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Kofi Annan, Jahresbericht des Generalsekretärs der UNO – Teil 1 „Auf dem Gebiet des Friedens und der Sicherheit war es zweifellos ein schweres Jahr für die Vereinten Nationen. Der Krieg in Irak hat das Prinzip der kollektiven Sicherheit und die Widerstandskraft der Organisation auf eine schwere Probe gestellt. Selten zuvor in der achtundfünfzigjährigen Geschichte der Vereinten Nationen wurden so pessimistische Prognosen über ihre Zukunft gestellt. Die Vereinten Nationen werden daraus gestärkt hervorgehen, wenn wir nüchtern analysieren, was geschehen ist, danach überlegen, welche Art von Organisation wir in Zukunft haben wollen, und schließlich darangehen, die

Kofi Annan, Jahresbericht des Generalsekretärs der UNO – Teil 1

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Kofi Annan, Jahresbericht des Generalsekretärs der UNO – Teil 1 - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Kofi Annan, Jahresbericht des Generalsekretärs der UNO  – Teil 1

Kofi Annan, Jahresbericht des Generalsekretärs der UNO – Teil 1

„Auf dem Gebiet des Friedens und der Sicherheit war es zweifellos ein schweres Jahr für die Vereinten Nationen. Der Krieg in Irak hat das Prinzip der kollektiven Sicherheit und die Widerstandskraft der Organisation auf eine schwere Probe gestellt. Selten zuvor in der achtundfünfzigjährigen Geschichte der Vereinten Nationen wurden so pessimistische Prognosen über ihre Zukunft gestellt. Die Vereinten Nationen werden daraus gestärkt hervorgehen, wenn wir nüchtern analysieren, was geschehen ist, danach überlegen, welche Art von Organisation wir in Zukunft haben wollen, und schließlich darangehen, die notwendigen Veränderungen vorzunehmen.“

Page 2: Kofi Annan, Jahresbericht des Generalsekretärs der UNO  – Teil 1

Kofi Annan, Jahresbericht des Generalsekretärs der UNO – Teil 2

 „Die Vereinten Nationen sind kein Selbstzweck, sondern ein Instrument, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Ihre Stärke und ihre Wirksamkeit hängen von der aktiven Unterstützung ihrer Mitgliedstaaten und deren Politiken ab. Darüber hinaus erfordert die Erreichung der Ziele der Organisation einen gemeinsamen Konsens darüber, welches ihre grundlegenden Ziele darstellen. Das heißt nicht, dass die Mitgliedstaaten in allen Fragen übereinstimmen müssen, sondern vielmehr, dass sie bereit sein sollten, sich der Vereinten Nationen zu bedienen, um gemeinsame Ziele zu erreichen und unterschiedliche nationalen Interessen zu berücksichtigen. Bei der Bestimmung dieser nationalen Interessen sollten sie dem Wert und der Bedeutung einer gerechten und stabilen Weltordnung das gebührende Gewicht geben.“

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Kofi Annan, Jahresbericht des Generalsekretärs der UNO – Teil 3

 „In der Geschichte der Menschheit ist ein Jahr nur ein flüchtiger Augenblick. Ein abschließendes Urteil über viele der Tätigkeiten der Vereinten Nationen wird noch auf lange Zeit hin nicht abgegeben werden können. Dennoch ist es klar, dass die Organisation auf positive und praktische Weise zur internationalen Stabilität und zum Fortschritt beiträgt und dass sie im Leben vieler Menschen überall auf der Welt eine echte Verbesserung bewirkt.

Die Tätigkeitsbilanz der Vereinten Nationen hat gezeigt, dass das System äußerst flexibel ist. Die Organisation darf ihre Fähigkeit, sich an neue Herausforderungen und Weltlagen anzupassen, nicht verlieren und muss gleichzeitig den Zielen und Grundsätzen der Charta treu bleiben.

Trotz ihrer Unvollkommenheit verkörpern die Vereinten Nationen noch immer die Hoffnung der Völker der Welt auf eine friedliche und gerechte Welt. Der hier gegebene Überblick über die Tätigkeit der Vereinten Nationen während des vergangenen Jahres soll das Verständnis für die Rolle vertiefen, welche die Vereinten Nationen insbesondere als wirksames Instrument der internationalen Zusammenarbeit in den Weltangelegenheiten spielen.“

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Amitai Etzioni, Criticizing the U.S. empire is not enough, IHT 13.11.2003 – Teil 1

„Not that the American empire is collapsing around our ears, it is the turn of those who favored a multipolar world – and one in which the United Nations plays a key role – to show that they can do better.

Although no one in Washington hat noticed it yet, the days of the American empire are numbered. The notion that one can govern the world by military might has found its limit.“

„Those who opposed the invasion of Iray should not gloat. Rubbing the nose of a superpower in the mess it created could push the empire to one last hurrah, to show what it can do, with results that all would regret. Indeed, now is their turn to show how a less unipolar and a more UN-driven world might work.

Here are the key missions for the ‚post-empire’ world:

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Continue collaboration with the United States in the war against terrorism, which was from the beginning multilateral and UN-endorsed;

Actively encourage Iran and North Korea, by use of incentives and, if need by, economic sanctions, to agree to a stronger UN role in their countries, to counter proliferation;

Participate, under UN auspicies, in limited nation-building in Iraq and Afghanistan, focusing on pacification, while insisting on the early withdrawal of all foreign powers, espacially from Iraq;

Form stronger ‚standby’ regional forces, beginning in Africa, able to expeditiously stopp genocides and civil wars before they unfold, backed up by big powers. Above all, these regional forces must be professionalized so that they themselves will cease to engage in large-scale criminal activities, such as drug dealing and rape. These humanitarian interventions are essential for the credibility of the new global order. Those who believe that everything can be fixed by negotiations should acknowlegde that in situations such as we have recently seen in Liberia, the Democratic Republic of the Kongo and Ivory Coast, and before that in Rwanda and East Timor, force must be applied;

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Honor commitments to increase contributions to the fight against AIDS, malaria and tuberculosis, and enhance economic development in the have-not countries, espacially by lowering trade barriers;

Take advantage of the opportunity to gradually restructure the United Nations, beginning by adjusting the composition of the Security Council to reflect the power realities of the emerging multipolar world. The UN Commission on Human Rights, which undermines the UN´s credibility by including many nations that do not know of human rights, ought to be reconstituted.

There is a season for everything. There was a time to criticize the American empire. For those who argue that they know better, the time has come to prove it.“

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HIIK (Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung)

Konfliktbarometer 2002 – abrufbar unter www.hiik.de

•Definition des Begriffs „Konflikt“:

•„Konflikte sind Interessensgegensätze (Positionsdifferenzen) um nationale Werte (Unabhängigkeit, Selbstbestimmung, Grenzen, Territorien, etc.) von einiger Dauer und Reichweite zwischen mindestens zwei Parteien (Staaten, Staatengruppen, Organisationen, organisierte Gruppen), die entschlossen sind, sie zu ihren Gunsten zu entscheiden. Dabei muß auf mindestens einer Seite die organisierte Staatsmacht involviert sein.

•Unterscheidung der Konflikte nach Intensität:

•a) latente Konflikte, b) Krise GEWALTFREI

•c) Ernste Krise, d) Krieg GEWALTSAM

Page 9: Kofi Annan, Jahresbericht des Generalsekretärs der UNO  – Teil 1

UPPSALA UNIVERSITY UND OSLO:

Gleditsch N.P./Wallensteen P./Eriksson M./Sollenberg M./Strand H. (2002), Armed Conflict 1946-2001: A New Dataset, in: Journal of Peace Research, vo. 39, no. 5, pp. 615-637

• „Minor Armed conflict“ (mindestens 25 „battle-related“ Opfer pro Jahr und weniger als 1000 Tote im gesamten Verlauf des Konflikts)

•  „Intermediate Armed Conflict“ (mindestens 25 aber weniger als 1000 Tote innerhalb eines Jahres)

•  „War“ (mindestens 1000 Tote innerhalb eines Jahres)

• “Major Armed Conflicts” includes the two most severe levels of conflict, i.e. intermediate armed conflict and war.

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Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung (AKUF)

KRIEGSTYPEN

A = Antiregime-Kriege, in denen um den Sturz der Regierenden oder um die Veränderung oder den Erhalt des politischen Systems oder gar der Gesellschaftsordnung gekämpft wird.

B = Autonomie- und Sezessionskriege, in denen um größere regionale Autonomie innerhalb des Staatsverbandes oder Sezession vom Staatsverband gekämpft wird

C = zwischenstaatliche Kriege.

D = Dekolonisationskriege, in denen um die Befreiung von Kolonialherrschaft gekämpft wird.

E = sonstige Kriege

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NEUE KRIEGE

ENSTAATLICHUNG DES KRIEGES

DIFFUSION DER GEWALT bzw. PRIVATISIERUNG DER GEWALT

ASYMMETRISIERUNG DER KRIEGE

GEWANDELTE FINANZIERUNGSQUELLEN – ÖKONOMIE DER KRIEGE

NEUE PHÄNOMENE wie z.B. Warlords, Kindersoldaten, Einsatz von Vergewaltigungen von Frauen, „Ethnische Säuberungen“, starke Bedeutung von sogenannten „Small Arms“

MEDIATISIERUNG DER KRIEGE („CNN-EFFEKT“)

VERHÄLTNIS: Kombattanten – zivile Opfer

Page 12: Kofi Annan, Jahresbericht des Generalsekretärs der UNO  – Teil 1

HIDEMI SUGANAMI,

On the Causes of War, Oxford 1996

Kriege wie Krankheit – viele Erscheinungsformen

Viele Wege zum Krieg

Korrelation ist nicht Verursachung

Strukturierte Erklärung

Einzigartigkeit von Kriegen ermöglicht Perspektive der Verallgemeinerungen („Familienähnlichkeiten“)

Page 13: Kofi Annan, Jahresbericht des Generalsekretärs der UNO  – Teil 1

HIDEMI SUGANAMI

„The key point here is rather that war – like illness or ‚crime‘ being an ordinary-language term, need not itself be causally unified category. Two instances of war may be like two cases of ‚stomach pain‘, perhaps outwardly similar but causally distinct, like ‚ulcer‘ and ‚cancer‘. To suppose the contrary may well be methodologically unwise.“

„War is a multi-causal phenomenon not only in the oft-noted sense that a variety of factors contribute to the making of a war, but also in the less obvious sense that there are multifarious causal paths to the outbreak of war.“

Page 14: Kofi Annan, Jahresbericht des Generalsekretärs der UNO  – Teil 1

HIDEMI SUGANAMI

„Our resoning, either requires, or is equivalent to, answering the question‚ how did this particular war come about?‘ This is our question. In answering this form of question, an intelligibly structured narrative must be presented. Constituent units of such narratives were identified, which we found to fall into the following four categories: backgrounds, chance coincidences, mechanisms, and human actions.“

„Further, the contention that each war is unique, though correct, is not in fact incompatible with an attempt to identify, at a certain level of abstraction, some similarities among the origins of different wars.“

Page 15: Kofi Annan, Jahresbericht des Generalsekretärs der UNO  – Teil 1

I KonfliktformErste Dimension: ENDOGEN vs. EXOGEN

Zweite Dimension: ZWISCHENSTAATLICH vs. INNERSTAATLICH

Dritte Dimension: OFFENSIV (Aggression) vs. DEFENSIV (Verteidigung vor Aggressor)

Vierte Dimension: Bürgerkrieg Anti-Regime-Kriege

Innerstaatliche Machtkämpfe

Separationskriege

Sezessionskriege

Ethnischer Konflikt

Ideologischer Konflikt

Militärische Intervention

 

Page 16: Kofi Annan, Jahresbericht des Generalsekretärs der UNO  – Teil 1

II Verursachungsfaktoren

 Erste Dimension: INTERNE vs. EXTERNE FAKTOREN

Zweite Dimension: HISTORISCHE

WIRTSCHAFTLICHE

IDEOLOGISCHE

ETHNISCHE

SOZIALE

Dritte Dimension: PRIMÄR

SEKUNDÄR

TERTIÄR