4
AKTUELLES Unsere Tropen- und Reiseambulanz Mehr als 9.000 Patienten kamen im vergangenen Jahr zu uns Unsere Tropen- und Reisemedizinische Ambulanz ist eine der größten Tropenme- dizinischen Einrichtungen Deutschlands und stellt die Keimzelle unserer 1916 als sogenanntes Tropengenesungsheim errichteten Klinik dar. Heute bildet die Tropenmedizinische Ambulanz unter der Leitung von Dr. med. Johannes Schäfer ein wichtiges Standbein der zertifizierten Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus für Innere Medizin und Altersmedizin mit dem Zusatzschwerpunkt Palliativmedizin. Rund 9.000 Patienten kamen im vergangenen Jahr in die Tropenambulanz und damit mehr als doppelt so viele Patienten wie vor zehn Jahren. Im Spätsommer 2018 war die Ambulanz in den komfortablen Neubau der Klinik gezogen und wurde dort zentral im Erdgeschoss unterge- bracht. Das multiprofessionelle Facharzt- und Laborteam der reiseme- dizinischen Ambulanz besitzt eine langjährige Berufs- und Auslands- erfahrung. Die Schwerpunkte liegen in der ambulanten und auch stationären Untersuchung sowie Behand- lung von Patien- ten Sehr geehrte Leserinnen und Leser, in unserer Frühjahrsausgabe werfen wir für Sie einen Blick auf unsere hochspezialisierte Tropenmedizin, interviewen un- ser interdisziplinäres Therapie- team und berichten Ihnen über den geplanten Baubeginn des Hospizes durch unseren Träger. Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen Dr. med. Johannes-Martin Hahn Chefarzt EDITORIAL us n Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenha Der Mensch ist die Medizin des Mensche April 2019 Fortsetzung auf Seite 2 © dvorak.photography © dvorak.photography © dvorak.photography © Joel Schäfer, Difäm

Klinik Newsletter Vol1 April2019 online · 2019-04-12 · seiat senil!“, bilanzierte eine Patientin. Sanierung des Klinikaltbaus für betreutes Altenwohnen Der Klinikaltbau wurde

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Klinik Newsletter Vol1 April2019 online · 2019-04-12 · seiat senil!“, bilanzierte eine Patientin. Sanierung des Klinikaltbaus für betreutes Altenwohnen Der Klinikaltbau wurde

aKtueLLeS

Unsere Tropen- und ReiseambulanzMehr als 9.000 Patienten kamen im vergangenen Jahr zu uns

Unsere Tropen- und Reisemedizinische Ambulanz ist eine der größten Tropenme-dizinischen Einrichtungen Deutschlands und stellt die Keimzelle unserer 1916 als sogenanntes Tropengenesungsheim errichteten Klinik dar. Heute bildet die Tropenmedizinische Ambulanz unter der Leitung von Dr. med. Johannes Schäfer ein wichtiges Standbein der zertifi zierten Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus für Innere Medizin und Altersmedizin mit dem Zusatzschwerpunkt Palliativmedizin. Rund 9.000 Patienten kamen im vergangenen Jahr in die Tropenambulanz und damit mehr als doppelt so viele Patienten wie vor zehn Jahren.

Im Spätsommer 2018 war die Ambulanz in den komfortablen Neubau der Klinik gezogen und wurde dort zentral im Erdgeschoss unterge-bracht. Das multiprofessionelle Facharzt- und Laborteam der reiseme-dizinischen Ambulanz besitzt eine langjährige Berufs- und Auslands -

erfahrung. Die Schwerpunkte liegen in der ambulanten und auch stationären Untersuchung sowie Behand-lung von Patien-ten

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

in unserer Frühjahrsausgabe werfen wir für Sie einen Blick auf unsere hochspezialisierte Tropenmedizin, interviewen un-ser interdisziplinäres Therapie-team und berichten Ihnen über den geplanten Baubeginn des Hospizes durch unseren Träger.

Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen

Dr. med. Johannes-Martin Hahn

Chefarzt

eDitOriaL

N a c h r i c h t e N

Paul-Lechler-Krankenhaus

usn

TropenklinikPaul-Lechler-KrankenhaDer Mensch ist die Medizin des Mensche

April 2019

Tropenklinik

→ Fortsetzung auf

Seite 2

©

dvor

ak.p

hoto

grap

hy

©

dvor

ak.p

hoto

grap

hy

© dvorak.photography

©Jo

el S

chäf

er, D

ifäm

Page 2: Klinik Newsletter Vol1 April2019 online · 2019-04-12 · seiat senil!“, bilanzierte eine Patientin. Sanierung des Klinikaltbaus für betreutes Altenwohnen Der Klinikaltbau wurde

Kurz-NachrichteN

mit tropenmedizinischen und infektiologischen Fragestellungen. Das Team berät und untersucht außerdem beruflich Reisende vor und nach dem Auslandsaufenthalt und führt eine reisemedizini-sche Beratung in der Impfsprechstunde zur Vor-

beugung von Reise- und Tropenkrankheiten durch. Das angegliederte hauseigene parasitologische und mikrobiologische Fachlabor ist auch auf Diagnostik von Tropenkrankheiten spezialisiert.

Die ambulanten Patienten haben vor ihrem Besuch bereits online einen Termin vereinbart. Diese mit wenigen Klicks erledigte Terminvereinbarung auf der Klinikhomepage www.tropenklinik.de bewährt sich bereits seit einigen Jahren. Gibt es im Laufe des Termins untersuchungstechnisch bedingte Warte-zeiten, erhält der Patient an der Empfangstheke der Ambulanz einen Pager, über den er dann z.B. im Aussichtscafé sitzend sofort kontaktiert wird.

Klinik wird Ausbildungsstätte für PflegefachkräfteIm April 2020 startet die Klinik mit drei Plätzen für die neue generalistische Pflegefachausbildung. Die Azubis durchlaufen ein dreijähriges Curriculum mit Einsätzen auf den Stationen, im Tübinger Pro-jekt – Häusliche Betreuung Schwerkranker und im geplanten Hospiz. Sieben Mitarbeitende besitzen aktuell bereits die Qualifikation zum Praxisanleiter und haben viel Erfahrung durch die bisherige Be-treuung externer Azubis. Kooperationspartner ist das Diakonische Institut für Soziale Berufe mit den Berufsfachschulen für Altenpflege und Altenpfle-gefachhilfe in Tübingen und Reutlingen. Interessierte können sich an Pflegedienstleiter Sven Braun wenden:

Pflegedienstleiter Sven Braun Paul-Lechler-Straße 26 | 72076 Tübingen E-Mail: [email protected] Tel.: 07071 206-381 www.tropenklinik.de/beruf-karriere

Mitten im Klinikalltag: Phantasievolles Erfinden einer GeschichteDie „Geschichtenwerkstatt“ ist ein Angebot un-serer Therapieabteilung, bei der Patienten unter Leitung der Logopädin Dorothea Drumm-Petzel

in einer kleinen Gruppe an einer Bildbetrachtung teilnehmen. Im vergangenen Jahr waren es 200 Ge-schichtenerzähler. Das Ergebnis ist immer eine gemeinsame Erzäh-lung. Die Logopädin notiert hierzu wortgetreu alle Gedanken und Äußerungen der Teilnehmenden. Am Ende der Gespräche montiert sie die einzelnen Versatzstücke zu einer fortlaufenden Geschichte. Das Ergebnis ruft bei den Teilnehmern immer Erstaunen, Stolz und Freude hervor. „Mir kennat au no äbbes – ond no braucht mr zu ons et saga mir seiat senil!“, bilanzierte eine Patientin.

Sanierung des Klinikaltbaus für betreutes AltenwohnenDer Klinikaltbau wurde an die Unternehmens-gruppe Reisch, Bad Saulgau, verpachtet und wird bis 2020 umfassend saniert. 43 mit Balkonen ausgestattete Mietwohnungen werden dann für ein betreutes Altenwohnen zur Verfügung stehen. Die Klinik wird einzelne Betreuungsangebote der Wohnanlage übernehmen.

tPLK-N a c h r i c h t e N 02/03

©

dvor

ak.p

hoto

grap

hy

©

Frie

dric

h C

. Bra

un, T

PLK

Zentrale Anlaufstelle der Tropenambulanz

Geschichtenwerkstatt vor einem Gemälde von Andreas Felger im Klinikfoyer

Page 3: Klinik Newsletter Vol1 April2019 online · 2019-04-12 · seiat senil!“, bilanzierte eine Patientin. Sanierung des Klinikaltbaus für betreutes Altenwohnen Der Klinikaltbau wurde

tPLK-N a c h r i c h t e N 02/03

Mitarbeiter-iNterview

Mit individueller Therapie zurück ins aktive LebenInterview mit unserem Therapieteam

Miriam Wunberg leitet seit 2010 unsere Thera-pieabteilung. Die ausgebildete Physiotherapeutin arbeitet eng mit Katharina Zanzinger, Teamleiterin der Ergotherapeuten, und Dorothea Drumm-Petzel, Logopädin, zusammen.

Frau Wunberg, was sind die Schwerpunkte Ihres Therapie-Angebotes?

Unser Therapie-Team führt zunächst eine fachbezo-gene Beurteilung funktioneller Defizite und Alltags-kompetenzen des Patienten durch. Im engen, inter-disziplinären Austausch mit der Pflege, den Ärzten und dem Sozialdienst entsteht so ein ganzheitliches Bild des erkrankten Menschen. Auf diesem Weg können wir seine ganz individuelle Betreuung ge-währleisten. Unser Ziel ist es, dass der Patient nach seiner Entlassung trotz gesundheitlicher Einschrän-kungen möglichst ein eigenständiges Leben, idea-lerweise in gewohnter Umgebung, führen kann.

Und wie ergänzt die Physiotherapie konkret die ärztliche und pflegerische Behandlung?

Wir ergänzen insbesondere bei funktionellen Pro-blemen durch eine zusätzliche Befundung und Diagnostik. Wir suchen nach den orthopädischen und neurologischen Ursachen für Schmerzen und Bewegungsstörungen und entwickeln eine indivi-duell abgestimmte Therapie mit entsprechenden Behandlungsschwerpunkten. Hierzu zählen: Atem-therapie, Schmerztherapie, Bewegungsschulung, Sturzprophylaxe, Hilfsmittelberatung, Hilfe zur Selbsthilfe und auch die Anleitung und Beratung von Angehörigen.

Frau Zanzinger, wie unterstützt die Ergotherapie im Behandlungsprozess?

Unsere Aufgabe ist es, dem Patienten die Möglich-keit zu eigener körperlicher und geistiger Aktivität zu geben. Durch unsere Therapiearbeit lernt er nach und nach wieder mehr selbst zu übernehmen und ggf. erforderliche Hilfsmittel einzusetzen. Bei unseren Bewegungsübungen, häufig kombiniert mit Konzentrationsaufgaben, ist der Patient von Kopf bis Fuß gefordert. Gleichgewicht, Ausdauer und Auf-merksamkeit werden trainiert. In der Therapieküche und am Hochbeet kann der Patient an gewohnte Tätigkeiten anknüpfen und eigene Erfahrungen ein-bringen. Das Erleben eigener Handlungskompetenz und die Freude an kreativen Tätigkeiten wirken sich positiv auf seine Stimmungslage aus.

Frau Drumm-Petzel, was kann Logopädie in der Alters- und Palliativmedizin leisten?

Es geht auch in unserem Fachbereich um den Erhalt von Lebensqualität und Selbständigkeit. Wir ermög-lichen eine sichere, individuelle Nahrungsaufnah-me und damit ein genussvolles Essen und Trinken. Ebenso bieten wir sprachanregende Räume zur Kommunikationsförderung an, wie zum Beispiel un-sere Geschichtenwerkstatt (siehe Kurz-Nachrichten). Hier spielen Veränderungen wie eine Demenz keine Rolle. Es geht um einen wertungsfreien Austausch, Freude und Begegnung.

Impressum

Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus Tübingen Paul-Lechler-Straße 26, 72076 Tübingen Postfach 1307, 72003 Tübingen Tel.: 07071/206-0 Fax: 07071/206-499

E-Mail: [email protected] www.tropenklinik.de

Alleingesellschafter der Klinik: Difäm – Deutsches Institut für Ärztliche Mission e. V.

V. i. S. d. P.: Wolfgang Stäbler, Geschäftsführer Redaktion: Sibylle Junck, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Fundraising Tel.: 07071/206-418, Fax: 07071/206-499 E-Mail: [email protected]

Spendenkonto: DE12 6415 0020 0004 4443 70us

n

TropenklinikPaul-Lechler-KrankenhaDer Mensch ist die Medizin des Mensche

©

Giu

liano

Hes

s, T

PLK

M. Wunberg, D. Drumm-Petzel, K. Zanzinger (v. l. n. r.)

Page 4: Klinik Newsletter Vol1 April2019 online · 2019-04-12 · seiat senil!“, bilanzierte eine Patientin. Sanierung des Klinikaltbaus für betreutes Altenwohnen Der Klinikaltbau wurde

Hospiz Tübingen Ab Spätsommer wird gebaut

Parallel zu den ersten Baubesprechungen und der konzeptionellen Feinplanung für das in Tübingen so dringend benötigte stationäre Hospiz, erreichte das Difäm ein starkes Sig-nal aus der Bevölkerung Tübingens und dem Landkreis: Nachdem das Schwäbische Tag-blatt in seiner Weihnachtsspendenaktion um Unterstützung für das Hospiz gebeten hatte, gingen bis Ende Januar Bauspenden in Höhe von über 220.000 Euro ein.

Als Bauherr realisiert das Difäm mit dem stationären Hospiz ein in Tübingen noch fehlendes wichtiges Angebot für schwerkranke Menschen, die zu Hause nicht mehr betreut werden können. Ziel ist es die Lebensqualität sterbender Menschen zu verbessern, sie in Würde zu begleiten sowie Angehörige in der Phase des Abschieds intensiv zu unterstützen.

Bereits in den 1970er Jahren setzten Ärztinnen und Ärzte des Paul-Lechler-Krankenhauses als Vorreiter in Deutschland Erfahrungen anglo-amerikanischer Palliativeinrichtungen um. 1991 begründete das Difäm mit Partnern das Tübinger Projekt zur häusli-chen Betreuung Schwerkranker, einen ambulanten Hospizdienst mit Vorbildcharakter. 2014 überführte das Paul-Lechler-Krankenhaus seine 2010 einge-richtete Palliativeinheit in die erste Palliativstation Tübingens. Unterstützt durch die jahrelange Vorar-beit des Tübinger Vereins „Ein Hospiz für Tübingen“ und dessen gesammelte Bauspenden in Höhe von 150.00 Euro sowie die etablierten Hospizdienste Tübingen e. V., kann das Difäm in die Umsetzung gehen. „Jetzt ist es an der Zeit“, so Dr. Gisela Schneider, „gemeinsam mit dem Unterstützerkreis, die letzte Lücke in der ganzheitlichen Palliativver-sorgung Tübingens zu schließen“. Im März wurde

der Bauantrag eingereicht, im Spätsommer soll die Grundsteinlegung erfolgen.

Beim Gästehaus Albblick, nur einen Steinwurf von der Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus entfernt, wird ein dreigeschossiges Gebäude in Hanglage ent-stehen. Das Hospiz hat im Erdgeschoss Platz für acht Gäste, die in komfortabel ausgestatteten Einzel-zimmern mit nach Süden ausgerichteten Balkonen wohnen werden. Ein Gemeinschaftsraum mit einer kleinen Küche sowie eine große Außenterrasse bie-ten Begegnungsmöglichkeiten.

Im Hospizneubau werden auch die missionsärztli-chen Dienste des Difäm und das Tübinger Projekt

Platz finden. Die Hospizdienste Tübingen e. V. wer-den bereits zum 1. April ins benachbarte Gästehaus

Albblick einziehen. So sind zentrale Partner der Tübinger Palliativversorgung künftig an einem Platz und können ihre Synergien in der Zusammenarbeit

weiter ausbauen.

Jetzt mitbauen und spenden! Difäm - Spendenkonto Hospiz: KSK Tübingen

Stichwort: Hospiz Tübingen IBAN: DE56 6415 0020 0004 2188 29

www.hospiz-tuebingen.de

t r ä g e r -N a c h r i c h t e N 04

» Der große Rückhalt in der Bevölkerung bestärkt uns als kleinen Verein, diesen mutigen Schritt zu gehen und ein Hospiz in Tübingen zu bauen. «

Dr. Gisela Schneider, Direktorin Difäm Deutsches Institut für Ärztliche Mission e. V.

Hospiz-Entwurf Architektenwerkgemeinschaft weinbrenner.single.arabzadeh, Visualisierung Ulrich Müller

©

Siby

lle J

unck

, TPL

K