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Kompetenz

Kompetenz. Die „klassischen“ vier Kompetenzbereiche Fachkompetenz Methodenkompetenz Sozialkompetenz Persönlichkeitskompetenz Weitere Kompetenzbereiche

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Kompetenz

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Kompetenz

Die „klassischen“ vier Kompetenzbereiche• Fachkompetenz• Methodenkompetenz• Sozialkompetenz• Persönlichkeitskompetenz

Weitere Kompetenzbereiche5. Schlüsselqualifikation(en)6. Lernkompetenz7. Selbstkompetenz8. Konzeptionelle Kompetenz9. Interkulturelle Kompetenz

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Kompetenz

Definition:Kompetenz = Wissen + Erfahrung + Einstellungen

Kompetenz basiert immer auf Wissen (bzw. erworbenenFertigkeiten), umfasst aber zusätzlich alles, was Voraus-setzung für die sichere Anwendung des Wissens ist und invielen Fällen nicht ausdrücklich formuliert, weil alsselbstverständlich unterstellt wird.

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Kompetenz

1. Fachkompetenz• Fachbezogenes und fachübergreifendes Wissen besitzen• Die Fähigkeit, erworbenes Wissen zu verknüpfen, zu

vertiefen, kritisch zu prüfen sowie in Handlungs-zusammenhängen anzuwenden. Zusammengefasst: • (Vor-) Bildung • Fachkenntnisse • Berufserfahrung

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Kompetenz

2. MethodenkompetenzMethodenkompetenz ist die Befähigung, Fachwissen zubeschaffen und zu verwerten und allgemein mit Problemenumzugehen. Methodenkompetenz ist die Vorraussetzungdafür, Fachkompetenz aufzubauen und erfolgreich zunutzen. Im einzelnen versteht man darunter z.B.:

• Die Fähigkeit, Informationen zu beschaffen, zu strukturieren, zu bearbeiten, aufzubewahren und wieder zu verwenden, sie darzustellen, Ergebnisse von Verarbeitungsprozessen richtig zu interpretieren und in geeigneter Form zu präsentieren.

• Die Fähigkeit zur Anwendung von Problemlösungstechniken• Die Fähigkeit zur Gestaltung von Problemlösungsprozessen, u.a.

Projektmanagement

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Kompetenz

3. Sozialkompetenz• Geschick im sozialen Umgang • Beziehungsverhalten • evtl. Führungskompetenzen

Außerdem gehören dazu: • Kommunikationsfähigkeit • Kooperationsfähigkeit, Teamfähigkeit • Motivationsfähigkeit, Überzeugungsfähigkeit • Konflikt-, Kritikfähigkeit

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Kompetenz

7 Dimensionen zur Beschreibung sozialerKompetenz

• Respekthaltung• Interaktionshaltung• Realistische Selbsteinschätzung• Empathie• Rollenflexibilität• Interaktionsmanagement• Ambiguitätstoleranz*

*Ambiguität = Mehrdeutigkeit

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4. Merkmale der Persönlichkeitskompetenz:• Autonomie (Selbständigkeit und Selbstdisziplin)• Unsicherheitstoleranz• Fähigkeit zur Stressbewältigung• Einsatzbereitschaft• Des weiteren gehören dazu:

• Basisantrieb, Energie • Kreativität, Innovationsfähigkeit • Motivation • Flexibilität • Stabilität, Belastbarkeit • Zivilcourage

• Integrität, Authentizität, Loyalität

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Weitere Unterscheidungen / Kompetenzbereiche5. SchlüsselqualifikationenSchlüsselqualifikationen sind erwerbbare allgemeineFähigkeiten, Einstellungen und Strategien, die bei derLösung von Problemen und beim Erwerb neuerKompetenzen in möglichst vielen Inhaltsbereichen vonNutzen sind. Zu ihnen gehören:

• Erkenntnisinteresse und eigenständiges Lernen, • die Reflexion und Optimierung der eigenen Lernprozesse und

damit die Fähigkeit dazuzulernen, • das Zutrauen in die eigene Selbstwirksamkeit als

Grundeinstellung, • Flexibilität, • Fähigkeit zur Kommunikation und zur Teamarbeit, • kreatives Denken.

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Kompetenz

6. LernkompetenzLernkompetenz ist die Fähigkeit, selbstbestimmt zu lernen.Wichtig hierfür sind Arbeitsmethoden und Techniken, die

dasWeiterlernen aus eigenem Impuls begünstigen und die

Voraus-setzung für selbstgestaltetes Lernen bilden.

Dazu gehören auch zum Beispiel Fähigkeiten wie Auswendiglernen,

Notizen machen, Zusammenfassungen erarbeiten.

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7. Selbstkompetenz• Fähigkeit, die eigene Identität zu erarbeiten, zu

erproben und zu bewahren. • Fähigkeit, mit eigenen Wünschen, Bedürfnissen,

Stärken und Schwächen, Misserfolgen und inneren Konflikten umzugehen,

• das eigene Denken, Fühlen und Handeln zu reflektieren,

• Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft zu stimulieren.

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8. Konzeptionelle KompetenzDie Fähigkeit, konzeptionell zu denken und diese

Konzeptionenauch anderen zu vermitteln.

9. Interkulturelle Kompetenz• Interkulturelle Sensibilität • Interkulturelle Kommunikationsfähigkeit • Interkulturelles Wissen

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Methodenkompetenz

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Methodenkompetenz

Kommunikations-förderung

Eigenverantwortliches Arbeiten und

Lernen

Team-entwicklung

Methoden-training

Förderungvon Fachwissen

und MethodenkompetenzEntlastung der Lehrkräfte

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Methodenkompetenz

Methodenkompetenz in Schule und UnterrichtIm folgenden referiere ich einige zentrale Aussagen aus: Heinz Klippert: Methoden-Training. Übungsbausteine für

den Unterricht. 14. überarbeitete Auflage, Weinheim und Basel 2004

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Methodenkompetenz

Methodentrainingfördertauf

Schülerseite

reduziertauf

Lehrerseite

Methodenkenntnis undMethodenbeherrschung

Selbstständigkeitund Selbstvertrauen

Motivationund Eigeninitiative

Problemlösungs-fähigkeit

Zielstrebigkeitund Ausdauer

Konstruktivesund effektives Lernen

Stress durchzirkuläre Lernprozesse

NervlicheAnspannung

Angst vor dem Versagender Schüler

Hyperaktivitätund Helferdrang

Beanspruchung durchHilflose Schüler

AllseitigeVerantwortlichkeit

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Kompetenzbereiche

Klippert geht von einem erweiterten Lernbegriff aus, der dieHeute gängige Unterscheidung von Befähigungsbereichen aufnimmt(S. 31):Inhaltlich-fachliches Lernen

• Wissen(Fakten, Regeln, Begriffe, Definitionen)

• Verstehen (Phänomene, Argumente, Erklärungen…)

• Erkennen(Zusammenhänge erkennen)

• Urteilen (Thesen, Themen, Maßnahmen beurteilen)etc.

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Kompetenzbereiche

Methodisch-strategisches Lernen• Exzerpieren*• Nachschlagen• Strukturieren • Organisieren, Planen • Entscheiden • Gestalten• Ordnung halten• Visualisieren

etc.

*Exzerpt = schriftlicher Auszug aus einem Werk

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Kompetenzbereiche

Sozial-kommunikatives Lernen• Zuhören• Begründen• Argumentieren• Fragen• Diskutieren• Kooperieren• Integrieren• Gespräche leiten• Präsentieren

etc.

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Kompetenzbereiche

Affektives* Lernen• Selbstvertrauen entwickeln• Spaß an einem Thema/ an einer Methode haben• Identifikation und Engagement entwickeln• Werthaltungen aufbauen

etc.

*affektiv = gefühlsbetont

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Klippert unterscheidet zwischen Makro- und Mikromethoden der Methodenkompetenz ( S. 28):

Methodenkompetenz Vertraut sein mit zentralen Makromethoden

Beherrschung elementarer Lern- und Arbeitstechniken

Beherrschung elementarer Gesprächs- undKooperationstechniken

   •  Gruppenarbeit• Planspiel•  Metaplanmethode•  Fallanalyse•  Problemlösendes• Vorgehen•  Projektmethode•   Leittextmethode•   Schülerreferat•   Facharbeit•   Unterrichtsmethodik•   Feedback-Methoden etc.

  •   Planspiel• Lesetechniken•   Markieren•   Exzerpieren•   Strukturieren•   Nachschlagen•   Notizen machen•   Karteiführung•   Protokollieren•  Gliedern/Ordnen•   Heftgestaltung•   Visualisieren/Darstellen•   Bericht schreiben•   Arbeitsplanung (z.B.• Klassenarbeit vorbereiten)•  Arbeit mit Lernkartei•   Mnemo-Techniken•   Arbeitsplatzgestaltung etc.

  •    Freie Rede• Stichwortmethode•   Rhetorik (Sprach- /• Vortragsgestaltung)•    Fragetechniken•   Präsentationsmethoden•    Diskussion/Debatte•   Aktives Zuhören•   Gesprächsleitung•   Gesprächsführung•   Zusammenarbeiten•   Konfliktmanagement•   Metakommunikation etc.

Makromethoden Mikromethoden

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Methoden-Training

Klippert plädiert für „ein flankierendes Methoden-Training“,zu dem er folgende Elemente zählt (S. 35):Selbständige Informationsgewinnung

• Diagonales / rasches Lesen• Gezieltes Markieren und Symbolisieren• Exzerpieren / Archivieren• In Büchern nachschlagen• Fragetechniken erlernen• Bibliothekserkundung• Filme, Schaubilder, Tabellen usw. auswerten• Referat mitschreiben• Arbeit mit Computerdatei• Beobachtungs- / Wahrnehmungstraining

etc.

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5-Schritte-Methode des Lernens

Titel, Klappentext, Impressum, Inhalts-verzeichnis, Literaturangaben, Register lesen

relevant irrelevant

Inhalt

Vorwort, Nachwort (Zusammenfassung), einige Seiten des relevanten Kapitels lesen

Niveau

abbrechen

abbrechen

Buch kaufen, leihen, exzerpieren

in der Kartei vermerken

zuhoch

nichtsNeues

ange-messen

Niveau

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Methodentraining

Produktive Informationsverarbeitung • Einfache Ordnungstechniken (Unterstreichen, Ausschneiden,

Aufkleben, Lochen...) • Reduzieren und Strukturieren (Tabelle, Schaubild, Tafelbild, Plakat,

Ausstellung) • Visualisieren und Präsentieren (Wandzeitung, Tafel, Plakat,

Pinnwand, Tageslichtprojektor; Diareihe...) • Klar und verständlich schreiben (Referat, Kommentar, Protokoll...) • Politischen Wochenbericht/Monatsbericht erstellen • Unvollständige Arbeitsblätter fertig stellen • Planen und Entscheiden (Entscheidungstraining)

etc.

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Methodentraining

Argumentation und Kommunikation • Assoziatives Sprechen (Bild- / Begriffsassoziationen) • Nach Stichworten vortragen • Begründungstraining / Begründungsspiele • Frage-Antwort-Spiele (themenzentriert) • Vortrag halten und visualisieren • Gesprächsregeln einüben • Kontrollierter Dialog • Rollenspiel / Planspiel / Debatte / Hearing / Tribunal... • Gespräche und Vorträge dokumentieren und analysieren

etc.

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Methodentraining im Unterricht

Systematisches Üben und Wiederholen • Lerntypentest durchführen • Probetest erstellen • Frage-Antwort-Spiel • Spickzettel / Lernplakat anlegen • Arbeit mit Lernkartei • Notizen machen (Pinnwand)• Gedächtnistraining (Vokabeln / Daten lernen)• Üben mit Tonband • Vorbereitung von Klassenarbeiten (Auswertung

lernpsychologischer Materialien) • Der Arbeitsplatz zu Hause / Hausaufgaben erledigen• Freies Arbeiten und Üben

etc.

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Methodenlernen

Die Bedeutung des Methodenlernens fasst Klippert infolgenden Thesen zusammen (S. 246):Warum Methodenlernen wichtig ist:

1. Viele Schüler sind beim Lernen unsicher und/oder überfordert, weil ihnen die nötigen methodischen Klärungen und Routinen (Algorithmen) fehlen!

2. Die Lernmethoden im Unterricht sind in aller Regel Lehrer-Methoden; die Lehrer/innen bahnen den methodischen Weg für die Schüler. Kein Wunder also, dass viele Schüler recht hilflos sind, wenn die gewohnte Lehreranweisung fehlt!

3. Die gelegentliche Methodenbelehrung durch die Lehrer/innen bewirkt wenig, da sie mehr oder weniger appellativ und abstrakt bleiben muss. Methoden müssen experimentell gelernt und gefestigt werden, und sie können nur sehr begrenzt »gelehrt« werden!

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Methodenlernen

4. Die einseitige Stofforientierung der Lehrpläne, der Schulbücher und der Lehrerausbildung verleitet dazu, das Methodenlernen der Schüler über Gebühr zu vernachlässigen!

5. Andererseits: Führende Bildungsexperten sind sich darin einig, dass die Methoden- und die Sozialkompetenz der Schüler relativ zur Fachkompetenz immer stärker an Bedeutung gewinnen!

6. Deshalb: Bildung ist mehr als die Vermittlung obligater Fachkenntnisse und enzyklopädischen Wissens. Bildung zielt auch und besonders auf die Befähigung zur »Selbst-Bildung«. Das aber verlangt methodische Versiertheit!

Fazit: Die Verbesserung der Methodenkompetenz ist der Schlüssel zu mehr Mündigkeit sowie zur Förderung des Lernerfolgs und der Lernmotivation der

Schüler!

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Lehrplan-Beispiel

Methodenlernen hat bereits Eingang in amtliche Lehrplänegefunden, Klippert gibt ein Beispiel wieder (S. 249):

Methodenzentrierte Lernziele Lernziele Methodische Aspekte ·  Fähigkeit, Lern- und Kommunikationstech- niken des Faches anzuwenden •·  Fähigkeit, Techniken der Arbeitsteilung in der• Gruppe anzuwenden •·  Fertigkeit, Mittel der lnformationsbeschaffung• anzuwenden •·  Fähigkeit, Mediendarbietungen zu verstehen •·  Fertigkeit, verbale und graphische Methoden• der Wiedergabe und Darstellung von Informa-• tionen und statistischen Angaben anzuwenden •·  Fähigkeit, Methoden der Verarbeitung von• Informationen anzuwenden ·  Leittextmethode•·  Fähigkeit, Methoden der Analyse von Statis-• tiken anzuwenden .

·   Protokoll, Referat, Vortrag Rollenspiel, Planspiel, Entscheidungsspiel, Simulation, Fallstudie •·   Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit, • Gesprächsleitung, Protokollführung, Planung,• Ergebnisfindung •·   Interview, Befragung, Quellentexte, Nachschlage-• werke, Sekundärliteratur, Statistiken, Zeitung,• Magazin, Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung•·   Dia, Transparent, Tonband, Schallplatte, Rundfunk-• sendung, Fernsehsendung, Film •·   Stichwortmethode, Zusammenfassung, Diagramm,• lineare Darstellung im Koordinatensystem •·   Gliedern, Interpretieren, Generalisieren, Thesen• aufstellen, Vergleichen•·   Aktives Zuhören•·   Erhebungsmethode, Beziehungsgröße, Indexzahl• etc.

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Fähigkeitsnachweise

FähigkeitsnachweiseGelernt wird, was geprüft wird. Aus dieser Erkenntnis herausformuliert Klippert Vorschläge für methodenzentrierteFähigkeitsnachweise Im Rahmen von Klassenarbeiten (S.258).

Methodenzentrierte Fähigkeitsnachweiseim Rahmen von Klassenarbeiten

   Schlüsselbegriffe markieren   Bestimmte Informationen nachschlagen   Tabelle erstellen   Suchaufgaben zum Schulbuch lösen   Lernpuzzle zusammensetzen   Kommentar schreiben   Rechenaufgaben lösen   Informationen strukturieren   Problemlösungsalgorithmen aufzeichnen etc.

   Fragen zum Text beantworten   Diagramme erstellen   Schaubild beschreiben   Gliederung anfertigen   Text nach Stichworten schreiben   Schlüsselfragen formulieren   Versuchs-Skizze anfertigen   Fehler entdecken   Struktogramme ausfüllen etc.

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Lehrerfortbildung

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Lehrerfortbildung

1. Sozialkommunikatives Lehrerverhalten2. Was und wie können Lehrer in Lehrertrainings

lernen?3. Unterscheidungskriterien der verschiedenen

Trainingsansätze• Unspezifisch oder spezifisch• Persönlichkeitsorientierung oder Berufsorientierung• Verhaltensorientierung oder Beeinflussung innerer

Verarbeitungsprozesse

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Lehrerfortbildung

4. Die häufigsten Trainingskonzepte im Überblick 4.1 Lerntheoretisch orientierte Konzepte

4.1.1 Microteaching4.1.2 Trainings in Verhaltensmodifikation

4.2 Gruppendynamische Trainings4.2.1 Erfahrungstrainings4.2.2 Gestaltpädagogische Lehrertrainings4.2.3 NLP-Training

5. Aktuelle Situation6. Zukunftsperspektive

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Lehrerfortbildung

4.1.1 Microteaching

Theorie 

Unspezifisch oder Spezifisch

Persönlichkeit oder Beruf

Verhalten oder Verarbeitung

Sozial-psychologie, Psychoanalyse

Große Spannweite: gruppentherapieähnliche Arrangements bis zu speziellen Lehrertrainings; Überwiegen unspezifische Formen

Großer Anteil persönlichkeits-orientierter Veranstaltungen

Schwerpunkt auf Wahrnehmungs- und Verarbeitungs-prozessen; Verhaltensänderung in zweiter Linie

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Lehrerfortbildung

4.1.2 Trainings in Verhaltensmodifikation

Theorie 

Unspezifisch oder Spezifisch

Persönlichkeit oder Beruf 

Verhalten oder Verarbeitung

Behavioristische und kognitive Lerntheorie

Übernahme von Methoden und Vorgehensweisen der Verhaltenstherapie in den schulischen Kontext

Verbesserung beruflicher Fähigkeiten, vor allem zur Verminderung von Problemsituationen

Verhaltensänderung; Änderung von inneren Bewertungen

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Lehrerfortbildung

4.2.1 Erfahrungstrainings

Theorie Unspezifisch oder Spezifisch

Persönlichkeit oder Beruf

Verhalten oder Verarbeitung

Humanistische Psychologie (Rogers, Tausch/Tausch) 

Menschenbild und theoretisches Konzept wie in nondirektiver Gesprächspsychotherapie; Übertragung von Elementen und Ausbildungsmethoden der Gesprächspsycho-therapie

Relevante Interaktionsstrategien und das Menschenbild werden als generell hilfreich angesehen

Veränderung von Menschenbild und Verhalten

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Lehrerfortbildung

4.2.2 Gestaltpädagogische Lehrertrainings

Theorie Unspezifisch oder Spezifisch

Persönlichkeit oder Beruf

Verhalten oder Verarbeitung

Gestalt-therapie

Übertragung des Konzeptes und der Vorgehensweise der Gestalttherapie in den pädagogischen Kontext

Bessere Wahrnehmung "eigener Anteile" an Interaktionsprozessen; eher persönlichkeits-orientiert

Schwerpunkt auf Wahrnehmungs- und Einstellungsänderung

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Lehrerfortbildung

4.2.3 NLP-Training

Theorie Unspezifisch oder Spezifisch

Persönlichkeit oder Beruf

Verhalten oder Verarbeitung

Kommunikationstheorie Konstruktivismus, kognitive Lerntheorie

Ursprünglich therapeutischer Ansatz; versteht sich als übergreifendes Modell zur Persönlich-keitsentwicklung

Persönliche Förderung vor allem der kommunika-tiven Fähig-keiten und Fertigkeiten

Schwerpunkt auf Wahrnehmungs- und Analysefähigkeiten, Kommunikations-verhalten