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DorfmäuseKINDERGARTEN
UNSERKONZEPT
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1. Leitbild .................................................................................................................................... 5
2. Wissenswertes 2.1. Träger ........................................................................................................................................................8
2.2. Team ..........................................................................................................................................................8
3. Rahmenbedingungen 3.1. Kapazitäten, Aufnahmebedingungen .........................................................................................................8
3.2. Öffnungszeiten ..........................................................................................................................................8
3.3. Finanzierung ..............................................................................................................................................8
3.4. Schließtage und Ferienregelung ................................................................................................................9
3.5. Ausbildungsstätte ......................................................................................................................................9
3.6. Räumlichkeiten ..........................................................................................................................................9
3.7. Tagesablauf der Gruppen ..........................................................................................................................9
4. Pädagogische Grundlagen 4.1. Selbstkompetenz ......................................................................................................................................10
4.2. Sozialkompetenz ......................................................................................................................................10
4.3. Sachkompetenz ........................................................................................................................................10
5. Schwerpunkte unserer praktischen Arbeit 5.1. Eingewöhnung ...........................................................................................................................................11
5.2. Gruppenübergreifendes Arbeiten in der Einrichtung ............................................................................... 12
5.3. Das kindliche Spiel und seine Bedeutung ................................................................................................ 13
5.4. Freispiel .................................................................................................................................................... 13
5.5. Bewegungsspiel ........................................................................................................................................ 13
5.6. Konstruktionsspiel .................................................................................................................................... 13
5.7 Gelenktes Spiel .........................................................................................................................................14
5.8. Spiel im Freien .........................................................................................................................................14
5.9. Sprache ....................................................................................................................................................14
5.10. Lebenspraktische Tätigkeiten ................................................................................................................... 15
5.11. Musik und Rhythmik ................................................................................................................................16
5.12. Ästhetische Bildung ..................................................................................................................................16
5.13. Vorbereitung auf die Schule ..................................................................................................................... 17
6. Projektarbeit .......................................................................................................................... 18
7. Unser Team 7.1. Bedeutung ................................................................................................................................................19
7.2. Fortbildungen ...........................................................................................................................................19
7.3. Kommunikation ........................................................................................................................................19
8. Zusammenarbeit mit den Eltern 8.1. Elterninformationen ................................................................................................................................ 20
8.2. Elterngespräche ....................................................................................................................................... 20
8.3. Elternabende ........................................................................................................................................... 20
8.4. Hospitation ...............................................................................................................................................21
8.5. Elternvertreter | Elternbeirat .....................................................................................................................21
8.6. Elternmitarbeit .........................................................................................................................................21
9. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen .......................................................................22
10. Öffentlichkeitsarbeit .............................................................................................................22
11. Praktikanten ..........................................................................................................................22
12. Nachwort ...............................................................................................................................23
Wenn ein Kind ermutigt wird,lernt es sich selbst zu vertrauen.
Wenn ein Kind gelobt wird,lernt es sich selbst zu schätzen.
Wenn ein Kind gerecht behandelt wird,lernt es gerecht zu sein.
Wenn ein Kind geborgen lebt,lernt es zu vertrauen.
Wenn ein Kind anerkannt wird,lernt es sich selbst zu mögen.
Wenn ein Kind in Freundschaft angenommen wird,lernt es in der Welt Liebe zu finden.
Text über dem Eingang einer tibetischen Schule
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1. Leitbild
Diese Werte charakterisieren unsere Arbeit:
BEZIEHUNGENWir sind ein verlässlicher Partner für Kinder und Eltern und begleiten die Kinder. Wir begleiten die Kinder in ihrer
sozial-emotionalen Entwicklung und unterstützen sie im Gestalten ihrer Beziehungen.
FAMILIEWir unterstützen unsere Familien und stehen ihnen beratend zu Seite. Die Eltern sind unsere wichtigsten Partner
in der Begleitung der Kinder.
UNABHÄNGIGKEITWir geben den Kindern Raum und Zeit, ihre seelischen Grundbedürfnisse zu befriedigen. Wir ermutigen die Kinder
selbständig Dinge zu erarbeiten und Entscheidungen zu treffen.
ANERKENNUNGWertschätzung von Kindern, Eltern und Kollegen ist einer der wichtigsten Werte, der unserem Handeln zugrunde
liegt. Liebevolle Wertschätzung fördert das Selbstwertgefühl der Kinder.
IDEALISMUSJedes Kind wird wahrgenommen – mit all seinen Stärken und Schwächen. Es wird in seiner Individualität und
Einzigartigkeit angenommen. Im täglichen Miteinander vermitteln wir den Kindern, wie wichtig es ist, mit anderen
Menschen zu teilen, Rücksicht zu nehmen, tolerant, offen und ehrlich zu sein.
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DIE WELT IN UNS | mein Körper
• Körperbewusstsein entwickeln
• vielfältige Bewegungserfahrungen
Kinder sind Bewegungswesen. Bewegung und Spiel sind die grundlegenden Betätigungsformen von Kindern. Durch
Bewegung erschließen sich Kinder die Welt.
ORTE FÜR BEWEGUNG IN UNSEREM KINDERGARTEN: • zur Bewegung anregende Räumlichkeiten
• Bewegungshalle mit vielfältigem Material
• geplante Bewegungsangebote im Innen- und Außenbereich
• großes Außengelände mit Sportplatz und zur Bewegung anregendes Spielmaterial
• regelmäßige Waldtage
Bewegung ist eine elementare Form des Denkens.Gerd Schäfer
DIE WELT IN UNS | meine Gefühle
• Gefühle erfahren und benennen können
• Konflikte aushalten und lösen lernen
• Vermittlung sozialer Verhaltensweisen
• sich mit eigenen Gefühlen auseinandersetzen
• Gefühle anderer wahrnehmen und
• akzeptieren lernen
Hierbei sind wir als Kindergarten ein verlässlicher Partner und wirken als Vorbild. Wir begleiten die Kinder in ihrer
sozial-emotionalen Entwicklung und unterstützen sie im Gestalten ihrer Beziehungen.
Wir schaffen für die Kinder eine sichere Umgebung, in der sie erfahren, dass sie als Person mit all ihren Emotionen
wahrgenommen und wertgeschätzt werden. Im täglichen Miteinander vermitteln wir den Kindern, wie wichtig es
ist, mit anderen Menschen zu teilen, Rücksicht zu nehmen, tolerant, offen und ehrlich zu sein.
schaukeln schwingenkriechen
balancieren
springen
laufen
rutschenklettern
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DIE WELT IN UNS | meine Stärken
Durch die handelnde Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Materialien und Werkzeugen entstehen
Kompetenzen.
Sich als kompetent erleben macht Kinder stark. Die Kinder entwickeln Selbstvertrauen und Handlungsfähigkeit,
um somit Situationen eigenständig in ihrem weiteren Leben bewältigen zu können.
Kinder haben einen starken Wissens- und Tatendrang und gehen spontan und voller Interesse auf Neues zu. Durch
unser Raum- und Materialangebot wird der natürliche Tatendrang und die Neugier auf Neues unterstützt und angeregt.
Es ist uns wichtig, den individuellen Entwicklungsstand jedes einzelnen Kindes zu erkennen und zu berücksichtigen.
Wir achten darauf, unsere Lernschritte so zu planen, dass die Kinder nicht über- oder unterfordert werden.
„Erzähle mir und ich vergesse.Zeige mir und ich erinnere.
Lass es mich tun und ich verstehe.“Konfuzius
DIE WELT UM UNS HERUM | die Natur
Unser dörfliches Umfeld und das naturnahe Außengelände bietet uns vielfältige Möglichkeiten gemeinsam die
Natur zu entdecken. Auch im eigenen Obst- und Gemüsegarten können die Kinder die Pflanzen, ihr Wachstum und
die Veränderungen der Jahreszeiten beobachten. Die Kinder nehmen die Natur mit allen Sinnen wahr.
Sie erfahren naturwissenschaftliche Zusammenhänge und werden neugierig ihre weitere Umwelt zu erforschen.
Regelmäßige Waldtage ermöglichen den Kindern den Wald auch als Spielraum zu entdecken.
DIE WELT UM UNS HERUM | die Tiere
Der tägliche Umgang und die Versorgung der Kaninchen vermittelt den Kindern Verantwortung für andere Geschöpfe
und ihre Umwelt zu tragen.
DIE WELT UM UNS HERUM | meine Mitmenschen und Freunde
Toleranz mit den Mitmenschen üben und Freunde finden. Miteinander spielen und Gemeinschaft als positiv
erleben. Regeln des gemeinschaftlichen Miteinanders erlernen.
Sozial-emotionale Kompetenzen sind wesentliche Voraussetzungen für eine positive Entwicklung und für
erfolgreiches Lernen.
Die Kinder erleben in Alltagssituationen, im freien Spiel sowie in angeleiteten Spielen, sich mit ihren Gefühlen und
mit den Gefühlen anderer auseinanderzusetzen und lernen mit ihnen umzugehen.
Die Erwachsenen begleiten die Kindern und unterstützen sie bei der Bewältigung sozialer und emotionaler Konflikte.
Der Auf- und Ausbau sozialer Kompetenzen erfolgt über das Lernen von- und miteinander durch Achtung, Toleranz
und gegenseitigem Verständnis.
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2. Wissenswertes
2.1. TRÄGERDer Träger des Kindergartens Dorfmäuse ist die Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen, Kommunale Einrichtung der
Gemeinde Süstedt. Verwaltet wird unsere Einrichtung von der Samtgemeinde Bruchhausen–Vilsen, Lange Straße 11,
27305 Bruchhausen–Vilsen.
2.2. TEAMDas Team umfasst zur Zeit vier pädagogische Fachkräfte, die je nach Bedarf und Altersstruktur der Kinder in den
jeweiligen Gruppen eingesetzt werden.
Zusätzlich wird das Team durch eine FSJ-Kraft (Freiwilliges Soziales Jahr) und Praktikantinnen ergänzt. Ferner
stehen uns im Kindergarten ein Hausmeister und eine Reinigungskraft zur Seite.
3. Rahmenbedingungen
Der Kindergarten Dorfmäuse ist eine kommunale Einrichtung der Gemeinde Süstedt. Der seit 1968 bestehende
Spielkreis wurde im Sommer 2005 in einen Kindergarten umgewandelt.
Unsere Einrichtung befindet sich in einer reizvollen, ländlichen Lage, umgeben von Weiden und Feldern. Das
Einzugsgebiet umfasst die Ortsteile Süstedt, Uenzen und Ochtmannien.
3.1. KAPAZITÄTEN UND AUFNAHMEBEDINGUNGENUnser Kindergarten bietet Platz für 45 Kinder in zwei Gruppen (25 Delfine, 3 bis 6 Jahre und 20 Tigerenten, 2
bis 6 Jahre). In der altersgemischten Gruppe (3 bis 6 Jahre) werden die Kinder von 2 Fachkräften und in der
altersübergreifenden Gruppe (2 bis 6 Jahre) von 2 Fachkräften und einer FSJ-Kraft betreut.
Die Kinder sind schriftlich im Kindergarten anzumelden. Die Anmeldung sollte in der Zeit vom 1. Dezember bis
15. Februar für das jeweils folgende Kalenderjahr erfolgen. Rechtzeitig vor Beginn des neuen Kindergartenjahres
entscheidet die Kindergartenleitung über die Aufnahme von Kindern.
3.2. ÖFFNUNGSZEITENUnser Kindergarten ist montags bis freitags von 7.00 Uhr bis 13.00 Uhr geöffnet.
Die Kernbetreuungszeit findet in beiden Gruppen von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr statt. Darüber hinaus kann ein Frühdienst
von 7.00 Uhr bis 8.00 Uhr, sowie ein Spätdienst von 12.00 Uhr bis 13.00 Uhr in Anspruch genommen werden.
2.3. FINANZIERUNGDie Finanzierung unseres Kindergartenbetriebes wir ausschließlich durch die Gemeinde Süstedt, die Elternbeiträge
und das Land Niedersachsen gewährleistet.
Für den Besuch des Kindergartens werden für jedes Kindergartenjahr (1. August bis 31. Juli) nachfolgende
Benutzungsgebühren erhoben:
a) in den Gruppen (4 Stunden Kernzeit) ..................104,00 € mtl.
b) für den Früh- oder Spätdienst je 30 Minuten ........ 13,50 € mtl.
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3.4. SCHLIESSTAGE UND FERIENREGELUNGDie Kindertagesstätten werden an maximal 34 Tagen (ab 2015 an 30 Tagen) im Jahr geschlossen. Diese beinhalten
17 bis 20 Tage in den Sommerferien, die Weihnachtsferien und die Karwoche. Zudem gibt es auch flexible
Brücken- und Studientage, an denen die Einrichtungen geschlossen werden. Diese Schließ- und Ferientage
werden den Personenberechtigten jeweils zu Beginn eines Kindergartenjahres mitgeteilt. Darüber hinaus ist eine
unvorhersehbare Schließung im Einzelfall möglich (z.B. Streik, extreme Wetterlagen, Ausbruch ansteckender
Krankheiten und Erkrankung des Personals)
Bei Bedarf wird ab dem Kalenderjahr 2015 in den Sommerschließzeiten ein kostenpflichtiger Notdienst für Kinder
berufstätiger Sorgeberechtigter angeboten. Der Notdienst wird nur eingerichtet, wenn für die Kindergartengruppen
mindestens 15 Kinder und für die Krippengruppen mindestens 7 Kinder angemeldet sind.
3.5. AUSBILDUNGSSTÄTTEIn unserer Einrichtung gibt es die Möglichkeit ein Praktikum zu absolvieren.
3.6. RÄUMLICHKEITENDer Kindergarten verfügt über folgende Räumlichkeiten:
• Zwei große Gruppenräume mit verschiedenen Funktionsbereichen, die individuell umgestaltet werden können,
z.B. Konstruktionsecke, Montessoribereich, Kreativecke, Puppenecke, Rollenspielbereich, Verkleidungs- und
Schminkbereich, Hochebene, etc.
• Zwei an die Gruppenräume angegliederte Waschräume mit WC und Wickelbereich.
• Zwei Ausweichräume (für Kleingruppenarbeit, Einzelförderung usw.)
• Ein Ruheraum mit integrierter Bibliothek.
• Eine Bewegungshalle mit Motorikcenter und vielen Bewegungsmaterialien.
• Eine Küche wird von beiden Gruppen zum Kochen und Backen genutzt.
• Desweiteren gibt es ein Büro, ein Mitarbeiterzimmer, einen Keller und eine Gästetoilette.
3.7. TAGESABLAUF DER GRUPPEN: • 8.00 bis 8.15 Uhr: Bring-, Begrüßungszeit- und Freispielphase
• 8.30 bis 9.00 Uhr: Morgenkreis (Rituale, Lieder, Spiele…)
• 9.00 Uhr: Frühstückszeit
• nach dem Frühstück: Zähne putzen
• 9.45 bis 11.40 Uhr: Freispiel (drinnen oder draußen), Angebotszeit
• 11.40 bis 11.55 Uhr: Bodenkreis, Obstimbiss, Schlusslied
• 11.55 Uhr: Abholzeit
• 12.00 Uhr: Kindergarten-Ende
Im Früh- und Spätdienst findet ein gruppenübergreifendes Freispiel mit vielen Bewegungsangeboten statt.
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4. Pädagogische Grundlagen
Das Profil unseres Kindergartens beinhaltet die Förderung der nachfolgenden drei Kompetenzbereiche. Diese
Bereiche haben bei der Findung und Erarbeitung unseres Profils die Grundlage gebildet. Kinder die ihre Fähigkeiten,
verlässliche Beziehungen und soziale Verhaltensweisen kennenlernen, entwickeln ihre Persönlichkeit und gewinnen
Selbstvertrauen. Ein Kind mit Selbstvertrauen ist stark und geschützt und kann in seinem Leben Anforderungen
bestehen und das Leben meistern.
4.1. SELBSTKOMPETENZEntwicklung der Selbstkompetenz heißt für uns:
• Eigene Gefühle wahrnehmen und angemessen ausdrücken können.
• Den eigenen Körper wahrnehmen und Bewegungsmöglichkeiten entwickeln.
• Sich selbst und seine Umwelt wahrnehmen und akzeptieren.
• Eigenständigkeit, Offenheit, Kritikfähigkeit, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen entwickeln.
• Seine Bedürfnisse, Interessen und Befindlichkeiten mitteilen, um selbständig reagieren und handeln zu
können.
• Handlungsfähigkeit entwickeln und darauf vertrauen.
• Vertrauen in die eigenen körperlichen und geistigen Fähigkeiten entwickeln.
• Lernen die eigenen Fähigkeiten einzuschätzen.
4.2. SOZIALKOMPETENZEntwicklung der Sozialkompetenz heißt für uns:
• Andere Kinder und Erwachsenen kennen lernen und sich in die Gemeinschaft einfügen.
• Beziehungen aufbauen und aktiv mitgestalten.
• Die Gefühle und Bedürfnisse Anderer wahrnehmen berücksichtigen und akzeptieren.
• Ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln.
• Grenzen der Anderen respektieren.
• Verständnis für Andere entwickeln.
• Andersartigkeit Anderer erkennen und akzeptieren.
• Regeln und Strukturen im Kindergartenalltag erkennen und einhalten.
• Werte und Normen verinnerlichen.
• Konflikte angemessen austragen.
• Sich abgrenzen können und durchsetzen lernen.
4.3. SACHKOMPETENZEntwicklung der Sachkompetenz heißt für uns:
• Kennenlernen verschiedener Materialien
• und sachgerechter Umgang
• Experimentieren mit verschiedenen Materialien
• Förderung der Wahrnehmung mit allen Sinnen
• Kennenlernen von Werkzeugen, Geräten,
• Musikinstrumenten und deren Handhabung
• Natur erfahren, kennenlernen und
• bewusst damit umgehen (auch mit Tieren)
• Interesse an der engeren und weiteren Umwelt wecken
• Umwelterfahrungen sammeln
• eigenständige Versorgung
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„Hilf mir es selbst zu tun,zeig mir, wie es geht.Tu es nicht für mich,
ich kann und will es alleine tun.Hab Geduld, meine Wege zu begreifen,
sie sind vielleicht länger.Vielleicht brauche ich mehr Zeit,
weil ich mehrere Versuche machen will.Mute mir auch Fehler zu,
denn aus ihnen kann ich lernen!“Maria Montessori
5. Schwerpunkte unserer praktischen Arbeit
Den Mittelpunkt der praktischen Arbeit bildet das kindliche Spiel, welchem wir im Tagesablauf den größten Teil einräumen.
Die Aufgabe der Erzieherin besteht darin den Raum, das Material und die notwendige Begleitung zur Verfügung zu stellen.
5.1. EINGEWÖHNUNGSeit 2012 nehmen wir Kinder ab zwei Jahren in unserer Einrichtung auf. Dieses stellt eine Bereicherung für unsere
Einrichtung dar, erfordert aber auch die besonderen Bedürfnisse der Kinder unter drei Jahren wahrzunehmen und
zu berücksichtigen. Um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, nehmen wir Kinder dieser Altersgruppe vorrangig
in der altersübergreifenden Gruppe auf.
Diese ist mit zwei Erzieherinnen, mit der Zusatzqualifikation Kleinkindpädagogik und einer FSJ Kraft besetzt.
Zweijährige Kinder beginnen gerade erst, ihr Ich-Bewusstsein zu entwickeln. Sie sind in dieser Phase noch sehr
an die primären Bezugspersonen gebunden. Aus der Sicherheit dieser Bindung heraus entwickeln sie zunehmend
Selbständigkeit. Sie gehen kurzzeitig auf Entdeckungsreise oder widmen sich eigenen Aktivitäten, brauchen aber
immer wieder die Möglichkeit, sich ihrer Bezugsperson („sicherer Hafen“) zu vergewissern und Kontakt aufzunehmen.
Besonderen Wert legen wir daher auf die Eingewöhnungsphase. Sie erfolgt in Anlehnung an das Berliner Modell und
gestaltet sich sehr individuell. Entsprechend des Alters und der bisherigen Beziehungserfahrungen des einzelnen
Kindes kann die Dauer variieren. Bevor die Eingewöhnungsphase in der Kita eingeleitet wird, finden Besuchstage,
sowie Einführungsgespräche mit den Eltern statt.
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Kinder können die Welt nur entdecken, neue Beziehungen nur eingehen, wenn sie jederzeit in den sicheren Hafen
bestehender Beziehungen zurückkehren können. Daher verbringen die Kinder, die ersten Tage in der Gruppe
in Begleitung einer wichtigen Bezugsperson (in der Regel ein Elternteil). In dieser Zeit nutzt die Erzieherin die
Gelegenheit, sich dem Kind behutsam zu nähern, ohne es zu überfordern. Hat das Kind nach einigen Tagen genug
Sicherheit in der neuen Umgebung erlangt, wird eine kurze Abwesenheit des begleitenden Elternteils erprobt,
diese Abwesenheitsspanne wird daraufhin behutsam von Tag zu Tag ausgedehnt. Die Eingewöhnungsphase ist
abgeschlossen, wenn das Kind die Betreuungszeit in der Kita ohne einen anwesenden Elternteil verbringen kann.
5.2. GRUPPENÜBERGREIFENDES ARBEITEN IN DER EINRICHTUNGTeiloffene Arbeit mit Stammgruppen | Tagesablauf:Der Tag beginnt nach der Ankommenszeit, um 8.30 Uhr, regelmäßig in beiden Gruppen mit dem Morgenkreis,
dieses Ritual läßt Kinder und Erwachsenen in den Tag finden. Das Frühstück findet jeweils in den Stammgruppen
in unterschiedlicher Form statt.
In der Tigerentengruppe, frühstücken alle Kinder gemeinsam, nach dem Morgenkreis. Dieses bietet gerade den
jüngeren Kindern der Gruppe die Möglichkeit in Ruhe und mit der notwendigen Unterstützung zu essen.
In der Delfingruppe wird ein gleitendes Frühstück angeboten. Dieses ist in die Phase des Freispiels integriert und
wird von einer Erzieherin begleitet. Gleitendes Frühstück heißt, dass die Kinder selbst entscheiden, mit wem, wann
und wie lange sie sich zum Essen, Trinken und Erzählen hinsetzen. Gegebenenfalls erinnern die Erzieherinnen, die
Kinder daran zu frühstücken, damit es im Spiel nicht in Vergessenheit gerät.
Nach dem Morgenkreis, bzw. nach der Frühstückszeit, öffnen beide Kindergartengruppen ihre Türen und alle
Räumlichkeiten des Kindergartens stehen den Kinder zur Verfügung. Dazu gehören die Turnhalle, ein Bällebad, ein
Sandspielraum, Küche, sowie eine Lernwerkstatt und die beiden Gruppenräume.
In der Regel und je nach Wetterlage findet eine Spielzeit auf dem Außengelände des Kindergartens statt. Der
Kindergartentag endet mit einem Abschlusskreis, mit Obstimbiss in der jeweiligen Stammgruppe.
Warum arbeiten wir so?Die Öffnung der Gruppenräume und die gesamte Nutzung des Kindergartens als Spielraum, bietet den Kindern
vielfältige räumliche Möglichkeiten, ihre Bedürfnisse Interessen geleitetet und in der Gemeinschaft auszuleben.
Die Kinder können durch das teiloffene Konzept ihren Spielort, Spielmaterial, Spieldauer und den Spielpartner
frei wählen und bestimmen. Es ermöglicht den Kinder und den Erzieherinnen ein hohes Maß an Eigenständigkeit
und Mitbestimmung. Weiterhin haben sie die Möglichkeit an Angeboten in beiden Gruppen teilzunehmen, sowie
Freundschaften in der jeweils anderen Gruppe zu schließen.
Jedes Kind hat seinen festen Platz in seiner Stammgruppe, in der es am Morgen begrüßt wird ankommen und sich
orientieren kann. Sie bietet den Kindern einen sicheren Ausgangspunkt, um zu entdecken und sich auszuprobieren.
Aus dieser Sicherheit heraus, können die Kinder in ihrem eigenem Tempo, in die offenen und gruppenübergreifenden
Tageszeiten hineinwachsen. Gerade für die jüngeren Kinder, gibt die Stammgruppe, mit ihren festen Fachkräften
Verlässlichkeit und Halt. Zur Orientierung für die Kinder und für die Erzieher befinden sich in den Gruppenräumen,
Tafeln, auf denen die Kinder den Spielort, wo sie sich befinden kennzeichen. Weiterhin dienen die Tafeln dazu, die
Anzahl der Kinder in den einzelnen Räumlichkeiten zu begrenzen.
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5.3. DAS KINDLICHE SPIEL UND SEINE BEDEUTUNGDas Spiel ist die elementare Lernform des Kindes. Im Spiel erproben Mädchen und Jungen die Tätigkeiten der
Erwachsenen und verarbeiten emotional ihre Erlebnisse. Jedes Kind ist neugierig! Es will seine Umwelt entdecken
und ist dabei voller Spannung, Erlebnishunger und dem Wunsch nach schöpferischer Tätigkeit.
Gerne imitieren Kinder Arbeitsprozesse, der sie umgebenden Erwachsenen und erlernen daraus eigene
Handlungsweisen, indem sie verschiedenen Fähigkeiten erproben, wie die Entwicklung der Grob- und Feinmotorik,
Interesse, Konzentration, Problembewältigung, Ausdauer, Rücksichtnahme…
Spiel dient dazu, sich in der Gesamtpersönlichkeit zu entwickeln, wobei kognitive, emotionale, soziale, motorische
und kommunikative Kräfte angesprochen werden.
Spiel ist Ausdruck inneren Erlebens, ist Kennenlernen und Begegnung mit der Welt. Weiterhin ist das Spiel
Vorgriff auf die Zukunft, Verarbeitung von Erlebnissen und die kindgemäße Form des „Lernens“. Es ist die
Voraussetzung schulfähig zu werden.
5.4. FREISPIELDas Freispiel hat in unserem Kindergarten einen besonderen Stellenwert und findet vor und nach dem Frühstück
statt. Das Kind wählt eigenständig Spielmaterial, Spielpartner, Spieldauer und Spielraum aus ohne Verpflichtung
auf ein Ergebnis.
Die Kinder können im Spiel ihre Interessen erkennen und entwickeln und z.B. im Rollenspiel das Sozialverhalten
stärken, indem sie lernen Absprachen zu treffen, Konflikte zu lösen, Frustrationen zu ertragen und Freundschaften
aufzubauen. Im Spiel verarbeiten die Kinder Inhalte, die die Erzieher/innen durch Angebote an sie herantragen,
oder die sie aus ihrem Umfeld erleben.
Die Aufgabe der Erzieher/innen ist es, im Freispiel als Spielpartnerin zu agieren, wenn die Kinder sie dazu
auffordern. Sie kann aber auch selbst Anregungen geben, in dem sie ein Spiel beginnt, das neu ist oder welches
sie aus pädagogischen Gründen für besonders sinnvoll hält. In erster Linie sollen die Kinder ihren eigenen
Einfällen nachgehen und sich entfalten können. Das schließt ein, dass sie nicht unter ständiger Kontrolle
stehen, sondern auch allein gelassen werden können. Trotz dieses Freiraums bietet die Freispielsituation den
Erzieher/innen die beste Möglichkeit, die Kinder durch unmerkliche Beobachtung besser kennenzulernen und
zu fördern.
5.5. BEWEGUNGSSPIELBewegung ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Das Bewegungsspiel stellt grundlegende kindliche
Betätigungsformen dar. Durch das eigene Tun, die eigene Aktivität, den Einsatz des Körpers und der Sinne, das
Erproben und Experimentieren werden ihm diese Betätigungsformen ermöglicht.
Die Kinder erleben Bewegung jeden Tag aufs Neue. Dazu bieten wir ihnen ausreichend Gelegenheiten, sei es
am Bewegungstag, im Freispiel, auf dem Spielplatz oder während der Wald und Aktionstage. Die Aufgabe der
Erzieher/innen ist es, den Kindern die Möglichkeit zu bieten, ihrem Bewegungsdrang nachzugehen. Dadurch
werden Bewegungsunruhe, Konzentrationsschwierigkeiten und Aggressionen abgebaut, sowie Vertrauen in die
eigenen Fähigkeiten gewonnen.
5.6. KONSTRUKTIONSSPIELDieses Spiel umfasst das Bauen und Konstruieren. Kinder können bei uns mit konventionellen Materialien
bauen, wie Bau-, Lego- und Duplosteinen, aber auch mit Naturmaterialien wie Sand, Steinen, Holz und Blättern.
Im Konstruktionsspiel haben die Kinder die Möglichkeit, ihrer Kreativität und Fantasie Ausdruck zu verleihen.
Außerdem müssen bei diesem Spiel bestimmte Vorgänge eingehalten werden, da sonst das Ergebnis nicht
zustande kommen kann. Beim Bauen eines Turmes oder dem Anlegen eines Tunnels im Sandkasten kommen
erste physikalische Grundsätze zur Anwendung.
Die Erzieher/innen bringen dem Kind die vielfältigen Materialien nahe und fördern dadurch Kreativität, Fantasie
und Motorik.
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5.7. GELENKTES SPIELDas gelenkte Spiel vermittelt den Kindern Sozialverhalten, feste Regeln und handwerkliche Fertigkeiten. Dazu
gehören Brett- und Kreisspiele, Geschicklichkeitsspiele, Lernspiele, Bastelangebote. Die Aufgabe der Erzieher/
innen ist es, die Kinder in ein Spiel einzubeziehen, um auf diese Weise Spaß an den Aktionen zu vermitteln,
Kontakt zu anderen Kindern zu schaffen und besondere Fähigkeiten hervorzuheben. Wir gehen davon aus, dass
Kinder grundsätzlich aktiv und neugierig sind, lernen wollen und Erfahrungen mitbringen, die wir gemeinsam
weiterentwickeln.
5.8. SPIEL IM FREIENDraußen spielen, rennen, toben, bauen, klettern, matschen und schaukeln können ist ein wichtiges Spielbedürfnis
von Kindern. Draußen darf man laut sein, sich schmutzig machen, in der Erde wühlen. Draußen sind andere
Kinder, mit denen man gemeinsam Pläne entwerfen und diese ausleben kann. Unser Außengelände regt durch
seine vielfältigen Möglichkeiten dazu an.
Kinder sollten mehr spielen,als viele Kinder es heute tun.
Denn wenn man genügend spielt,solange man klein ist
trägt man Schätze mit sich herum,aus denen man später sein ganzes Leben schöpfen kann.
Dann weiß man, was es heißt in sich eine warme,
geheime Welt zu haben, die einem Kraft gibt,wenn das Leben schwer wird.
Was auch geschieht, was man auch erlebt, man hat diese Welt in seinem Inneren,
an die man sich halten kann.Astrid Lindgren
Weitere Bildungsbereiche bestimmen unsere praktischen Arbeit und sind neben unserem Weltentdeckerprofil
wichtige und praktizierte Bausteine im täglichen Miteinander.
5.9. SPRACHEFür uns ist sprachliche Bildung ein kontinuierlicher Prozess, der all unsere Tätigkeiten begleitet. Grundlegend
ist zunächst die Freude am Sprechen zu wecken bzw. zu erhalten. Das geschieht im Alltag z.B. durch singen,
Fingerspiele, Geschichten, Reime sowie durch das Betrachten und Besprechen von Bilderbüchern und Sachbüchern,
aber auch durch das spielerische Trainieren unserer Sprachwerkzeuge in Form von:
• Spielen zur Zungenbeweglichkeit/Mundmotorik (Zungengymnastik)
• Pustespielen
• Trinken mit Strohhalmen u.v.m.
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Wir Pädagoginnen sind uns unserer Funktion, als sprachliches Vorbild bewusst und reflektieren laufend unsere
sprachlichen Aktivitäten:
• Wir achten auf eine deutliche Aussprache.
• Wir begleiten unsere Handlungen sprachlich.
• Wir verbalisieren die Handlungen der Kinder.
Ein wichtiges Element unserer sprachlichen Erziehung, ist die Motivation der Kinder zum freien Sprechen.
Dabei achten wir darauf, dass die Kinder zunehmend in ganzen Sätzen sprechen. Dazu erhalten sie täglich
Gelegenheit:
• Tagesablauf besprechen
• Wochenplan erklären
• Erzählrunden, Kinderkonferenz
Über unsere tägliche Sprachförderung hinaus bieten wir bei Bedarf auch gezielte Sprachförderung an:
• Bielefelder Screening (Früherkennung von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten) im Jahr vor der Einschulung
• Würzburger Trainingsprogramm (Buchstaben-Laut-Training)
• Kon-Lab-Sprachförderprogramm (für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache)
• Sprachliche Bildung ist ein kontinuierlicher Prozess, der nie abgeschlossen ist.
5.10. LEBENSPRAKTISCHE TÄTIGKEITENSich im Alltag selbst versorgen zu können ist wesentlicher Bestandteil einer autonomen Lebensführung und ein
wesentliches Anliegen der Elementarerziehung.
Der Kindergartenalltag bietet vielfältige und natürliche Anlässe, in denen alle Bereiche der lebenspraktischen
Selbständigkeit in verschiedenen Situationen geübt werden können. Das Erlangen der Selbständigkeit nimmt
in unserem Kindergarten einen großen Stellenwert ein, da diese eine Weiterentwicklung in allen anderen
Lebensbereichen mit sich zieht.
So beinhaltet die Förderung von Selbständigkeit und Selbstversorgung in unserem Kindergarten folgende
Bereiche:
Eigenständige Versorgung: • an- und ausziehen
• sich waschen
• essen – Umgang mit Besteck
• Zähne putzen
Umwelterfahrung: • Kindergarten und Außengelände kennenlernen
• Verkehrserziehung
• Erkundung des näheren Umfelds (Wald, Feld, Wiese, Wohnorte der Kinder…)
• Begegnung mit unterschiedlichen Einrichtungen und Institutionen (Schule, Zahnarzt, Feuerwehr,
Bauernhöfe…)
Umgang mit verschiedenen Werkstoffen, Geräten und Materialien: • Schere, Klebstoff, Papier
• Mixer, Waage, Messbecher
• Sägen, Holz, Hammer u.v.m.
• Gartengeräte, Besen, Staubsauger
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Hauswirtschaftliche Tätigkeiten: • Essen zubereiten
• Tisch decken, abräumen und abwischen
• Abwaschen und abtrocknen
• Mülltrennung
5.11. MUSIK UND RHYTHMIKMusik ist ein Element, das den Menschen individuell und ganzheitlich anspricht und spontane Reaktionen auslöst.
Das Erzeugen von Rhythmen und Klängen und das Ausschöpfen der eigenen stimmlichen Mittel sind ursprüngliche
Ausdrucksmittel des Menschen.
Musizieren entwickelt bei Kindern nicht nur Feinheiten des Gehörs und Beherrschung von Stimme und Instrument,
sondern hat Wirkungen auf Geist und Seele und bringt Kindern viel Freude.
Musik fördert die kindliche Intelligenz und die innere Ausgeglichenheit.
Musik ist ein fester Bestandteil unseres Tagesablaufs, nimmt einen hohen Stellenwert ein und wird auf vielfältige
Weise angeboten:
• Hören von Geräuschen, Klängen und Musik
• verschiedene Musikrichtungen (Klassik, Pop, Entspannung…) medial erleben
• gezielte Angebote durch Hörwahrnehmung (Hörmemory, Hör-Kim-Spiele…)
• Geräusche, Klänge und Töne aus der Umwelt bewusst und differenziert wahrnehmen
• Erzeugung von Geräuschen, Klängen und Musik
• die eigene Stimme als Gestaltungselement erkennen und nutzen, z.B. Kreisspiele mit Gesang, singen mit
instrumentaler Begleitung, Rituallieder (Morgen- und Schlusslieder, Geburtstagslieder u.v.m.)
• vertraute Umweltgeräusche nachahmen
• Musikinstrumente kennen- und einsetzen lernen
• Umsetzung von Musik in Bewegung
• den Körper als Instrument einbringen, z.B. klatschen und stampfen (Takt- und Rhythmusgefühl)
• gezielte Angebote zur Umsetzung von Bewegung, z.B. Tänze, malen nach Musik, Bewegungslieder,
gruppenübergreifendes Singen zwei Mal in der Woche
Es gibt Bereiche der Seele,die nur durch die Musik beleuchtet werden.
Zoltan Kodaly
5.12. ÄSTHETISCHE BILDUNGÄsthetik hat im Altgriechischen die Bedeutung von sinnlich wahrnehmend. Von Geburt an nimmt ein Kind mit der
Gesamtheit seiner Sinne Kontakt zu seiner Umwelt auf. Es hört, fühlt, riecht, schmeckt und sieht seine Umwelt und
macht dabei von klein auf erste ästhetische Erfahrungen. Alle Sinne sind zugleich angesprochen. Die ästhetische Bildung
gründet auf der Überzeugung, dass sich der Mensch in der kreativen Auseinandersetzung mit der Umwelt entwickelt.
Wir bieten den Kindern unterschiedliche ästhetische Kommunikationsformen an. Dabei steht das Tun und
nicht das fertig gestaltete Produkt im Mittelpunkt. In unserem Kindergarten können Kinder sich unter anderem
ausprobieren durch:
• Malen: freies Malen, verschiedene Maltechniken kennenlernen, z.B. mit Buntstiften, Wachsfarben,
Straßenmalkreide, Fingerfarben u.v.m.
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• Formen: freies Formen mit unterschiedlichen Materialien, z.B. Knetmasse, Salzteig, Ton, Sand
• Singen und Musizieren: eigene Stimme erfahren, Instrumente kennen lernen und den sachgerechten Umgang
mit ihnen üben
• Tanzen: eigene Bewegungsformen zu Musik finden, aber auch vorgegebene Tanzformen erlernen
• Gestalten: verschiedene Materialien kennen lernen und damit umgehen, z.B. Naturmaterialien erfahren,
Umgang mit Werkzeugen, z.B. Hammer, Säge, Feilen, Schnitzmesser
• Sinn für Raumgestaltung entwickeln und Mitsprache durch eigene Vorschläge erhalten.
• Verkleiden: mit eigenen Ideen und Phantasie in andere Rollen schlüpfen.
• Theater: darstellendes Spiel einüben.
Voraussetzungen für eine ästhetische Entwicklung im Kindesalter sind eine unterstützende Lernumgebung und
eine liebevolle Atmosphäre!
5.13. VORBEREITUNG AUF DIE SCHULEUnter dem Begriff „Vorschulalter“ verstehen wir die Zeit von der Geburt bis zur Einschulung. Damit ist also nicht
nur das letzte Jahr vor der Einschulung gemeint!
Dennoch ist das letzte Kindergartenjahr für unsere großen „schlauen Füchse“ etwas Besonderes. Sie übernehmen
mehr Verantwortung für sich, für Andere und erhalten mehr gezielte Angebote und Aufgaben.
Die Lernfreude und der Eifer, jetzt etwas Wichtiges tun zu dürfen, sind eine gute Motivation, wichtige Entwicklungen
in dieser Phase zu unterstützen. Unser Angebot ist von daher sehr vielseitig und breit gefächert, um viele Bereiche
zu umfassen.
Einmal in der Woche treffen sich unsere „schlauen Füchse“ in Kleingruppen mit zwei Mitarbeiterinnen in der
Bewegungshalle und im „Fuchsbau“. Hier werden folgende Themenbereiche erarbeitet, dokumentiert und
reflektiert:
• Zahlenbegriffsentwicklung
• Farben und Formen
• Verkehrserziehung
• phonologisches Bewusstsein (Reimen, Laute und Silben erkennen)
• graphologisches Bewusstsein (Feinmotorik fördern)
• Konzentrationsangebote am Tisch
• Wahrnehmungsspiele (Kimspiele)
• dynamische Übungen
• Stilleübungen, Entspannungsübungen
• schulische Handlungsformen
• erste Kontakte zur Schule (Schnupperstunde, Schulralley, Lesebesuche)
Unser Ziel ist es die Fähigkeiten wie
• Freude am Lernen
• Selbständigkeit
• körperliche Stabilität
• seelische Stabilität
• soziales Verhalten (Regeln akzeptieren, Ordnung halten)
• geistige Fähigkeiten
• Fein- und Grobmotorik
• strukturiertes Arbeiten
• sprachliche Fähigkeiten
der Kinder so zu fördern, dass sie mit einer guten Lern- und Arbeitshaltung erfolgreich in der Schule starten
können.
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6. Projektarbeit
Projektarbeit findet in unserem Kindergarten auf unterschiedliche Weise statt. In den einzelnen Gruppen werden
Kleinprojekte und für das ganze Haus gruppenübergreifende Großprojekte entwickelt.
Ausgangspunkt der pädagogischen und inhaltlichen Planung ist die Lebenssituation der Kinder. Aufgrund von
Beobachtungen entwickeln wir Projekte in denen die Interessen und Bedürfnisse der Kinder im Vordergrund stehen.
Projekte sind für uns Vorhaben, die aus einer ganzen Reihe unterschiedlicher Aktivitäten und Angebote zu einem
Thema entstehen. Es sind Themen, die über einen längeren Zeitraum für die Kinder der Gruppen angeboten
werden.
Aufgrund der Verschiedenartigkeit, Altersunterschiede und dem Entwicklungstand in den einzelnen Gruppen,
entwickeln sich Projekte ganz individuell und werden auch ganz individuell umgesetzt.
Durch das Arbeiten in Projekten bieten wir den Kindern vielfältige Möglichkeiten der Beteiligung. Projekte sind
inhaltlich anspruchsvoll gestaltet und sprechen die Lust am Lernen und den Erlebnishunger der Kinder besonders
an. Diese Form der Arbeit gibt uns die Möglichkeit, neben alltäglichen Angeboten andere Elemente in die Praxis
aufzunehmen und für neue Erlebnisse der Kinder und der Erwachsenen innerhalb und außerhalb des Kindergartens
zu sorgen. Wir Erzieherinnen sind Begleiterinnen und begeben uns im Projekt mit den Kindern auf den Weg des
Forschens und gewinnen immer wieder neue Erkenntnisse.
Beispiele der Projektarbeit:
• Mittelalter/Ritter
• Berufe
• Wir entdecken die Welt
• Indianer
• Wir reisen um die Welt
• Zirkus
Jedes Großprojekt wird mit einem Fest zum Thema abgeschlossen und ist für alle Beteiligten eine große
Bereicherung.
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7. Unser Team
7.1. BEDEUTUNGFür uns ist der Austausch im Team eine wichtige Grundlage unserer pädagogischen Arbeit.
Eine gute Teamarbeit hat direkte Auswirkungen auf die Qualität unserer Arbeit, auf den Umgang mit den Eltern und
auf die Gestaltung der Atmosphäre im täglichen Zusammensein mit den Kindern.
Wir akzeptieren die Verschiedenartigkeit jeder einzelnen Kollegin und arbeiten ressourcenorientiert.
7.2. FORTBILDUNGENDie Mitarbeiterinnen nehmen regelmäßig an unterschiedlichen Fortbildungen teil.
7.3. KOMMUNIKATIONIn unserem Kindergartenalltag finden sowohl Mitarbeiterbesprechungen im Gesamtteam als auch im
Gruppenteam statt. Jede Gruppe hat eine individuelle Vorbereitungszeit, in der ein intensiver Austausch
stattfindet in Form von z.B.
• Angebote planen und vorbereiten
• Austausch über die Kinder
• Dokumentation der Beobachtungsbögen
• Förderpläne erstellen
• Elterngespräche und Elternabende vorbereiten
In der regelmäßig stattfindenden Mitarbeiterbesprechung werden organisatorische und inhaltliche Punkte bearbeitet
• Planung und Reflexion von Angeboten, Feiern, Festen
• Planung und Reflexion Projektarbeit
• Planung und Reflexion von Aktivitäten außerhalb des Hauses
• Austausch beider Gruppen über Kinder und Angebote
• Planung der Gruppen übergreifenden Angebote
• Informationsaustausch (Verwaltung, andere Kindergärten)
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8. Zusammenarbeit mit den Eltern
Ziel der Zusammenarbeit mit den Eltern ist, unsere Arbeit und das Erleben der Kinder transparent zu machen und
durch gegenseitiges Vertrauen, Offenheit und Ehrlichkeit, Missverständnissen vorzubeugen. Ein vertrauensvolles
Miteinander schafft eine gute Atmosphäre im Kindergarten.
Das Spielen und Lernen im Kleinkindalter vollzieht sich sowohl in der Familie als auch im Kindergarten. Eltern
spielen bei der Erziehung und Bildung ihres Kindes die entscheidende Rolle.
Es ist uns deshalb wichtig eine „Erziehungspartnerschaft“ mit den Eltern aufzubauen. Wir haben eine gemeinsame
Verantwortung für die Bildung der uns anvertrauten Kinder. Als Eltern kennen ihre Kinder länger, genauer und aus
unterschiedlicheren Situationen als wir Erzieherinnen. Deshalb sind die Eltern die „Spezialisten“ für ihr Kind. Durch
eine „Erziehungspartnerschaft“ von Elternhaus und Kindergarten finden die Kinder ideale Entwicklungsbedingungen
vor. Das Kind erlebt z.B., dass Eltern und Erzieher/innen ein positives Verhältnis zueinander haben und viel
voneinander wissen. Es merkt, dass beide Seiten gleichermaßen an seinem Wohl interessiert sind.
8.1. ELTERNINFORMATIONENIn regelmäßigen Abständen erhalten die Eltern Information in Form eines Elternbriefes, in dem Termine,
Rahmenplanthemen, Aktionen und Ankündigungen erläutert werden. Diese Elternbriefe werden über unsere
„Rohrpost“, die vor jedem Gruppenraum hängt, ausgegeben.
Vor jedem Gruppenraum hängen Pinnwände, die von den Mitarbeiterinnen zu den jeweiligen Themen in der
Gruppe, anhand von Fotos, Liedern, Fingerspielen, Themenbeschreibungen usw. gestaltet werden.
In unserem Eingangsbereich (Windfang) hängen allgemeine Infomaterialien aus, die auch von den Eltern bestückt
werden können, wenn sie z.B. auf eine Veranstaltung aufmerksam machen wollen.
Auch Listen zum Eintragen, z.B. Termine für Schuluntersuchungen, Helferlisten, sowie die Information über
ansteckende Krankheiten werden dort ausgehängt.
Für alle Eltern steht auf der Fensterbank im Flur eine „Feedback-Box“ in der anonyme Wünsche, Bedürfnisse oder
auch Kritik geäußert werden dürfen.
8.2. ELTERNGESPRÄCHEBei der Anmeldung des Kindes erhalten die Eltern erste Informationen über unseren Kindergarten. Sehr wichtig
sind uns zu Beginn des Kindergarteneintritts die Einführungsgespräche. Die Aufnahme eines Kindes erfordert ein
planvolles Vorgehen und viele Absprachen zwischen Eltern und Kindergarten. Von der Gestaltung des Übergangs
von der Familie in unsere Betreuung hängt entscheidend ab, ob sich das Kind gut einlebt. Nur so kann sich
zwischen Eltern und Erzieherinnen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit entwickeln.
Beim Einführungsgespräch werden die Mitarbeiterinnen auf die Wichtigkeit einer schrittweisen Eingliederung
hinweisen und mit den Eltern Lösungen besprechen.
Die Aufnahme sollte so gestaltet werden, dass allen Beteiligten Zeit bleibt, sich in die aktuelle Situation hineinzufinden
und neue Beziehungen allmählich aufgebaut werden können. In dieser Eingewöhnungsphase versuchen wir die
Beziehung zu einer Bezugsperson aufzubauen. In der Regel geschieht dies in Anwesenheit eines Elternteils in der
Gruppe. Das Kind erhält durch Anwesenheit des Elternteils mehr Sicherheit und die Erzieherin kann im Gespräch
viel über die Gewohnheiten und Bedürfnisse erfahren. Für diese Phase sollten die Eltern genügend Zeit einplanen.
Hilfreich ist es, wenn in den ersten Tagen ein immer wiederkehrender und somit vertrauter Rhythmus entsteht.
Neben den Tür- und Angelgesprächen während der Bring- und Abholphase werden den Eltern Elternsprechtage
für Entwicklungsgespräche angeboten. Anhand unseres Beobachtungsbogens wird mit den Eltern die Entwicklung
ihres Kindes besprochen. Selbstverständlich sind wir Mitarbeiterinnen jederzeit bereit dem Wunsch der Eltern
nach einem Elterngespräch nachzugehen.
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8.3. ELTERNABENDEZu Beginn des Kindergartenjahres laden wir zu einem Gruppenelternabend ein, in dem wichtige Informationen
unserer Arbeit bekannt gegeben werden und der Elternbeirat gewählt wird.
Im Februar/März findet ein weiterer Elternabend statt, in dem wir über den weiteren Verlauf des Kindergartenjahres
informieren und unsere Ausreise/Übernachtung in Wöpse berichten.
Sehr gerne bieten wir auch themenbezogene Elternabende, wie z.B. Sprachförderung, Verkehrserziehung, Ernährung
an und sind für Anregungen durch die Eltern offen.
8.4. HOSPITATIONZu den Geburtstagsfeiern der Kinder im Kindergarten sind die Eltern herzlich eingeladen. Sie können den ganzen
Tag gemeinsam mit ihrem Kind im Kindergarten verbringen und mitfeiern.
Außerdem bieten wir den Eltern nach den Weihnachtsferien Hospitationstermine an, um einen Kindergartentag
miterleben zu können.
8.5. ELTERNVERTRETER | ELTERNBEIRATAuf unserem ersten Elternabend wird der Elternbeirat aus mindestens zwei gewählten Vertreterinnen oder
Vertretern der Eltern gebildet. Die Eltern jeder Gruppe der Einrichtung wählen aus ihrer Mitte ein Mitglied des
Elternrates und einen Stellvertreter.
Der Elternbeirat hat die Aufgabe die Zusammenarbeit zwischen den Erziehungsberechtigten, dem Träger
der Einrichtung und den in der Einrichtung pädagogisch tätigen Kräften zu fördern und das Interesse der
Erziehungsberechtigten für die Arbeit der Einrichtung zu beleben.
8.6. ELTERNMITARBEITWir sind auf die Mitarbeit der Eltern angewiesen, damit wir unsere Wünsche und Planungen verwirklichen können.
Ganz besondere Hilfe benötigen wir bei der Umsetzung der Festgestaltung. Aus diesem Grund wird in jedem
Kindergartenjahr ein Festausschuss gegründet, der uns aktiv bei der Planung und Gestaltung von Laternenfesten,
Sommerfesten, Tag der offenen Tür unterstützt. Dieses ist eine wunderbare Bereicherung und festigt unsere
Zusammenarbeit.
Unser Kindergarten will den Eltern auch die Möglichkeit geben den Alltag mitzuerleben und im abgesprochenen
Rahmen mitzugestalten. Eltern können in Absprache mit den Erzieherinnen und abgestimmt auf das
Gruppengeschehen als aktiv Mitwirkende einbezogen werden. Dies bereichert den Kindergartenalltag, Kindern
werden neue Bildungsmöglichkeiten eröffnet und es wird ihnen ein umfassender Einblick in die Erwachsenenwelt
ermöglicht. Wir wollen die Eltern motivieren ihre besonderen Fähigkeiten wie Handwerken, Kultur, Kochen,
Englischkenntnisse, Kunst und Musik oder Naturwissenschaftliches Wissen in den Kiga-Alltag einzubringen.
Vielleicht gibt es die Möglichkeit, Kinder an den Arbeitsplatz der Eltern einzuladen, für sie ein Theaterstück
einzuüben oder die Gruppe bei Ausflügen zu begleiten.
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9. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Kontakt mit anderen Institutionen, Fachkräften, Gruppen und Vereinen ist von großem Nutzen. Wir können uns
gegenseitig informieren und austauschen, sowie beraten und unterstützen. Unsere Einrichtung steht im regen
Kontakt zu den anderen auf Samtgemeindeebene liegenden Kindergärten, den Therapeuten, dem Träger und der
Verwaltung. Regelmäßige, persönliche Treffen und Telefonate vertiefen unsere Zusammenarbeit.
Mit folgenden Institutionen arbeiten wir zusammen:
• Träger
• Samtgemeinde
• Fachberatung der Samtgemeinde
• Therapeuten
• Kindergärten der Samtgemeinde
• Schulen
• Ärzte
• Frühe Hilfen
• Sprachheilkindergarten
• Jugendamt/Fachdienst Jugend
• Verkehrswacht
• Feuerwehr
• Kirche
• Vereine
10. Öffentlichkeitsarbeit
Unsere Öffentlichkeitsarbeit dient dazu, unsere Arbeit nach außen darzustellen und transparent zu machen. Dies
gestalten wir auf vielfältige Weise:
• Konzeption
• Themenelternabende mit Referenten
• Infopinnwände
• Internetseiten
• Tag der offenen Tür
• Feste und Feiern
• Auftritte bei Festen und Aktionen
• Pressearbeit
11. Praktikanten
Während der Ausbildung zum/zur Erzieher/in begleiten uns Praktikanten/innen in unserem Kindergarten. An zwei
Tagen in der Woche und im Blockpraktikum werden sie von unseren pädagogischen Fachkräften angeleitet. Wir
geben ihnen einen Einblick in den Kindergartenalltag, beobachten und begleiten sie.
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12. Nachwort
Diese Konzeption soll keinen Anspruch auf Endgültigkeit haben. Wir möchten offen bleiben für Gespräche,
Diskussionen, neuen Erkenntnissen in der Elementarpädagogik und Impulse seitens des Trägers, der Kinder und
der Eltern.
Unser Konzept kann verändert bzw. ergänzt werden, wenn sich neue Sichtweisen auftun. Wie jeder Mensch sich
Tag für Tag weiter entwickelt, so muss auch die Pädagogik dies tun, um mit Bedürfnissen von Eltern und Kindern
Schritt zu halten. Es soll uns und Ihnen aber vorläufig als „Roter Faden“ für unsere Arbeit dienen.
Wir freuen uns darüber, die Kinder im Kindergarten auf dem Weg ins Leben ein Stück weit begleiten zu dürfen, es
bei der Entwicklung seiner Persönlichkeit zu unterstützen und für die Anforderungen des Lebens stärken zu dürfen.
Wenn wir fröhliche, selbstbewusste und starke Kinder in die Schule entlassen können, ist dies eine Bestätigung für
unseren geleisteten Bildungs- und Erziehungsauftrag.
Abschließend wünschen wir uns, dass die Zusammenarbeit mit dem Träger, den Eltern und allen anderen
Institutionen weiterhin so effektiv und harmonisch verläuft und wir hoffen, dass der Kindergarten der Ort eines
lebendigen Miteinanders bleibt.
Lernen ist wie ein Rudern gegen den Strom,
hört man damit auf,treibt man zurück.
Lao Ise