: Anstieg des Meeresspiegels, extreme Wetterereignisse (heftige Regengüsse,

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Betrachtet man unsere Erde aus dem Weltraum, so zeichnet sich am Rand der Erdkugel gegen das unendliche Schwarz des Weltraums ein hauchdünner bläulicher Schleier ab, der unseren Planeten umgibt. Diese schützende Gashülle, unsere Atmo-sphäre (griech. atmos = Dampf, Dunst, Hauch und sphaira = Kugel), macht das Leben auf der Erde erst möglich. In dieser Atmosphäre spielen sich alle Wettervorgänge ab, und ihr über längere Zeiträume gemittelter Zustand wird als Klima defi niert.

Die Atmosphäre besteht aus mehreren Stockwerken und das unterste – die Troposphäre ist unsere Wetterküche. Wolken und Windströme sind hier zu Hause und sorgen durch teils drama-tische Lichtstimmungen für ein abwechslungsreiches Himmels-bild. In der Troposphäre fl iegen auch die meisten Verkehrsfl ug-zeuge, sie nutzen die beschleunigende Wirkung der Yetstreams (Starkwindbänder). In der Stratosphäre ist unser empfi ndlicher Sonnenschutzschild angesiedelt – die Ozonschicht, die schäd-liche UV-Strahlung absorbiert.

Das Wetter ist immer um uns, es ist ein Teil unseres Lebens und die einzelnen Wetterelemente wie Temperatur, Wind und Niederschlag sind unmittelbar zu fühlen. Im Gegensatz dazu sind Luftdruck und Luftfeuchtigkeit nur eingeschränkt wahr-nehmbar. Wetterfühlige Personen können aber auch davon ein Lied singen.

anhaltende Dürren usw.), weltweites Schmelzen der Gletscher. Die Medizin in den Industrieländern wird sich vermehrt auf exo-tische Krankheiten einstellen müssen, auch die zunehmende Gefahr der durch Zecken verursachten FSME und Borreliose ist auf eine Klimaerwärmung zurückzuführen.

Es gilt zu bedenken, dass nur dann eine Chance besteht, den Klimawandel ohne schwerwiegende Folgen zu überstehen, wenn wir die Ursachen erkennen und gegensteuern.

Wetter – Witterung – Klima

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Meteorologen haben eine einfache Definition:

Das wetter ist der augenblickliche Zustand der unteren Atmosphäre an einem bestimmten Ort.

Die witterung ist der Wetterablauf für mehrere Tage (max. 14 Tage).

Das Klima hingegen ist der mittlere Ablauf des Wetters (Beobachtungszeitraum mehrere Jahrzehnte) an einem bestimmten Ort.

Der Einfl uss des Wetters auf unser gesamtes Leben wird uns immer deutlicher vor Augen geführt: Hitzewellen, Dürrekatastrophen, unglaubliche Überfl utungen und mächtige Stürme, die eine Straße der Verwüstung hinterlassen, sind die Extremseiten des Wetters. Eine Naturgewalt, die in unser Leben ganz markant eingreift und über die wir keine Macht haben.

Indem sich großräumig das Klima verändert, werden uns auch neue Krankheiten nicht erspart bleiben. Welche das genau sind, können selbst Mediziner noch nicht im Detail sagen. Doch diese neuen Gefahren müssen neu eingeschätzt und bewertet werden, um schließlich auch entsprechende me-dizinische Handlungen setzen zu können. Auch der Einfl uss des Klimas auf die Freisetzung von Allergenen (Pollen) und auf die Erhöhung der UV-Strahlung darf keineswegs unterschätzt werden. Die Pollensaison verlängert sich, Allergiker leiden früher und länger. Mittlerweile belegen internationale wissenschaftliche Studien, dass sich Allergien in den letzten drei Jahrzehnten verdreifacht haben. Ein ernst zu nehmendes Problem, da die Pollen immer aggressiver werden. Sie schwirren immer länger durch die Luft und verändern sich durch Schadstoffe wie Fein-staub. Das kann zu einer Verstärkung der allergieauslösenden Wirkung führen. Studienergebnisse zeigten, dass Menschen in Ballungsgebieten deutlich häufi ger an allergischen Atemwegs-erkrankungen leiden als die Landbevölkerung. Ein Alarmsignal!

Die UV-Strahlung wird intensiver: »Sonnenallergie«, Sonnen-brände und Hautkrebs nehmen zu. Ganz wichtig: Der Begriff »Sonnenallergie« ist im Detail eigentlich falsch. Zur Allergie gehören nämlich auslösende Substanzen (Allergene), die die Sonne aber nicht aussendet. Bei der »Sonnenallergie« handelt es sich daher um eine Überempfi ndlichkeit gegenüber dem Sonnenlicht, die zu juckenden Pusteln, Quaddeln und Knöt-chen führt.

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Klima – Wetter – Gesundheit

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Infektionen mit FSME, der durch Zecken verursachten Entzün-dung von Gehirn und Hirnhäuten, treten in Europa aufgrund steigender Temperaturen immer weiter nördlich auf, denn Zecken lieben milde Winter.

Auch wenn sich die Wissenschaft gerade bei diesem Themen (Klimawandel und Gesundheit) in vielen Teilbereichen noch auf dünnem Eis bewegt, weiß die Medizin, dass sie sich auf diese Problematik in Zukunft einstellen muss.

Das Phänomen der Wetterfühligkeit ist ein altbekanntes Rätsel. Im medizinischen Sinn keine Krankheit – dennoch reagiert bei fast jedem dritten Österreicher das vegetative Nervensystem höchst sensibel. In der Literatur taucht sie bereits seit Jahr-tausenden – beispielsweise bei den Babyloniern – auf, aber in einem fachmedizinischen Lexikon ist sie nicht zu fi nden. Statistisch betrachtet äußern sich Frauen über die Einfl üsse des Wetters häufi ger als Männer. Die am häufi gsten registrier-ten Symptome: Kopfschmerzen, Migräne, Gelenkschmerzen, Erschöpfung und Müdigkeit. Wenn Sie sich nun in irgendeiner Form angesprochen fühlen – na dann willkommen im Klub! Sie teilen Ihre Beschwerden mit weit mehr als einem Drittel der Mitteleuropäer.

Gerade in Deutschland, der Schweiz und in Österreich hat sich die wissenschaftliche Arbeit auf diesem Gebiet stark entwickelt – alles kein Zufall. Denn genau in diesen Ländern begüns-tigt die Landesnatur häufi ge und heftige Wetterwechsel. Alle Untersuchungen stellen eines klar, wer unter dem Wetter leidet ist kein Simulant. Allerdings gilt auch: Nicht das Wetter selbst macht krank, sondern es ist ein Auslöser, ein Verstärker von Befi ndlichkeiten und Beschwerden, die in unserem Organismus vorhanden sind! Die Fachwelt stuft die Betroffenen je nach Beschwerdegrad in Wetterreagierende, Wetterfühlige und Wetterempfi ndliche ein:

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Wetterfühligkeit

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der wetterreagierende: Es kommt zu klimabedingten Veränderungen des Blutdrucks oder der Hormonproduktion, jedoch treten keine Erkrankungen auf.

der wetterfühlige: nimmt die Wetterreize physisch wahr und reagiert körperlich mit Beschwerden, die das Wohl- befinden senken. Kopfschmerzen, Müdigkeit, Lustlosigkeit und Reizbarkeit sind hier eindeutige Kennzeichen.

der wetterempfindliche: Personen, die bereits an Krank- heiten wie Rheuma, Asthma oder Herzrasen leiden. Diese Beschwerden können durch den Wetterreiz verstärkt oder sogar ausgelöst werden.

schritt für schritt zum wohlbefinden

Viele Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass wir unsere Wetterfühligkeit durch eine zunehmende Entfernung von »na-türlichen Rhythmen« auch selbst produziert haben. Menschen in der Stadt sind häufiger betroffen als Menschen, die am Land mit der Natur und der frischen Luft leben. Daher gibt es einfache Rezepte, die das vegetative Nervensystem wieder stärken.

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5 Grundregeln

1So viel Bewegung und Fitness wie möglich an der frischen Luft. Egal welche Tätigkeiten (Walken, Laufen, Radeln) Sie bevorzugen – möglichst oft soll es sein. 10.000 Schritte pro Tag sind das Ziel, das es zu erreichen gilt, um fit und gesund zu bleiben. Und dazu zählen auch jene Schritte, die wir im Alltag tun. Auch wenn Sie anfangs pro Tag nicht mehr als 3.000 Schritte schaffen, ist dies kein Problem.

Damit liegen Sie im österreichischen Durchschnitt. Ihr erstes Ziel sollte sein, diese Schrittanzahl pro Woche um 10 % zu steigern, bis Sie bei 10.000 Schritte pro Tag angelangt sind. Versuchen Sie, zweimal pro Woche diese Schrittanzahl auf 15.000–16.000 zu heben. Damit Sie wissen, wie viele Schritte Sie pro Tag zurücklegen, ist es sinnvoll, einen Schrittzähler zu verwenden. Diesen kleinen Helfer gibt es im gut sortierten Sportfachhandel bzw. im Vorsorgepaket der Initiative »Gesundes Niederösterreich«. Versuchen Sie, auch Ihren Alltag als Ihr persönliches Fitnesscenter zu sehen. Benutzen Sie anstelle des Aufzuges die Stiegen, gehen Sie zu Fuß, statt mit dem Auto zu fahren und nützen Sie jede Gelegenheit, um sich zu strecken und zu recken.

Unterbrechen Sie langes Stehen oder Sitzen durch zehn- minütige Bewegungsphasen. Alleine sechs solcher »Bewe- gungspausen« machen in Summe eine Stunde Bewegung am Tag!

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TIPP

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rezept wildkräutersuppe:Zutaten (für 4 Personen): 4 Handvoll frische Kräuter der Saison (z.B.: Brennnesseln, Taubnesseln, Löwenzahnblätter, Schafgarbenblätter), 1 Zwiebel, ¾ l Gemüsebrühe, 1 EL Butter, 2 EL Sauerrahm, Salz, Pfeffer, etwas Muskatnuss

Zubereitung: Kräuter waschen und fein hacken, Zwiebel schälen und feinwürfelig schneiden. Zwiebel in Butter an-schwitzen und zwei Drittel der Kräuter beigeben. Mit Gemüse-brühe aufgießen. Etwa 20 Minuten köcheln lassen, pürieren,mit Sauerrahm binden und nochmals kurz aufkochen. Suppe mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen und mit restlichen Kräutern bestreut servieren.

Nährwertangaben pro Portion: 85 kcal/355 kJ (6 % Eiweiß, 78 % Fett, 16 % Kohlenhydrate)

Entdecken Sie mit diesen kleinen Veränderungen den Spaß an der Bewegung wieder und fi nden Sie auf diesem Weg dauerhaft zu ihr zurück.

2Gesunde ernährung, die auf die unterschiedlichen Jahres- zeiten Rücksicht nimmt und auch auf den eigenen individu- ellen Organismus abgestimmt ist. Setzen Sie auf leichte Kost mit reichlich frischem Obst, Gemüse, Kräutern und Vol- kornprodukten. Sie führen Ihrem Körper so wichtige Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pfl anzenstoffe zu. Fettreiches Essen stellt für den Körper eine zusätzliche Belastung dar.

TIPP Bestellen Sie Ihr kostenloses Vorsorgepaket auf www.gesundesnoe.at (für alle Niederösterreicher ab 18 Jahren)

Weitere köstliche und gesunde Rezepte fi nden Sie auf www.gesundesnoe.at

GESUNDESNIEDERÖSTERREICH

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3täglich viel trinken – mindestens 1,5–2 Liter braucht der Stoffwechsel unseres Körpers. Experten schwören auf Mineralwasser oder Kräutertee, eventuell aufgebessert mit Melissengeist. Ideale Getränke sind auch Kräuter- und Früchtetees oder verdünnte Obst- und Gemüsesäfte. Durst signalisiert bereits ein Flüssigkeitsdefi zit des Körpers. Schon bei einer Verringerung des Körperwassergehaltes um 2 % sinkt die Leistungsfähigkeit.

rezept apfel-minze-erfrischung: Pfefferminztee aufbrühen, ziehen und abkühlen lassen. Pfefferminztee und naturtrüben Apfelsaft zu gleichen Teilen vermengen. Natürlich können auch mit anderen Teesorten und Obstsäften köstliche Mischungen hergestellt werden.

4Für die seele – »Stress« ist leider ein häufi ges Phänomen unserer Zeit. Unser Alltag ist schnelllebiger geworden. Wir müssen am Morgen schnell frühstücken, dann rasch zur Arbeit hetzen, kurz was für den Kollegen erledigen, in der Mittagspause g'schwind einkaufen usw. Entspannen zu können ist daher für unser Wohlbefi nden enorm wichtig. Überlegen Sie sich, wobei Sie gut entspannen können (Musik hören, Meditation, ein Spaziergang an der frischen Luft …), und gönnen Sie sich das immer wieder. Finden Sie Ihren persönlichen Kraftplatz in der freien Natur, wo Sie sich zurückziehen und wirklich zur Ruhe kommen können. Ein Tipp: Nehmen Sie Ihren Kraftplatz in all seinen Facet- ten wahr: Wie riecht es an Ihrem Kraftplatz? Was sehen und hören Sie? Wie fühlt sich die Unterlage an, auf der Sie an Ihrem Kraftplatz sitzen? Mit allen Ihren Sinnen in die Gegenwart zu kommen ist der perfekte Landeplatz für Glücksmomente und beeinfl usst damit letztlich unser Wohlbefi nden positiv.

5Die guten alten Kneipp-Kuren – Wechselbäder, Wassertreten, Abhärten, bei entsprechender Konstitution auch kombiniert mit Saunabesuchen.

Auch die »Chinesische Medizin«, Homöopathie, Magnetfeld-therapie, Energetik und andere alternative medizinische Metho-den sind Erfolg versprechend. Das Allheilmittel ist leider noch nicht gefunden, aber Sie haben die Möglichkeit, die Methode zu fi nden, die Ihnen persönlich guttut.

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TIPP Weitere köstliche und gesunde Rezepte sowie zahlreiche Tipps fi nden Sie auf www.gesundesnoe.at zahlreiche Tipps fi nden Sie auf www.gesundesnoe.at

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Der Gesundheitszustand von Millionen von Menschen kann durch das Wetter und in weiterer Folge durch die Klimaerwär-mung in vielfältiger Weise in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Belastung durch Allergene in der Luft wird bei erhöhten Temperaturen vermehrt auftreten und in Summe zu einer verstärkten Gesamtbelastung und damit Schwächung des gesamten Organismus beitragen. 15–20 % der Österreicher sind bereits Pollenallergiker. Dabei unterscheidet man drei Hauptgruppen von Pollenallergenen: die Baumpollen (Erle, Hasel, Birke, Eiche, Esche ...), die Gräser- und Getreidepollen und schließlich die Kräuterpollen, unter denen das Ragweed (Traubenkraut) ein besonders aggressiver Vertreter ist. Allergien sind nicht nur in Österreich im Vormarsch. Die Sensibilisierung der Menschen steigt. Was auch immer die Auslöser für diese Entwicklung sein mögen – sei es die langfristige Klimaentwick-lung, das augenblickliche Wetter oder auch unsere Ernäh-rungsgewohnheiten. Der Heuschnupfen im Frühling hat schon Tradition, doch das aggressive Ragweed im Herbst ist das Sorgenallergen der Zukunft und kann ohne Untertreibung als Alptraum eines jeden Allergikers bezeichnet werden.

tipps für Pollenallergiker, um wohlbefi nden zu schaffen

Die meisten Pfl anzen geben ihre Pollen in den frühen Morgenstunden ab. Daher treten in den Morgenstunden häufi g besonders starke Beschwerden auf. Also zwischen 7 und 8 Uhr morgens die »frische« Luft nicht genießen. In den Städten kommt es in den Abendstunden zu einer erhöhten Pollenkonzentration. Lüften und Spaziergänge zu diesen Zeiten sind somit nicht ratsam.

Pollenfrei wohnen. Eine hervorragende Möglichkeit ist hier das Pollenschutzgitter für Fenster.

Nach Spaziergängen Kleidungsstücke nach Möglichkeit vor der Türe ausziehen und waschen.

Haare waschen, besonders vor dem Schlafengehen. Bedenken Sie auch, dass Ihr geliebter Vierbeiner (lang- haarige Haustiere) große Pollenmengen im Fell in die Wohnung tragen kann.

Eingeschränkte Tätigkeiten im Freien, bei denen man besonders hohen Pollenkonzentrationen ausgesetzt ist, wie Rasenmähen, trockenes Staubwischen oder Staub- saugen ohne spezielle Filter.

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Klima – Wetter – Allergien

Alptraum eines jeden Allergikers bezeichnet werden.

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Bei der Wohnungseinrichtung auf Staubfänger verzichten (Teppiche, Federbetten, flauschige Vorhänge).

Urlaubsplanung: entweder am Meer, da deutlich geringere Pollenbelastung oder Bergurlaube (ab 1.500 m).

Bei der Ernährung sollten eventuelle Kreuzallergien abgetestet werden: Beispielsweise kann aus einer Pollen- allergie eine Nahrungsmittelallergie entstehen. Zum Beispiel: Birkenpollenallergiker reagieren meist auch auf Apfel, Birne, Nüsse etc. mit einer Nahrungsmittelunverträglichkeit! Pol- lenallergiker sollten darauf achten!

Die Urlaubsplanung für die erholsamste Zeit im Jahr ist für das persönliche Wohlbefinden von ganz großer Bedeutung. Die Statistik spricht Bände: Eine überwiegende Mehrzahl der Reisenden treibt es in den sonnigen heißen Süden – doch wie steht es mit dem tatsächlichen Erholungswert?

Testen Sie in den ersten Sonnentagen im Mai oder Juni, wie Sie auf Hitze reagieren. Erleben Sie ein pures Wohlgefühl oder kommt Ihr Organismus stark »ins Wallen«, spielt Ihr Kreislauf nicht ganz mit? Dann sollten Sie eine Alternative zum Urlaub im heißen Süden suchen.

Menschen mit Bluthochdruck sollten nicht in sonnig heiße oder tropische Regionen reisen. Kopfschmerz- und migränepatienten sollten nicht nur die südliche Hitze, sondern auch das Hochgebirge meiden.

Bei funktionellen herz-Kreislauf-Beschwerden sollten ebenfalls Hochgebirgsregionen gemieden werden; auch die heißen Plätzchen dieser Erde sind nicht ratsam.

Wer unter erkrankungen der atemwege leidet, wählt am besten zwischen Küsten- und Seeklima oder dem Mittel- gebirge. In beiden Fällen genießt man von Allergenen weitgehend freie Luft.

Pollenallergiker bevorzugen ebenfalls Meeresstrände. Auch Hochgebirgsregionen sind empfehlenswert.

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Urlaubsplanungwohin die reise Gehen soll

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Gesundes Niederösterreich

Das Land Niederösterreich engagiert sich seit Jahren im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention. Mit der Initiative »Gesundes niederösterreich« bringen wir das Thema »Gesundheitsvorsorge« in alle wichtigen Lebens-bereiche: Gemeinde, Kindergarten, Schule, Landeskliniken ...

Unser Ziel ist, die Eigenverantwortung der Niederösterreicher für ihre Gesundheit und Lebensqualität zu stärken.

»Mit einer Vielzahl an Angeboten möchten wir Sie zur Eigeninitiative motivieren und Ihnen Gesundheitsvorsorge schmackhaft machen. Mithilfe einer Plattform, mit der wir zeigen: Gesundheit hat in Niederösterreich höchsten Stellenwert!«, erklärt Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka.

Für alle Fragen rund um »Gesundes Niederösterreich« steht Ihnen unsere bewährte »Gesünder leben«-hotline unter 02742/226 55 zur Verfügung. Hier erhalten Sie Informationen zu unseren Programmen, Projekten und Aktionen und können unsere Produkte und Broschüren bestellen.

Außerdem ist die von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll unterstützte Initiative mit vielen Informationen und Tipps zum Thema Gesundheit rund um die Uhr im Internet unter www.gesundesnoe.at zu erreichen.

GESUNDES

NIEDERÖSTERREICH

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www.allergenvermeidung.orgDie IGAV bietet Allergikern und Menschen, die Allergien vermei-den wollen, die Möglichkeit, sich über neue wissenschaftliche Erkenntnisse der Allergieforschung zu informieren, neue Metho-den der Allergenvermeidung kennenzulernen und direkten Rat bei unabhängigen Experten einzuholen.

www.allergiefragebogen.atDer Allergiefragebogen dient zur ersten Erhebung, ob eine aller-gische Atemwegserkrankungen wie allergischer Heuschnupfen oder allergische Augenbindehautentzündung vorliegen kann.

dr.med. lutz Koch »Sich wohl fühlen bei jedem Wetter«, Trias Verlag

www.lungenunion.atGruppe für alle mit Allergie, Asthma, COPD und Lungenkrebs

orF teletext – seite 645 Aktuelle Polleninformationen und -prognose

www.polleninfo.orgUmfassende Informationen und Prognosen rund um Allergie und Pollenflug in Europa mit Links zu den lokalen Pollenwarndiensten

Informationen und Anlaufstellen

www.pollentagebuch.atSie können hier Ihre täglichen Allergiebeschwerden dokumen-tieren, um diese Beschwerden danach mit der tatsächlichen Pollenbelastung durch die wichtigsten allergieauslösenden Pflanzen zu vergleichen. Das Tagebuch soll die Diagnose und die Dokumentation des Therapieverlaufes erleichtern.

www.pollenwarndienst.atUmfassende Informationen und Prognosen rund um Allergie und Pollenflug in Österreich

Günther d. roth »Wetterkunde für alle«, BLV Buchverlag