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Zwischenbericht 2014 Phase 4 koopstadt 2013 – 2015 Dezember 2014

koopstadt ZwiBericht 2014 - Nürnbergtestkoopstadt.nuernberg.de/fileadmin/user_upload/red/... · 2016. 2. 23. · 1.6 Gespräch mit dem Kuratorium auf Zeit 13 1.7 Erfahrungsaustausch

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  • Zwischenbericht 2014Phase 4

    koopstadt 2013 – 2015

    Dezember 2014

  • Zwischenbericht 2014

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    Impressum

    koopstadt-Gruppe

    Freie Hansestadt Bremen

    Der Senator für Umwelt, Bau und VerkehrReferat Raumordnung, Stadtentwicklung, FlächennutzungsplanungBianca Urban, Katharina Günther, Peter Krämer, Detlef Schobeß, Gerrit SchwalbachAnsgaritorstraße 228195 Bremen

    Stadt Leipzig

    Dezernat Stadtentwicklung und BauStadtplanungsamtStadtentwicklungsplanungStefan Heinig, Christina Kahl, Ruth RabenbergMartin-Luther-Ring 4-604092 Leipzig

    Stadt Nürnberg

    BürgermeisteramtStab StadtentwicklungMichael Ruf, Dr. Stefan Bege, Johannes HinneckeAndrea Hilker, UmweltamtRathausplatz 290403 Nürnberg

    Externe Prozess- und Forschungsbegleitung

    Büro für urbane Projekte

    Andreas PaulGottschedstraße 1204109 Leipzig

    Bremen, Leipzig, Nürnberg,Dezember 2014

    „koopstadt – Stadtentwicklung Bremen, Leipzig, Nürnberg“ ist ein Pilotprojekt im Rahmen der„Nationalen Stadtentwicklungspolitik“ des BMUB / BBSR.

  • Zwischenbericht 2014

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    Inhaltsverzeichnis

    Vorbemerkung zum Zwischenbericht 2014 4

    1. Aktionen und Formate 2014 5

    1.1 Projektkalender für das Gesamtvorhaben 2014 (Tabellarische Darstellung) 5

    1.2 Workshops der koopstadt-Gruppe und Austausch der Arbeitsgruppen 5

    1.3 Methodenworkshops der koopstadt-Gruppe – „Drei Städte im Diskurs“ 6

    1.4 Workshops der Projektfamilien 2014 7

    1.5 Coaching und Reflexion (C+R) 10

    1.6 Gespräch mit dem Kuratorium auf Zeit 13

    1.7 Erfahrungsaustausch der kommunalpolitischen Gremien für Stadtentwicklung 14

    1.8 Aktivitäten der drei Städtepartner auf lokaler Ebene 2014 15

    2. Kommunikation, Außenwahrnehmung und Beteiligung als strategischer Pfad vonkoopstadt 18

    2.1 koopBLATT – Magazin für integrierte Stadtentwicklung 18

    2.2 Medienformate 18

    2.3 Auftritte von koopstadt bei nationalen und internationalen Konferenzen und Seminaren 19

    2.4 Forschungsinteresse der Fachhochschulen und Universitäten 20

    2.5 Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit bei lokalen Aktivitäten in Bremen, Leipzig und Nürnberg 21

    3. Ausblick Projektkalender 2015 23

    Anlagen 23

  • Zwischenbericht 2014

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    Vorbemerkung zum Zwischenbericht 2014Im zweiten Jahr der abschließenden Phase des Gemeinschaftsvorhabens „koopstadt 2013 – 2015“(Umsetzung und Verstetigung) stand die Weiterentwicklung der Methodenkompetenz für eine integ-rierte, ressortübergreifende, auf interne und externe Beteiligungsprozesse orientierte Stadtentwicklungaus Sicht dreier Kommunen im Zentrum. Damit lag auch in diesem Projektjahr der Fokus auf dem Er-fahrungsaustausch von Verwaltungsmitarbeiter/innen und Projektakteur/innen der drei Städtepartnerzu aktuellen und deutschlandweit diskutierten Stadtentwicklungsthemen sowie zu eigenen methodi-schen Erfahrungen.

    Wesentliche Merkmale der Phase „koopstadt 2013 – 2015“ sind die Vertiefung von ausgewähltenThemen, eine noch stärkere Arbeitsteilung innerhalb der koopstadt-Gruppe sowie die Verstetigungbzw. Erprobung effizienterer Arbeits- und Kommunikationsformen. Dafür zielt koopstadt in Anknüpfungan die bisherigen Formate auf kleinere Workshops der Projektfamilien, die noch stärker in die jeweili-gen Stadtentwicklungsprozesse bei den drei Städtepartnern integriert sind. Vor allem aber rückte dieKompetenzvermittelung für ausgewählte Akteure im Rahmen eines gezielten Coachings bei den je-weils anderen Städten in den Mittelpunkt. Das Austauschformat „Coaching und Reflexion“ soll in so-weit etabliert werden, als dass es für die Phase nach 2015 ein langfristig geeignetes Instrument für ei-ne Qualifizierung der am Austausch beteiligten Personen sowie den Transfers von Know-how unter-einander darstellt. (vgl. Kap. 1.5)

    Die zu Beginn der Phase 2013 – 2015 aufgestellten Vereinbarungen für die organisatorische Abwick-lung des Gemeinschaftsvorhabens - dies meint sowohl die Arbeitsteilungen innerhalb der koopstadt-Gruppe als auch den Prozesskalender (siehe dazu Kapitel 2. „Projektbeteiligte und Arbeitsstruktur“,Zwischenbericht 2013) - wurden auch 2014 umgesetzt.

    Abb. 1 Prozessgrafik der städteübergreifenden Arbeitsebene (vereinfachte Darstellung), Büro für urbane Projekte

    Der Zwischenbericht 2014 baut auf den bisherigen Berichten von koopstadt auf und zeigt vor allem

    • die durchgeführten Aktivitäten und Kommunikationsformen

    • den städteübergreifenden Methodenvergleich sowie die Arbeit in den Projektfamilien „Klima-gerechte, nachhaltige Stadt- und Quartiersentwicklung“ und „Stärkung der Innenstadt“

    • die Intentionen und Aktivitäten des Lern- und Austauschformates „Coaching und Reflexion

    im Berichtszeitraum Januar bis Dezember 2014 und gibt abschließend einen kurzen Ausblick auf denProjektkalender 2015.

  • Zwischenbericht 2014

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    1. Aktionen und Formate 2014

    1.1 Projektkalender für das Gesamtvorhaben 2014 (Tabellarische Darstellung)

    • 19.-20. Mai 4. Workshop der Projektfamilie „Klimagerechte, nachhaltige Stadt-und Quartiersentwicklung“ Fokus: Klimaschutz und Klimaanpassungund Energieeffizienz unter Berücksichtigung sozialer Belange

    • 09.-10. Juli 3. Workshop der Projektfamilie „Stärkung der Innenstadt“Fokus: Perspektive der Leipziger Innenstadt

    • 04.-13. September Sommerschule „koopstadt Campus“

    • 26.-27. September Stadträtetreffen in Nürnberg 2014

    • 15. Oktober Workshop der koopstadt-Gruppe 2014 in Nürnberg

    • 16.-17. Oktober 2. Methodenworkshop der koopstadt-Gruppe 2014 in München„Strategische Konzepte zum Wohnen: Wirkungsweisen, Handlungs-schwerpunkte, Governance und Beteiligung“

    • 14. November 5. Sitzung mit dem Kuratorium auf Zeit in Berlin

    1.2 Workshops der koopstadt-Gruppe und Austausch der ArbeitsgruppenInhalt der koopstadt-Gruppen-Workshops ist die strategische Ausrichtung und Feinjustierung des Ge-samtvorhabens, der Überblick über die Organisation der Aktivitäten im Rahmen von koopstadt sowiedie Auswertung und Bündelung von Arbeitsergebnissen.

    Die koopstadt-Gruppe fand im Berichtszeitraum 2014 einmal in Nürnberg und gekoppelt an den Me-thodenworkshop zusammen. Dabei ging es um:

    • Coaching und Reflexion – Vorstellung Zwischenbericht: bisherige Aktionen, ErfahrungenHemmnisse und Erfolge, Ausblick zur Verstetigung des Formats(Federführung AG C+R)

    • Veranstaltung Bilanz 2015 – Vorstellung und Diskussion des präzisierten Programms, Aus-tausch zum Teilnehmerkreis und Rollen der Akteure(Federführung AG Bilanz 2015 / ehem AG Abschlussveranstaltung)

    • koopBLATT No 4 –Stand der Dinge und Verabredungen zu offenen Positionen(Federführung AG Redaktion)

    • Finanzen – Stand der Dinge und Kostenkalkulation 2015(Federführung Städteteam Nürnberg)

    • Zwischenbericht 2014 – Aufbau und Verabredungen für Zuarbeiten(Federführung Büro für urbane Projekte)

    • Jahresplanung 2014 / 2015 – Austausch zu Meilensteinen und Terminplanungen

    Neben diesem halbtägigen Workshop fanden 2014 verstärkt kleinere Abstimmungsrunden und Treffender Arbeitsgruppen statt. Hierzu gehören vor allem:

    • Regelmäßige Telefonkonferenzen des Steuerungskreises(in der Regel TK jeden 2. Freitag 8.30-9.00 Uhr)

    • Austausch per E-Mail und Telefonkonferenzen sowie Treffen der AG Ziele und derAG Bilanz 2015

    • Ständiger Austausch per E-Mail und Telefonkonferenzen aller Arbeitsgruppen

  • Zwischenbericht 2014

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    1.3 Methodenworkshops der koopstadt-Gruppe – „Drei Städte im Diskurs“Der in der vorangegangenen Phase 3 (2009 – Frühjahr 2013) betriebene Austausch der koopstadt-Gruppen-Mitglieder zu Planungsinstrumenten und zu Arbeits- und Beteiligungsstrukturen in den dreiStädten wird auch in der Phase 2013 – 2015 thematisch zugespitzt weitergeführt. Diese Diskussionenwerden jedoch nicht mehr im Rahmen der Workshops der koopstadt-Gruppe (vgl. Kap. 1.2) sondern ineinem eigenen Format, den Methodenworkshops, geführt.

    Der erste Methodenworkshop der koopstadt-Gruppe fand 2013 unter der Überschrift „ZusammenhangQuartier – Stadt: Vom stadtweiten Konzept zum Quartierskonzept (B, L) bzw. vom Stadtteilkonzeptzum stadtweiten Konzept (N)“ statt. (siehe Zwischenbericht und Anlage 2013)

    Der zweite Methodenworkshop wurde unter der Überschrift „Strategische Konzepte zum Wohnen:Wirkungsweisen, Handlungsschwerpunkte, Governance und Beteiligung“ am 16. und 17. Oktober2014 durchgeführt. Auf Einladung von Frau Prof. Merk, Stadtbaurätin der Landeshauptstadt Münchenund Mitglied des Kuratoriums auf Zeit von koopstadt, fand dieser Workshop in München und unter ak-tiver Mitwirkung von Münchner Kollegen statt. Damit bezog koopstadt erstmals eine vierte Stadt inten-siv in den Erfahrungsaustausch ein.

    Den Einstieg in den Workshop gaben Vertreter der Sommerschule 2014 (vgl. Kap. 2.4), die im Rah-men einer zehntägigen Arbeit zum Thema Wohnen in Bremen, Leipzig und Nürnberg nach den ge-genwärtigen Rahmenbedingungen und Herausforderungen fragten und die dortigen wohnungspoliti-schen Strategien untersuchten. Neben den vergleichenden Analysen und der Aufbereitung zentralerErkenntnisse und Empfehlungen erarbeiteten sie wichtige Aufgabenstellungen für künftige For-schungsbedarfe.

    In den anschließenden Diskussionen formulierten die vier Städte unter der Überschrift „4 x Strategi-sche Konzepte zum Wohnen: Aktuelle Erarbeitung und Umsetzung in den drei koopStädten und inMünchen“ einen gemeinsamen Problemaufriss, der die jeweils aktuell „brennenden“ Fragestellungenbenannte. Im Ergebnis wurde eine „Tauschbörse“ installiert, in der jede koopStadt und München ihreeigenen, erprobten Instrumente darstellen und zugleich Instrumente von anderen Städten überneh-men kann. Damit wurden gleichzeitig neue Verabredungen für C+R vereinbart. (vgl. Kap. 1.5)

    Am zweiten Tag des Methodenworkshops wurden gemeinsame Empfehlungen für Governance undBeteiligung am Beispiel von Wohnungsstrategien formuliert.

    Das Protokoll zum 2. Methodenworkshop der koopstadt-Gruppe liegt diesem Bericht als Anlage bei.

    Abb. 2 2. Methodenworkshop „Strategische Konzepte zum Wohnen“, Oktober 2014, Photographiedepot

    Im März 2015 wird die koopstadt-Gruppe in Bremen unter dem Arbeitstitel „Bilanz“ zum dritten Metho-denworkshop zusammenfinden.

  • Zwischenbericht 2014

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    1.4 Workshops der Projektfamilien 2014Im Rahmen von koopstadt haben die drei Städte Bremen, Leipzig und Nürnberg seit 2009 einen in-tensiven Erfahrungsaustausch praktiziert. Zentrales Format dieses Wissensaustausches waren zwei-tägige Workshops der themenbezogenen Projektfamilien von koopstadt, an denen sowohl Mitarbei-ter/innen der Verwaltung, als auch Akteur/innen aus Institutionen, der Zivilgesellschaft, der For-schungs- und Wissenschaft sowie der Wirtschaft etc. mitgewirkt haben. Aktuelle Erfahrungen konntenaus dem Arbeitsalltag direkt in das Workshopprogramm bzw. in die Diskussion eingebracht und aufAugenhöhe diskutiert werden. Dies ermöglichte einen unmittelbaren Vergleich und Austausch unter-schiedlicher Rahmenbedingungen, Herangehensweisen und Lösungsansätze. Die Beteiligten habenhierbei die Arbeit der anderen kennengelernt, persönliche Kontakte aufgebaut und konnten diese auchzu einem späteren Zeitpunkt nutzen, um ggf. neue Gesichtspunkte und Fragestellungen zu vertiefen.

    In der aktuellen Phase wurden die Projektfamilienworkshops zu den Themen Klima sowie Innenstadt-entwicklung fortgesetzt. Da die Phase 2013 – 2015 zugleich genutzt werden soll, zu erproben, wie derWissensaustausch auch nach Auslaufen der koopstadt- (bzw. NSP-)Förderung fortgesetzt werdenkann, wurde beim Innenstadt-Workshop ein neues Format getestet. Ziel war es, mit Blick auf die nach2015 vorhandenen finanziellen und personellen Ressourcen der drei Partnerstädte für den künftigenErfahrungsaustausch über das Abschlussjahr hinaus weitere wichtige Grundsteine zu legen. Dabeizielt koopstadt vor allem auf die Installierung des neuen „Coaching und Reflexion“ (C+R) (vgl. Kap.1.5).

    Nach insgesamt 13 Workshops mit zusammen 20 Projektfamilientreffen im Zeitraum 2009-2014 fandim Juli 2014 in Leipzig die letzte Veranstaltung dieser Art statt, die im Rahmen von koopstadt durch-geführt wurde.

    Abb. 3 „Familienfotos“ 2009-2014, Fotos: Büro für urbane Projekte / Photographiedepot

  • Zwischenbericht 2014

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    „Klimagerechte, nachhaltige Stadt- und Quartiersentwicklung“Fokus: Klimaschutz und Klimaanpassung // Energieeffizienz unter Berücksichtigung sozialerBelange (April 2014, Bremen)

    Zum vierten und letzten Mal trafen sich Mitglieder der Projektfamilie „Klimagerechte, nachhaltigeStadt- und Quartiersentwicklung“ im Mai 2014 in der Freien Hansestadt Bremen. Inhaltlich baute dieVeranstaltung in der Jugendbildungsstätte Lidice-Haus auf dem Stadtwerder auf den Erkenntnissender vorangegangenen Workshops auf und thematisierte den Stand der Dinge der in Bremen, Leipzigund Nürnberg verfolgten Konzept- und Projektansätze.

    Am ersten Tag wurden zunächst im Themenkomplex „Klimaschutz und Klimaanpassung“ Fragestel-lungen zu den jeweiligen Ansätzen aufgegriffen, die Relevanz für die (teil)räumliche Planung und Um-setzung insbesondere im Quartier haben. Mit den Erkenntnissen und noch offenen Fragen aus denvorgestellten Maßnahmen und Projekten der drei Städtepartner konnten in der anschließenden Dis-kussion gemeinsame Positionen zu übertragbaren Methoden und Instrumenten zusammengetragenwerden. Insgesamt war mit Blick auf die Vorgehensweisen zur Erstellung quartiersbezogener energe-tischer Konzepte eine Schärfung der Problemsichten, Argumentationen und Zielstellungen festzustel-len. Abgerundet wurde der erste Tag durch eine gemeinsame Radtour durch die Südervorstadt undHohentor bis hin zur Überseestadt.

    Am zweiten Tag ging es im Themenkomplex „Energieeffizienz unter Berücksichtigung sozialer Belan-ge“ um städtische Aktivitäten zur Reduzierung des Energieverbrauchs und des Ressourceneinsatzes.Im Kern wurden hier Fragestellungen für eine klima- und ressourcenschonende Veränderung desVerbraucherverhaltens, angestoßen durch Nutzerberatung, Kostenersparnis, finanzielle Anreize oderErfahrungen aus der Umweltbildung zu einem gemeinwohlorientierten und verantwortlichen Umwelt-bewusstsein von Familien, vertiefend betrachtet.

    Rückblickend stellten die Mitglieder der Projektfamilie fest, dass der Austausch in den vier gemeinsa-men Treffen wichtige Impulse für die eigene Arbeit brachte und Argumente für stadtinterne Debattenund interdisziplinäre, integrierte Kooperationen lieferte. Da großes Interesse bestand, sich zu einzel-nen Themen vertiefend auszutauschen, wurde verabredet, dass die jeweiligen Akteure dies bei Bedarfim Rahmen von Coaching + Reflexion umsetzen können.

    Abb. 4 Vierter Workshop der Projektfamilie „Klimagerechte, nachhaltige Stadt- und Quartiersentwicklung“ inBremen, April 2014, Büro für urbane Projekte

  • Zwischenbericht 2014

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    „Stärkung der Innenstadt“Fokus Perspektive der Leipziger Innenstadt (Juli 2014, Leipzig)

    Die Projektfamilie „Stärkung der Innenstadt“ wurde 2011 zur bundesweiten Diskussion zum „Weiß-buch Innenstadt“ ins Leben gerufen und fand im Juni 2014 in Leipzig zum dritten und letzten Mal zu-sammen. Rückblickend kann festgestellt werden, dass diese Projektfamilie schon immer etwas „an-ders“ war. So befassten sich 2011 in Leipzig und 2012 in Nürnberg thematisch sortierte Kleingruppenjeweils konkret vor Ort mit unterschiedlichsten Aspekten der Innenstadtentwicklung. Im Ergebnis wur-den die Schwächen und Risiken ebenso klar formuliert wie die Stärken und Chancen. Dabei warenbesonders die offenen und ehrlichen Meinungen der auswärtigen Projektfamilienmitglieder gefragt.

    Im Juli 2014 stand nun die Entwicklung eines „Nutzungsstrukturellen Leitbilds Innenstadt Leipzig“ imFokus – eine anspruchsvolle Aufgabe. Denn nachdem es in Leipzig lange Zeit „von allem zu viel“ gab,vor allem an Raum für Wohnen, Gewerbe und Büronutzungen, befindet man sich jetzt in einer Phasesteigender Nachfrage. Die reicht jedoch noch nicht aus, um die Flächenreserven zu füllen. Wie kannalso eine nachhaltige Entwicklung gesteuert werden? Wo wird was gebraucht und wie viel davon? Esgeht also darum, eine langfristige Orientierung für neu zu entwickelnde oder neu zu profilierendeStandorte – speziell in den Cityrandbereichen – zu erarbeiten und Prioritäten für die nächsten Jahrezu setzen.

    Hierfür wurden in einem dreistufigen Workshop im Vorfeld klar benannte methodische Fragestellun-gen diskutiert. Am ersten Tag des Workshops wurden die relevanten Flächen und Räume gemeinsamvor Ort erkundet. Am Nachmittag wurden im erweiterten Kreis mit Leipziger Innenstadtakteuren diejeweiligen Potenziale diskutiert, Prioritäten formuliert und Entwicklungsszenarien aufgestellt. Amzweiten Tag reflektierte die Projektfamilie die Eindrücke und Ergebnisse des Vortags und erarbeite ei-nen Empfehlungskatalog für die weitere Arbeit an einem Nutzungsstrukturellen Leitbild für die Leipzi-ger Innenstadt.

    Von seiner Methodik her war der Workshop bereits sehr an das neue Lern- und Austauschformat C+Rangelehnt. Damit kann er einen Prototyp für die städteübergreifende Arbeit von koopstadt nach 2015darstellen.

    Abb. 5 Dritter Workshop der Projektfamilie „Stärkung der Innenstadt“ in Leipzig, Juli 2014,Büro für urbane Projekte

    Eine vertiefende Auseinandersetzung mit den Workshops der Projektfamilien erfolgte im Endberichtder Phase 3 (April 2013) sowie in den im dortigen Anhang beigefügten Dokumentationen (Reports).Für die Veranstaltung Bilanz 2015 sollen sie noch einmal aufgerufen und bilanziert werden.

    Diesem Zwischenbericht 2014 werden im Anhang die Reports der hier dargestellten Projektfamilien-workshops beigefügt.

  • Zwischenbericht 2014

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    1.5 Coaching und Reflexion (C+R)Als zentrales neues Element des Erfahrungsaustausches wird in der koopstadt Projektphase 2013 –2015 das Format Coaching + Reflexion erprobt.

    Im Ergebnis der seit 2009 durchgeführten Workshops der Projektfamilien liegt ein breites Wissen zuden Städtepartnern, ihren Arbeitsansätzen, Herausforderungen und Projekten vor. Ziel ist es, ein wir-kungsvolles Format zu etablieren, das auf Basis der vorhandenen finanziellen und personellen Res-sourcen der drei Partnerstädte auch über 2015 hinaus einen Anreiz für einen gegenseitigen Wissens-transfer bietet, diesen unterstützt und befördert.

    Dazu ist vorgesehen, dass Mitarbeiter/innen und Akteur/innen (zunächst vornehmlich aus Verwaltungund Institutionen) in die real ablaufenden Prozesse der Partnerstädte „hineingehen“. Sie bringen dortihre Erfahrungen ein, coachen ihre Kollegen/innen bzw. lernen die Arbeitsweise anderer Städte inten-siv kennen und reflektieren die Erfahrungen gemeinsam mit den Partner/innen.

    Zur Weiterentwicklung des Formats und Implementierung in die Prozesse der Städte sowie zur Be-gleitung und Evaluierung wurde 2013 innerhalb der koopstadt-Gruppe die „AG Coaching + Reflexion“gegründet. Aktuell befindet sich ein seitens der AG erstellter Bericht „Coaching + Reflexion / Hospita-tion – eine Auswertung der Erfahrungen, Ergebnisse und Perspektiven der koopstadt-Austauschformate“ in der Abstimmung zwischen den drei Partnerstädten.

    Erste Erkenntnisse dieser Zwischenauswertung zeigen, dass C+R nach längerer Anlaufphase zuneh-mend genutzt wird. Nach wie vor ist jedoch festzustellen, dass die Kolleginnen und Kollegen in dendrei Städten teilweise schwer zu mobilisieren sind, die Reisekosten nicht zu unterschätzen sind unddas Bewerben des Formats sowie die Vermittlung von konkreten Themen sehr zeitaufwändig ist.

    Die erste Zwischenbilanz fällt dennoch positiv aus. Für 2015 sind bereits mehrere Verabredungen aufden Weg gebracht. Zudem ist festzustellen, dass sich der Austausch zwischen den Personen ausBremen, Leipzig und Nürnberg auch teilweise verselbständigt und sich außerhalb des C+R vonkoopstadt vollzieht.

    Für die Zukunft stehen für koopstadt und die AG C+R die Fragen zur Erhöhung der Sichtbarkeit derErfolge bzw. des Mehrwerts von C+R sowie die Organisation und Umsetzung nach Auslaufen derFörderung im Fokus.

    C+R konkret am Beispiel:

    Wohnungspolitisches Konzept Leipzig mit C+R

    Im Rahmen des koopstadt-Formats Coaching + Reflexion wirkten die Expertinnen Bianca Urban ausBremen (Abteilungsleiterin Regional- und Stadtentwicklung, Stadtumbau, Wohnungswesen) und BrittaWalther / Marion Wenzler vom Stab Wohnen aus Nürnberg im Sommer und Herbst 2014 mehrfach beiAkteursworkshops mit. Die Teilnahme an den Workshops diente nicht nur der gegenseitigen Unter-stützung, sondern auch der eigenen Reflexion. Von besonderem Interesse waren dabei auch Themenwie der jeweilige Umgang mit Datenvarianten, das methodische Vorgehen bei der Beteiligung vonÖffentlichkeit und die Einbindung der verschiedenen Belange und Betroffenen wie auch die Reflektionder Veranstaltung durch die Experten im Nachgang.

    Abb. 6 C+R im Rahmen der Erarbeitung des Wohnungspolitischen Konzepts in Leipzig, Foto Stadt Leipzig

  • Zwischenbericht 2014

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    Bürgerworkshop zum „Neuen Hulsbergviertel“ mit C+R

    Viola Weinhold und Friederike Rathke vom Stadtplanungsamt Leipzig sowie Andrea Meier vom Ver-kehrsplanungsamt Nürnberg nahmen im Juli am Bürgerworkshop zum „Neuen Hulsbergviertel“ teil.Sehr positiv wurde das „Mitnehmen“ der Bürger und ihrer Anliegen auf dem Weg vom städtebaulichenEntwurf zum B-Plan und die anschauliche Aufbereitung der Planungstheorie einschließlich der Beteili-gungsstufen der Bürger im Planungsprozess wahrgenommen. Das Mobilitätskonzept und die ange-strebten Maßnahmen für die Schaffung eines autoarmen Quartiers waren von besonderem Interesse,sodass die Begleitung und der Austausch im weiteren Prozess angestrebt werden.

    Abb. 7 Bürgerworkshop „Neues Hulsbergviertel“, Foto Freie Hansestadt Bremen

    C+R zum Aufbau eines Bildungszentrums und einer Quartiersschule in Leipzig

    Die Leipzigerinnen Anja Moritz vom Amt für Familie, Jugend und Bildung und Mary Uhlig vom Amt fürStadterneuerung und Wohnungsbauförderung trafen sich im Mai 2014 zu einem Fachgespräch mitLutz Liffers, Mitarbeiter der Bremer Senatorin für Bildung und Wissenschaft. Da in Leipzig der Aufbaueines Bildungszentrums sowie einer Quartiersschule angestrebt wird, konnten sowohl für den Arbeits-prozess als auch für die inhaltliche Ausgestaltung wichtige Fragen diskutiert werden.

    Abb. 8 C+R zu Bildungsmanagement und Quartiersbildungszentren in Bremen, Foto Freie Hansestadt Bremen

  • Zwischenbericht 2014

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    C+R zum Aufbau von Mobilitätsstationen in Nürnberg

    Nürnberg plant die Einrichtung von Mobilitätsstationen. Die Erfahrungen von Bremen sollen bei derErarbeitung der Konzeption, der Abstimmung innerhalb der Verwaltung und bei der Öffentlichkeitsar-beit berücksichtigt werden. Dazu wurde Michael Glotz-Richter, Referent für nachhaltige Mobilität beimSenator für Umwelt, Bau und Verkehr der Freien Hansestadt Bremen, zu einem Informations- und Be-ratungsgespräch nach Nürnberg eingeladen. Die Idee zur Einrichtung von Mobilitätsstationen auch inNürnberg entwickelte sich beim Workshop „Mobilität“ in Leipzig am 09./10.04.2013.

    Daraufhin besuchten ein Vertreter des Baureferats und zwei Mitarbeiterinnen des Verkehrsplanungs-amtes die Bremer Veranstaltung „10 Jahre Mobilpunkte in Bremen“ am 28./29.05.2013.

    Beim Informations- und Beratungsgespräch am 28.05.2014 in Nürnberg waren mehrere Mitarbei-ter/innen mehrerer Dienststellen der Nürnberger Stadtverwaltung beteiligt:

    Hannes Hinnecke, Bürgermeisteramt/Stab Stadtentwicklung; Michael Ruf, Bürgermeisteramt/StabStadtentwicklung; Ingo Schlick, Bau- und Planungsreferat; Frank Jülich, Leiter Verkehrsplanungsamt;Andrea Meier, Verkehrsplanungsamt, Abteilung Verkehrsmanagement; Ingo Krause, Verkehrspla-nungsamt, Abteilung Straßenplanung und Jochen Fiegl, Verkehrsplanungsamt, Stab Verkehrsrecht

    Der Erfahrungsaustausch war ausgesprochen wertvoll. Es war jedoch festzustellen, dass ein solcherErfahrungsaustausch (aus welchen Gründen auch immer) Zeit braucht – hier vom Erstkontakt bis zurC+R-Aktion ein Jahr. Dies ist auch für die von allen Seiten gewünschte Verstetigung des Erfahrungs-austauschs zu berücksichtigen.

    Abb. 9 C+R zu Mobilitätsstationen in Nürnberg, Foto Stadt Nürnberg

  • Zwischenbericht 2014

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    1.6 Gespräch mit dem Kuratorium auf ZeitDie fünfte und letzte Sitzung mit dem Kuratorium auf Zeit am 14. November 2014 fokussierte aufden Arbeitsstand, die Erfolge und die noch offenen Fragen zu C+R sowie auf das Programm für dieVeranstaltung Bilanz 2015.

    1_Bericht zum aktuellen Arbeitsprozess - koopstadt 2013 – 2015

    In einer einführenden Präsentation wurden den Kuratorinnen und Kuratoren rückblickend die Pro-grammatik von koopstadt in der Phase 2013 – 2015 dargestellt sowie in einer Übersicht gezeigt,mit welchen Workshops, Veranstaltungen und Formaten koopstadt im Projektjahr 2014 aktiv war.

    2_Coaching und Reflexion - eine Zwischenbilanz

    Die AG C+R stellte ihren Zwischenbericht zum neuen Lern- und Austauschformat vor. Die Kurato-rinnen und Kuratoren begrüßten die Fortschritte bei der „Belebung“ des Formats und konstatierten,dass koopstadt mit C+R offensichtlich deshalb attraktiv ist, weil die Themen und Bedarfe konkretsind und die Austauschenden ihre realen Alltagsfragen loswerden können. Für die Zukunft emp-fahlen sie, für die Vermittlung von koopstadt und C+R herauszustellen, dass es sich dabei um einehoch effiziente Qualifizierungsstrategie handelt.

    3_Zweiter Methodenworkshop der koopstadt-Gruppe - „Wohnen“

    Wie bereits bei der Ergebnispräsentation des ersten Methodenworkshops im Kuratorium auf Zeitim November 2013 hielt das Kuratorium fest, dass die herausgearbeiteten Ergebnisse die aktuellwichtigen Themen- und Fragestellungen in den beteiligten Städten widerspiegeln. Vor allem die„Instrumentenbörse“ als wertvolle Vorarbeit für weitere C+R-Aktionen zeigt den Mehrwert einesoffenen Diskurses „unter Gleichen“. Daneben entspann sich im Kuratorium eine Diskussion um diewichtige und anspruchsvolle Aufgabe, eine veränderte, proaktive Stadtplanung aufzubauen.

    4_Programm Veranstaltung Bilanz 2015

    Das präzisierte Programm für die Veranstaltung Bilanz 2015 von koopstadt stellte den abschlie-ßenden Schwerpunkt der 5. Sitzung dar. Nach einem intensiven offenen Brainstorming seitens desKuratoriums auf Zeit wurde auf vier konkrete Empfehlungen fokussiert:

    • es sollten klare Begriffe für die Außenkommunikation ausgearbeitet werden

    • Inhalte und Produkte der Veranstaltung sollten konkret benannt werden

    • es sollte überlegt werden, welche Zielgruppen teilnehmen sollen und wie diese am besten an-gesprochen werden können

    • es sollte sorgfältig geprüft werden, welche Formate für die einzelnen Programmpunkte ambesten geeignet wären

    Die Kuratorinnen und Kuratoren sprachen sich für eine weitere Begleitung sowie eine Teilnahme undMitwirkung an der Veranstaltung Bilanz 2015 aus.

    Abb. 10 Fünftes Gespräch mit dem Kuratorium auf Zeit im November 2014, Büro für urbane Projekte

  • Zwischenbericht 2014

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    1.7 Erfahrungsaustausch der kommunalpolitischen Gremien für StadtentwicklungWichtiges Anliegen von koopstadt ist die Einbindung auch der politischen Entscheidungsträger in denfachlichen Diskurs der drei Städte. Das jährliche Herbsttreffen der Deputierten und Fachausschuss-mitglieder aus Bremen, Leipzig und Nürnberg hat sich inzwischen zum festen Bestandteil des Jahres-kalenders etabliert.

    In diesem Jahr hatte das zweitägige fachpolitische Treffen Ende September in Nürnberg den inhaltli-chen Schwerpunkt „Wohnungspolitische Herausforderungen“. Dabei wurden die Gäste aus Bremenund Leipzig zunächst mit einer Altstadt-Exkursion auf das Thema eingestimmt. Die Nürnberger Innen-stadt ist nicht nur Geschäftszentrum und touristischer Mittelpunkt der Stadt; hier leben auch 15.000Menschen. Die Kleinteiligkeit in Gebäude- und Eigentümerstruktur ist eine besondere Herausforde-rung, diesen Wohnstandort zukunftsfähig zu machen – durchaus mit Übertragbarkeit auf ähnlichstrukturierte Wohnstandorte in Bremen, Leipzig und Nürnberg.

    Bei der zweistündigen fachpolitischen Abendveranstaltung diskutierten die Fachausschussmitgliederaktuelle Fragen zum Thema mit den drei Ressortleitern Senatsbaudirektorin Prof. Dr. Iris Reuther(Bremen), Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau (Leipzig) und Planungs- und Baureferent Daniel F.Ulrich (Nürnberg) sowie dem Nürnberger Oberbürgermeister und Städtetagspräsidenten Dr. UlrichMaly.

    Den Abschluss dieses nach 2011 zweiten in Nürnberg stattfindenden Treffens bildete eine vierstündi-ge Exkursion durch den Nürnberger Südosten. Mit einem integrierten Stadtteilentwicklungskonzept(INSEK) – dem fünften dieser Art in Nürnberg – sollen ein Leitbild und Handlungsempfehlungen für dieStadtteile erarbeitet werden. Die Herausforderung dabei ist, einem Stadtbereich mit sehr unterschied-lich geprägten Teilräumen eine gemeinsame Entwicklungsperspektive zu geben.

    Im Untersuchungsgebiet mit einer Fläche von insgesamt 1.700 ha Größe leben derzeit 39.000 Bürge-rinnen und Bürger. Es umfasst Teilbereiche wie eine 90 ha große Bahnkonversionsfläche am ehema-ligen Südbahnhof, den gesamten Stadtteil Langwasser, das Areal der NürnbergMesse, das Erho-lungs- und Freizeitgebiet um den Volkspark Dutzendteich und größere Gewerbeareale. Die Heraus-forderung an das INSEK ist, die Potenziale dieser Einzelstandorte zu heben und besser als bislangmiteinander zu vernetzen. An vier Stationen der Exkursion entwickelte sich ein spannender Austauschder Kommunalpolitiker mit den Expertinnen und Experten vor Ort.

    Abb. 11 Stadträtetreffen Nürnberg 2014 , Foto: Michael Ruf

  • Zwischenbericht 2014

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    1.8 Aktivitäten der drei Städtepartner auf lokaler Ebene 2014Auf der lokalen Ebene fanden u.a. folgende Aktivitäten statt:

    Freie Hansestadt Bremen

    • Der Umsetzungsprozess des Leitbildes der Stadtentwicklung "Bremen! lebenswert, urban,vernetzt" wird nach Beschluss des Senats in einem von sozialer Ungleichheit besonders be-troffenem Teilraum, dem Bremer Westen, exemplarisch umgesetzt. Das mit der AG BremerWesten abgestimmte „Protokoll“ zur Entwicklung des Bremer Westens wurde in einem res-sortübergreifenden projektorientierten Handlungsporgramm (pop) weiterentwickelt und kon-kretisiert. Das pop wurde unter Einbeziehung der Fachverwaltungen, der Ortspolitik und loka-len Akteuren erarbeitet und in einer Stadtteilekonferenz im Mai 2014 vorgestellt und im Sep-tember von der Deputation für Umwelt, Bau, Verkehr, Stadtentwicklung und Energie be-schlossen. Im Rahmen von C+R hat Leipzig konstruktives Feedback im Erarbeitungsprozesszum pop eingebracht und Herr Hellweg vom Kuratorium auf Zeit hat auf der Stadtteilekonfe-renz einen fachlichen Input zu integrierter Stadtteilentwicklung vorgetragen.

    • Für den Stadtteil Gröpelingen wurde zudem in enger Abstimmung mit dem pop-Prozess dasIntegrierte Entwicklungskonzept Gröpelingen als Grundlage für den Einsatz von Förder-mitteln der Städtebauförderung und des EFRE unter Einbeziehung der Fachverwaltungen, derOrtspolitik und lokalen Akteuren erarbeitet und im September von der Deputation für Umwelt,Bau, Verkehr, Stadtentwicklung und Energie beschlossen.

    • Zur Umsetzung des Leitbildes der Stadtentwicklung wurde der Deputation für Umwelt, Bau,Verkehr, Stadtentwicklung und Energie im März 2014 ein Bericht mit Bezug zu koopstadt vor-gelegt.

    • Im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans und des (landesweiten) Land-schaftsprogramms hat die öffentliche Auslegung im Frühjahr 2014 stattgefunden. Die Stel-lungnahmen wurden im Sommer und Herbst bearbeitet und das Planwerk für die Vorlage inder Deputation für Umwelt, Bau, Verkehr, Stadtentwicklung und Energie vorbereitet. Der Flä-chennutzungsplan wurde am 4. Dezember 2014 in der Deputation beschlossen. Aus dem Flä-chennutzungsplan ergeben sich nun Folgeprozesse u.a. zu Schwerpunkträumen der Stadt-entwicklung und den Prüfbereichen bzw. so genannten „Weißflächen“.

    • Das Innenstadtkonzept 2025 wurde Anfang 2014 verabschiedet und liegt als Broschüre„Bremen Innenstadt 2025“ vor. Als regelmäßige Plattform für den Austausch zu den Schlüs-selprojekten und den Umsetzungsaktivitäten fand Ende Oktober zum ersten Mal das ForumInnenstadt Bremen 2025 statt.

    • Das im Zusammenhang mit dem Leitbild der Stadtentwicklung aufgelegte Wohnungsbau-programm 40 Mio. Euro konnte für 700 Kontingente gebunden werden und so steht aktuelldie Frage nach einem Anschlussprogramm etwa gleicher Größenordnung. Aus den in derWohnungsbaukonzeption über 100 definierten Baulücken und Entwicklungsflächen wurden 40ausgewählt, die prioritär entwickelt werden sollen. Ein wichtiges Fundament in der Planungund Abstimmung bei Wohnungsfragen stellt weiterhin das 2012 gegründete und in der BremerVerfassung verankerte „Bündnis für Wohnen“ dar. Mittlerweile sind dort über 50 Akteure(Wohnungsunternehmen, Kammern, Interessenvertreter etc.) vertreten. Die beschlosseneNeuregelung zur Wohnraumförderung greift in neuen Wohnprojekten ab 50 Wohneinheiten.Es sind jeweils 25 % der Wohnungen als sozialer Wohnungsbau zu realisieren.

    • Im innerstädtischen Stadtumbaugebiet Neues Hulsbergviertel haben Anfang des Jahres sogenannte Spezialveranstaltungen stattgefunden. Themen waren: Bebauungsplan und städte-bauliche Dichte, Gebäudebestand, Baugemeinschaften, Energie, Mobilität und ÖffentlicherRaum. Sowohl die Ergebnisse als auch der Gesamtprozess wurden Ende Mai auf einem öf-fentlichen Forum diskutiert. Mitte Juli hat eine zweitägige B-Plan Werkstatt stattgefunden. AufBasis des aktuellen städtebaulichen Entwurfes wurde gemeinsam daran gearbeitet, was derBebauungsplan verbindlich und nachhaltig festsetzen soll. Der Prozess wird weiterhin vomkoopstadt-Kurator Prof. Selle begleitet.

    • Daneben laufen diverse Aktivitäten der Ressorts, die in Verbindung mit den Zielen des Leitbil-des der Stadtentwicklung Bremen 2020 stehen.

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    Stadt Leipzig:

    • Aufgrund der starken Dynamik des Leipziger Wohnungsmarktes wird das 2009 beschlosseneWohnungspolitische Konzept, welches Leitlinien, Ziele und Instrumente für den LeipzigerWohnungsmarkt definiert, in 2014 / 2015 fortgeschrieben. Um gemeinsam aktuelle und zu-künftige Entwicklungen bewerten und Handlungsbedarfe ableiten zu können, findet hierzu einbreiter Beteiligungsprozess mit Bürgern und Akteuren der Wohnungswirtschaft statt. Im Rah-men des koopstadt-Formats Coaching + Reflexion wirken auch Expertinnen aus Bremen undNürnberg am Prozess mit. Nach öffentlicher Diskussion des Konzeptentwurfes, soll das Kon-zept dem Stadtrat im Frühsommer 2015 zum Beschluss vorgelegt werden.

    • Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (SEKo), welches 2009 vom Stadtrat beschlossenwurde, formuliert die fachübergreifende Stadtentwicklungsstrategie für Leipzig. Aufgrund ge-änderter soziodemograhischer Rahmenbedingungen und Zielvorstellungen als auch Fort-schreibungsbedarf in mehreren Fachkonzepten, ist eine Gesamtfortschreibung des SEKoerforderlich. Aufbauend auf den strategischen Zielen des SEKo wurde Anfang 2014 unter derÜberschrift „Leipzig wächst nachhaltig“ ein Arbeitsprogramm 2020 mit konkreten Maßnahmenerstellt. Zur Umsetzung der Maßnahmen wird nun eine Projektgruppe 2020 im Geschäftsbe-reich des Oberbürgermeisters einberufen. Die Umsetzung der Maßnahmen wird bis zum Jahr2020 für die Verwaltung handlungsleitend sind. Im Rahmen der Fortschreibung des SEKo istein Beteiligungsprozess unter dem Dach von „Leipzig weiter denken“ geplant. Beginnend miteiner Auftaktveranstaltung Ende 2015 wird ein Entwurf Anfang 2017 angestrebt.

    • Der Leipziger Nordraum hat seit 2000 als neuer Standort von Porsche, BMW, Flughafen, Gü-terverkehrszentrum und DHL eine deutschlandweit herausragende Entwicklung genommen.Vor diesem Hintergrund musste das alte Nordraumkonzept von 2001 überarbeitet und denneuen Anforderungen angepasst werden. 2012 wurde begonnen, das "NordraumkonzeptLeipzig 2025+" zu erarbeiten, dessen Ergebnisse nun weitgehend vorliegen. Für das "Nord-raumkonzept Leipzig 2025+" wurde sowohl inhaltlich als auch räumlich ein umfassender An-satz gewählt. Das Konzept umfasst neben dem gesamten nördlichen Bereich der Stadt Leip-zig auch Flächen in den Nachbarkommunen Schkeuditz, Rackwitz, Krostitz und Taucha. Essoll dazu beitragen, langfristig eine nachhaltige Flächenentwicklung im Leipziger Nordraumabzusichern, die Lebensqualität der Bevölkerung vor Ort zu verbessern und insgesamt dieWettbewerbsfähigkeit der Region Leipzig weiter zu stärken. Schwerpunktthemen sind dielangfristige Sicherung von Gewerbeflächen, eine abgestimmte Entwicklung der Grünstruktu-ren sowie die Sicherung von Flächen für Ausgleichsmaßnahmen, der Erhalt der Landwirt-schaft und eine Steigerung der Lebensqualität der ansässigen Bürger. Im Sommer 2015 solldas Konzept in das politische Verfahren eingebracht werden.

    Stadt Nürnberg:

    • Zum 1. Mai 2014 erfolgte innerhalb der Nürnberger Stadtverwaltung eine Veränderung derstadtinternen Zuordnung der Fachbereiche. Die strategische Stadtentwicklung wird nun vomim Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters angesiedelten Stab Stadtentwicklung gesteu-ert. Zugleich wurde für den Themenbereich Stadtentwicklung ein neues Internetangebot ein-gerichtet.Daneben ist der Stab Wohnen für Fragen zur Wohnungsbauförderung, zu gemeinschaftlichenWohnformen, Baugruppen und Baugemeinschaften sowie zu Konzeptvergabeverfahren etc.verantwortlich. Die Wohnungsvermittlung und die Wohngeldstelle sind dem Amt für sozialeIntegration und Existenzsicherung angegliedert.

    • Nachdem 2013 durch das forum Stadtentwicklung empfohlen wurde, sich (nach Erstellung derersten 4 INSEKs) dem Nürnberger Südosten zuzuwenden, wird seit 2014 für die Aufstellungvon Leitbildern und Handlungsempfehlungen der Stadtteilentwicklung das Integrierte Stadt-teilentwicklungskonzept (INSEK) Nürnberger Südosten erarbeitet. Als externer Gutachterkonnte das Büro Urban Catalyst Studio aus Berlin gewonnen werden. Die Planungsnotwen-digkeiten sind so vielfältig wie das Gebiet: Konversion von Brachflächen, Weiterentwicklungder gewerblich genutzten Areale, Klimaanpassung, Sicherung und Weiterentwicklung der vor-handenen öffentlichen Grünflächen und Neuausweisung von weiteren öffentlichen Grünflä-chen mit entsprechenden Freizeiteinrichtungen, Umgang mit historischem Erbe und die Un-tersuchung der Auswirkungen der Demographie auf die Familienhausbebauung sowie den

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    Geschosswohnungsbau. Der Prozess beinhaltet diverse Beteiligungsformate im Dialog mit derBürgerschaft. Die Arbeiten am INSEK Südost sollen bis Ende 2015 abgeschlossen sein.

    • Den Startschuss für das Projekt „Altstadt ans Wasser“ bildet die Umgestaltung des Südufersmit der Insel Schütt. Grundlage ist das Integrierte Stadtteilentwicklungskonzept (INSEK) "Alt-stadt", das innerhalb der Altstadt eine Aufwertung der Pegnitz vorsieht. Der städtische Eigen-betrieb Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR) hat die Entwurfsplanungen gefertigt, die alsGrundlage für intensive Gespräche mit den Bürgerinnen und Bürgern dienten. In einem zwei-stufigen Bürgerworkshop mit vorheriger Ortsbegehung wurden die Planungselemente disku-tiert und verortet. Ein Modell wurde zur Visualisierung gefertigt. Auf Grundlage der abge-stimmten Planungen soll der 1. Bauabschnitt der Maßnahme zügig begonnen werden.

    • Für die Neugestaltung des Heinickeplatzes in der Nürnberger Weststadt wurde einedreitägige Planungswerkstatt durchgeführt. Vier Landschaftsarchitektenteams erarbeitetenunter Beteiligung interessierter Anwohnerinnen und Anwohner Entwürfe, wie der Platz zukünf-tig aussehen könnte. Eine Jury hat im Anschluss die Arbeiten bewertet. Die Ergebnisse sind ineiner Publikation zusammengefasst. Auf Grundlage des ausgewählten Entwurfs wird nun dieDetailplanung durchgeführt, so dass mit den ersten Baumaßnahmen ab 2015 begonnen wer-den kann.

    • Seit Jahresbeginn 2014 wird das Wohnungspolitische Konzept „Wohnen im Jahr 2025“ voneinem externen Auftragnehmer aufgestellt. Gesteuert wird der Arbeitsprozess durch den Ar-beitskreis Wohnen (Städtische Dienststellen und Nürnberger Wohnungsunternehmen). DerForschungsauftrag umfasst eine Analyse der Bevölkerungsentwicklung, -struktur und Sozio-ökonomie im Zusammenhang mit der zukünftigen Nachfragestruktur nach Wohnraum, wo-durch eine quantitative und qualitative Wohnbedarfsprognose für Nürnberg erstellt werdensoll. Eine beispielhafte Anwendung des Wohnungspolitischen Konzepts soll der Austauschbzgl. des Neubaubedarfs in der Wohnungsmarktregion darstellen. Bis 2030 wurde für die Re-gion rein zahlenmäßig ein Zusatzbedarf von rund 31.000 Wohnungen sowie ein Ersatzbedarfvon 15.900 Wohnungen festgestellt, der räumlich nicht verortet wurde. Das Wohnungspoliti-sche Konzept soll verschiedene Entwicklungsszenarien entwerfen, einander gegenüberstellenund dem Stadtrat zur Abstimmung mit den Nachbarn als Entscheidungsvorlage vorgelegtwerden.

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    2. Kommunikation, Außenwahrnehmung und Beteiligungals strategischer Pfad von koopstadt

    2.1 koopBLATT – Magazin für integrierte Stadtentwicklung2015 wird die vierte Ausgabe des koopBLATT unter der Überschrift „Zukunft des urbanen Wohnens“(Arbeitstitel) erscheinen.

    Dass Konzept der bisherigen Ausgaben des Magazins wird fortgesetzt und greift erneut die FormateReportagen und Interviews zu strategischen Projekten sowie den „Schauplatz Stadt“ zur vergleichen-den Betrachtung von strategischen Planungs- und Entwicklungsansätzen auf. Den inhaltlichenSchwerpunkt wird dabei das Titelthema Wohnen darstellen.

    Die erste Ausgabe erschien im September 2011 und wurde am Rande des 5. Bundeskongresses Na-tionale Stadtentwicklungspolitik (12./13. Oktober 2011) veröffentlicht und vor Ort ausgegeben. Diezweite Ausgabe erschien zur Zwischenbilanz von koopstadt in Berlin am 25. Juni 2012. Die dritteAusgabe konnte zum Klimaworkshop im Oktober 2013 in Nürnberg vorgestellt werden. Derzeit wirdgeprüft, mit welchem Anlass die Veröffentlichung der vierten Ausgabe verknüpft werden sollte.

    Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Download sämtlicher Ausgaben des Magazins alsPDF-Datei unter www.koopstadt.de.

    Abb. 12 koopBLATT, Erste bis Dritte Ausgabe, Grafik: KARO* architekten

    2.2 Medienformate

    Internetpräsenz

    Die Internetpräsenz www.koopstadt.de spielt für die Außenwirkung des Projektes eine wichtige Rolle.Sie wird stetig aktualisiert und inhaltlich angereichert. Neben einer Beschreibung des Anliegens vonkoopstadt sowie der Darstellung der Arbeitsstrukturen liegt der Schwerpunkt vor allem auf der Rubrik„Erfahrungsaustausch“. Hier sind die Aktivitäten und Ergebnisse der unterschiedlichen Arbeitsgremienund -formate in präzisen Beschreibungen dargestellt. Für vertiefte Informationen stehen u.a. die For-schungsberichte, die Reports der Projektfamilienworkshops sowie die drei Ausgaben des koopBLATTzum Download bereit. Darüber hinaus verfügen die drei Städtepartner über eigene integrierte Seiten,auf denen sie ihre jeweiligen internen Arbeits- und Beteiligungsprozesse darstellen.

    Printprodukte

    koopstadt bedient sich, sowohl städteübergreifend als auch auf lokaler Ebene, verschiedener Formatevon Printprodukten. So werden für die Kommunikation und Präsentation neben dem koopBLATT For-schungsberichte, Reports und Flyer produziert. Meilensteine der Kommunikation sowie Abendveran-staltungen im Rahmen der Projektfamilienworkshops wurden mehrfach über Flyer und Postkarten an-gekündigt.

    Für die Phase 2013 – 2015 wurde ein Flyer in deutscher und englischer Sprache produziert, der überkoopstadt informiert und insbesondere die Ziele und Inhalte dieser abschließenden Phase darstellt.

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    2.3 Auftritte von koopstadt bei nationalen und internationalen Konferenzen undSeminaren

    Seit Beginn des Gemeinschaftsvorhabens ist es ein Anliegen der Partnerstädte, über koopstadt unddie gemeinsam gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen zu berichten. 2014 nahmen Städtever-treter von koopstadt unter anderem an folgenden Veranstaltungen aktiv teil:

    koopstadt-Präsenz bei der Auftaktveranstaltung der Städte-Plattform CONNECTIVE CITIES –Nachhaltige Stadtentwicklung zwischen Ressourceneffizienz und Suffizienz am 24. Juni 2014 inLeipzig

    Deutsche Städte verfügen über reichhaltige praktische Erfahrungen mit Ansätzen nachhaltiger Stadt-entwicklung, die für gemeinsame Lernprozesse von städtischen Akteuren – sowohl aus Entwicklungs-wie auch aus Schwellen- und Industrieländern – mobilisiert werden können. Vor diesem Hintergrundwurde die Internationale Städte-Plattform für Nachhaltige Entwicklung CONNECTIVE CITIES einge-richtet, die den internationalen kommunalen Fachaustausch fördert und zwischen Angebot und Nach-frage vermittelt.

    Die Städte-Plattform richtet sich an deutsche und internationale städtische Akteure aus der Kommu-nalpolitik und -verwaltung sowie an Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Bei der Auftaktver-anstaltung am 24. Juni 2014 in Leipzig unter dem Motto „Nachhaltige Stadtentwicklung zwischen Res-sourceneffizienz und Suffizienz – Deutsche und Internationale Praxis im Austausch“ standen weltweitaktuelle Herausforderungen und praktische Lösungsansätze der Stadtentwicklung zur Diskussion.

    Als beispielgebendes Projekt für den Erfahrungsaustausch, die Reflektion und gemeinsame Weiter-entwicklung von Zukunftsthemen im Bereich der Integrierten Stadtentwicklung stellten auf Einladungdes Städtenetzwerkes CONNECTIVE CITIES Johannes Hinnecke, Bürgermeisteramt, Stab Stadtent-wicklung, Stadt Nürnberg und Stefan Heinig, Stadtplanungsamt, Stadt Leipzig, das Städtenetzwerk„koopstadt – Stadtentwicklung Bremen, Leipzig, Nürnberg“ vor. Im Panel „Institutionelle GrundlagenStädtischer Nachhaltigkeit“ präsentierte koopstadt seinen Ansatz der Zusammenarbeit im Bereich derIntegrierten Stadtentwicklung, seine Arbeitsweise und Zwischenergebnisse. Fachleute aus der ganzenWelt diskutierten in diesem Panel Bedeutung, Voraussetzungen und künftige Ausgestaltungen solcherLernnetzwerke.

    Die Initiatoren der Städte-Plattform Connective Cities sind die Deutsche Gesellschaft für InternationaleZusammenarbeit (GIZ), Deutscher Städtetag und Engagement Global / Servicestelle Kommunen inder Einen Welt. (www.connective-cities.net)

    Auf dem Weg zu einer kommunalen Beteiligungskulturdifu-Seminar am 08./09.10.2014 in Nürnberg

    Auf Einladung des Deutschen Instituts für Urbanistik (difu) und in Kooperation mit der Stadt Nürnbergfand am 8. und 9. Oktober 2014 ein Seminar zum Thema „Erfahrungsaustausch Bürgerbeteiligung:Auf dem Weg zu einer kommunalen Beteiligungskultur“ im Südpunkt in Nürnberg statt. Der Einladungfolgten ca. 60-70 Teilnehmer aus ganz Deutschland – davon alleine 20 aus der StadtverwaltungNürnberg. Das Thema Bürgerbeteiligung soll zukünftig in einem neuen, eigenständigen Format ange-boten werden.

    Gemeinsam mit der Stadt Nürnberg wurden in der ersten Veranstaltung dieser Reihe unterschiedlicheBausteine einer kommunalen Beteiligungskultur beleuchtet. Vertreterinnen und Vertreter der kommu-nalen Praxis und der Wissenschaft stellten unterschiedliche Ansätze ihrer kommunalen Beteiligungs-kultur vor, erläuterten ihre Konzepte und die Organisation von Beteiligungsprozessen und stelltenChancen und Stärken, aber auch Grenzen und Hindernisse ihres Weges zur Diskussion.

    Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly eröffnete die Veranstaltung mit einem fachlichen Vor-trag, der der Frage nachging „Welche Herausforderungen stellen sich den Kommunen?“. InteressanteBeispiele aus der Praxis lieferten u.a. Vertreterinnen und Vertreter der Städte Bremen, Bamberg,München und Potsdam.

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    Klimakonferenz 2014 in Bremen

    „Klimaschutz und Mobilität – wie bewegen wir was?“ – diese Frage stand im Mittelpunkt der Klima-konferenz 2014 der Freien Hansestadt Bremen am 25.11.2014, zu der koopstadt eingeladen war. ImForum „Strukturelle und smarte Lösungen für die Quartiersentwicklung. Instrumente der vorbereiten-den und verbindlichen Bauleitplanung“ lautete der Beitrag „Voneinander Lernen mit koopstadt Bre-men, Leipzig, Nürnberg: Zeitgemäße Mobilität zwischen Anspruch und Wirklichkeit“. koopstadt be-richtete sowohl über diesen Prozess als auch über erste konkrete Ergebnisse und Maßnahmen desProjekts im Hinblick auf klimagerechte Mobilität im Quartier:

    „Die konzeptionelle Ebene ist zweifellos eine unverzichtbare Basis der Stadtentwicklung, wenn siezum Beispiel zeitgemäße Richtungen für eine städtische, nachhaltige Mobilität weisen will. Ohne Um-setzung ist jedoch alles nichts. Es stellt sich daher die Frage, welche Faktoren und Mechanismen zubeachten sind, sollen auf Pläne auch Taten folgen. Das Kooperationsprojekt zur integrierten Stadt-entwicklung „koopstadt“ der Städte Bremen, Leipzig und Nürnberg macht auch hier seine Erfahrun-gen. Das „Labor für Freilandversuche“ (koopstadt über koopstadt) versteht sich als Experimentierfeld.Nicht jedes Experiment klappt, es liefert aber wertvolle Schlüsse. Das braucht Zeit, fördert aber auchden kollegialen Wettbewerb um die besten Mobilitätslösungen und ihre richtige Umsetzung.“

    2.4 Forschungsinteresse der Fachhochschulen und UniversitätenParallel zum koopstadt-Prozess bestand bereits sehr früh das Interesse der Universitäten und Hoch-schulen, konkrete studentische Projekte und wissenschaftliche Forschungen in instituts- und städteü-bergreifender Kooperation durchzuführen (vgl. Bericht Phase 3 2009 – 2013 sowie Zwischenbericht2013).

    Auf Initiative von Prof. Julian Wékel, TU Darmstadt, FG Entwerfen und Regionalentwicklung, fand2014 eine Sommerschule statt, die sich mit den drei koopStädten befasste.

    Sommerschule 2014 „koopstadt Campus“

    Im Rahmen der Sommerschule setzten sich Studierende mehrerer deutscher Hochschulen und Uni-versitäten mit dem Thema „Stadtentwicklungskonzept - Wohnen im Jahr 2025“ in den Städten Bre-men, Leipzig und Nürnberg auseinander. Mit dem Besuch der drei Städte fand vom 4. bis 13. Sep-tember 2014 ein Drei-Städte-Workshop statt. Die Forschungsaufgabe umfasste eine vergleichendeBetrachtung der Wohnungsmarktentwicklung in Bremen, Leipzig und Nürnberg. Auf dieser Basis wur-den städteübergreifende Zukunftsfragen entwickelt, die dann in Strategien und Handlungsempfehlun-gen für die drei Städte ausgearbeitet wurden.

    Die Ergebnisse der Sommerschule wurden der koopstadt-Gruppe im Oktober 2014 auf dem Metho-den-Workshop in München sowie auf dem 4. Hochschultag der Nationalen Stadtentwicklungspolitik imNovember 2014 einem breiten Fachpublikum vorgestellt. Die Ergebnisse fließen zusätzlich in die Ver-anstaltung Bilanz 2015 von koopstadt in Leipzig im Herbst 2015 ein. Zudem ist angedacht, den Akteu-ren der Sommerschule im Programm eine aktive Rolle zukommen zu lassen.

    Die Sommerschule soll auch 2015 wieder stattfinden und aufgeworfene konzeptionelle Fragen in denFokus nehmen oder das Thema Wohnen auf experimentelle Weise vertiefen.

    Weitere Informationen sind unter www.koopstadtcampus.wordpress.com abrufbar und sind zudem derAnlage zum Zwischenbericht zu entnehmen.

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    2.5 Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit bei lokalen Aktivitäten in Bremen, Leipzigund Nürnberg

    Bezüglich der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit zeigte sich im Projektzeitraum 2009 – 2013sehr deutlich, wie sehr die drei Städte voneinander lernen. So wurden Formate, die in der einen Stadtbereits erfolgreich installiert sind oder experimentell erprobt wurden, mit Variationen in den anderenStädten adaptiert.

    Nachdem im Zwischenbericht 2013 über den „Bremer Stadtdialog“ als konkretes Beispiel für öffentli-che Veranstaltungsformate berichtet wurde, werden im Folgenden exemplarisch zwei Nürnberger Ak-tionen aus dem Projektjahr 2014 beschrieben.

    Durchführung eines BürgerbeteiligungsverfahrensBeteiligungsverfahren für eine Busverbindung Am Wegfeld – Flughafen

    Im Zuge des geplanten Ausbaus des öffentlichen Nahverkehrs entsteht durch die Verlängerung derStraßenbahnlinie 4 ein neuer Umsteigeknoten an der neuen Station „Am Wegfeld“ im NürnbergerNorden. Diese liegt verkehrsgünstig an der Verbindungsstraße zur Nachbarstadt Erlangen sowie demangrenzenden Umland und wird im Rahmen des Baus der Stadt-Umland-Bahn (StUB) zukünftig anBedeutung gewinnen. Um den ÖPNV möglichst leistungsfähig und attraktiv zu gestalten, soll eineneue Busverbindung von der Haltestelle Am Wegfeld zum Flughafen Nürnberg entstehen, von wo ausein Umstieg in die U-Bahn mit Anbindung an den Nürnberger Nordosten und Osten möglich ist.

    Einige der potenziellen Trassenvarianten führen durch das landwirtschaftlich genutzte und traditions-reiche Nürnberger Knoblauchsland. In besonderer Weise (negativ) betroffen fühlen sich die dort le-benden Bewohner der ländlichen Siedlungen Almoshof und Lohe, die zum Nürnberger Stadtgebietgehören.

    Um der schwierigen und konfliktträchtigen Ausgangssituation gerecht zu werden und um einen mög-lichst von allen Seiten getragenen Konsens zu finden, entschied sich die Stadt Nürnberg in diesemFall ein Beteiligungsverfahren durchzuführen. Unter Federführung des Verkehrsplanungsamtes Nürn-berg und unter Mitwirkung der Verkehrsaktiengesellschaft (VAG), die die Buslinie betreiben wird, wur-den Anwohner, Betroffene und zahlreiche Interessensvertreter zu einer Auftaktveranstaltung am23.09.2014 mit dem Titel „Beteiligungsverfahren Busverbindung Am Wegfeld – Flughafen“ eingeladen.Ziel der Veranstaltung war es, die ca. 300 Beteiligten zu informieren, sich auf weiter zu berücksichti-gende Belange zu verständigen und Vertreter für diese Belange zu benennen. Insgesamt verständigteman sich auf rund 20 Vertreter (und je einen Stellvertreter) aus der Bürgerschaft, Verwaltung, Wirt-schaft, Verkehr, Umwelt, Verbände und Politik, die in vier Planungswerkstätten in einer konstruktivenAtmosphäre diskutieren und beraten, um am Ende nach Möglichkeit zu einem gemeinsam getragenenKompromiss zu finden. Der gesamte Prozess wird durch ein externes und unabhängiges Büro mode-riert. Das Ergebnis soll dem Stadtrat im Frühjahr 2015 zur Beschlussfassung berichtet werden.

    Durchführung einer offenen PlanungswerkstattPlanungswerkstatt – Ein neues Gesicht für den Heinickeplatz, 24.-26. Oktober 2013

    Zur Neugestaltung des Heinickeplatzes fand vom 24.-26. Oktober 2013 in Kooperation mit dem BezirkMittelfranken eine offene Planungswerkstatt mit vier eingeladenen Landschaftsarchitekturbüros undunter Beteiligung der Bürgerschaft statt.

    Im Zusammenhang mit den Um- und Neubaumaßnahmen des Zentrums für Hörgeschädigte (ZfH) inder Trägerschaft des Bezirks Mittelfranken ergibt sich für das Baureferat / Stadtplanungsamt die Mög-lichkeit, Ziele des integrierten Stadtentwicklungskonzepts „Weststadt“, insbesondere des Grün- undFreiraumkonzeptes, in Abstimmung mit den Maßnahmen des Bezirks Mittelfranken zu realisieren.Dies bezieht sich vor allem auf den Heinickeplatz, ebenso jedoch auf das Umfeld der Straßenräume,die Zugänge zum Pegnitztal und eine gemeinsame Nutzung von Freiflächen. In allen Konzepten wirdder Freiraum- und Grünausstattung sowie der Erreichbarkeit angrenzender Landschaftsräume großeBedeutung zugemessen.

    In der Auftaktveranstaltung äußerten etwa 30 Bürgerinnen und Bürger ihre Anregungen und Gedan-ken. Am zweiten Abend, der als „Offene Werkstatt“ konzipiert war, diskutierten die Anwesenden mit

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    den Planern die unterschiedlichen Entwürfe. Die erarbeiteten Zwischenergebnisse wurden am drittenTag öffentlich präsentiert und erneut mit den Bürgern besprochen.

    Am 26. November 2013 hat sich ein Entscheidungsgremium mit den von den Landschaftsarchitektur-büros eingereichten Arbeiten befasst, sie eingehend diskutiert und zum Abschluss Empfehlungen fürdie weitere Vorgehensweise ausgesprochen. Am 27. November 2013 wurde das Ergebnis in einerPressekonferenz erläutert. Dabei wurde die Zufriedenheit mit dem Verfahren und den Ergebnissenbetont, dass auch die weiteren Planungsarbeiten mit der Bürgerschaft im Quartier abgestimmt werdenund die Realisierung für die öffentlichen Freiflächen mit finanzieller Unterstützung aus der Städtebau-förderung zeitnah umgesetzt wird. Die Umbaumaßnahmen des Bezirks sind bereits in der Planungund sollen zügig realisiert werden.

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    3. Ausblick Projektkalender 2015

    Für den Zeitraum 2015 sieht das Programm folgende städteübergreifende Aktionen vor:

    • 3. Methodenworkshop der koopstadt-Gruppe unter dem Arbeitstitel „Bilanz“im März 2015 in Bremen

    • Interner Workshop der koopstadt-Gruppe am 22.06.2015 in Fulda

    • Veranstaltung Bilanz 2015 vom 30.09. bis 02.10.2015 in Leipzig

    • parallel ständiger Erfahrungsaustausch über das Format „Coaching und Reflexion“ (C+R) inden Städten Bremen, Leipzig und Nürnberg

    • parallel ständiger Austausch zwischen den Arbeitsgruppen der koopstadt-Gruppe sowie mitder externen Prozessbegleitung

    Anlagen

    • Kurzbericht 4. Workshop der Projektfamilie „Klimagerechte, nachhaltige Stadt- und Quartiers-entwicklung“ Fokus: Klimaschutz und Klimaanpassung und Energieeffizienz unter Berücksich-tigung sozialer Belange, Mai 2014 in Bremen

    • Kurzbericht 3. Workshop der Projektfamilie „Stärkung der Innenstadt“Fokus: Perspektive der Leipziger Innenstadt, Juni 2014 in Leipzig

    • Protokoll 2. Methodenworkshop der koopstadt-Gruppe „Strategische Konzepte zum Wohnen:Wirkungsweisen, Handlungsschwerpunkte, Governance und Beteiligung“, Oktober 2014 inMünchen

    • Materialien zu lokalen Aktivitäten in Bremen, Leipzig und Nürnberg

    • Materialien zur Sommerschule „koopstadt Campus“

    Anmerkung:

    In der Anlage befinden sich Produkte und Dokumente, welche den Projektzeitraum Januar bis De-zember 2014 dokumentieren. Sie verstehen sich als Fortschreibung der Anlagen des Berichtes zurPhase 3 (April 2013) sowie zum Zwischenbericht 2013 (Dezember 2013).

    Parallel dazu fungiert die Website von koopstadt als eigenständiger Fundus.

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