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Daily Market Opinion Das Wichtigste auf einen Blick | 24. April 2020 Indikation für den Schweizer Aktienmarkt von heute: S&P 500 nach CH-Börsenschluss: -1.4% Unternehmensnews Schweiz SLI-Titel Nestlé («Übergewichten»): Nestlé wird seiner Primusrolle gerecht: organisches Umsatzwachstum von 4.3%. Jahresguidance bleibt überraschend bestehen. Positiv. Nicht-SLI-Titel Dufry («Marktgewichten»): Erfolgreiche Platzierung von Aktien und Wandelanleihe. Leicht positiv. GLKB ² («Übergewichten»): Intakter Wachstumscase Kreditfabrik. Gurit («Übergewichten»): Rudolf Hadorn tritt als CEO auf Ende März 2021 ab und wird Mitglied des Verwaltungsrats und 2022 Präsident des VR. Huber + Suhner («Marktgewichten»): Aussetzung der Guidance – Massnahmen eingeleitet wegen Covid 19. Leicht negativ. Schmolz+Bickenbach («Marktgewichten»): Reduktion der Schät- zungen 2020 und 2021 infolge Covid-19. Tagesgewinner und -verlierer Unternehmensnews International Daimler, Renault Tagesgewinner und -verlierer Konjunkturnews Konjunkturdaten von heute USA: Erneut Millionen von Neuanträgen auf Arbeitslosengeld Eurozone: PMI widerspiegeln beispiellosen wirtschaftlichen Kollaps Deutschland: GfK-Konsumklima fällt auf historischen Tiefstwert Grossbritannien: Einkaufsmanagerindizes auf historischen Tiefst- werten Weitere News: USA, Frankreich, Grossbritannien, Schweiz, Japan Bond Rating Actions Zürcher Kantonalbank Bestätigung: Sika, Swissgrid Rückstufung: Sulzer AG Standard & Poor's Bestätigung: Fannie Mae, Freddie Mac, ING Bank NV, Société Générale Rückstufung: Commerzbank Outlookverschlechterung: BNP Paribas, Credit Agricole SA ING, LB Hessen- Thüringen Girozentrale, Natixis, Rabobank Devisen Devisenmarkt heute EUR/CHF 1.0520: Tendenz:USD/CHF 0.9775: Tendenz: Kontakte und Disclaimer

Konjunkturnews Unternehmensnews Schweiz SLI-TitelBestätigung: Fannie Mae, Freddie Mac, ING Bank NV, Société Générale Rückstufung: Commerzbank Outlookverschlechterung: BNP Paribas,

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Page 1: Konjunkturnews Unternehmensnews Schweiz SLI-TitelBestätigung: Fannie Mae, Freddie Mac, ING Bank NV, Société Générale Rückstufung: Commerzbank Outlookverschlechterung: BNP Paribas,

Daily Market Opinion

Das Wichtigste auf einen Blick | 24. April 2020

Indikation für den Schweizer Aktienmarkt von heute:

S&P 500 nach CH-Börsenschluss: -1.4%

Unternehmensnews Schweiz

SLI-Titel

Nestlé («Übergewichten»): Nestlé wird seiner Primusrolle gerecht: organisches Umsatzwachstum von 4.3%. Jahresguidance bleibt überraschend bestehen. Positiv.

Nicht-SLI-Titel

Dufry («Marktgewichten»): Erfolgreiche Platzierung von Aktien und Wandelanleihe. Leicht positiv.

GLKB ² («Übergewichten»): Intakter Wachstumscase Kreditfabrik.

Gurit («Übergewichten»): Rudolf Hadorn tritt als CEO auf Ende März 2021 ab und wird Mitglied des Verwaltungsrats und 2022 Präsident des VR.

Huber + Suhner («Marktgewichten»): Aussetzung der Guidance – Massnahmen eingeleitet wegen Covid 19. Leicht negativ.

Schmolz+Bickenbach («Marktgewichten»): Reduktion der Schät-zungen 2020 und 2021 infolge Covid-19.

Tagesgewinner und -verlierer

Unternehmensnews International

Daimler, Renault

Tagesgewinner und -verlierer

Konjunkturnews

Konjunkturdaten von heute

USA: Erneut Millionen von Neuanträgen auf Arbeitslosengeld

Eurozone: PMI widerspiegeln beispiellosen wirtschaftlichen Kollaps

Deutschland: GfK-Konsumklima fällt auf historischen Tiefstwert

Grossbritannien: Einkaufsmanagerindizes auf historischen Tiefst-werten

Weitere News: USA, Frankreich, Grossbritannien, Schweiz, Japan

Bond Rating Actions

Zürcher Kantonalbank

Bestätigung: Sika, Swissgrid

Rückstufung: Sulzer AG

Standard & Poor's

Bestätigung: Fannie Mae, Freddie Mac, ING Bank NV, Société Générale

Rückstufung: Commerzbank

Outlookverschlechterung: BNP Paribas, Credit Agricole SA ING, LB Hessen- Thüringen Girozentrale, Natixis, Rabobank

Devisen

Devisenmarkt heute EUR/CHF 1.0520: Tendenz:→

USD/CHF 0.9775: Tendenz:

Kontakte und Disclaimer

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Daily Market Opinion Zürcher Kantonalbank

24. April 2020 2

Unternehmensnews Schweiz - Umsatz Übersichtsseite

Nestlé (NESN)

Nestlé wird Primusrolle gerecht: organisches Umsatzwachs-tum von 4.3%. Jahresguidance bleibt überraschend bestehen.

Einstufung: Übergewichten

Erwartete Relativperformance: 10%

Branche: Nahrungsmittel

Analyst: Patrik Schwendimann +41 44 292 22 21

In CHF 2019 2020E 2021E

GpA *4.30 **4.05 4.14

KGV 24.4x 25.9x 25.3x

P/B 5.9x 6.1x 6.4x

Dividende 2.70 2.80 2.90 *GpA 2019 ohne a.o. Ergebnis = CHF 3.48 / **GpA 2020E ohne a.o. = CHF 3.70 Quelle: Zürcher Kantonalbank

Val.-Nr.: N: 3 886 335 Kurs: CHF 104.70

Quellen: Zürcher Kantonalbank, Refinitiv

(in CHF Mio) 1Q19 1Q20 ZKB-E *Kon-

sens Bemerkungen (LW = Lokalwährung)

Umsatz total 22 183 20 812 20 450 21 090 Um 1% unter den Konsenserwartungen wegen Währungseffekt und Devestitionen. Das wichtige organische Umsatzwachstum liegt je-doch klar über den Erwartungen.

- Veränderung y/y 4.3% –6.2% –7.8% –4.9%

Mengenwachstum (RIG) 2.2% 4.7% 2.5% 2.3% Das Mengenwachstum RIG ist mit +4.7% klar besser als erwartet ausgefallen (Gesamtjahr 2019: +2.9%). Positive Effekte: Schaltjahr und Hamstereffekte. Negative Effekte: Einbruch im Foodservicekanal (ca. 9% des Umsatzes) und früheres chinesisches Neujahr.

Preisanpassungen 1.2% –0.4% 0.5% 0.7% Die Preisentwicklung ist schwächer als erwartet (Gesamtjahr 2019: +0.6%). Bereits im 3Q19 war der Preiseffekt negativ. Weniger Roh-stoffkostenpreisdruck und deflationäre Tendenzen sind unseres Er-achtens dafür verantwortlich. Wir gehen davon, dass der Preiseffekt wieder leicht positiv werden wird, dies sieht auch Nestlé so.

Organisch 3.4% 4.3% 3.0% 3.0% Das organische Umsatzwachstum ist mit +4.3% klar besser als erwar-tet ausgefallen. Als Vergleich Danone +3.7%, Givaudan im Aromen-bereich +4.6%, Unilever +0.0%. Die Emerging Markets (Umsatzan-teil 42%) sind bei Nestlé mit +0.5% (ZKB: +3.0%, Unilever -1.8%) schwächer als erwartet ausgefallen, aber klar besser als bei Unilever. Die Industrieländer liegen mit +7.4% deutlich über den Erwartungen (ZKB: +3.0%, Unilever +2.8%).

Währungseffekt –0.3% –5.8% –5.7% –4.7% Negativer Währungseffekt wurde vom Konsens wie üblich leicht un-terschätzt.

Akquisitionen/Devestitionen 1.2% –4.7% –5.1% –3.6% Wie von uns erwartet stark negativ wegen Wegfall von Nestlé Skin Health und Speiseeisgeschäft USA.

Wachstum nach Produkten Organisches Wachstum nach Produktbereichen: Kaffee/Schokodrinks +3.9% (Gesamtjahr 2019: +2.8%), Wasser -1.4% (2019: +0.7%), Milchprodukte/Speiseeis +2.1% (+3.3%), Nutrition/Babynahrung +2.9% (+4.9%), Süsswaren -4.2% (+1.9%), Heimtiernahrung +13.9% (+7.0%), Fertiggerichte +7.1% (+2.5%).

Von Nestlé selbst gesammelter Konsens (n = 20) Quelle: Zürcher Kantonalbank

Ausblick: Der volle Einfluss von COVID-19 sei schwierig abzuschät-zen. Nestlé belässt deshalb bis auf weiteres die Guidance für 2020: organisches Umsatzwachstum von höher als 3.5% (2019: 3.5%, ZKB +3.0%, Konsens: +2.9%) und Verbesserung der bereinigten E-BIT-Marge nach 17.6% im Jahr 2019 (Konsens 17.9%, ZKB: 18.1%). Bei der enttäuschenden chinesischen Tochter Yinlu (Umsatz CHF 700 Mio = 0.8% von Nestlé) werden wenig überraschend die strategischen Optionen inkl. Verkauf überprüft.

Fazit: Nestlé konnte im 1Q besser Abschneiden als die internationa-len Konkurrenten u.a. dank einer starken Entwicklung im Internetka-nal mit +29.4% (erstmals Umsatzanteil von über 10%) und in den Bereichen Heimtiernahrung und Fertiggerichte. Nestlé profitierte da-bei auch von Hamsterkäufen in den Industrieländern. Während die meisten Konkurrenten die Guidance für 2020 gestrichen haben, bleibt bei Nestlé überraschend die Guidance bis auf weiteres beste-hen. Das 12-Monate-KGV (ohne Sondergewinn aus US-

Speiseeisverkauf) von Nestlé liegt mit 27.2x um 52% über dem his-torischen Durchschnitt von 17.9x. Die deutliche Prämie zu den inter-nationalen Konkurrenten (Coca-Cola 22.8x, Danone 16.3x, Mon-delez 21.1x, Unilever 18.8x) ist zurückzuführen auf die bessere Visi-bilität und das stärkere Wachstum. Die stolze Bewertung kann angesichts des Tiefzinsumfelds und der Dividendenrendite von 2.6% gerechtfertigt werden.

Der Höchstkurs lag im vergangenen Herbst trotz eines klar höheren Zinsniveaus bei CHF 113.20 (+8% vs. aktueller Kurs). Nestlé kann als defensivster CH-Foodtitel in der aktuellen Coronakrise mit einer vs. dem SPI weit besseren Gewinn- und Dividendenstabilität überzeu-gen. Wir gehen von einer positiven Kursreaktion aus, allerdings auch abhängig von der Telefonkonferenz. Entscheidend wird sein, ob Nestlé nach dem guten 1Q die Erwartungen etwas dämpfen wird. Analystentelefonkonferenz um 14.00 Uhr (CH: 0800 000 038, UK: 0800 018 0795, Passcode for all lines: 3M2020).

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Daily Market Opinion Zürcher Kantonalbank

24. April 2020 3

Unternehmensnews Schweiz - Kapitalerhöhung Übersichtsseite

Dufry (DUFN)

Erfolgreiche Platzierung von Aktien und Wandelanleihe

Einstufung: Marktgewichten

Branche: Detailhandel

Analyst: M. Strittmatter, CFA (db) +41 44 292 35 64

In CHF 2019 2020E 2021E

GpA –0.53 –12.00 –6.85

KGV –49.4x –2.2x –3.8x

P/B 0.5x 0.6x 0.8x

Dividende 0.00 0.00 0.00 Quelle: Zürcher Kantonalbank

Val.-Nr.: N: 2 340 545 Kurs: CHF 27.7

Quellen: Zürcher Kantonalbank, Refinitiv

Fakten / Beurteilung: Dufry hat die Privatplatzierung von 5 Mio Ak-tien (entspricht 9.9% der Aktienzahl) und 500 000 eigenen Aktien in einem Accelerated Bookbuilding Verfahren erfolgreich abge-schlossen. Die Aktien konnten zu einem Preis von CHF 27.50 plat-ziert werden (minimal unter dem Schlusskurs von gestern von CHF 27.70, was ein gutes Zeichen ist). Dies entspricht einem Gesamterlös von CHF 151.3 Mio.

Zudem wurde auch die Wandelanleihe platziert, wobei der Betrag um CHF 50 Mio auf CHF 350 Mio aufgestockt werden konnte. Der Wandelpreis liegt bei CHF 33 oder 20% über dem Kurs des Acclera-ted Book Building. Das bedingte Kapital für den Wandler muss auf der GV noch abgesegnet werden.

Fazit: Die erfolgreiche Platzierung der neuen Aktien und der Wan-delanleihe sind ein Lichtblick für Dufry in einer schwierigen Zeit. Das gestern dargelegte Massnahmenbündel (Kapitalerhöhung, Wandel-anleihe, neue Bankkreditlinie, Aufhebung Kreditklauseln bis Juni 2021, Dividendenstreichung, Sparmassnahmen etc.) sollte Dufry Luft verschaffen, bis sich der arg gebeutelte Reisedetailhandel etwas er-holt. Gemäss dem Plan von Dufry kann der Konzern einen Umsatz-rückgang von 70% im laufenden Jahr durchstehen und geht dabei davon aus, dass im Jahr 2022 wieder das Niveau von 2019 erreicht wird. Insgesamt steht nach all den Massnahmen eine Totalliquidität von ca. CHF 1.5 Mrd zur Verfügung.

Unternehmensnews Schweiz - Schätzungsänderung Übersichtsseite

GLKB (GLKBN)²

Intakter Wachstumscase Kreditfabrik

Einstufung: Übergewichten

Erwartete Relativperformance: 7%

Branche: Banken

Analyst: Javier Lodeiro +41 44 292 24 07

In CHF 2019 2020E 2021E

GpA 2.03 2.30 2.05

KGV 14.8x 13.1x 14.6x

P/B 1.0x 1.0x 1.1x

Dividende 1.10 1.15 1.20 Quelle: Zürcher Kantonalbank

Val.-Nr.: N: 18 939 665 Kurs: CHF 30.00

Quellen: Zürcher Kantonalbank, Refinitiv

Fakten / Beurteilung: Trotz des enttäuschend ausgefallenen 1Q20 Er-gebnisses erhöhen wir unsere Reingewinn-Schätzungen der GLKB wie folgt: +3.4% im FY20, +0.8% im FY21 und +0.5% im FY22.

Fazit: Der Hauptgrund für das enttäuschend ausgefallene Geschäfts-ergebnis sind Bewertungsverluste, die sich wegen der leichten Markterholung im April etwas korrigiert haben dürften. Die Aussich-ten der Kreditfabrik bleiben positiv. Der Ausbau der Büroräumlich-keiten der Kreditfabrik in Glarus wird bis Mitte 2020 abgeschlossen sein. Für diese Einheit werden nach wie vor Mitarbeiter gesucht. Anekdotisch scheint sich die Nachfrage der Hypothekarnehmer nicht abzuschwächen, auch die Fundingpartner zeigen sich nicht vorsichti-ger als noch zu Jahresbeginn. Von daher glauben wir nach wie vor an das weitere Wachstum der Kreditfabrik. Die Kommissionen des Kreditgeschäftes sind im 1Q20 mit über 40% gewachsen, für das Geschäftsjahr antizipieren wir ein leicht konservativeres Wachstum von 30%.

Die Zinsmarge hat sich im 1Q20 etwas gebessert, u.a. weil der am 1. November erhöhte Freibetragsfaktor sich positiv ausgewirkt hat. Zu-dem konnte auch eine neue Anleihe zu sehr günstigen Konditionen emittiert werden. Wir gehen jedoch nicht davon aus, dass der per 1. April erneut erhöhte Freibetragsfaktor sich ähnlich positiv wie im 1Q20 auswirken wird.

In unseren Prognosen modellieren wir ein ertragsmässig eher schwa-ches Geschäftsjahr. Wir gehen neu auch von Wertberichtigungen von CHF 5 Mio im 2020 aus. Mit deutlich höheren Wertberichtigun-gen rechnen wir erst gegen Ende Jahr, deren Höhe hängt vom Sze-nario ab. Ein U-Szenario hätte nur einen geringen Einfluss auf die Wertberichtigungen, ein L-Szenario würde wesentlich höhere Wert-berichtigungen nach sich ziehen. Trotz den vorsichtigeren Annah-men im Gewinnmodell erhöhen wir unsere Gewinnschätzungen we-gen der geringeren Steuerbelastung. Die GLKB sieht keinen Anlass, ihre strategischen Finanzziele anzupassen. «Übergewichten».

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GLKB Swiss Performance Index

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Daily Market Opinion Zürcher Kantonalbank

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Unternehmensnews Schweiz - Managementwechsel Übersichtsseite

Gurit (GUR)

Rudolf Hadorn tritt als CEO auf Ende März 2021 ab und wird Mitglied des Verwaltungsrats und 2022 Präsident des VR

Einstufung: Übergewichten

Erwartete Relativperformance: 21%

Branche: Chemie

Analyst: Philipp Gamper +41 44 292 42 67

In CHF 2019 2020E 2021E

GpA 76.06 87.66 115.50

KGV 18.3x 15.9x 12.0x

P/B 4.4x 3.7x 3.0x

Dividende 25.00 30.00 35.00 Quelle: Zürcher Kantonalbank

Val.-Nr.: I: 801 223 Kurs: CHF 1390.00

Quellen: Zürcher Kantonalbank, Refinitiv

Fakten / Beurteilung: Gurit gab gestern nach Börsenschluss bekannt, dass ihr langjähriger CEO Rudolf Hadorn per Ende März 2021 von dieser Position abtritt und anlässlich der GV 2021 das langjährige VR-Mitglied Urs Kaufmann im VR von Gurit ersetzen wird. Des Wei-teren soll Rudolf Hadorn ein Jahr später, also an der GV 2022 Peter Leupp als VR-Präsident ablösen. Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger für Rudolf Hadorn als CEO wurde eingeleitet.

Fazit: Rudolf Hadorn hat Gurit während 14 Jahren erfolgreich als CEO geführt und das Unternehmen als weltweit führende Anbiete-rin von Produktlösungen für die Windenergieindustrie positioniert.

Mit der im Herbst 2018 übernommenen dänischen JSB Group konnte sich Gurit nicht nur als Marktführerin im Bereich Kitting (Bausatzlösungen für Rotorblatthersteller) mit einem weltweiten Marktanteil von rund 40% positionieren, sondern sich durch den kontinuierlichen technologischen und marktseitigen Know-how-

Ausbau auch über die letzten Jahre im Bereich Tooling (Formenbau) eine ähnlich starke Marktposition aufbauen. Zusammen mit den an-gebotenen Composite Materialien für den Windsektor erwirtschaftet Gurit mittlerweile rund 80% des Gruppenumsatzes von rund CHF 600 Mio (ZKB-20E) im Windbereich. Der restliche Umsatz wird insbe-sondere mit Materiallösungen für die Marktsegmente Aerospace und Marine erwirtschaftet.

Mit dem Wechsel in den Verwaltungsrat bleibt dem Unternehmen das grosse Know-how von Rudolf Hadorn erhalten. Als zukünftiger Präsident des Verwaltungsrats wird zudem die erfolgreiche Weiter-entwicklung der Positionierung von Gurit als starkem Partner mit ei-nem umfassenden Produkt- und Serviceangebot für die Rotor-blatthersteller von Windenergieanlagen sichergestellt. Vor diesem Hintergrund beurteilen wir die Ankündigung positiv. Wir haben die Aktien von Gurit mit «Übergewichten» eingestuft.

Unternehmensnews Schweiz - Gewinnwarnung Übersichtsseite

Huber + Suhner (HUBN)

Aussetzung der Guidance – Massnahmen eingeleitet wegen Covid 19

Einstufung: Marktgewichten

Branche: Industrie

Analyst: Richard Frei/ma +41 44 292 34 20

In CHF 2019 2020E 2021E

GpA 3.18 3.01 3.21

KGV 19.6x 20.7x 19.4x

P/B 1.9x 1.8x 1.7x

Dividende 1.47 1.47 1.58 Quelle: Zürcher Kantonalbank

Val.-Nr.: N: 3 038 073 Kurs: CHF 62.20

Quellen: Zürcher Kantonalbank, Refinitiv

Fakten / Beurteilung: Huber + Suhner hat wegen Covid19 die Guidance für 2020 ausgesetzt und Massnahmen eingeleitet die wegbrechenden Volumina aufzufangen. Während in China sich das Geschäft nach dem Einbruch nun wieder auf einem besseren Niveau befindet, sind andere Absatzmärkte gerade erst richtig eingebro-chen. In der Schweiz wurde die Produktion immer aufrechterhalten, aber andere Standorte waren und sind von Schliessungen betroffen. Die Versorgung mit Materialen und Komponenten wird sicherge-stellt. Es werden in den Standorten Schweiz und weiteren Ländern Massnahmen wie Kurzarbeit und Lohnverzicht für das höhere Ma-nagement eingeführt.

Fazit: Huber + Suhner bezeichnet die Verwerfungen in den Märkten aufgrund von Covid-19 zwar als erheblich, gibt sich aber überzeugt, dass die Auswirkungen nur temporär sind und das Unternehmen mittelfristig wieder von steigenden Volumen profitiert. Wann genau diese Zeitpunkte sind, wurde offengelassen. Wir sehen Bedarf un-sere Zahlen nach unten zu revidieren. Die Kurzarbeit und der Lohn-verzicht von 10% der Basislöhne dürfte das Wegbrechen der Um-sätze auf operativer Stufe nur teilweise kompensieren.

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Huber + Suhner Swiss Performance Index

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Daily Market Opinion Zürcher Kantonalbank

24. April 2020 5

Unternehmensnews Schweiz - Schätzungsänderung Übersichtsseite

Schmolz+Bickenbach (STLN)

Reduktion der Schätzungen 2020 und 2021 infolge Covid-19

Einstufung: Marktgewichten

Branche: Metalle & Rohstoffabbau

Analyst: Philipp Gamper +41 44 292 42 67

In EUR 2019 2020E 2021E

GpA alt –0.60 –0.04 0.02

GpA neu –0.60 –0.08 0.00

KGV na na na

P/B 0.9x 1.2x 1.2x

Dividende in CHF 0.00 0.00 0.00 Quelle: Zürcher Kantonalbank

Val.-Nr.: I: 579 566 Kurs: CHF 0.19

Quellen: Zürcher Kantonalbank, Refinitiv

Fakten / Beurteilung: Wegen der sich weiter abschwächenden Nach-frage der für S+B wichtigen Märkte Automotive (rund 45% Umsatz-anteil) und Öl- und Gas (rund 12% Umsatzanteil) infolge Covid-19 haben wir die Schätzungen für 2020 und 2021 gesenkt.

Fazit: Für 2020 antizipieren wir neu einen weiteren Volumenrück-gang von -1.5% (alt: +3.4%) auf 1'803 Kilotonnen (Kt) Stahl nach-dem bereits das Vorjahr einen Rückgang von fast -13% verzeich-nete. Aufgrund der gegenüber dem Vorjahr etwas tieferen Preise/Kt ergibt sich damit ein Umsatzrückgang von -4.7% (alt: +1.1%). Den (bereinigten) EBITDA senken wir für das laufende Jahr auf EUR 50.6 Mio (alt: EUR: 93.3 Mio; FY19: EUR 51.2 Mio). Für 2020 erwarten wir des Weiteren Restrukturierungskosten (on-offs) in der Höhe von EUR 20 Mio. Der veranschlagte Reinverlust erhöht sich dadurch auf EUR 165.4 Mio von vormals EUR 88.8 Mio, was einem GpA 20E von EUR -0.082 (alt: EUR – 0.044) entspricht.

Für 2021 rechnen wir ausgehend von der tieferen Vergleichsbasis neu mit einem Volumenanstieg von 18.0% auf 2'128 Kt Stahl (alt: +20.2% auf 2'275 Kt Stahl) bzw. einem Umsatzanstieg von 19.2% (alt: +21.5%). Den (bereinigten) EBITDA erwarten wir nun bei EUR 159 Mio (alt: EUR 207 Mio), woraus sich ein kleiner Reingewinn von EUR 4.1 Mio (alt: EUR 40.0 Mio) für das kommende Jahr ergibt.

Unser DCF-Modell (langfristig unterlegtes Umsatzwachstum: +2.5% p.a.; langfristig unterstellte EBITDA-Marge: 8.5%; WACC: 8.8%) ergibt für S+B einen fairen Wert von CHF 0.15 pro Aktie.

Die Restrukturierung der deutschen Standorte, die Integration der französischen Standorte sowie die Neuausrichtung der Aktivitäten in Nordamerika brauchen Zeit. Bis 2024 soll ein EBITDA-Margenniveau von 8.5% über einen Zyklus erreicht werden. Ein Engagement in S+B eignet sich nur für ausgesprochen risikoorientierte Investoren.

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Schmolz+Bickenbach Swiss Performance Index

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Daily Market Opinion Zürcher Kantonalbank

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Unternehmensnews Schweiz - Tagesgewinner und -verlierer vom 23.04.2020 Übersichtsseite

SLI - Tagesgewinner

Kurs ––– Veränderung –––

Gesellschaft in CHF absolut in %

AMS 10.69 0.59 5.79

ALCON (SWX) ORD SHS 52.10 1.28 2.52

UBS GROUP 9.20 0.22 2.49

ADECCO GROUP 39.45 0.92 2.39

CREDIT SUISSE GROUP 7.88 0.18 2.28

THE SWATCH GROUP 189.60 3.80 2.05

ABB LTD N 16.80 0.25 1.54

RICHEMONT N 53.34 0.68 1.29

LAFARGEHOLCIM 36.52 0.45 1.25

CLARIANT 17.93 0.19 1.10 Quelle: Refinitiv

SLI - Tagesverlierer

Kurs ––– Veränderung –––

Gesellschaft in CHF absolut in %

GIVAUDAN 'N' 3 260.00 –60.00 –1.81

NESTLE 'N' 104.70 –1.50 –1.41 ZURICH INSURANCE GROUP 288.90 –4.10 –1.40

TEMENOS N 119.45 –1.60 –1.32

SIKA 161.75 –1.90 –1.16

SWISSCOM 'R' 513.60 –5.60 –1.08

LONZA GROUP 418.20 –4.40 –1.04

SWISS RE 67.82 –0.54 –0.79

NOVARTIS 'R' 86.46 –0.09 –0.10 KUEHNE UND NAGEL INTERNATIONAL 140.60 –0.05 –0.04 Quelle: Refinitiv

SPI ex SLI - Tagesgewinner

Kurs ––– Veränderung –––

Gesellschaft in CHF absolut in % BURCKHARDT CMPSN.HLDG. 195.60 17.60 9.89 NEWRON PHARMA- CEUTICALS 6.47 0.49 8.19

OBSEVA (SWX) 2.37 0.17 7.73

POLYPHOR N 8.00 0.55 7.38

FEINTOOL 44.35 2.65 6.35

MEYER BURGER TECH 0.18 0.01 6.28

RIETER HOLDING 'R' 84.80 4.60 5.74

DUFRY 'R' 27.70 1.44 5.48

STADLER RAIL 44.96 2.16 5.05

COLTENE N 64.80 3.00 4.85 Quelle: Refinitiv

SPI ex SLI - Tagesverlierer

Kurs ––– Veränderung –––

Gesellschaft in CHF absolut in %

RELIEF THERAPEUTICS 0.02 0.00 –9.41 BANQUE PROFIL DE GESTION 1.32 –0.11 –7.69

VZ HOLDING 'N' 65.30 –4.70 –6.71

HOCHDORF N 62.50 –3.20 –4.87

USI GROUP HOLDING 'R' 1.67 –0.08 –4.57

APG SGA 165.00 –7.80 –4.51

LASTMINUTE 21.20 –0.80 –3.64

SPICE PRIVATE EQUITY 10.80 –0.40 –3.57

TX GROUP AG 66.20 –2.40 –3.50 BRGBH.ENGELB TRUEB TITLI 50.00 –1.40 –2.72 Quelle: Refinitiv

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Daily Market Opinion Zürcher Kantonalbank

24. April 2020 7

Unternehmensnews International - Quartalsergebnis Übersichtsseite

Daimler (DAI)

Cash-Burn nicht so stark wie befürchtet

Einstufung: Marktgewichten

Branche: Automobilhersteller

Analyst: Michael Winkler +41 44 292 24 23

In EUR 2019 2020E 2021E

GpA 2.22 –0.47 4.06

KGV 12.5x n.a. 6.9x

P/B 0.5x 0.5x 0.5x

Dividende 0.90 0.00 1.62 Quelle: Zürcher Kantonalbank

Val.-Nr.: AK: 945 657 Kurs: EUR 27.88

Quellen: Zürcher Kantonalbank, Refinitiv

Fakten / Beurteilung: Daimler hat vorläufige Zahlen zum 1. Quartal publiziert, die etwa im Rahmen der tiefen Erwartungen ausgefallen sind. Der EBIT betrug EUR 719 Mio (erwartet EUR 819 Mio, Vorjah-resquartal 2,1 Mrd). Bei Mercedes betrug der EBIT EUR 603 Mio (er-wartet 430 Mio, Vorjahr 1.3 Mrd) und bei den Trucks 247 Mio (Vj. 561 Mio). In der Finanzdienstleistungssparte (Mobility) mussten Ab-schreiber von ca. EUR 400 Mio verarbeitet werden (EUR 58 Mio vs. Vj 491 Mio). Auf den Anteil des chinesischen JV Partners wurde eine Wertberichtigung von EUR 150 Mio vorgenommen.

Der Barmittelbestand betrug EUR 9.3 Mrd, was einen Cash-Burn von EUR 2.3 Mrd im Quartal unterstellen würde. Zum Vergleich: Renault (EUR 5 Mrd) oder Ford (USD 7 Mrd) hatten im abgelaufenen Quartal deutlich grössere Mittelabflüsse. Wenngleich eine umfangreichere Erklärung ausblieb (vollständiges Zahlenset am 29. April) gehen wir davon aus, dass die Belastungen gleichermassen aus dem Anstieg des Nettoumlaufvermögens und den Produktionsausfällen stammen.

Das 2. Quartal dürfte nochmals deutlich stärkere Belastungen mit sich bringen, da dort das Gros der Werkschliessungen anfällt. Die Guidance ist vage (EBIT deutlich unter Vorjahr) und Befürchtungen einer Kapitalerhöhung könnten nach einem deutlich schwächer aus-fallenden Q2 aufkommen. Im Moment hat Daimler aber genügend Liquidität (inkl. Kreditlinien) um eine gewisse Durststrecke zu über-stehen. Darüber hinaus läuft das wichtige China-Geschäft wieder an und zusätzliche Kostensenkungsmassnahmen sowie das Streichen von Investitionsprojekten wurden noch nicht in Angriff genommen.

Fazit: Das 1. Quartal von Daimler hätte deutlich schlimmer ausfallen können. Allerdings gefallen uns derzeit die Aktien von BMW und VW besser, beide sind mit «Übergewichten eingestuft». Die Unter-nehmen haben aber noch kein Zahlenset bzw. Indikationen zum 1. Quartal vorgelegt. Wir bleiben bei unserer neutralen Einstufung für Daimler.

Unternehmensnews International - Quartalsumsatz Übersichtsseite

Renault (RNO)

Bald ist wohl eine Rekapitalisierung notwendig

Einstufung: Marktgewichten

Branche: Automobilhersteller

Analyst: Michael Winkler +41 44 292 24 23

In EUR 2019 2020E 2021E

GpA –0.52 –4.11 3.45

KGV n.a. n.a. 4.8x

P/B 0.1x 0.1x 0.1x

Dividende 0.00 0.00 0.69 Quelle: Zürcher Kantonalbank

Val.-Nr.: AK: 293 557 Kurs: EUR 16.49

Quellen: Zürcher Kantonalbank, Refinitiv

Fakten / Beurteilung: Renault hat seinen Bericht zum 1.Quartal vor-gelegt und einen Umsatz von EUR 10.1 Mrd erzielt, was knapp dem Konsensus entsprach. Der Rückgang der Autoumsätze betrug 21% und die Autovolumina sanken um 26 % auf 673 tsd. Das Finanzie-rungsvolumen von EUR 827 Mio (-2 %) entsprach ebenfalls knapp dem Konsensus. Positiv hervorzuheben ist die russische Sparte Ato-vaz, die mit -9 % nicht so stark sank wie Renaults Kerngeschäft.

Zur Ertragslage gab das Unternehmen gestern keine Indikation ab, wir gehen aber davon aus, dass FY 2020 mit einem hohen Verlust abschliessen wird. Keinen Ausblick zu geben ist derzeit Industrie-standard. Wir werden aber in der zweiten Maihälfte einen umfang-reichen Kostenreduktionsplan vom Unternehmen sehen, und dann erwarten wir auch erste Indikationen zur Gewinnentwicklung. Klar negativ zu werten ist die Liquiditätssituation von EUR 10.3 Mrd zum Quartalsende, was einen relativ hohen Cashburn von EUR 5.5 Mrd im abgelaufenen Quartal impliziert. Im Moment verbrennt Renault alleine mit den Produktionsausfällen etwa EUR 800 Mio Cash im

Monat. Wir gehen davon aus, dass bei Renault mittelfristig eine Re-kapitalisierung anstehen wird. Der französische Start dürfte seinen Anteil von 15% weiter aufstocken, ferner ist er durch Kreditgaran-tien beim Unternehmen involviert. Ein Verkauf der Anteile an Nissan (43 %) oder Daimler (3,1 %) ist momentan eine schlechte Option, da die Aktien beider Partner im Keller sind.

Fazit: Derzeit raten wir von einem Engagement in Renault weiter ab, einerseits wegen der Absatzunsicherheiten aufgrund des Coronavi-rus und andererseits durch die Gefahr der Verwässerung aufgrund einer Kapitalerhöhung. Schliesslich wäre noch das relativ hohe Expo-sure in den Schwellenländern (Brasilien, Türkei, Indien) zu nennen, was in diesem Fall negativ ist. Emerging Markets schneiden erfah-rungsgemäss in einer Rezession schwächer ab als die entwickelten Märkte wie z.B. Europa. Weiterhin Marktgewichten.

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Daily Market Opinion Zürcher Kantonalbank

24. April 2020 8

Unternehmensnews International - Tagesgewinner und -verlierer vom 23.04.2020 Übersichtsseite

Dow Jones - Tagesgewinner

–– Veränderung ––

Gesellschaft Währung Kurs absolut in %

EXXON MOBIL USD 43.45 1.32 3.13

UNITEDHEALTH GROUP USD 285.33 8.31 3

CHEVRON USD 86.8 2.36 2.79

DOW ORD SHS USD 32.56 0.72 2.26

BOEING USD 137.74 2.77 2.05 Quelle: Refinitiv

Dow Jones - Tagesverlierer

–– Veränderung ––

Gesellschaft Währung Kurs absolut in %

MCDONALDS USD 182.04 –4.44 –2.38

WALMART USD 128.53 –3.06 –2.33

INTEL USD 59.04 –1.06 –1.76

NIKE 'B' USD 87.35 –1.42 –1.6

COCA COLA USD 45.07 –0.61 –1.34 Quelle: Refinitiv

Stoxx 50 - Tagesgewinner

–– Veränderung ––

Gesellschaft Währung Kurs absolut in %

BNP PARIBAS EUR 27.13 1.6 6.25

TOTAL EUR 32.42 1.3 4.19

ING GROEP EUR 4.91 0.19 3.99

BANCO SANTANDER EUR 2 0.07 3.78

SAFRAN EUR 77.6 2.6 3.47 Quelle: Refinitiv

Stoxx 50 - Tagesverlierer

–– Veränderung ––

Gesellschaft Währung Kurs absolut in %

VINCI EUR 70.18 –1.7 –2.37

UNILEVER (UK) GBP 4 167 -76 –1.79

UNILEVER EUR 45.9 –0.8 –1.71

IBERDROLA EUR 8.85 –0.14 –1.6 RECKITT BENCKISER GROUP GBP 6 404 -92 –1.42 Quelle: Refinitiv

Aktienindizes

––Veränderung––

Index Indexstand Punkte in % YTD

SMI 9 625.5 –5.1 –0.1 % –9.3 %

Euro Stoxx 50 2 852.5 17.6 +0.6 % –23.8 %

S&P 500 2 797.8 –1.5 –0.1 % –13.4 %

Dow Jones 23 515.3 39.4 +0.2 % –17.6 %

Nasdaq 8 494.8 –0.6 –0.0 % –5.3 %

Nikkei 19 262.0 –167.4 –0.9 % –18.6 % Quelle: Refinitiv

US-Sektorenindizes

Tagesveränderung YTD

Gesundheit +0.5 % –2.5 %

Finanzen –0.3 % –31.0 %

IT –0.7 % –5.6 %

Zykl. Konsum +0.1 % –6.4 %

Industrie +0.8 % –23.6 %

Telekom +0.7 % –10.4 %

Nichtzykl. Konsum –1.0 % –8.1 %

Versorger –1.7 % –10.9 %

Energie +3.0 % –42.2 %

Grundstoffe +0.6 % –20.3 % Quelle: Refinitiv

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Daily Market Opinion Zürcher Kantonalbank

24. April 2020 9

Konjunkturnews Übersichtsseite

Konjunkturnews

Konjunkturdaten von heute

Datum Land Uhrzeit (MEZ) Makrodaten Markterwartung Letzter Wert

24.04.2020 UK 08:00 Detailhandelsumsätze ohne Treibstoffe (März),

MoM/YoY 24.04.2020 UK

24.04.2020 D 10:00 ifo-Geschäftsklimaindex (April) 24.04.2020 D

24.04.2020 CH 10:00 SNB Generalversammlung, Zürich 24.04.2020 CH

24.04.2020 USA 14:30 Durable Goods Orders/Ex Transportation (März, prov.) 24.04.2020 USA

24.04.2020 USA 16:00 University of Michigan Confidence (April, def.) 24.04.2020 USA

24.04.2020 UK 08:00 Detailhandelsumsätze ohne Treibstoffe (März),

MoM/YoY 24.04.2020 UK

24.04.2020 D 10:00 ifo-Geschäftsklimaindex (April) 24.04.2020 D

24.04.2020 CH 10:00 SNB Generalversammlung, Zürich 24.04.2020 CH

24.04.2020 USA 14:30 Durable Goods Orders/Ex Transportation (März, prov.) 24.04.2020 USA Quelle: Bloomberg

Tendenz Conf. Future:

Renditen und Rohstoffe

Rendite – Staatsanleihen 10 Jahre Benchmark

Rendite Veränderung YTD

USA 0.60 % -1.8 Bp -132.9 Bp

D –0.42 % +5.3 Bp -23.9 Bp

CH –0.40 % -1.4 Bp +7.5 Bp

Conf. Futures 175.83 % +27.0 Bp Quelle: Bloomberg

Rohstoffe – NYMEX Rohöl-Future, Gold- und Silberpreise in USD

Kurs Veränderung YTD

Crude Oil 16.5 +19.7 % –71.9 %

Gold Oz 1 730.5 +1.0 % +13.8 %

Silber Oz 15.3 +1.0 % –14.9 % Quelle: Bloomberg

USA

◼◼◼ Erneut Millionen von Neuanträgen auf Arbeitslosengeld

realisiert erwartet letzter Wert

4'427'000 4'500'000 5'237'000

In der vergangenen Woche (per 18. April) haben in den USA weitere 4.427 Mio Menschen aufgrund der Coronavirus-Krise neue Anträge auf Arbeitslosenunterstützung eingereicht. Das waren zwar etwas weniger als befürchtet (4.5 Mio), insgesamt kletterte die Zahl der Ar-beitslosenansprüche damit aber in nur fünf Wochen auf mindestens 26 Mio. Der Wert für die Vorwoche wurde leicht um 8‘000 auf 5.237 Mio nach unten korrigiert. Der gleitende Vierwochendurch-schnitt stieg um 280‘000 auf 5.786 Mio.

Der Bestand an Arbeitslosengeldbezügern erhöhte sich per 11. April um 4.064 Mio auf 15.976 Mio Personen. Das sind etwas weniger als erwartet (16.738 Mio), was aber wahrscheinlich immer noch auf Verzögerungen bei der Bearbeitung zurückzuführen ist.

Fazit: Aufgrund der Massnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie laufen die wirtschaftlichen Aktivitäten noch immer auf Sparflamme und das sorgt weiterhin für zahlreiche Entlassungen. Wir erwarten, dass in den nächsten Wochen weitere Beschäftigte in die Arbeitslo-sigkeit abrutschen werden und bis Ende Mai insgesamt 35 bis 40 Mio Menschen Arbeitslosenunterstützung beantragen könnten. Das wären rund 25% aller Beschäftigen in den USA. Die Arbeitslosenrate dürfte bis im Sommer auf gegen 15% klettern und die weiter ge-fasste Arbeitslosenrate samt unfreiwillig Teilzeitarbeitenden sogar auf über 25%.

Weitere 10 Millionen Erstanträge möglich

Quelle: Refinitiv

◼◼◼ Einkaufsmanagerindizes mit historischem Absturz

realisiert erwartet letzter Wert

36.9 35.0 48.5 PMI Manufacturing

27.0 30.0 39.8 PMI Services

27.4 – 40.9 PMI Composite

Die Wirtschaftsaktivitäten kommen im April aufgrund der Massnah-men gegen die Ausbreitung des Coronavirus auch in den USA weit-gehend zum Erliegen. Die Einkaufsmanagerindizes von IHS Markit erleiden dadurch einen beispiellosen Absturz. Der PMI Composite, der die gesamtwirtschaftlichen Aktivitäten widerspiegelt, brach von 40.9 auf 27.4 Punkte ein. Das entspricht dem niedrigsten je gemes-senen Wert. Sowohl im Fertigungs- als auch im Dienstleistungssektor

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Initial Jobless Claims in Tausend Prognose

Diese Seiten wurden nicht vom Research der Zürcher Kantonalbank erstellt, sondern von der Organisationseinheit Investment Solutions, und unterstehen somit nicht

den Richtlinien zur Sicherstellung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse der Schweizerischen Bankiervereinigung.

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24. April 2020 10

waren historisch einmalige Rückgänge der Geschäftstätigkeit zu ver-zeichnen. Der PMI Services sackte von 39.8 auf 27.0 Punkte ab, was dem tiefsten je gemessenen Wert entspricht. Der PMI Manufacturing fiel von 48.5 auf 36.9 Punkte und verzeichnete damit ein 133-Mo-natstief. Der Rückgang des Industrieindex wird jedoch weiterhin durch die Zunahme der Lieferantenlieferfristen abgemildert. Längere Lieferfristen sind normalerweise ein Zeichen einer verbesserten Aus-lastung. Aktuell führen jedoch Störungen in den Lieferketten zu län-geren Lieferzeiten. Ein Blick auf die Produktionskomponente, die mit 29.4 Punkten auf den tiefsten Stand seit Messbeginn im Mai 2007 gefallen ist, bringt die Miesere im verarbeitenden Gewerbe daher wesentlich besser zum Ausdruck. Die Neuaufträge brachen aufgrund der kombinierten Nachfrageschwäche im In- und Ausland massiv ein. Die Dienstleistungsunternehmen verzeichneten den stärksten Rückgang der Aufträge seit Umfragebeginn und die Industrie seit dem Tiefpunkt der Finanzkrise Anfang 2009. Die desolate Auftrags-lage führte dazu, dass die Unternehmen ihren Personalbestand in noch nie gesehenem Ausmass reduzierten. Der Preisdruck liess der-weil spürbar nach. Der Rückgang der Inputpreise war der schnellste in der Geschichte der Datenreihe. Um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Kunden zu halten, senkten die befragten Unternehmen aber auch ihre Verkaufspreise erheblich. Die Geschäftsaussichten wurden erstmals seit Erhebungsbeginn im Juli 2012 pessimistisch beurteilt. Sorgen bereitet den Unternehmen vor allem die Ungewissheit über die Dauer des Wirtschaftsstillstandes und der Pandemie.

Fazit: Die US-Wirtschaft wird im April hart von der Corona-Krise ge-troffen. Die Einkaufsmanagerindizes deuten auf eine Schrumpfung der wirtschaftlichen Aktivitäten hin, die selbst auf dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise nicht zu beobachten war. Wir rechnen für das 2. Quartal mit einem massiven BIP-Einbruch in der Grössenord-nung von 9%-10%.

PMI Composite und PMI Services fallen auf neue Allzeittiefs

Quelle: Refinitiv

◼◼◼ Coronavirus bremst auch die Hausverkäufe aus

realisiert erwartet letzter Wert

627'000 644'000 741'000

Die Zahl der Neubauverkäufe ist im März gegenüber dem Vormonat um 15.4% eingebrochen. Auf ein Jahr hochgerechnet wurden im März noch 627‘000 Neubauten verkauft nach revidiert 741‘000 im Februar (zunächst: 765‘000). Besonders stark zurückgegangen sind die Verkäufe im Nordosten (-41.5% auf 50'000) und im Westen (-38.5% auf 222'000), wo mit New York und Kalifornien die am schwersten vom Virus betroffenen Bundesstaaten liegen. Im Mittle-ren Westen gingen die New Home Sales um 8.1% auf 89'000 und im Süden um 0.8% auf 404'000 zurück.

Der Verkaufsbestand insgesamt erhöhte sich im März um 9'000 auf 333'000 Einheiten. Das entspricht einem Angebot von 6.4 Monaten beim derzeitigen Verkaufstempo (Februar: 5.2 Monate, Januar: 5.0 Monate). Der mittlere Verkaufspreis der im März verkauften neuen

Häuser betrug 321'400 USD, was einem Rückgang um 2.6% gegen-über Februar, aber noch immer einem Anstieg um 3.5% gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht.

Fazit: Wie zu erwarten, trübt sich auch das Bild auf dem US-Häuser-markt zunehmend ein. Die Pandemie und die Ausgehbeschränkun-gen dürften viele Kunden dazu bewogen haben, ihre Kaufpläne auf-zuschieben oder schlicht die Hausbesichtigungen oder Vertragsab-schlüsse verunmöglicht haben. Die Eintrübung der wirtschaftlichen Perspektiven und der massive Anstieg der Arbeitslosenzahlen wer-den die Verkaufszahlen in den nächsten Monaten zusätzlich drü-cken.

Eurozone

◼◼◼ PMI widerspiegeln beispiellosen wirtschaftlichen Kollaps

April (Flash) erwartet März

Eurozone

PMI Manufacturing 33.6 38.0 44.5

PMI Services 11.7 22.8 26.4

PMI Composite 13.5 25.0 29.7

Deutschland

PMI Manufacturing 34.4 39.0 45.4

PMI Services 15.9 28.0 31.7

PMI Composite 17.1 28.5 35.0

Frankreich

PMI Manufacturing 31.5 37.0 43.2

PMI Services 10.4 24.5 27.4

PMI Composite 11.2 24.5 28.9

Gemäss der monatlichen Umfrage von IHS Markit bei rund 5'000 Unternehmen hat die Eurozone im April aufgrund der Massnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie den stärksten jemals gemessenen Wachstums- und Beschäftigungsrückgang erlitten. Der provisorische Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft in der Eurozone fiel von 29.7 Punkte auf ein neues Rekordtief von 13.5 Punkte. Während der globalen Finanzkrise war der Index im Februar 2009 lediglich auf 36.2 Punkte abgesackt (vgl. Grafik). Wie bereits im Vormonat war der Dienstleistungssektor stärker von den Aus-gangssperren und Geschäftsschliessungen betroffen als die Indust-rie. Besonders starke Verluste verzeichneten Unternehmen in der Hotellerie und im Gastronomiebereich sowie in der Reise- und Tou-rismusbranche. Während der PMI Services von 26.4 Punkte auf ein Rekordtief von 11.7 Punkte fiel, erreichte der PMI Manufacturing mit 33.6 Punkten den tiefsten Wert seit der Finanzkrise. Insgesamt fielen die Einkaufsmanagerindizes massiv schlechter aus als Marktteilneh-mer im Vorfeld erwartet hatten.

Die Aufträge und die Auftragsbestände nahmen mit einer rekordho-hen Rate ab. Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist verschlech-terten sich nach dem Allzeittief im März erneut. Die Beschäftigung nahm so rasant ab wie noch nie zuvor in der Geschichte der Um-frage. Zwar handelte es sich in einigen Fällen um Zwangsbeurlau-bungen, doch auch wenn diese Effekte berücksichtigt werden, fällt der Jobabbau immer noch dramatisch aus. Die durchschnittlichen Verkaufs- und Angebotspreise für Güter und Dienstleistungen wur-den so stark reduziert wie seit Juni 2009 nicht mehr. Zahlreiche Un-ternehmen gewährten aufgrund der rückläufigen Umsätze verstärkt Preisnachlässe. In der Industrie nahm die Produktion so stark ab wie noch nie zuvor, da viele Unternehmen im April geschlossen waren o-der einen dramatischen Nachfrageeinbruch verzeichneten. Hinzu ka-men Engpässe beim Personal und bei Produktionsmaterialien. Die Lieferzeiten verlängerten sich mit neuer Rekordrate.

Fazit: Europa befindet sich gegenwärtig in der grössten Wirtschafts-krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Umfrageergebnisse deuten da-rauf hin, dass der wirtschaftliche Einbruch im 2. Quartal in allen Län-dern historisch beispiellos ausfallen wird. Die

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PMI Manufacturing PMI Services PMI Composite

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Daily Market Opinion Zürcher Kantonalbank

24. April 2020 11

Einkaufsmanagerindizes fielen zudem überall deutlich schlechter aus als selbst die pessimistischsten Ökonomen im Vorfeld erwartet hat-ten. Der Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft signalisiert gegenwärtig einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 7.5%. Die nur zögerliche Lockerung der Eindämmungsmassnahmen sowie die miserable Stimmung bei Firmen und Konsumenten spricht zu-dem lediglich für eine graduelle Erholung im zweiten Halbjahr.

PMI Composite zeigt flächendeckenden Wirtschaftseinbruch

Quelle: Refinitiv

Deutschland

◼◼◼ GfK-Konsumklima fällt auf historischen Tiefstwert

realisiert erwartet letzter Wert

–23.4 –1.8 2.7

Das Konsumentenvertrauen in Deutschland ist im April dramatisch eingebrochen. Das GfK-Konsumklima brach von 2.7 auf –23.4 Punkte ein und verzeichnete damit den mit Abstand tiefsten Wert seit Beginn der Umfrage. Die Stimmung bei den Konsumenten hat sich deutlich stärker verschlechtert als von Analysten erwartet wor-den war. Der Konsens der Analysten lag bei einem Rückgang auf –1.8 Punkte, wobei die tiefste Schätzung bei –5.0 Punkten lag. Laut GfK-Institut haben die Corona-Pandemie und die damit einherge-henden Massnahmen zur Eindämmung des Virus die Verbraucher-stimmung schwer getroffen. Die Einkommenserwartungen und die Anschaffungsneigung befinden sich im freien Fall, während die Kon-junkturerwartungen auf bereits tiefem Niveau nur moderate Einbus-sen verzeichneten. Der Indikator für die Einkommenserwartungen verlor 47.1 Zähler und fiel auf –19.3 Punkte. Noch nie seit Beginn der monatlichen Erhebung im Jahr 1980 wurde ein stärkerer Ein-bruch gemessen. Der Indikator für die Konjunkturerwartungen fiel um 2.2 Zähler auf –21.4 Punkte. Demnach rechnet die Verbraucher für Deutschland mit einer schweren Rezession. Ein noch tieferer Wert wurde zuletzt während der Finanz- und Wirtschaftskrise im Mai 2009 mit –26 Punkten erreicht. Die Erhebung fand in den ersten beiden Aprilwochen statt. Zu diesem Zeitpunkt bekamen die Ver-braucher erstmals die vollen Auswirkungen der Eindämmungsmass-nahmen inklusive Geschäftsschliessungen, Produktionsstilllegungen und Ausgangsbeschränkungen zu spüren. Verschärft wird der Ab-sturz des Konsumklimas zudem durch eine sprunghaft angestiegene Sparneigung.

Fazit: Die Stimmung der Konsumenten ist angesichts der strikten Eindämmungsmassnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus am Boden. Das schrittweise Öffnen der Geschäfte könnte zwar bereits im nächsten Monat zu einer graduellen Erho-lung des Konsumklimas führen. Die Verunsicherung der Konsumen-ten und die Sorgen über Einkommens- und Arbeitsplatzverluste sind jedoch gross. Die stark gestiegene Sparneigung und die geringe An-schaffungsneigung dürften nach dem Ende der Pandemie den

wirtschaftlichen Aufschwung bremsen. Dementsprechend rechnen wir auch für Deutschland nur mit einer U-förmigen Erholung.

GfK-Konsumklima bricht im April dramatisch ein

Quelle: Refinitiv

Frankreich

◼◼◼ Geschäftsklima für Gesamtwirtschaft fällt auf Allzeittief

realisiert erwartet letzter Wert

82 83 98 Industrie

62 80 94 Gesamtwirtschaft

Die Geschäftsklima-Indikatoren in Frankreich haben sich im April massiv verschlechtert. Der Index für die Gesamtwirtschaft kollabierte von 94 auf 62 Punkte und verzeichnete damit den mit Abstand stärksten monatlichen Rückgang und den tiefsten Indexwert seit Be-ginn der Erhebung im Jahr 1980. Das bisherige Rekordtief wurde während der Finanzkrise im März 2009 mit 69 Punkten erreicht. Wie im Vormonat teilte das Statistikamt INSEE mit, dass die Wirtschafts-aktivitäten aufgrund des Coronavirus gegenwärtig nur rund 65% des üblichen Niveaus erreichen würden. Innerhalb des Privatsektors und unter Ausklammerung des Bereiches Wohnen hätten die Aktivi-täten sogar um fast die Hälfte abgenommen. Das Statistikamt rech-net nur mit einer graduellen Erholung, wenn die Eindämmungsmass-nahmen dereinst aufgehoben werden. Die bisherige Daumenregel, wonach die Wirtschaftsleistung pro Monat unter dem Lockdown rund 3% abnehmen würde, hätte sich als zu optimistisch herausge-stellt. Die französische Regierung rechnet demnach mit einem Rück-gang des Bruttoinlandsprodukts von 8% in diesem Jahr. Besonders der Dienstleistungssektor leider sehr stark unter den Eindämmungs-massnahmen. Der entsprechende Geschäftsklimaindikator brach im April von 92 auf 55 Punkte ein, wobei sich alle Teilkomponenten massiv eintrübten. Die befragten Firmen rechnen mit sehr vielen Stellenkürzungen und Entlassungen und der allgemeine Ausblick fiel ausgesprochen pessimistisch aus. Der Indikator für die Industrie fiel von 98 auf 82 Punkte, während der Auslastungsgrad von 82.8% auf 67.0% abnahm. Der Index für das Geschäftsklima im Detailhandel nahm von 90 auf 67 Punkte ab.

Fazit: Das Geschäftsklima hat sich im April in allen Sektoren sehr stark eingetrübt und der Gesamtindex erreichte den mit Abstand tiefsten je registrierten Wert in der 40-jährigen Geschichte der Um-frage. Die Umfrageergebnisse zeigen in aller Deutlichkeit welche enormen wirtschaftlichen Kollateralschäden die Eindämmungsmass-nahmen der Regierung im Kampf gegen die Corona-Pandemie ver-ursachen. Die französische Wirtschaft wird dieses Jahr ohne Zweifel die tiefste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg erleben.

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Daily Market Opinion Zürcher Kantonalbank

24. April 2020 12

Geschäftsklima-Indikatoren im freien Fall

Quelle: Refinitiv

Grossbritannien

◼◼◼ Einkaufsmanagerindizes auf historischen Tiefstwerten

realisiert erwartet letzter Wert

32.9 42.0 47.8 PMI Manufacturing

12.3 27.8 34.5 PMI Services

12.9 29.5 36.0 PMI Composite

Die Einkaufsmanagerindizes für die britische Volkswirtschaft sind im April allesamt auf historische Tiefstwerte gefallen und damit deutlich schlechter ausgefallen als erwartet. Der Indikator für die Gesamt-wirtschaft, der PMI Composite, brach von 36.0 auf 12.9 Punkte ein. Auf dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise fiel der Index nie tiefer als 38.1 Punkte (November 2008). Wie bereits im Vormonat war der starke wirtschaftliche Einbruch vor allem vom Dienstleistungssektor getrieben. Der PMI Services fiel von 34.5 auf 12.3 Punkte, während der Einkaufsmanagerindex von 47.8 auf 32.9 Punkte abnahm. Der PMI Manufacturing ist jedoch weiter stark verzerrt, weil längere Lie-ferfristen zu einem höheren Indexwert führen. So berichteten 81% der Dienstleister und 75% der Industriefirmen von abnehmenden Geschäftsaktivitäten im laufenden Monat. Die wenigen Industriefir-men, die von einer Zunahme berichteten, stammten ausnahmslos aus der Pharmaindustrie und dem Nahrungsmittelsektor. Die Auf-träge im Privatsektor gingen so stark zurück wie noch nie seit Beginn der Erhebungen vor 22 Jahren. Ausserdem nahm auch die Beschäfti-gung dramatisch ab. Rund die Hälfte der Unternehmen berichtete von einem Stellenabbau, wobei ein wesentlicher Teil davon auf die Möglichkeit von Zwangsurlaub zurückzuführen ist. Angesichts schrumpfender Umsätze gewährten viele Firmen Rabatte, so dass die Verkaufspreise stark rückläufig waren. Die Geschäftsaussichten bin-nen Jahresfrist fielen hingegen einen Tick zuversichtlicher aus als noch im März.

Fazit: Die mehrwöchige Ausgangssperre als Reaktion auf die Corona-Pandemie hat die Geschäftsaktivitäten in einigen Wirt-schaftsbereichen zum vollständigen Erliegen gebracht, während bei den übrigen Unternehmen durchs Band zumindest sehr hohe Um-satzeinbussen verzeichnet wurden. Die Umfrageergebnisse deuten auf einen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts von 7% im zweiten Quartal, wobei die tatsächlichen Einbussen noch deutlich höher aus-fallen könnten. So werden die Selbstständigen und weite Teile des Detailhandels nicht von der Umfrage erfasst. Diese leiden gegenwär-tig aber besonders unter den Eindämmungsmassnahmen. Grossbri-tannien befindet sich in einer sehr tiefen Rezession. Die Umfrageer-gebnisse zeigen auf eindrückliche und zugleich erschütternde Art und Weise, dass die wirtschaftlichen Kosten der Eindämmungsmass-nahmen sehr hoch sind.

Beide Sektoren verzeichnen im April historische Tiefstwerte

Quelle: Refinitiv

◼◼◼ Konsumentenvertrauen nimmt im April markant ab

realisiert erwartet letzter Wert

–34 –40 –9

Das Vertrauen der britischen Konsumenten hat sich im April deutlich eingetrübt. Der Index des GfK-Instituts für das Konsumklima in Grossbritannien fiel von –9 auf –34 Punkten, während Marktteilneh-mer aufgrund der pessimistischen Vorabschätzung von Anfang April mit einem noch stärkeren Rückgang auf –40 Punkte gerechnet hat-ten. Der historische Tiefpunkt des Indikators wurde während der Fi-nanzkrise im Juli 2008 bei –39 Punkte erreicht. Alle Teilkomponen-ten der Umfrage sind deutlich gefallen. Den stärksten Einbruch ver-zeichnete der Index für die Bereitschaft grössere Anschaffungen zu tätigen. Dieser kollabierte von –2 auf –52 Punkte. Ebenfalls deutlich eingetrübt haben sich die wirtschaftlichen Aussichten für die kom-menden 12 Monate, der Index für die Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage sowie der Ausblick für die persönliche finanzielle Si-tuation. Vergleichsweise weniger stark gefallen ist der Teilindex für die Entwicklung der persönlichen Finanzen in den vergangenen Mo-naten. Die Umfrage wurde zwischen dem 1. und dem 14. April bei rund 2'000 Konsumenten durchgeführt und fand damit erstmals vollständig während der mittlerweile verlängerten Ausgangssperre statt.

Fazit: Das Konsumentenvertrauen ist im April stark gefallen und liegt bereits nahe bei den historischen Tiefstwerten aus der Finanz-krise. Die bis in den Mai verlängerte Ausgangssperre sowie die aus-gesprochen tiefe Rezession machen eine deutliche Erholung des Konsumentenvertrauens auf absehbare Zeit unwahrscheinlich.

Schweiz

◼◼◼ SECO erwartet tiefe Rezession im laufenden Jahr

2020 2021

BIP –6.7% (–1.5%) 5.2% (3.3%)

Arbeitslosenquote 3.9% (2.8%) 4.1% (3.0%)

Inflation –1.0% (–0.4%) –0.5% (0.2%)

( ) = SECO Konjunkturprognosen vom März 2020

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) hat seine Konjunktur-prognosen ausserplanmässig stark revidiert. Die Expertengruppe des Bundes rechnet neu im laufenden Jahr mit dem stärksten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) seit Jahrzehnten. Konkret wird mit einem Minus von 6.7% gerechnet. Dies wäre der stärkste Einbruch der Wirtschaftsaktivität seit 1975. Im März hatte das SECO noch ei-nen Rückgang von lediglich 1.5% erwartet. Aufgrund der einschnei-denden gesundheitspolitischen Eindämmungsmassnahmen mussten

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Daily Market Opinion Zürcher Kantonalbank

24. April 2020 13

zahlreiche Betriebe ihre Geschäftsaktivitäten einschränken oder un-terbrechen. Gleichzeitig hat sich auch das internationale Umfeld ra-pide verschlechtert. Insbesondere für die erste Jahreshälfte 2020 ist mit einem sehr starken Einbruch zu rechnen. Im Zuge der geplanten Lockerungen rechnet das SECO mit einer moderaten Erholung. Erlit-tene Einkommensverluste sowie die grosse wirtschaftliche Unsicher-heit würden die Aufholeffekte beim privaten Konsum aber begren-zen. Auch die Investitionen und die Beschäftigung werden stark ab-nehmen. Das SECO rechnet mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf durchschnittlich 3.9% in diesem und 4.1% im nächsten Jahr. Die Wiederbelebung der Wirtschaft fällt im 2021 langsam aus, obschon das geschätzte Wachstum mit 5.2% auf den ersten Blick imposant ausfällt. Bis Ende 2021 wird damit aber das BIP-Niveau von Ende 2019 immer noch nicht erreicht. Das SECO be-tont jedoch, dass die Prognoseunsicherheit derzeit ausserordentlich gross sei. Im Falle einer erneuten Pandemiewelle oder bei wirtschaft-lichen Zweitrundeneffekten in Form von Entlassungen, Kreditausfäl-len und Firmenkonkursen würden die Prognosen noch wesentlich schlechter ausfallen.

Japan

◼◼◼ Inflation unverändert tief

realisiert erwartet letzter Wert

0.4% 0.4% 0.4% YoY Inflation

0.4% 0.4% 0.6% YoY Kerninflation

Die jährliche Inflationsrate blieb im März entsprechend den Erwar-tungen der Marktteilnehmer unverändert bei 0.4%. Die Kerninflati-onsrate, welche frische Nahrungsmittel ausschliesst, kam im Be-richtsmonat bei 0.4% zu liegen. Der Rückgang um 20 Basispunkte im (Februar: 0.6% YoY) widerspiegelte grösstenteils die Markterwar-tungen. Der beschleunigte Ölpreiszerfall sowie der geringere Inflati-onsdruck durch haltbare Nahrungsmittel waren die Hauptgründe für die tiefere Jahresinflation in Japan und deren Effekte dürften auch im April weiter anhalten. Unter Ausschluss von frischen Nahrungs-mitteln und Energiepreisen blieb die Inflation konstant bei 0.6% (sog. Core Core CPI). Die Bank of Japan bezieht sich in ihrer Ein-schätzung und Prognose zur Inflation auf diese Messgrösse.

Fazit: Die jährliche Inflationsrate blieb im März mit 0.4% unverän-dert, da sich der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln und der Ölpreis-zerfall im Vorjahresvergleich in etwa die Waage hielten. Anfang nächster Woche treffen sich die Währungshüter Japans und werden ihre Inflationsprognosen aufgrund der deflationären Wirkungen der Coronakrise nach unten anpassen müssen.

Legende: Marktrelevanz des Indikators

◼◼◼ hoch ◼◼◼ mittel ◼◼◼ niedrig

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Daily Market Opinion Zürcher Kantonalbank

24. April 2020 14

Bond Rating Actions Übersichtsseite

Bond Rating Actions

Zürcher Kantonalbank

Sika: A–/stabil (Bestätigung)

Schuldneruniversum der Zürcher Kantonalbank: Kauf

Analyst: Holger Frisch +41 44 292 33 37

in CHF 2018 2019 2020E

Nettoumsatz (Mio) 7 085 8 109 8 036

EBITDA (Mio) 1 150 1 388 1 422

Reingewinn (Mio) 683 752 762

Free Cashflow (Mio) 518 1 034 1 018

Current Ratio (in %) 226 192 211

EK-Quote (in %) 25.8 31.4 35.3

Net Debt/EBITDA 1.8 2.5 1.9

Zinsdeckung (EBITDA/Zinsaufwand) 21.7 15.7 16.0 Quellen: Sika, Zürcher Kantonalbank

Wenig überraschende Streichung der Jahresprognose

Sika gab diese Woche seine Umsatzzahlen für das 1Q20 bekannt, die in etwa den Erwartungen entsprachen. Dank eines starken Ak-quisitionseffekts aus der im letzten Jahr vollzogenen Übernahme von Parex erzielte Sika YoY ein Wachstum in CHF von 10.3% auf CHF 1.8 Mrd. Das organische Wachstum lag bei –1.3% und auch die Währungen belasteten das Wachstum mit –5.1%.

Wie bereits viele andere Unternehmen zog auch Sika seine Prognose für 2020 zurück, da im aktuell volatilen Umfeld eine konkrete Prog-nose nicht möglich sei. Der Fokus liegt auf Kosten und Liquidität. Nicht notwendige Investitionen werden reduziert bzw. aufgescho-ben, was zu einer Reduktion von ca. 50% gegenüber den ursprüng-lich geplanten Ausgaben führt. Auch sonstige Kosten sollen redu-ziert werden, wo immer dies möglich ist. Zudem wird das Nettoum-laufvermögen straff gemanagt.

Sika verfügte per Ende 2019 über CHF 995 Mio Liquidität und eine Kreditlinie, die in diesem Jahr von CHF 750 Mio auf CHF 1.25 Mrd erhöht wurde. Mit der im Q120 vollzogenen Akquisition der rumäni-schen Adeplast und der am 21. April genehmigten Dividende dürfte Sika einen Liquiditätsabfluss von rund CHF 500 Mio verzeichnen. Zu-dem wurde bereits Ende März 2020 eine Anleihe über CHF 160 Mio fällig.

Wir bestätigen unsere Einstufung von A– bei stabilem Outlook. Sika wird zweifelsohne Einbussen durch den aktuellen Lockdown erlei-den, sollte dies aber dank der eingeleiteten Massnahmen und der vorhandenen Liquidität abfedern können. Ein Zugeständnis bei der Dividende wäre aus Gläubigersicht jedoch zu begrüssen gewesen. Das Rating stützt sich auf die stabile Ertragsentwicklung, die starken Marktpositionen dank hoher Innovationskraft und das klare Be-kenntnis zu einem hohen Bonitätsrating. Das Rating reflektiert un-sere Annahme, dass Sika, auch wenn sie eine Wachstumsstrategie verfolgt, die Akquisitionen beinhaltet, ihre konservative Finanzpolitik fortführen wird. Eingeschränkt wird das Rating durch das kompeti-tive und zyklische Umfeld in der Bau- und Automobilbranche. Soll-ten sich die Belastungen infolge der Coronavirus-Krise über das Halbjahr hinaus fortsetzen, würden wir unsere Ratingeinschätzung überprüfen müssen.

Sulzer AG: neu: BBB/stabil, alt: BBB+/negativ (Rückstufung)

Schuldneruniversum der Zürcher Kantonalbank: Kaufstopp

Analyst Adrian P. Knoblauch +41 44 292 33 95

in CHF 2017 2018 2019

Umsatz (Mio) 3 049 3 365 3 729

EBITDA (Mio) 277 329 413

Reingewinn (Mio) 83 114 154

Free Cashflow (Mio) 103 165 205

Current Ratio (in %) 140 176 157

EK-Quote (in %) 41 34 31

Net Debt/EBITDA 0.8 0.7 1.5

Zinsdeckung (EBITDA/Zinsaufwand) 18.3 16.2 16.6 Quellen: Sulzer AG, Zürcher Kantonalbank

Ein Drittel Kapazitätsreduktion im Öl- und Gasbereich

Sulzer hat am 21. April Eckwerte zum 1Q20 Ergebnis präsentiert. Sulzer gab aufgrund von COVID-19 einen detaillierteren Einblick in den Geschäftsgang als lediglich den Bestellungseingang wie norma-lerweise bei den Quartalsresultaten. Der Bestellungseingang wuchs YoY um 3.2% auf CHF 994 Mio, während der Umsatz YoY um 4.3% zurückging. Die Guidance für das GJ 2020 setzte Sulzer aus. In der Telefonkonferenz erläuterte das Management die Auswirkun-gen von COVID-19 auf Sulzers Geschäftsgang und betonte, dass das zweite Quartal anspruchsvoller wird, da die Auswirkungen des Lock-downs voll zum Tragen kommen. In der grössten Division Pumps (40% Anteil am Konzernumsatz) liefert Sulzer Pumpen für die ver-sorgungskritische Wasserinfrastruktur und Pumpen für Pipelines in der Öl- und Gasindustrie. Die Investitionsbereitschaft der Ölkonzerne ist aufgrund des tiefen Ölpreises sehr gering, sodass im 1Q20 ein Pipeline-Auftrag von CHF 20 Mio bereits storniert und weitere Auf-träge im Gegenwert von CHF 30 Mio verschoben wurden. Gemäss Sulzer wird die Nachfrage im Öl- und Gasbereich aufgrund der Capex-Kürzungen der Ölkonzerne im kommenden Quartal stark sin-ken, sodass Sulzer die Kapazitäten proaktiv um einen Drittel reduzie-ren will. Die Details zu diesem Restrukturierungsprogramm erläutert Sulzer aber erst bei der Präsentation zum Halbjahresergebnis. In den anderen Divisionen schränken die COVID-19 Massnahmen den Zu-gang zu den Kundenstandorte ein, sodass die Serviceanfragen aus-bleiben. Zudem stehen wichtige Industriezweige quasi still, sodass Grossprojekte deswegen verschoben werden. Nebst den Kapazitäts-anpassungen im Öl- und Gasbereich, ergreift das Management wei-tere Massnahmen, um Sulzer für ein schwieriges Quartal zu wapp-nen. Dafür werden die Capex um CHF 60 Mio auf das Instandhal-tungsniveau gestutzt und die Betriebsausgaben werden um CHF 60 Mio zurückgefahren. Aus einer Anleihegläubigerperspektive wirkt sich Sulzers Bestellungsbestand von CHF 1.9 Mrd im derzeitigen Um-feld stützend aus. Gemäss Sulzer sollen 80% im laufenden GJ aus-geliefert werden. Per Ende 2019 verfügte Sulzer über CHF 1.03 Mrd Barmittel, wobei Sulzer über CHF 218 Mio nur beschränkt verfügen kann. Sulzer schuldet diesen Betrag dem Hauptaktionär Tiwel, durfte diesen aber bisher aufgrund der US-Sanktionen nicht ausbezahlen. Aus einer Liquiditätsoptik fliessen im GJ 2020 weitere CHF 93 Mio für Dividendenzahlungen und CHF 70 Mio für die Capex weg. Im Juli 2020 wird zudem eine Anleihe von CHF 110 Mio fällig. Die Kapi-talstruktur von Sulzer hat sich über die letzten Jahre schleichend ver-schlechtert, sodass die EK-Quote von über 42% im Jahr 2016 auf 31% im Jahr 2019 gesunken ist. Gleichzeitig ist die Ratio Net Debt / EBITDA von 0.1x (2016) auf 1.5x im Jahr 2019 gestiegen. Aufgrund der eingetrübten Aussichten für das laufende GJ und der stetig stei-genden Verschuldung reduzieren wir Sulzers Rating auf BBB. Der Outlook ist stabil. Sulzer ist in dieser Ratingkategorie solide abge-stützt.

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Daily Market Opinion Zürcher Kantonalbank

24. April 2020 15

Swissgrid²: AA/stabil (Bestätigung)

Schuldneruniversum der Zürcher Kantonalbank: Kauf

Analyst: Luca Corletto +41 44 292 33 94

in CHF 2017 2018 2019

Gesamtleistung (Mio) 762 714 717

EBITDA (Mio) 268 266 291

Reingewinn (Mio) 65.3 65.6 28.8

Free Cashflow (Mio) –186 193 167

Current Ratio (in %) 149 113 63

EK-Quote (in %) 34 37 37

Net Debt/EBITDA 5.2 4.8 4.6

Zinsdeckung (EBITDA/Zinsaufwand) 6.0 6.8 8.7 Quellen: Swissgrid, Zürcher Kantonalbank

Implizites Rating Sekundärmarkt: AA+

Renditespread bezieht sich auf eine synthetische Anleihe mit 4 Jahren Restlaufzeit. Bonitätsgrenzen beziehen sich auf alle Schuldner des CHF-Anleihenmarktes.

Quelle: Zürcher Kantonalbank

Strom fliesst auch mit Corona

Die gestern publizierten Abschlusszahlen für das Jahr 2019 entspra-chen weitgehend den Erwartungen. Es drängt sich keine Ratingän-derung auf, zumal auch die Coronakrise keinen nennenswerten Ein-fluss auf den weiteren Geschäftsverlauf haben wird. Unter dem Strich resultierte ein EBITDA von CHF 291 Mio, der den Vorjahres-wert gleich um 9.5% übertraf. Über die operative Ertragskraft braucht sich die Swissgrid ohnehin keine Sorgen zu machen. Der nach einem regulierten Cost-Plus-Modell errechnete Ertrag sichert dem Unternehmen stets ein befriedigendes Ergebnis. Allfällige Fehl-beträge könnten in der Folgeperiode durch entsprechende Tarifan-passungen korrigiert werden. Bilanztechnisch steht die nationale Netzgesellschaft ebenfalls komfortabel da. Die Nettoverschuldung entwickelt sich in geordneten Bahnen und die EK-Quote tendiert ge-gen 40%. Die Herausforderungen der Energiezukunft bleiben hinge-gen bestehen. Der laufende Netzausbau in der Schweiz wird zwar konsequent vorangetrieben und auch bei der Zusammenarbeit mit den europäischen Netzbetreibern werden Fortschritte erzielt, aber ohne das längst fällige Stromabkommen mit der EU bleibt auch die Rolle der Schweiz im europäischen Strommarkt unklar. Auf mittlere Sicht rechnet Swissgrid mit stabilen bis leicht steigenden Finanz-kennzahlen. Das jährliche Investitionsvolumen dürfte wie bisher zwi-schen CHF 150 Mio und CHF 200 Mio betragen.

Die Ausbreitung der Coronapandemie bzw. die wirtschaftlichen Konsequenzen führten an den Anleihenmärkten zu einer deutlichen Spreadausweitung, von der auch die Swissgridpapiere nicht ver-schont blieben. Innerhalb des Stromsektors weisen die Anleihen aber immer noch die geringsten Spreadaufschläge gegenüber dem Swapsatz auf.

Standard & Poor's

BNP Paribas²: neu: A+/negativ, alt: A+/stabil (Outlookverschlechterung)

Schuldneruniversum der Zürcher Kantonalbank: Kaufstopp

Credit Agricole SA: neu: A+/negativ, alt: A+/stabil (Outlookverschlechterung)

Schuldneruniversum der Zürcher Kantonalbank: Kaufstopp

Natixis: neu: A+/negativ, alt: A+/stabil (Outlookverschlechterung)

Schuldneruniversum der Zürcher Kantonalbank: Kaufstopp

Société Générale: A/stabil (Bestätigung)

Schuldneruniversum der Zürcher Kantonalbank: Kaufstopp

Commerzbank: neu: BBB+/negativ, alt: A–/negativ (Rückstufung)

Schuldneruniversum der Zürcher Kantonalbank: Kaufstopp

LB Hessen- Thüringen Girozentrale: neu: A/negativ, alt: A/stabil (Outlookverschlechterung)

Schuldneruniversum der Zürcher Kantonalbank: Kauf

Fannie Mae: AA+/stabil (Bestätigung)

Schuldneruniversum der Zürcher Kantonalbank: Kauf

Freddie Mac: AA+/stabil (Bestätigung)

Schuldneruniversum der Zürcher Kantonalbank: Kauf

ING: neu: A–/negativ, alt: A–/stabil (Outlookverschlechterung)

Schuldneruniversum der Zürcher Kantonalbank: Kaufstopp

ING Bank NV: A+/stabil (Bestätigung)

Schuldneruniversum der Zürcher Kantonalbank: Kaufstopp

Rabobank: neu: A+/negativ, alt: A+/stabil (Outlookverschlechterung)

Schuldneruniversum der Zürcher Kantonalbank: Kauf

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Daily Market Opinion Zürcher Kantonalbank

24. April 2020 16

Devisen Übersichtsseite

Devisen – Fundamental

Kursübersicht und Prognosen

Vor 1 Monat Vor 1 Woche Aktuell Tendenz für

heute Prognose in 3

Monaten

EUR/USD 1.0788 1.0875 1.0761 1.12

EUR/CHF 1.0588 1.0520 1.0520 → 1.05

USD/CHF 0.9815 0.9666 0.9775 0.94

USD/JPY 111.23 107.54 107.65 → 104.0

GBP/USD 1.1762 1.2499 1.2332 1.25

USD/CAD 1.4462 1.4001 1.4099 → 1.40

AUD/USD 0.5958 0.6366 0.6342 → 0.64 Quellen: Zürcher Kantonalbank, Bloomberg

Volatilität

Monats- volatilität Tendenz

EUR/USD 8.1 →

EUR/CHF 5.7 →

USD/CHF 7.5 →

USD/JPY 7.8

GBP/USD 10.6 →

USD/CAD 9.6 →

AUD/USD 13.7 → Quellen: Zürcher Kantonalbank, Bloomberg

FX-Treiber

Relatives Wachs-tum*

Geldpoli-tik**

Zinsdiffe-renz***

EUR/USD EZB und Fed setzen wieder auf quantitative Lockerung (QE)

EUR/CHF → SNB interveniert am Devisenmarkt und stemmt sich gegen CHF-Stärke

USD/CHF SNB sieht hohe Hürden für noch tiefere Zinsen

USD/JPY BoJ hält Zinspolitik unverändert

GBP/USD → Corona-Krise erhöht Brexit-Unsicherheit

USD/CAD → Fed und BoC haben Zinsuntergrenze erreicht und setzen auf QE

AUD/USD → RbA wird Zinsen sehr lange tief halten * Difference-in-Difference der PMI's Quellen: Zürcher Kantonalbank, Bloomberg

** Unterschiede betreffend impliziter Markterwartungen

*** Differenz der 2-jährigen Staatsanleihen

Kursübersicht und Prognosen

Datum Land Uhrzeit Makrodaten Erwarteter Einfluss

24.04.2020 D 10:00 ifo-Geschäftsklimaindex (April) EUR/USD →

24.04.2020 USA 14:30 Durable Goods Orders/Ex Transportation (März, prov.) EUR/USD →

24.04.2020 USA 16:00 University of Michigan Confidence (April, def.) EUR/USD →

Quellen: Zürcher Kantonalbank, Bloomberg

Diese Seiten wurden nicht vom Research der Zürcher Kantonalbank erstellt, sondern von der Organisationseinheit Investment Solutions, und unterstehen somit nicht

den Richtlinien zur Sicherstellung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse der Schweizerischen Bankiervereinigung.

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Daily Market Opinion Zürcher Kantonalbank

24. April 2020 17

Übersichtsseite

Kontakte und Disclaimer

Unternehmensnews/Aktienresearch Bond Rating Actions/Bondresearch

Sven Bucher (Leiter Research) 044 292 35 35 Holger Frisch 044 292 33 37

Luca Corletto 044 292 33 94

Consumer Patrick Hasenböhler 044 292 33 48

Patrik Schwendimann (Schweiz) 044 292 22 21 Akkio Mettler 044 292 33 47

Marco Strittmatter, CFA (Schweiz) 044 292 35 64 Adrian Knoblauch 044 292 33 95

Daniel Bürki, CFA (Schweiz) 044 292 34 34

Michael Winkler (International) 044 292 24 23 Aktien- und Zinsmarkt/Konjunkturnews

Claude Zehnder 044 292 35 20

Finanzsektor Christian Brändli 044 292 21 57

Georg Marti (Schweiz) 044 292 35 48 Martin Weder 044 292 35 61

Michael Kunz (Schweiz) 044 292 35 28 Marina Zech 044 292 35 49

Javier Lodeiro (Schweiz) 044 292 24 07 Sascha Jucker 044 292 35 43

Yves Becker (International) 044 292 45 42

Handel & Verkauf Aktien

Gesundheit/Grundstoffe Marco Genepretti (Leiter Verkauf) 044 293 65 10

Sibylle Bischofberger (Schweiz) 044 292 37 34 Aldo D'Agrosa

Dr. Michael Nawrath (Schweiz) 044 292 35 38 Richard Jucker

Dr. Philipp Gamper (Schweiz) 044 292 42 67 Marc Müller

Daniel Benz (International) 044 292 22 28 Räto Negri

Kevin Wacker

Immobilien/Industrie/Infrastruktur Mirco Tieppo

Martin Hüsler, CFA (Schweiz) 044 292 24 11 Jasmin Spörri

Armin Rechberger (Schweiz) 044 292 39 51

Ken Kagerer (Schweiz) 044 292 40 13 Verkauf nicht kotierte Aktien 044 293 65 58

Cédric Lang (Schweiz) 044 292 60 67 Verkauf Devisen 044 293 62 00

Verkauf Obligationen 044 293 66 70

Technologie/Telekommunikation Verkauf strukturierte Produkte 044 293 66 65

Andreas Müller, CFA (Schweiz) 044 292 21 54 Verkauf Zinsderivate 044 293 65 06

Richard Frei (Schweiz) 044 292 34 20

Alexander Koller (Schweiz) 044 292 31 00

Christian Fröhlich (International) 044 292 31 31

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Daily Market Opinion Zürcher Kantonalbank

24. April 2020 18

Offenlegungen und Disclaimer

Die in dieser Publikation angegebenen Kurse entsprechen den Schlusskursen des Vortags, sofern keine anderen Angaben gemacht werden.

Erklärung der Analysten

Die Autoren, die auf Seite 1 oder im jeweiligen Research-Kommentar aufgeführt sind, bestätigen, dass die in diesem Bericht geäusserten Ansichten ihre jeweilige persönli-che Meinung über die Unternehmen korrekt wiedergeben und dass der Bericht in unabhängiger Weise erstellt wurde.

Die Funktionsbezeichnung der verantwortlichen Finanzanalysten lautet "Equity Research Analyst" (Aktien)oder "Credit Research Analyst" (Obligationen), soweit in diesem Bericht keine anderweitigen Angaben gemacht werden.

Es besteht keine unmittelbare Abhängigkeit zwischen der Vergütung der Ersteller dieses Dokuments einerseits und Wertpapierdienstleistungen, anderen Geschäften oder Handelsgebühren der Zürcher Kantonalbank und ihrer Gruppengesellschaften anderseits.Die variable Vergütung des Finanzanalysten ist abhängig vom Gesamtergebnis der Zürcher Kantonalbank.

Offenlegung von Interessenskonflikten

¹ Analyst hält Wertpapiere des Unternehmens. Kaufdatum und Erwerbspreis: AMS (26.11.2008 CHF 15.1), Kudelski (11.09.2001 CHF 73.5), Logitech (24.01.2008 CHF 29.4), Swisscom (22.09.2008 CHF 449), Temenos (22.09.2008 CHF 22.1)

² Die Zürcher Kantonalbank hat in den letzten 12 Monaten an Kapitalmarkttransaktionen des Unternehmens mitgewirkt.

³ Die Zürcher Kantonalbank hält gemäss der letzten Meldung über 10% an Aduno, über 5% an Banque Cantonale du Jura.

⁴ Der Emittent hält 5% oder mehr des Kapitals der Zürcher Kantonalbank. Die Zürcher Kantonalbank ist eine selbständige Anstalt des öffentlichen Rechts des Kantons Zürich. Der Kanton Zürich haftet für alle Verbindlichkeiten der Bank, sowie ihre eigenen Mittel nicht ausreichen. Aus diesen Gründen können sich Interessenkonflikte ergeben, die sich auf die Rating-Einschätzung betreffend den Kanton Zürich.

⁵ Die Zürcher Kantonalbank hält eine Nettoverkaufsposition von mindestens 0.5% des Aktienkapitals des Unternehmens.

⁶ Die Zürcher Kantonalbank hält eine Nettokaufposition von mindestens 0.5% des Aktienkapitals des Unternehmens.

⁷ Offengelegt werden Kredite, für die eine bilaterale Offenlegungsvereinbarung zwischen dem Kreditnehmer und der Zürcher Kantonalbank vorliegt und wo entsprechend die Möglichkeit besteht, dass dem Analysten diese Geschäftsbeziehung bekannt ist. Andere Kreditbeziehungen unterliegen dem Bankkundengeheimnis, und es existieren innerhalb der Zürcher Kantonalbank Chinese Walls, die verhindern, dass der Analyst Kenntnis von solchen Geschäftsbeziehungen hat.

⁸ Das Research zu diesem Unternehmen wurde im Rahmen des Programms «Stage» (www.six-swiss-exchange.com/stage) der SIX Swiss Exchange erstellt. Die Zürcher Kantonalbank wird hierfür von der SIX Swiss Exchange entschädigt; die Emittentin entrichtet ein Entgelt an die SIX Swiss Exchange.

Ganz allgemein können sich regelmässig Interessenkonflikte daraus ergeben, dass die Zürcher Kantonalbank im Rahmen ihrer üblichen Unternehmenstätigkeit ein Inte-resse daran hat, bestehende Geschäftsbeziehungen zum Emittent ausbauen (soweit vorhanden) und neue Geschäftsbeziehungen einzugehen. Eine Beschreibung der Regelungen und Informationsschranken zum Umgang mit Interessenkonflikten ist unter www.zkb.ch einsehbar. Sofern Beiträge in dieser Publikation durch Organisations-einheiten erstellt wurden, welche nicht den «Richtlinien zur Sicherstellung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse» (herausgegeben durch die Schweizerische Bankierverei-nigung) unterliegen, ist dies in der Fusszeile entsprechend vermerkt. Die vorliegenden rechtlichen Hinweise kommen nur auf die Beiträge zur Anwendung, welche als Finanzanalyse im Sinn der Richtlinie qualifizieren.

Zürcher Kantonalbank hat Vorkehrungen getroffen um sicherzustellen, dass:

• ihre Finanzanalysten und andere massgebliche Personen, die aufgrund ihrer finanzanalytischen Tätigkeit Kenntnis vom Zeitpunkt oder Inhalt von Investment-Research haben, das nicht öffentlich, für Kunden nicht zugänglich und nicht ohne Weiteres aus verfügbaren Informationen ableitbar ist, keine Eigengeschäfte und keinen Handel mit Finanzinstrumenten tätigen, die sie analysieren, oder mit diesen verwandten Finanzinstrumenten. Ausgenommen sind Geschäfte als Market-Maker, die die Verant-wortlichen nach bestem Wissen und Gewissen und im Rahmen des normalen Market-Making oder der Ausführung eines Kundenauftrags, den sie unaufgefordert erhalten haben, für eine andere Person (einschliesslich der Zürcher Kantonalbank) tätigen.

• ihre Finanzanalysten und andere massgebliche Personen, die an der Erstellung ihrer Finanzanalysen beteiligt sind, keine den aktuellen Empfehlungen zuwiderlaufende Eigengeschäfte tätigen mit Finanzinstrumenten, auf die sich die Finanzanalysen beziehen, oder mit damit verbundenen Finanzinstrumenten – ausser in Ausnahmefällen und mit vorheriger Genehmigung eines Mitglieds der Rechtsabteilung oder der Compliance-Abteilung der Zürcher Kantonalbank.

• eine physische Trennung besteht zwischen den an der Research-Erstellung beteiligten Finanzanalysten einerseits und anderen massgeblichen Personen, deren Pflichten oder Geschäftsinteressen den Interessen der Empfänger der Finanzanalysen zuwiderlaufen könnten, anderseits.

• die Zürcher Kantonalbank, ihre Finanzanalysten und andere massgeblich an der Erstellung der Finanzanalyse beteiligte Personen keine Anreize von Personen akzeptie-ren, die ein erhebliches Interesse am Gegenstand der Finanzanalyse haben.

• die Zürcher Kantonalbank, ihre Finanzanalysten und andere massgeblich an der Erstellung des Investment Research beteiligte Personen den Emittenten keine günstige Research-Coverage versprechen.

• vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen Emittenten, massgebliche Personen, die keine Finanzanalysten sind, und alle anderen Personen keinen Entwurf der Finanz-analysen überprüfen dürfen, um die Richtigkeit der in den Analysen gemachten Sachaussagen zu verifizieren oder um die Einhaltung der gesetzlichen Verpflichtungen der Zürcher Kantonalbank zu überprüfen, wenn der Entwurf eine Empfehlung oder ein Kursziel enthält.

Ratingverteilung der Unternehmen im Schweizer Researchuniversum

Einstufung Titel aus dem Schweizer Researchuniversum Prozentuale Verteilung total Kunden mit IB-Dienstleistungen pro Kategorie

Übergewichten 44 35.4% 62.1%

Marktgewichten 84 57.9% 68.4%

Untergewichten 6 6.7% 54.5%

Die Tabelle wird jeweils zum Quartalsanfang aktualisiert und gibt den Stand zu diesem Zeitpunkt wieder. 31.03.2020

Ratingentwicklung

Research-Umstufungen der letzten 12 Monate:

Dufry

13.03.2020 Von Übergewichten (CHF 28.98) auf Marktgewichten

Nestlé

14.02.2020 Von Marktgewichten (CHF 107.56) auf Übergewichten

Renault

31.01.2020 Von Übergewichten (EUR 35.24) auf Marktgewichten

14.02.2020 Von Marktgewichten (EUR 34.5) auf Marktgewichten

Ratingänderungen

Eine Liste aller Berichte/ Publikationen, die in den vergangenen 12 Monaten zu irgendeinem Emittenten oder Finanzinstrument verbreitet wurden, kann unter der Internet-adresse https://zkb-finance.mdgms.com/user/login/index.html eingesehen werden. Sollten Sie keinen Zugriff auf das Finanzinfos+ Portal haben, melden Sie sich bitte bei dem für Sie zuständigen Kundenbetreuer.

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Daily Market Opinion Zürcher Kantonalbank

24. April 2020 19

Faktencheck

Zwecks Überprüfung der faktischen Aspekte kann die Zürcher Kantonalbank vor der Publikation dieses Dokument in einer redigierten, auf die Fakten beschränkten Fas-sung dem Emittenten und anderen Dritten zukommen lassen. Dabei werden weder Einstufungen noch Kursziele oder andere zentrale Einschätzung kommuniziert oder thematisiert.

Erläuterung der Einstufungen

Das Research der Zürcher Kantonalbank verwendet keine absoluten Empfehlungen wie «Kaufen», «Halten» oder «Verkaufen», sondern nur relative Einstufungen («Über-gewichten», «Marktgewichten», «Untergewichten») gegenüber einer Benchmark. Bei Schweizer Aktien ist die Benchmark der Swiss Performance Index (SPI). Bei der erwarteten Relativperformance handelt es sich um die in den nächsten 12 Monaten erwartete Gesamtrendite (Total Return), die sich zusammensetzt aus der Kursperfor-mance der Aktie (Kursgewinn oder -verlust) zuzüglich der Ausschüttungen (z.B. Dividenden).

Im Vergleich zur erwarteten Gesamtrendite der Benchmark wird bei «Übergewichten»-Einstufungen eine deutlich höhere, bei «Marktgewichten»-Einstufungen eine ver-gleichbare (+/–5%) und bei «Untergewichten»-Einstufungen eine deutlich tiefere Gesamtrendite erwartet. Die Angabe «Restricted» zeigt an, dass aus rechtlichen Gründen die Abgabe von Einschätzungen zum entsprechenden Titel vorübergehend eingestellt wurde, wobei nicht ausgeschlossen ist, dass sich eine vorübergehende Einstellung über einen längeren Zeitraum erstreckt oder sogar zur definitiven Einstellung der Abdeckung führt.

Methodologie

Die grundlegenden methodischen Analyse- und Bewertungsansätze, die vom Research der Zürcher Kantonalbank bei der Erstellung ihrer Publikationen berücksichtigt bzw. verwendet werden, finden Sie auf der ZKB Homepage unter der Internetadresse https://www.zkb.ch/de/un/fk/anlagen-boerse/news-research.html. Es handelt sich bei dieser Finanzanalyse zu Schweizer Aktiengesellschaften, Schweizer Immobilienfonds und Schweizer Emittenten um primäres Research (d.h., die zugrunde liegenden Infor-mationen können direkt vom Emittenten stammen).

Sofern nicht anderes erwähnt, basieren die Empfehlungen und Einstufungen auf einer Fundamentalanalyse. Auf der Grundlage der veröffentlichten und allenfalls adjus-tierten Zahlen (Bilanz, Erfolgsrechnung, Cashflowrechnung etc.) und des Branchen- und Marktumfelds erstellen die Analysten Prognosen. Zur Anwendung kommen Be-wertungsmethoden wie Discounted Cashflow, Bewertungsvergleiche im historischen Kontext, im Vergleich zu Konkurrenten oder Unternehmen in vergleichbaren Sekto-ren/Märkten oder Sum-of-the-Parts-Bewertungen.

Eine Vielzahl von Faktoren kann Einfluss auf den Geschäftsverlauf haben und dazu führen, dass die effektive Entwicklung von der ursprünglichen Prognose abweicht. Dazu gehören Wechselkursschwankungen, Veränderungen im Management, konjunkturelle Einflüsse, regulatorische Änderungen, Konkurrenzsituation, technische Probleme mit Produkten, Nachfrageveränderungen, Problem mit Inputstoffen/Rohstoffen, Fusionen und Akquisitionen etc. Diese Aufzählung ist nicht abschliessend. Entsprechend können die Einstufung und das relative Kurspotenzial jederzeit aufgrund neuer verfügbarer Informationen ändern.

Aktualisierung

Publikationen über Emittenten oder Finanzinstrumente werden grundsätzlich, und soweit nichts anderes vermerkt ist, anlässlich der Veröffentlichung von Unternehmens-zahlen oder beim Bekanntwerden von kurs- oder ratingrelevanten Informationen vom Research der Zürcher Kantonalbank aktualisiert. Ob und wann eine Aktualisierung erfolgt, steht im alleinigen Ermessen der Zürcher Kantonalbank, und es wird keine Gewährleistung dafür abgegeben, dass eine laufende Aktualisierung erfolgt. Ein fester Turnus der Aktualisierung ist nicht vorgesehen.

Quellenangabe

Die Informationen in diesem Dokument stammen aus verschiedenen Quellen, die unseres Erachtens zuverlässig sind. Grundsätzlich stammen alle Informationen aus öffent-lich zugänglichen Quellen. Sofern dies nicht der Fall ist (etwa wenn wir Informationen direkt vom Emittenten erhalten haben), enthält das Dokument einen entsprechen-den Vermerk.

Zuständige Aufsichtsbehörde

Die Zürcher Kantonalbank untersteht der prudentiellen Aufsicht durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA.

Diverse rechtliche Hinweise

Das vorliegende Dokument dient ausschliesslich Informationszwecken. Es stellt weder ein Angebot noch eine Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf von Finanzinstrumen-ten oder Bankdienstleistungen dar und entbindet den Empfänger nicht von seiner eigenen Beurteilung. Insbesondere ist dem Empfänger empfohlen, allenfalls unter Bei-zug eines Beraters die Informationen in Bezug auf ihre Vereinbarkeit mit seinen persönlichen Verhältnissen auf juristische, regulatorische, steuerliche und andere Konse-quenzen zu prüfen.

Dieses Dokument wurde von der Zürcher Kantonalbank mit grösster Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Die Zürcher Kantonalbank bietet jedoch keine Gewähr für Inhalt und Vollständigkeit und lehnt jede Haftung für Verluste ab, die sich aus der Verwendung dieser Informationen ergeben.

Sofern es sich bei einem Bericht lediglich um eine Zusammenfassung eines Research-Berichtes handelt, stehen weiterführende Informationen zur jeweiligen Gesellschaft in Form der «Daily Market Opinion» oder von Studien zur Verfügung. Bezüglich dieser zusätzlichen Informationen wenden Sie sich bitte an Ihren zuständigen Kundenbe-treuer.

Verwendung im Ausland

Dieses Dokument richtet sich ausdrücklich nicht an Personen, deren Nationalität oder Wohnsitz den Zugang zu solchen Informationen aufgrund der geltenden Gesetzge-bung verbieten. Bonitätseinschätzungen (Ratings) der Zürcher Kantonalbank dürfen nicht an Empfänger im EWR-Raum oder in das Vereinigte Königreich versandt werden.

Dieses Dokument und die darin enthaltenen Informationen dürfen nicht an Personen verteilt und/oder weiterverteilt werden, die möglicherweise US-Personen nach der Definition der Regulation S des US Securities Act von 1933 sind. Definitionsgemäss umfasst «US Person» jede natürliche US-Person oder juristische Person, jedes Unterneh-men, jede Firma, Kollektivgesellschaft oder sonstige Gesellschaft,

die nach amerikanischem Recht gegründet wurde. Im Weiteren gelten die Kategorien der Regulation S. Dieses Dokument stellt weder ein Verkaufsangebot noch eine Aufforderung oder Einladung zur Zeichnung oder zur Abgabe eines Kaufangebots für irgendwelche Wertpapiere dar, noch bildet es eine Grundlage für einen Vertrag oder eine Verpflichtung irgendwelcher Art. Dieses Dokument ist kein Prospekt im Sinne von Artikel 652a bzw. 1156 des schweizerischen Obligationenrechts oder Artikel 27 ff. des Kotierungsreglements der SIX Swiss Exchange AG.

This publication and the information contained in it must not be distributed and / or redistributed to, used or relied upon by, any person (whether individual or entity) who may be a US person under Regulation S under the US Securities Act of 1933. US persons include any US resident, any corporation, company, partnership or other entity organized under any law of the United States; and other categories set out in Regulation S.

Zusätzliche Informationen für Kunden aus dem Vereinigten Königreich und dem Europäischen Wirtschaftsraum

Die Zürcher Kantonalbank (die «Bank») ist eine unabhängige öffentlich-rechtliche Einrichtung, die nach Schweizer Recht und dem Recht des Kantons Zürich gegründet wurde und tätig ist und über eine Schweizer Banklizenz verfügt. Sie hat keinen ständigen Geschäftssitz im Vereinigten Königreich und unterliegt nicht dem Financial Ser-vices and Markets Act 2000. Der Schutz, den das britische Regulierungssystem bietet, gilt nicht für die Empfänger von Informationen oder Unterlagen, die von der Bank zur Verfügung gestellt werden,

und Entschädigungen im Rahmen des Financial Services Compensation Scheme werden nicht gewährt. Hinsichtlich der Verteilung dieses Research-Dokuments durch die Bank Vontobel Europe AG, London Branch, Third Floor, 22 Sackville Street, W1S 3DN London, Vereinigtes Königreich, ist die Bank Vontobel Europe AG jedoch von der Financial Conduct Authority und der Prudential Regulation Authority autorisiert und beaufsichtigt und kann deshalb dieses Research-Dokument im Vereinigten Königreich und im Europäischen Wirtschaftsraum vertreiben.

Vergangene Performance ist kein Indikator für zukünftige Performance. Der Kurs von Wertpapieren kann sowohl steigen wie auch sinken. Infolgedessen erhalten Anleger möglicherweise den ursprünglich investierten Betrag nicht zurück. Wechselkursveränderungen können den Wert von Anlagen sowohl vergrössern als auch reduzieren.

Sofern die Bank Vontobel Europe AG, Niederlassung London, dieses Research-Dokument nicht selbst kommuniziert, genehmigt sie es im erforderlichen Umfang als finanzi-elle Vertriebsförderung für die Zwecke von Abschnitt 21 des Financial Services and Markets Act 2000 und in Übereinstimmung mit dem Conduct of Business Sourcebook im Financial Conduct Authority Handbook. Dieses Research-Dokument ist nur zur Verteilung an geeignete Gegenparteien oder professionelle Kunden bestimmt. Die Bank handelt nicht mit Retailkunden; diese sollten dieses Research-Dokument und seinen Inhalt ignorieren.

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Daily Market Opinion Zürcher Kantonalbank

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Jeglicher Kontakt mit Analysten, Brokern oder anderen Mitarbeitenden der Bank muss direkt über die Bank erfolgen und nicht über Büros oder Mitarbeitende von mit der Bank verbundenen Unternehmen in Grossbritannien.

Die Richtlinien der Bank Vontobel Europe AG, Niederlassung London, zum Umgang mit Interessenkonflikten finden Sie hier. Https://www.vontobel.com/de-ch/rechtliche-hinweise/mifid/

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