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Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

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Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

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2Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Informationswissenschaft im FB Informatik und Informationswissenschaft

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3Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch - Potenziale von Geschäftsmodellen im Open-

Access-Paradigma gerade auch für Verlage

Bern – Berner Rathaus 28. Oktober 2008

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Rainer KuhlenGerman UNESCO Chair in Communications

Fachbereich Informatik und Informationswissenschaft Universität Konstanz - Deutschland

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4Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Regulierungsformen des Umgangs mit Wissen und Information

Inhalt

Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten

Informationsökonomische Verwertung – Verknappung von Information

Open Access – Modellüberlegenheit, aber …

Schlussfolgerungen - Perspektiven

Alternativen

(Wissenschafts)politische Unterstützung von Open Access

Open Access – Dienste/Leistungen

Embargos oder Eine einfache Veränderung des Urhebervertragsrecht

Wem gehört Wissen? Wem gehört Information?

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5Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Von den zwei Informations-/ Publikations-

märken

Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten

Wem gehört Wissen? Wem gehört Infomation?

Open Access – Modellüberlegenheit, aber …

Schlussfolgerungen - Perspektiven

Alternativen

(Wissenschafts)politische Unterstützung von Open Access

Open Access – Dienste/Leistungen

Informationsökonomische Verwertung – Verknappung von Information

Embargos oder: Eine einfache Veränderung des Urhebervertragsrecht

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6Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

proprietäre kommerzielle Verwertungsmärkte

öffentliche freie Austauschmärkte

Handel mit Waren

Objekte

Teile des Commons

Objekte

reklamiert als

Private Eigentumsrechte

verbleibt als

Eigentum im Commons

Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten

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7Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Private Eigentumsrechte Eigentum im Commons

exklusiver kommerzieller Nutzungsrechte

mit der Konsequenz

Entschädigung an die Öffentlichkeit

undmit der Konsequenz

der vielfältigen Verknappung

und

Möglichkeit der Entwicklung

freie Nutzung einfache kommerzielle

Nutzungsrechte

mit der Konsequenz

Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten

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Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Commons

Wem gehört Wissen?

Wem Information?

Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten

Commons - Wem gehört Wissen? Wem gehört Infomation?

Open Access – Modellüberlegenheit, aber …

Schlussfolgerungen - Perspektiven

Alternativen

(Wissenschafts)politische Unterstützung von Open Access

Open Access – Dienste/Leistungen

Informationsökonomische Verwertung – Verknappung von Information

Embargos oder: Eine einfache Veränderung des Urhebervertragsrecht

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9Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Wem gehört Wissen?

Wissen (Ideen, Fakten, Theorien, …) ist frei und frei verfügbar.

Wissen kann niemandem gehören, ebenso wenig wie die Luft

niemandem gehören kann.

Wissen, in der klassischen Formulierung von Thomas Jefferson,

eignet sich nicht für Eigentum.

Verfügbar ist Wissen allerdings nur dann, wenn man Zugriff auf

die Wissen repräsentierenden Informationsprodukte hat.

Wissen ein Commons, ein Allmende-Gut

Die Frage lautet also: Wem gehört Information?

Kann man Rechte am Commons haben?

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10Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Wem gehört Wissen? Wem gehört Information?

Commons

LuftWasserfossile Brennstoffeder öffentliche RaumWissen….

ist unveräußerliches öffentliches Eigentum

private Rechte zu Nutzung des Commons

aber

aber nur

über Kompensationsleistungen zugunsten der Allgemeinheit

bislang weitgehend private Aneignung der Rechte über

Verträge ohne Kompensationwelche G/O-Modelle mit Kompensation?

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Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Informations-ökonomische Verwertung –

Verknappung von Information

Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten

Commons - Wem gehört Wissen? Wem gehört Infomation?

Open Access – Modellüberlegenheit, aber …

Schlussfolgerungen - Perspektiven

Alternativen

(Wissenschafts)politische Unterstützung von Open Access

Open Access – Dienste/Leistungen

Informationsökonomische Verwertung – Verknappung von Information

Embargos oder: Eine einfache Veränderung des Urhebervertragsrecht

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Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

über Steuergelder

finanziert

sekundärer Retailmarkt

über Steuergelder

finanziert

primärer Verlaufsmarkt: Bibliotheken

über Steuergelder

finanziert

12

In Anlehnung an: Open Access - die Revolution im wissenschaftlichen Publizieren? Vortrag von Dr. Rafael Ball im Rahmen des FZJ-Kolloquiums am 30. April 2003http://www.fz-juelich.de/zb/datapool/page/534/Vortrag%20Open%20Access.pdf

Klassisches Verwertungsmodell der Wissenschaftsverlage

Autor/Urheber in Bildung und Wissenschaft

über Steuergelder

finanziert

nutzt personelle und technische

Infrastruktur

über Steuergelder

finanziert

stellt Wissen in

Werken dar

Stellt Werke i.d.R. kostenlos den Verlagen

bereit

über Steuergelder

finanziert

zahlt für Publi-kation oft

Druckzuschüsse

Commonsöffentlich finanziert

privat angeeignet

über Steuergelder

finanziert

Peer Review durch

Wissenschaftler

tritt i.d.R. alle Verwertungs-

rechte den Verlagen ab b

Werke werden von Verlagen auf-

bereitet und öffentlich zugäng-

lich gemacht

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Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Der weltweit operierende Konzern

mit 36.000 Beschäftigten steigerte seinen Umsatz 2005

um 7 % auf 7,54 Milliarden €, den

Gewinn vor Steuern um 9 % auf 1,02

Milliarden € und die Kapitalverzinsung pro

Aktie um 11 %.

Informationsökonomisches – Verknappung, Verwertung

Gewinn nach Steuern zwischen 20 und 30%

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14Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Marktversagen

Rigoroses Ausnutzen der

Monopol-situationen

Monopole der Anbieter

und der Produkte

vor allem bezüglich der Transaktionskosten

der technologischen und methodischen Innovationen

vor allem der Geschäfts- und Organisationsmodelle

Verknappung

Preispolitik Technik (DRM)

Umwandlung des Urheberrechts in ein

Verwerterrecht

Unzureichendes Aus-nutzen der Potenziale der

IKT

IKT= Informations- und Kommunikationstechnologien

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15Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Übertragung der Verwertungsrechte – Einräumung von Nutzungsrechten

Dem bisherigen G/O-Modell liegt zugrunde, dass die Verwertungsrechte der Urheber per Vertrag den Vertretern der

Kultur-/Informationswirtschaft (nun als Nutzungsrechte) überlassen werden.

Können/dürfen durch die Überlassung von Nutzungsrechten

Eigentumsrechte an einem Commons entstehen?

Mit dem Anspruch exklusiver Nutzung – d.h. dem Recht,

andere von der Nutzung auszuschließen das ist ein

klassisches

Eigentumsrecht.

aber

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Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

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Rechte der Urheber an elektronischen Publikationen werden mit Blick auf die Verwertung zu (exklusiven) Rechten der

Verwerter

Transformation der Rechte? Exklsuiv? Nein

Das müsste nicht sein

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17Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Embargos oder:Eine einfache

Veränderung im Urhebervertrags-

recht

Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten

Commons - Wem gehört Wissen? Wem gehört Infomation?

Open Access – Modellüberlegenheit, aber …

Schlussfolgerungen - Perspektiven

Alternativen

(Wissenschafts)politische Unterstützung von Open Access

Open Access – Dienste/Leistungen

Informationsökonomische Verwertung – Verknappung von Information

Embargos oder: Eine einfache Veränderung des Urhebervertragsrecht

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18Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Einschränkung der Einräumung von Nutzungsrechten über § 38 UrhG (D) - Embargofrist

UrhG § 38 (D) Beiträge zu Sammlungen(1) Gestattet der Urheber die Aufnahme des Werkes in eine periodisch erscheinende Sammlung, so erwirbt der Verleger oder Herausgeber im Zweifel ein ausschließliches Nutzungsrecht zur Vervielfältigung und Verbreitung. Jedoch darf der Urheber das Werk nach Ablauf eines Jahres seit Erscheinen anderweit vervielfältigen und verbreiten, wenn nichts anderes vereinbart ist.

Vorschlag des deutschenBundesrats

Rückgewinnungsrecht (nach spätestens 6 Monaten)

OA-Repository

Das Recht kann nicht mehr (wie bislang üblich) vertraglich ab-bedungen werden

und

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19Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Embargofristen

Embargofrist 6 -12 Monateambivalent in der Verlagswirtschaft:

stillschweigende Duldung (Elsevier)

Widerstand aus dem STM-Bereich(International Association of Scientific, Technical and Medical Publishers – STM)

ähnlich in der internationalen Diskussion

EU - EURAP-Studie 2007NIH jetzt verpflichtendOktober 2007 das LHHS Appropriations Bill - auch auf Druck der Taxpayer Association

derzeit neue Initiative im US-Kongressauf Druck von STM, die NIH-Regelung zurückzunehmen

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20Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Vertrag zwischen Autoren und Verlagen

http://www.carl-abrc.ca/projects/author/EngPubAgree.pdf

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21Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Nur einfache Nutzungsrechte für die Informationswirtschaft

in öffentlichen Umgebungen produziertes Wissen sollten

die Urheber-Verwertungsrechte nur als einfache

Nutzungsrechte an Verlage übergeben werden dürfen

kommerziell

frei

Stand 25.10.2008 5778

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22Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Alternativen

Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten

Commons - Wem gehört Wissen? Wem gehört Infomation?

Open Access – Modellüberlegenheit, aber …

Schlussfolgerungen - Perspektiven

Alternativen

(Wissenschafts)politische Unterstützung von Open Access

Open Access – Dienste/Leistungen

Informationsökonomische Verwertung – Verknappung von Information

Embargos oder: Eine einfache Veränderung des Urhebervertragsrecht

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Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

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Verkauf, Lizenzvon Informations-

objekten

ohne monetäre Kosten für Nutzer

Kommerzielle Verwertung

Freeconomics

Verfahren der Öffentlichmachung von Informationsobjekten

Tausch-börsen

Open access

Informationsobjekte frei

Rendite nur über Mehrwerte, Zusatz-

leistungen oder assoziierte oder Nebenprodukte „Google“- Dienste

Creative Commons

Verknappungsinstrument – Alternativen

WerbungAufbereitung, HypertextifizierungDossiers, SummariesOrganisation des ReviewingOrganisation der institutional repositories

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24Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

(Wissenschafts)poli-tische Unterstützung

von Open Access

Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten

Commons - Wem gehört Wissen? Wem gehört Infomation?

Open Access – Modellüberlegenheit, aber …

Schlussfolgerungen - Perspektiven

Alternativen

(Wissenschafts)politische Unterstützung von Open Access

Open Access – Dienste/Leistungen

Informationsökonomische Verwertung – Verknappung von Information

Embargos oder: Eine einfache Veränderung des Urhebervertragsrecht

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Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

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Open Access – Unterstützung durch OECD

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Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

27

Open Access – Unterstützung durch Kommission EU

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Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

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29Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Open AccessDienste/

Leistungen

Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten

Commons - Wem gehört Wissen? Wem gehört Infomation?

Open Access – Modellüberlegenheit, aber …

Schlussfolgerungen - Perspektiven

Alternativen

(Wissenschafts)politische Unterstützung von Open Access

Open Access – Dienste/Leistungen

Informationsökonomische Verwertung – Verknappung von Information

Embargos oder: Eine einfache Veränderung des Urhebervertragsrecht

Page 29: Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

31Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Alles geht in Richtung Publikationsformen im Open-Access-Paradigma

Modelle im Open-Access-Paradigma

Golden roadPrimärpublikation in speziellen oder hybriden Open-Access-

Zeitschriften

Auch Modell für Verlagswirtschaft?

Erste HinweiseSpringer Open Choice Modellhttp://www.springer.com/open+choice?SGWID=0-40359-0-0-0

Verdichteter HinweisSpringer Science+Business Media vereinbart Oktober 2008 Kauf von BioMed Central Group (www.biomedcentral.com)http://www.fachzeitungen.de/pressemeldungen/springer-erwirbt-biomed-central-group-10610/

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32Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Alles geht in Richtung Publikationsformen im Open-Access-Paradigma

Green roadSekundärpublikation (nach/oder

ohne eine Embargofrist) in Open-Access-Repositories

Auch Modell für Verlagswirtschaft?

Skepsis von Seiten der Verlagswirtschaft - STM – Brussel Declaration http://www.stm-assoc.org/brussels-declaration/

mehr oder weniger geduldet – Praxis Elsevier (aber nicht in der Originalpublikationsversion)

könnte durchgängiges Public-Private-Geschäftsmodell werden

Wirtschaft zuständig für Technik und Bereitstellung – Bibliotheken

für Contentaufbereitung/Matadaten

Modelle im Open-Access-Paradigma

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33Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Schluss-folgerungenPerspektiven

Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten

Commons - Wem gehört Wissen? Wem gehört Infomation?

Open Access – Modellüberlegenheit, aber …

Schlussfolgerungen - Perspektiven

Alternativen

(Wissenschafts)politische Unterstützung von Open Access

Open Access – Dienste/Leistungen

Informationsökonomische Verwertung – Verknappung von Information

Embargos oder: Eine einfache Veränderung des Urhebervertragsrecht

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34Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Auch wissenschaftliche Publikationsmärkte entwickeln sich

zunehmend in Richtung Freeconomics.

Neue Geschäfts- und Organisationsmodelle unter

Anerkennung des Open-Access-Paradigmas sind vonnöten

Schlussfolgerungen Perspekiven

das eigentliche Produkt, die eigentliche Dienstleistungist frei nutzbar

verdient wird mit etwas anderemBeispiel: Google

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35Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Auch wissenschaftliche Publikationsmärkte entwickeln sich

zunehmend in Richtung Freeconomics.

Neue Geschäfts- und Organisationsmodelle unter

Anerkennung des Open-Access-Paradigmas sind vonnöten

Schlussfolgerungen Perspekiven

das eigentliche Produkt, die eigentliche Dienstleistungist frei nutzbar

verdient wird mit etwas anderemBeispiel: Google

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Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

36

Je freizügiger (nachhaltiger) der Umgang mit Wissen und Information jedweder medialer Art gestaltet werden kann

desto höher ist

die Wahrscheinlichkeit, dass auch in der Wirtschaft damit verdient werden kann

der Innovationsgrad der allgemeinen Wirtschaft,

das allgemeine Bildungsniveau

der Inventionsgrad der Wissenschaft,

der Demokratisierungs- und Transparenzgrad des politischen Systems

daher: kein systematischer

Gegensatz zwischen kommerziellen

Verwertungs- und freien

Austauschmärkten

Schlussthesen – zur Diskussion

Page 35: Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

37Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Schlussthese - negativ – zur Diskussion

Gesellschaften, die sich mehr um die Sicherung der

Eigentumsverhältnisse von bestehendem Wissen und

Information kümmern

bzw. um die Sicherung von Verwertungsansprüchen,

als auf die Rahmenbedingungen, die die Produktion von

neuem Wissen begünstigen,

und um die Nachhaltigkeit von Wissen, die zukünftigen

Generationen den Zugriff auf das Wissen unserer Gegenwart

sind in einer ökonomischen, wissenschaftlichen, politischen,

kulturellen und gesellschaftlichen Abwärtsentwicklung.

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38Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Schlussthese - positiv– zur Diskussion

Gesellschaften, die ihre Wissenswirtschaft nach Prinzipien einer

commons-based-economy organisieren

Freie Nutzung von Wissen zugunsten von (individueller, sozialer, wirtschaftlicher) Entwicklung

(intergenerationelle) Nachhaltigkeit – Sicherung des Commons Wissen

globaler Ausgleich zwischen Nord und Süd

Kompensation für private Nutzungsrechte am Commons Wissen

haben ökonomische, wissenschaftlichen politischen kulturelle und

gesellschaftliche Entwicklungsperspektiven

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39Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Folien unter www.kuhlen.name/

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40Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

CC als Möglichkeit,

informationelle Autonomie/

Selbstbestimmung von Autoren

zurückzugewinnen

1

im Rahmen des

Urheberrechts, aber mit

Verzicht auf einige

Verwertungsrechte

2

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41Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Nicht im Vortrag gezeigte Folien

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42Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Open AccessModellüberlegenheit

aber ---

Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten

Commons - Wem gehört Wissen? Wem gehört Infomation?

Open Access – Modellüberlegenheit, aber …

Schlussfolgerungen - Perspektiven

Alternativen

(Wissenschafts)politische Unterstützung von Open Access

Open Access – Dienste/Leistungen

Informationsökonomische Verwertung – Verknappung von Information

Embargos oder: Eine einfache Veränderung des Urhebervertragsrecht

Page 41: Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

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OA - das elektronischen Räumen angemessene Publikations- und

Nutzungsmodell

Senkung von Transaktionskosten

Volkswirtschaftlicher Nutzen durch freie (auch gebührenfreie) Nutzung

Höherer Verbreitungsgrad

Höherer Zitierungsgrad der Arbeiten und höherer Impact-Faktor der OA-Medien

Höhere Publikationswahrscheinlichkeit für jüngere Wissenschaftler

Aber:

Alle Argumente sprechen (theoretisch und objektiv) für Open Access

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Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

44

OA - das elektronischen Räumen angemessene Publikations- und

Nutzungsmodell

Die Argumente sprechen (theoretisch(objektiv) für Open Access

aber

Die objektiven Gründe sind– zumindest noch für eine geraume Zeit –

im Wissenschaftssystem nicht allein entscheidend

Das gegenwärtige kommerzielle Publikationssystem ist ein Hierarchie-,

Reputations- und damit Macht-Sicherungsinstrument für bestehende

(kontraproduktiv gewordene) Wissenschaftsstrukturen.

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Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

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"Die Urheber und Rechteinhaber sichern allen Benutzern unwiderruflich den freien weltweiten Zugang zu

und erteilen ihnen die Erlaubnis, das Werk zu kopieren, zu benutzen, zu übertragen und wiederzugeben (und zwar auch öffentlich), Bearbeitungen davon zu erstellen und zu verbreiten

und dies alles in jedem digitalen Medium und zu jedem verantwortbaren Zweck,

vorausgesetzt die Urheberschaft wird korrekt zum Ausdruck gebracht (die wissenschaftliche Gemeinschaft wird wie bisher die Regeln vorgeben, wie die Urheberschaft korrekt anzugeben ist und was eine verantwortbare Nutzung ist).

Darüber hinaus dürfen zum persönlichen Gebrauch eine kleine Anzahl von Ausdrucken erstellt werden."

Open Access – aus der Berliner Erklärung

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46Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Freeconomics-Modelle einer commons-based economy

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Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

47

Open-Access-Publikationen als Marketing-Instrument für den Anbieter, den

Verlag, insgesamt bzw. für das jeweilige konkrete Informationsobjekte, das frei

gestellt wird, aber ergänzend auch gegen Entgelt kommerziell erworben

werden kann.

Geschäftsmodelle – Paralleles Marketingmodell

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Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

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Kommerzielle Anbieter, Verlage, könnten für Aufbau und Betrieb der

öffentlichen Open-Access-Repositories z.B. der Bibliotheken oder

Fachgesellschaften, per Vertrag zuständig sein

Finanzierung und Betrieb nach einem Public-Private-Partnership Modell

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Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Die Basisinformation wird auch von den kommerziellen Anbietern frei

zur Verfügung gestellt

bzw. wird zeitgleich von nicht-kommerziellen Open-Access-Anbietern

bereitgestellt..

Innovationsmodell - Finanzierung über Mehrwertleistungen kommerzieller Verlage

Die mehrwerterzeugende Aufbereitung führt zu Produkten, die als

Ware wie andere gehandelt werden können.

Page 48: Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

hypertextuelle Verlinkung mit anderen Ressourcen (so wie jetzt schon bei CrossRef),

vertikale Kompilation thematisch zusammengehöriger Wissensobjekte bzw.

(zeit)horizontale Kompilation von Wissensobjekten über einen definierten Zeithorizont (vgl. den traditionellen State-of-the-Art-

Berichten)

Es sollten aber auch innovative Mehrwerte, komparativ gegenüber

der Bereitstellung der Basisinformation, wie z.B.

Innovationsmodell - Finanzierung über Mehrwertleistungen kommerzieller Verlage

Page 49: Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch – Bern 28.10.2008

Wem gehört Wissen? Wissensökonomie und Wissensökologie 24.10.08

51

Kommerzielle Anbieter, Verlage, für Aufbau und Betrieb der

öffentlichen Open-Access-Repositories, z.B. der Bibliotheken oder

Fachgesellschaften, per Vertrag zuständig

Finanzierung und Betrieb nach einem Public-Private-Partnership Modell

Öffentliche Institutionen (Bibliotheken) zahlen den Verlagen die

Kosten für die Produktion von Primärpublikationen (in erster Linie

Zeitschriften)

die Öffentlichkeit trägt die Kosten