12
Klinikum aktuell www.klinikum-braunschweig.de Krankenhaus- Zeitung April 2019 Ausgabe Nr. 45 835 Frühgeborene mit einem Gewicht unter 1.500 Gramm erblickten 2017 in Nieder- sachsen zu früh das Licht der Welt. Deutschlandweit sind es jährlich rund 8.000 dieser Ba- bys. Diese „Frühchen“ haben häufig mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und müssen die ers- ten Lebenswochen in Brutkäs- ten, sogenannten Inkubatoren, verbringen, und das, obwohl en- ger Körperkontakt, Herzschlag, Atmung und Stimme der Eltern für die Neugeborenen besonders auch in diesem Alter bereits ele- mentar sind, um außerhalb des Mutterleibes gut zu überleben und die fehlende Entwicklung nachzuholen. „Um diesen Malus auszuglei- chen, haben Entwickler des Stuttgarter Start-ups ‚Babybe‘ eine spezielle bionische High- tech-Gelmatratze entwickelt, die dem Neugeborenen in der künst- lichen Welt des Inkubators ein Gefühl von echter Körpernähe und elterlicher Geborgenheit vermittelt“, erklärt Inken Holl- dorf, Leiterin der Techniker Kran- kenkasse (TK), Landesvertretung Niedersachsen. „Das Babybe- System ist eine beeindruckende digitale Innovation und hat das Potenzial, die Versorgung von Frühgeborenen noch weiter zu verbessern.“Die Neuentwicklung ermöglicht es, dass die Frühge- borenen im Brutkasten das Ge- fühl haben, auf dem Bauch- oder Brustbereich der Eltern zu liegen. Durch ein schildkrötenförmiges Gerät, das den Eltern auf den Oberkörper gelegt wird, werden Stimme, Herzschlag, Atmung und Körpergeräusche der Eltern aufgezeichnet und auf die Gel- Matratze, auf der das Frühchen liegt, übertragen. Mittels kleiner Lautsprecher wirken die Herztö- ne und die elterlichen Stimmen positiv auf den Säugling, führen sichtbar zu einer Entspannung und unterstützen seine psycho- soziale Entwicklung. (Tr) (Fortsetzung auf Seite 7) Hightech-Matratze im Inkubator Neues Magazin „PULS“ Interessantes aus dem Klinikalltag Seite 4 Klinischer Campus entsteht Gründungsteam formiert sich Seite 5 Röntgendiagnostik und Nuklearmedizin Ein Porträt des Instituts Seite 6 Vietnamesische PJler Medizinstudierende zu Gast im Klinikum Seite 10 Kinderkrankenschwester Carmen Mitsch (links) und Abteilungsleiter Dr. Jost Wigand Richter sind startklar für den ersten Testlauf mit der Hightech-Matratze „Babybe“. Das Klinikum Braunschweig hat eine Förderung des Landes Niedersachsen über weitere 20 Millionen Euro erhalten. Dr. Carola Reimann, Niedersäch- sische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, hat den Förderbescheid an Ul- rich Markurth, Aufsichtsratsvor- sitzender des Städtischen Klini- kums Braunschweig, sowie den Geschäftsführer Dr. Andreas Goepfert übergeben. Mit diesen Finanzmitteln wird der erste Teil des neuen Zentral- klinikums am Standort Salzdah- lumer Straße kofinanziert. Die neue Zentralklinik wird in Form von vier hintereinander folgen- den Bauabschnitten errichtet. Das aktuelle Projekt umfasst mit dem „Neubau Ost“ und dem „Neubau Süd“ die ersten beiden Bauabschnitte. Mit der Inbe- triebnahme der Gebäude wer- den alle klinischen Funktions- stellen des Standortes Holwedestraße in die neue Zen- tralklinik einziehen. Das Klini- kum Braunschweig erbringt sei- ne medizinisch-pflegerischen Leistungen an drei verschiede- nen Standorten innerhalb des Stadtgebietes von Braun- schweig. Am Standort Salzdah- lumer Straße, dem größten Standort des Klinikums, wurden 1940 ein Großkrankenhaus er- richtet und nach 1945 weitere Gebäude zur klinischen Nutzung hinzugefügt. Niedersachsens Sozial- und Ge- sundheitsministerin Carola Rei- mann verwies darauf, dass im Städtischen Klinikum Braun- schweig jährlich 65.000 Patien- tinnen und Patienten stationär und rund 200.000 ambulant be- handelt werden. (Tr) (Fortsetzung S. 2) Land fördert neue Zentralklinik Aus der Geschäftsführung Editorial; Erster Spatenstich fürs Regiegebäude; Koopera- tion mit Stiftung Neuerkerode Seite 2-4 Projekte Roboter produziert Krebsme- dikamente Seite 5 Aktuelles aus Medizin, Therapie und Pflege Geburtenrekord im Jahr 2018; HNO-Ambulanz verlegt und modernisiert; Ein Algorithmus als Helfer der Ärzte; Überschüssige Haut loswerden; Modulare Cholangioskopie; Klinikum Braunschweig ist Shunt-Referenzzentrum Seite 6-10 Menschen Preis für Manuela Lindgren; Treuer Spender; Namen & Nachrichten; Jubiläen; Impressum Seite 11 Pinnwand Weihnachtsessen für Ob- dachlose; Pro und contra Pflegekammer; Klinikum beim Firmenlauf; Termine Seite 12 LESEN SIE IN DIESER AUSGABE Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann übergab den Förderbescheid für das Klinikum Braunschweig. Ge- schäftsführer Dr. Andreas Goepfert (links) und Aufsichtsratsvorsitzen- der Ulrich Markurth, zugleich Braunschweigs Oberbürgermeister, erläuterten die Pläne. Wechsel Dr. Ansgar Dellmann ist seit dem 1. April neuer Chefarzt des Instituts für Pathologie am Klinikum-Standort Celler Straße. Der 56-Jährige folgt auf Prof. Dr. Nikolaus Gaßler (M.A.), der das Klinikum Braunschweig nach fünf Jahren auf eigenen Wunsch verlässt. (Seite 8)

Klinikum Aktuell - Ausgabe Nr. 45-opt02 · Das aktuelle Projekt umfasst mit dem „Neubau Ost“ und dem „Neubau Süd“ die ersten beiden Bauabschnitte. Mit der Inbe- triebnahme

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Klinikum Aktuell - Ausgabe Nr. 45-opt02 · Das aktuelle Projekt umfasst mit dem „Neubau Ost“ und dem „Neubau Süd“ die ersten beiden Bauabschnitte. Mit der Inbe- triebnahme

Klinikum aktuell

www.klinikum-braunschweig.de

Krankenhaus-Zeitung

April 2019Ausgabe Nr. 45

835 Frühgeborene mit einem Gewicht unter 1.500 Gramm erblickten 2017 in Nieder-sachsen zu früh das Licht der Welt. Deutschlandweit sind es jährlich rund 8.000 dieser Ba-bys.

Diese „Frühchen“ haben häufig mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und müssen die ers-ten Lebenswochen in Brutkäs-ten, sogenannten Inkubatoren, verbringen, und das, obwohl en-ger Körperkontakt, Herzschlag, Atmung und Stimme der Eltern für die Neugeborenen besonders auch in diesem Alter bereits ele-mentar sind, um außerhalb des Mutterleibes gut zu überleben

und die fehlende Entwicklung nachzuholen.

„Um diesen Malus auszuglei-chen, haben Entwickler des Stuttgarter Start-ups ‚Babybe‘ eine spezielle bionische High-tech-Gelmatratze entwickelt, die dem Neugeborenen in der künst-lichen Welt des Inkubators ein Gefühl von echter Körpernähe und elterlicher Geborgenheit vermittelt“, erklärt Inken Holl-dorf, Leiterin der Techniker Kran-kenkasse (TK), Landesvertretung Niedersachsen. „Das Babybe-System ist eine beeindruckende digitale Innovation und hat das Potenzial, die Versorgung von Frühgeborenen noch weiter zu

verbessern.“Die Neuentwicklung ermöglicht es, dass die Frühge-borenen im Brutkasten das Ge-fühl haben, auf dem Bauch- oder Brustbereich der Eltern zu liegen. Durch ein schildkrötenförmiges Gerät, das den Eltern auf den Oberkörper gelegt wird, werden Stimme, Herzschlag, Atmung und Körpergeräusche der Eltern aufgezeichnet und auf die Gel-Matratze, auf der das Frühchen liegt, übertragen. Mittels kleiner Lautsprecher wirken die Herztö-ne und die elterlichen Stimmen positiv auf den Säugling, führen sichtbar zu einer Entspannung und unterstützen seine psycho-soziale Entwicklung. (Tr) (Fortsetzung auf Seite 7)

Hightech-Matratze im Inkubator

Neues Magazin „PULS“

Interessantes aus dem Klinikalltag

Seite 4

Klinischer Campus entsteht

Gründungsteam formiert sich

Seite 5

Röntgendiagnostik und Nuklearmedizin

Ein Porträt des Instituts

Seite 6

Vietnamesische PJler

Medizinstudierende zu Gast im Klinikum

Seite 10

Kinderkrankenschwester Carmen Mitsch (links) und Abteilungsleiter Dr. Jost Wigand Richter sind startklar für den ersten Testlauf mit der Hightech-Matratze „Babybe“.

Das Klinikum Braunschweig hat eine Förderung des Landes Niedersachsen über weitere 20 Millionen Euro erhalten.

Dr. Carola Reimann, Niedersäch-sische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, hat den Förderbescheid an Ul-rich Markurth, Aufsichtsratsvor-sitzender des Städtischen Klini-kums Braunschweig, sowie den Geschäftsführer Dr. Andreas Goepfert übergeben.

Mit diesen Finanzmitteln wird der erste Teil des neuen Zentral-klinikums am Standort Salzdah-lumer Straße kofinanziert. Die neue Zentralklinik wird in Form von vier hintereinander folgen-den Bauabschnitten errichtet.Das aktuelle Projekt umfasst mit dem „Neubau Ost“ und dem

„Neubau Süd“ die ersten beiden Bauabschnitte. Mit der Inbe-triebnahme der Gebäude wer-

den alle klinischen Funktions-stellen des Standortes Holwedestraße in die neue Zen-

tralklinik einziehen. Das Klini-kum Braunschweig erbringt sei-ne medizinisch-pflegerischen Leistungen an drei verschiede-nen Standorten innerhalb des Stadtgebietes von Braun-schweig. Am Standort Salzdah-lumer Straße, dem größten Standort des Klinikums, wurden 1940 ein Großkrankenhaus er-richtet und nach 1945 weitere Gebäude zur klinischen Nutzung hinzugefügt.

Niedersachsens Sozial- und Ge-sundheitsministerin Carola Rei-mann verwies darauf, dass im Städtischen Klinikum Braun-schweig jährlich 65.000 Patien-tinnen und Patienten stationär und rund 200.000 ambulant be-handelt werden. (Tr) (Fortsetzung S. 2)

Land fördert neue Zentralklinik

Aus der GeschäftsführungEditorial; Erster Spatenstich fürs Regiegebäude; Koopera-tion mit Stiftung Neuerkerode Seite 2-4

ProjekteRoboter produziert Krebsme-dikamente Seite 5

Aktuelles aus Medizin, Therapie und PflegeGeburtenrekord im Jahr 2018; HNO-Ambulanz verlegt und modernisiert; Ein Algorithmus als Helfer der Ärzte; Überschüssige Haut loswerden; Modulare Cholangioskopie;

Klinikum Braunschweig ist Shunt-Referenzzentrum Seite 6-10

MenschenPreis für Manuela Lindgren; Treuer Spender; Namen & Nachrichten; Jubiläen; Impressum Seite 11

PinnwandWeihnachtsessen für Ob-dachlose; Pro und contra Pflegekammer; Klinikum beim Firmenlauf; Termine Seite 12

LESEN SIE IN DIESER AUSGABE

Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann übergab den Förderbescheid für das Klinikum Braunschweig. Ge-schäftsführer Dr. Andreas Goepfert (links) und Aufsichtsratsvorsitzen-der Ulrich Markurth, zugleich Braunschweigs Oberbürgermeister, erläuterten die Pläne.

Wechsel

Dr. Ansgar Dellmann ist seit dem 1. April neuer Chefarzt des Instituts für Pathologie am Klinikum-Standort Celler Straße. Der 56-Jährige folgt auf Prof. Dr. Nikolaus Gaßler (M.A.), der das Klinikum Braunschweig nach fünf Jahren auf eigenen Wunsch verlässt. (Seite 8)

Page 2: Klinikum Aktuell - Ausgabe Nr. 45-opt02 · Das aktuelle Projekt umfasst mit dem „Neubau Ost“ und dem „Neubau Süd“ die ersten beiden Bauabschnitte. Mit der Inbe- triebnahme

klinikum aktuell | April 2019 Seite 2

Aus der Geschäftsführung

Land fördert neue Zentralklinik(Fortsetzung von Seite 1) „Es freut mich, dass ich einen För-derbescheid über 20 Millionen Euro überreichen kann, damit am Standort Salzdahlumer Stra-ße eine moderne und betriebs-wirtschaftlich optimierte Zent-ralklinik entstehen kann“, sagte Dr. Carola Reimann bei dem Übergabetermin: „Für die Pati-entinnen und Patienten werden zeitgemäße Versorgungsstruk-turen geschaffen, klinische Pro-zesse sollen auch in Zukunft ho-hen Qualitätsstandards entsprechen.“ Insgesamt wür-den bis zur Umsetzung des Zwei-Standorte-Konzepts über alle Bauabschnitte 221 Mio. Euro für das Klinikum Braun-schweig zur Verfügung gestellt, so die Gesundheitsministerin: „Entscheidend ist, dass damit die hochwertige medizinische Ver-sorgung für unsere Stadt und unsere Region gesichert wird.“ Die Zentralklinik ist eingebettet in das Zwei-Standorte-Konzept, erst dadurch wird die Konzent-ration aller Klinikums-Leistun-gen auf die Standorte Salzdah-lumer Straße und Celler Straße ermöglicht. Dieses Konzept wird bereits seit mehreren Jahren umgesetzt, es soll bis Ende 2027 abgeschlossen sein. Im Rahmen des Zwei-Standorte-Konzeptes werden auch der „Neubau Ost“ und der „Neubau Süd“ errichtet, ein Regiegebäude zur Versor-gung von Patienten mit Lungen-krankheiten mit ca. 71 Allge-meinpflegebetten, ca. zehn Isolierpflegebetten sowie ca. acht Schlaflaborplätzen zur temporären Nutzung in Betrieb genommen. Weiterhin wird die Infrastruktur am Standort Salz-dahlumer Straße erneuert, eine öffentliche Straßenanlage im

Vorfeld des Klinikums sowie eine Hochgarage, ein Dienstleis-tungszentrum und ein Büro- und Universitätszentrum errich-tet. In Folge der Umsetzung dieser Projekte können der Standort Holwedestraße voll-ständig und Randbereiche des Standortes Celler Straße umge-siedelt werden.

„Die bauliche Gesamterneue-rung unseres Städtischen Klini-kums ist ein hoch komplexer Vorgang, der eine intensive Steuerung und geschickte Staf-felung der Bauabläufe erfordert, damit die Versorgung der Bevöl-kerung nicht beeinträchtigt wird. Daran arbeiten wir ge-meinsam seit Jahren. Ich danke dem Land Niedersachsen für die Unterstützung dieses für die medizinische Versorgung der Menschen in Braunschweig und der Region so wichtigen Aus-bauprojekts“, sagte Ulrich Mar-kurth. Zur Notwendigkeit einer Zentralklinik fügte er hinzu: „Eine neue Zentralklinik soll heutigen Standards entspre-chen, da sind Barrierefreiheit, zeitgemäße Anlagen der Medi-zin- und Gebäudetechnik, Infor-mations- und Kommunikations-technologie, schnelles WLAN und der Ausbau der Gebäudeau-tomatisation wichtige Stichwor-te.“

Für die zentrale Maßnahme zur Errichtung des „Neubaus Ost“ und des „Neubaus Süd“ wurde eine spezielle Projektorganisati-on nach internationalen Stan-dards eingerichtet, welche sich „Klinikum Salzdahlumer Straße – Umbau, Weiterbau, Neubau“ (kurz: S2-UWN) nennt. Auch die Errichtung des Regiegebäudes

und kleinere Umbauten in Be-standsgebäuden gehören zu de-ren Aufgaben. Zwischenzeitlich sind über die Jahre Planungen angepasst worden, z. B. an neue Standards. Dazu gehört auch die Planung und Konzeption für die Zentralklinik. Außerdem ist eine Kooperation mit der Universität Göttingen bezüglich des Medi-zinstudiums („Campus-Bil-dung“) beschlossen worden, und durch die Schließung des St. Vinzenz-Krankenhauses sind neue Anforderungen auf das Klinikum zugekommen. Finan-ziert wird das Projekt S2-UWN durch Fördermittel des Nieder-sächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleich-stellung und durch Eigenmittel des Klinikums Braunschweig. Das erforderliche Projektbudget beträgt jetzt 562 Millionen Euro brutto und setzt sich aus 384 Millionen Euro Eigenmitteln des Klinikums und aus 178 Millionen Euro Fördermitteln vom Land Niedersachsen zusammen. Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung hat bereits im Vorfeld kleinere Maßnahmen an den beiden Standorten Salzdah-lumer Straße und Celler Straße mit Fördermitteln in der Höhe von 43 Millionen Euro unter-stützt. Diese Maßnahmen bilden die Grundlage für die derzeit laufenden Projekte, welche be-reits erfolgreich abgeschlossen wurden. Insgesamt stellt das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung bis zur Umset-zung des „Zwei-Standorte-Kon-zeptes“ 221 Millionen Euro für das Klinikum Braunschweig zur Verfügung, wovon bis Ende 2018 bereits 105,4 Millionen Euro

Liebe Leserinnen,liebe Leser,

bereits häufiger habe ich an dieser Stelle über die Fortschritte in der Umsetzung unseres Zwei-Standorte-Kon-zeptes berichtet. Die Realisierung eines sol-chen Mega-Projektes ist eine große Aufgabe. Zumal an dessen Ende ein kompletter Klini-kum-Standort durch die Konzentration auf zwei Standorte wegfal-len soll. Wer wüsste das besser als wir, die wir im Klinikum tagtäglich mit dieser Herausforderung befasst sind. Als wir uns nach der Rohbau-Fer-tigstellung des neuen Bettenhauses am Standort Salzdahlumer Straße eine Phase des

Überdenkens und Überplanens auferlegt hatten, waren man-che irritiert, andere wurden ungeduldig. Doch dieser Schritt war notwendig, zu sehr haben sich zwischenzeitlich die An-forderungen modernster Medizin und Pflege verändert.

Eine grundlegende Erkenntnis lautet: Altgebäude aus den 1940er bis 1980er Jahren werden den Ansprüchen eines Maximalversor-gers auf universitärem Niveau künftig nicht mehr genügen kön-nen. Sanierung und Umbau wären am Ende teurer als ein Neubau. Die logische Konsequenz ist die Gestaltung eines komplett neuen Zentralklinikums am Standort Salzdahlumer Straße, das in Form von vier hintereinander folgenden Bauabschnitten bis 2033 er-richtet werden soll. Nun kann es mit dem bereits errichteten neu-en Bettenhaus, also dem aktuellen Projekt „Neubau Ost“, sowie dem „Neubau Süd“ unvermindert weitergehen. Später folgen der „Neubau Nord“ und der „Neubau West“. Was zunächst verwirrend nach „in alle Himmelsrichtungen“ klingen mag, erläutern wir Ih-nen in dieser Ausgabe von „Klinikum aktuell“ gern ausführlicher.

Derartige Bauprojekte kosten Geld. Geld, das wir als Klinikum Braunschweig nicht allein aufbringen können. Umso mehr freuen wir uns daher über eine weitere Förderzusage von 20 Millionen Euro durch Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann. Damit beträgt die Gesamtförderung unseres Zwei-Standorte-Konzeptes durch das Land Niedersachsen inzwi-schen 125,4 Millionen Euro. Geld, das gut angelegt ist. Denn es ermöglicht Spitzenmedizin, die nicht nur den Menschen unserer Region zugutekommt, sondern die auch der Ausbildung künftiger Mediziner dienen wird.

Zu Beginn des Wintersemesters 2020/21 soll es losgehen: Künftig werden pro Jahr 60 Studierende der Universitätsmedizin Göttin-gen (UMG) ihre klinische Ausbildung bei uns im Klinikum Braun-schweig absolvieren. Ermöglicht wird die Einrichtung des Studien-gangs in Braunschweig durch eine Anschubfinanzierung des Landes Niedersachsen. Von der Planung bis zur Umsetzung in Re-kordzeit werden uns die Herausforderungen auch hierbei nicht ausgehen. Darüber hinaus beinhaltet diese Ausgabe der „Klinikum aktuell“ natürlich auch wieder viele aktuelle Informationen aus unserem Klinikalltag. Ich wünsche Ihnen eine informative und kurzweilige Lektüre.

Ihr

Dr. med. Andreas Goepfert (Geschäftsführer)

Errichtung des künftigen „Neubaus Ost“ mit neuem Bettenhaus – hier sind die Arbeiten an der Fassade zu sehen.

Page 3: Klinikum Aktuell - Ausgabe Nr. 45-opt02 · Das aktuelle Projekt umfasst mit dem „Neubau Ost“ und dem „Neubau Süd“ die ersten beiden Bauabschnitte. Mit der Inbe- triebnahme

Seite 3 April 2019 | klinikum aktuell

Aus der Geschäftsführung

ausbezahlt wurden. Mit den zu-sätzlichen 20 Millionen Euro steigt diese Summe auf 125,4 Millionen Euro an.

„Die Versorgung der Patientin-nen und Patienten in der Region liegt uns sehr am Herzen. Meine Mitarbeitenden arbeiten jeden Tag rund um die Uhr, um dies zu gewährleisten. Dank der Förder-gelder durch das Land Nieder-sachsen können wir für unsere Patientinnen und Patienten so-wie für unsere Mitarbeitenden zeitgemäße Strukturen schaffen, um medizinisch-pflegerische Prozesse nach aktuellen Quali-tätsstandards und auch digitali-siert zu ermöglichen. Mit einer modernen und betriebswirt-schaftlich optimierten Zen-tralklinik können wir auch in Zu-kunft Medizin auf universitärem Niveau betreiben“, sagte Dr. An-dreas Goepfert, Geschäftsführer am Klinikum Braunschweig.

Details zur Realisierung der Zentralklinik: Der etappenweise Vorgang beim Bau der Zentralklinik ist erfor-derlich, da diese am gleichen Standort errichtet wird, an dem sich bereits ein Krankenhaus be-findet. Alle Baumaßnahmen er-folgen im laufenden Betrieb und müssen daher dauerhaft sicher-gestellt werden. Somit wird im-mer zuerst ein Neubau errichtet, damit Funktionsstellen aus Bestandsgebäuden in diesen Neubau übersiedeln können und die geräumten Bestandsgebäu-de rückgebaut werden können und der Bauplatz für den nächs-ten Neubau geschaffen werden kann.

Neubau Ost Im „Neubau Ost“ werden vor allem Ambulanzbereiche, klini-sche Zentren, wie das Rekonst-ruktionszentrum (Unfallchirur-gie und Orthopädie sowie Plastische, Ästhetische und Handchirurgie) und das Kopf-zentrum (Augenheilkunde und Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde), Nephrologisches Shuntzent-rum mit Rheumatologie und Akutdialyse, Anästhesiologie, ein Teil der Radiologie, Phy-siotherapie, Stationen der All-gemeinpflege mit ca. 350 Bet-ten und der Intensivmedizin mit ca. 80 Betten untergebracht. Dieser erste Bauabschnitt wird voraussichtlich Mitte 2023 sei-

nen Betrieb aufnehmen. Hiermit werden aus dem Standort Hol-wedestraße folgende Kliniken nach und nach in den Neubau überführt: Hals-, Nasen- und Ohrenklink, Klinik für Orthopä-die und Unfallchirurgie sowie die Abteilung für Plastische, Äs-thetische und Handchirurgie.

Neubau Süd Der bestehende südliche Ge-bäudekomplex wird rückgebaut und durch den „Neubau Süd“ ersetzt. Durch die Inbetriebnah-me dieses Gebäudes voraus-sichtlich Mitte 2026 können die letzten klinischen Funktions-stellen des Standortes Holwe-destraße in die neue Zentralkli-

nik überführt werden. Künftig werden in diesem Gebäude fol-gende Bereiche verortet: Klini-sche Zentren, wie das Pädiatri-sche Zentrum (Kinder- und Jugendmedizin, Kinderchirurgie, Sozialpädiatrisches Zentrum), Herz-Lungen-Zentrum (Herz-Thorax-Gefäßchirurgie, Kardio-logie und Lungenheilkunde), Kopfzentrum (Neurologie und Neurochirurgie), die Nuklear-medizin sowie Allgemeinpfle-gestationen mit ca. 234 Betten und Sonderstationen, wie All-gemeinpflege für Kinder mit ca. 50 Betten und Wahlleistungs-station mit ca. 96 Betten.

Neubau Nord Mit dem „Neubau Nord“ wird das „Herz“ am Standort neu ver-pflanzt. Hier werden vor allem hochinstallierte Bereiche kon-zentriert. Aus Patientensicht ist es das „Herz“ oder der „Kern“ ei-nes jeden Krankenhauses. Hierzu zählen: Zentral-OP, Notfall-zentrum (Zentrale Notaufnah-me, KV-Praxis, Kindernotaufnah-me, KV-Praxis Kinder, Aufnahmepflege), Bauchzent-rum (Allgemeinchirurgie, Klinik für Magen- und Darmerkran-kungen, Diabeteszentrum, Uro-logie), Eingriffszentrum (Zent-rale Endoskopie, Herzkatheterlabor mit Elektro-physiologie, Angiographie, am-bulantes Operieren, interdiszipli-näre Nachüberwachung), ein weiterer Teil der Radiologie, eine Station der Intensivmedi-zin mit ca. 66 Betten, die Stroke Unit sowie Stationen der All-gemeinpflege mit ca. 152 Bet-ten. Der „Neubau Nord“ soll 2029 in Betrieb gehen.

Neubau West Als letzter Bauabschnitt der neuen Zentralklinik wird der „Neubau West“ errichtet. Hier werden vor allem die klinischen Bereiche des Standortes Celler Straße transferiert. Um auf zu-künftige Entwicklungen reagie-ren zu können, wird die konkrete Ausformung dieser klinischen Bereiche erst zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen. Für den Standort Celler Straße wür-de dadurch das Potenzial eröff-net, andere Geschäftsfelder, die nicht im unmittelbaren Kontext zu einem Krankenhaus stehen, wie z. B. die Altersmedizin (Geri-atrie) auszubauen und das dies-bezügliche Leistungsangebot für die Bevölkerung massiv zu ver-bessern. Der „Neubau West“ soll 2033 in Betrieb gehen. (Tr)Diese Baugrafik zeigt im Überblick den Zustand, wie er nach vollständiger Errichtung der neuen Zentralklinik erreicht sein soll.

Diese Skizze verdeutlicht, dass für die neue Zentralklinik im Grunde alle bestehenden Gebäudeteile „angefasst“ und letztlich erneuert werden müssen.

Page 4: Klinikum Aktuell - Ausgabe Nr. 45-opt02 · Das aktuelle Projekt umfasst mit dem „Neubau Ost“ und dem „Neubau Süd“ die ersten beiden Bauabschnitte. Mit der Inbe- triebnahme

klinikum aktuell | April 2019 Seite 4

Am „PULS“ des KlinikalltagsAnfang März hat das Klinikum Braunschweig erstmals das neue Magazin „PULS“ veröf-fentlicht. In einer Auflage von fast 200.000 Exemplaren liegt es an vielen Stellen aus und zahlreichen Zeitungen und An-zeigenblättern der Region bei.

„Nomen est omen“, meint Klini-kum-Geschäftsführer Dr. Andre-as Goepfert. „Wo sich Puls füh-len lässt, da ist Leben. Jeden Tag engagieren wir uns für die Ge-sundheit und die optimale Ver-sorgung unserer Patienten. Das Klinikum Braunschweig genießt in der Region einen ausgezeich-neten Ruf. Das freut uns, nun gehen wir den nächsten Schritt – ab sofort erhalten Sie aktuelle Informationen aus erster Hand“, sagt der Geschäftsführer mit

Blick auf Patienten, Angehörige und alle sonstigen Interessierten.

So berichtet die Premierenaus-gabe von PULS beispielsweise unter der Schlagzeile „Dem Krebs auf der Spur“ über einen leistungsstarken DNA-Sequen-zierer. Der Weltnierentag vom 14. März wird zum Anlass ge-nommen, um die Klinikum-Ex-pertise und die Bauchfelldialyse als alternatives Verfahren zu präsentieren. Zukunftsorientiert ist auch das Angebot „Babybe“: Frühchen spüren dank einer speziellen Matratze die Atembe-wegungen und den Herzschlag ihrer Eltern sogar im Brutkasten. Und ein neues, zusätzliches Herzkatheterlabor ermöglicht Untersuchungstermine für Pati-enten mit Herzrhythmusstörun-

gen an fünf Tagen in der Woche. Komplexe Zusammenhänge ein-fach erklärt, zugleich anspre-chend bebildert, das ist das Prin-zip des Magazins „PULS“, das in Kooperation mit Madsack Medi-en entsteht. Kurzweilig und un-terhaltsam sind auch die Kinder-seiten gestaltet. Das Magazin richtet sich an ein breites Publi-kum und versteht sich als Er-gänzung zur Krankenhauszei-tung „Klinikum aktuell“, denn auch die Krankenhauszeitung wird weiterhin regelmäßig er-scheinen. Ihre Zielgruppe sind vor allem niedergelassene Ärzte, Mitarbeitende des Klinikums so-wie Multiplikatoren in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Aufgrund der steigenden Nach-frage wurde die Auflage der „Kli-nikum aktuell“ mit dieser Ausga-

Die Evangelische Stiftung Neuerkerode und das Klinikum Braunschweig haben im Rah-men ihrer Digitalisierungs-strategien ein Kooperations-abkommen unterzeichnet mit der Zielsetzung, gemeinsame medizinisch-pflegerische Leis-tungen anzubieten sowie ge-meinsame Lösungen zur Digi-talisierung interner und externer Prozesse zu entwi-ckeln.

Durch Abstimmung und Zusam-menarbeit wollen die Parteien ihre Position als innovative An-bieter einrichtungsübergreifen-der Versorgungsangebote im Großraum Braunschweig aus-bauen und so das Angebot an zeitgemäßen Gesundheitsdienst-leistungen und damit verbunde-nen Services für ihre Patienten und Klienten verbessern. Mit Un-terzeichnung der Vereinbarung starten verschiedene Projekte.

Dazu gehören u. a. die Ent-wicklung eines neuen inter-netgestützten Angebots an werdende Mütter mit um-fassenden Informationen und Services rund um das Thema Schwangerschaft und Geburt sowie ein Pro-jekt zur Verbesserung der Notfallversorgung im Raum Braunschweig. Allen Pro-jekten ist gemein, dass sie die Möglichkeiten des In-

ternets zur Kommunikation und Zusammenarbeit nutzen wer-den. Die Vertragsparteien stre-ben damit eine Führerschaft in der Digitalisierung bei den öf-fentlichen und gemeinnützigen Gesundheitseinrichtungen an.

„Wir wollen uns über den per-sönlichen und zugewandten Umgang mit unseren Patienten hinaus auch mit digital gestütz-ten Angeboten an sie wenden, um den Service für sie und ihre Angehörigen im Versorgungsfall so einfach wie möglich zu ge-stalten“, sagte Pfarrer Rüdiger Becker, Vorstandsvorsitzender und Direktor der Evangelischen Stiftung Neuerkerode.

„Erfolgreiche Kooperationen sind im Zeitalter der Digitalisie-rung wichtiger denn je. Wir wol-len nicht nur technologisch auf dem Stand der Zeit sein, sondern

Kooperation mit Stiftung Neuerkerode

Aus der Geschäftsführung

Evangelische Stiftung Neuerkerode:

Dr. Andreas Goepfert Pfarrer Rüdiger Becker

Die Evangelische Stiftung Neuerkerode (ESN) ist historischer Kern und Dach einer modernen diakonischen Unternehmensgruppe und inzwischen eines sektorenübergreifenden Versorgungsnetz-werks. 2.800 Mitarbeitende sowie 200 Auszubildende sind an 65 Standorten in Süd-Ost-Niedersachsen in der Behinderten-, Seni-oren- und Suchthilfe sowie im Bereich der Gesundheits- und Pflegedienstleistungen tätig. Seit 2015 gehört das Krankenhaus Marienstift in Braunschweig mit der Geburtshilfe (knapp 1.000 Geburten im Jahr) sowie einer Spezialisierung auf Palliativmedi-zin und Demenz-Patienten zur Unternehmensgruppe. Im Kran-kenhaus Marienstift verortet ist auch das Medizinische Behand-lungszentrum für Erwachsene mit geistiger Behinderung oder schweren Mehrfachbehinderungen (MZEB). Am 13. September 1868 gegründet, verzeichnet die ESN inzwischen einen Umsatz von 150 Millionen Euro pro Jahr und verfügt über 1.900 stationä-re Betten. In der Altenhilfe werden darüber hinaus jährlich 3.600 ambulante Patienten betreut.

Die neue „PULS“: komplexe Sachverhalte einfach erklärt und ansprechend bebildert.

Erster Spatenstich fürs RegiegebäudeDas Klinikum Braunschweig integriert zukünftig das Lun-genzentrum aus dem Ende 2016 geschlossenen St. Vin-zenz-Krankenhaus und benö-tigt dafür neue räumliche Ka-pazitäten. Ende 2018 erhielt das Unternehmen Cadolto den Auftrag, ein neues Regiege-bäude in Modulbauweise für eines der größten Kranken-häuser Norddeutschlands zu planen und zu realisieren.

Das Projekt wird gemeinsam mit Decker Architekten & Ingenieure geplant und in der Salzdahlumer Straße, am größten der drei

Standorte des Klinikums Braun-schweig, errichtet. In Zukunft soll der dreigeschossige Modul-bau mit einer Bruttogrundfläche von 6.836 m² den Funktionsbe-reich Pneumologie (Lungenheil-kunde) mit einer Kapazität von 89 Betten beherbergen. Ergän-zend wird der Neubau während der Umbauarbeiten für eine neue Allgemeinpflegestation als Ausweichgebäude eingesetzt. Die Module für das Regiegebäu-de werden – parallel zu den Fun-damentarbeiten vor Ort – in den Werkshallen von Cadolto produ-ziert und anschließend mit Lkws an die Baustelle transportiert.

Abschließend wird das neue Ge-bäude mit einem Verbindungs-gang an das Bestandsgebäude des Klinikums angeschlossen. Aufgrund des hohen Vorferti-gungsgrades der Module kann im Vergleich zur konventionellen Bauweise viel Zeit gespart wer-den. Dank der Verkürzung der Bauzeit vor Ort und des damit einhergehenden geringen Bau-stellenlärms kann der anliegen-de Klinikbetrieb fortgeführt wer-den.

Ende April soll der symbolische erste Spatenstich durch Nieder-sachsens Gesundheits- und So-

zialministerin Dr. Carola Rei-mann und Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Mar-

kurth, zugleich Aufsichtsrats-vorsitzender des Klinikums, er-folgen. (Pm)

den Patienten in unserer Region durch moderne Zusammenar-beitsformen ein Angebot auf höchstem medizinisch-pflegeri-

schen Niveau bieten“, sagte Dr. Andreas Goepfert, Geschäfts-führer des Klinikums Braun-schweig. (Pm/Tr)

be um 1.000 auf insgesamt 6.000 Exemplare erhöht. Einen mar-kanten Unterschied wird es je-doch in der Erscheinungsweise geben. Während die „Klinikum aktuell“ drei- bis viermal im Jahr veröffentlicht wird, soll die Schlagzahl des Magazins „PULS“ deutlich höher liegen: „Weil ein

regelmäßiger Puls ein positives Zeichen ist, wird PULS als Maga-zin künftig alle zwei Monate er-scheinen“, verspricht Klinikum-Geschäftsführer Dr. Goepfert. „Jedes Mal mit interessanten Themen, die Mensch und Medizin in den Mittelpunkt stellen.“ (Pm/Si)

Page 5: Klinikum Aktuell - Ausgabe Nr. 45-opt02 · Das aktuelle Projekt umfasst mit dem „Neubau Ost“ und dem „Neubau Süd“ die ersten beiden Bauabschnitte. Mit der Inbe- triebnahme

Seite 5 April 2019 | klinikum aktuell

Nun muss zügig geplant und organisiert werden. Nachdem das Niedersächsische Ministe-rium für Wissenschaft und Kultur im vergangenen Jahr gemeinsam mit der Universi-tätsmedizin Göttingen (UMG) und dem Klinikum Braun-schweig die Etablierung eines „Klinischen Campus Braun-schweig der Universitätsmedi-zin Göttingen am Klinikum Braunschweig“ vereinbart hat, rückt das Startdatum schnell näher: Zum Beginn des Win-tersemesters 2020/21 soll es in Braunschweig losgehen.

Vor diesem Hintergrund hatte Jan Steinmetzer als Studien-gangkoordinator für den am Kli-nikum Braunschweig geplanten Studiengang Humanmedizin in der Ärztlichen Direktion mit den Vorbereitungen angefangen. Die To-Do-Liste ist lang: ein Studien-gangkonzept erstellen, Lehr- und Praktikumsräume beschaffen, Personal organisieren, Lehr- und Dienstpläne auf den Weg brin-gen, Akteure vernetzen und - im-mer wieder - werben fürs Projekt. Erfahrungen brachte Steinmet-zer reichlich mit, hatte er doch bereits ein entsprechendes Pro-jekt der Universitätsmedizin

Marburg mit dem Klinikum Fulda erfolgreich umgesetzt. Doch Ex-pertenwissen ist sehr gefragt, inzwischen betreut Steinmetzer ein noch größeres Projekt dieser Art im Universitätsklinikum Frankfurt am Main. Um das Pro-jekt in Braunschweig nahtlos fortzuführen, wird Steinmetzers Stelle mit gleichwertiger Experti-se nachbesetzt.

Mit ärztlicher Expertise unter-stützt Dr. Reinhard Wanninger, derzeit Leitender Oberarzt in der Medizinischen Klinik V (Nephro-logie, Rheumatologie, Blutreini-gungsverfahren) und zugleich Leiter Campus. Er wird im Zuge des Projekts auch für die Res-sourcenanalysen und Arbeitszeit-organisation in den Kliniken zu-ständig sein. Das Team wird künftig noch vervollständigt durch eine Assistenzkraft. Er-möglicht wird die Etablierung des Studiengangs in Braun-schweig durch eine Anschubfi-nanzierung des Landes Nieder-sachsen.

Die Universitätsmedizin Göttin-gen zählt zu den größten medizi-nischen Fakultäten Deutschlands und bildet derzeit pro Jahr 400 Studierende aus. Traditionell sind

die vorklinisch-theoretischen Ka-pazitäten in Göttingen größer als die klinischen. Studierende, die einen sogenannten Teilstudien-platz haben, müssen die Univer-sität nach der 1. Ärztlichen Prü-fung verlassen und ihre klinische Ausbildungszeit – zum Teil mit langer Wartezeit – an einem an-deren Standort fortsetzen, bei-spielsweise in Kiel oder Rostock.

Künftig werden 60 Studierende pro Jahr am Standort Braun-schweig ihre klinische Ausbil-dung ab dem 7. Semester nach den Vorgaben der UMG fortset-zen können. „Als Maximalversor-ger für die Region bietet das Kli-nikum Braunschweig sehr gute Voraussetzungen auf universitä-rem Niveau, die mit dem Lehr-konzept der UMG gut vereinbar sind“, betont Ärztlicher Direktor Dr. Thomas Bartkiewicz.

Die Studierenden bleiben wäh-rend ihrer Zeit am Standort Braunschweig in der Georg-Au-gust-Universität Göttingen ein-geschrieben. Am Ende besteht die Hoffnung, dass die angehen-den Ärzte aufgrund der positiven Erfahrungen, der Netzwerke und der Strukturen in der Region bleiben. (Si)

Klinischer Campus in Braunschweig

Projekte

Roboter produziert KrebsmedikamenteDas Klinikum Braunschweig verfügt über eines der größten und modernsten GMP-Zentren für Krankenhäuser in Deutsch-land. Dabei steht GMP für „Good Manufacturing Practi-ce“. Diese sogenannte „gute Herstellungspraxis“ in der Produktion von Arzneimitteln und Wirkstoffen erfolgt in Reinraum-Laboren. Inzwi-schen ist die Zukunft im Klini-kum noch einen Schritt wei-ter: Jetzt unterstützt einer der modernsten Roboter die Mit-arbeitenden bei der Zuberei-tung von Zytostatika.

Laut Klinikum-Geschäftsführer Dr. Andreas Goepfert lagen die Beschaffungskosten in einem mittleren sechsstelligen Bereich. Der Braunschweiger Maximal-versorger ist demnach das erste nicht-universitäre Krankenhaus mit solch einem Roboter, der die Sicherheit für Patienten und Personal weiter erhöhe.

Zytostatika sind natürliche oder synthetische Substanzen, die das Zellwachstum beziehungs-weise die Zellteilung hemmen. Sie werden vor allem zur Be-handlung von Krebs eingesetzt.

Um die Zytostatika individuell für die jeweiligen Patienten her-zustellen, dürfen die Mitarbei-tenden der Klinikum-Apotheke die Labore nur mit Schutzklei-dung betreten. „Die höchste Gefahrenquelle für Verunreini-gungen ist der Mensch, daher haben wir sehr strenge Beklei-dungs- und Verhaltensvor-schriften“, verdeutlicht Chefa-potheker Hartmut Vaitiekunas. In den Laboren werden die Parti-keldichte in der Luft, die Luft-

feuchtigkeit, der Druck und die Raumtemperatur ständig über-wacht. Mitarbeiter müssen sich in ihrer Schutzkleidung ein-schleusen. Im sterilen Bereich tragen sie OP-Handschuhe, ei-nen sterilen Overall, sogenannte „Reinraumstiefel“ und eine Kopfhaube mit „Sehschlitz“. Sie dürfen zum Beispiel kein Make-up tragen und sich noch nicht einmal schnell bewegen, da sie sonst zu viele Luftverwirbelun-gen auslösen würden. Dieses all-

tägliche Prozedere bleibt dem neuen Apoteca Roboter erspart. Wuchtig steht er da, mehr als zwei Meter breit, fast zweiein-halb Meter hoch, mit einem Ge-wicht von mehr als 1,6 Tonnen. „Um den Roboter in zwei großen Teilen in das Reinraum-Labor zu bekommen, mussten zuvor ei-gens eine Wand herausgenom-men und die restlichen Labore separiert werden“, erinnert sich Apothekerin Dr. Julia Eichmüller. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Gabriele Schöne erklärt sie die Funktionsweise des Roboters: „Kernstück sind zwei Kammern hinter Glas, einmal der Vorberei-tungs- und daneben der Herstellungsbereich.“ Über die Beladezone des Vorbereitungs-bereiches gibt Kollege Mensch dem Roboter die einzelnen Zu-taten für die Herstellung der Zy-tostatika hinein. Über eine Art Karussell befördert der Roboter diese Zutaten in die Herstel-lungskammer, löst dort Pulver in Flüssigkeiten auf und zieht Flüs-sigkeiten auf Spritzen auf. Eine digitale Waage und eine Kamera überwachen den Produktions-prozess, die Zuordnung erfolgt über Barcodes. Alles erfolgt aseptisch mittels eines Partikel-

monitorings, das den Bedingun-gen der Reinraumklasse A un-terliegt. Die Vorteile liegen auf der Hand: eine höhere Qualität und mehr Medikamenten- bzw. Patientensicherheit.

Bislang haben all diese Produkti-onsschritte jeweils zwei Phar-mazeutisch-technische Assis-tentinnen (PTA) vollzogen. Eine reichte die Bestandteile an, eine stellte die Zytostatika her. Künf-tig genügt eine Kraft, die den Roboter befüllt, bedient und überwacht. „Das dadurch frei werdende Personal können wir nun dafür einsetzen, durch Übernahme zusätzlicher Aufga-ben das Pflegepersonal zu ent-lasten“, erklärt Apothekerin Dr. Julia Eichmüller. So könnten die PTA zum Beispiel für die Klinik-stationen Notfallspritzen auf-ziehen. Und noch ein weiterer Vorteil: Im Produktionsprozess kommen die Mitarbeitenden dank des Roboters nicht mehr selbst in engen Kontakt mit den sogenannten CMR-Stoffen, aus denen Zytostatika bestehen. „Diese Stoffe sind giftig und können selbst wiederum krebs-erregend sein“, erklärt Dr. Eich-müller. (Si)

Bislang war das Klinikum Braunschweig bereits für Medizinstudieren-de im Praktischen Jahr und für Assistenzärzte ein attraktiver Wissens-vermittler. Ab dem Wintersemester 2020/21 können Studierende hier auch den klinischen Teil ihres Medizinstudiums absolvieren.

Herzstück des Roboters sind die Vorbereitungs- und die Herstellungs-kammer, die über eine Art Karussell miteinander verbunden sind.

Page 6: Klinikum Aktuell - Ausgabe Nr. 45-opt02 · Das aktuelle Projekt umfasst mit dem „Neubau Ost“ und dem „Neubau Süd“ die ersten beiden Bauabschnitte. Mit der Inbe- triebnahme

klinikum aktuell | April 2019 Seite 6

Serie: Unsere Kliniken im Porträt

Das Aufgabengebiet der Radio-logie und Nuklearmedizin um-fasst die bildgebende Diagnostik und Therapie unterschiedlicher Erkrankungen des gesamten Körpers. So befasst sich die Ra-diologie mit der Anwendung elektromagnetischer Strahlen und nutzt in der Ultraschalldia-gnostik mechanische Wellen zu diagnostischen und therapeuti-schen Zwecken. In der nuklear-medizinischen Diagnostik wie-derum kommen radioaktive Arzneimittel (Radiopharmaka) zum Einsatz, die sich je nach ih-ren pharmakologischen Eigen-schaften in unterschiedlicher Konzentration in den Organen oder Geweben des Menschen anreichern und so bildlich dar-stellen lassen.

Jährlich führt das Institut für Röntgendiagnostik und Nukle-armedizin unter Leitung von Prof. Dr. Philipp Wiggermann mehr als 130.000 Untersuchun-gen bei stationären und ambu-lanten Patienten des Klinikums Braunschweig durch. Das um-fasst die komplette bildgebende

Diagnostik wie z. B. MRT, CT, PET/CT, Röntgen, Angiographie, Mammografie und Szintigra-phie. „Um eine möglichst enge Verzahnung zwischen bildge-bender Diagnostik und Therapie-entscheidung, -durchführung und -kontrolle sicherzustellen, ist im Klinikum Braunschweig eine intensive Kooperation zwi-schen dem Institut sowie den klinischen Fachabteilungen eta-bliert worden“, erläutert Prof. Wiggermann. Hierzu werden

klinisch-radiologische Konfe-renzen abgehalten, bei denen durch einen Facharzt für Radio-logische Diagnostik die Bildbe-funde einer Patientin bzw. eines Patienten den Stations-, Ober- und Chefärztinnen und -ärzten der jeweiligen Fachklinik demonstriert werden. Diese Konferenzen haben zum Ziel, die radiologischen Untersuchungs-ergebnisse mit dem Beschwer-debild und den klinischen Be-funden in Zusammenhang zu

Innovative Medizintechnik für eine wirkungsvolle Therapie

stellen und die weiteren Ent-scheidungen hinsichtlich Diag-nostik und Therapie zeitnah und in Kenntnis aller Informationen ganzheitlich vorzunehmen. Ge-rade für die Radiologie und Nu-klearmedizin gilt: je innovativer die Medizintechnik, desto wir-kungsvoller am Ende die medizi-nische Behandlung. Im Rahmen einer Technologiepartnerschaft übernimmt daher Siemens Healthineers die gesamte Neu- und Ersatzbeschaffung, die Wartung und den Service der bildgebenden Systeme. Im Zuge dieser Partnerschaft hat das Ins-titut einen der modernsten PET-CTs erhalten.

„Neben der kompletten bildge-benden Diagnostik bilden eine Vielzahl von minimalinvasiven Therapien das zweite Standbein des Institutes“, macht Prof. Dr.

Wiggermann deutlich. Dazu zählen unter anderem Throm-bektomien, also operative Ent-fernungen von Blutgerinnseln aus Blutgefäßen. Unter inter-ventioneller Radiologie werden therapeutische Eingriffe in den Körper unter Röntgenkontrolle verstanden. Dazu wird ein Blut-gefäß, meistens die Leisten-schlagader, punktiert und hie-rüber ein Katheter eingeführt. Mit speziell geformten Kathetern und Führungsdrähten ist es möglich, auch weit entfernt von der Punktionsstelle Behandlun-gen im Körper vorzunehmen. Um sehen zu können, wo im Körper des Patienten die Katheter bzw. die Führungsdrähte entlang ge-führt werden müssen, bedienen sich die Ärzte Kontrastmitteln, die in eine Arterie oder eine Vene injiziert werden. (Fortsetzung auf Seite 12)

Röntgendiagnostik und Nuklearmedizin

Das Institut für Röntgendiagnostik und Nuklearmedizin ist mit seiner hochmodernen Geräteausstattung eines der füh-renden diagnostischen Institute Deutschlands. Es bietet das vollständige Spektrum bildgebender Verfahren und Therapien mit den Subspezialisierungen Neuroradiologie und Kinderra-diologie. Unter Leitung von Prof. Dr. Philipp Wiggermann ver-sorgt das Institut mit jährlich über 130.000 Untersuchungen die stationären und ambulanten Patienten des Klinikums Braunschweig. Als integraler Bestandteil des von der Deut-schen Krebsgesellschaft zertifizierten Cancer Center Braun-schweig besteht eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den anderen Fachabteilungen.

Kontakt:Salzdahlumer Straße 9038126 BraunschweigTelefon: 0531 / 595 2333 (Chefarztsekretariat)E-Mail: [email protected]

Aktuelles aus Medizin, Therapie und Pflege

Die bildgebende Diagnostik und minimalinvasive Therapien prägen die Arbeit im Institut für Röntgendiagnostik und Nuklearmedizin.

ChefarztProf. Dr. Philipp Wiggermann

E-Mail:p.wiggermann@ klinikum-braunschweig.de

OberarztAbdelouahed El Mountassir

E-Mail:[email protected]

Stellvertretender ChefarztDr. Robert Götzinger

E-Mail:r.goetzinger@ klinikum-braunschweig.de

OberarztDennis Lier

E-Mail:[email protected]

OberarztDr. Harald Sahl

E-Mail:[email protected]

Leitender Abteilungsarzt NuklearmedizinDr. Stefan Meins

E-Mail:s.meins@ klinikum-braunschweig.de

Oberarzt Dr. Carsten Mayer

E-Mail:[email protected]

OberarztDr. Steffen Jördens

E-Mail:[email protected]

Stv. leitender OberarztPriv.-Doz. Dr. Michael Haimerl

E-Mail:[email protected]

OberarztDr. Krzysztof Michalski

E-Mail:k.michalski@ klinikum-braunschweig.de

OberärztinDr. Grit-Hanna Willms

E-Mail:g.willms@ klinikum-braunschweig.de

Page 7: Klinikum Aktuell - Ausgabe Nr. 45-opt02 · Das aktuelle Projekt umfasst mit dem „Neubau Ost“ und dem „Neubau Süd“ die ersten beiden Bauabschnitte. Mit der Inbe- triebnahme

Seite 7 April 2019 | klinikum aktuell

Mit 2.363 Neugeborenen im zurückliegenden Jahr begrüß-te das Städtische Klinikum Braunschweig so viele Babys wie nie zuvor.

„Trotz der allgemein angespann-ten Personalbesetzung bei Heb-ammen und Ärzten, die nicht nur bei uns, sondern auch in den umliegenden Geburtsabteilun-gen eine große Herausforderung darstellt, konnten wir im Jahr 2018 Neugeborene in einer neu-en Rekordzahl begrüßen. Wir danken den Eltern aus Braun-schweig und der Region sehr für

das große Vertrauen, das sie uns entgegenbringen“, freut sich der Chefarzt der Frauenklinik am Standort Celler Straße, Privatdo-zent Dr. Heiko B. G. Franz. Dies zeige, wie sicher und wohl sich Eltern und Babys im Mutter-Kind-Zentrum des Klinikums Braunschweig fühlen.

Laut Auswertung der Jahressta-tistik 2018 gab es im Klinikum Braunschweig 2.295 Entbindun-gen. Im Vergleich zum Jahr da-vor waren das 113 Entbindun-gen mehr. In der Gruppe der Mehrlingsgeburten kamen im

vergangenen Jahr 68-mal Zwil-linge auf die Welt.

Die hier arbeitenden Ärzte, Heb-ammen und Pflegefachkräfte bieten menschliches Einfüh-lungsvermögen gepaart mit höchster Kompetenz - auch im Falle notwendiger Intensivbe-treuung von Mutter und Kind. Väter oder andere Vertrauens-personen dürfen der Geburt, auf Wunsch, selbstverständlich bei-wohnen.

Wenige Situationen im Leben berühren Menschen emotional

so sehr wie die Geburt ihres ei-genen Kindes. Gerade deshalb ist es für die Mitarbeiter des Klinikums wichtig, eine ange-nehme Atmosphäre für den gro-ßen Augenblick zu schaffen, Menschlichkeit und Einfüh-lungsvermögen zu vermitteln und gleichzeitig ein Höchstmaß an medizinischer Sicherheit zu garantieren. So gilt auch für werdende Eltern: Im Klinikum Braunschweig sind Sie in guten Händen. (Pm/Si)

Geburtenrekord im Jahr 2018

Nach der Verlegung vom Dachgeschoss in das erste Obergeschoss schräg darunter erstrahlt die Ambulanz der Hals-, Nasen- und Ohrenklinik des Klinikums Braunschweig in der Holwedestraße nun in neuem Glanz. Etwa 120.000 Euro haben die Verlegung und Neugestaltung gekostet.

Durch die Baumaßnahme ver-fügt die HNO-Ambulanz über mehr Fläche. Standen zuvor 130 Quadratmeter zur Verfügung, sind es jetzt mehr als 200 Qua-dratmeter. Das bietet genug Platz für vier neugestaltete Be-handlungsräume und einen zu-sätzlichen Ultraschallraum. Zu-dem wurde das teilstationäre Angebot durch fünf Betten als Tagesklinik erweitert. „Natürlich haben wir renoviert und neu möbliert. Durch die große

Raumhöhe und die hohen Fens-ter wirkt ohnehin alles viel groß-zügiger und heller“, resümiert Dagmar Giebel, Abteilungsleite-rin im Geschäftsbereich Bau und Technik des Klinikums. Freude

auch beim Chefarzt der HNO-Klinik, Prof. Dr. Andreas Gerst-ner: „Zusammen mit der fort-schreitenden Digitalisierung unserer Behandlungsprozesse können wir unseren Patienten in

diesen neugestalteten Räumen nunmehr eine kompakte und in-tegrierte Betreuung anbieten.“ Als Resultat erhoffe sich seine Klinik, den Zeitbedarf der Pati-enten für eine Beratung zu re-duzieren. „Gleichzeitig halten wir unverändert das gesamte medizinische Spektrum eines Maximalversorgers für Notfall-patienten vor. Dadurch kann na-türlich selbst die beste Termin-planung mitunter hinfällig werden“, so Gerstner weiter. In solchen Situationen müssen Pa-tienten jedoch nicht mehr im Wartezimmer verweilen, son-dern können dank der hochmo-dernen Aufrufanlage mittels Pa-ger sogar im Park hinter dem Krankenhausgebäude oder im Café warten. Wichtig für Patien-ten zu wissen sind auch die neu-en Telefonnummern, unter de-nen die HNO-Ambulanz jetzt zu

erreichen ist: (0531) 595-1050 und 595-1051. Noch Zukunfts-musik, aber bereits in der Pla-nung: die schrittweise Umstel-lung von Terminanfrage und -vereinbarung per E-Mail. Prof. Dr. Gerstner: „Wir werden die elektronische Kontaktaufnahme und Terminvereinbarung weiter optimieren. Durch die Technik-partnerschaft des Klinikums mit namhaften Medizintechnikfir-men im Bereich der Endoskopie und des Ultraschalls werden wir in diesen neuen Räumen nun wesentlich bessere Möglichkei-ten für die Früherkennung und Nachsorge von Tumoren haben, die in das zertifizierte Kopf-Hals-Tumor-Zentrum eingebun-den ist.“ Die Schaffung von fünf teilstationären Betten eröffne seiner Klinik hier ebenfalls neue Möglichkeiten. (Si)

HNO-Ambulanz verlegt und modernisiert

Aktuelles aus Medizin, Therapie und Pflege

Prof. Dr. Andreas Gerstner freut sich über die neugestalteten Räumlichkeiten der HNO-Ambulanz.

2018 kamen mehr Babys im Klinikum Braunschweig zur Welt.

(Fortsetzung von Seite 1…) „Wir freuen uns, dass wir als erstes Krankenhaus in Niedersachsen die Matratze erfolgreich auf der Kinder-Intensivstation einsetzen und im Stationsalltag erproben können“, berichtet Dr. Thomas Bartkiewicz, Ärztlicher Direktor des Klinikums Braunschweig.

Dr. Jost Wigand Richter, Leiten-der Abteilungsarzt der Abteilung für Neonatologie und Pädiatri-scher Intensivmedizin, sagt über die Vorteile der innovativen Neuentwicklung: „Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Brut-kasten, der lediglich eine schüt-zende und wärmende Umge-bung für das Frühgeborene herstellt, verhindert die neue Babybe-Matratze ein Abreißen der Verbindung zwischen Mutter bzw. Vater und dem Kind, auch wenn dieses alleine im Inkubator

liegt.“ „Unsere Vision und Moti-vation ist, Menschen zu helfen eine Familie zu werden. Daran werden wir auch in Zukunft in-tensiv arbeiten“, erklären die Babybe-Unternehmer Raphael Lang und Maximilian Blendinger ihren ambitionierten Einsatz für Frühgeborene. „Babybe ist aus der Idee entstanden, dem zu früh geborenen Säugling das Gefühl zu geben, ganz nah bei der Mutter zu sein. Mittlerweile haben wir Babybe-Systeme in mehreren Ländern auf wichti-gen Frühchenstationen mit der höchsten Versorgungsstufe. An mehreren Standorten in Deutschland läuft eine multi-zentrische Studie an, die den po-sitiven Effekt der Matratze wei-ter untersuchen soll.“

Für die Entwicklung der bioni-schen Matratze ist das Unter-

nehmen im vergangenen Jahr mit dem „Innovationspreis Mit-telstand 2018“ ausgezeichnet worden. Gemeinsam mit der Techniker Krankenkasse (TK) wurde dieses Projekt auf den Weg gebracht.

Das Städtische Klinikum Braun-schweig liefert im Rahmen der Kooperation Daten für eine mul-tizentrische wissenschaftliche Studie. Dafür soll das Babybe-System bei jedem teilnehmen-den Frühchen vier bis acht Wo-chen zum Einsatz kommen.

„Das Gerät ist einfach zu hand-haben und wird von unserem Personal und den Eltern gut an-genommen“, ergänzt Lydia Schneider, Stationsleiterin auf der Abteilung Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin. (Tr)

Hightech-Matratze im Inkubator

Dr. Thomas Bartkiewicz (von links), Maximilian Blendinger und Inken Holldorf freuen sich über den Einsatz der Hightech-Matratze für Frühgeborene am Klinikum Braunschweig.

Page 8: Klinikum Aktuell - Ausgabe Nr. 45-opt02 · Das aktuelle Projekt umfasst mit dem „Neubau Ost“ und dem „Neubau Süd“ die ersten beiden Bauabschnitte. Mit der Inbe- triebnahme

klinikum aktuell | April 2019 Seite 8

Ein Algorithmus als Helfer der ÄrzteDie Medizin der Zukunft wird immer enger mit der Digitalisie-rung verknüpft sein. Auch am Klinikum Braunschweig bedie-nen sich Ärzte und Pflegefach-kräfte der Möglichkeiten, die moderne Technik bietet. Denn: Nicht selten sterben Menschen, wenn sich ihr Gesundheitszu-stand so plötzlich verschlech-tert, dass dem medizinischen Personal gar nicht genug Zeit bleibt zu reagieren. Computer-basierte Algorithmen können bestimmte Warnzeichen bei Pa-tienten noch früher erkennen und werden daher für Alarmsys-teme genutzt.

Die Medizinische Klinik V (Neph-rologie, Rheumatologie, Blutrei-

nigungsverfahren) beantragte im Februar 2017 die Herstellung und Implementierung eines in SAP integrierten „nephrologi-schen Alert-Systems“. Nach rund sechs Monaten Entwicklungs-zeit ging das neue Programm an den Start. „Wir verfolgen damit das Ziel, unsere Patienten früh- und rechtzeitig vor höhergradi-gen Schädigungen zu schützen“, sagt Oberarzt Dr. Carsten Hafer, Facharzt für Innere Medizin/Ne-phrologie und internistische In-tensivmedizin.

Das System wertet zwei ver-schiedene laborchemische Para-meter aus. Der erste Teil ist das sogenannte AKIN, die Abkür-zung steht für Acute Kidney In-

jury Network. Dieses macht sich die Entwicklung des Kreatinins als Nierenfunktionsmarker zu-nutze. Werden starke Kreatinin-anstiege in der Niere des Patien-ten gemessen, schlägt das System Alarm. Gleiches gilt für den Fall, dass der Kreatininwert generell über 3 Milligramm pro Deziliter liegt. „Das kann bereits ein Hinweis auf einen chroni-schen Nierenschaden sein“, erklärt Hafer. Zum anderen überwacht eine weitere Alarm-komponente die Konzentration von Elektrolyten im Blut der Pa-tienten. Denn zu starke Abwei-chungen von den Normwerten machen eine nephrologische Konsultation nötig. Das System schlägt Alarm, wenn die Natri-

um-, Kalium- oder Calcium-Werte eines Patienten zu hoch beziehungsweise niedrig sind. „Alle Patienten des Hauses an den drei Klinikum-Standorten in Braunschweig werden davon erfasst“, erklärt Hafer. Durch-schnittlich 20 bis 30 Mal pro Tag generiere das Programm Warn-meldungen. Aber es macht nicht einfach nur auf die abweichen-den Laborwerte aufmerksam. Es gibt den zuständigen Ärzten auch Handlungsempfehlungen für weitere diagnostische und therapeutische Maßnahmen.

„Die Digitalisierung im Klinikall-tag sorgt für mehr Behand-lungsqualität, eine höhere Pati-entensicherheit und eine Entlastung der Mitarbeitenden“, betont Ärztlicher Direktor Dr. Thomas Bartkiewicz. Letzteres, weil durch die Frühwarnung aufwändige spätere Behandlun-gen vermieden werden könnten.Dr. Carsten Hafer weiß, dass das Klinikum Braunschweig bei der Einführung von solchen algo-rithmusbasierten Alarmsyste-men bereits recht weit ist. Aber auch hier könne die Technik

noch auf andere Kliniken ausge-weitet werden. Bereits einge-führt hat es ein Ärzteteam um Oberarzt Dr. Stefan Sürig auf der Station 1.2 der Medizinischen Klinik I. Hier gibt ein Programm Warnungen aus, wenn der nor-male Blutzuckerwert sowie der Langzeit-Blutzuckerwert der Patienten zu stark von den Normwerten abweichen. Mit der Einrichtung eines neuen Exzel-lenzzentrums Diabetes wird bei Patienten im Zuge ihrer Aufnah-me im Klinikum nicht mehr nur wie bisher der aktuelle Blutzu-ckerwert erfasst, sondern auch der Langzeitblutzucker-Wert be-stimmt. Eine einjährige Projekt-phase in der Urologie des Klini-kums hat laut Sürig gezeigt, dass der Blutzucker bei jedem dritten Diabetes-Erkrankten schlecht eingestellt ist. Patien-ten mit völlig entgleisten Wer-ten wird im Klinikum sofort eine Therapie angeboten. In weniger schlimmen Fällen werden Mit-teilungen an die entsprechen-den Hausärzte der Patienten verschickt. Durch die umfang-reichere Diagnostik ist es wäh-rend der Projektphase auch vorgekommen, dass Patienten durch ihre Einweisung über-haupt erst von ihrer Diabetes-Erkrankung erfahren haben. „Auf der Urologie hatten wir jeden Monat mindestens eine Erstdiagnose“, berichtet Sürig, der gemeinsam mit Oberärztin Dr. Bente Flittiger und der me-dizinischen Fachangestellten Stephanie Tumminello zu den Hauptverantwortlichen des neuen Kompetenzzentrums ge-hört. (Th/Pm)

Dr. Ansgar Dellmann ist seit dem 1. April neuer Chefarzt des Instituts für Pathologie am Klinikum-Standort Celler Straße. Der 56-Jährige folgt auf Prof. Dr. Nikolaus Gaßler (M.A.), der das Klinikum Braunschweig nach fünf Jah-ren an der Spitze des Instituts auf eigenen Wunsch verlässt. Prof. Gaßler wechselt an das Universitätsklinikum Jena.

„Dr. Dellmann kennt das Institut seit vielen Jahren und wird es auf hohem Niveau fortführen und weiterentwickeln“, ist sich Klinikum-Geschäftsführer Dr. Andreas Goepfert sicher. Denn der neue Chefarzt arbeitet be-reits seit August 1999 im Insti-tut, anfangs noch als Assistenz-arzt, seit März 2004 als Leitender Oberarzt. „Wir wissen daher, was wir an Herrn Dr. Dellmann ha-

ben“, betont auch Ärztlicher Di-rektor Dr. Thomas Bartkiewicz. Ursprünglich hatte der in Marl gebürtige Pathologe in Münster mit der Fächerkombination ka-tholische Religion und Germa-nistik auf Lehramt studiert. 1994 folgte der Schwenk zum Studi-um der Humanmedizin in Gie-ßen. Anschließende Ausbil-dungsstationen des angehenden Arztes waren das Institut für Pathologie der Berufsgenossen-schaftlichen Krankenanstalten Universitätsklinikum Berg-mannsheil in Bochum, das Sani-tätszentrum 217 der Bundes-wehr in Kassel, das Institut für Pathologie der Städtischen Krankenanstalten Bielefeld Mit-te sowie die Abteilung für Uro-logie des Evangelischen Kran-kenhauses Oberhausen. Dr. Dellmann ist verheiratet und hat zwei Töchter.

Sein Vorgänger Prof. Dr. Gaßler hatte seine Laufbahn am Patho-logischen Institut der Universi-tät Heidelberg begonnen. Nach seiner Habilitation folgte der

Mediziner 2005 einem Ruf an das Universitätsklinikum der RWTH Aachen auf eine W2-Pro-fessur für Pathologie. 2014 übernahm Prof. Gaßler die Lei-

tung des Instituts für Pathologie des Klinikums Braunschweig. „Wir danken ihm für sein Enga-gement und wünschen ihm alles Gute und viel Erfolg in seiner neuen Wirkungsstätte“, sagt Dr. Goepfert.

Das Institut für Pathologie am Klinikum-Standort Celler Straße leistet makroskopische, mikros-kopische und molekularpatholo-gische Untersuchungen zu allen Gebieten der Medizin. Zytologi-sche, histologische, molekular-pathologische Leistungen wer-den dort nicht nur für zahlreiche Kliniken und Arztpraxen der Re-gion, sondern auch für überregi-onale Einsender erbracht. Insge-samt nimmt das Institut rund 50.000 Untersuchungen von Zell- und Gewebeproben pro Jahr vor. Dazu kommen jährlich ca. 150 Obduktionen. (Si)

Chefarztwechsel im Institut für Pathologie

Aktuelles aus Medizin, Therapie und Pflege

Der neue Chefarzt Dr. Ansgar Dellmann kennt sich im Institut für Pathologie aufgrund vieljähriger Tätigkeit dort bereits bestens aus.

Dr. Stefan Sürig (von links), Eva-Maria Feldmann und Elena Krom besprechen die Blutzuckerwerte der Patienten, die zuvor mittels eines Blutzuckermessgerätes festgestellt wurden.

Page 9: Klinikum Aktuell - Ausgabe Nr. 45-opt02 · Das aktuelle Projekt umfasst mit dem „Neubau Ost“ und dem „Neubau Süd“ die ersten beiden Bauabschnitte. Mit der Inbe- triebnahme

Seite 9 April 2019 | klinikum aktuell

Modulare Cholangioskopie bietet viele VorteileZur Beurteilung der Gallengänge und des Bauchspeichelganges steht neben den herkömmlichen sonographischen (transabdomi-naler Ultraschall und Endosono-graphie), radiologischen (CT und MRT des Abdomens inkl. MRCP) und kombiniert radiologisch-endoskopischen Verfahren (ERCP) mit der Cholangioskopie eine Methode zur Verfügung, die eine direkte Visualisierung der Gallengänge bzw. des Bauch-speicheldrüsenganges erlaubt (Pankreatoskopie).

„Die bisher zur Verfügung ste-henden Cholangoskopieverfah-ren haben sich aus unterschiedli-chen Gründen wie zum Beispiel Schadensanfälligkeit, der Not-wendigkeit eines zweiten Unter-suchers, schlechte Bildqualität oder hohe Ansprüche an die Fer-tigkeiten des Untersuchers nicht breit durchsetzen können“, erläutert Lars Höpner, Leitender Oberarzt in der Medizinischen Klinik I; Gastroenterologie, Stoff-wechselkrankheiten, Endokrino-logie. Mit der Einführung einer neuen Generation von digitalen modularen Cholangioskopen habe sich die Attraktivität der

Methode deutlich gesteigert. Seit Ende 2017 steht der Medizini-schen Klinik I unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Max Reinsha-gen mit dem SpyGlassTM DS System diese neue digitale Ge-neration zur Verfügung. Bisher wurden damit mehr als 30 diag-nostische und therapeutische Untersuchungen durchgeführt.

Durch den digitalen Chip konnte gegenüber dem analogen Vor-gänger das Sichtfeld um 60 Pro-zent vergrößert werden. Das Cholangioskop misst 3,6 Milli-meter im Durchmesser und kann somit durch einen großen Ar-beitskanal eines Duodenoskops bequem eingeführt werde. Ne-ben einer digitalen Steuereinheit

wird das SpyScopeTM als Einma-lartikel benötigt. Die Lichtsteue-rung wird automatisch durch LED reguliert. Zusatzkanäle für Spülung und Absaugung wurden eingebaut. Durch einen Arbeits-kanal von 1,2 Millimeter können neben einer 1 Millimeter Mikro-Zange zur Biopsientnahmen unter Sicht auch Sonden zur

Steinzertrümmerung eingeführt werden. Geplant ist weiteres Zu-behör wie Schlingen und Stein-fängerkörbchen. Durch die Mög-lichkeit der Befestigung des SpyScopesTM an das Duodenos-kop kann die Untersuchung durch einen einzelnen Untersu-cher vorgenommen werden. Durch zwei Rädchen lässt sich die Spitze in vier Richtungen be-wegen. Indikationen für den Ein-satz sind hauptsächlich die Ab-klärung von unklaren Engstellungen im Gangsystem ggf. mit gezielter Biopsientnah-me unter Sicht oder die Extrakti-on von großen Konkrementen in Kombination mit Steinzertrüm-merung mittels Elektrohydrauli-scher Lithotripsie (EHL) oder La-ser sowie das Festlegen der Ausdehnung von Gallengangs- und Papillentumoren.In ca. zwei Drittel aller Fälle be-einflussen die durch die Cholan-gioskopie erhobenen Fälle das weitere klinische Vorgehen. Durch die hohe Genauigkeit der visuellen und histologischen Di-agnose durch Biopsie kann in vielen Fällen auf einen diagnos-tisch chirurgischen Eingriff ver-zichtet werden. (Pm)

Die bariatrische Chirurgie be-wirkt eine schnelle Gewichts-abnahme bei Patienten mit Adipositas. Durch eine Ver-kleinerung des Magens oder einer Teilresektion des Dünn-darms kann der Patient weni-ger Nährstoffe aufnehmen und verliert so an Gewicht. Unerwünschter Nebeneffekt nach einem solchen Eingriff mit massivem Gewichtsverlust ist die häufig ausgeprägt zu sehende überschüssige Haut. In solchen Fällen kann die Ab-teilung für Plastische, Ästhe-tische und Handchirurgie am Klinikum-Standort Holwe-destraße mittels postbariatri-scher Chirurgie helfen.

Leitende Abteilungsärztin Eva-gelia Tsaknaki erläutert: „Die postbariatrische Chirurgie wid-met sich der Entfernung sowie der Straffung von überschüssi-ger Haut sowie der Körperneu-konturierung.“ Ziel sei es, eine „normalisierte Körperbeweglich-keit“ zu erreichen, um so zum Beispiel auch wieder sportliche Aktivitäten zu ermöglichen. Weitere Vorteile nach einem postbariatrischen Eingriff: Die Körperhygiene wird wieder bes-ser ermöglicht. Es kommt zur Reduktion von Hautaufliege- und Reibestellen, wodurch Ent-

zündungen und Hautausschlag vermieden werden können. Es verbessert sich das ästhetische Erscheinungsbild und durch die Reduktion der Masse von über-lappenden Hautpartien kommt es zu einer orthopädischen Ent-lastung und damit zu einer ge-sünderen Körperhaltung.Im Rahmen einer neuen Körper-konturierung werden über-schüssige Haut und Fettgewebe entfernt, bzw. teilweise zur Re-konstruktion z. B. auch einer er-schlafften Brust genutzt. Die körperformenden Operationen umfassen hierbei: bei Hautüber-schuss im Bereich des Bauches die Bauchdeckenstraffung, im Bereich der Brust die Brustre-konstruktion im Sinne einer Straffung, Augmentation (Wie-derauffüllung durch körpereige-nes Gewebe oder Implantat), Straffung der überschüssigen Haut im Bereich der Oberarme und Oberschenkel, teilweise mit angleichender Fettabsaugung (Liposuction), Halsstraffung so-wie oberes und unteres Bodylif-ting. Möglich sind auch korrigie-rende bzw. optimierende Absaugungen. Im Rahmen der postbariatrischen wie auch der bariatrischen Chirurgie (Magen-verkleinerung, gastric-banding usw.) und bei eigenmotivierter Gewichtsabnahme werden je

nach individuellem Bedarf in die Behandlung ergänzend integ-riert: eine Ernährungsberatung, eine internistische Begleitung, die Behandlung von internisti-schen Begleiterkrankungen im Rahmen des metabolischen Syndroms sowie eine psycholo-

gische Begleitung. Nach einem persönlichen ausführlichen Erstgespräch über die operati-ven Möglichkeiten und nach umfassender Befunderhebung erhalten Patientinnen und Pati-enten ein Schreiben zur Einrei-chung bei der Krankenkasse.

„Wir unterstützen sie auf ihrem Weg von der Beantragung der Kostenübernahme bis zur opera-tiven Therapie mit anschließen-der konsequenter Nachbehand-lung“, macht Leitende Abteilungsärztin Evagelia Tsa-knaki deutlich. (Si)

Überschüssige Haut loswerden

Aktuelles aus Medizin, Therapie und Pflege

Die Abteilung für Plastische, Ästhetische und Handchirurgie kümmert sich auch um die Entfernung und die Straffung von überschüssiger Haut sowie die Körperneukonturierung. Im Bild ist Oberärztin Jana Gasse bei der Behandlung zu sehen.

Freuen sich über die Vorzüge der digitalen modularen Cholangioskopie (von links): Lars Höpner, Leitender Oberarzt, Gabi Ashour, Endoskopiefachkraft, und Sabrina Elfers, Stationsleitung Endoskopie.

Page 10: Klinikum Aktuell - Ausgabe Nr. 45-opt02 · Das aktuelle Projekt umfasst mit dem „Neubau Ost“ und dem „Neubau Süd“ die ersten beiden Bauabschnitte. Mit der Inbe- triebnahme

klinikum aktuell | April 2019 Seite 10

Aktuelles aus Medizin, Therapie und Pflege

Die Reha-Einrichtung der Medi-zinischen Klinik IV; Klinik für Al-terserkrankungen (Geriatrie) des Klinikums Braunschweig ist er-neut mit dem FOCUS-Siegel ausgezeichnet worden.

In seinem neuesten Themenheft „Die besten Rehakliniken 2019“ hat das Magazin FOCUS Ge-sundheit auch in diesem Jahr Reha-Kliniken unterschiedlicher

Fachbereiche, wie beispielsweise die Geriatrie, bewertet. Laut FOCUS Gesundheit „schaffen es nur Häuser, die in den Bereichen Medizin, Hygiene, Strukturquali-tät und Ausstattung top ab-schneiden auf die Liste“. Hierzu zählen medizinisch-hygienische Standards, die Kompetenz der Mitarbeitenden und die Patien-tenzufriedenheit. Auch überwei-sende Ärzte, Krankenhäuser,

Patientenverbände, Selbsthilfe-gruppen und Sozialdienstmitar-beitende konnten Empfehlun-gen für die beste Rehaklinik abgeben. Dr. Andreas Schwitzke, Chefarzt der Klinik für Alterser-krankungen, ist stolz auf die er-neute Auszeichnung: „Die Basis für eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung ist das Zu-sammenspiel von fachlicher Kompetenz und dem Engage-ment unserer Mitarbeitenden jeden Tag. Mein Team und ich freuen uns sehr über die erneute Auszeichnung.“ „Dieses Ergebnis bestätigt den guten Ruf, den wir auch auf diesem Gebiet genie-ßen und zeigt, dass das Klinikum Braunschweig den Menschen in unserer Region eine maximale medizinische Versorgung auf höchstem Niveau bietet“, freut sich Geschäftsführer Dr. Andre-as Goepfert. „Gerade unsere ho-hen Qualitätsstandards haben zu diesem Ergebnis beigetra-gen“, ist sich der Ärztliche Direk-tor Dr. Thomas Bartkiewicz si-cher. „Auch in Zukunft werden wir diese halten und für unsere Patienten optimieren.“ (Pm)

Reha der Geriatrie ist FOCUS-Topklinik

Künftige Ärzte aus Vietnam26 vietnamesische Medizin-studierende haben am 1. März ihr Praktisches Jahr (PJ) in Krankenhäusern der Region begonnen, davon 18 im Klini-kum Braunschweig, vier im Klinikum Wolfsburg, drei im Klinikum Wolfenbüttel und einer im Herzogin-Elisabeth-Hospital (HEH). Die vietname-sischen PJler haben bereits in ihrer Heimat ein Examen nach deutschem Curriculum in Deutsch und Englisch abge-legt.

Die Ausbildung der jungen Viet-namesen in Deutschland resul-tiert aus einer Kooperation mit der Vietnamese-German Faculty of Medicine (VGFM). Dieses Joint Venture wurde 2013 gegründet - zwischen der Pham Ngoc Thach Universität in Ho-Chi-Minh-Stadt und der Universitätsmedi-zin Mainz. Unter Beteiligung vi-etnamesischer und deutscher Hochschullehrer werden dabei Medizinstudierende nach der Mainzer Studienordnung vom 18. Juli 2011 ausgebildet.

„Unsere neuen PJler beherr-schen daher bereits alle recht gut die deutsche Sprache“, be-stätigt Prof. Dr. Dr. Wilfried Bautsch, Chefarzt im Institut für Mikrobiologie, Immunologie

und Krankenhaushygiene. Die Regel seien Deutschkenntnisse auf Höhe des Sprachniveaus B2. Künftige PJler aus Vietnam wer-den Kenntnisse der noch höhe-ren Stufe C1 nachweisen müs-sen. „Wir hoffen natürlich, dass die Vietnamesen nach dem PJ auch ihre Facharztausbildung bei uns und in der Region absol-vieren“, so Bautsch weiter. Weil diese im Schnitt sechs Jahre dauert, klinge das mit Blick auf

den aktuellen Mediziner-Mangel nach einer „Win-Win-Situation“. So schaue auch die Niedersäch-sische Ärztekammer sehr wohl-wollend auf dieses Kooperati-onsprojekt. Ihr Praktisches Jahr im Klinikum Braunschweig wer-den die jungen Vietnamesen während drei Tertialen in fünf Kliniken absolvieren. Organisiert wird das über das Zentrum In-nere Medizin (ZIM) von Dr. Dani-el Frenk. Bereits im Vorfeld ist

für die ersten Wochen in Deutschland ein Betreuungs-programm erstellt worden, zum Beispiel für den Gang zum Ein-wohnermeldeamt und zur Bank. „Da treffen im Verständnis zwei völlig unterschiedliche Rechts- und Gesundheitssysteme aufei-nander“, erläutert Klaus Jahnke, Leiter des Geschäftsbereichs Personal und Wirtschaft. Aus diesem Grund seien auch ent-sprechende Einführungskurse in

das deutsche Gesundheitsma-nagement und ins Fallpauscha-len-System über das Medizin-Controlling angeboten worden. Angesichts des Fachkräfteman-gels müssten Krankenhäuser künftig kreativer werden, so Jahnke. Das gelte auch für den Pflegebereich im Klinikum Braunschweig. Dort beginnen im Herbst 25 philippinische Pfle-gefachkräfte, vorrangig im OP- und Intensiv-Bereich. (Si)

Ankunft der jungen vietnamesischen PJler war am 18. Februar. Trotz des fast frühlingshaften Tages mussten viele der Gäste, die in ihrer Heimat ganz andere Temperaturen gewohnt sind, vor Kälte bibbern.

Klinikum ist Shunt-ReferenzzentrumDas Klinikum Braunschweig ist erfolgreich als Shuntzentrum zertifi-ziert worden. Bislang gibt es deutschlandweit erst vier regionale so-wie acht Referenzzentren. In Niedersachsen ist das Klinikum Braun-schweig neben der Ammerland-Klinik in Westerstede das zweite zertifizierte Zentrum. Oberarzt Dr. Torsten Meyer, Leiter des Dialysezugangszentrums, er-läutert zum Hintergrund: „Um bereits bestehende Pfade nicht zu zerstören, wird von den beteiligten Fachgesellschaften zwischen kleineren, also regionalen Zentren und großen Referenzzentren un-terschieden. Wir haben alle Kriterien für ein überregionales Refe-renzzentrum erfüllt und das Audit erfolgreich ohne Einschränkun-gen bestanden.“In Deutschland leben derzeit rund 100.000 Menschen, die von einer Dialyse abhängig sind. Jeder von ihnen braucht einen individuell ge-planten Dialysezugang (Shunt). Die Lebensqualität der Betroffenen ist unmittelbar abhängig von einem gut funktionierenden Dialyse-shunt und damit von einer effektiven Dialysebehandlung. In einem Dialysezugangszentrum ist interdisziplinäre Teamwork gefragt. Die Koordination des Shuntzentrums erfolgt durch die Klinik für Neph-rologie, Rheumatologie, Blutreinigungsverfahren. Den Fachbereich Gefäßchirurgie im Zentrum vertritt Dr. Konrad Felten, den Fachbe-reich interventionelle Radiologie Dr. Harald Sahl. Weltweit stellt die Anlage eines langfristig funktionierenden Gefäß-zugangs für die Dialyse zunehmend eine Herausforderung dar. Ne-ben dem professionellen Ausführen von Standardverfahren gilt es Innovationen einzuführen.Dieses Problem kann eine Fachdisziplin nicht allein lösen, die Lösung heißt daher: interdisziplinäre Zusammenarbeit (Nephrologie, Gefäß-chirurgie, interventionelle Radiologie, nephrologische Fachpflege), um optimale und individuelle Lösungen für jeden einzelnen Patien-ten zu finden. Dieses Konzept setzt das Klinikum Braunschweig in seinem Zentrum seit Jahren erfolgreich um. Es ist rund um die Uhr überregional Ansprechpartner zur Anlage eines Dialysezugangs und bei Auftreten von Dialysezugangsproblemen. (Pm/Si)

Tägliche Visite in der Klinik für Alterserkrankungen (Geriatrie) am Klinikum Braunschweig.

Page 11: Klinikum Aktuell - Ausgabe Nr. 45-opt02 · Das aktuelle Projekt umfasst mit dem „Neubau Ost“ und dem „Neubau Süd“ die ersten beiden Bauabschnitte. Mit der Inbe- triebnahme

Seite 11 April 2019 | klinikum aktuell

Namen und Nachrichten

Sandra Moß ist seit dem 15. Januar neue Beauftragte für das betriebliche Gesund-heitsmanagement (BGM) im Klinikum. Der neu geschaffene Bereich ist der Per-sonalabteilung zugeordnet und unter-steht dem Geschäftsbereich Personal und Wirtschaft. Derzeit läuft das Aus-wahlverfahren für eine weitere Stelle. Sandra Moß hatte ursprünglich als ge-lernte Physiotherapeutin viele Jahre im Krankenhaus gearbeitet, bevor sie Prä-vention und Gesundheitsförderung im Masterstudiengang studierte.

Brigit Walther, Pflegedienstleitung am Standort Salzdahlumer Straße und stell-vertretende Pflegedirektorin des Klini-kums, ist Ende März in den Ruhestand

gegangen. Seit dem 1. April 2005 hatte sie im Klinikum gewirkt und war an den vielfältigsten Projekten erfolgreich betei-ligt.

Svenja Tagge hat Anfang Dezember 2018 die Position der Referentin des Pflegedirektors übernommen. Sie hatte zuvor in gleicher Position im Klinikum Wolfsburg gewirkt.

Pflegecontroller ist seit Anfang Oktober 2018 Thorsten Renz. Er arbeitete bereits zuvor im Klinikum, seit 2000 in der Pflege und seit 2009 in der IT.

Treuer SpenderDas Blutspende-Team des Insti-tutes für Klinische Transfusions-medizin um Chefarzt Dr. Henk Garritsen bedankte sich herzlich bei Ekkehard Mamat für seine 200ste Thrombozytenspende. Ekkehard Mamat spendet bereits seit 2004 regelmäßig Thrombo-zyten. Jede Spende dauert rund

90 Minuten. Dr. Henk Garritsen lobt den kontinuierlichen Ein-satz des Spenders: „Herr Mamat ist besonders zuverlässig, pünkt-lich und ausgesprochen hilfsbe-reit. Wir danken ihm für seine regelmäßigen Spenden über all die Jahre!“ (Pm)

Menschen

Chefarzt Dr. Henk Garritsen (rechts) und Mitarbeiter des Blutspende-dienst Bastian Heuer freuen sich gemeinsam mit Spender Ekkehard Mamat über die 200ste Spende.

Preis für Manuela LindgrenGroße Ehre für Manuela Lind-gren: Auf der 10. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie, eigentlich ein Fachkongress für Ärztinnen und Ärzte, hat Ende 2018 erstmals eine Fachpflegekraft einen der begehrten Posterpreise gewon-nen. Manuela Lindgren, die zu den nur vier Pflegefachkräften gehört, die in der Fachgesell-schaft Mitglied sind, überzeugte die Fachjury mit einer Pilotstudie zur Bauchfelldialyse, einem von zwei möglichen Methoden das Blut von Giftstoffen zu befreien, wenn die Nieren versagen. Lind-grens Poster ist eines von 14, die unter 327 eingereichten wissen-schaftlichen Arbeiten ausge-zeichnet wurden. (Pm)

Pflegedirektor Ulrich Heller und die stellvertretende Pflegedirektorin Birgit Walther (links) gratulierten Manuela Lindgren zu ihrer Aus-zeichnung.

25-jähriges Dienstjubiläum

In S1:Sabine Wolters am 1. Dezember 2018Christoph Bobrowski am 1. April 2019

In S2:Christine Lindner am 10. Januar 2019Lidia Mähler am 1. Februar 2019Barbara Kidala am 18. März 2019

In S3:Helma Keen am 1. Dezember 2018

In GF:Martin Steinheuer am 14. Februar 2019

40-jähriges Dienstjubiläum

In S1:Monika Zeugner am 1. April 2019

In S2:Rosa Cassens am 1. April 2019

In S3:Brigitte Arlt am 15. Februar 2019Gabriele Sell-Gummert am 1. April 2019

In GF:Bernd Kopitzke-Roß am 1. April 2019

ImpressumHerausgeber:Dr. Andreas Goepfert, GeschäftsführerStädtisches KlinikumBraunschweig gGmbHFreisestr. 9/10,38118 Braunschweig

Chefredaktion:Kommunikation und MedienStädtisches Klinikum Braunschweig gGmbH, Michael Siano (Si),Tel. (0531) 595-1605, Fax: [email protected]

Fotonachweis:Peter Sierigk (Seite 1-12), Jörg Scheibe (Seite 1-2, 6, 9-12), Arge HENN C.F. MØLLER (Seite 3), Decker Architekten & Ingenieure (Seite 4), Evangelische Stiftung Neuerkerode (Seite 4)

Mitarbeit an dieser Ausgabe:Thu Trang Tran (Tr)Henning Thobaben (Th)

Redaktionsgruppe:Dr. Thomas Bartkiewicz,Prof. Dr. Martina Becker-Schiebe,Markus Dzierza, Dagmar Giebel,Nadine Grobler, Ralf Helbig,Silke Todtenhaupt, Dr. Tobias Weiland

Herstellung und Druck:Sigert GmbHDruck- und MedienhausEkbertstraße 1438122 BraunschweigTel. (0531) 80929-25

Auflage:6.000

Jubiläen

Page 12: Klinikum Aktuell - Ausgabe Nr. 45-opt02 · Das aktuelle Projekt umfasst mit dem „Neubau Ost“ und dem „Neubau Süd“ die ersten beiden Bauabschnitte. Mit der Inbe- triebnahme

klinikum aktuell | April 2019 Seite 12

Pinnwand

Klinikum beim FirmenlaufDer 11. Hygia Firmenlauf Braun-

schweig findet am Mittwoch,

21. August 2019, statt – und das

Klinikum Braunschweig ist wieder

mit einem eigenen Team dabei! Der

Ort der Veranstaltung wird wieder

vor der sportlichen und traditio-

nellen Kulisse am Eintracht-Stadi-

on sein. Der Startschuss zum Lauf

erfolgt um 19 Uhr. Anmeldungen

sind möglich per E-Mail an Andreas Schneider-

Adamek: a.schneider-adamek@

klinikum-braunschweig.de. Bitte

achten Sie auf vollständige Kon-

taktdaten. Bei Erstanmeldung

die T-Shirt-Größe und gegebe-

nenfalls eine Sonderwertungs-

kategorie, zum Beispiel

„Schnellste/r Chef/in oder Azu-

bi“, angeben. (Pm)

21. August 2019, statt – und das

Klinikum Braunschweig ist wieder

mit einem eigenen Team dabei! Der

Ort der Veranstaltung wird wieder

Wie bereits in den Jahren zuvor, trat das Klinikum Braunschweig auch 2018 mit einem hoch motivierten Laufteam an.

Pro und contra PflegekammerAuf Einladung des Klinikums Braunschweig haben Pflegefachkräfte

im Februar über die Pflegekammer diskutiert. Während einer Podi-

umsrunde mit Nora Wehrstedt (Vizepräsidentin der Pflegekammer

Niedersachsen), Blanka Rieper (Öffentlichkeitsarbeit der Pflegekam-

mer), Nancy Conrad (Gesundheits- und Krankenpflegerin im Klinikum)

und Henning Pichlak-Simon (Kammermitglied und Gesundheits- und

Krankenpfleger) konnten die Besucher ihre Fragen stellen.

Nach der Begrüßung durch Pflegedirektor Ulrich Heller berichtete Mode-

rator Thomas Hanhus (Gesundheits- und Krankenpfleger im Klinikum)

kurz über die Entstehung der Kammer. Die Fragen und kritischen Äuße-

rungen aus dem Publikum wurden von den Podiumsmitgliedern sachlich

und ausführlich beantwortet. Den Kammermitgliedern und Nancy Conrad

gelang es aufzuzeigen, was die Kammer bereits alles geleistet hat und wel-

che Bedeutung die Kammer noch haben wird. Besucher der Veranstaltung

waren Pflegekräfte aus dem Klinikum Braunschweig, dem Herzogin-Elisa-

beth-Hospital, dem Marienstift sowie dem Klinikum Wolfenbüttel. (Pm)

„Klinikum informativ - Eine Vortragsreihe für Interessierte“Das Städtische Klinikum lädt regelmäßig, jeweils um 18:00 Uhr, zu Vorträgen in das Haus der Wissenschaft, Pockelsstraße 11, ein:

7. Mai 2019Die Hals-, Nasen- und Ohrenklinik stellt sogenannte Zungenschrittmacher vorReferenten: werden noch bekanntgegeben, bitte achten Sie auf Hinweise in der Tagespresse

20. Mai 2019ist ein Vortrag der Abteilung für Plastische, Ästhetische und Handchirurgie geplantReferenten: werden zusammen mit dem Thema noch bekanntgegeben, bitte achten Sie auf Hinweise in der Tagespresse

Termine

(Fortsetzung von Seite 6) Das resultierende Bild heißt Angiogramm. Angiographische Interventionen werden am häufigsten vorgenommen, um einge-engte Gefäße zu erweitern bzw. verschlossene Gefä-ße wieder zu eröffnen. So lässt sich in geeigneten Fällen sogar bei einem Schlaganfall das verursa-chende Gerinnsel aus der Hirnschlagader absaugen. Auch bei cerebralen Aneurysmablutungen kann ge-holfen werden. Das sind Blutgefäße mit Ausstül-pungen der Gefäßwand, die platzen können. In Zu-sammenarbeit mit der Neurologie und der

Neurochirurgie werden diese Gefäßschwachpunkte mittels Coiling behandelt. Coiling bedeutet: Über ei-nen Katheter wird die Ausstülpung mittels kleiner Platinspiralen zugestopft. Onkologische Verfahren wie Mamabiopsien oder die Transarterielle Chemo-Embolisation (TACE) komplettieren das Behand-lungsspektrum des Instituts. Für solche Eingriffe betreibt das Institut eine eigene Ambulanz. „All die-se Therapien sind aus einem modernen klinischen Alltag nicht mehr wegzudenken“, betont Prof. Wig-germann. (Pm/Si)

Pro und contra Pflegekammer

mer), Nancy Conrad (Gesundheits- und Krankenpflegerin im Klinikum)

und Henning Pichlak-Simon (Kammermitglied und Gesundheits- und

Nach der Begrüßung durch Pflegedirektor Ulrich Heller berichtete Mode-

rator Thomas Hanhus (Gesundheits- und Krankenpfleger im Klinikum)

kurz über die Entstehung der Kammer. Die Fragen und kritischen Äuße-

rungen aus dem Publikum wurden von den Podiumsmitgliedern sachlich

und ausführlich beantwortet. Den Kammermitgliedern und Nancy Conrad

gelang es aufzuzeigen, was die Kammer bereits alles geleistet hat und wel-

che Bedeutung die Kammer noch haben wird. Besucher der Veranstaltung

waren Pflegekräfte aus dem Klinikum Braunschweig, dem Herzogin-Elisa-(Pm)

Standen dem Publikum Rede und Antwort (von links): Nancy

Conrad, Blanka Rieper, Nora Wehrstedt, Thomas Hanhus,

Svenja Tagge, Ulrich Heller und Henning Pichlak-Simon.

Klinikum beim Firmenlauf

Weihnachtsessen für ObdachloseAls Vorspeise gab es eine Kürbiscremesuppe mit Petersilie und Baguette. Im Haupt-gang folgten zarter Rinderbraten in Preiselbeer-Zimt-Soße und Kartoffelknödel, Speckrosenkohl sowie Apfelrotkraut. Als Nachspeise rundeten Lebkuchenmousse mit Vanillesoße sowie Panna Cotta mit Fruchtsoße das kulinarische Erlebnis ab. Viele strahlende Gesichter gab es Heiligabend im Spiegelzelt zu sehen. Klinikum-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter hatten in der Adventszeit wieder Essenmarken in den Speisesälen gespendet. Mit dem Erlös wurde etwa 150 bedürftigen Perso-nen im Spiegelzelt an der Martinikirche ein Festmahl kredenzt, zubereitet vom Küchenteam des Klinikums um Küchenchef Raphael Picht. Organisiert wird die Aktion alle Jahre wieder von Parvin Hemmecke-Otte. (Pm)

Schirmherr Oberbürgermeister Ulrich Markurth reichte die leckere Kürbis-cremesuppe, die ihm Organisatorin Parvin Hemmecke-Otte eingoss, sogleich weiter. Klinikum-Küchenchef Raphael Picht freute sich, dass es allen schmeckte.

Als Vorspeise gab es eine Kürbiscremesuppe mit Petersilie und Baguette. Im HauptAls Vorspeise gab es eine Kürbiscremesuppe mit Petersilie und Baguette. Im Haupt

Klinikporträt