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© Retranol GmbH -1- Paul Köstinger [email protected] www.retranol.ch Korrosives Isolieröl in Transformatoren

Korrosives Isolieröl in Transformatoren · 2020. 11. 30. · DBDS Risikobild Gegenmassnahmen-4-Womit alles begann….-5-Das war das Endresultat-6-Status 2005 Weltweit gab es in den

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    Paul Köstinger

    [email protected]

    Korrosives Isolieröl in Transformatoren

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    2-

    Über mich

    • Technischer Leiter bei Micafil

    Vakuumtechnik

    (Trocknungsanlagen für

    Transformatoren und

    Ölaufbereitung)

    • Verantwortlich bei ABB Norwegen

    für vor Ort Trocknungen und

    Ölregenerationen. Mittglied im

    Kernteam zum Thema korrosiver

    Schwefel (2005).

    • Seit 2008 Besitzer und Gründer der

    Firma Retranol. Fokus:

    Ölregeneration und Trocknung.

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    3-

    Übersicht

    Geschichtlicher Hintergrund zur Problematik

    Doping im Isolieröl… DBDS

    Risikobild

    Gegenmassnahmen

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    4-

    Womit alles begann….

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    5-

    Das war das Endresultat

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    6-

    Status 2005

    Weltweit gab es in den letzten Jahren verscheidenste Ausfälle von

    relativ neuen Transformatoren und Drosseln die man sich nicht

    erklären konnte

    Sämtliche Lieferanten waren davon betroffen. (Siemens, Areva, ABB,

    Hunday…….)

    Als gemeinsamer Nenner konnte Kupferkorrosion gefunden werden.

    Bildung von Kupfersulphid.

    Quelle des korrosiven Schwefels war das Isolieröl. Auch hier waren

    sämtliche grossen Öllieferanten betroffen. (Nynas, Shell, Esso….)

    Die Öle entsprachen alle den damals aktuellen Normen. Die Normen

    konnten dieses neue Phänomen aber nicht abdecken.

    Neue Messmethoden wurden entwickelt und wurden zum neuen

    Industriestandart.

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    Cu2S

    Schritte der Cu2S Ablagerung

    Reaktion auf der Kupferoberfläche

    Ablagerung im Isolierpapier

    Papier2. Katalytische

    Cu2S-

    Ablagerung

    Kupfer

    1. Kupfer

    korrosionCu

    CuS

    Das wurde im

    alten Standart

    gemessen

    Das misst der neue

    CCD test

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    8-

    CCD Test

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    Doping durch DBDS???

    DBDS (Dibenzyl Disulfid) ist einer der aggresivsten Schwefelverbindungen im Öl

    Findet man natürlicherweise nur in ganz kleinen Mengen im Öl

    Ist ein ausgezeichneter Alterungsinhibitor und verbessert die Oxidationsstabilität des Öles entscheidend

    Oxidationsstabilität ist entscheidender Faktor bei den Qualitätsunterschieden bei den Ölen

    Oft findet man unnatürlich hohe DBDS Werte im Öl. Doping ????

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    Risikofaktoren

    • Transformatoren mit Baujahr 1990-2008

    • Transformatoren und Reaktoren mit hohen

    Betriebstemperaturen

    • Transformatoren mit Luftabschluss (Membran oder

    Hermetisch

    • Hohe Betriebsspannung (Belastung der

    Isolationsstrecke)

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    Wie kann man sich dagegen schützen

    Transformatoren mit erhöhtem Risiko analysieren (CCD

    Test im Labor)

    Falls Test positiv hat man 3 Optionen:

    1. Nichts tun und hoffen das nichts passiert (kann bei

    tiefen Betriebstemperaturen und tiefen Spannungen

    durchaus OK sein

    2. Passivation

    3. Regeneration

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    Passivation

    Der Passivator legt sich wie ein Lackfilm auf die

    Oberfläche des Kupfers

    Damit wird die Reaktion zwischen den

    Schwefelverbindungen (DBDS…..) und dem Kupfer

    unterbunden und die Bildung von Kupfersulfid wird

    gestoppt.

    Der Passivator passiviert nur Kupferoberflächen!!

    Korrosiver Schwefel verbleibt im Öl

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    Silberkorrosion

    Korrosiver Schwefel kann aber auch Silber angreifen

    Nun wird die schlechte Leitungseigenschaft zum Problem

    Wählerkontakte am Stufenschalter sind oft aus Silber!!

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    Adsorption von Schwefelverbindungen in der Fullererde

    Ca. 80-120 kg frische Fullererde pro Tonne Öl

    Gebrauchte Erde wird entsorgt

    Transformator kann in Betrieb bleiben

    Erde kann normal verbrannt werden

    Ölregeneration : Echte Schwefelentfernung

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    Was ist Fullererde?

    Sehr poröses Material mit riesiger Oberfläche:

    200-300 m2 / g

    Aluminiumsilicat

    Absorbiert polare Produkte wie Schwefel, Säuren,

    Farbpartikel und andere Alterungsprodukte.

    Naturprodukt das schon seit Beginn für Isolieröl

    angewendet wird.

    Wird seit mehreren 1000 Jahren in der Wollproduktion

    eingesetzt.

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    Aufbau der Anlage

    Transformator Ölerhitzer und

    Eintrittspumpe

    Kolonnen mit

    Fullererde

    Ölaufbereitungsanlage

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    Man kann nicht alles Öl entleeren (ca. 10 % des Öles sind im Papier und am Boden des Transformators)

    Schlechter Langzeiteffekt

    Das alte Öl verunreinigt das Neue mit Alterungsprodukten. Die Alterung des neuen Öles startet unmittelbar

    Auch 10 % des Schwefels bleiben im Transformator

    Ölwechsel = Langer Betriebsunterbruch

    Umweltaspekt

    Verbrauch von begrenzten Ressourcen

    Entsorgung des alten Öles

    Preislich ist die Regeneration sehr oft günstiger als Ölwechsel

    Wieso nicht einfach das Öl wechseln?

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    Wichtiger Hinweis für Anlage mit automatische Reaktivierung

    der Fullererde

    • Bei diesen Anlagen wird die Fullererde durch eine

    Verbrennung bei ca. 800 °C in der Anlage wieder reaktiviert

    • Bei mangelhafter Steuerung des

    Verbrennungsprozesses können Schwefelverbindungen

    gebildet werden, die wohl nicht mit Kupfer reagieren

    aber umso mehr mit Silber

    • Nach Abschluss einer Ölregeneration mit einer solchen

    Anlage sollte das Öl immer auf Silberkorrosion getestet

    werden. (Silberstreifen im Öl und über 2 Tage erhitzen)

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    Massnahmen zur Entferung von schon gebildetem

    Kupfersulfid

    Bis heute gibt es keine Methode das Kupfersulfid zu

    entfernen

    Neuer Trafo oder zumindest neuer Aktivteil wären die

    einzigen Lösungen

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    Zusammenfassung

    Ab ca. 1989 kamen neue Isolieröle auf den Markt die

    potentiell korrosiven Schwefel enthielten

    Das Problem trat bei sämtlichen Lieferanten auf

    Erst seit 2006 wurden die Messmethoden und Standarts

    angepasst

    Es gibt 3 Lösungsansätze:

    - Nichts tun

    - Passivieren

    - Regenerieren

    Nur mit einer Regeneration wird der gefährliche Schwefel

    auch wirklich entfernt

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    Fragen ?

    Source: ETH Zürich Solid State Transformer Concepts in Traction and Smart Grid Applications J.W. Kolar, G.I. Ortiz