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KLINIKTICKER Das Mitarbeitermagazin des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät Heidelberg Oktober | 2018 STARKE MITARBEITER Neue Heimat Hautklinik: Abdoulie Manneh aus Gambia AUSGEZEICHNET Anja König und Johannes Przybilla: Gewinner bei der Aktion „#GutePflege“ ARBEITEN UND LEBEN Veränderung heißt Meinung sagen: Die Mitarbeiterbefragung 2018 WIR FORSCHEN Trickreich, schnell und hemmungslos: Das bizarre Leben der Malariaparasiten

KLINIKTICKER - klinikum.uni-heidelberg.de · Kebab aus Hähnchenfleisch. Zusätzlich gab es ein reichhaltiges Vorspeisen- und Salat - buffet. Und als mit der einbrechenden Dunkelheit

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KLINIKTICKERDas Mitarbeitermagazin des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät Heidelberg

Okt

ober

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18

STARKE MITARBEITERNeue Heimat Hautklinik:

Abdoulie Manneh aus Gambia

AUSGEZEICHNET

Anja König und Johannes Przybilla: Gewinner bei der Aktion „#GutePflege“

ARBEITEN UND LEBEN

Veränderung heißt Meinung sagen: Die Mitarbeiterbefragung 2018

WIR FORSCHEN

Trickreich, schnell und hemmungslos: Das bizarre Leben der Malariaparasiten

Editorial

LIEBE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER

Zu BesuchWir forschenArbeiten und Leben Mein LieblingsortWir lehren

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Auf den Punkt gebracht

Unser KlinikumErweiterungsbau der Kinderklinik eingeweiht; Klinikum bestreitet neue Wege in der Mitarbeitergewinnung; Prof. Dr. Karen Nolte neue Direktorin am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin; Prof. Dr. Wolfgang Herzog als Dekan verabschiedet; Neues aus Heppen-heim und der Thoraxklinik; Blick ins NCT

Arbeiten und LebenMitarbeiterumfrage vom 20. November bis 3. Dezember

Wir pflegen 40 Jahre Fachweiterbildung „Pädiatrische Intensivpflege“

Wir lehren Drei Heidelberger Medizinstudierende und ihre Erfahrungen in der Vorklinik

Wir bilden aus 75 Jahre Schule für Physiotherapie in Heidel-berg-Schlierbach

Wir forschenDas bizarre Leben der Malariaparasiten

Ausgezeichnet Anja König und Johannes Przybilla zu Besuch bei Gesundheitsminister Jens Spahn

Starke MitarbeiterNeue Heimat Hautklinik: Abdoulie Manneh aus Gambia

Jubilare Jürgen Heiß, wie war es eigentlich vor 25 Jahren?

Mein Lieblingsort am KlinikumDr. Fabian Schäbe, Klinik für Allgemeine Psychiatrie, im Sinnesgarten

Zu Besuch... im Botanischen Garten der Universität Heidelberg

Kunterbunt gemischt„Nacht der Forschung“ toller Erfolg für das Klinikum; KlinikTicker-Quiz; Top-Facebook-Posts

Zu Besuch

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Mitarbeiterbefragung 2018: „Veränderung heißt Meinung sagen!“

Dr. Fabian Schäbe im Sinnesgarten

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30 – 31

Zusatzinformationen

Bilderstrecken

Videos

Das Mitarbeitermagazin mit zusätzlichen Inhalten finden Sie online unter:

www.klinikticker.de

Preismeldungen

Interviews

Medizinstudierende und die Vorklinik:„Zusammenhänge auf dem Silbertablett präsentiert!“

Trickreich, schnell und hemmungslos: Malariaparasiten

… im Botanischen Garten der Universität Heidelberg

Seit September hat das Klinikum bei facebook über 10.000 Follower! Vielen Dank! www.klinikum.uni-heidelberg.de/facebook

„Veränderung heißt Meinung sagen“ – unter diesem Motto steht unsere Mitarbeiterbefragung, die vom 20. November bis zum 3. Dezember stattfindet. Wie auch 2012 und 2015 wird die Umfrage vom renommier-ten Institut „Great Place to work“ durchgeführt. Wir möchten wissen: Was schätzen Sie am Klinikum? Und was können wir besser machen? Bitte nehmen Sie sich für die Umfrage 15 Minuten Zeit – denn nur wenn wir Ihre Meinung kennen, haben wir als Arbeitgeber die Chance, die Zu-sammenarbeit am Klinikum zu verändern oder zu verbessern. Die Teil-nahme ist freiwillig und ganz einfach: Sie bekommen den Fragebogen per Post nach Hause geschickt, können ihn bis zum 3. Dezember ausfül-len und portofrei direkt an „Great Place to work“ zurücksenden – selbst-verständlich alles vollkommen anonym. Wir bedanken uns jetzt schon für Ihre Unterstützung und warten gespannt auf die Ergebnisse!

Was uns weiter beschäftigt, ist die Suche nach gut ausgebildeten Mitar-beiterinnen und Mitarbeitern, die mit uns gemeinsam die Zukunft ge-stalten wollen – ob in der neuen Chirurgischen Klinik, beim Ausbau der Digitalisierung oder beim Einsatz neuester Medizintechnik. Dabei hel-fen soll uns ein aufwändig produzierter Informationsstand, der mittels 3D-Animationen und einem Video faszinierende Einblicke in die Chirur-gie liefert. Vor allem neue Kollegen für die verantwortungsvolle Tätig-keit im Pflegedienst sollen so für die Arbeit am Klinikum begeistert wer-den. Erstmals zu sehen war der „Infocube“ Ende September bei der

„Nacht der Forschung“ in der Medizinischen Klinik. Anschließend starte-te die Reise des Infostands an ausgewählte Orte in der Stadt und Region. Auch in Serbien und Bosnien-Herzegowina soll der Infostand gezeigt werden, um dort unsere Suche nach Mitarbeitern für den Pflegedienst zu unterstützen.

Apropos „Nacht der Forschung“: Überwältigt waren wir von der großen Resonanz unserer Kliniken, die von der EU geförderte „European Rese-archers` Night“ mit spannenden Programmpunkten zu unterstützen. Hierfür möchten wir an dieser Stelle herzlich danke sagen. Letztlich konnten die zahlreichen Besucherinnen und Besucher, die den Weg in die Kopfklinik und die Medizinische Klinik gefunden hatten, aus über 50 einzelnen Veranstaltungen wählen – eine tolle Visitenkarte für unser Klinikum!

Begeistert sind wir auch von den beeindruckenden Geschichten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in diesem KlinikTicker zusammen-getragen wurden. Abdoulie Manneh, ein Flüchtling aus Gambia, hat am Klinikum eine neue Heimat gefunden. Jubilar Jürgen Heiß sorgt dafür, dass das digitale PACS-Bildarchiv unseren Ärzten die Arbeit erleichtert. Und Claudia Butz arbeitet seit knapp 30 Jahren auf der Kinder-Inten-sivstation in der Kinderklinik.

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen

Ihr Klinikumsvorstand

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AUF DEN PUNKT GEBRACHT.

Schnell, immer, überall – die digitale Kurve kommt!

Rundum gut gelaunte Gesichter beim Sommerfest

Wenn es nach dem Projektteam geht, gehört die bisher noch mit der Hand verfasste pflegerische und ärztliche Dokumentation – wie hier auf unserem Foto zu sehen – zu weiten Teilen bald der Vergangenheit an. Die Projektleiterin Hanna Seidling und ihr Team verantworten gerade eine der wichtigsten Aufgaben am Klinikum: Die Einführung der digitalen Kurve auf den Allgemeinstationen. Der Pilotstart auf den Stationen Morawitz/Naunyn in der Inneren Medizin und der Station J2/J3 in der Orthopädie war im September. Wichtig für das Projektteam war und ist es, die Anwender vor Ort von Anfang an in den Entwicklungsprozess einzubeziehen. So wurden bereits alle Stationen des Klinikums besucht, um die Anforderungen an eine elektronische Kurve zu erfassen. Aktuell werden diese Ergebnisse in die Praxis umgesetzt: Gemeinsam mit den Anwendern arbeiten Hanna Seidling und Co. an der inhaltlichen Ausprägung und technischen Umsetzung der Kurve sowie den Möglichkeiten der Dokumentation.

Auch zukünftig ist die Hilfe der Experten vor Ort gefragt: Gesucht werden weiterhin Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter, die aktiv am Projekt mitarbeiten möchten. Wer Interesse hat, ist herzlich eingeladen, sich per E-Mail unter [email protected] zu melden.

Kaum Wolken am Himmel und Temperaturen um die 30 Grad Celsius sorgten beim Sommerfest für rundum gutge-launte Gesichter bei den ca. 5.000 Gästen. Sie alle folgten der Einladung des Klinikumsvorstands, um bei der

größten Open-Air-Party Heidelbergs auf dem Gelände des „Heidelbeach“ gemeinsam zu feiern und Spaß zu haben. Kulinarisch stand das Mitarbeiterfest unter dem Motto „Street Food International“: Neben

dem Hamburger-Stand, der mit Rindfleisch- und Falafelburgern aufwartete, verwöhnte das Küchenteam die Gäste u. a. mit Hot Dogs, Spareribs, karibischem Spießbraten und Döner

Kebab aus Hähnchenfleisch. Zusätzlich gab es ein reichhaltiges Vorspeisen- und Salat-buffet. Und als mit der einbrechenden Dunkelheit die Temperaturen langsam sanken,

brachte die Band Barbed Wire die Menge im Festzelt wieder zum Kochen. Alles in allem also wieder ein rundum gelungenes Mitarbeiterfest, das in der Region und darüber hinaus mit Sicherheit seinesgleichen suchen dürfte.

Weiter gehts im Netz

HEIDELBERGER PFLEGEPREIS

Verkehrskollaps im Neuenheimer Feld endlich stoppen!

Ab sofort auch betriebliche Suchtberatung am Klinikum

„16 eingereichte Projekte allesamt von großer Qualität“

Um der Forderung nach einer raschen Lösung der Verkehrsprobleme rund um das Universitätsklinikum Nachdruck zu verleihen, übergab eine Delegation von Mitarbeitern die zahlreichen Unterschriften einer On-line-Petition an den Heidelberger Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner. Begleitet wurde die Abordnung aus Ärzten, Gesundheits- und Krankenpflegern und weiteren Angestellten von Irmtraut Gürkan, der Kaufmännischen Direktorin des Universitätsklinikums und Heike Dürr, der Initiatorin der Petition und Chefsekretärin des Ärztlichen Direktors der Hautklinik. Gestartet wurde die Online-Petition im März 2018 auf www.openpetiti-on.de. Bis zu ihrem Ende am 13. Juni wurde sie von 2.971 Betroffenen unterzeich-net. Bürgermeister Würzner stellte trotz laufendem Masterplan-Verfahren eine Zwischenlösung in Aussicht. Dies wolle er mit dem Gemeinderat besprechen.

Weiter gehts im Netz

Grit Parker, seit Juli 2016 betriebliche Sozialberaterin am Klinikum, hat seit kurzer Zeit ein zusätzliches Aufgabengebiet: Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Klinikum, KSG, KTG und AfG ist sie von nun an Hauptansprechpartnerin in allen Fragen rund um das Thema Sucht. Sie unterstützt Betroffene bei der Suche nach externen Suchtberatungsstel-len, berät zu stationärem Entzug und begleitet die Wiedereingliederung bei Rückkehr an den Arbeitsplatz. Genau wie die betriebliche Sozialberatung ist auch die Suchtberatung ein freiwilliges Angebot, das wäh-rend der regulären Arbeitszeit genutzt werden kann. Termine sind selbstverständlich auch außerhalb der regulären Dienstzeiten und per Telefon möglich. Ausführliche Informationen zu Grit Parker und ihrer Tätigkeit als Sozial- und Suchtberaterin finden Sie im Newsportal des Klinikums.

KontaktGrit ParkerIm Neuenheimer Feld 105, EG, Zi. 21Tel.: 56-7339 – E-Mail: [email protected]

Zum zweiten Mal wurde im September der Heidelberger Pflegepreis vergeben. Wie schon 2017 überzeugten auch die in diesem Jahr eingesandten 16 Projekte „durch Ide-enreichtum, Kreativität und hohe fachlicher Qualität“, so Pflegedirektor Edgar Reisch, der den Preis ausge-schrieben hatte. Der erste Platz ging an das Team des

Zentral-OPs in der Kopfklinik („Kommunikation mit Ange-hörigen“). Den zweiten Rang sicherte sich die Station K1

Neurologie in der Kinderklinik („Ausbildungseinheit im sta-tionären Bereich“). Über den dritten Platz freute sich das Team

der Stationen J3 (Wirbelsäulenchirurgie) und J2 (Unfallchirurgie / Alterstraumatologie) in der Orthopädie („Betreuung und Pflege von an Demenz erkrankter Patienten“). Gefördert wurde der Pflegepreis in diesem Jahr erstmals von der Manfred Lau-tenschläger Stiftung. Der Stifter, der auch Mitglied im Aufsichtsrat des Klinikums ist, ließ es sich nicht nehmen, den Preisträgern persönlich zu gratulieren. Informationen zu den Preisträgern sowie zu allen eingesandten Projekten präsentieren wir auf www.klinikticker.de.

Weiter gehts im Netz

www.klinikticker.de/category/wir/pflegen

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Tim ist acht Jahre alt und ein ganz normaler Junge. Er spielt Fußball, schwimmt gerne und liebt seine Gitarre. Cool ist sein Irokesen-Schnitt, modisch die Chucks und stylisch seine kurze Jeans mit aufge-setzter Tasche. Kerngesund sieht er aus, und kerngesund ist er auch – solange er eine spezielle ei-weißarme Diät einhält. Er leidet an Phenylketonurie (PKU), einer angeborenen Stoffwechselstörung, die im Alter von sieben Tagen diagnostiziert wurde. So lange ist Tim schon Patient in der Kinderklinik und wird dort von den Experten des Stoffwechselzentrums betreut.

Damit Kinder wie Tim zukünftig noch besser behandelt werden können, hat die Dietmar Hopp Stiftung die Erweite-rung der Kinderklinik mit zwölf Millionen Euro gefördert. Entstanden ist ein integ-riertes Zentrum für konservative und operative Kindermedizin in modernen Räumen und mit kurzen Wegen. Alle Pa-tienten kommen zukünftig durch eine Tür, denn auch die Kinderchirurgie, bislang noch in der Chirurgischen Klinik untergebracht, wird bis Ende 2018 in die Kinderklinik umziehen. Auch die Kinderkardiologen und Kinderneurochirurgen profi-tieren von der großzügigen Spende (wir berichteten bereits im KlinikTicker 02/2017).

Bei der Einweihungsfeier durften Tim und Mitpatientin Karla stellvertretend für die jungen Patienten den Schlüssel für die Erweiterung der Kinderklinik entgegennehmen – persönlich überreicht von Stif-ter Dietmar Hopp. cf

Schlüsselübergabe für die Erweiterung der Kinderklinik (v. l.): Bernd Müller, Leiter Unibauamt Heidelberg, Stifter Dietmar Hopp, Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich, Prof. Dr. Georg F. Hoffmann, beide Universitätsklinikum und Prof. Dr. Eckart Würzner, Stadt Heidelberg, davor Karla und Tim.

„Vielen Dank an Dietmar Hopp – auch im Namen der Mitarbeiter, der Patienten und deren Familien.“Prof. Dr. Georg F. Hoffmann, Geschäftsführender Direktor Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin

„Heute können wir einen weiteren Meilenstein für die optimale Versorgung kleiner Patienten feiern.“Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich, Vorstandsvorsitzende Universitätsklinikum Heidelberg

Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich, Vorstandsvorsitzende des Klinikums, überreichte Dietmar Hopp ein Bild mit einem Zitat des amerikanischen Lehrers und Pfadfinders Dr. Forest E. Witcraft (1894-1967). Sinngemäße Übersetzung: „Vielleicht wird die Welt ein klein wenig besser sein, weil ich wichtig war im Leben eines Kindes.“

Eine von vielen Möglichkeiten, danke zu sagen: Zahleiche bunte Luftballons mit der Aufschrift „Danke Dietmar Hopp Stiftung“ sorgten bei der Einweihungsfeier für eine schöne Atmosphäre.

Für die kleinen Patienten gab es anlässlich der feierlichen Einweihung eine Zaubershow in der Kinderklinik.

DAMIT KINDER WIE TIM NOCH BESSER BEHANDELT WERDEN KÖNNEN

Feierliche Einweihung: Dietmar Hopp Stiftung fördert Erweiterung der Kinderklinik mit 12 Millionen Euro

DIE MELDUNG BEI FACEBOOK

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Top-Kommentare• „Danke Herr Hopp für Ihr Herz für Kinder!“• „Dietmar Hopp ist einfach klasse! Ganz toll, was er für

die Gegend tut.“• „Ein toller Mann mit einem großen Herzen. Danke,

dass es solche Menschen gibt.“• „... ein wahrer lebendiger Engel. Davon brauchen wir

noch ganz viele! Danke Herr Dietmar Hopp!“• „Davon sollten sich andere Milliardäre eine große

Scheibe abschneiden!“

Unser Klinikum

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Unser Klinikum Unser Klinikum

BLICK INS NCT

News aus dem onkologischen Zentrum des Klinikums

Star-Violinist Daniel Hope bei Takte gegen Krebs

Am 23. November lädt das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg zum vierten Benefizkonzert in die Stadthalle Heidel-berg ein. Jeder Besucher ist Teil der Musik, denn statt Tickets werden Takte verkauft. Nur die verkauften Takte werden gespielt. Zu Gast ist Star-Violinist Daniel Hope, einer der gefragtesten Geiger unserer Zeit, mit dem Orchester l’arte del mondo. Die Zuschauer erwartet ein Pro-gramm aus Antonio Vivaldis wohl bekanntestem Werk „Die vier Jahres-zeiten“ und der Interpretation „Vivaldi Recomposed – The Four Seasons“ von Max Richter. Der Erlös aus dem Takteverkauf kommt innovativen Krebsforschungsprojekten am NCT Heidelberg zugute.

Takte können Sie online erwerben unter >> www.nct-takte.de.

Thoraxklinik mit neuem „Da Vinci-X“-OP-Roboter

Die Thoraxklinik ist europaweit eine der ersten Lungenfachkliniken, in der nun täglich von einem Roboter assistierte, minimal-invasive Eingriffe an Lunge, Mittelfellraum und Zwerchfell durchgeführt werden können. Für die Operationen steht der Chirurgischen Abteilung der Thoraxklinik unter Leitung von Prof. Dr. Hauke Winter ein sogenanntes „Da Vinci-X“- Operations-Robotersystem der neuesten Generation zu Verfügung. „Wenn schon operieren, dann so präzise und schonend wie möglich“, so Chefarzt Prof. Hauke Winter. Die besonderen Vorteile des Systems: eine dreidimensionale Sicht und große Beweglichkeit der Instrumente auf kleinstem Raum ermöglichen ein präzises und schonendes Operieren.

NCT bleibt Onkologisches Spitzenzentrum

Eine interdisziplinäre Versorgung von Krebspatienten auf höchstem Ni-veau sicherstellen sowie die Weiterentwicklung von Krebsforschung und -medizin voranbringen – dieses Ziel verfolgt die Deutsche Krebshilfe mit den von ihr geförderten Onkologischen Spitzenzentren. Eines davon ist das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg, das nach den Empfehlungen einer internationalen Gutachterkommission weitergefördert wird. Grundvoraussetzungen für die Förderung, die in den kommenden vier Jahren insgesamt drei Millionen Euro beträgt, sind: Das Vorhandensein einer zentralen Anlaufstelle für Krebspatienten, re-gelmäßige Tumorkonferenzen, eine interdisziplinäre Behandlung nach aktuellen medizinischen Leitlinien, ein modernes Qualitätssicherungs-system sowie innovative Forschungsaktivitäten.

Wechsel im Kreiskrankenhaus Bergstraße (KKB)

Der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Bergstraße in Heppen-heim, Stephan Hörl, wird das Haus zum Jahresende verlassen. Von Janu-ar 2019 an soll Hörl eine Aufgabe innerhalb der Reha-Zentren der Deut-schen Rentenversicherung Baden-Württemberg übernehmen. Hörl stand sechs Jahre lang an der Spitze des Kreiskrankenhauses. Über die Ge-schäftsführung hinaus betreute er auch maßgeblich die Service GmbH sowie die angebundenen Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). In der Gruppe der Reha-Zentren der Deutschen Rentenversicherungen übernimmt er unter anderem die kaufmännische Leitung der Rehaklinik Königsstuhl. Wer Nachfolger von Stephan Hörl wird, wurde erst nach Re-daktionsschluss dieser Ausgabe bekannt gegeben.

Neuer Teilnehmerrekord beim NCT-Lauf 2018

5.100 Läuferinnen und Läufer gingen im Sommer beim 7. NCT-Benefizlauf an den Start und sorgten für die stattliche Spendensumme von 150.000 Euro. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer absolvierten entweder den 2,5-Kilometer-Rundenkurs, die 10-Kilometer-Strecke oder den Halbmara-thon. Spendenstärkstes Team war das Team der Fachschaft Medizin, das insgesamt 2.400 Euro beisteuerte. Über 200 Helferinnen und Helfer un-terstützten den Lauf. Alle Erlöse kommen Krebsforschungsprojekten am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg zugute.

KKB ist gut gerüstet für den Ernstfall

Eingebettet in eine Katastrophenschutzübung des Kreises Bergstraße, bei der ein schweres Busunglück angenommen wurde, war das Kreis-krankenhaus Bergstraße in Heppenheim Schauplatz eines realistischen Notfall-Szenarios. Insgesamt 23 vermeintliche Opfer, darunter acht Schwerstverletzte, wurden von verschiedenen Rettungsdiensten ins Krankenhaus eingeliefert. Anästhesie- und Intensivmediziner, Unfallchi-rurgen und Fachpfleger übernahmen die Versorgung. Vier externe Beob-achter aus der BG Unfallklinik Ludwigshafen und dem Universitätsklini-kum Heidelberg verfolgten die Übung. Gemeinsamer Tenor: Die Übung habe gezeigt, dass das Kreiskrankenhaus bei einem Ernstfall ein Groß-aufkommen von Unfallopfern, einen sogenannten Massenanfall von Ver-letzten, medizinisch und organisatorisch bewältigen kann.

STARKE TÖCHTER

Neues aus der Thoraxklinik und dem Kreiskrankenhaus Bergstraße

inKooperationmit dem

DKFZ

Das Kreiskrankenhaus Bergstraße ist eine 90-prozentige Tochter des Universitätsklinikums Heidelberg. Neuigkeiten finden Sie im Internet unter www.kkh-bergstrasse.deTexte Kreiskrankenhaus Bergstraße von Thomas J. Zelinger

Foto: Philip Benjamin, Uwe Ansbach

Foto: Schröder

Foto: Zelinger8 9

Unser Klinikum Unser Klinikum

TOP-FACTS TOP-FACTS

Unser Klinikum Unser Klinikum

„GESCHICHTE DER KRANKENPFLEGE BISHER WENIG AUFGEARBEITET”

„ER HAT STETS DIE MENSCHEN IN DEN MITTELPUNKT GESTELLT“

Prof. Dr. Karen Nolte ist neue Direktorin am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin

Medizinische Fakultät verabschiedet sich von Prof. Dr. Wolfgang Herzog als Dekan

Wie sah in den vergangenen beiden Jahrhunderten der Pflegealltag aus und mit welchem Selbstver-ständnis engagierten sich die damaligen Krankenschwestern? Wie entwickelte sich in dieser Zeit das Verhältnis zwischen Ärzten, Pflegenden und Patienten? Wie war der Umgang mit Sterbenden und wie kam der Palliativgedanke auf? Das sind einige der Fragen, mit denen sich Prof. Dr. Karen Nolte, neue Direktorin des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin am Universitätsklinikum Heidelberg und Nachfolgerin von Prof. Dr. Wolfgang U. Eckart, im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Arbeit beschäf-tigt.

Ein Schwerpunkt der bisher in Würzburg tätigen Medizinhistorikerin, selbst gelernte Krankenschwes-ter, ist die Geschichte der Krankenpflege: „Besonders zur alltäglichen Pflegepraxis im 19. bis ins 20. Jahrhundert gibt es wenige konkrete Aufzeichnungen. In einer Zeit, in der sich die Pflege – wieder – emanzipiert und professionalisiert, ist die Geschichte der Krankenpflege ein sehr interessantes und wichtiges Forschungsgebiet, das insgesamt noch kaum systematisch aufgearbeitet ist.“

Ebenfalls im Blickpunkt ihrer Arbeit ist der Bereich der Psychiatrie. Hier interessiert die Medizinhisto-rikerin neben der Alltags- auch die Geschlechtergeschichte. Wie begegnete man der Schizophrenie oder der „Hysterie“, einer Modediagnose Anfang des 20. Jahrhunderts, im Umgang mit den Patien-ten? Welche Unterschiede gab es zwischen Männern und Frauen, wie äußerten diese sich in Diagnose und Therapie? Außerdem beschäftigt sich Karen Nolte mit der Geschichte der medizinischen Ethik, insbesondere dem Umgang mit Schwerstkranken und Sterbenden sowie der Sterbebegleitung.

In Heidelberg möchte sie ihre verschiedenen Schwerpunktthemen interdisziplinär in den Blick neh-men und Kooperationen z. B. mit Vertretern der geisteswissenschaftlichen Disziplinen aufbauen. Auch organisatorisch stellen sich Prof. Nolte einige Herausforderungen: Es gilt, die Lehrangebote des Instituts umzustellen und in den Heidelberger Reformstudiengang HeiCuMed einzugliedern. red

Mit einer Festveranstaltung verabschiedeten sich das Klinikum und die Medizinische Fakultät von Prof. Dr. Wolfgang Herzog als Dekan. Nach vier Jahren übergab er das Amt an Prof. Dr. Andreas Dra-guhn, Direktor am Institut für Physiologie und Pathophysiologie. Nach insgesamt 37 Jahren am Klini-kum – Wolfgang Herzog kam 1981 als junger Assistenzarzt in die damalige Klinik für Allgemeine Klini-sche und Psychosomatische Medizin – freut er sich nun auf seinen wohlverdienten Ruhestand.

Rund 200 Gäste waren zu der Feier in den Hörsaal der Kopfklinik gekommen – und eine lange Redner-liste bezeugte die Wertschätzung, die dem scheidenden Dekan entgegengebracht wurde. Allen ge-mein waren Worte des Respekts, der Zuneigung und der Anerkennung. Auf den Punkt brachte es sein Nachfolger Prof. Draguhn: „Prof. Herzog hat die Menschen in den Mittelpunkt gestellt, die an der Fa-kultät Forschung und Lehre machen. Er hat durch innovative Konzepte und substanzielle Fördermittel den wissenschaftlichen Nachwuchs gestärkt, insbesondere junge Ärztinnen und Ärzte, die klinische Arbeit und Forschung kombinieren wollen. Das ist eine ganz wichtige Grundlage für die weitere Ent-wicklung der universitären Medizin in Heidelberg.“

Als ein „Meister der leisen Töne“ bezeichnete ihn Irmtraut Gürkan, Kaufmännische Direktorin des Klinikums, die betonte: „Sie haben sehr viel erreicht zum Wohl ihrer Patienten, aber auch für Univer-sität und Fakultät.“ Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich, Leitende Ärztliche Direktorin des Klinikums, schloss sich den lobenden Worten gerne an und nannte Herzog einen „umsichtigen Reformer“ mit einem „hervorragenden strategischen Wissenschaftsmanagement“. Für Prof. Dr. Bernhard Eitel, Rek-tor der Universität Heidelberg, hat Wolfgang Herzog „nicht nur die Medizinische Fakultät, sondern die Universität Heidelberg in dankenswerter Weise mitgeprägt.“

Ganz gerührt von so vielen lobenden Worten zeigte sich Prof. Herzog: „Allen Berufsgruppen an Fakul-tät, Klinikum und den Heidelberger Forschungseinrichtungen gilt mein ganz persönlicher Dank“, so der scheidende Dekan, der seine Rede mit den eindringlichen Worten schloss: „Medizin wird von Menschen gemacht – das sollten wir alle nicht vergessen.“ red

• Karen Nolte studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Kulturanthropologie/ Europäische Ethnologie und Sozio-logie an der Universität Göttingen.

• Während ihres Studiums arbeitete sie parallel acht Jahre lang als examinierte Krankenschwester im Krankenhaus Neu-Maria-Hilf in Göttingen.

• Ab 2000 widmete sie sich im Rahmen ihrer Promotion in Vollzeit der Wissenschaft und stieg mit ihrem Dissertati-onsthema „Hysterie während des ,nervösen Zeitalters’ im Verhältnis von Arzt und Patientin“ in die Medizinge-schichte ein.

• Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Ge-schichte der Krankenpflege und der medizinischen Ethik sowie die Alltags- und die Geschlechtergeschichte in der Psychiatrie.

• 2016 veröffentlichte sie ihr Buch „Todkrank. Sterbebeglei-tung im 19. Jahrhundert: Medizin, Krankenpflege und Re-ligion“.

• In seiner Amtszeit als Dekan wurden bedeutende Projekte auf den Weg gebracht, so gibt es z. B. aktuell acht Sonder-forschungsbereiche unter der Leitung von Wissenschaft-lern aus der Heidelberger Medizin. Heidelberg ist Mitglied eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung neu eingerichteten Forschungskonsortiums zur Medizinin-formatik.

• Ein weiterer Schwerpunkt seiner Amtszeit war es, die Grundlagenforschung für die Diagnostik und Therapie nutzbar zu machen. „Forschung muss beim Patienten an-kommen“, betonte Prof. Herzog immer wieder.

• Herzog ist Mitglied und Beirat zahlreicher (Fach-) Gesell-schaften, u. a. seit 2009 Wissenschaftlicher Beirat der Bundesärzte- und Bundespsychotherapeutenkammer.

• Prof. Herzog gilt als renommierter Experte für Essstörun-gen und psychische Begleiterkrankungen körperlicher Er-krankungen.

• 2014 erhielt er den Heigl-Preis, 2013 den Günter-Jant-schek-Forschungspreis für Psychosomatik.

Prof. Dr. Karen Nolte

1990Examen in der Krankenpflege für Erwachsene am Allgemeinen Krankenhaus in Celle

1997 Magister Artium in Mittlerer und Neuerer Geschichte, Kultur- anthropologie/Europäische Ethnologie und Soziologie an der Georg-August-Universität Göttingen 2002 Promotion an der Universität Kassel

2010Habilitation im Fachgebiet „Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin“ an der Julius-Maxi-milians-Universität Würzburg. Titel der Arbeit: „Wege zu einer Alltagsgeschichte der Ethik. Vom Umgang mit Schwerkranken (1800-1900)“

2007 bis 2018 Institut für Geschichte der Medizin der Julius-Maximilians- Universität Würzburg

Prof. Dr. Wolfgang Herzog

1953 geboren in Neuwied

1971-1981Studium der Medizin und der Physik an den Universitäten Göttingen, FU Berlin

1981Assistenzarzt am Universitätskli-nikum Heidelberg bei Professor Peter Hahn in der damaligen Klinik für Allgemeine Klinische und Psychosomatische Medizin

2004 Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik

Seit Oktober 2014 Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg

Weiter gehts im Netz

www.klinikticker.de/unserklinikum

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Unser Klinikum

NEUE WEGE IN DER MITARBEITERGEWINNUNG

„Infocube“, 3D-Animationen und „Mixed-Reality-Brille“ begeistern für die Arbeit in der neuen Chirurgischen Klinik

Die neue Chirurgische Universitätsklinik ist ein weiterer Meilen-stein auf dem Klinikcampus im Neuenheimer Feld. Im Frühjahr 2019 soll der Neubau mit rund 21.000 Quadratmetern Nutzfläche fertig sein. Die Klinik, die aufgrund modernster Medizintechnik und intel-ligenter Gebäudeanordnung europaweit Maßstäbe setzt, wird dann die Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Herz-chirurgie, Gefäßchirurgie, Urologie, Anästhesiologie und Radiolo-gie des Universitätsklinikums Heidelberg beherbergen. Der Betrieb soll Mitte 2019 starten.

In der Chirurgie, aber auch in allen anderen Kliniken und Bereichen auf dem medizinischen Campus, werden zahlreiche neue Mitarbei-ter gesucht. Das gilt ganz besonders für die Pflege, aber auch für alle anderen Berufsgruppen. Bei der erfolgreichen Gewinnung neu-er Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschreitet das Klinikum nun vollkommen neue Wege.

Ergänzend zu der erfolgreichen Personalgewinnungskampagne „Du wirst wachsen. Vielfalt Pflege. Seit 1561“ startet das Universi-tätsklinikum Heidelberg eine digitale Roadshow, mit der neue Kol-legen für die abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Tätig-keit im Pflegedienst begeistert werden sollen. Ein digitaler

„Infocube“, der über ein gläsernes Display 3D-Animationen präsen-tiert, und eine „Mixed-Reality-Brille“ ermöglichen dabei faszinie-rende virtuelle Einblicke in den Neubau Chirurgie und die Arbeits-welt am Universitätsklinikum Heidelberg.

Faszinierende Einblicke in die Chirurgie der ZukunftDer „Infocube“ ist ein gläsernes digitales Display, das in einem In-formationsstand integriert ist. Für das Display wurde eigens ein Video produziert, das choreographierte Video- und 3D-Elemente enthält. Zusätzlich werden mittels einer „Mixed-Reality“-Brille fas-zinierende Einblicke in die Chirurgie der Zukunft ermöglicht. Eine mehrsprachige Informationsbroschüre liefert begleitend interes-sante Informationen und Grafiken zum Neubau Chirurgie und zum Universitätsklinikum Heidelberg als Arbeitgeber.

Der digitale Informationsstand war erstmals bei der „Nacht der For-schung“ am 28. September im Foyer der Medizinischen Klinik im Einsatz. Danach startete die Roadshow in der Stadt und der Region.

Sogar ins Ausland soll die neue digitale Visitenkarte des Unikli-nikums reisen: „National gestaltet es sich sehr schwierig, Pfle-gekräfte zu rekrutieren. Deshalb planen wir derzeit, den Würfel auch in Serbien und Bosnien-Herzegowina zu zeigen“, so Pfle-gedirektor Edgar Reisch. Das Universitätsklinikum Heidelberg arbeitet dort im Rahmen des Projekts „Triple Win“ sehr erfolg-reich mit der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) zusammen.

Erfolgsfaktor Triple-WinAktuell arbeiten bereits 51 Kolleginnen und Kollegen, die über das „Triple Win“-Projekt nach Heidelberg gekommen sind, am Universitätsklinikum. Bis zum Ende des Jahres sollen es 80 und bis zum 3. Quartal 2019 sogar insge-samt 147 Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter sein. Angelika Mikus

Weiter gehts im Netz

www.klinikticker.de/category/unser-klinikum

„Als Krankenhaus der Maximalversorgung geben wir jeden Tag das Beste für unsere Patienten. Ohne gute Pflegefachkräfte

geht das nicht. Wir brauchen Experten, die sich aktiv für Verbes-serungen einsetzen – und mit uns wachsen wollen.“

Edgar Reisch, Pflegedirektor

Gisela Müller, Leiterin Pflegedienst Chirurgie, Edgar Reisch, Pflegedirektor, und Prof. Dr. Matthias Karck, Stv. Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg, stellten den „Infocube“ im Foyer der Chirurgischen Klinik der Öffentlichkeit vor.

Dr. Hannes Kenngott, Chirurgische Klinik, begeht mit Hilfe der Hololens-Brille ein virtuelles Patientenzimmer in der neuen Klinik. Die Brille soll im Zuge der Recruiting-Kampagne und bei Mitarbeiter-Schulungen zum Einsatz kommen.

Einiges los war bei der Vorstellung des „Infocubes“ im Foyer der Chirurgischen Klinik.

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Im November ist es wieder so weit: Die insgesamt dritte Mitar-beiterumfrage am Universitätsklinikum Heidelberg steht vor der Tür. Wir – der Klinikumsvorstand – haben die Umfrage in Auftrag gegeben und wie schon 2012 und 2015 das unabhängige Befra-gungsinstitut Great Place to Work® mit dieser Aufgabe betraut. Wir möchten wissen: Was schätzen Sie am Klinikum? Was kön-nen wir besser machen? Und wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Arbeitsplatz? Ihre Teilnahme ist für uns eine wichtige Rückmel-dung zur Arbeitsplatzkultur an unserem Klinikum. Sie haben die Möglichkeit, an der langfristigen Weiterentwicklung von so wichtigen Themen wie Führung, Kommunikation, Zusammenar-beit und Arbeitsumgebung mitzuwirken.

Bitte nehmen Sie sich für die Umfrage 15 Minuten Zeit. Länger dauert das Ausfüllen des Fragebogens nicht. Nur wenn wir Ihre Meinung kennen, haben wir – getreu unserem Motto „Verän- derung heißt Meinung sagen!“ – die Chance, Dinge zu verändern oder zu verbessern.

Teilnehmen an der Befragung können alle Beschäftigte des Klini-kums. Wir bedanken uns jetzt schon für Ihre Unterstützung und warten gespannt auf die Ergebnisse!

Ihr Klinikumsvorstand

ZEITHORIZONT MAB 2018

START ENDEERINNERUNG ERGEBNISSE

20.11.2018 26.11.2018 03.12.2018 Q1 2019

VERÄNDERUNG HEISST MEINUNG SAGEN!

Schenken Sie uns 15 Minuten Ihrer Zeit: Mitarbeiterbefragung 2018 vom 20. November bis zum 3. Dezember

Arbeiten und Leben

„Toll, dass es eine neue Mitarbeiterbefragung gibt!“

Dr. Steffen P. Luntz, Leiter des Koordinierungszentrums für Klinische Studien (KKS)

„Es ist wichtig, sich Gedanken zu machen!“

Andreas Bender, Leitung der Gefäßchirurgie/Station 9 in der Chirurgischen Klinik

Die Ergebnisse der letzten Befragung haben im KKS zu zahlreichen Optimierungsmaßnahmen geführt, die auch heute noch Bestand haben. Dazu gehören z. B. die schnelle Lösung von Schnittstellenproblemen, die Ver-besserung der Einarbeitung neuer Mitarbeiter oder die Neustrukturierung bestimmter kommunikativer Prozes-se. Dr. Luntz hofft, dass an der neuen Befragung zahlrei-che Mitarbeiter seiner Abteilung teilnehmen werden und wartet jetzt schon gespannt auf die Ergebnisse.

In der „Great Place to Work”-Umfrage sieht Andreas Ben-der eine wichtige Chance für die Mitarbeiter, sich Gedan-ken zu machen und die eigene Situation am Arbeitsplatz zu reflektieren. Mitarbeiter werden ernst genommen und haben die Chance, bei den angestoßenen Verbesse-rungsprozessen selbst aktiv zu werden. Andreas Bender wird an der neuen Umfrage auf jeden Fall teilnehmen – und hofft, dass es viele seiner Kolleginnen und Kollegen genauso machen.

TeilnahmeWie kann ich teilnehmen?Der Fragebogen wird Ihnen ab dem 20. November per Post zuge-sendet. Sie können den Fragebogen bis Montag, 3. Dezember 2018 ausfüllen und mit dem beigelegten portofreien Rückum-schlag direkt an Great Place to Work® zurücksenden.

Anonymität und DatenschutzIst die Beteiligung an der Befragung freiwillig und anonym? Ja, die Beteiligung an der Befragung ist selbstverständlich frei-willig und anonym. Ihren Antwortbogen erhält ausschließlich Great Place to Work®. Der Datenschutz ist durch ein professio-nelles Datenschutzkonzept sichergestellt.

Was bedeutet die Nummer auf dem Fragebogen?Die Nummer, die Sie oben auf dem Fragebogen finden („Or-gaeinheit-Nr.“), dient der Zuordnung bei der Auswertung. Alle Fragebögen für die Beschäftigten Ihrer Organisationseinheit ha-ben die gleiche Nummer. Rückschlüsse auf die Antworten ein-zelner Personen sind nicht möglich.

Kann aufgrund meiner Angaben (z. B. Alter, Geschlecht, Be-rufsgruppe) ein Rückschluss auf meine Person erfolgen?Nein, es wird keine Gruppe mit weniger als fünf Personen ausge-wertet. Darüber hinaus findet keine Kombination soziodemo-graphischer Merkmale statt, die Rückschlüsse auf einzelne Mit-arbeitende zulassen würden. Ihre Anonymität wird somit geschützt.

HilfeWas tue ich, wenn ich eine Übersetzungshilfe (engl.) brauche?Bitte nehmen Sie Kontakt mit dem Projektteam auf und nutzen Sie die Telefon-Hotline unter 06221 56 – 7400.

ErgebnisseWann gibt es die Ergebnisse?Im 1. Quartal 2019 wird das Ergebnis für das Gesamtklinikum im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung präsentiert. Die Ergeb-nisse der jeweiligen Organisationseinheiten werden anschlie-ßend durch die verantwortlichen Führungskräfte präsentiert.

KontaktFür den Zeitraum der Befragung vom 20. November bis zum 3. Dezember stehen folgende Kontaktmöglichkeiten zu Ver-fügung:

Telefon-Hotline: 06221 56 – 7400 (Dienstag bis Donnerstag, 10 bis 15 Uhr)E-Mail: [email protected]

Weitere Informationen finden Sie auch im Intranet unter Mitar-beiterbefragung 2018.

WICHTIGE FRAGEN UND ANTWORTEN ZUR UMFRAGE:

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Wir pflegen

FACHLICH UND MENTAL EINE GROSSE HERAUSFORDERUNG

Weiterbildung bereitet seit 40 Jahren auf die Herausforderung Kinder-Intensivpflege vor

laudia Butz muss nicht lange überlegen, wenn man sie auf ihre eindrucksvollste Erinnerung ihrer beruflichen Laufbahn anspricht. Die Fachkinderkrankenpflege-rin für Pädiatrische Intensivpflege, die auf der Kinder-Intensivstation der Kinder-klinik arbeitet, erzählt: „Das war vor 20 Jahren, als ich einen jungen Patienten und seine Familie bei einer Herztransplantation begleitet habe.“ Bis heute schrei-ben sich die beiden und treffen sich auch regelmäßig. Für sie war es eine beson-ders prägende Situation, denn „wir haben gemeinsam schwer gekämpft, und es ist schön zu sehen, dass es sich gelohnt hat.“

Auch wenn solche Patientenschicksale für Claudia Butz und ihre Kolleginnen und Kollegen zum beruflichen Alltag gehören – die intensivmedizinische Betreuung schwerstkranker Neugeborener und Kinder stellt für sie und das Team sowohl fachlich als auch mental eine große Herausforderung dar. Um dieser gewachsen

zu sein, bereitet die Fachweiterbildung „Pädiatrische Intensivpflege“ an der Akademie für Gesundheitsberu-fe AfG und dem Zentrum für Kinder-und Jugendmedizin die Pflegenden optimal auf die Aufgabe vor – und das seit mittlerweile 40 Jahren. Auch Claudia Butz hat von der Weiterbildung profitiert. 1988 schloss sie ihre Aus-bildung zur Kinderkrankenschwester auf der Intensivsta-tion der Kinderklinik ab. Ihre Weiterbildung begann sie bereits zwei Jahre später. „Ich wollte genau wissen, war-um was gemacht wird“, berichtet Claudia Butz.

Schnell reagieren, vorsichtig handelnInhalte der Weiterbildung sind interdisziplinäre, neona-tologische und kinderkardiologische Intensivpflege so-wie das Fach Anästhesie. Alles ist zugeschnitten auf die speziellen Bedürfnisse der Patienten. „Wir versorgen ja keine kleinen Erwachsenen“, so die 51-Jährige, die fort-fährt: „Die Beobachtung muss sensibel gehandhabt werden, es gilt, schnell zu reagieren und vorsichtig zu handeln. Hinzu kommt, dass wir sehr einfühlsam sein müssen, denn es ist immer eine ganze Familie betroffen.“

Auf der Kinder-Intensivstation liegen schwerstkranke Patienten mit allgemein-pädiatrischen, kardiologischen oder onkologischen Erkrankungen. Modernste Thera-pieformen, auch bei Ungeborenen, sowie neue kardio-chirurgische Operationsmethoden oder Dialysen bieten die Chance, Diagnosen zu überleben, die früher ein To-desurteil bedeuteten. „Die Arbeit ist dadurch viel tech-nischer geworden“, berichtet Claudia Butz.

Nicht alle Patienten können die Station gesund verlas-sen, einige versterben dort. „Dann können wir nur noch versuchen, die letzten Tage so angenehm wie möglich zu gestalten.“ Schicksale, die Claudia Butz nicht kalt lassen. Viele Patienten sind ihr in Erinnerung geblieben. Die, für die sie und das Team nichts mehr tun konnten, aber auch Patienten, die dank ihr und den Kollegen ein nahezu normales Leben führen können.

Eltern unterstützen bei der Pflege der Kinder Gearbeitet wird in drei Schichten rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr. Dadurch ergeben sich viele Be-gegnungen mit den Familien. Der Umgang mit Eltern und Geschwisterkindern hat sich in den letzten Jahr-zehnten gravierend geändert. „Zu meinen Anfangszei-ten waren die Familien nur Besucher mit Besuchskitteln und Überschuhen, man hat sie aus der Pflege der Kinder rausgehalten“, erinnert sich Claudia Butz. Heute gibt es keine Besuchszeiten mehr. „Wir setzen auf ein interak-tives Arbeiten mit den Eltern, leiten sie früh an, ihre Kin-der trotz Schläuchen und Kabeln zu versorgen.“ Da-durch können sie die Bindung zu ihren Kindern stärken und sind für das Pflegeteam manches Mal eine große Hilfe. Auch Geschwisterkinder dürfen mittlerweile mit auf die Station. So erfahren sie, wo sich die Eltern auf-halten, wenn sie von ihnen getrennt sind. Und sollte es im schlimmsten Fall dem Ende zu gehen, dann wissen sie, warum die Eltern so traurig sind.

Für Claudia Butz war die Weiterbildung die perfekte Ba-sis für ihren beruflichen Alltag. Ihre Erfahrungen und ihr Wissen gibt sie seit 16 Jahren als Praxisanleiterin in der Fachweiterbildung weiter und begleitet Kolleginnen und Kollegen in ihrem klinischen Alltag. Bis heute ist sie trotz der steigenden Anforderungen gerne Kinderkran-kenschwester und sagt: „Man bekommt viel zurück.“ Die größte Anerkennung und Bestätigung für sie ist es zu sehen, wie gut es vielen ihrer ehemaligen Patienten geht.

Zum Ausgleich engagiert sie sich seit 17 Jahren als Übungsleiterin beim Kinderturnen in ihrem Wohnort Reilingen und genießt den Kontakt mit gesunden Kin-dern und unbelasteten Familien. „Es ist auch schön zu sehen, dass es noch was anderes gibt als die Kinder-In-tensivstation.“ Heike Dürr

C

• Das 40-jährige Jubiläum der Weiterbildung „Pädiatrische Intensivpflege“ feierten das Universitätsklini-kum Heidelberg und die Akademie für Gesundheitsberufe Anfang September mit einem Fachsymposium – zusammen mit den Kooperationspartnern aus Mannheim, Heilbronn, Darmstadt und Winnenden.

• Die Weiterbildung bietet 740 theoretische Unterrichtsstunden, ist zweijährig, berufsbegleitend und staatlich anerkannt.

• Voraussetzung ist eine Ausbildung zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger.

• Abgeschlossen wird mit einer schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfung mit dem Titel „Kinder-krankenschwester/-pfleger für Pädiatrische Intensivpflege“.

• Geübt wird an Puppen oder unter der Anleitung von Praxisanleiter/-innen wie Claudia Butz. Diese geben ihre Erfahrung direkt am Patientenbett weiter.

• Der Unterricht findet fast ausschließlich in der Kinderklinik statt, damit Fach- und Oberärzte für den kli-nischen Alltag weiter zur Verfügung stehen.

HINTERGRUND

„Jedem, der gerne mit Kindern umgeht und keine Angst vor Technik hat, kann ich nur raten bei uns anzufangen."

Claudia Butz, Fachkrankenschwester für Pädiatrische Intensivpflege

Claudia Butz schloss ihre Ausbildung zur Kinderkrankenschwester auf der Intensivstation der Kinderklinik 1988 ab. Bereits zwei Jahre später begann sie mit der Fachweiterbildung „Pädiatrische Intensivpflege“. 17

M

Wir lehren

„ZUSAMMENHÄNGE AUF DEM SILBERTABLETT PRÄSENTIERT“

Drei Heidelberger Medizinstudierende und ihre Erfahrungen in der Vorklinik

anchmal scheint die Vorklinik – die ersten vier Semester des Medizinstudiums – ein einziger Prüfungsmarathon zu sein. Praktische Übungen und abwechslungsreiches Lernen sind meist Fehlanzeige. „Durchhalten ist alles“, lautet deshalb nicht selten die Devise. Doch nicht so in Heidelberg: Hier werden die Studierenden nach einem Lehrkonzept ausgebildet, das Theorie und Praxis ver-bindet und wissenschaftliches Denken und lösungsori-entiertes Handeln in den Vordergrund rückt.

Das Konzept ist bundesweit einzigartig: Theoretische Inhalte werden in interdisziplinären und themenzent-rierten Unterrichtsformen vermittelt und durch Praxis-anteile sowie Unterricht am Patienten oder an Diagnose- und Therapiegeräten ergänzt. Insbesondere die Fächer Anatomie, Biochemie und Physiologie sind eng aufein-ander abgestimmt. Gemeinsame Vorlesungsreihen sor-gen dafür, dass Organe und Krankheitsbilder in ihrer

Gesamtheit aufgegriffen werden können. „Dabei nutzen wir die Freiheiten, die uns die Approbationsordnung lässt“, erklärt Dr. Stefan Titz, Lehrkoordinator für das Fach Physiologie und eng in die Entwicklung des Curri-culums eingebunden.

Wie die Umsetzung in der Praxis aussieht, beleuchten drei Heidelberger Studierende aus unterschiedlichen Blickwinkeln: Tom Fischer hat die Vorklinik fast hinter sich und steckt in den Vorbereitungen zum ersten Staatsexamen, Elena Katelari studiert bereits im sechs-ten Semester und Stefan Soleder schreibt aktuell an sei-ner Doktorarbeit.

Vor allem die Praxisanteile wie den Ultraschallkurs be-werten alle drei als positiv. „Hier in Heidelberg ist man verwöhnt, weil man schon als Student viel Ultra-

schall-Erfahrung sammeln kann“, erzählt Soleder. Im anschließenden Praktikum, der sogenannten Famula-tur, würde das niemand erwarten. „Alle sind positiv überrascht, dass man das schon kann.“ Auch die Mög-lichkeit, Gesprächssituationen mit Schauspielpatien-ten einzuüben, findet großen Anklang.

Integrierte Themenseminare bereiten auf Prüfung vor Als hilfreich für die Vorbereitung zum ersten Staatsexa-men ordnen die drei die integrierten Themenseminare ein. Diese verknüpfen anatomisches, biochemisches und physiologisches Wissen mit der Klinik verschiede-ner Krankheitsbilder wie Mukoviszidose oder Arte-riosklerose. Daneben gibt es unterschiedliche Lehrfor-men wie Vorlesungen, Seminare und Praktika. „Da ist für jeden Lerntyp etwas dabei“, lobt Fischer. Katelari sieht das ähnlich: „Die Kombination der Lehrformen hat mir auch sehr gut gefallen.“

Die anspruchsvollen integrierten Prüfungen am Ende des zweiten, dritten und vierten Semesters bedeuten zwar eine Menge Lernaufwand: „Doch dadurch kennt man bereits die Situation, für mehrere Fächer gleichzei-tig zu lernen und interdisziplinäre Inhalte abzurufen“, sagt Fischer. „Gerade vor dem ersten Staatsexamen gibt mir das ein sichereres Gefühl.“ Dieser Ansatz zahlt sich offenbar aus: Seit zehn Jahren sind die Heidelber-ger Medizinstudierenden im ersten Staatsexamen bun-desweit auf den ersten drei Plätzen zu finden.

Bereits zu Beginn des Studiums werden die Studienan-fänger in Gruppen à 20 Teilnehmer aufgeteilt, in denen sie gemeinsam die Vorklinik durchlaufen. Im Fach Phy-siologie werden diesen Gruppen sogar ein Jahr lang feste Dozenten zugeteilt. Das finden alle drei gut: „Man kommt ins Gespräch, geht auch mal zusammen mit den

Kommilitonen aus“, so Fischer. Soleder ergänzt: „Auch in den Vorbereitungen zum ersten Staatsexamen profitiert man davon.“ Rückblickend bewertet er die Lehre in der Vorklinik in Heidel-berg als sehr gut. „Mit dem Abstand, den ich jetzt habe, kann ich das viel mehr wertschätzen.“

Digitalisierung – Herausforderung und ChanceAlle drei haben sich aufgrund der Hochschulrankings für Hei-delberg entschieden. Daher erwarten sie auch ein hohes Ni-veau in der Lehre: „Die Lehre an einer Universität lebt davon, dass man über den Tellerrand blickt“, findet Soleder. Titz bestä-tigt das: „Wenn ich als Dozent will, dass Studenten integriertes Wissen erwerben, müssen auch wir Dozenten uns fächerüber-greifend eng miteinander abstimmen.“ Eine große Herausforde-rung und Chance sieht er in der Digitalisierung von Lehr- und Lernprozessen. Bereits bestehende Angebote sind die virtuel-len Patienten, der neue elektronische Stundenplan oder Video-aufzeichnungen der Vorlesungen. „Das ist super, wenn man In-halte nochmal hören möchte oder bei der Vorlesung verhindert war“, findet auch Fischer. Seine Bilanz: „Das integrierte Kon-zept ermöglicht einen einmaligen Zugang zu den Themen. Die Zusammenhänge werden uns praktisch auf dem Silbertablett präsentiert.“ Heike Dürr

„Wir erleben bei unseren Studierenden eine deutliche Steigerung der Motivation.“Prof. Dr. Florian Schütz, Leiter des Brustzentrums und Stellvertretender Klinikdirektor der Abteilung Allgemeine Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Das integrierte Konzept der Vorklinik zeichnet sich im Rahmen des Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) durch fol-gende Merkmale aus:

• Feste Gruppen von je 20 Studierenden vom ersten Semester an.

• Anatomie, Biochemie und Physiologie werden gemeinsam ge-lehrt.

• Integrierte Prüfungen entsprechen in Form und Anspruch be-reits einem „kleinen Staatsexamen“ und stellen somit eine ide-ale Vorbereitung dar.

• Praktika und themenspezifische Seminare vermitteln prüfungs-relevante Inhalte und wissenschaftliche Denkweise.

• Verschiedene Lehrformen stellen einen engen Bezug von Theo-rie zur Praxis her.

• Studierende führen Repetitorien (Wiederholung des Lernstof-fes) zur Prüfungsvorbereitung durch.

• Ein semesterübergreifendes Begleitprogramm ermöglicht eine ideale Vorbereitung auf eigenständiges wissenschaftliches Ar-beiten.

AUF EINEN BLICK

„Wenn ich als Dozent will, dass Studierende integriertes Wissen erwerben, müssen auch wir Dozenten uns fächer-

übergreifend eng miteinander abstimmen.“Dr. Stefan Titz, Lehrkoordinator für das Fach Physiologie

Stefan Soleder, Tom Fischer und Elena Katelari (v. l.) bewerten u. a. die hohen Praxisanteile und die integrierten Themenseminare im Grundstudium positiv.

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KRANKENGYMNASTIK GESTERN UND HEUTE

75 Jahre Schule für Physiotherapie in Heidelberg-Schlierbach

arum die Wahl auf Schlierbach fiel, ist nicht bekannt. Fakt ist, dass die staatliche Kölner Krankengymnastikschule, nachdem sie im Zweiten Weltkrieg bei einem schweren Bombenangriff auf die Domstadt zerstört wurde, im Oktober 1943 im Wielandheim („Landeskrüppelheim“) auf dem Gelände der Orthopädischen Klinik untergebracht wurde.

In den vergangenen 75 Jahren haben sich Lehre, Methoden und Berufsverständnis in der Krankengymnastik bzw. Physiothera-pie – wie bei anderen medizinischen Berufen – stark gewandelt und weiterentwickelt. Während der Weltkriege war es noch Hauptaufgabe der Krankengymnastinnen, die Wehrtüchtigkeit wiederherzustellen. Die Verletzten in den Lazaretten mussten bewegungstherapeutisch versorgt und im Gebrauch von Prothe-sen, Rollstühlen und orthopädischen Hilfsmitteln geschult wer-den, damit sie wieder eine im Krieg nützliche Aufgabe überneh-men konnten. Die in der Regel weiblichen Krankengymnastinnen waren dabei Helferinnen der Orthopäden, die auf Anweisung des Arztes behandelten und dessen Korrespondenz erledigten.

„Dieses Selbstverständnis sicherte zwar früh die Akzeptanz und Bedeutung der Physiotherapie im Gesundheitswesen, blockier-te aber auch lange die Entwicklung hin zu einem eigenständigen therapeutischen Beruf“, sagt Barbara Suppé, die seit 23 Jahren Leiterin der Physiotherapie-Schule am Universitätsklinikum Hei-delberg ist. „Trotz einschneidender Weiterentwicklungen der Be-handlungsmethoden und Konzepte, trotz einheitlicher Berufs-bezeichnungen nach der Wende und dem Beginn der Akademisierung der Ausbildung Ende der 1990er Jahre sind wir immer noch auf dem Weg, ein eigenständiges Profil zu etablie-ren.“

Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist der Modellstudi-engang „Interprofessionelle Gesundheitsversorgung“ an der Universität Heidelberg und der Akademie für Gesundheitsberu-fe AfG. Angehende Physiotherapeutinnen und -therapeuten können hier eine Ausbildung mit zwei Abschlüssen absolvieren, dem Berufsabschluss als Physiotherapeut sowie dem akademi-schen Grad „Bachelor of Science“.

Ganz am Anfang – vor allem in Deutschland – steht allerdings noch die Entwicklung eines eigenständigen Forschungsprofils. „In Deutschland gibt es so gut wie keine unabhängige und gleichberechtigte physiotherapeutische Forschung. Da muss und wird sich in den nächsten Jahren noch sehr viel ändern“, ist Suppé überzeugt.

Während die Krankengymnastin früher oft nur die Erfüllungsgehilfin des Arztes war, steht heute selbstständiges Arbeiten im Vordergrund. Zu Beginn einer jeden Behandlung erfolgt eine sorgfältige Untersuchung, wie hier z. B. beim Ertasten der anatomischen Strukturen (Bänder, Sehnen, Menisken usw.) im Kniegelenk.W

Wir bilden aus

„Die Physiotherapie ist immer noch auf dem Weg, ein eigenständiges

Profil zu etablieren.“Barbara Suppé, Leiterin der Physiotherapie-Schule

in Heidelberg-Schlierbach

Im Oktober 1943 wurde die Krankengymnastikschule im Wielandheim in Schlierbach untergebracht. Die Ausbildung hatte das Ziel, die Wehrtüchtigkeit wiederherzustellen und die Verletzten im Gebrauch von Prothesen, Rollstühlen und orthopädischen Hilfsmitteln zu schulen.

Längst überholt: „Klappsches Kriechen“ zur Behandlung der Skoliose. Laut „Erfinder“ Rudolf Klapp mussten sich Betroffene mehrere Stunden am Tag auf allen Vieren fortbewegen. „Klappsches Kriechen“ war sogar ein eigenes Unterrichtsfach in der Ausbildung.

Ein großer Teil der Ausbildung war der Gymnastik und rhythmischen Erziehung gewidmet. Die Übungen fanden in der alten Turnhalle der Orthopädie statt. Heute ist dort das Archiv. Auch die Schule hat ihren ursprünglichen Ort im Wielandheim verlassen und befindet sich heute in einem Gebäude am Waldrand.

Auch diese Behandlung unter Zug wird heute nicht mehr praktiziert: Mit sehr viel Gewicht versuchte man, die Gelenke des Patienten über den natürlichen Schutzreflex weiter hinaus zu beugen.

Barbara Suppé, seit 23 Jahren Leiterin der Schule für Physiotherapie in Schlierbach, mit Auszubildenden an der Kletterwand. Diese kommt bei vielfältigen Erkrankungen zum Einsatz und fördert das Gleichgewicht, entlastet die Gelenke und aktiviert den gesamten Körper.

Eine Behandlung im Schlingentisch kommt oft bei Wirbelsäulenbeschwer-den zum Einsatz und verhilft Patienten zu einer größtmöglichen Entlastung und Entspannungsfähigkeit.

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„Beim Malariaparasiten können aus einer Zelle zwischen 20 und 10.000 Tochterzellen entstehen.“Prof. Dr. Jude Przyborski, Abteilung Parasitologie des Zentrums für Infektiologie

Wir forschen

Das bizarre Leben der Malariaparasiten

TRICKREICH, SCHNELL UND HEMMUNGSLOS

Jährlich sterben circa 445.000 Menschen an Malaria – und trotz intensiver Forschung ist es immer noch nicht gelungen, eine wir-kungsvolle Waffe gegen den Erreger – den Einzeller Plasmodium – zu finden. Der Grund dafür ist, dass Plasmodium auf besonders trickreiche Weise unserem Immunsystem ausweicht und inner-halb kurzer Zeit gegen Medikamente resistent werden kann. Bei der Suche nach neuen Strategien gegen die Tropenkrankheit könnte sich jedoch genau die einzigartige Biologie dieses rätsel-haften Lebewesens als Ansatzpunkt für neue Therapien heraus-stellen, wie Wissenschaftler des Heidelberger Zentrums für In-fektiologie zur Zeit erforschen.

Plasmodium baut menschliche Zellen für seine Zwecke um: In einer wichtigen Phase seines komplizierten Lebenszyklus befällt Plasmodium rote Blutkörperchen, deren Hauptaufgabe der Sau-erstofftransport im Blut ist. Bedauerlicherweise – aus Sicht des Parasiten – sind rote Blutkörperchen nicht gerade die bequems-ten Wirtszellen; sie sind arm an Nährstoffen und werden ständig in der Milz auf Schäden kontrolliert. Um zu überleben, exportiert der Parasit hunderte von eigenen Eiweißen in seine Wirtszelle. Gelänge es, diese Transportwege zu unterbinden, wäre das Risi-ko deutlich geringer, eine schwere Malaria zu entwickeln.

Auf der Überholspur: Nach dem Stich einer Mücke bewegen sich Malariaparasiten zehnmal schneller durch die Haut als Im-munzellen, deren Aufgabe es eigentlich wäre, derartige Krank-heitserreger einzufangen. Der Grund liegt im Aktin, einem für die Struktur und Fortbewegung von Zellen wichtigen Protein. Heidelberger Forscher entdeckten nun, dass das Parasiten-Pro-tein in bestimmten Abschnitten anders als das klassische Aktin der Säugetiere aufgebaut ist. Diese Ergebnisse könnten jetzt verwendet werden, um chemische Verbindungen zu entdecken, die selektiv auf das Parasiten-Aktin zielen, und so den gesam-ten Parasiten effektiv stoppen.

Auch auf dem Trocknen unheimlich gut: Mücken übertragen den Parasiten von infizierten auf gesunde Menschen – aber ohne Gewässer gibt es keine Mücken. Deshalb ist nur die Regen-zeit in tropischen Ländern auch die Zeit der Malaria-Ausbrüche, denn nur dann können sich die Überträgermücken der Gattung Anopheles massenhaft vermehren. Doch wie überbrückt der Pa-rasit die Trockenzeit? Anscheinend gelingt es ihm auf noch un-geklärte Weise, sich während dieser klimabedingten „Durststre-cke“ so zu verändern, dass die Malaria-Infektion bei den menschlichen Wirten keine Beschwerden verursacht oder diese gar sterben. Vieles deutet darauf hin, dass er dazu das Ablesen seiner Gene verändert, was ein weiterer Ansatzpunkt für die For-schung ist.

Hemmungslose Vermehrung: Wenn eine mit Malariaerregern infizierte Anopheles-Mücke einen Menschen sticht, werden da-

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KULTÄTS-TICKER +++ FAKULTÄTS-TICKER +++ FAKULTÄTS-TICKER

Katheterbehandlung auch bei größeren Schlaganfällen?Bei einer Thrombektomie lassen sich Blutgerinnsel nach einem Schlaganfall mit Hilfe eines

speziellen Katheters aus dem Gehirn entfernen. Eine europaweite Studie – koordi-niert von der Abteilung für Neuroradiologie am UKHD – untersucht nun, ob

auch Patienten mit mittelschweren Schlaganfällen von dem Verfah-ren profitieren können. Bislang wird diese Therapie in spezialisier-

ten Zentren nur dann regelmäßig eingesetzt, wenn ein Schlagan-fall noch keinen größeren Schaden am Gehirn verursacht hat. Andernfalls besteht die Standardtherapie bislang in der Gabe von Medikamenten, die die Blutgerinnung beeinflussen. An dem Forschungsprojekt beteiligen sich 40 Zentren in acht Ländern, es

sollen mehr als 700 Patienten einbezogen werden. Die Studie wird mit 6 Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert.

Häufiger Lungenerkrankungen bei Typ-2-Diabetes Bestimmte Lungenerkrankungen, beispielsweise Vernarbungen des Lungengewebes (Lungen-fibrose), könnten eine Spätfolge von Typ-2-Diabetes sein. Darauf deutet eine gemeinsame Stu-die des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) und des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) unter Federführung des UKHD hin. Das Forscherteam unter der Leitung von Dr. Stefan Kopf untersuchte unter anderem die Lungenfunktion bei Patienten mit Typ-2-Di-abetes, Patienten mit einer Vorstufe des Diabetes und Menschen ohne Diabetes: Bei den Lang-zeit-Diabetikern traten Atemnot und sogenannte restriktive Lungenerkrankungen signifikant häufiger auf als in der Kontrollgruppe – mehr als ein Viertel (27 Prozent) von ihnen war betrof-fen. Die Empfehlung der Forscher: Bei Patienten mit Diabetes und Atemnot sollte vorsichtshal-ber regelmäßig die Lunge gecheckt werden.

Bluttest bei Hirntumor: ein Marker für Diagnose und Therapie?Hirntumoren sind im Schädel häufig schlecht zugänglich, aber es gelangen Bruchstücke ihres genetischen Materials in den Blutkreislauf. Diesen Bruchstücken wichtige Informationen für die Diagnose und die Therapie zu entlocken, ist Ziel eines Forschungsprojekts unter Leitung von Privatdozent Dr. Felix Sahm, Neuropathologe an UKHD und DKFZ. Gefördert wird das Pro-jekt in den kommenden drei Jahren von der Sibylle Assmus-Stiftung mit 10.000 Euro. Konkret geht es um die Entwicklung eines Bluttests für einen neuen diagnostischen Marker, der mögli-cherweise gleichzeitig die passende Therapie anzeigt: Findet sich in den im Blut zirkulieren-dem Erbgut-Fragmenten der Hinweis auf eine spezielle Mutation, kennzeichnet dies den Hirn-tumor als Meningeom einer bestimmten Untergruppe, die auf ein derzeit in klinischen Studien eingesetztes Krebsmedikament ansprechen könnte.

Enzymtest unterstützt Therapiewahl bei LeukämieMit Hilfe eines neuen Enzymtests lässt sich besser als bisher vorhersagen, ob Patienten mit einer chronisch lymphatischen Leukämie von einer Standard-Chemoimmuntherapie profitie-ren können oder eher eine andere, teurere Behandlung erhalten sollten. Mit der Methode, von Wissenschaftlern um Dr. Georg Gdynia vom Pathologischen Institut und Dr. Leopold Sellner von der Medizinischen Klinik V unter dem Dach der Klinikums-Ausgründung EnFin GmbH entwi-ckelt, wird die Aktivität bestimmter Schlüsselenzyme des Tumorstoffwechsels bestimmt. Eine erste klinische Studie zeigte, dass sich so fast sechsfach mehr Patienten, die von einer Stan-dardtherapie voraussichtlich nicht profitieren, herausfinden lassen als es bisher mit einer ge-netischen Analyse alleine möglich ist. Die Forscher rechnen mit Zulassung bis zum Ende des Jahres.

Je nach Entwicklungsstadium hat der einzellige Parasit Plasmodium eine sichelförmige Gestalt. Grafik: Adobe Stock

bei nur sehr wenige Parasiten übertragen. Deshalb ist es für Plasmodium wichtig, sich vor und nach einem Stich möglichst stark zu vermehren. Typischerweise teilt sich eine menschliche Zelle in zwei Tochterzellen. Beim Malariaparasiten können hin-gegen aus einer Zelle zwischen 20 und 10.000 Tochterzellen entstehen. Solche Vermehrungsraten sind beispiellos im Orga-nismenreich und könnten ebenfalls Ziel neuer Behandlungs-strategien sein – vor allem, wenn es gelingt, dafür verantwortli-che Proteine zu entdecken, die es im Menschen nicht gibt.

Prof. Dr. Jude Przyborski und Dr. Markus Ganter von der Abtei-lung Parasitologie des Zentrums für Infektiologie haben die faszinierende Lebensweise des Malaria-Parasiten ausführlich als Titelgeschichte des deutschsprachigen Wissenschaftsma-gazins „Biologie in unserer Zeit“ beschrieben. Claudia von See

Weiter gehts im Netz

Die Titelgeschichte in „Biologie in unserer Zeit“ lesen Sie bis Mitte November 2018 mit freundlicher Genehmigung des Verlages Wiley Blackwell online frei zugänglich hier: https://bit.ly/2QamxJA

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Ausgezeichnet

„BERLIN WAR EINE TOLLE SACHE“

Anja König und Johannes Przybilla zu Besuch bei Gesundheitsminister Jens Spahn

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STECKBRIEF

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Johannes Przybilla

1997: geboren in Heidelberg

2014 bis 2015: Freiwilliges Soziales Jahr im Altenheim auf einer Demenzstation

2015 bis 2018: Ausbildung Gesundheits- und Krankenpflege am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD)

2018: Beginn auf der Intensivstation, UKHD, Orthopädische Klinik

Anja König 1968: geboren in Illingen/Saar

1985 bis 1988: Krankenpflegeausbildung im Kreiskrankenhaus Ottweiler/Saar 1988: Beginn am UKHD in der neu eröffneten Kopfklinik, in der Folge Stationsleiterin, Unterrichtsassistentin, Lehrerwei-terbildung

1999 bis 2005: Lehrerin für Pflegeberufe und stellv. Schullei-terin der Schwesternschule der Universität Heidelberg

2005 bis 2017: Leiterin des Bereichs Fortbildung und Zusatz-qualifikation an der Akademie für Gesundheitsberufe AfG Heidelberg

Ab 2017: Stabstelle Qualität und Entwicklung in der Pflege in-nerhalb der Pflegedirektion des UKHD

Wann hat man schon die Gelegenheit einen Minister der Bundesregierung zu tref-fen? Und von dem auch noch gefragt zu werden, was man von seiner politischen Agenda hält? Diese besondere Ehre ereilte Anja König, Diplom-Pflegewirtin der Stabstelle Qualität und Entwicklung in der Pflege, und Johannes Przybilla, Ge-sundheits- und Krankenpfleger in der Orthopädischen Klinik. Beide waren – ne-ben fünf weiteren Pflegenden aus ganz Deutschland – Gewinner der Aktion

„#GutePflege – gut für uns alle“ und wurden von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in Berlin ausgezeichnet.

Vorausgegangen war ein bundesweiter Wettbewerb, bei dem Pflegende eine per-sönliche Geschichte aus ihrem Berufsalltag einreichen konnten. Aus über 100 Einsendungen wurden Anja König und Johannes Przybilla ausgewählt und schließlich nach Berlin eingeladen.

Für Johannes Przybilla, gerade erst seit diesem Jahr examiniert, war es eine prä-gende Erfahrung, mit dem Minister über den Pflegeberuf zu reden. Er erzählt:

„Ich hätte es vorher nie für möglich gehalten, direkt nach meinem Examen den Gesundheitsminister zu treffen und mich mit ihm zu unterhalten. Er hat sehr auf-merksam zugehört und ich habe gemerkt, dass es gar nicht so schwierig ist, Er-fahrungen aus dem Pflegealltag sowie Wünsche für die Zukunft in die Politik mit einfließen zu lassen.“

Anja König findet es sehr gut, dass das Thema Pflege endlich in der Politik ange-kommen ist. Beeindruckt war sie auch von der Tatsache, dass sich der Minister eine Stunde Zeit nahm, über die aktuelle Situation in der Pflege zu diskutieren. Sie erinnert sich: „Er hat uns sogar ausdrücklich nach unserer Meinung gefragt, was wir von seinen am meisten diskutierten Gesetzesvorhaben – der Neustruk-turierung der Pflegeausbildung und der Einführung von Personaluntergrenzen – halten.“

Auch das gesamte Drumherum war für die Beiden ein tolles Erlebnis: Der Tag der Offenen Tür im Gesundheitsministerium, das Büro des Ministers im sechsten Stock des Gebäudes in der Friedrichstraße, die zahlreichen Journalisten mit ihren Kameras und vieles mehr machten Berlin für die Beiden zu einem unvergessli-chen Erlebnis.

Die zwei sehr unterschiedlichen, aber berührenden Texte von Anja König und Johan-nes Przybilla sowie ein Film über die Beiden finden Sie auf www.klinikticker.de. cf

Dr. Julien Guizetti, Heidelberger Zentrum für Integrative Infektionsfor-schung (CIID)

Human Frontier Science Program – Career Development Award I 240.000 Euro I Die im Tierreich gängigen Regeln der Zellteilung gelten nicht für den Malaria-Erreger Plasmodium falciparum: Während eine menschliche Zelle 24 Stunden für eine Teilung braucht, bildet der Parasit, nachdem er eine Blutzelle infiziert hat, in 48 Stunden und innerhalb eines Zellzyklus um die 26 Abkömmlinge. Wie Plasmodium das bewerkstelligt und wie dieses Wissen bei der Bekämpfung der Malaria nützlich sein kann, will nun eine neue Forschungsgruppe am Zentrum für Integrative Infektions-forschung (CIID) unter Leitung von Dr. Julien Guizetti klären. Gefördert wird das Vorhaben durch das „Human Frontier Science Program (HFSP)“, das das Heidelberger Projekt unter 57 Mitbewerbern auswählte.

Prof. Dr. Hannah Monyer, Abteilung Klinische Neurobiologie

Akademiepreis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissen-schaften I 50.000 Euro I Wie funktioniert unser Gedächtnis und wie ler-nen wir? Das sind die großen Fragen, die Prof. Dr. Hannah Monyers For-schung antreiben. Die Neurobiologin leitet die Abteilung Klinische Neurobiologie, die sowohl am Deutschen Krebsforschungszentrum als auch am Universitätsklinikum Heidelberg angesiedelt ist. In ihrer For-schung konzentriert sie sich auf die molekularen Mechanismen, die zu synchronen neuronalen Netzwerkaktivitäten führen und diese beeinflus-sen. Dabei beginnen zahlreiche Nervenzellen gleichzeitig zu „feuern“ und ermöglichen damit u. a. kognitive Prozesse wie Lernen und Erinnern. Ihre herausragenden wissenschaftlichen Erkenntnisse würdigte die Aka-demie nun mit der hohen Auszeichnung.

Prof. Dr. Wolfgang Kübler, von 1974 bis 2002 Leiter der Abteilung Kar-diologie, Angiologie und Pneumologie der Medizinischen Universitäts-klinik

Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland I Prof. Kübler baute während seiner Zeit als Ordinarius in Heidelberg die führende kar-diologische Klinik in Deutschland auf. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer bezeichnete ihn als „visionären Vorreiter und entscheidenden Wegbereiter für eine international konkurrenzfähige molekulare Herz-Kreislauf-Forschung in Deutschland.“ Sein Hauptinteresse galt den Ursachen der Mangeldurchblutung des Herzmuskels und der weiteren Erforschung der Regulationsmechanismen des Herzens bei Sauerstoff-mangel. Seine wissenschaftlichen Arbeiten zum Energiestoffwechsel des Herzens trugen maßgeblich zum Verständnis des Glukoseabbaus beim Herzinfarkt bei. Seine wissenschaftlichen und klinischen Leistun-gen wurden vielfach ausgezeichnet.

Christina Osen, Studiengang Interprofessionelle Gesundheitsversor-gung

Auszeichnung in Verbindung mit einem Stipendium beim „10th European Congress of Speech and Language Therapy“ I In ihrer Bachelorarbeit „Unterstützende Faktoren für einen gelungenen Berufseinstieg in der Lo-gopädie“ erkundete die Preisträgerin nicht nur, mit welcher Motivation junge Menschen den Beruf der Logopädin/des Logopäden ergreifen, sondern konnte auch aufzeigen, was Berufsanfänger im Beruf hält. Ne-ben der Anerkennung der professionellen Rolle im Rahmen von komple-xen Versorgungskontexten zählen hierzu auch Rahmenbedingungen, die ein wissenschaftliches Arbeiten ermöglichen. Eine evidenzbasierte Pra-xis führt somit nicht nur zu einer besseren Versorgungqualität, sondern auch zu einer Fachkräftebindung. Den Beirat überzeugten die Ergebnis-se, die dazu dienen können, Logopädinnen im Beruf zu halten und dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken.

Professor Dr. Werner Hacke, Neurologische Klinik

Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg I Prof. Hacke erhielt die Auszeichnung für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Vorbeugung und Behandlung des Schlaganfalls: seit 1995 war er maßgeblich an der Ent-wicklung und Einführung der Thrombolyse, der bisher einzigen zugelas-sen medikamentösen Akut-Therapie des Schlaganfalls, beteiligt. 1998 richtete er am Universitätsklinikum Heidelberg eine spezielle Schlagan-fallstation ein, die sich unter seiner Leitung mit rund 1.300 Patienten pro Jahr zu einer der größten zertifizierten „Stroke Units“ Europas entwickel-te. Das komplexe Konzept trägt nachweislich dazu bei, Todesfälle und schwere Behinderungen nach Schlaganfall zu verhindern. Die Ergebnis-se zahlreicher von ihm geleiteter Studien fanden Eingang in die weltwei-ten Leitlinien zur Behandlung und Prävention eines Schlaganfalls.

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Die ausführlichen Preismeldungen finden Sie unter:http://www.klinikticker.de/ausgezeichnet

Ginge es nach den Kolleginnen und Kollegen in der Hautklinik, hätten sie „ihren“ Abdoulie wohl schon längst adoptiert: „Das ist wie eine Familie für mich. Das Team hat mir alles gegeben: Unter-stützung, Hilfe bei der Wohnungssuche, Geld, die Möglichkeit, zu lernen, alles“, sagt der 31-jährige Lehrer, der im Oktober 2016 aus Gambia nach Deutschland floh. Genauer aus Italien nach Deutsch-land, denn dort trat der Sportler bei einem internationalen Lauf-wettbewerb im Halbmarathon an. „Ich bin dann nicht mehr mit zurückgegangen“, erzählt er, ohne auf die genauen Hintergründe seiner Flucht einzugehen. Über die Verhältnisse in seinem Hei-matland Gambia ist wenig bekannt: 22 Jahre herrschte Diktator Yahya Jammeh, der das Land nach außen abschottete. Es gibt Be-richte über willkürliche Verhaf-tungen und Hinrichtungen, Ent-führungen und Folter. 2017 gelang dem Land allerdings ein unblutiger Machtwechsel. Wie es sich nun weiter entwickelt, ist noch offen. Klar ist jedenfalls: Gambia zählt zu den ärmsten Ländern der Welt, es gibt kaum Arbeit und Perspektiven. „Ein Studium kann sich zuhause kaum jemand leisten“, so Abdoulie Manneh. Aber genau das ist ein Traum des wissbegierigen jungen Mannes, am liebsten würde er Medizin, Biologie oder Informatik studieren.

„Bildung ist der Schlüssel, um die eigene Situation zu verbes-sern“, ist er überzeugt. Entsprechend zielstrebig ging er seine Zeit in Deutschland an: In den letzten zwei Jahren brachte er sich selbst die deutsche Sprache bei: „Solange ich noch nicht arbei-ten durfte, saß ich von morgens bis abends in der Bibliothek und habe gelesen, gelesen, gelesen, ob ich es verstanden habe oder nicht. Dann kam es von allein, einen Deutschkurs habe ich nicht besucht.“ Seine erste Station in Deutschland war Hamburg, wo er Asyl be-antragte. Eine Bekannte dort empfahl ihm wegen seines medizini-schen Interesses, nach Heidelberg zu gehen. Im September 2017 begann er ein zweimonatiges Praktikum auf der Bettenstation der Hautklinik, im November einen einjährigen Bundesfreiwilligen-dienst. Die Krankenpflege liegt ihm: „Es macht Spaß und ich bin sehr daran interessiert, alles zu lernen und auch am Patienten anzuwenden. Das ist sehr wichtig“, sagt er. Mit dieser Einstellung begeistert er nicht nur die Kolleginnen und Kollegen des Pflege-teams. Auch zu den Patienten hat er einen guten Draht. Das ist gar nicht so schwer, findet er: „Man muss auf jeden Fall mit dem Her-zen arbeiten. Ich bin immer aufmerksam mit den Patienten, und dann kommt man auch miteinander zurecht.“

Inzwischen geht er dem Pflegeteam tatkräftig zur Hand, über-nimmt pflegerische Aufgaben vom Waschen und Eincremen bis zum Verbandswechsel. Gerade ist er für die Patientenaufnahme zuständig und pflegt Daten in den Rechner ein. Eigentlich fehlen ihm nun nur noch die theoretischen Grundlagen, sagt er. Aber Abdoulie Manneh wäre nicht Abdoulie Manneh, wenn er dafür nicht auch schon einen konkreten Plan in petto hätte: Er hat sich um einen Ausbildungsplatz in der Akademie für Gesund-heitsberufe (AfG) Heidelberg beworben und wurde dort Ende September zum Vorstellungsgespräch erwartet. Wenn es gut läuft – das Ergebnis stand bei Redaktionsschluss dieser Ausga-be noch nicht fest – kann er im April 2019 mit der Ausbildung

zum Gesundheits- und Kinder-krankenpfleger beginnen. „Das würde ich am liebsten machen, denn ich arbeite sehr gerne mit Kindern“, so Manneh. Und wenn

es nicht klappt? Für den Fall würde der 31-Jährige eine Verlänge-rung des Bundesfreiwilligendienstes beantragen. „Ich denke immer positiv. Ich habe schon so viel geschafft und wo ein Wille ist, ist immer auch ein Weg.“ Das Team der Hautklinik drückt auf jeden Fall ganz fest die Daumen, dass Abdoulie Manneh seine Träume in Deutschland verwirklichen kann. Auch sportlich hat er im Neuenheimer Feld eine neue Heimat ge-funden: Er läuft beim TSG 78 Heidelberg e.V., nimmt mit dem Vereinsteam seit 2017 an Wettbewerben der Region teil. „Laufen ist meine Medizin, wenn ich laufe, fühle ich mich wohl,“ sagt der ehemalige Profiläufer. Im nächsten Jahr würde er gerne beim Be-nefizlauf des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen mit-machen, bestenfalls im Team der Akademie. Bei so vielen Plä-nen für die Zukunft hat Heimweh kaum eine Chance: „Hier ist meine neue Heimat. Ich habe etwas zu tun, ich bin glücklich.“ Tina Bergmann

NEUE HEIMAT HAUTKLINIK

Abdoulie Manneh floh 2016 aus Gambia und bringt sich nun mit Herzblut und Optimismus in der Krankenpflege ein

Starke Mitarbeiter

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„Bildung ist der Schlüssel, um die eigene Situation zu verbessern.“

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Jürgen Heiß ist einer von zahlreichen Jubilaren, der in den vergangenen Monaten ausgezeich-net wurde. Können Sie sich noch an Ihren ersten Arbeits-tag erinnern?Eine Situation ist mir noch sehr deutlich in Erin-nerung: Wir Auszubildende hatten im ersten Lehrjahr in der damals neuen Kopfklinik prakti-schen Unterricht im Fach Röntgen-Einstelltech-nik. Unverhofft sollten wir uns zu einer Lym-phographie einfinden, einem diagnostischen Verfahren, bei dem ein öliges Kontrastmittel in die Lymphgefäße injiziert wurde. Als ich sah, wie der Arzt am Fußrücken des Patienten das Lymphgefäß freilegte, wurde mir schummrig und ich stellte meine damalige Berufswahl nochmals ernsthaft in Frage.

Wie kamen Sie damals ans Klinikum?Über die Fernsehsendung „Gesundheitsmaga-zin Praxis“. In der Sendung wurde über das VO-XEL-MAN Projekt berichtet, bei dem es darum ging, die schnittbildgebenden Verfahren aus der Radiologie nicht nur zweidimensional auf-zubereiten, sondern die anatomische Informa-tion auch dreidimensional zu visualisieren. An-schließend war mein Berufswunsch geboren.

Was hat sich in Ihrem Beruf seitdem verän-dert?Lymphographien wie oben beschrieben sind inzwischen Geschichte. Heute kommen schnitt-bildgebende Verfahren wie die Computertomo-graphie zum Einsatz. Ende der 1980er Jahre

wurden analoge Röntgenfilme noch in einer Dunkelkammer ver-arbeitet. Auch digitale Bildgeber kamen bereits zum Einsatz, doch die anfallenden Datenformate waren nicht standardisiert und die Archivierungsverfahren noch analog. Zwischenzeitlich ist die Bildgebung überall digitalisiert. Wir haben inzwischen langjährige Erfahrungen mit digitalen PACS-Archiven („Picture Archiving and Communication System“) sammeln können. Aktu-elle Herausforderungen ergeben sich aus einrichtungsübergrei-fenden Szenarien, Hybrid-Verfahren und interdisziplinär ge-nutzten Geräten.

Was war der wichtigste Grund, dem Klinikum treu zu bleiben? Vor dem Hintergrund eines abgeschlossenen Studiums an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg konnte ich in den nach-folgenden Jahren Erfahrungen in radiologischen Bereichen am Krankenhaus Salem, der Thoraxklinik und am Deutschen Krebs-forschungszentrum (dort als Leitender MTRA) sammeln. Auch als Systembetreuer im Zentrum für Informations- und Medizin-technik (ZIM) fühle ich mich der Forschung und der Lehre noch immer sehr verbunden. Es motiviert mich, wenn ich die Heraus-forderungen, die sich aus Medizin- und Informationstechnik, Datenschutz und dem gestiegenen Sicherheitsbedarf ergeben, bewältigen kann.

Gab es mal einen Moment, in dem Sie das Klinikum verlassen wollten?Kurz nach meinem Wechsel ins ZIM war ich nach einem Angebot aus der Industrie tatsächlich in Versuchung. Das innovative und das interdisziplinäre Umfeld auf dem Campus und die richtungs-weisenden und die telemedizinischen Projekte (u. a. die MRT-Praxis in Hamburg), an denen sich auch andere Universi-tätskliniken durchaus orientieren, haben mich aber motiviert, zu bleiben. Außerdem ermöglicht es mir der Arbeitgeber, Beruf und Familie gut in Einklang zu bringen. cf

Im Portrait:Jürgen Heiß

Geburtsdatum21. Juni 1966

GeburtsortHeidelberg

FamilieVerheiratet, zwei Kinder

Stationen am Klinikum1988 – 1990: Staatliche Lehranstalt für Medizinisch-tech-nische Radiologieassistenten am Universitätsklinikum Heidelberg

2005 – heute: Zentrum für Informations- und Medizintechnik (ZIM) am Universitätsklinikum Heidelberg; Systembetreuer in der Abteilung Klinische Anwen-dungen – medizinisch (KAM)

HobbiesFamilie, Natur & Technik, Badminton & Radfahren

WIE WAR ES EIGENTLICH VOR 25 JAHREN …

… als Medizinisch-technischer Radiologieassistent (MTRA) in der Kopfklinik? Jubilar Jürgen Heiß erinnert sich.

WIR GRATULIEREN …

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Jubilare

Bettina Bauer, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, Kinder-und JugendpsychiatrieChristina Bauer, Dipl. Pflegepädagogin (FH), Akademie für Gesundheitsberufe Ines Bremmer, Zahnarzthelferin, Mund-Zahn-Kieferklinik Hildegard Gold-Feuchtmüller, Verwaltungsfachangestellte, Institute of Global Health Anke Hettler-Flach, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Orthopädie Gerd Homma, Masseur und medizinischer Bademeister, KopfklinikMaria Jaeger, Dipl. Pflegepädagogin (FH), Akademie für GesundheitsberufeIlona Jakab, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Kopfklinik Martin Kohl, Programmierer, NeuroradiologieNatalie Krüpe, Arzthelferin, BlutspendezentralePetra Neuberger, Gesundheits- und Krankenpflegerin, NCTPeter Parzer, Psychologe, Klinik für Kinder- und JugendpsychiatrieInes Salwender, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Chirurgie Cordula Wehner, Medizinisch-technische Laborassistentin, AnalysezentrumProf. Dr. Elke Wühl, Sektion Pädiatrische Nephrologie, Kinderklinik Michaela Wüsten, Fachkrankenschwester für Anästhesie und Intensivmedizin, Chirurgie Susanne Ahr, Arztsekretärin, Orthopädie Mark Atlas, Elektriker, Klinik Technik GmbH Rita Bier-Eghbalizadeh, Gesundheits- und Krankenpflegerin, HautklinikElke Heidrich, Medizinisch-technische Assistentin, BlutbankUte Heußler, Medizinisch-technische Assistentin, BlutbankAndrea Hinger, Medizinisch-technische Laborassistentin, AnalysezentrumLeila Lehr, Hauswirtschaftsleiterin, HeinsteinwerkMathias Leng, Archivarbeiter, ChirurgieKirsten Meinhardt, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Orthopädie Lydia Müller, Gesundheits- und Krankenpflegerin, RadiologieChristian Neubert, Kardiotechniker, ChirurgieBirgit Schmitt, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Orthopädie

40jähriges Jubiläum

25jähriges Jubiläum

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Stephanie Winter, Geschäftsbereich 1 – PersonalabrechnungCin Gülser, Hausgehilfin, FrauenklinikWerner Fellhauer, Werkstattleiter, Klinik Technik GmbH Jürgen Heiß, EDV-Organisator, Zentrum für Informations- und Medizintechnik Claudia Moderow, Fachkrankenschwester für Anästhesie- und Intensivpflege, Neurologie Jörg Pech, Gesundheits- und Krankenpfleger, Chirurgie Nancy Sowards, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Hautklinik Edda Schaller-Süfling, QM-Beauftragte, QualitätsmanagementValentina Schilowsky, Gesundheits- und Krankenpflegerin, FrauenklinikDorothea Walter, Gesundheits- und Krankenpflegerin, KardiologieInge Backfisch-Hamed, Heilpädagogin, KinderklinikUwe Geis, DRG-Fachbeauftragter, GefäßchirurgieProf. Dr. Sabine Heiland, Leiterin Experimentelle Radiologie, NeuroradiologieCristina Heist, Chemielaborantin, AnalysezentrumDr. Andreas Ihrig, Psychologe, Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik Karl Kaduczek, Elektriker, Klinik Technik GmbH Anja Mayer, Sachbearbeiterin, Geschäftsbereich 2 – Patientenverwaltung Frank Rösch, Aufnahmedienstleiter, Chirurgie

Wolfgang Schulte, Gesundheits- und Krankenpfleger, Personalrat Beate Quenzer, Biologielaborantin, AnatomiePeter Hildebrand, Pflegehelfer, ChirurgieDorothea Schmitz, Gesundheits- und Krankenpflegerin , Zentrale Sterilgutversorgung

Dieter Eipl, Transplantationskoordination Leber, ChirurgieClaudia Gleißner, Medizinisch-technische Radiologieassistentin, Radioonkologie und StrahlentherapieProf. Dr. Johann Motsch, Anästhesiologie

Jürgen Heiß machte 1988 am Klinikum eine Ausbildung zum Medizinisch-technischen Radiologieassistenten (MTRA). Nach einem Abstecher zum DKFZ kehrte er 2005 ans Klinikum zurück, wo er seitdem im ZIM u. a. für das digitale PACS-Bildarchiv und für telemedizinisch genutzte Anwendungen zuständig ist.

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Warum haben Sie sich ausgerechnet hier fotografieren las-sen? Das hier ist eine kleine Oase im betriebsamen Klinikalltag. Es ist grün, ruhig und man hat einen schönen Blick auf den Neckar. Hier gehe ich gerne mit Patienten für Achtsamkeitsübungen hin, aber auch, wenn ich zwischen Arztbriefen, Gutachten und sons-tigen Aufgaben den Kopf frei bekommen und frische Luft schnappen möchte.

Wo wären Sie jetzt lieber? Im James-Simon-Park in Berlin-Mitte. Da gibt es ein fantasti-sches vietnamesisches Restaurant mit Blick auf Spree und Mu-seumsinsel, auf dem Viadukt poltert im Minutentakt die S-Bahn und die Alte Schönhauser Straße zum Shoppen ist nicht weit weg. Urbanes Feeling mit Grün, das liebe ich. Wenn ich nicht mindestens einmal im Jahr in Berlin bin, bekomme ich Entzugs-erscheinungen.

Warum arbeiten Sie im Klinikum? Nach Heidelberg kam ich durch meinen Doktorvater – der war Oberarzt auf der Station in der Bonner Psychiatrie, wo ich meine Psychiatrie-Famulatur gemacht habe. Ich fand es faszinierend, wozu das menschliche Gehirn in der Lage ist – sowohl im gesun-den Zustand als auch bei Erkrankungen. Außerdem hat mich die Zusammenarbeit im interdisziplinären Team begeistert. Diese ermöglicht einen umfassenden Blick auf den Patienten, der eine individuelle und nachhaltige Therapie erst möglich macht.

Was wäre Ihr alternativer Berufswunsch gewesen? Ganz früher wollte ich Lokführer werden. In der Schulzeit hatte ich dann eine tolle Biologielehrerin, die mich für das Nervensys-tem begeistert hat. Da ich beruflich mit Menschen zu tun haben wollte, ist der Arztberuf die perfekte Symbiose.

Was würden Sie ändern, wenn Sie einen Tag lang Klinikums-vorstand wären? Ich würde dafür sorgen, dass alle Berufsgruppen mehr Zeit für die Arbeit am Patienten haben. Aufgaben, die mit der Patienten-versorgung nichts zu tun haben, würde ich dafür anderweitig delegieren. Außerdem wird die Dokumentation immer zeitinten-siver und anspruchsvoller, so dass ich die Entwicklung einer elektronischen Spracherkennung vorantreiben würde.

Am Klinikum gefällt mir gut…,… dass ein offener Diskurs untereinander und mit Vorgesetzten möglich ist. Es gibt eine große Offenheit für neue Ideen. Außer-dem haben wir ein breites Weiterbildungsangebot und die Psy-chotherapieausbildung ist sehr gut organisiert. Schön ist auch, dass viele Mitarbeiter schon lange im Haus sind und man gemein-same Erinnerungen hat – ob an einen turbulenten Dienst, ge-meinsam gemeisterte Situationen oder witzige Begebenheiten. Das ist mitunter richtig familiär.

Am Klinikum gefällt mir weniger gut…, … die immer stärker eingeschränkten Öffnungszeiten unserer Kli-nik-Cafeteria, in der manchmal das Essen auch noch ausver-kauft ist. Ohne die Kreativität der dortigen Mitarbeiter oder manches lukullisch orientierte Teammitglied auf den Stationen oder an der Pforte wäre ich schon das eine oder andere Mal ernsthaft unterzuckert gewesen. cf

Geburtsdatum1. August 1984

GeburtsortLudwigsfelde

Stationen am KlinikumSeit 2012 Klinik für Allgemeine Psychiatrie, in dieser Zeit Rotationen in die Ambulanz der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik und die Klinik für Paraplegiologie. Aktuell tätig auf der Station Roller (Schwerpunkt psychotische Erkrankun-gen) und in der Psychiatrischen Institutsambulanz.

Familie ledig

Hobbies Reisen, Modellbau, Kochen, Essen

W

„Der Sinnesgarten ist eine kleine Oase im betriebsamen Klinikalltag.“

GRÜN, RUHIG UND MIT BLICK AUF DEN NECKAR

Mitarbeiter und ihre Lieblingsorte: Dr. Fabian Schäbe, Klinik für Allgemeine Psychiatrie, im Sinnesgarten

Mein Lieblingsort am Klinikum

STECKBRIEF

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Zu Besuch

… IM BOTANISCHEN GARTEN DER UNIVERSITÄT HEIDELBERG

Zart scheint die Sonne durch das Blätterdach der Bäume und zau-bert an manchen Stellen kleine Lichtkleckse auf die darunter lie-genden Farne, Moose und Felsen. Schattenliebende Blütenpflan-zen wie der Wald-Geißbart und das Vielblütige Salomonssiegel stehen am Wegesrand der Farnschlucht, die den Besucher umge-hend an fremde Länder und Abenteuer denken lässt. Nur einige Meter weiter wähnt man sich im Hochgebirge, wo Enzian, Alpenro-se und weitere Arten aus den Kalk- und Silikat-Alpen Erinnerun-gen an den letzten Urlaub in den Bergen aufkommen lassen. Ein Wasserfall mündet in einen Teich, wo sich Sumpfdotterblume, Seerose und Schilfrohr ein Stelldichein geben. Hier, im Botani-schen Garten in Heidelberg, findet der Besucher einen Ort der Ruhe und Erholung – und das in unmittelbarer Nähe zur Medizini-schen Klinik, Kopfklinik und Chirurgie.

Der Botanische Garten ist aber viel mehr als ein Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Er schützt vom Aussterben bedrohte Pflanzen- arten, bietet öffentliche Bildungsprogramme an und ist eine wich-tige Institution des gärtnerischen Handwerks und dessen Ausbil-dung. Als Einrichtung des „Centre for Organismal Studies (COS) Heidelberg“ ist er in erster Linie ein Ort wissenschaftlicher For-schung und Lehre. Kultiviert werden hier über 5.000 Pflanzenar-ten, davon sind der überwiegende Teil Gewächshauskulturen. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Orchideen- und Brome-lien-Sammlungen sowie die zurzeit größte europäische Kollektion von Trockenpflanzen Madagaskars. Im Freiland bieten Hochmoor, Heidemoor, Binnendüne, verunkrauteter Weinberg sowie Alpinum und Farnschlucht (s. o.) dem Besucher eine breite Palette interes-santer Gewächse.

Gegründet wurde der Botanische Garten von Henricus Smetius, Heidel-berger Arzt und Professor für Medizin, im Jahr 1593 zum Anbau von Heil-pflanzen. Er gehört zu den ältesten Einrichtungen dieser Art und ist der drittälteste botanische Garten in Deutschland. Er hat eine bewegte Ge-schichte hinter sich. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde er dem Lehrstuhl für Botanik der Naturwissenschaftlichen Fakultät zugeordnet. Nach fünf Standortwechseln im Heidelberger Stadtgebiet wurde er 1915 an der jet-zigen Stelle im Neuenheimer Feld eröffnet. Damals war noch nicht daran zu denken, dass er knapp 100 Jahre später umringt sein würde von Klini-ken und Forschungsinstituten. Genau das macht den Botanischen Gar-ten heute aber so reizvoll – als Rückzugs- und Erholungsort für Mitarbei-ter, Studenten, aber auch für Patienten und deren Angehörige. COS/cf

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Kunterbunt gemischtKunterbunt gemischt

NACHT DER FORSCHUNG

Wie bewegen sich die Stimmbänder beim Sprechen? Welche Möglichkeiten der Schlaganfall-Behandlung gibt es? Und wie se-hen Herzkatheter-Raum und neurochirurgischer OP von Innen aus? Diese und viele weitere spannende Entdeckungen machten etwa 3.000 kleine und große Besucherinnen und Besucher bei der „Nacht der Forschung“ am Universitätsklinikum Heidelberg.

Die Veranstaltung am Klinikum wurde von der Abteilung für Un-ternehmenskommunikation organisiert. Die Leiterin Doris Rüb-sam-Brodkorb war nicht nur von der Resonanz begeistert: „Der Wissensdurst und der Enthusiasmus, den die vielen Besucher aus allen Altersstufen für unsere medizinischen Themen ver-sprüht haben, war beeindruckend.“ In der Tat – zu den Gästen zählten Familien mit Kindern, Jugendliche, junge Menschen kurz vor Ausbildung oder Studium und Senioren gleichermaßen. Sie alle konnten aus mehr als 50 Programmpunkten – darunter Live-Demonstrationen, Mitmach-Angeboten, Kurzvorträgen, Musik und Unterhaltung – wählen. Am Ende gab es rundum zu-friedene Gesichter bei allen Beteiligten. Doris Rübsam-Brod-korb: „Der enorme Aufwand, den wir, die beteiligten Kliniken, Institute und sonstigen Bereiche betrieben haben, hat sich so-mit gelohnt.“ Einen besonderen Dank richtete die Leiterin der Unternehmenskommunikation an alle Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter des Klinikums für ihren unermüdlichen Einsatz vor, während und nach der Veranstaltung.

Die „Nacht der Forschung “ ist eine von der Europäischen Union (EU) geförderte Initiative, die das Ziel hat, Brücken zwischen der Welt der forschenden Wissenschaft und der breiten Öffentlich-keit zu schlagen. Für Heidelberg und Mannheim hatte sich 2018 das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) unter der Federfüh-rung des „Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (European Molecular Biology Laboratory, EMBL)“ mit acht weite-ren Partner-Institutionen erfolgreich beworben. Die Bewerbung galt für die Jahre 2018 und 2019, somit wird es auch im kommen-den Jahr wieder eine „Nacht der Forschung“ in Heidelberg ge-ben. Diese findet am Freitag, 27. September 2019, statt. cf

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Einmal selbst Chirurg sein – der Experimental-OP der Chirurgen machte es möglich!

Gipsen wie die Profis: Die Kollegen der Orthopädischen Klinik waren fünf Stunden im Dauereinsatz.

Wie bewegen sich die Stimmbänder beim Sprechen? Der Stand der HNO-Klinik wurde von wissbegierigen Besuchern geradezu überrannt.

KlinikTicker-Quiz: Kinogutscheine zu gewinnen!Herbst- und Winterzeit ist Kinozeit! Der neue Luxor-Filmpalast in Heidelberg wartet auf Sie! Wir verlosen bei unserem aktuellen Quiz drei Kino-Gutscheine zu je 50 Euro. Was Sie tun müssen? Ein-fach die drei Fragen richtig beantworten und absenden! Eine Teil-nahme ist nur noch online möglich unter:

www.klinikticker.de/gewinnspiel

Einsendeschluss für Ihre Antworten ist der 30. November 2018.

Beim letzten Quiz verlosten wir drei Gutscheine zu je 50 Euro für das Dehner-Gartencenter. Darüber freuten sich Anja Dopona (Con-trolling), Claudia Koch (NCT, Radioonkologische Ambulanz) und Christine Gugau (Unfall- und Wiederherstellungschirurgie). LUXOR FTB Englert GmbH & Co KG

Facebook: Welche Posts wurden am meisten geliked?

1. „1min.care – eine Minute Applaus für die Pflege“ Am Tag der Pflege der AfG zeigten 170 Auszubil-dende verschiedener Gesundheitsberufe, wie laut Pflege sein kann.

2. „Flugkraft schenkt krebskranken Kindern ein Lächeln“Mit einer Fotobox können die jungen Patienten des Hopp-Kindertumorzentrums am NCT Hei-delberg (KiTZ) besondere Augenblicke und Emotionen ab sofort eigenständig im Bild fest-halten.

3. „Lernen um zu pflegen, für jeden Augen-blick“Pflege ist ein toller Beruf, auf den man stolz sein kann! Das zeigten Auszubildende ver-schiedener Pflegeberufe anlässlich des „Tages der Pflegenden“ mit einem eigens komponier-ten Song in der Hauptstraße.

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Toller Erfolg: 3.000 Besucherinnen und Besucher am Klinikum

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HerausgeberVorstand des Universitätsklinikums Heidelberg

V.i.S.d.P.Doris Rübsam-BrodkorbLeiterin Unternehmenskommunikation

RedaktionChristian Fick (cf)Angelika Mikus Claudia von See

Fotografie Hendrik Schröder

GastautorenHeike Dürr Tina Bergmann

Satz, Layoutgggrafik design; Heidelberg

DruckDietz-Druck; Heidelberg

Ihr Kontakt zur Redaktion:

Tel.: 06221 56 6766 E-Mail: [email protected]