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Klimawandelanpassung in Frankfurt am Main

Hans-Georg Dannert, Dipl. Geogr. / Stadtplaner AKH

Leiter: Stadtklima / Klimawandel

Stadt Frankfurt am Main / Umweltamt

Dezernat Umwelt und Frauen

06.11.2018 – Urbane Klimawandelanpassung - Graz

Inhalt

• Lage, Daten und Fakten zu Frankfurt am Main

• Besonderheit des Frankfurter Stadtklimas und seine bisherige Entwicklung

• Zukünftige Entwicklung des Stadtklimas in Frankfurt

• Frankfurter Stadtklima-Analyse / Klimagerechte Planung / Aussichten

• Frankfurter Anpassungsstrategie an den Klimawandel

• Beispiele

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Frankfurt am Main

• Fünftgrößte Stadt Deutschlands

• 750.000 Einwohner (Herbst 2018) (2008: 672.000)

• 350.000 Einpendler

• 70.000 Auspendler

• Über 1 Mio. Tagesbevölkerung

• 248 km²

• 3.024 Einwohner/km²

• 37 % versiegelt

• 52 % der Stadtfläche ist grün

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Lage und Regionalklima

• Lage im Rhein-Main-Becken am südlichen Taunushang

• Jahresniederschläge 630 mm (500 – 900mm Bund)

• Häufig windschwache und austauscharme Wetterlagen (25 % aller Winde unter 1,5m / sek)

• Ausgeprägte hochsommerliche Strahlungswetterlagen mit hohen Mittel- und Extremtemperaturen

• abhängig von Regionalwinden vom Taunus und aus der Wetterau (häufigste Windrichtungen NE / SW)

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Stadtklima

• Eng bebaute City

• Hohe sommerliche Überwärmung durch Versiegelung, Baumassen, anthropogene Wärmequellen

• Ventilationsbahnen entlang des Mains, der Nidda und der Taunusbäche im Norden, Wetterauwind

• Frischluftquellgebiet Stadtwald im Süden

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Stadt Frankfurt am Main – Umweltamt

Wie wird das Klima in Frankfurt?

-> Klimaprojektionen DWD / Umweltamt

Mittlere Lufttemperatur steigt (2050 + 2˚C, 2100 + 5˚C ?)

Mildere und feuchtere Winter

Zahlreichere und heftigere Unwetter (Sturm / Starkregen)

Stärkere, länger andauernde Hitze- / Trockenperioden

Zunahme der sommerlichen Tages- und Nachttemperaturen

Zunahme der Sommertage, Heißen Tage und Tropennächte

Frankfurt 2050 wie Mailand heute ?

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Temperaturentwicklung der Luft in Frankfurt

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Jahresmitteltemperatur Frankfurt-Flughafen

Jahresmitteltemperatur


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Klimaanalyse und –planung (räumlich + zeitlich)

Untersuchungen Klimaleitbahnen der 70er Jahre

Klimaplanatlas 1994 / 2008 / 2016 Flächendeckende stadtklimatische Untersuchung, die eine Erstbeurteilung der stadtklimatischen Situation erlaubt.

Innenraumentwicklung in Frankfurt am Main unter Berücksichtigung stadtklimatischer Aspekte 2011 stadtteilbezogene Betrachtungen

Modellprojekt: Downscaling von Klimaprojektionen DWD 2011

Bauherrenratgeber Klimaanpasssung (2011)

Frankfurter Klimaanpassungsstrategie (2011 / 2014)

Novellierung Klimaplanatlas 2016 inkl. Vulnerabilitäten

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Worum geht es beim Klimaplanatlas ?

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Dynamische Komponente

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Welche Klimaebenen werden betrachtet ?

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Schematische Methodik / Aufbau des Klimaplanatlas

Landnutzung / Luftbilder / Höhenmodell

Kalt- und Frischluftabfluss Hangwinde

Klimafunktionskarte + Planungsempfehlungen

Windfeld regionale Zirkulation

Gebäudevolumen Versiegelungsgrad

Windanalyse Vegetationsverteilung Messkampagnen

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Unterschiedliche Themenkarten

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Folie 21 5. November 2018 Kupski

Vulnerabilität

„Verletzbarkeit“ Flächenbilanzierung Frankfurt am Main

-klimaökologischer Wertigkeit-

Frisch- und Kaltluftentstehungsgebiet Frischluftentstehungsgebiet Misch- und Übergangsklimate

Überwärmungspotential Moderate Überwärmung Starke Überwärmung

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Sensible

Nutzungen: - Allgemein

bildende Schulen

- Gebäude für

Gesundheitswese

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- Gebäude für

soziale Zwecke

- Heilanstalt,

Pflegeanstalt,

Pflegestation

- Jugendfreizeithei

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- Kinderkrippe,

Kindergarten,

- Kindertagesstätte

- Krankenhaus

- Seniorenheim

Mikroklimatische Analysen

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Mikroklimatische Untersuchung Zeil / Anlagenring (2011)

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2008 dezernatsübergreifende Koordinierungsgruppe Klimawandel (KGK) gegründet

2011 (2014) Klimaanpassungsstrategie beschlossen

Integrativer Prozess …..

Federführung Umweltdezernat - Umweltamt - Energiereferat - Referat Mobilitäts- und Verkehrsplanung - Straßenverkehrsamt - Amt für Gesundheit - Grünflächenamt - Stadtplanungsamt - Hochbauamt - Branddirektion - Stadtentwässerung

Koordinierungsgruppe Klimawandel


Frankfurter Anpassungsstrategie 1. Gesundheit Hitzebedingte Erkrankungen

Zuwanderung von Arten (Allergien, Infektionskrankheiten)

Maßnahmenbeispiele

Vorsorge bei Hitzeperioden, vor allem bei nicht betreuten Menschen

Beobachtung von Krankheitserregern

Informationskampagnen

Hitzewarnsystem (mit DWD)

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Ambrosia (Amt für Gesundheit FFM)


2. Planen

Wohnflächenbedarf nimmt zu

Renaissance des städtischen Wohnens

Maßnahmenbeispiele

Klimaoptimierte Nachverdichtung im Bestand vorrangig

Ermittlung, Erhaltung und Verbesserung von Kaltluftschneisen

Regenwasserbewirtschaftung und Grundwasserschutz berücksichtigen

Initiierung von Begrünungsprogrammen (Dach / Fassade / Hinterhof)

Regionale Kooperation in Bezug auf Siedlungsflächenentwicklung

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3. Bauen

Energiebedarf zum Kühlen und Klimatisierung steigt

Vermehrt Schäden durch Sturm und Überschwemmungen zu erwarten

Maßnahmenbeispiele

Solare Optimierung bei Neubauten

Maximaler Wärmeschutz

Hohe Gewichtung von Klimaschutzkriterien in Wettbewerben

Verbesserung sommerlicher Wärmeschutz / Verschattung (Dach- und Fassadengrün)

Schutz vor Sturm / Überflutung erhöhen

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Nachtluftklappe (Hochbauamt FFM)


4. Grünbereich

Zunahme Trockenstress für Pflanzen

Extremwetterereignisse (Sturm) => Windbruch

Maßnahmenbeispiele

Erhaltung und Erweiterung Parkanlagen

Begrünung von Stellplätzen mit großkronigen Bäumen

Grüne Speichen vom Umland in die Stadt

Blau-grüne Infrastruktur (BGI)

Konversionsflächen in Grünflächen umwandeln

Erprobung mediterraner / südosteuropäischer Baumarten

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5. Wasser 33

Niedrigwasser verschlechtert Wasserqualität

Hochwasser im Winter

Spontanüberflutung nach Starkregen

Maßnahmenbeispiele

Alarmsysteme zur Hochwasser-Vorwarnung

Einrichtung weiterer Gewässerpegel

Starkregenrisikokarte

Hochwassergerechte Stadtplanung (Hochwasserschutzkonzept / saisonal und spontan / Regenwasserbewirtschaftung)

Abstimmung mit Nachbargemeinden

Bewässerungskonzepte für Landwirtschaft


5. Mobilität und Verkehr

Durch Wärmebelastung verliert Stadt an Attraktivität

Freizeitverkehr ins Umland

Maßnahmenbeispiele

Hellere Fahrbahnoberflächen zur Verminderung Aufheizung

Klimatisierung öffentlicher Verkehrsmittel, Beschattung von Wartepositionen, Haltestellen, Ampeln

Entwässerungsqualität aufrechterhalten

Windschutzeinrichtungen an Haltestellen

Rasengleise

Temporäre Fahrverbote über 12 t (Vermeidung Fahrbahnschäden)

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Rasengleis (Grünflächenamt)

Praxisbeispiele

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Abb.: Cityhofpassage Hamburg Projektion Patrick Blanc und Bosco Verticale Stefano Boeri, Mailand 2015 Thomas Ledl - Eigenes Werk


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Stadt Frankfurt am Main – Umweltamt Beispiel: Arkade Augsburg

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Beispiel: Hinterhof Augsburg

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Hafenpark FFM

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Förderprogramm „Frankfurt frischt auf“

Stadt Frankfurt am Main Umweltamt 79.23 Stadtklima

Lara Mohr

Tel: 069-21239476

50 % Klimabonus

Fragen & Antworten

Wer? Private Haus- und GrundstückseigentümerInnen, Unternehmen, Wohnungsbaugesellschaften

Wo? Stadtgebiet Frankfurt am Main

Was? Dach-, Fassaden- & Hinterhofbegrünung, Investitionen zur Verschattung, öffentliche Trinkbrunnen

€€€? Bis zu 50% der förderfähigen Kosten, max. 50.000 € pro Maßnahme/Liegenschaft, je 2 Mio. € pro Jahr bis Ende 2021

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Klimabörse FFM,12 / 2016 (Umwelt Bundesamt / Kompass IKU Dortmund)

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Abb. „Klima Piazza“, Quelle: Umweltamt FFM, E. Krumpholz

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