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Körper und Wissen Hans Joas: Kreatives Handeln

Körper und Wissen Hans Joas: Kreatives Handeln. Rationale Handlungstheorien - Fähigkeit zu zielgerichtetem Handeln - Autonomie gegenüber Mitmenschen und

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Körper und Wissen

Hans Joas: Kreatives Handeln

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Rationale Handlungstheorien

- Fähigkeit zu zielgerichtetem Handeln- Autonomie gegenüber Mitmenschen und Umwelt- Körperbeherrschung

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Kritik

1. Intentionalität als selbstreflexive Steuerung menschlichen Verhaltens (John Dewey)

- Unterscheidung zwischen Zielen und Ergebnissen- Reziprozität von Mittel und Ziel- Ends in view (Ziele nicht vorschwebende Zukunftszustände,

sondern Pläne, die das gegenwärtige Handeln strukturieren)

- Bewusstwerdung vorreflexiver Strebungen und Gerichtetheiten

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Kritik

2. Missachtung der biologischen Voraussetzungen des Handelns

3. Ausblendung der Entwicklung des Körperschemas

4. Einbettung jedes individuellen Handelns in soziales Handeln

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Wunsch und Zweck

Zwecksetzung erfordert ein Bewusstsein von- der Unabhängigkeit der Wirklichkeit von eigenen Wünschen- der Möglichkeit, durch realitätsgerechtes Handeln Wirklichkeit

verändern zu können

-> Fähigkeit, innere und äußere Wirklichkeit zu trennen und zugleich aufeinander beziehen zu können, einen Ausgleich zwischen phantasieloser Anpassung und reinen Tagträumen herzustellen

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Innere und äußere Wirklichkeit

Theorie der Übergangsobjekte und des kindlichen Spiels (Donald W. Winnicott):

- Erlebnismäßige Ungeschiedenheit von Ich und Welt beim Säugling

- Erleben der Wunschbefriedigung als magisches Wirkungsverhältnis -> Illusion einer beherrschbaren Welt

- Durch Bildung von Übergangsobjekten und kindliches Spiel zur Anerkennung der äußeren Realität

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Geist und Körper

George H. Mead:- Schon in der Ungeschiedenheit von Ich und Welt Einbindung

des Organismus in eine Struktur sozialer Interaktionen- Trennung von innerer und äußerer Wirklichkeit in eins mit der

Unterscheidung von Geist und Körper- Der Körper als Objekt- Keine unmittelbare Gegebenheit des Körpers -> nur über ein

über soziale Interaktionen konstruiertes Körperschema

(präverbal erworbene Körpererfahrung)

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Biologische Voraussetzungen des Handelns

- Philosophische Anthropologie (Arnold Gehlen): „Weltoffenheit“ -> Instinktreduktion als Zwang und Chance zur Herausbildung neuer überlegener Fähigkeiten

- Ethologie (Konrad Lorenz):

a) Erfahrungsabhängige Modifikation angeborener Auslösemechanismen bei Mensch und höher entwickelten Tieren

b) Mechanismus der „kognitiven Bedürfnisprojektion“ als spezifisch für das menschliche Bedürftigkeitsniveau

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Intentionalität als selbstreflexive Verhaltenssteuerung

- Bildung sekundärer Bedürfnisse und Antriebe

- Funktionen des Selbst: a) Zuschreibungs-Ich: Bezugspunkt aller

Wahrnehmungen, Gedanken, Vorstellungen, Erinnerungen, Gefühle

b) Handlungs-Ich: Bezugspunkt aller Intentionen, Absichten und der Handlungsfähigkeit

c) Legitimations-Ich: Rechtfertigung der eigenen Handlungen vor sich selbst und der Mitwelt

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Intentionalität als selbstreflexive Verhaltenssteuerung

Kognitive Bedürfnisprojektion Selbst Handeln Handeln

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Intentionalität als selbstreflexive Verhaltenssteuerung

Identitätskonstruktion als dialektischer Prozess

Kognitive Bedürfnisprojektion Selbst Handeln Handeln

Kognitive Bedürfnisprojektion*Handeln

Selbst*