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Krankheiten und Schädlinge - clematis-westphal.declematis-westphal.de/shop/media/docs/krankheiten_deutsch.pdf · mehrere dieser Faktoren zusammentreffen, kann es zu einer Phoma-Infektion

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Krankheiten und Schädlinge

Wichtiger Hinweis!

Mit Ausnahme der Clematiswelke, sind die folgenden Krankheiten und Schädlinge an vielen anderen Kultur- und Nutzpflanzen zu beobachten. Diese Pflanzenschutzempfehlungen sollen daher einen allgemeinen Beitrag zur Bekämpfung derartiger Krankheiten und Schädlinge darstellen. Lassen Sie sich im Fachhandel beraten, bevor Sie Pflanzenschutzmittel im Garten einsetzen und beachten Sie die unbedingt die gesetzlichen Vorschriften!

Clematiswelke:

ist das Thema Nr. 1 bei Clematis. Jeder der einmal eine Clematis gepflanzt hat, kennt diese Krankheit oder zumindest die Symptome und den weiteren Verlauf. Machtlos muss man mit ansehen wie die Blätter der Clematis in wenigen Tagen verbräunen, welk werden und schließlich die ganzen Pflanzen zu Grunde gehen. Es handelt sich um Phoma (früher als Ascochyta bekannt) eine Gefäßparasitäre Pilzerkrankung die, die Leitungsbahnen befällt und schließlich ganz verstopft. Verschiedene Faktoren spielen bei der Infektion eine wichtige Rolle. Befallen werden besonders die großblütigen Hybriden der

Schnittgruppe 2 weniger die der Schnittgruppe 3.

Äußerst selten werden die Wildarten und deren Sorten befallen.

Ist Ihre Clematis einmal befallen worden, hilft nur tiefes Abschneiden direkt über dem Erdboden. In aller Regel treibt die Clematis wieder aus, denn selten geht die Infektion vom Erdboden aus, kann aber auch nicht völlig ausgeschlossen werden. Bis die neuen Triebe erscheinen vergehen manchmal Wochen, Monate oder sogar Jahre! Clematis können selbst nach drei Jahren noch wieder austreiben. Wer diese Geduld nicht aufbringt, sollte zu den Wildarten, deren Kreuzungen oder deren Kulturformen greifen. Hierunter gibt es auch welche mit größeren Blüten wie zum Beispiel die zahlreichen Viticella-Kreuzungen.

Die Infektion hat ein gewisses “Temperaturfenster“. Weitere Faktoren sind Beschädigungen oder Niederschläge, auch Gießwasser über das Laub ist nicht zu unterschätzen. Erst wenn

Beginnender Befall

Fortgeschrittener Befall

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mehrere dieser Faktoren zusammentreffen, kann es zu einer Phoma-Infektion kommen, muss es aber nicht. Sind im Sommer die Temperaturen deutlich über 20° und fallen mehrfach Niederschläge oder die Nächte sind feucht-nebelig, dann ist ein Infektionsklima gegeben und Ihre Clematis könnte befallen werden. Phoma-Infektion kann nur mit der Anwesenheit von Wasser gefährlich werden. So erklärt sich auch, dass eine Clematis an einer geschützten Hauswand weniger anfällig ist als eine die frei im Garten steht und ständig den Niederschlägen ausgesetzt ist.

Sie können vorbeugend ein Fungizid mit Wirkung gegen verschiedene Blattfleckenpilze einsetzen. Abpflücken erstbefallener Blätter im unteren Bereich der Clematis verspricht gute Erfolge in der Eindämmung dieser Krankheit.

Bei einer vorangegangenen Infektion ist es ratsam den Boden auszutauschen wenn an dieser Stelle wieder eine Clematis gepflanzt werden soll.

Ähnlich im Erscheinungsbild ist Fusarium- oder Rizcothonia Welke, die ausschließlich über die Wurzeln in die Pflanzen eindringen. Diese Pilzinfektionen treten besonders bei Nässe auf und können bevorzugt atragene Clematis befallen. (atragene = alle alpina, macropetala, koreana und Verwandte).

Abhilfe: Sortenwahl, Bodenaustausch, Laub trocken halten, Boden trockener halten oder Blätter entfernen bei Erstbefall. Chemische Bekämpfung ist nur mit zugelassenen Mitteln gegen Blattflecken oder Wurzelkrankheiten erfolgversprechend.

Echter Mehltau / Falscher

Mehltau:

Einige Clematis können von Echten - oder Falschen Mehltau befallen werden.

Am häufigsten kommt Echter Mehltau vor, der sich in einem weißlich grauen Belag auf den Blättern oder auf den Stängeln äußert. Zuerst sind es kleine Stellen, später wächst es sich flächig aus. Bekämpft man die Erstinfektion nicht, werden später auch die Blüten befallen. Clematis texensis, viticella, recta, integrifolia und Hybriden der Rückschnittgruppe 3 können befallen werden. Mehltau wird durch stagnierende Luft und hohe Luftfeuchtigkeit gefördert. Viele andere Pflanzen können Infektionsherde darstellen. Falscher Mehltau befällt die Blätter von der Unterseite her und sieht grau aus. Dieser graue Pilzrasen ist deutlich zu erkennen und beginnt an den unteren Blättern.

Abhilfe: Mittel gegen Mehltau die auch bei Rosen Verwendung finden.

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Grauschimmel / Botrytis:

Tritt gelegentlich in Gewächshäusern oder Wintergärten auf. Immergrüne Clematis können in der dunklen Jahreszeit bei wenig Luftzirkulation befallen werden. Abgestorbene Pflanzenteile werden zuerst befallen. Die Infektion kann auch auf gesunde Pflanzenteile übergehen wenn wenig gelüftet wird.

Abhilfe: Luftfeuchtigkeit deutlich senken. Gut lüften und abgestorbene Pflanzenteile entfernen.

Physiologische Störungen: Eisenmangel ist bei einigen Clematis zu beobachten, besonders dann wenn die Bodenverhältnisse nicht optimal sind. In schweren Böden mit hohem Kalkgehalt ist die Gefahr der Eisenmangel -Chlorose am größten.

Abhilfe: Clematis Veredelungen pflanzen, Boden mit Torf versorgen oder mit sauer wirkenden Düngern arbeiten. Es gibt verschiedene Präparate gegen Eisenmangel in Chelatform.

Brennflecken: Können auftreten wenn nach längerer Zeit plötzlich die Sonne intensiv scheint. Bei akutem Wassermangel oder wenn eine hohe Düngerlösung auf die Blätter gelangt. Clematis sind sehr empfindlich auf verschiedene Pflanzenschutzmittel. Nicht unterschätzen darf man den Rauch z.B. eines Gartengrills. Auch kaltes Wasser auf erhitzten Blättern verursachen solche braunen Flecke.

Viruserkrankungen: Können sich sehr unterschiedlich äußern und bringen leichte Wuchsdepressionen mit sich. Am häufigsten treten verschiedene Mosaikviren auf, die deutlich sichtbar sind. Andere Viren sind nicht sehr leicht auszumachen und äußern sich in unnatürlichen Verformungen an Blättern und Blütenstängeln.

Abhilfe: Ist nicht direkt zu bekämpfen. Ursache liegt bereits in der Vermehrung mangels Betriebshygiene. Spätere Infektionen, können durch Saugtätigkeiten unterschiedlicher Schädlinge hervorgerufen werden.

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Schädlinge

Schnecken:

Sie sind mit Abstand der größte Feind der Clematis. Es handelt sich ausschließlich um Nacktschnecken die nachtaktiv sind. Häufig sind es kleinste Schnecken die unerkannt bleiben. Tagsüber verstecken sie sich am Grunde der Pflanzen oder in unmittelbarer Nähe. Um Schnecken zu bekämpfen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Nematoden, Schneckenkorn oder Schneckenzäune. Die Anwendung von Schneckenkorn ist weit verbreitet und wird leider häufig falsch angewendet!

Spinnmilben:

Die “Rote Spinne“ verursacht Saugschäden an Blätter die sich von punktartig gelb nach braun verfärben. Ein Befall äußert sich immer zuerst an der Blattunterseite der unteren Blätter. Später setzt sich der Befall langsam nach oben fort. Spinnmilben lieben trockenes, warmes und luftiges Milieu, das erklärt den Befall besonders im Hochsommer. Eine Bekämpfung gestaltet sich oft schwierig. Erstbefall kann durch Abpflücken der infizierten Blätter erfolgen. Verschiedene Spritzmittel aus dem Fachhandel stehen zur Verfügung. Im Fachhandel erhalten Sie hochwirksame biologische Mittel zur Schädlingsbekämpfung. Diese Wirkstoffe basieren auf Rapsöl, Pyrethrum oder dem tropischen Neembaum Extrakt. Eine biologische Bekämpfung ist mit verschieden Raubmilben möglich.

Blattläuse:

Schwarze Bohnenblattläuse oder grüne Pfirsichblattläuse treten in den frühen Sommermonaten auf und verursachen Saugschäden an jungen Triebspitzen, Blätter, Knospen oder Blüten. Nach extremem Befall bilden sich die Triebe und Blätter nur verkrüppelt aus und bleiben im weiteren Verlauf typisch unförmig. In unseren Gärten finden wir häufig Nützlinge die eine übermäßige Vermehrung dieser Schädlinge unterbinden.

Ohrwürmer stellen z.B. den Läusen nach, erst wenn diese vernichtet sind machen sie sich über die jungen Pflanzenteile her und werden dann selbst zu Schädlingen. Weitere Nützlinge gegen Blattläuse sind viele Singvögel, Florfliegen mit deren Larven oder Marienkäfer. Mit verschiedenen Mitteln können Blattläuse leicht bekämpft werden.

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Ohrwürmer:

Sind auch nachts aktiv und fressen kleine Löcher in Blüten und Knospen. Im Frühjahr sind sie sogar als Nützlinge tätig und bekämpfen Blattläuse. Stehen keine Blattläuse zur Verfügung fressen sie Pollen, weiche Treibspitzen, junge Knospen oder Blüten an. Größere Knospen mit Löchern dienen auch als Unterschlupf tagsüber. Ohrwürmer können mit selbstgefertigten Fallen bekämpft werden.

Blütenthrips:

(Blasenfüße) Verursachen Saugschäden an den Blüten. Ein Befall wird durch kleine weiße Flecke auf den Blütenblättern sichtbar. Die winzigen flugfähigen Insekten sitzen versteckt in den Staubgefäßen der Blüten und schädigen durch saugen in den Sommermonaten. Bekämpfung wir zuvor beschrieben.

Zikaden, Blattwanzen und Blütenwanzen:

Saugen an Blätter, Blüten und Stängel. Diese Schädlinge verursachen Saugschäden, die sich in Verkrüppelungen auswachsen. Auffällig sind Blätter die nach unten gebogen sind oder Knospen die verkrümmt erscheinen. Als Hauptwirtspflanzen sind Rosen zu nennen, die bevorzugt befallen werden. Auch hier ist eine Bekämpfung wie oben beschrieben möglich.

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Raupen und Mimiermotten:

Diese Schädlinge schädigen durch Fraßspuren die sich unterschiedlich äußern. Raupen fressen unregelmäßige Löcher in die Blätter. Anfangs sind es kleine Löcher die schnell größer werden. Miniermotten oder Minierfliegen fressen kleine Gangminen in die Blätter, die an der Blattoberseite sichtbar werden. Befallen werden vornehmlich Clematis (und andere Pflanzen) mit weichen Blättern.

Rüsselkäfer und -Larven:

Besonders in der Nähe von Thuja, Ilex oder Rhododendron kommt gelegentlich Befall durch diesen Schädling vor. Die Larven fressen unterirdische Pflanzenteile und Wurzeln an. Die Schwarzen nachtaktiven Käfer fressen an den Blättern die kleinen typischen Buchten hinein.

Hausmäuse / Wühlmäuse / Feldmäuse:

Verursachen immer größer werdende Schäden an unseren Kulturpflanzen. Besonders die Wühlmäuse fressen oft unbemerkt an den Wurzeln vieler Pflanzen. Wenn die geschädigte Pflanze überlebt hat, wird sich ein Kümmerwuchs oder ein Stillstand im Wuchs bemerkbar machen.