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Integrierter Pflanzenschutz Tomaten Krankheiten, Schädlinge und physiologische Störungen

Tomaten - Krankheiten, Schädlinge und physiologische … · Schadbild: Biologie: Vorbeugung und Bekämpfung: Auf den unteren Blättern entstehen rundliche grau-braune bis braune

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Integrierter Pflanzenschutz

Tomaten

Krankheiten, Schädlinge undphysiologische Störungen

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Schadbild:

Biologie:

Vorbeugung und Bekämpfung:

Auf den älteren Blättern erscheinen graugrüneFlecken, die sich braun bis schwarz verfärben und ineinanderflie-ßen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit bildet sich auf der Blattunterseiteein grauweißer Pilzrasen. Der Befall breitet sich rasch aus undführt zum Absterben ganzer Blätter. Auch die Stängel werdenbefallen. Besonders empfindlich für eine Infektion sind dieFrüchte, sie zeigen in der Regel zuerst Symptome. Es entstehenbraune, etwas eingesunkene harte Flecken, die tief in dasFruchtfleisch gehen. Die Früchte sind nicht genießbar.

Der Pilz überwintert hauptsächlich auf befallenenKartoffelknollen. Von infizierten Kartoffelpflanzen gelangen diePilzsporen mit dem Wind auf die Tomaten. Um sich entwickeln zukönnen benötigt der Erreger hohe Luftfeuchtigkeit, nasses Laubund eine Temperatur von 18 - 20°C. Die Krankheit ist daher beson-ders bei feuchtwarmem Wetter und bei starker Taubildung zuerwarten.

Frühkartoffeln und Tomaten soll-ten nicht in unmittelbarer Nähe angebaut werden. Besonders wich-tig ist es, dass die Blätter und Stängel trocken gehalten werden.Deshalb nicht über das Laub gießen. Gut bewährt haben sichBlumentöpfe mit 12 - 14 cm Durchmesser, die zwischen diePflanzen in den Boden eingesenkt werden und in die dasGießwasser gefüllt wird. (Nicht ebenerdig eingraben, da sonstLaufkäfer darin gefangen werden). So bleiben sowohl diePflanzen, als auch die Bodenoberfläche trocken. Auch diePflanzung an eine südseitige Hauswand mit breitem Vordach odereine Überdachung der Pflanzen ist günstig. Ein ausreichenderPflanzenabstand von mindestens 50 cm sorgt dafür, dass dieBlätter und Stängel rasch abtrocknen können.

Kraut- und Braunfäule(Phytophthora infestans)

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Schadbild:

Biologie:

Vorbeugung und Bekämpfung:

An älteren Pflanzen ist am Stängel kurz über derErdoberfläche das Rindengewebe eingesunken und schwarz ver-färbt. Bei stärkerem Befall beginnen die Pflanzen zu welken, dieBlätter zu vergilben. Auf den Früchten entstehen leicht eingesun-kene schwarze Flecken.

Auf dem abgestorbenen Stängel- und Fruchtgewebe bil-den sich kleine schwarze Sporenbehälter (Pyknidien). Bei feucht-warmer Witterung werden daraus zahlreiche Sporen freigesetzt.Sie werden von Wind und Regen übertragen und infizieren neuePflanzen. Der Pilz dringt über Wunden (z.B. Scheuerstellen anStäben und Schnüren) und über den Fruchtstielansatz in dieTomatenpflanzen ein.

Keine Saatgutgewinnung ausbefallenen Früchten. Regelmäßigen Fruchtwechsel vornehmen.Pflanzstäbe gründlich reinigen, Schnüre wechseln.

Didymella Frucht- und Stängelfäule(Didymella lycopersici)

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Schadbild:

Biologie:

Vorbeugung und Bekämpfung:

Auf den unteren Blättern entstehen rundliche grau-braune bis braune Flecken, die oft von Blattadern begrenzt seinkönnen. Sie besitzen meist eine ringförmige Zonierung. DieKrankheit geht im Lauf der Zeit auch auf die oberen Blätter über.Stark befallene Blätter sterben ab und rollen sich ein. Auf denStängeln treten längliche Flecken auf. Die Früchte beginnen meistim Kelchbereich zu faulen. Im Gegensatz zur Kraut- undBraunfäule (Phytophthora infestans) sind die Früchte jedochweichfaul.

Die Pilzsporen können mit dem Wind verbreitet werden.Sie infizieren Tomaten und Kartoffeln und einige andereWirtspflanzen. Der Pilz kann im Boden und an hölzernenTomatenstäben überdauern.

Tomaten nicht in Nachbarschaftzu Kartoffeln pflanzen, da die Krankheit von den Kartoffeln aufTomaten übergehen kann. Die Pflanzen trocken halten, ähnlichwie bei der Bekämpfung der Kraut- und Braunfäule. Pflanzstäbenach jeder Kulturperiode säubern.

Dürrfleckenkrankheit(Alternaria solani)

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Schadbild:

Biologie:

Vorbeugung und Bekämpfung:

Auf den Blättern und Blattstielen tritt ein mehlartiger,weißer und fleckiger Pilzbelag auf. Bei stärkerem Befall verfließendiese Flecken ineinander und überziehen bisweilen das ganzeBlatt. Die Blätter verfärben sich gelblich-braun, welken und ver-trocknen. Die Früchte werden davon nicht befallen.

Seit einigen Jahren breitet sich der Echte Mehltau anTomaten im geschützten Anbau und im Freiland weiter aus. AlsVertreter der Echten Mehltaupilze entwickelt sich der Erreger ober-flächlich auf Blättern und Blattstielen. Für eine Infektion sindTemperaturen von 16 - 22°C und eine Luftfeuchtigkeit von 70-80 %ideal. Der Erreger kann die Bestände so stark schädigen, dass dieTomatenkultur vorzeitig abgebrochen werden muss.

Es gibt ausgeprägteSortenunterschiede in der Anfälligkeit der Tomaten gegenüberdem Echten Mehltau. Die Sorte 'Phantasia F1' und dieKirschtomate 'Philovita' sollen weniger anfällig sein. BefallenePflanzenteile sind rechtzeitig zu entfernen, um die Verbreitung imBestand zu vermindern. Im Haus- und Kleingarten ist eine chemi-sche Bekämpfung nicht möglich. Pflanzenstärkungsmittel kön-nen, wenn sie vorbeugend eingesetzt werden, den Befall reduzie-ren.

Echter Mehltau(Oidium cycopersicum)

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Schadbild:

Biologie:

Vorbeugung und Bekämpfung:

An den Stängeln, Blattstielen und Blättern entstehenverschieden große, graugrüne Flecken, die sich im Lauf der Zeitmit einem mausgrauen Sporenrasen bedecken. Oberhalb einesmassiven Stängelbefalls kann die Pflanze absterben.

Der Botrytis-Pilz überdauert auf befallenemPflanzenmaterial im Boden. Die Infektion erfolgt durchSporenzuflug. Um sich entwickeln zu können, sind günstigeUmweltbedingungen entscheidend. Besonders gefährdet sinddie Pflanzen und Früchte bei anhaltend hoher Luftfeuchtigkeit undwenn die Pflanzenoberfläche nicht ausreichend abtrocknen kann.Auch nächtliche Taubildung fördert das Infektionsrisiko erheblich.

Besonders wichtig ist es, dassdie Blätter und Stängel trocken gehalten werden. Deshalb nichtüber das Laub gießen. In Folien- und Gewächshäusern durch aus-reichende Lüftung die Luftfeuchtigkeit herabsetzen. BefallenePflanzenteile entfernen.

Grauschimmel(Botrytis cinerea)

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Schadbild:

Biologie:

Vorbeugung und Bekämpfung:

Hauptsächlich an Tomaten im Gewächshaus bildetsich auf den Blättern und Früchten ein klebriger Belag (Honigtau).Auf diesem siedeln sich später oft Rußtaupilze an. Auf denBlattunterseiten sitzen etwa 2 mm große, weißbepuderteInsekten, die sog. Weißen Fliegen. Bei Erschütterungen derPflanzen fliegen sie in Scharen auf.

Die Weißen Fliegen sind zoologisch betrachtet keineFliegen, sondern gehören zu den Mottenschildläusen. Dieerwachsenen Tiere besitzen zwei Paar Flügel. Ihr Körper ist miteinem feinen Wachsstaub bedeckt. Die Weißen Fliegen legen ihreEier immer auf die Blattunterseiten der jüngsten Blätter. Darausschlüpfen die unbeweglichen Larven. Nach dem 4. Lar-venstadium schlüpft die vollentwickelte Weiße Fliege. Sie fliegt zuden jüngsten Blättern und beginnt dort wieder Eier abzulegen. Dieleeren Larvenhäute bleiben an den Blättern haften. Bei idealenBedingungen mit 20 - 25° C, so wie sie oft in Gewächshäusernherrschen, benötigt sie für ihre gesamte Entwicklung 4 Wochen.

Im Gewächshaus ist derEinsatz von Schlupfwespen (Encarsia formosa) sinnvoll.Schlupfwespen sind winzig klein (etwa ein Millimeter groß) undsind nicht mit den allseits bekannten Wespen zu verwechseln. DieFlügel sind glasig durchsichtig und ragen in Ruhestellung überden Hinterleib hinaus. Die Schlupfwespen legen ihre Eier in dieLarven des 3. oder 4. Stadiums der Weißen Fliegen. Die Larvender Schlupfwespen schlüpfen im Inneren der Weißen Fliege-Larven und fressen sie von innen heraus langsam auf, so dassschließlich nur die leere Außenhaut der Weißen Fliege-Larveübrig bleibt. Wichtig ist es, Schlupfwespen bereits beim allerer-sten Auftreten von Weißen Fliegen auszubringen, nur so könnensie ausreichend dezimiert werden. Schlupfwespen können überden Gartenfachhandel bezogen werden.

Weiße Fliege(Mottenschildlaus)

Schlupfwespe

ca. 1 mm

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Schadbild:

Ursache:

Vorbeugung und Bekämpfung:

Die jüngsten Blätter sind deutlich kleiner, deformiertund dunkelgrün. Die älteren Blätter haben chlorotische und nekro-tische Flecken. Das Hauptschadbild zeigt sich auf den Früchten.Erste Anzeichen sind wässrige Flecken an den Blütenan-satzstellen. Die Flecken vergrößern sich und verfärben sichbraunschwarz. Sie sind meist leicht eingesunken und verhärten.

Hohe Salzkonzentrationen (Kalium, Magnesium,Natrium, Ammonium) erschweren bei starken Schwankungen derWasserversorgung dieAufnahme von Kalzium durch die Wurzeln.

Im Allgemeinen sind gartenbau-lich genutzte Böden ausreichend mit Kalzium versorgt. Bei Bedarfkann mit kohlensaurem Kalk aufgekalkt werden. Wichtig ist eineausgeglichene Wasser- und Nährstoffversorgung.

Blütenendfäule(Kalziummangel)

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Schadbild:

Ursache:

Vorbeugung und Bekämpfung:

An den unteren und mittleren Blättern derTomatenpflanzen hellen sich Blattbereiche zwischen denBlattadern auf und verfärben sich gelb. Die Hauptadern und derenunmittelbare Umgebung bleiben dagegen grün. Im fortgeschritte-nen Stadium können sich auch Blattbereiche zwischen den Adernbraun verfärben und vertrocknen.

Magnesiummangel

Magnesiummangel tritt beson-ders auf leichten, sandigen und sauren Böden auf, die über länge-re Zeit intensiv genutzt wurden. Zu hohe Kali- und Stickstoffgabenkönnen die Magnesiumaufnahme der Pflanzen vermindern unddamit indirekt zu einem Magnesiummangel führen. Nach erfolgterBodenuntersuchung ist auf sauren Böden, neben der Gabe vonmagnesiumhaltigen Düngern wie z.B. Bittersalz, auch eineErhöhung des pH-Wertes notwendig, hierfür eignen sich z.B. dolo-mitische Kalke.

Magnesiummangel

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Schadbild:

Ursache:

Vorbeugung:

Während der Reife färben sich im Bereich desStielansatzes die Früchte ringförmig nicht ausreichend um. Esbleibt ein grüner oder gelber Kragen, das Fruchtfleisch imStielbereich ist hart. DieAbgrenzung zur reifen Frucht ist deutlich.

Die Ursachen für Grünkragen sind vielfältig. Grün-kragen kann entstehen, wenn die Früchte einer zu starkenSonneneinstrahlung und Überhitzung ausgesetzt sind. Die äuße-ren, vollbesonnten Früchte sind dann stärker betroffen. Auch zustarkes Ausgeizen ober überhöhte Stickstoffgaben undKalimangel können dazu führen. Hellfruchttypen, bei denen dieFruchtfarbe vor der Reife einheitlich grün ist, nach der Reife ein-heitlich rot, sind meist weniger anfällig.

Durch eine leichte Schattierung können diePflanzen vor zu hoher Einstrahlung und Hitze geschützt werden.Auf eine ausreichende Kali- und Magnesiumversorgung achten(Bodenuntersuchung) und nicht stickstoffüberbetont düngen. Beider Sortenwahl Hellfruchttypen bevorzugen, z.B. 'Culina', 'Mati-na', 'Vitella', oder als Kirschtomate 'Dolce Vita'. Die allseits belieb-te Sorte 'Harzfeuer' ist besonders anfällig.

Grünkragen / Gelbkragen

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Schadbild:

Ursache:

Vorbeugung:

Die Blätter rollen sich löffelartig von unten nach obenein.

Es handelt sich hier um keine Krankheit oder einenSchädlingsbefall. Das Blattrollen kann durch Überdüngung, alsodurch zu hohe Nährstoffgehalte im Boden (Versalzung) verur-sacht werden. Auch ein zu starkes Entgeizen (Ausbrechen) derSeitentriebe und Trockenheit kann zum Blattrollen führen.

Ausgeglichene Nährstoffversorgung mit langsamfließenden organischen Düngern, um "Nährstoffstöße" zu vermei-den. Das Einrollen der Blätter führt zu keinen besonderenErtragseinbußen.

Blattrollen/Löffelblättrigkeit

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Schadbild:

Ursache:

Vorbeugung:

Die Früchte platzen ringförmig oder längsseits mehroder weniger stark auf. Die Risse können verkorkt sein.

Fruchtrisse werden nicht durch Schaderreger, sonderndurch eine ungleichmäßige Wasserversorgung und zu starkeSonneneinstrahlung verursacht. Sie treten häufiger nach plötzli-chem Regen oder ausgiebiger Bewässerung nach längererTrockenheit auf.

Ausgeglichene Wasserversorgung, ab beginnen-der Fruchtreife Kalimagnesia-betont düngen.

Aufplatzen der Früchte

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Schadbild:

Ursache:

Vorbeugung und Bekämpfung:

Meist auf den unteren Blättern entstehen zwischenden Blattadern Aufhellungen, die nekrotisch werden. Bei starkerSchädigung verbräunen und vertrocknen die Blätter.

Kälteschaden

Besonders im Jugendstadiumreagieren Tomaten empfindlich auf tiefe Temperaturen. So kön-nen nach einer Nacht unter 5°C bereits leichte Schädigungen auf-treten. Bei der Gefahr von tiefen Temperaturen oder Spätfröstendie Jungpflanzen vorübergehend durch große Blumentöpfe abde-cken oder unter einer Folie (Folientunnel) schützen.

Kälteschaden

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Schadbild:

Ursache:

Vorbeugung und Bekämpfung:

An einzelnen Früchten bilden sich nasenartigeAuswüchse.

Die nasenartigen Fruchtmissbildungen werden nichtdurch tierische Schädlinge oder andere Schaderreger verursacht,sondern sind erblich bedingt.

Im Haus- und Kleingarten min-dert die Nasenbildung die Qualität der Früchte nicht. Da sie gene-tischen Ursprungs ist, ist eine Bekämpfung nicht möglich.

Nasenbildung

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Schadbild:

Ursache:

Vorbeugung und Bekämpfung:

Eingesunkene, oft hellbeige Flecken auf der derSonne zugewandten Seite der Frucht.

Sonnenbrand kann an Früchten auftreten, die z.B. nachdem Entfernen von Blättern nicht an eine hohe Sonnen-einstrahlung gewöhnt sind und sich sehr stark erhitzen. Da dieFrüchte nur eine geringe Verdunstungsrate haben und sichdadurch fast nicht abkühlen können, trocknet die obersteZellschicht aus und das darunter liegende Gewebe wird zerstört.

Verminderung zu starkerSonneneinstrahlung durch ein Schattiergewebe. Auch ausrei-chend viele Blätter sorgen für eine Schattierung der Früchte.

Sonnenbrand

ImpressumHerausgeber: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)

Vöttinger Straße 38, 85354 Freising-WeihenstephanInternet: www.LfL.bayern.de

Redaktion: Institut für Pflanzenschutz, Dr. Wolfgang KrecklLange Point 10, 85354 FreisingE-Mail: [email protected]. 08161/71-5651, Fax: 08161/71-5735

Druck:© 2009 LfL , alle Rechte vorbehalten

Landesamt für Vermessung und Geoinformation

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Schadbild:

Biologie:

Vorbeugung und Bekämpfung:

Auf den Früchten entstehen kleine verkorkte Fleckenmit 2-4 mm Durchmesser. Im Anfangsstadium besitzen dieseFlecken ein dunkles Auge und einen hellen Hof, erst später ver-korken die Flecken und sinken kraterförmig ein (Vogelaugen). ImInneren der Frucht können hohle braune Stellen auftreten.

Die Flecken auf den Früchten, manchmal auch auf denBlättern und Fruchtstielen, werden durch das BakteriumClavibacter michiganensis ssp. michiganensis verursacht. DerErreger kann über befallenen Tomatensamen verbreitet werden.Die Bakterien können aber auch auf Pflanzenmaterial oder aufden Anzucht- und Kulturflächen bis zum folgenden Jahr überdau-ern. Durch Pflegemaßnahmen wie Stutzen oder Ausbrechen kön-nen sie von einer Pflanze auf die andere übertragen werden.Neben den Schäden auf den Früchten verursacht der Erregerauch eine gefäßparasitäre Welke der Tomatenpflanzen, die lang-sam absterben.

Von befallenen Früchten keineSamen für weitere Anzuchten verwenden. Vermeiden vonWunden durch zu spätes Ausgeizen. Die Pflanzen nicht „überKopf” wässern; im Gewächshaus reichlich lüften, damit dieBestände rasch abtrocknen. Befallene Früchte entfernen.

Clavibacter michiganensis ssp.michiganensis