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Fortsritte in der Immunotherapie Beitrag zum 13. Internationalem Chemotherapie Kongreß Wien, August - September 1983 KREBS Erkennung dur Fluoreszenz Behandlung mit Alkaloidderivaten von Jaroslaw Wassyl Nowiy j J

KREBS - ukrin.com · auf der Trias Stahl, Strahl und Chemotherapie (36.,60, 74, 94). Bedingt durch die Ausweitung der pharmakologischen Forschungsmöglichkeiten und die Erweiterung

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Fortschritte in der Immunotherapie

Beitrag zum

13. Internationalem Chemotherapie

Kongreß

Wien, August - September 1983

KREBS Erkennung durch Fluoreszenz

Behandlung mit Alkaloidderivaten

von Jaroslaw Wassyl Nowicky

j J

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Diese Arbeit erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die in ihr

beschriebenen Ergebnisse sind vorläufig, weitere Untersuchungen sind

noch nicht abgeschlossen oder der Zukunft vorbehalten. Die

angewandten Methoden waren nicht selten vom Zwang diktiert, das

Material lückenhaft. Daher möchte ich diese Arbeit auch nur als

Anregung und Hinweis für andere Forscher verstanden wissen, die auf

dieser Grundlage weiterarbeiten wollen.

Meinen persönlichen Dank an alle Personen, die mir beim

Zustandekommen dieser Arbeit behilflich waren, habe ich jeweils am

Ende der einzelnen Kapiteln ausgesprochen.

Jaroslaw Wassyl Nowicky .

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inhaltsverzeichnis

Seite

Zusammenfassung und Schlüsselwörter • . . • . • • • • • • • • • • . • • • • • • • . • . • . 1

1. Teil

Einleitung .. . . .. . . .. .. .. , . . .. * . . .. . . . . .. .. . . . . . . ,. . . . . .. . . . . . .. .. � .. .. . . . . . . . . . 2

Volksmedizinische Ergenisse � .. ...... .. .... . .. .. .. .. .. .. ...... .. .. .. .......... .. .. .. .. " .......... 4

Schöllkraut .. .. .. ........ .. .. . .. ...... .. .......... .. . .. . . .. . .. � .. .. .. .. .. .. .... .. .. .. .. .. .... .. .. .. .. ........ 5

Ukrain .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. 6

Chemie .............................. ., .................... " ....................... 8

Chemische Struktur ...................................................................................... " .. 9

2. Te il

Biologische und physikalische Untersuchungsergebnisse • • • • . . . . . 11

Ergebnisse über die orientierenden Versuche in vitro -Screening im Modell 90KB nach Eagle . . . • • • • . . . . • • . . . . . . • . • . . . • • . 11

Untersuchungen über die immunostimulierende Wirkung von Ukrain im Lymphozyten-Transformations Test • • • • • • . . • . . • • • . • • • . . 12

Untersuchungen über den Sauerstoffverbrauch in vitro . . • • • . • • • . 13

Untersuchungen über die Veränderung des partiellen Sauer-stoffdrucks in vivo . • • • • . . . . . • • • . . . . . . . . . . . • • • • • . . . • • • • . . • • . . . 14

Ergebnisse von in vivo Versuchen an experimentellen Tumoren • • . 15

Eigenfluoreszenz .......... .. .. .. .. .. .. .. .... .. .... .. � .. .. ........ .. .. .. .. .. .. .... .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. 16

Klinik . . .. . . * .. . .. . . .. .. .. . . . .. . ,. . . . .. . .. . .. . . . . . . .. . . .. .. .. .. .. . . . . . .. . ... . . . .. . 16

Zusammenfassung . . . .. .. .. . . .. . . .. .. . . . . .. . . . .. .. 5 .. . . .. . .. . . . . . .. . .. .. . . . . .... . . 17

3. Te 11 Toxikologische Untersuchungen mit Ukrain • • • . . • . • . . . • • • • • . . • • • • 18

Untersuchungen über die immunostimulierende Wirkung von Ukrain in vitro im Lymphozyten-Transformations Test • • • • . • • . • • . • • • • . . . 19

Einige Untersuchungen zur Wirkung von Ukrain in vivo u.in vitro 22

Ergebnisse über die orientierenden Versuche in vitro u.in vivo 27

Osteosarkombehandlung bei einem Hund (Großpudelrüde) mit dem Versuchspräparat Ukrain .... .. . .. .. .. .. . .. . � .... .. . .. . . .. .. .. . .. .. .. .. .. . .. .. .... .. .. .. .. .. .... 36

Orientierende Untersuchungen über die Fluoreszenzerscheinungen des Präparates Ukrain ........................ " ........................ '" .................. " .. 39

Ergebnisse der Fluoreszenzbeobachtungen bei Tierversuchen mit dem Präparat Ukrain ................ " ................................................................. 44

Klinische Ergebnisse . .. " � . .. " " � .. " .. � . . " " . ,. .. . . ... .. ... .. ... .. . " .. .. .. .. . � .. ,. ...... " 49

Veränderungen von Blut und Urin unter Behandlung mit Ukrain • • . 57

Schmerzlindernde Wirkung von Ukrain . • • • . . • • • • • • • . • • • • • . • . • • • • • 58

Wirkungsmechanismus .. " ..... " .. "" ..... """"." ...... "" ....... " .. " .... " .............. 59

Methodik ............................................... ., .. .... .. .. .. .. " � � .. . • .. .. .. .. . .. .. .. ... .. .. .. . .. . .. ... 60

'Diskussion .......... ,.,. ....................................... "" .................................. " .. 61

Erläuterungen zu den Abbildungen ................................... 67

Li teratur ............... " ....... " .............................................................................. 69

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Vorläufige Ergebnisse von Untersuchungen über die Wirksamkeit

von Alkaloidderivaten aus Chelidonium majus L.

auf das Wachstum m aligner Tumore

Jaroslaw Wassyl NOWICKY

Laimgrubengasse 19/5

A-1060 Wien

Tel.: 56-70-244

Präperat UKRAIN

Zusammenfassung und Schlüsselwörter

Ausgehend von Heilungserfolgen bei Hauttumoren, die in der Volksmedizin unter

Verwendung der gelben Milch von Chelidonium majus L. CChelidonium m ajus L.,

Schöllkraut, F am. Papaveraceae) erzielt worden sind, wurde ein nicht-toxisches,

halbsynthetisches Präp arat aus Chelidonium majus L. CAlkaloid-

Thiophosphorsäuretriaziridid-Derivat) entwickelt, das bei Patienten mit

verschiedenen m alignen Neoplasmen im letzten Stadium der Krankheit positive

Wirkungen von Schmerzlinderung bis zu Teilremissionen mi t Verheilen von

Exulcerationen zeigte.

Das Präparat wirkt nicht generell mitosehemrnend und ruft auch keine der bei

Anwendung von bei Zytostatika auftretenden Nebenwirkungen hervor.

UKRAIN: ein gegen maligne Neoplasmen wirksames, halbsynthetisches, nicht

toxisches Alkaloidderivat

- 1 -

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1 . Teil

EI N L E I T U N G

Ziel der zugrundeliegenden Arbeit war es, ein Präparat gegen maligne Neoplasmen

zu entwickeln, das nicht toxisch ist und nur auf die Tumorzellen wirkt.

Die wissenschaftlich anerkannte Therapie der Malignome basiert im wesentlichen

auf der Trias Stahl, Strahl und Chemotherapie (36.,60, 74, 94).

Bedingt durch die Ausweitung der pharmakologischen Forschungsmöglichkeiten und

die Erweiterung der Erkenntnisse über die Zusammenhänge von physiologischen und

pathophysiologischen Prozessen, insbesondere beim Krebsgeschehen, nimmt die

Chemotherapie unter dieser Trias in den letzten 30 Jahren zunehmend breiteren

Raum ein (33, 55).

Wichtigste Gruppe unter den Chemotherapeutika sind die Zytostatika, daneben

kommen fallweise Cortison, Hormone und andere Stoffklassen zur Anwendung (32,

47).

Trotz der intensiven Forschungen in den letzen 30 Jahren, in denen eine Fülle von

Substanzen auf ihre zytostatische Wirksamkeit hin untersucht wurden, hat sich bis

jetzt kein durchschlagender Erfolg eingestellt. Die Therapie der Krebserkrankung

gehört nach wie vor zu den unbefriedigendsten Kapiteln der Medizin (33, 55). Dies

umsomehr deshalb, weil die Krebserkrankung in der Häufigkeit der Todesursachen

weltweit an zweiter Stelle steht (31). In Österreich, zum Beispiel, sterben täglich

49 Menschen an Krebs, 11 davon an Bronchialkarzinom. In den USA leben 10

Millionen Patienten mit Krebs, 800.000 Neuerkrankungen werden pro Jahr

festgestellt. An den mehr als hundert verschiedenen Krebsformen sterben pro Jahr

rund 150.000 Menschen in der Bundesrepublik Deutschland. 700 000 Patienten sind

an Krebs erkrankt und ihre Zahl wird ständig grösser. Steigende Tendenz melden

die Mediziner auch bei den Krebs-Neuerkrankungen; derzeit sind es etwa 200 000

pro Jahr in der BRD.

Im Jahre 1900 starb jeder dreißigste, 1930 jeder achte Mensch an Krebs - heute

schon jeder fünfte.

Krebs, das beweist die Altenstatistik dieser Krankheit, wird zu einer Zeit

diagnostisch erkennbar, in der die Abwehrkräfte des Körpers schwächer werden. In

der Bundesrepublik Deutschland sterben jährlich an Krebs bezogen auf 100 000

Einwohner:

- 2 -

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- 3 -

Unter 15 Jahren 6 Menschen; zwischen 15 und 25 Jahren 7 Menschen; zwischen 25

und 35 Jahren 17 Menschen; zwischen 35 und 45 Jahren 51 Menschen; zwischen 45

und 55 Jahren 175 Menschen; zwischen 55 und 65 Jahren 437 Menschen; zwischen

65 und 75 Jahren 922 Menschen; zwischen 75 und 85 Jahren 1581 Menschen; über 85

Jahren 2065 Menschen. Diese erschreckenden Tatsachen und der ausgesprochen

geringe Erfolg der etablierten Wissenschaften veranlassen uns, bekannte Ergebnisse

der Volksmedizin neuerlich aufzugreifen und mit adäquaten wissenschaftlichen

Methoden erneut zu bearbeiten.

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- 4 -Volksmedizinische Ergebnisse

Erst i n letzter Zeit wurde verstärkt versucht, Hinweise aus der Volksmedizin

aufzugrei fen und insbesonders Pflanzen wissenschaftlich auf Ihre Brauchbarkeit für

die Krebstherapie zu untersuchen (4, 7, 9, 13, 29, 40, 85). Über 7. 000 Pflanzen und

ihre Bestandteile wurden in diesem Zusammenhang analysiert(4, 7, 9, 13, 29, 40,

85). Die Bestandteile der Pflanzen gehörten dabei zu folgenden Substanzklassen:

Alkaloide (2, 9, 14, 24, 89), Cumarine (41, 49, 72), Lignane (30, 53, 77, 84) Terpene

(9, 12, 48), Flavonoide (69, 72), Saponine (51, 72, 77), Proteine (50, 77),

Polysaccharide (11, 20, 68, 86) und andere.

Unter der Gruppe der Alkaloide haben sich folgende als besonders i nteressant

erwiesen:

Bisbenzylisochinoli n-Alkaloide z.B. Curin, F angochinolin, Tetrandrin, Pendulin,

Thalidasin, Aporfin-Benzylisochinolin-Alkaloide z.B. Thalicarpin, Iboga-Alkaloide

z.B. 20-hydroxyvoacamidin, Indol-Indolin-Alkaloide z.B. Leurosidin, Leurosin,

Vinkaleukoblastin, Leul'Ocristin, T ropolon-Alkaloide z.B. Colchicin, Isochinolin­

Alkaloide z.B. Liriodenin, O-Methylatherolin, Oxopurepurin, Chelidonin, Protopin,

Stylopin, Allokryptopin, Coptisin, Chelerytrin, Corysamin, Chelidimerin,

Homochelidonin, Methoxychelidonin, Chelilutin, Ch!"Hrubin, Narciclasin, Talicarpin,

Pakistanin, Pacistanamin, Pensylwanin, Pensylwanamin, Berberin, Sanguinarin,

Coffein, Nitydin, F araganin, Steroid-Alkaloide, Indol- Isochinolin-Alkaloide z.B. 9-

Methoxyellipticin, Ellipticin, Indol-Alkaloide z .B. Reserpin, Chinolin-Indolizidin­

Alkaloide z.B. Comptothecin, Pyrrolin-Alkaloide z.B. T atl'Ofam, Pyrrolizidin­

Alkaloide z.B. Heliotrin, Acridon-Alkaloide z.B. Melicopin, Acromycin,

Normelicopidin, Phenanthroindolizidin-Alkaloide z.B. Tylophorin, Tylocrebin,

Imidazol-Alkaloide z.B. Pilocarpin, Chinolizidin-Alkaloide z.B.Matrin, Oxymatrin,

Cryptoleurin, Chinazolon-Alkaloide z.B. F ebrifugin, Benzazepin-Alkaloide z.B.

Cephalotaxin, Oeoxyharringtonin, Homoharringtonin, Harringtonin und andere.

Im weiteren Verlauf wurden diese Alkaloide (11, 20, 68, 86) komplizierten

Screeningverfahren unterzogen, die aus verschiedenen Versuchsmodellen

entstanden (1, 4, 25, 26, 27, 29, 70, 71, 72, 73, 88). Die Alkaloide, die sich i n diesen

Versuchen als wirksam erwiesen haben, wurden in klinische Testreihen

aufgenommen (8, 2]" 37, 38, 43, 46, 52, 79). Der weitaus größere Teil der Alkaloide

aber erwies sich in den Versuchsmodellen als weniger wirksam (85), wobei hier die

T atsache, d aß Tausende von Substanzen sich als wenig wirksam erwiesen h aben, die

Vermutung sehr nahe legt, ob nicht diese Versuchsanordnungen (im wesentlichen

experimentelle Tumormodelle) prinzipiell ungeeignet sind, diese Substanzen auf

ihre Wirksamkeit gegen Krebs zu u ntersuchen.

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- 5 -

Daher ist es notwendig, adäquatere wissenschaftliche Methoden zu entwickeln,

wobei bedacht werden muß, daß in den üblichen Screening-Modellen Versuchstiere

mit insufficientem Immunsystem verwendet werden und gerade die Stimulierung

des Immunsystems besondere Beachtung verdient.

Letztlich haben sich aus der Gruppe der Alkaloide nur Vincristin und Vinblastin

einen Platz in der Tumortherapie erobert und werden besonders bei Hämoblastosen

angewendet, wobei allerdings schwere Nebenwirkungen ihre Anwendung begrenzen

(ZZ, Z8, 66, 67, 93, 95).

S C H Ö L L K R A U T

Unter den so untersuchten Pflanzen war auch Chelidonium m ajus L., das große

Schöllkraut. Es wurden Extrakte aus dem großen Schöllkraut untersucht (81, 97,

114, 115, 116), es wurden Alkaloide untersucht (5, Z3, 4Z, 59, 81, 87, 89, 98, 99,

1 00, 1 01 , 10Z, 1 03, 1 04 , 105, 106), es wurden zu verschiedenen Jahreszeiten

gesammelte Pflanzen untersucht ( 1 07 , 1 08), es wurden Pflanzen aus verschiedenen

Ländern untersucht (1 09, 110, 111, llZ) und trotzdem konnten Substanzen oder

Extrakte aus dem Schöllkraut nicht das Screening passieren und sind erst gar nicht

zur klinischen Erprobung gekommen.

Auf der einen Seite erwies sich also Chelidonium m ajus L. in der wissenschaftlichen

Analyse als ungeeignet(Z3) für die Tumorbehandlung, andererseits bewiesen

Fallbeschreibungen aus der Volksmedizin und der medizinischen Literatur am Ende

des 19.Jahrhunderts zum Beispiel in der Ukraine, daß mit Chelidonium m ajus L.

insbesonders oberflächliche Tumore (Warzen und Hautkarzinome) durchaus

erfolgreich behandelt werden konnten (17, 18, 19, 75, 76). Besonders seit Beginn des

ZO.Jahrhunderts erlebte das große Schöllkraut eine Renaissance, wobei die

Lehrmeinungen geteilt w aren. Die einen befürworteten das Chelidonium majus L.

sehr stark, (3, 8Z, 83) die anderen lehnten es ab auf Grund der Nebenwirkungen bei

oraler Einnahme (56, 81, 9Z) ab, da diese zu Übelkeit und Erbrechen führte.

Aus der Volksmedizin sind Fälle bekannt, in denen Heilungen von Hautkrebs und

Warzen durch langes, wiederholtes Bestreichen mit der gelben Milch von

Sch öllkraut (Chelidonium majus L., Farn. Papaveraceae) erzielt wurden.

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- 6 -

Diese Milch besteht hauptsächlich aus Alkaloiden. Bis heute hat man mehr als 32

verschiedene Alkaloide aus der Pflanze isoliert, die mit Ausnahme von Spartein alle

zur lsochinolin-Gruppe gehören. Einige von ihnen haben zytotoxische Wirkung, wie

etwa Chelerythrin, Sanquinarin u.a. (33a, 42, 81). Auf diese hat sich die

Krebsforschung weitgehend konzentriert, die anderen blieben unbeachtet. Der

Anteil der einzelnen Alkaloide in der Pflanze hängt aber qualitativ und quantitativ

stark von der Jahreszeit ab. Durch Gegenüberstellung der positiven und negativen

Fallbeschreibungen konnte herausgearbeitet werden, daß Heilungserfolge nur dann

erzielt werden konnten, wenn im Winter gesammelte Pflanzenextrakte zur

Anwendung kamen und wenn diese Extrakte lokal appliziert wurden (3, 6, 16).

Durch quantitative und qualitative Analyse der Alkaloide von Chelidonium Majus L. konnte nachgewiesen werden, daß der Gehalt der Pflanze an Alkaloiden in

Abhängigkeit von der Jahreszeit sehr stark schwankt (15, 39, 80). Bestimmte

Alkaloide kommen nur oder vermehrt im Winter vor. Diese Alkaloide wurden als die

theoretisch für die Heilung verantwortlichen isoliert.

U K R A I N

Ausgehend von der Beobachtung, daß nur oberflächliche Prozesse einer Heilung

zugänglich waren (3, 6, 16), und um die Neigung der Alkaloide, sich im

Tumorgewebe zu akkumulieren, ZU verstärken, wurden sie mit Verbindungen

umgesetzt, die auf Grund der in ihnen enthaltenen Elemente eine Affinität zur

Tumorzelle zu besitzen scheinen. Ausgehend von dem Gedanken, daß für den

erhöhten Energiebedarf der entarteten Zelle durch ihre rasche und irreguläre

Teilung eine erhöhte Energiezufuhr nötig ist, wurden diese Alkaloide des

Chelidonium Majus L. im weiteren mit einer phosphorhaitigen Verbindung, dem

Thiophosphorsäuretriaziridid (Handelsbezeichnung Thio-TE PA), zur Reaktion

gebracht. Phosphor ist im Organismus einer der wichtigsten Energieträger, der die

Affinität der Alkaloide als Wirkstoff gegen maligne Neoplasmen zu den entarteten

Zellen erhöht. Auch andere Eigenschaften des entarteten Gewebes wurden benutzt, .

um die Affiniät des Präp arates zu steigern.

Im Falle des Präparates Ukrain erfolgte die Umsetzung der Alkaloide mit

Thiophosphorsäuretriaziridid, genannt Thio-TEPA (63, 64), eine vor ihrer

Umsetzung stark alkylierende Verbindung, die in der Klinik als Zytostatikum

bekannt ist, durch die Umsetzung aber ihr zytostatische Wirkung verändert oder

sogar verliert.

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Ziel dieser chemischen Umsetzung war es, die Affinität dieser Alkaloide zu tiefer

gelegenen Prozessen zu steigern (65). Der Umsatz von Phosphor und anderen

Elementen (57,58) im Thio-TEPA tragen dabei den, von der gesunden Zelle

abweichenden Metabolismen der kranken Zelle Rechnung und diese Verbindungen

fungieren gleichsam als Vehikel, das die Alkaloide als w irksame Substanz an den

Drt des Geschehens bringt. Durch diese Umsetzung entstand "UKRAIN", ein

halbsynthetisches Alkaloidderivat von Chelidonium m ajus L. (62, 64).

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Chemie

Die Zusammensetzung des Präparates, das aus Alkaloiden des Chelidonium majus L.

besteht, basiert auf der Reaktion dieser Alkaloide mit alkylierenden Substanzen, in

diesem Fall mit Thiophosphorsäuretriaziridid (Thio-TEPA) Patent NI'. 354 644, •

Diese Substanz hat drei reaktive Gruppen, die sich entweder mit den

Alkaloidmolekülen verbinden oder durch DH oder NH2 Gruppen substituiert werden

können. Auf diese Weise können, wenn sich diese Substanz mit einem einzelnen,

reinen Alkaloid verbindet, eine ganze Reihe von verschiedenen Reaktionsprodukten

entstehen. Um nun einfachere Reaktionen zu untersuchen, wurden einzelne

Alkaloide mit Thio-TEPA versetzt.

Im Falle des Chelidonins ließen sich mindestens 12 Reaktionsprodukte durch

Dünnschichtchromatographie nachweisen. Um nun eine exakte Analyse dieser

Reaktionsprodukte zu erhalten, wurden einige chromatographisch isoliert und

kristallisiert.

Die sich bei der Elementaranalyse dieser Komponenten ergebenden chemischen

Formeln sind in ihrer möglichen molekularen Struktur auf den Abbildungen 1 - 5

dargestellt. Wenn eine Mischung verschiedener Alkaloide mit Thio-TE PA versetzt

wird, besteht die Möglichkeit, daß sich drei Moleküle verschiedener Alkaloide über

ein Thio-TEPA Molekül miteinander verbinden und daher eine sehr große Anzahl

von Komponenten synthetisiert wird. In dieser sehr komplexen Mischung aus

Reaktionsprodukten sind einige enthalten, welche für die einzigartige Form von

biologischer Aktivität verantwortlich sein können.

Tatsächlich ergaben sich bei Auf trennung der Reaktionsprodukte von Thio-TEPA

und dem Alkaloidextrakt von Chelidonium majus L. mit Hilfe der

zweidimensionalen Dünnschichtchromatographie mehr als 50 fluoreszierende

Punkte.

Weiterhin ließ sich nachweisen, daß in dem Präparat Ukrain keine freien Aziridid­

Ringe des Thio-TEPA vorkommen. Dieser Nachweis wurde erbracht: 1) durch eine

chemische Analyse und 2.) dadurch, daß bei der biologischen Testung die Dosis

letalis für Thio-TEPA bei 1 mg/kg Körpergewicht liegt, bei dem Präparat jedoch

eine Dosis von 250mg!kg Körpergewicht nicht toxisch ist. Außerdem hat das

Präparat keine Wirkung auf die Leukämie 1210 oder auf das Blutbild. Daraus läßt

sich ableiten, daß die Aziridid-Ringe des Thio-TEPA, die auch für seine toxische

Wirkung verantwortlich sind, durch die Alkaloide blockiert sind.

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Chemische Struktur

Die folgenden Abbildungen zeigen fünf verschiedene chemische Strukturen, die sich

aus· der vollständigen Analyse einiger Reaktionsprodukte von Thio-TEPA mit

Reinalkaloiden ergeben h aben.

Abb.lA: IR-Spektrum von Chelilutin + Thiophosphorsäuretriaziridid (l-Chelilutin,

2-Thiophosphorsäuretriaziridid, 3-Chelilutin + Thiophosphorsäuretriaziridid).

Abb.1B: 100 Hz NMR-Spektrum von Chelilutin ... Thiophosphorsäuretriaziridid in

CDCI3.

Abb.1C: Thiophosphorsäuretriaziridid C6H12N3P5, mp 51 0•

Abb.lD: Chelilutin (C23H24N05)OH, mp 229-230°.

Abb.lE: CheJiJutin + Thiophosphorsäuretriaziridid C30H46N607PZ5Z mp 1 17°. , Berechnet: C=49,44%; H=6,36%; N=11,53%j P=S,49%j

Gefunden: C=49,41%; H=6,34%; N=1O,65%; P=B,67%;

Abb.Z Chelerythrin + Thiophosphorsäuretriaziridid

C66H69N601 SP S.

Berechnet: C=63,4S% ; H=5,56%; N=6,72%j P=2,47%j

Gefunden: C=6Z,69%; H=5,37%; N=5,37%; P=2,35%

Abb.3 Coptisin + Thiophosphorsäuretriaziridid

CZ4HZ7N40SP5.

Berechnet: C=56,OZ%; H=5, 2 S%; N=10 ,88%; P=6,0l%; 5=6,23%;

Gefunden: C=55,94%; H=5,12%; N=ll,lO%j P=5, S9%; 5=6,10%;

Abb.4 Chelidonin + Thiophosphorsäuretriaziridid

C66H75N601 SP5.

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Berechnet: C=60,82%j H=5,79%j N=6,44%j P=2,37%j S=2,45%j

Gefunden: C=61,14%j H=5,76%j N=5,94%j P=2,40%j S=2,39%j

Abb. 5 Protopin + Thiophosphorsäuretriaziridid

C36H55N11 °3P4S3 Berechnet: C=44,59%j H=6,43%j N=17,87%j P=14,37%j S=11,16%j

Gefunden: C=44,58%j H=6,14%j N=17, 76%j

C=44,72%j H=6,30%j N=17,77%j P=14,04%j S=12,71%j

Ukrain besteht aus einer Reihe von Reaktionsprodukten von Alkaloiden des

Chelidonium m ajus L. mit Thio-TEPA, die sich chromatografisch in über 12 Punkte

auftrennen lassen.

Ensprechend der 3 reaktiven Gruppen von Thio-TEPA ergeben sich aus der Reaktion

mit der Gruppe von Alkaloiden eine große Vielfalt von möglichen Verbindungen.

Obwohl sich theoretisch bei wiederholter Herstellung verschiedene

Kombinationsmöglichkeiten zwischen Alkaloiden und Thio-TEPA ergeben, hat die

Erfahrung gezeigt, daß die Wirksamkeit stets erhalten bleibt, wenn man streng

unter gleichen Herstellungsbedingungen arbeitet.

Mein besonderer Dank gilt Herrn Univ.Prof. Dr. Friedrich Kuffner, Wien, für sein

Verständnis, seine interessierte Mitarbeit und für seine Hilfe in weiterführenden

Gesprächen.

Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei den Herren Univ. Prof. Dr. J. Slavik und

L. Slavikova; Brno, Doz.Dr. W.Dembska, Poznan; Doz.Dr. L.Jasiak, Lublin, für die

freundliche Bereitstellung von reinen Alkaloiden von Chelidonium majus L.

bedanken.

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°kOOO 3600 3200 2800 UOO 2000 1800 1600 ILOO 1200 1000 800 600 kOO WELLENZAHL 1cm2]

IR - Spektrum von Chelilutin - ThioTEPA Abb.1A 1.Kurve:Chelilutin; 2.Kurve:ThioTEPA; 3.Kurve:Chelilutin - ThioTEPA

o I

CH3 /0 CH3

Abb.1D

Abb.1E

Abb.1C

Chelilutin ThioTEPA S

I l' O-CH-CH-N-P-OH 2 2 / 1 ",

Chelilutin-ThioTEPA

=

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- 11 -

2. Teil

Biologische und physikalische Untersuchungsergebnisse

In der weiteren Folge wurden mit Ukrain verschiedene Wirksamkeits- und

Toxikologieuntersuchungen angestellt (96, 113), die sich wie folgt zusammenfassen

lassen:

1. Toxikologietests

2. In v itro und vivo Tests

1. Toxikologie: Die toxische Dosis (LD90) liegt bei 500mg/kg KGW bei Mäusen und

Ratten.

Therapeutischer Bereich 2,5mg - 2Smg pro Inje"ktion (0,03S-0,3S mg/kg KGW) alle

48 - 72 Stunden, das heißt eine gegenüber der toxischen um den Faktor 104

geringere Dosis (Siehe toxikologische Untersuchungen mit llkrain).

Ergebnisse über d ie orientierenden Versuche in v i t r 0

Screening im Modell 90 KB nach Eagle

Die KB Zellkultur nach Eagle entstammt einem Carcinom des Nasapharynx (Kultur

auf Eagle's Bassal Medium mit 10% Serum).

Im Versuch wurde die effektive Dosis (EDSO) UKRAIN bestimmt, jene

Konzentration der Wirkungssubstanzen, die das Wachstum der KB-Zellen gegenüber

einer unbehandelten Kontrollgruppe um SO% hemmt. Bei Pflanzenextrakten ist die

wirksamste Aktivität dann gegeben, wenn EDSO weniger als lSmcg/ml beträgt (7).

Präparat UKRAIN (NSC-B238865): Hier lag die EDSO bei 4,1 mcg/mi (Zellstamm

KBl.

Hinweisend und weiterführend sind in diesem Zusammenhang die Wirkungen von

UKRAIN im Lymphozytentransformationstest und im Sauerstoffverbrauchstest.

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- 12 -

Untersuchungen über die immunostimulierende Wirkung von Ukrain im

Lymphozytentransformationstest:

Es handelt sich um eine unspezifische Versuchsanordnung, um die

immunstimulierende Wirkung von Substanzen auszutesten. Lymphozyten werden zur

Umwandlung in Lymphoblasten stimuliert. Die Zahl der Blasten ist ein Parameter

für die immunstimulierende Wirkung der Substanz. UKRAlN wurde mit PHA

(Phytohämagglutinin), einer allgemein üblichen immunstimulierenden

Vergleichssubstanz, ausgelestet. UKRAlN erwies sich als stärker und spezifischer

wirksam als PHA (es stimulierte individuell unterschiedlich , in einem Fall

allerdings gar nicht).

Die Te$ts wurden mit den Lymphozyten von 10 gesunden Menschen und 10 gesunden

Meerschweinchen durchgeführt.

In den Tests zeigte sich eine statistisch signifikante Differenz zwischen der Anzahl

der transformierten Lymphozyten von Menschen und vom Tier und den

Kontrollgruppen bei Abwesenheit von UKRAlN. Daraus kann der Schluss gezogen

werden, daß das Präparat UKRAIN eine immunologische Wirksamkeit besitzt und

das menschliche Abwehrsystem stimuliert.

Nur in einem von 10 Fällen (Nr .3. Tabelle IIl) zeigte sich keine deutliche

Transformierung von Lymphozyten. Es handelte sich dabei um menschliche

Lymphozyten.

Diese Tatsache deckt sich mit der Beobachtung, daß UKRAlN bei manchen

Patienten überhaupt keine Wirkung, d.h. weder positive noch negative, hervorruft

(Siehe Untersuchungen über die immunstimulierende Wirkung von Ukrain in vitro im

Lymphozyten-Transformationstest).

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-13 -

Untersuchungen über den Sauerstoffverbrauch in v i t r 0

Die prozentuelle Änderung des Sauerstoffverbrauches wurde mittels einer

eigenentwickelten Methodik (01'. Werner Brüller, Universität Wien) unmi ttelbar

nach Pharmakon zugabe gemessen. Sie gibt das Ausmaß der Wirkung des

Pharmakons wieder.

UKRAIN, als Tumorzellen abbauendes Medikament in der Karzinomtherapie

prospektiert, sollte möglicherweise Veränderungen in der Atmung von Zellen

bewirken.

Der 0z-Verbrauch von gesunden und malignen Zellen unter Einwirkung von

UKRAIN wurde getestet. In beiden Fällen steigerte sich der Verbrauch zunächst

für etwa 15 Minuten, bei gesunden Zellen ging er dann jedoch zur Norm zurück.

Bei der malignen Zelle normalisierte sich der Verbrauch jedoch nicht, sondern

fiel gegen Null ab, d.h. die Zellen härten auf zu "atmen", sie gingen zu Grunde.

Diese spezifische pharmakologische Wirkung auf maligne Zellen ist bis jetzt noch

nie und für keine Substanz in der Literatur beschrieben worden.

(Siehe einige Untersuchungen zur Wirkung von Ukrain in vivo und in v itra).

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- 14 -

Untersuchungen über die Veränderung des partiellen Sauerstoffdruckes in vivo

Veränderungen des partiellen Sauerstoffdrucks in einem bestimmten Hautareal

nach subkutaner Injektion von 0,2mg Ukrain 1cm von der Sauerstoffelektrode

entfernt bei einem mit Penthotal narkotisierten Kaninchen.

Sauerstoffmessung mittels Goldelektrode nach Fa. KORG:

Erhöhung des Gewebssauerstoffpartialdruckes ca. 20. Sekunden nach der

Applikation von Ukrain um etwa 2mm Hg mit etwa halbminütigem Maximum und

anschliessender Stabilisierung.

Mit den Ergebnissen des vorgenannten Versuches, der spezifischen Wirkung auf

Krebszellen, deckt sich die Beobachtung, daß UKRAIN in den Fällen, in denen es

wirkt, keinerlei toxische Nebenwirkungen hat. Üblicherweise schädigen die

Chemotherapeutika alle schnellwachsenden Gewebe, d.h. sie führen zu Haarausfall,

Schleimhautschädigungen, Blutbildschäden, Störung der Zeugungsfähigkeit und

wirken letzlieh ihrerseits karzinogen (32, 33, 47, 61, 78). UKRAIN hingegen ruft

einige Begleiterscheinungen (Überwärmung und Sensationen im Bereich des

Tumors), die leichter Natur sind hervor, die, da sie gleich zu Beginn der Behandlung

und nur bei Patienten, deren Tumore überhaupt auf UKRAIN ansprechen auftreten,

gleichsam Indikator für eine Wirksamkeit in jedem einzelnen Fall sind. Sie werden

vermutlich durch Tumorabbauprodukte verursacht.

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- 15 -

Versuchsergebnisse von in vivo-Versuchen an experimentellen Tumoren

Die in vivo Experimente zeigen keinen sichtbaren Einfluß von UKRAIN auf das

Tumorzellenwachstum.

Die Wirkung von UKRAIN wurde bei folgenden Tumoren untersucht:

Lymphocyten-Leukämie P388, lymphoide Leukämie L1210, Mamma Tumormodell

(code CDJ2), Erlich Maus-Ascites-Tumor, Maus-Myelom, Maus-Melanom, rnouse­

MCA-injected Sarkom, mouse-Lewis-Lungentumor, Maus-Erlich-Tumor, spontanes

Mamma-Ca Maus, Goldhamster mit virusinduziertem Sarkom. Die Ergebnisse waren

unbeeinflußt vom Typ der Injektion (subcutan ins Genick, intraperitoneal, direkt in

oder in die Umgebung des Tumor): es ergab sich kein Anhaltspunkt für eine Anti­

Tumor-Wirksamkeit. Weiters führten weder sehr hohe Dosen noch sehr niedrige

Dosen zu anderen Ergebnissen.

Verabreichte Dosen: 1500mg, 1250mg, 625mg, 600mg, 500mg, 300mg, 250mg,

240mg, 200mg, 125mg, 116mg, 100mg, 62,5mg, 50mg, 40mg, 25mg, 20mg, 16mg,

12,5mg, 10mg, 8mg, 4mg, 3,2mg, I,6mg, O,8mg, O,64mg, O,32mg pro Kg

Körpergewicht, täglich, jeden 2. Tag und jeden 3. Tag. (Siehe Ergebnisse über die

orientierenden Versuche in vitro und vivo).

In vitro war eine Wirkung nur im Lymphozyten-Transformationstest und in

Sauerstoffverbrauchstesten feststellbar. In vivo war eine Wirkung bei spontanen

Tumoren des Hundes zu sehen.

Bei einem Hund mit spontanem Kiefersarkom, das nach einer ersten Operation

rezidivierte und nicht mehr operabel war, da sonst der letzte Rest des

Kieferknochens hätte enfernt werden müssen, begann man eine Behandlung mit

UKRAIN in Dosen von 2,5mg bis 20mg ansteigend mit Injektionen in 3-tägigem

Abstand über einen Zeitraum von 24 Tagen. Die Wirkung zeigte sich jeweils kurz

nach der Injektion die in einer Rötung und Schwellung des Tumorgewebes, die am

nächsten Tag wieder verschwunden waren. Während der Zeit der ersten Behandlung

(24 Tage) wuchs das Sarkom nicht. Mit Abbruch der Therapie kam es zu erneutem

Wachstum, wobei sich die Tumormasse in dem 40-tägigen therapiefreien Intervall

verdreifachte. Danach begann die zweite Kur, diesmal mit der 7-fachen Dosis

gegenüber der Dosierung bei Humantherapie, da bei Hunden erfahrungsgemäß eine

7-fache Dosierung nötig ist. (84.a.)

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- 16 -Während dieser Behandlung demarkierte sich das Tumorgewebe von der gesunden

Umgebung, sodaß eine neuerliche Operation leicht möglich war. Sehr

bemerkenswert ist, daß i.m. und i.v.-Injektionen anders wirkten als die Injektion

direkt ins Tumorgewebe. Gegenüber ersteren ging nämlich bei intratumoraler

Injektion die Schwellung während der 7 Tage bis zur Operation nicht mehr zurück.

Die direkte Applikation erwies sich also als ungünstig. Im Gegensatz zum

Heilungsverlauf nach der l. Operation war dieser nach der 2.0peration überraschend

gut, ohne die normal zu erwartende Wucherung. Der Wundbereich zeigte glattes

Granulat ionsgewebe. (4Wochen nach der 2.0peration).Keine Rezidive während 8

Monaten. (Siehe Krankheitsbericht (Zusammenfassung), Osteosarkombehandlung bei

einem Hund (Großpudelrüde), mit dem Versuchspräparat Ukrain).

Eigenfluoreszenz

Darüber hinaus besitzt das Präparat im UV-Licht eine Eigenfluoreszenz (62, 65),

die in verschiedenen Versuchen mit gesundem und malignem Gewebe am lebenden

Tier und in vitro untersucht und photographisch dokumentiert wurde. (Siehe

Orientierende Untersuchungen über die Fluoreszenzerscheinungen des Präparates

Ukrain}.Diese Fluoreszenz bewies, daß sich UKRAIN tatsächlich am Tumorrand

akkumuliert (65), daß UKRAIN durch die Umsetzung mit Thio-TEPA eine Affinität

zur malignen Zelle bekam. Diese Fluoreszenz ist im wei teren auf ihre diagnostische

Brauchbarkeit zu prüfen.

Klinik

Nachdem in den t ierexperimentellen Untersuchungen am Bethesda-Institut in den

USA (113) und am Cancerologischen Institut in Paris (96) nachgewiesen wurde, daß

UKRAIN nicht toxisch ist, wurde begonnen, UKRAIN klinisch zu erproben.

Naturgemäß kam UKRAlN bisher nur in terminalen Fällen zur Anwendung, die eine

völlige Ausheilung auch bei größtem Optimismus nicht erwarten lassen. UKRAIN

wurde so in 'Jisher mehr als 100 Fällen angewendet und trotz der lückenhaften

Dokumentation (in vielen Fällen waren Daten und Krankengeschichten n icht

greifbar) lassen sich die bisherigen Behandlungsergebnisse wie folgt

zusammenfassen:

Das Wirkungsspektrum von Ukrain auf Tumore beim Menschen reicht von überhaupt

keiner Wirkung über Wachstumsstillstand bis zu Teil- und auch Vollremissionen.

Dabei war zu beobachten, daß die Wirkung nicht so sehr vom histologischen Typ des

Tumors abhängig war, sondern vielmehr mit dem Alter des Patienten, seiner

Abwehrfähigkeit und dem frühzeitigen Therapiebeginn, mit möglichst geringer Tumormasse, korrelierte.

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-17 -

Es zeigte sich auch, daß, wie erwartet, bei keinem der behandelten Patienten

zyto toxische Nebenwirkungen im Sinne von

oder ähnlichem auftraten, da Ukrain Zellkernbestandteile ausübt.

Knochenmarksdepression, Haarausfall

keine alkylierende Wirkung auf

Die Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen lassen trotz größter Skepsis den

Schluß zu, daß UKRAIN gegen Krebs wirksam ist. (Siehe klinische Ergebnisse).

Die Tatsache, daß UKRAIN bei experimentellen Tumormodellen im Tierversuch

nicht wirkt (96, 113), spricht nicht dagegen, daß UKRAIN eine Wirksamkeit

gegenüber Krebs besitzt. Solche Versuchstiere, unter völlig unnatürlichen

Bedingungen aufgewachsen, haben ein insuffizientes Abwehrsystem, das mit dem

Abwehrsystem von Menschen und Tieren, die spontane Tumore haben, die über viele

Jahre gewachsen sind, nicht vergleichbar ist. Experimentelle Tumormodelle sind

für den Nachweis der Wirkung von Zytostatika allerdings schon geeignet (1, 4, 25,

26, 27, 29, 70, 71, 72, 73, 88).

Die Tatsache, aber daß UKRAIN auf die Spontantumore bei Mensch und Tier

durchaus wirkt, legt hingegen den Schluß nahe, daß die Wirkung von UKRAIN nicht

auf einem zerstörenden Prinzip, wie e twa dem der Zytostatika (61, 78) beruht,

sondern auf einem völlig neuen, noch unbekannten, dessen Aufklärung wicht,ige

Brücken schlagen kann zu einem wei teren Verständnis des Vorgangs der Entartung

von Zellen und Ausbildung von Tumoren. UKRAIN wirkt vielleicht immunologisch

auf der Basis der Steigerung der Abwehrkräfte.

Zusammenfassung

Zusammenfassend lassen sich die bisherigen Ergebnisse folgendermaßen

interpretieren:

UKRAIN ist ein nicht toxisches Präparat gegen maligne Tumoren, dessen

Wirkungsmechanismen wahrscheinlich auf der S timulierung immunologischer

Prozesse beruhen. Es scheint spezifisch auf Krebszellen zu wirken und ist durch

seine Fluoreszenz eventuell diagnostisch zu nutzen. Gleichzeitig handelt es sich bei

diesem Forschungsvorhaben um den Versuch, volksmedizinisches Wissen

wissenschaftlich analytisch für die Schulmedizin nutzbar zu machen. Angesichts

des therapeutischen Notstandes bei der Krebserkrankung könnte die weitere

Erforschung von UKRAIN (andere immunologisch wirkende Substanzen, wie zum

Beispiel Interferon, haben die in sie gesetzten Hoffnungen der Wirkung bei Krebs

nicht erfüllt (44», dazu führen, dal3 es eine wichtige Substanz für die Therapie der

Malignome wird.

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- 18 -

3. Teil

Toxikologische Untersuchungen mit UKRAIN

500mg pro kg Körpergewicht, bei Mäusen und bei Ratten alle 3 Tage injiziert,

führten bei 9 von 10 Mäusen innerhalb von 24 Tagen zum Tod. 250mg/kg, subcutan

bei Mäusen alle 3 Tage injiziert, führten innerhalb von 78 Tagen zu merklichen

Schäden im Gesundheitszustand und zum Tod durch ausgedehnte Leberschäden.

Histologie: Leberzellnekrosen (Ratten)

250mg!kg, alle 3 Tage gegeben, führten nach 100 Tagen zum Tod an verschiedenen

Farmen von Leberschäden.

Histologie: Leberzellnekrosen (Mäuse)

125mg!kg, 25mg/kg und 2,5mg/kg, subcutan alle 3 Tage bei Mäusen und Ratten ins

Genick injiziert, zeitigten nach 9 Monaten keine merklichen Veränderungen im

Gesun�heitszustand und keine makroskopisch-pathologischen Schäden.

Histologie: keine wahrnehmbaren Veränderungen an Thorax-, Bauchorganen, Haut

und Muskulatur.

Eine SWA Maus, ca. 5 Monate alt, Gewicht 34g, wurde 15 Tage lang täglich mit

linear aufsteigenden Dosen (lmg bis 15mg bzw. 29,4mg/kg bis 441,2mg/kg)

subcutan behandelt und am 16.Tag mit der doppelten Dosis von 30mg (bzw.

983,6mg/kg).

Blutserum-Elektrophorese: beträchtliche Abnahme von Bluteiweiß.

Blutanalyse: Leukozyten normal, merkliche hämolytische Anämie. Durchmesser der

Erythrozyten teils bis 2-facher Normaldurchmesser.

Gewicht am 17 Tag: 30,5g.

SWA Maus, weiblich, etwa 4 Monate alt, 34g. 11 Tage lang behandelt mit Dosen von

O,lmg auf 1,lmg linear ansteigend (2,94mg/kg bis 32,35mg/kg). Blutanalyse

unauffällig. Gewicht am 12.Tag 33,5g.

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- 19 -

Untersuchungen über die immunostimulierende Wirkung von Ukrain

in vitro im Lymphozyten-Transformationstest

Unter der Hypothese, daß Ukrain durch eine Stimulierung des Immunsystems wirkt,

wurde das Präparat Ukrain im Lymphozytentransformationstest untersucht.

Lymphozyten sind immunkompetent wenn sie fähig sind, das spezifische Antigen zu

erkennen, d.h. wenn sie fähig sind, mit diesem zu reagieren. Solche Zellen werden

Immunozyten genannt und ihre Nachfolger Immunoblasten.

Die Bildung von Immunoblasten kann auch in vitro durchgeführt werden. Solche

Immunoblasten haben eine Größe von 20-30 /u, normale Lymphozyten haben eine

Größe von 5-15/u.

Um die biologische Wirkungsweise des Präparates zu erforschen, hat man folgende

immunologische Untersuchungen durchgeführt.

Material und Methoden

Der Blastic-Transformations-Test wurde mit isolierte·n Lymphozyten von gesunden

Menschen und von Meerschweinchen nach Zusatz von Ukrain durchgeführt.

Für die Isolation wurde eine Mischung aus Ficoll 4000 und EDTA verwendet (0, 9

ETDA+O,l Ficoll 4000).

Die isolierten Lymphozyten wurden in vitro in Parker-Lösung mit einem Zusatz von

1,6/ug, 0,16/ug und 0,0l6/ug gezüchtet.

Gleichzeitig wurden Lymphozyten in Parker-Lösung mit dem unspezifischen

Stimulator Phytohämaglutinin / PHA / und ohne Zusatz zur Kontrolle gezüchtet.

Um eine Bakterienbesiedelung zu vermeiden, wurde die nötige Menge der

Antibiotika Penicillin, Streptomycin und Nystatin zugefügt.

Die Kulturen wurden bei 37°C inkubiert und während 3 Tagen wurde täglich die

Zahl der transformierten Lymphozyten unter dem Mikroskop gezählt.

In jedem Präparat wurden 100 Lymphozyten gezählt und diejenigen, die größer als

15/u bei menschlichen und 20/u bei den Meerschweinchen-Lymphozyten waren,

wurden als transformiert gewertet.

In allen Fällen war vor Beginn der Züchtung die Zahl der transformierten Zellen

nicht höher als 10,1 %.

Die Tests wurden mit den Lymphozyten von 10 gesunden Menschen und 10 gesunden

Meerschweinchen durchgeführt (S. Tab I-IV).

Die Dosis von Ukrain wurde nach folgender Überlegung gewählt: da bei einer Kur

mit Ukrain die mittlere Einzeldosis 16mg beträgt, wurden jeweils 1/10.000;

1/100.000; und 1/1.000.000 der Dosis verwendet.

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- 20 -

Testergebnis

In dem Test zeigte sich eine s tatistisch signifikante Differenz zwischen der Anzahl

der transformierten Lymphozyten von Menschen und von Tieren bei Anwesenheit

von Ukrain und deren Kontrollgruppen.

Daraus kann der Schluß gezogen werden, daß das Präparat Ukrain eine

immunologische Wirksamkeit besitzt und das menschliche Abwehrsystem

stimuliert.

Nur in einem von 10 Fällen (Nr. 3, Tabelle III) zeigte sich keine deutliche

Transformierung von Lymphozyten.

Es handelte sich dabei um menschliche Lymphozyten.

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Tabelle l'

Prozente der transformierten Meerschweinchen-Lymphozyten

NI'. Kultur-Medium Bebrütungszeit

mit Zusatz 24h 48h 72h

1.. 1,6 lug!ml Ukrain 48,6 45,6 40,2

0,16 lug/mi Ukrain 42,3 29,3 28,5

0,016 !ug/ml Ukrain 35,6 33,6 25,0

PHA 5/ug!mI 32,2 28,3 27,9

Ohne Stimulator 19,2 15,3 1,8 =========================================================================

2 •• 1,6 lug/mi Ukrain 53,9 30,2 18,3

0,16 lug/mi Ukrain 48,7 32,2 32,0 (?)

0,016 luglml Ukrain 27,3 30,2 18,5

PHA 5/ug/ml 20,8 17,2 17,5

Ohne Stimulator 13,3 12,2 19,2 (?)

=========================================================================

3 •• 1,6 luglml Ukrain 50,2 48,3 42,8

0,16 luglml Ukrain 49,3 51,1 39,9

0,016 /ug/ml Ukrain 41,0 29,3 30,1

PHA 5/ug/ml 32,5 29,8 22,3

Ohne Stimulator 18,0 11,2 10,3

=========================================================================

4 •• 1,6 lugt ml Ukrain 55,6 42,3

0,16 lugiml Ukrain 50,8 40,7 43,8

0,016 lug/mi Ukrain 41,2 38,5 39,5

PHA 5/ug/ml 33,2 27,0 18,0

Ohne Stimulator 18,2 18,0 16,2

=========================================================================

5 •• 1,6 lugl ml Ukrain 51,3 43,5 31,5

0,16 lug/mi Ukrain 48,2 33,2 33,5

0,016 !ug/ml Ukrain 39,9 31,5 30,2

PHA 5/ug/ml 33,4 20,3 11,3

Ohne Stimulator 12,5 12,5 8,4

=========================================================================

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Tabelle 11

Prozente der transformierten Meerschweinchen-Lymphozyten

NI'. Kultur-Medium Bebrütungszeit

mit Zusatz 24h 48h 72h

6. 1,6 lug/mi Ukrain 58,5 57,9 41,8

0,16 lug/ml Ukrain 48,3 50,0 43,2

0,016 luglml Ukrain 40,1 35,2 30,0

PHA 5/ug/ml 30,2 22,1 17,3

Ohne Stimulator 19,0 18,2 13,5

==��===========�=========================================================

7. 1,6 luglml Ukrain 43,3 41,2 39,8

0,16 luglml Ukrain 42,3 36,6 36,2

0,016 luglml Ukrain 41,2 37,2 35,5

PHA S/ug/ml :n,3 33,4 27,2

Ohne Stimulator 15,1 16,1 13,2

==================================================================�:=====

8. 1,6 luglml Ukrain 48,7 45,1 40,3

0,16 lug/mi Ukrain 43,1 39,2 31,1

0,016 /ug/ml Ukrain 35,6 29,8 24,2

PHA 5/ug/ml 31,3 27,0 24,3

Ohne Stimulator 12,2 10,1 10,5 =========================================================================

9. 1,6 lugl ml Ukrain 53,3 51,5 41,2

0,16 /ug/ml Ukrain 49,6 47,2 42,2

0,016 lug/ml Ukrain 39,2 36,7 34,6

PHA 5/ug/ml 38,3 32,8 25,2

Ohn,e Stimulator 18,1 16,7 11,3 =========================================================================

10. 1,6 lug/mi Ukrain 56,2 53,6 40,7

0,16 lug/mi Ukrain 49,3 42,8 34,5

0,016 /ug/ml Ukrain 39,8 37,3 28,3

PHA 5/ug/mJ 34,2 33,2 27,5

Ohne Stimulator 12,0 10,2 8,4

=========================================================================

Page 33: KREBS - ukrin.com · auf der Trias Stahl, Strahl und Chemotherapie (36.,60, 74, 94). Bedingt durch die Ausweitung der pharmakologischen Forschungsmöglichkeiten und die Erweiterung

Tabelle III

Prozente der transformierten menschlichen Lymphozyten

Nr. Kultur-Medium Bebrütungszeit

mit Zusatz 24h 46h 72h

1. 1,6 lug/mi Ukrain 47,2 43,4 41,2

0,16 luglml Ukrain 43,6 39,2 36,6

0,016 lug/mi Ukrain 39,6 36,7 35,2

PHA 5 luglml 36,6 24,6 20,6

Ohne Stimulator 11,1 9,2 9,0

=========================================================================

2. 1,6 lugl ml Ukrain 49,9 41,2 37,2

0,16 lug/mi Ukrain 43,2 40,3 33,2

0,016 /ug/ml Ukrain 38,6 36,2 26,8

PHA 5 /ug/ml 31,2 28,0 21,2

Ohne Stimulator 18,4 14,1 6,4

======:==::=================:==:=:=========:=======:=====================

3. 1,6 lug/mi Ukrain 19,1 18,8 16,2

0,16 /ug/ml Ukrain 19,5 18,2 15,3

0,016 /ug/ml Ukrain 14,2 15,3 13,2

PHA S /ug/ml 33,1 28,2 14,1

Ohne Stimulator 10,7 9,3 15,3

==========================��=============================================

4. 1,6 lug/mi Ukrain 43,9 42,8 39,4

0,16 /ug/ml Ukrain 41,2 40,6 41,2

0,016 lug/mi Ukrain 33,6 32,1 :n,2

PHA 5 /ug/ml 40,2 33,6 28,3

Ohne Stimulator 13,6 12,3 10,8

=======:=====::=:===============================================:========

5. 1,6 /ug/ml Ukrain 53,3 51,5 47,8

0,16 /ug/ml Ukrain 48,6 43,6 41,0

0,016 lug/mi Ukrain 37,2 37,8 36,2

PHA 5 /ug/ml 36,4 .28,5 25,4

Ohne Stimulator 15,3 14,4 12,8

=================================:=::===========:================::===:::

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Tabelle IV

Prozente der transformierten menschlichen Lymphozyten

Nr. Kultur-Medium Bebrütungszeit

mit Zusatz 24h 4Bh 72h

6. 1,6 lug/mi Ukrain 55,5 53,4 5 1,5

0 , 16 luglml Ukrain 5 1,2 4 9, 1 47, :>

0,0 16 /ug/ml Ukrain 43,2 36,2 36,0

PHA S /ug/ml 37, 1 36,2 :>4,7

Ohne Stimulator 19,3 18,4 16,5

===========:=============================================================

7. 1,6 luglml Ukrain 48,6 46,8 42,5

0 , 16 lug/mi Ukrain 47,2 45,2 24,3

0,0 16 lug/ml Ukrain 3 9,8 32,0 2 1,2

PHA 5 /ug/ml 30, 1 26,B 19,0

Ohne Stimulator 14,7 1:>, 1 8,5

=========================================================================

8. 1,6 lug/mi Ukrain 52,3 37,4 2 1,8

0, 16 lugl ml Ukrain 48,3 28,3 19,3

0,0 16 lug/mi Ukrain 4 1,2 19,4 17, 4

PHA 5 lug/mi 37,3 19,5 20, 1

Ohne Stimulator 9,0 8,3 8,2

=========================================================================

9. 1,6 /ug/ml Ukrain 47,2 32,8 2 9, 1

0, 16 /ug/ml Ukrain 43,4 :>6,4 34,2

0,0 16 lug/mi Ukrain 38,6 25,0 20,0

PHA 5 /ug/ml 36,6 28,6 2 1,4

Ohne Stimulator 15, 3 1:>, 3 10,7

=========================================================================

10. 1,6 lug/mI Ukrain 48,3 37,4 33,3

0, 16 lug/mi Ukrain 4 :>,4 4 1,2 36,8

0,0 16 lug/mi Ukrain 37, 1 36,2 2 9, 1

PHA 5 lug/mi 30,0 19,4 18,4

Ohne Stimulator 9,3 9,6 5,3

=========================================================================

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---

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A , 8 . C - Statistische Mittelwerte von 9 Patienten Al .82 ,C3 - Werte eines indifferent reagierenden Patiente

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Bebrütungszeit : A - 24 h B - 48 h C - 72 h A,- 24 h

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PROZENTE DER TRANSPHORMIERTEN LYMPHOZYTEN

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1

- 21 -

Diskussion

Es fällt auf, daß sich bei den Lymphozyten der Versuchsperson Nr. 3 keine

deutliche Transformierung durch Ukrain erzielen ließ, während bei allen anderen

Patienten eine höhere Transformationsrate erzielt wurde als mit PHA. Bei Patient

Nr. 3 könnte also unter Umständen ein "in vitra - Äquivalent" zu dem klinischen

Phänomen vorliegen, bei dem einzelne Patienten auf Ukrain überhaupt keine

Reaktion zeigten.

Es ist in diesem Zusammenhang besonders auffällig, daß bei sehr vielen Patienten

nach den ersten Ukrain Injektionen Infektionskrankheiten verschwanden; darunter

waren hartnäckige Mycosen, die vorher auf keine Therapie angesprochen hatten,

Fälle von chronischer Bronchitits und Halsentzündungen unklarer Genese, sowie

andere, nach Ansicht der behandelnden Ärzte, sowohl viral wie auch bakterielle

Erkrankungen. Anscheinend verursacht das Präparat eine Stimulierung der

natürlichen Killerzellen, deren Funktion die Zerstörung von Tumorzellen und

Virusbefallenen Zellen beziehungsweise Bakterien und Pilzen ist.

In der Folge sollten weitere Versuche abklären, welche Eigenschaften die durch

Ukrain transformierten Zellen haben. Dazu sollten transformierte Zellen isoliert

werden und in Systemen mit viralem, bakteriellem und Tumor-Material getestet

werden.

Dazu sollten als Vergleich PHA-stimulierte Zellen verwendet werden.

Die künftigen klinischen Untersuchungen sollten immer diesen Laborexperimenten

Rechnung tragen und darum unter besonderer Beachtung der Entwicklung des .

Differentialblutbildes erfolgen. Es empfiehlt sich, diese Tests mit anderen, noch

größeren Dosen des Präparates und unterschiedlichem und mit mehr biologischem

Material ZU wiederholen.

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b

- 22 -

Einige Untersuchungen zur Wirkung von UKRAIN in vivo und in vitra

1. Aufgabenstellung

Ukrain, ein Reaktiansprodukt verschiedener Alkaloide von Chelidonium majus L.,

(Schöllkraut) mit Thio-TEPA, wird hinsichtlich eines möglichen Einsatzes als

Tumorstatikum in der Carcinomtherapie prospektiert. Es sollte nun eine eventuelle

tumorinhibitorische Wirkung am Ehrlich'schen Mäuseascitestumor in vivo getestet

werden. Außerdem sollten etwaige Veränderungen in der Atmung von

Mäuseascitestumorzellen und eines Meerschweinchenleberhomogenates nach

Zugabe von Ukrain in vitra mit Hilfe der Sauerstoffelektrode ermittelt werden.

2. Methodik

2.1. In vivo-Versuch an Mäusen

Kontrolltieren (10 Tiere), den Tieren der Versuchsgrup'pe 1 (5 Tiere) und

denjenigen der Versuchsgruppe 2 (5 Tiere) wurden je 5 0 /ul einer 9 Tage im

Spendertier gewachsenen, frisch abgenommenen Ehrlich'schen Mäuseascites­

tumorsuspension i.p. injiziert. Das Spendertier sowie die am Versuch

beteiligten Tiere entstammten dem Versuchstierzuchtinstitut Himberg

(Swiss Albino/Himberg-Mäuse), der Ascitestumor wurde ursprünglich aus

Mäusen des Krebsforschungsinstitutes überimpft.

Die Kontrollgruppe wurde nicht weiter behandelt. Tiergewichtsverlauf und

Sterberate wurden verfolgt.

Versuchsgruppe 1 wurde unmittelbar nach der Tumorimplantation je 10mg

Ukrain/kg Tiergewicht in den Bauchraum injiziert, gleiche Dosen wurden 3,

6, 10, 13 und 17 Tage danach verabreicht. Tiergewichtsverlauf und

Sterberate wurden verfolgt.

Versuchsgruppe 2 erhielt unmi ttelbar nach der Tumorimplantation je 10mg

Ukrain/kg T .G. s.c., ebenso 3, 6, 10, 13 und 17 Tage danach. Der

Tiergewichtsverlauf und die Sterberate wurden ebenfalls festgehalten.

2.2. In vitro-Versuche

2.2.1. Ehrlich'scher Mäuseascitestumor

Die Gewinnung der Mäuseascitestumorzellen erfolgte nach der von

O.Hornykievics und I.Satke-Eichler (Arzneimittelforschung 6 (1956), 117)

angegebenen Methode aus weiblichen Swiss Albino/Himberg-Mäusen. Als

Puffer für die in vitro-Messungen diente der dort angefÜhrte mit einem pH

von 7,4.

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7

- 23 -

2.2.2. Meerschweinchenleberhomogenat

Ein ca. 270g schweres, männliches Meerschweinchen wurde durch

Nackenschlag getötet, die Leber sofort entnommen und in eiskaltem Ringer­

Phosphat-Puffer klein zerschnitten. Die im Puffer gewaschenen Fragmente

(ohne Gallenblase) wurden in einen Potter-Elvehjem-Homogenisator

eingefüllt und sodann durch einmaliges Auf- und Abbewegen des Stempels

bei 700 UPM homogenisiert. Hierauf wurde das Homogenat bei 4°C 10

Minuten lang mit 500g zentrifugiert, der Überstand dekantiert und das

Sediment mit eiskaltem Puffer leicht aufgeschlämmt. Die so erhaltene

Suspension wurde in den weiteren Versuchsgang eingesetzt.

2.2.3. Messung des 5auerstoffverbrauchs

In die beiden Probengefäße des Biologischen Sauerstoffmonitors, Modell 53

der Firma YSI mit zwei Clerk-Elektroden, wurden je 3ml Puffer - es wurde

derjenige eingesetzt, der auch für die jeweilige Isolation verwendet worden

war - eingefüllt und bei 37"C temperieren gelassen. Sodann wurde in jedes

der Gefäße eine Elektrode eingebracht und ihre Äquilibrierung anhand des

Schreiberverlaufs verfolgt. Nach Gleichgewichtseinstellung und nachdem

beide Elektroden aufeinander abgeglichen worden waren, wurden die Tumor­

oder die Leberzellsuspension zugegeben und die Sauerstoffabnahme in den

Meßgefäßen alternierend beobachtet und vom Schreiber aufgezeichnet.

Sodann wurden in das eine Gefäß 0,2 ml wässerige Ukrain-Lösung (5mg/ml)

und in das andere 0,2ml desto Wasser injiziert und die weitere

Sauerstoffabnahme alternierend gemessen. Durch Umschalten von einer

Elektrode zur anderen war ein sofortiger, direkter Vergleich der Wirkung der

Ukrainzugabe einerseits und der Solvenszugabe andererseits auf den

Sauerstoffverbrauch möglich.

2.2.4. Auswertung der Meßergebnisse

Die prozentuelle Änderung des Sauerstoffverbrauchs wurde mittels einer

eigenentwickelten Methodiv unmittelbar nach Pharmakonzugabe gemessen.

Sie gibt das Ausmaß der Wirkung des Pharmakons wieder. Die numerische

Reproduzierbarkeit dieses Ausmaßes ist allerdings nur im Idealfall der

Linearität der Verhältnisse, unabhängig von Alter, Zustand und Menge der

Zellen gegeben. Bei möglichster Standardisierung der Entnahmebedingungen

und der Zugabemenge ist jedoch sicherlich ein zumindestens

semiquantitativer Vergleich zwischen den einzelnen Versuchsserien möglich.

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b

3. Ergebnisse

3.1. In vivo-Versuch an der Maus

- Z4 -

Die Ergebnisse sind in den nachfolgenden Diagrammen wiedergegeben.

3.Z. In vitro-Messung des Zellsauerstoffverbrauchs

3.Z.1. Ehrlich'sche Ascitestumorzellen

einges.Menge zugegeb. Menge Gesamtvolumen

Zellsuspension Pharmakon Meßflüßigkeit

(Solvens)

(mi) (mt) (mt)

0,05 0,2 3,25

Konz. an Ukrain in der Meßflüssigkeit: 0,31Z5 mg/mi

Zeit nach

Entnahme

(min)

19

19

54

54

90

90

proz.Änderung

d.Oz-Verbrauchs

(%)

Ukrain + 1Z,7

HZO - 8,9

Ukrain + 17,4

HZO - 9,7

Ukrain + 15,4

HZO - 6,4

proz.Änderung

d.Oz-Verbrauchs

bez.auf Ukrain-Konz.

einh. (%.ml. mg-1)

+ 40,6

+ 55,7

+ 49,3

Tumoralter ..

(d)

10

.. Unter dem Tumoralter wird der Zeitraum zwischen der Über impfung einer

Zellsuspension und ihrer Entnahme aus dem tierischen Organismus für

Meßzwecke verstanden.

Äußerst bemerkenswert ist allerdings die Beobachtung, daß etwa 5 Minuten

nach Zugabe von Ukrain nach anfänglichem Anstieg des

Sauerstoffverbrauchs im Gegensatz zur Ascitessuspension im

Parallelgefäß, der nur destilliertes Wasser hinzugefügt worden war, in allen

Fällen eine rasche Abnahme des Verbrauchs an Sauerstoff auftrat.

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- Z5 -

3.Z.Z. Meerschweinchenleberhomogenat

einges.Menge

Suspension

(mI)

0,4

zugegeb. Menge

Pharmakon

(mI)

0,2

Gesamt volumen

Meßflüßigkeit

(mI)

3,6

Konz. an Ukrain in der Meßflüssigkeit: 0,31Z5 mg/ml

Zeit nach

Entnahme

(min)

75

115

150

proz.Änderung

d.Oz-Verbrauchs

(%)

+ 36,6

+ 41,3

+ 58,1

proz.Änderung

d.Oz-Verbrauchs

bez.auf Ukrain-Konz.

einh. (%.ml. mg-I)

+ 117,1

+ 13Z,Z

+ 185,9

Protein­

gehalt d .

Suspension

(mg/mI)

97,5

Die eingesetzte Suspension zeigte nach Zugabe von Ukrain, nach einem

anfänglichen Anstieg des Sauerstoffverbrauchs, nach etwa 5 Minuten ein

Einschwenken in einen Verlauf, der demjenigen ohne Zusatz von Ukrain entsprach.

Ein Absinken des Verbrauchs an Sauerstoff konnte gegenüber der

Kontrollsuspension nicht beobachtet werden. (Abb.6., Abb.7) •

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- 26 -

Zusammenfassung und Diskussion

Ukrain, ein als Tumorstatikum prospektiertes Derivat aus Chelidoniumalkaloiden

mit Thio-TEPA, wurde sowohl in vive in einem Inhibit ionsversuch des Ehrlich'schen

Mäuseascitestumors als auch in vitro durch eine Messung des Sauerstoffverbrauchs

derselben Tumorart als auch in einer hauptsächlich aus Ganzzellen bestehenden

Fraktion eines Meerschweinchenleberhomogenats getestet.

Mäuse, denen der Ascitestumor implantiert worden war, zeigten weder nach

intraperitonealer noch nach subcutaner Verabreichung von Ukrain eine längere

Uberlebensdauer als Implantattiere, die ansonsten nicht behandelt worden waren.

Bei Betrachtung der Tiergewichtsverläufe war bei den Ukrain-behandelten Tieren

eher ein Trend zur erhöhten Gewichtszunahme gegenüber den KontroUtieren zu

beobachten. Die Messung des Sauerstoffverbrauchs einer Ascitestumorsuspension

mittels Sauerstoffelektrode in vitro erbrachte nach Zugabe von Ukrain eine

kurzzeitige Steigerung des Verbrauchs, nachfolgend jedoch ein rasches und

gegenüber einer nicht mit Ukrain versetzten Kontrollsuspension differenziertes

Absinken.

Ein in der Methodik gleich angelegter Versuch mit einer Fraktion eines

Meerschweinchenleberhomogenates ergab einen anfänglichen, im Vergleich zur

Ascitestumorsuspension etwas erhöhten Anstieg des Sauerstoffverbrauchs nach

Ukrainzugabe und ein nachfolgendes Einschwenken in einen Verlauf, der ohne

Pharmakonzusatz zu erwarten gewesen wäre, jedoch kein Absinken der Atmung

gegenüber einer unbehandelten Kontrollsuspension.

Inwieweit jedoch eine direkte oder indirekte, spezifische Schädigung der malignen

Zelle durch Ukrain gegenüber keiner negativen Beeinflußung der Normalzelle

formuliert werden kann, bleibt weiterführenden Untersuchungen, die einerseits an

der Normalzelle und andererseits der malignen Zelle des gleichen Typs, am besten

auch an Humanzellen, auszuführEn wären, vorbehalten.

Orientierend kann gesagt werden, daß nach Einsatz einer etwa tausendfach

gegenüber einer nach der üblicherweise verabreichten Dosis zu erwartenden

erhöhten Konzentration an Ukrain unmittelbar an der Normalzelle keine

Toxizitätssymptome festzustellen waren.

(Dr. Werner Brüller)

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- 27 -

Ergebnisse über die orientierenden Versuche in vitra und in vi va

Die Versuche in vi va und in vitra ergeben keine deutliche Beeinflussung des

Wachstums von Tumorzellen durch das Präperat Llkrain.

Ergebnisse mit Einzelalkaloiden sind w idersprüchlich und nicht signifikant.

Bemerkenswert ist, daß das Präparat Llkrain eine deutlich geringere Toxizität

aufweist als seine Bestandteile: Thio-TEPA und die enthaltenen Chelidonium majus L.

Alkaloide.

Die entsprechenden Untersuchungen wurden unter anderem am National Cancer

Institute (NC!), USA, Bethesda, Maryland, und am Institut de Cancerologie et

d'Immunogenetique, Villejuif, Frankreich (ICIG), durchgeführt, wofür Prof. Dr.

Georges Mathe und Dr. Matthew Suffness sehr zu danken ist.

Screening im Modell 90 KB nach Eagle

Die KB Zellkultur nach Eagle entstammt einem Karzinom des Nasopharynx (Kultur

auf Eagle's Bassal Medium mit 10% Serum). Im Versuch wurde die effektive Dosis

(ED50) verschiedener Chelidonium majus L.Alkaloide bestimmt, jene Konzentration

der Wirksubstanzen, die das Wachstum der KB-Zellen gegenüber einer unbehandelten

Kontrollgruppe um 50% hemmt. Bei Pflanzenextrakten ist die wirksamste Aktivität

dann gegeben, wenn EDSO weniger als 15 mcg/ml beträgt (4).

Für reine Substanzen sollte EDSO kleiner sein als 1,0 mcg/ml (4). Über die Alkaloide

des Chelidonium majus L. und verwandter Pflanzenextrakte gibt es noch keine

vollständigen Untersuchungen. Bisher liegen entsprechend den Daten des NCI

folgende Werte für die ED50 vor:

Protopin (NSC-1l440) zeigt ED50 29,0; 10,0; 28,0; 3,5; 5,6; 6,4 mcg/ml • • Sanguinarin (NSC-35607, 05927) - 3,3; 0,68; 1,1; 1,9; 0,59; 1,3; 1,4. 1,3; 2,8; 2,6

mcg/ml • • Berberin (NSC-005355, 034404) - 1,3; 0,93; 2,4; 1,2; 1000,0; 100,0 mcg/ml • • Coptisin (NSC-1l9754) - 0,82 mcg/ml • • Chelidimerin - kleiner als 1,5 mcg/ml. (3).

Chelidonin (NSC-406034) - 1,0; 2,3; 1,0; 0,21; 0,21 mcg/ml • • Ethanol-Wasser (1:1) Extrakt aus Chelidonium majus L. - 9,8; 6,4; 21,0; 0,11 mcg/ml.

(3).

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- 28 -

Untersuchungen mit Chelidonin auf Wurzelspitzenzellen von Allium cepa L haben

gezeigt, daß dieses Alkaloid eine teilweise Inaktivierung der mitotischen Spindeln

bewirkt (46a).

Präperat t.Jkrain (NSC-B238865):

Hier lag die EDSO bei 4,1 mcg/ ml (Zellstamm KB).

In vivo:

In vive zeigt Pro top in (NSC-1l440) keine Aktivität, Coptisin und Chelidimerin wurden

meines Wissens in vive noch nicht durchgetestet.

Sanguinarin (NSC-35607, 059270) - schwache Wirkung beim Sarkom 180 (1,88 mg(kg

KGW)., negativ in anderen Tumormodellen.

Berberin (NSC-005355,034404) - sehr schwache Wirkung im P388 Leukämiesystem (10

mg!kg KGW), keine Wirkung in anderen Systemen.

Chelidonin (NSC-406043) - in hoher Dosierung (l50mg/kg KGW) zeitigt es geringe

Wirkung am Tumormodell 1210 Leukämie. Chelidonium majus L. - Pflanzenextrakte

(NSC-B099848, 8602390, B6077 15, 8625 104, B6332 18, 8652 125, 8652390, 8662390)

zeitigen nur in höheren Dosen (ab 500mg/kg KGW) geringe und nicht reproduzierbare

Wirkung.

Die Summe der Alkaloide von Chelidonium majus L. ruft ebenfalls keine oder eine

schwache und nicht reproduzierbare Wirkung hervor.

Thio-TEPA in einer Dosis von Img/kg KGW i.p. übt eine starke Wirkung auf Leukämie

1210 aus und ist toxisch. Präparat t.Jkrain (NSC-B238865) wurde beim

Leukämiesystem P388 ab dem Tage der Tumorimplatation in Intervallen von 72

Stunden injiziert; 6 Mäuse pro Versuchsgruppe mit jeweils verschiedener Dosierung.

Gegenüber der Kontrollgruppe lag die Lebensdauer bei 12,5 mg Ukrain pro kg

Körpergewicht bei 105%, bei 25 mg/kg KGW bei 96%, bei 50 mg/kg KGW bei 104%

und bei 100 mg/kg KGW bei 97%. Es wurde keine Toxizität beobachtet (NC!).

Dieser Versuch wurde in Frankreich (ICIG) wiederholt. Bei 125 mg/kg KGW lag die

Lebensdauer der behandelten Tiere gegenüber der Kontrollgruppe bei 116%. 250

mg/kg KGW wirkten toxisch.

Nachzutragen wäre noch, daß

Verhältnis der Lebensdauer

die Wirksamkeit erst dann gegeben ist, wenn das

der behandelten Tiere zur Lebensdauer der

Kontrollgruppe, multipliziert mit 100 (t/C), größer als 125% ist. Liegt das Verhältnis

unter 85%, so wirkt die Substanz toxisch. Beim Mamma-Tumormodell bei Mäusen

(NCI, CDJ2) sind 62,5 mg/kg KGW und 125 mg/kg KGW nicht wirksam (T /C - bei

103%) und nicht toxisch, bei 250 mg/kg KGW sind 6 von 10 Tieren gestorben, bei 500

mg/kg KGW sind 9 von 10 Tieren gestorben. Diese Dosen erwiesen sich als toxisch.

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- 29 -

Um den Wirkungsmechanismus von Ukrain aufzuklären, hat man folgenden

Mäuseversuch durchgeführt:

Zwei Mäuse, ca. 3 Monate alt, weiblich, MCA induziertes Sarkom im linken

Wadenmuskel (ca. 3 Wochen alt).

Das Präparat Ukrain wurde im Abstand von 72 Stunden in steigender Dosierung von

20mg/kg KGW bis 100mgjkg KGW, 21 Tage lang injiziert.

Erste Maus: 5 Injektionen rund um den Tumor;

Zweite Maus: Injektionen in den Tumor auf 4 Dosen verteilt.

Am Beginn der Behandlung war das Gewicht der Mäuse. ca. 24 g, am Ende der

Behandlung betrug es ca. 35 g ••

21 Tage nach dem Beginn der Behandlung wurden die Mäuse getötet - Tumor: kaum

nekrotisch, in beiden Fällen und auch keine Beeinflussung am Tumorwachstum.

Dieser Versuch wurde deshalb durchgeführt, weil in der Humanmedizin beim

Patienten eine Wirkung beobachtet werden konnte, wenn sich das Mittel um den

Tumor akkumuliert hatte.

Weil einige Patienten während der Behandlung über Depressionen klagten, hat man

orientierende Versuche mit Ratten gemacht, um zu erklären, ob das Präparat Ukrain

das zentrale Nervensystem beeinflußt. Die Tierversuche sind im folgenden angeführt:

A: Orientierende Versuche an Ratten (männlich, 200 - :>00 g) mit Präparat Ukrain

(10 mg/mI).

Al. Intraperitoneale Injektion (Originallösung lD-fach konzentriert)

60mg/kg führen ( nach ca. 10-15 min) zu herabgesetzter lokomotorischer

Aktivität, schnappender Atmung. Nach 60 min ist das Verhalten des Tieres

wieder unauffällig.

300 mg/kg führen innerhalb von 30 min zuerst zu Schnappatmung, Flazidität der

Extremitäten, Herabsetzung der Mobilität; schließlich erfolgt der Tod, offenbar

durch Atemlähmung.

450 mg/kg führen innerhalb von 20 - 30 min zu extremer Schnappatmung und

Tod (Atemlähmung?).

AI!. Intracisternale Injektion von 0,5 mg ( in 5 jul Menge)

Nach 5 min: Verlust der Stellreflexe, Steifigkeit der Extremitäten, enge

Augenspalten.

Nach 20 min: Auftreten von spontanen, sehr intensiven "Rollkrämpfen", die

auch durch Lärm auslösbar sind.

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b

- 30 -

Nach 40 min: Abklingen der Krämpfe, das Tier bietet ein schlafähnliches,

"seditiertes" Verhalten.

Nach 180 min: Praktisch normales Verhalten; etwas übererregbar auf Lärm;

''Buckelstellung''.

Um zu erforschen, ob sich das Präperat Ukrain auf das zentrale Nervensystem

anders auswirkt als die Ausgangsstoffe, wurden diesselben Untersuchungen auch

mit den Ausgangsstoffen durchgeführt.

B.: Orientierende Versuche mit einem Gemisch vorwiegend quaternärer Alkaloide

("Substanz'') aus Chelidonium majus L.

BI: Intraperitoneale Injektion (Lösung: 150mg "Substanz"fmI).

150mgfkg führen in 10-20 min zu starker Hypoaktivität (Akinese) bis zu

"Katalepsie", nach 30 min ist der Zustand unverändert plus sporadischen kurzen

klonischen Zuckungen der Pfoten und Spreitzstellung der Extremitäten. Nach

IBO min ist das Tier noch immer völlig apathisch (in einem anderen Versuch mit

neuer Lösung der offenbar sehr uneinheitlichen "Substanz" führen 150 mg/kg i.p.

bei allen (6) Ratten zu nahezu sofortigen Tod unter starken Krämpfen).

50 mg/kg führen zu nur sporadischen krampfartigen Zuckungen ohne Zeichen

von "Katalepsie" und nur zu sehr schwacher Akinese.

BIl: Intracisternale Injektion

250 lug (in 5 /u1): sofortiger Tod durch Atemlähmung.

50 lug (in 5/u1): kein auffällig verändertes Verhalten.

100 lug (in 10 /ul): nach 5 min treten sehr heftige Rollkrämpfe auf, die von

Perioden von völliger Inaktivität unterbrochen werden. In etwas gemilderter

Intensität halten die Krämpfe bis zum Tod der Ratte, 70 min nach der Injektion,

an.

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BIll: Biochemische Untersuchungen im Gehirn:

Konzentration von Dopamin (DA), 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure (DOPAC),

Serotonin (5.HT) und 5-Hydroxyindolessigsäure (5-HIAA) im Corpus atriatum

Kontrollgruppe (n) "Substanz" 50 mg/kg i.p. (n)

DA 16 , 70 ( 1 5 , 7-17 , 9 ) ( 3 ) 15 , 8 04 , 8-16 ,4) (3 )

DOPAC 1 , 16 ( 1 , 03-1 , 25 ) ( 6 ) 1 , 64 0 , 48-1 , 83 ) (2 )

5-HT 0 , 56 ( 0 , 48-0 , 63 ) ( 3 ) 0 , 70 ( 0 , 68-0, 75) ( 3 )

5-HIAA 0 , 67 ( 0 , 59 -0 , 77 ) ( 3 ) 0 , 63 ( 0 , 62-0, 65) ( 3 )

(n) = Anzahl der Ratten

Konzentration in ng/mg Feuchtgewicht

Die Wirkung von Thio-TEPA auf das zentrale Nervensystem hat man nicht untersucht,

da es als starkes Zellgift bekannt ist. Diese Versuche haben bewiesen,

daß das Präperat Ukrain ganz andere biologische Wirkungen besitzt als seine

Ausgangsprodukte und viel weniger toxisch ist.

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Orientierende Versuche an Ratten (männlich, 300-330 g, Spraque Dawley, Stamm

OF A, SO, Himberg).

Intraperitoneale Injektionen

1. UKRAIN (5mg in 0,5ml, n=1)

Das Tier ist etwa eine Stunde lang übererregt und leicht SChreckhaft, nach 2

Stunden ist das Verhalten unauffällig.

2. Gemisch vorwiegend quarternärer Alkaloide (5mg in 0,5ml, n=1)

Das Tier zeigt über die gesamte Versuchsdauer von 2 Stunden ein

schlafähnliches, sediertes Verhalten.

3. Gesamtalkaloide (Smg in O,Sml, n=1)

Das Tier zeigt 10 min p.l. starke Hypoaktivität (Akinese), nach einer Stunde ist

das Verhalten unauffällig.

Intracisternale Injektionen unter leichter Äthernarkose

1. UKRAIN (100/u� in IO/ul, n=3)

Die Tiere sind über eine Stunde hinweg überaktiv , schreckhaft, gehen

rückwärts (Krebsgang).

2. Gemisch vorwiegend quarternärer Alkaloide (IOO/ug in 10/ul, n=3)

Tiere sind übererregt, SChreckhaft, gehen nach haben sich auch nach

2 Stunden noch nicht beruhigt.

3 . Gesamtalkalide (lOO/ug in IO/ul, n=3)

Die Tiere sind hypoaktiv, akinetisch, über die gesamte Versuchsdauer

von 2 Stunden hinweg

Auffallend ist, daß eine Dosis von 100 lug in einem früheren Versuch mit einem

Gemisch vorwiegend quarternärer Alkaloide zu starken Rollkrämpfen nach der i.c.

Applikation führte. Es erscheint demnach, daß das Ausgangsprodukt nicht einheitlich

zusammengesetzt ist.

Unilaterale Injektionen in den amygdaloiden Komplex (nucleus amygdaloideus

medialis) bei männlichen Ratten (300-330 g) in Nembutal-Narkose (33,3 mg kg - 1

i.p.). 1. UKRAIN (iO/ug in 1/u1, n=3) 5 Stunden und 1 Tag p.i. ist das Verhalten

unauffällig. Nach einem Tag wurden die Amine und Metabolite im Nucleus caudatus

und dem amygdaloiden Komplex mit p iriformem Cortex bestimmt:

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- 33 -n. caudatus:

DA DC DC!DA HVA HVA!DA 5-HT 5-HIAA 5-HIAA/5-HT

15,21 1,37 0,08 0,88 0,05 0,65 0,64 0,93 ipsilateral

0,62 0,13 0,01 0,09 0,01 0,07 0,06 0,04 S.E.M.

16,12 1,45 0,08 1,19 0,05 0,72 0,67 0,87 kontralateral

0,65 0,06 ° 0,25 ° 0,15 0,11 . 0,033 S.E.M.

keine statistisch signifikanten Veränderungen zwischen der ipsilat. und kontralat. Seite

Am�gdala und �iriformer Cortex

5-HT 5-HIAA 5-HIAA/5-HT

1,13 0,55 0,45 ipsilateral

0,05 0,03 0,01 S.E.M.

1,29 0,53 0,37 kontralateral

0,09 0,03 0,01 S.E.M.

2. Gemisch vorwiegend quarternärer Alkaloide (lO/ug in l/ul, n=3)

5 Stunden und 1 Tag p.i. ist das Verhalten der Tiere unauffällig.

Amine nach einem Tag:

n.caudatus:

DA DC DC!DA HVA HVA/DA 5-HT

15,37 1,59 0,09 0,94 0,05 0,57

1,18 0,04 0,01 0,09 0 0,05

16,66 1,81 0,10 1,14 0,06 0,69

1,55 0,07 0,01 0,09 ° 0,04

Am�gdala und eiriformer Cortex

5-HT 5-HIAA 5-HIAA/5-HT

1,16 0,74 0,58 ipsilateral

0,04 0,03 0,02 S.E.M.

1,27 0,59 0,43 kontralateral

0,08 0,06 0,01 S.E.M.

5-HIAA 5-HIAA/5-HT

0,65 1,06 ipsilateral

0,04 0,05 S.E.M.

0,71 0,96 kontralateral

0,03 0,03 S.E.M.

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Gesamtalkaloide (10/ug in l/ul, n=3) 5 Stunden und 1 Tag p.i. ist das Verhalten der Tier

unauffällig.

Amine nach einem Tag:

n. caudatus:

DA DC DC/DA HVA

15,31 1,59 0,09 1,0

0,76 0,10 0,01 0,06

17,73 1,89 0,10 1,24

1,13 0,07 0,01 0,01

Am)::gdala und eiriformer Cortex

5-HT

0,97

0,05

1,05

0,04

5-HIAA

0,60

0,09

0,54

0,04

5-HIAA/5-HT

0,56 ipsilateral

0,07 S.E.M.

0,47 kontralateral

0,03 S.E.M.

HVA/DA 5-HT 5-HIAA . 5-HIAA/5-HT

0,05 0,70 0,77 1,05ipsilateral

0,01 0,08 · 0,03 0,10 S.E.M.

0,06 0,79 0,79 O,92kontralateral

0,01 0,04 0,04 0,05 S.E.M.

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Tierarzt

Dr.Helmut Forcher

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Krankheitsbericht (Zusammenfassung)

Großpudel, Rüde, "Jason", geworfen am 16.3.1978, Diagnose: Osteosarkom.

1.Operation: 29.Juli 1981. Tumor stark mit dem Knochen verwachsen, Unterkiefer­

teilresektion. Der Tumor beginnt postoperativ schnell wieder zu wachsen, die

Wundheilung setzt zögernd ein.

l.Kur mit Ukrain: 1l.ll.1981 - 4.12.1981

Behandlungsfreier Intervall vom 6.12.1981 - 15.1.1982. Der Tumor hat

sich in der Zwischenzeit um das Dreifache vergrößert, scheint

inoperabel (sofortige Streuung, Metastasenbildung zu befürchten).

2.Kur mit Ukrain: 15.1.1982 - 4.2.1982

2.0peration:4.Februar 1982. Tumor läßt sich leicht herausschälen (Elektro tom), der

Unterkiefer wird nicht weiter teilreseziert. Sehr guter postoperativer Heilungsverlauf.

Nachbehandlung mit Ukrain: ll.2.1982 - 4.3.1982

Behandlungsergebnisse:

Bei jeder Injektion war nach 5-15 Minuten eine Fluoreszenz im Bereich der Geschwulst

gut erkennbar. Nach etwa der 3. Injektion, war eine deutliche reaktive Entzündung des

Geschwulstbereiches festzustellen. Sowohl nach i.v. - wie auch nach i.m. Injektionen,

zeigte sich das Tumorgebiet stark aufgequollen. Die Schwellungen bUdeten sich jeweils

im Laufe einer 3/4 Stunde zurück.

Der Tumor wurde während der zweiten Behandlungsperiode mit Ukrain insofern

operabel, als er in der Konsistenz mürber wurde und es den Anschein hatte, er hätte

begonnen, sich vom Knochen zu sequestrieren. Nach lokaler Applikation von U<rain war eine entzündliche Reaktion und Schwellung festzustellen, die sich als besonders

stark und anhaltend erwiesen hat ( 7 Tage, also noch am Tag der 2. Operation). Diese

Applikationsform hat sich als ungünstig erwiesen.

Im Gegensatz zum Heilungsverlauf nach der 1.0peration, war die Heilungstendenz

nach der 2.0peration überraschend gut, ohne sonst zu erwartende überschiessende

Zubildungen. Der Wundbereich zeigt sich glatt ausgranuliert (4 Wochen nach der

2.0peration).

Wien, 1982-03-04

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� 36 -

Osteosarkombehandlung bei einem Hund (Großpudelrüde) mit dem

Versuchspräparat U<rain:

Großpudeirüde, geworfen am 16.3.1978.

Im Juli 1981 zeigte sich eine Geschwulstbildung am rechten Unterkieferast, die sich rasch

vergrösserte.

Am. 29.7.1981 wurde ein ca. 3cm langes, T-förmiges, auf dem Kieferknochen aufsitzendes

Gewächs mittels Elektrotom entfernt; die Geschwulst wurde aber pathologisch nicht

untersucht. Die Wunde blutete stark, die Wundheilung setzte zögernd ein. In der Folge

begann die Geschwulst wieder nachzuwachsen und es wurde eine Behandlung mit Ukrain eingeleitet.

Oie erste Kur begann am 11.11.1981 und endete am 4.12.1981, die Behandlung erfolgte

nach folgendem Dosierungsschema: (i.v.)

1. - 3. Injektion:

4. Injektion:

5. - 7 . Injektion:

B. - 9. Injektion:

2,5mg

5,Omg

10,Omg

20,Omg

Reaktion nach der Injektion:

Bei jeder Injektion zeigte sich nach 5-15 Minuten eine deutliche Fluoreszenz i m Bereich

der Geschwulst. Etwa nach der 3. Injektion war eine

Geschwulstbereiches festzustellen. Nach den

deutliche reaktive Entzündung des

Injektionen zeigte sich das

Tumorwachsgebiet stark aufgequollen. Im Laufe einer dreiviertel Stunde senkte sich das

Aufgequollene. Bisher keine weiteren Veränderungen feststellbar.

Vom 4.12.1981 bis 15.1.1982 Behandlungspause.

Schon nach den ersten Wochen begann die Geschwulst stark zu wachsen; während der

gesamten Behandlungspause etwa auf die dreifache Grösse und erstreckte sich nun über

die gesamte rechte Unterkieferhälfte, wobei sie im ursprünglichen Bereich halbkugelig

hervortrat und fest mit dem Kiefer verbunden war, was eine zweite Operation unmöglich

erscheinen ließ, außerdem war eine sofortige Streuung, also Metastasenbildung, zu

befürchten.

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- 37 -

Erst bei der zweiten Kur wurde die bei Hunden übliche, siebenfache Dosierung

angewendet:

1. Injektion: 37,5 mg i.v.

2. Injektion: 50,Omg i.v.

3. Injektion: 75,Omg i.v.

4. Injektion: 1O,Omg i.v.

5. Injektion: 70,0 mg

Das Tumorgebiet tritt kantig hervor.

und subkutan. Der Tumor wirkt kleiner, kompakter.

Das Tumorgebiet wirkt oben schwammig, der Tumor

vergrössert.

hochkonzentriert, in die Schleimhaut der Tumorumgebung,

teilweise auch in den Tumor selbst gespritzt (4-5

Quaddeln).

Zuerst Unruhe, dann sehr starkes Anschwellen des

Tumors. Die Wirkung zeigte sich jedoch nicht so stark, als

nach den vorhergegangenen Injektionen. Die Schwellung

geht während einer 7-tägigen Pause kaum zurück. Der

Tumor und seine Umgebung sind - seit den Quaddeln -

merklich aufgequollen. Die stark entzündliche Reaktion

bestand auch zum Zeitpunkt der Operation (4.2.1982).

Im Laufe dieser zweiten Kur mit Ukrain konnte das Wachstum zwar nicht aufgehalten

werden, aber der Tumor wurde in seiner Konsistenz mürber und schien, in begrenztem

Ausmaß, sich von der knöchernen Unterlage zu lösen.

Aus diesem Grund wurde beschlossen, eine 2. Operation durchzuführen. Am 4.2.1982

wurde, in einer einstündigen Operation, ein Tumor von fast Faustgröße, mittels

Elektrotom abgetragen. Der Tumor war von knorpeliger Beschaffenheit und reichte bis

unter den rechten Unterkieferast. Im Vergleich zur ersten Operation, als der Tumor härter

und mit dem Unterkiefer fest verwachsen war, sodaß Teile des Unterkiefers reseziert

werden mußten, konnte jetzt der Tumor verhältnismäßig gut herausgeschält werden. Das

Operationsgebiet war wenig durchblutet.

Die histologische Untersuchung ergab ein Osteosarkom.

Der postoperative Verlauf war ausgesprochen günstig. Die Wunde konnte nicht plastisch

gedeckt werden, sodaß eine ca. 10 cm lange und 4 cm tiefe Wundtasche zurückblieb. Die

Wunde granulierte in den darauffolgenden Wochen ausgezeichnet, der Heilungsprozess

machte aussergewöhnlich rasche Fortschritte. Der Bedarf an schmerzstillenden

Medikamenten war äusserst gering.

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- 38 -

Beurteilung der Behandlungsergebnisse mit Ukrain:

Im Verlauf der ersten Kur trat regelmäßig nach den Injektionen mit Ukrain

anhaltender, erhöhter Durst auf.

Minuten nach der Injektion konnte eine - auf das Tumorgebiet begrenzte - Fluoreszenz

nachgewiesen werden.

Das Tumorwachstum konnte zwar nicht zum Stillstand, möglicherweise jedoch

verzögert werden. Der Tumor vergrößerte sich während der behandlungsfreien Zeit

(6.12.1981 - 15.1.1982) auf das Dreifache, während er sich in der ersten

Behandlungsperiode (11.11.1981 - 4.12.1981) nur geringfügig vergrößerte.

Während der zweiten Kur, die höher dosiert wurde (bei Hunden ist die sieben fache

Dosis üblich), trat neben den oben beschriebenen Phänomenen eine umschriebene, auf

den Tumorbereich beschränkte, Temperaturerhöhung bis zu 3 Grad auf, die mit

Fieberstreifen objektiviert werden konnte.

Nach den Injektionen schwoll das Gewebe um den Tumor an, der Tumor schien

vergrössert, das Gewebe ödematös durchtränkt. Das könnte, unter der Annahme, daß

es sich unter der Wirkung von Ukrain um eine Aktivierug immunologischer Prozesse

handelt, als lokale Überemp findlichkeit interpretiert werden (überschiessende

Reaktion).

Außerhalb des Tumors bzw. der Fluoreszenz gelegene Punkte, die anfangs ebenfalls

fluoreszierten, taten dies nach einigen Injektionen nicht mehr.

Der Tumor wurde zwar nicht kleiner, aber abgegrenzter und in der Konsistenz mürber,

es schien, als hätte der T umo!' begonnen, sich vom Knochen zu sequestrieren.

Im Gegensatz zum Zustand vor der ersten Operation, als der Tumor fest mit dem

Knochen verwachsen war, was eine zweite Operation unmöglich erscheinen ließ, wurde

jetzt der Tumor - mit großer Wahrscheinlichkeit - durch Ukrain operabel.

Das Anschwellen des Tumors, bzw. die Reaktion, war bei lokaler Applikation, im

Gegensatz zu i.v. - bzw. i.m.-Injektionen, besonders stark und lang anhaltend: Bis 4

Wochen nach der Operation zeigt sich der Wundbereich glatt ausgranuliert und ohne

sonst zu erwartende, überschießende Zubildungen.

Wien, 1982-03-03

Dr.Helmut Forcher

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Orientierende Untersuchungen über die Fluoreszenzerscheinungen

des Präparates Ukrain

Das Präparat Ukrain hat die Eigenschaft, im ultravioletten Licht gelbgrünlich zu

fluoreszieren.

Die Anregungsfrequenzen liegen innerhalb des Frequenzbereiches von 220 bis 490 nm.

Die Spektralbreite der Fluoreszenz erstreckt sich von 410 n m bis 665 nm, das

Maximum liegt bei 550 nm. Diese groBe Spektralbreite erklärt sich dadurch, daß sich

das Präparat aus einer Gruppe verschiedener Alkaloidderivate zusammensetzt. Die

Sichtbarkeitsgrenze der Fluoreszenzerscheinung unter UV 366 n m auf der Platte für

Dünnschichtchromatographie liegt bei einer Verdünnung von 0,000007 mg/mi.

0,0000003 mg pro 1 mm 2 (X).

Diese Eigenschaft behält das Präparat auch im lebenden Körper bei und bei klinischen

Versuchen konnte auch die Verteilung des Präparates Ukrain im Organismus

beobachtet werden.

Einige klinische Beobachtungen:

Fall 1:

Pat. M.B., 64 Jahre, männlich, Diagnose: Adenocarcinom des Rectums mit

ausgedehnter Metastasierung im LWS-Bereich, Os H. sin. und Femur dext.

Es wurden 2 Kuren mit dem Präparat Ukrain nach dem bereits angeführten

Therapieschema durchgeführt. Dosis l40mg und 160 mg.

Verlauf: Besserung des Allgemeinzustandes, geringerer Verbrauch von Analgetica.

Subjektiv besseres Befinden, wellenartig an- und abschwellendes Wärmegefühl im

Tumorbereich.

Fluoreszenzfaktor: 6 Tage nach Beendigung der 2. Kur deutlich abgegrenzte

Fluoreszenz im Hautareal über dem Tumor und dessen Umgebung. Dazu noch

Fluoreszenz in einem abgegrenzten klinisch Tumor-freien Hautareal.

Diese Stellen sind identisch mit den als wärmer empfundenen Bereichen. Die gröBere

lokale Wärmeentwicklung ist durch Fieberstreifen objektivierbar. 8 Tage später ist

d ie Fluoreszenz deutlich weniger intensiv. Unregelmäßig fleckiges Muster (XI).

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Fall 2:

Pat. R.N., 66 Jahre, männlich, Diagnose: Bronchus-Ca li. Ober lappen. Histologisch:

Großzelliges, infiltratives N. bronchi. Ikterus, Lebermetastasen.

Dreimalige diagnostische Applikation von Ukrain. Gesamtmenge 130mg. Starke

Fluoreszenz von Handtellergröße über dem Xiphoid. Fragliche Fluoreszenz über der

linken Thoraxwand.

Eine Woche später: keine Fluoreszenz nachweisbar.

Fall 3:

Pat. M.L., 72 Jahre, weiblich, Diagnose: Pankreascarcinom, zahlreiche

Lebermetastasen.

Operation: Probatoria und P.E. aus einer Lebermetastase.

Histologisch: Metastase eines polymorphzelligen, zum Teil schleimbildenden

Adenocarcinoms. Ständige Schmerzen und starker Alkaloidverbrauch, Epidural­

Katheter, Instillation v. Carbostesin, Splanchnicusblockade. Ultraschall:

Lebermetastasen, großes Pankreas-Ca. Eine Kur mit Ukrain, unterbrochen durch

Placebogabe.

Verlauf: subjektiv und objektiv keine Besserung.

Palpatorisch: Verkleinerung des li. Leberlappens von 5 auf 3 Querfinger unter dem

Rippenbogen. Metastasen anscheinend weicher. Nach den Injektionen von Ukrain stiegen die Leukocyten auf 13000 an. Fluoreszenz: wenige Tage nach Therapiebeginn

medial der Op. Wunde einmalig 30 mm große Fluoreszenz, später nicht

reproduzierbar.

Fall 4:

Pat. S.O.: 75 Jahre, weiblich, Diagnose: Status post. ablatio mammae. Pleuraergüsse,

Rippen- und Wirbelmetastasen. Starke Schmerzen. Exulceriertes Lokalrezidiv.

Kur mit Ukrain. Verlauf: kein meßbares Ergebnis, nur Leukocyten-Werte erhöht (etwa 11000),

Lokalrezidiv langsam fortschreitend. Nach Abbruch der Kur geringerer Bedarf an

Analgetika. Keine Fluoreszenz. Trotz Einzeldosen bis 40 mg keine subjektiven

Wahrnehmungen.

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Fall 5:

Pat. R.M., 73 Jahre, weiblich, Diagnose: inoperables Magencarcinom.

Operation: Probatoria und partielle Netzresektion. Am Vorabend der Operation 2 mal

20 mg Ukrain i. v • •

Histologisch: Ausgedehnte Lymphhangiosis carcinomatosa des großen Netzes bei

Adenocarcinom des Magens.

Fluoreszenzfaktor: starke Fluoreszenz des resez. Netzteiles (XVIII).

N.B.: Keine Fluoreszenz des gr-oßen Netzes bei gesunden Pat.

Knoten in der Mamma (cystische Mastopathie)

fluoresziert nach Ukrain nicht.

Fall 6:

Pat. E.K., 49 Jahre, weiblich, Diagnose: Adenocarcinom des Magens.

Operation: Totale Gastroektomie. Histologisch: Carcinom auf Magen beschränkt,

keine Lymphknotenmetastasen, keine Lymphangiosis carcinomatosa des großen

Netzes. Vor Operation wie in Fall 5: 2 mal 40mg llkrain i.v •• Keine Fluoreszenz des

Tumors und des großen Netzes.

Fall 7:

in vitro:

Operationspräparat, Pat. N.N., 63 Jahre, weiblich, Diagnose: Neoplasma colli II ab.

Histologisch: Plattenepithelcarcinom.

a) Tumorgewebe und normales Gewebe im Vergleich:

.beide Gewebe in isotoner Kochsalzlösung. Zunächst keine Fluoreszenz. Nach

Zusatz von einigen Tropfen Ukrain (in die Lösung + Schütteln): Normales

Gewebe und Kochsalzlösung fluoreszieren, Tumorgewebe fluoresziert nicht,

Salzläsung und Umgebung fluoreszieren scheinbar gleich stark wie beim

Normalgewebe. (XX)

b) Tumorgewebe und normales Gewebe im Vergleich - auf Objektträger: direktes

Betropfen mit Ukrain. Gesundes Gewebe fluoresziert, heruntergelaufene

Tropfen fluoreszieren. Tumorgewebe fluoresziert nicht, heruntergelaufene

Tropfen fluoreszieren (XXI).

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b

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Fall 8:

Pat. S.N., 64 Jahre, weiblich, Diagnose: Neoplasma linke Brust.

Histologisch: teils adenomatöses, teils solides, wenig differenziertes Carcinom.

Operation: Ablatio mammae, Axillarausräumung. An drei Tagen insgesamt 35mg

Ukrain, in drei Injektionen i.m • • Leukozyten am 1. Tag: 4100, am 3. Tag 7800. Keine

Fluoreszenz im Tumorbereich.

Fluoreszenzmikroskopie: Tumorgewebe fluoresziert nicht. Nativpräparat mit Ukrain betropft: Fluoreszenz des Präparates ist deutlich und bleibt unverändert. Keine

Resorption durch den Tumor.

Fall 9:

Pat. W.S., 26 Jahre, männlich, Diagnose: Narbenkeloid (über dem Xyphoid).

0,5 mg Ukrain in 1 ml 0,9%ig Natrium chloratum physiolog. subkutan 50 cm vom

Keloid entfernt (Nabelbereich), etwa eine Minute nach der Injektion starke

Fluoreszenz des Keloids, hält 2 Tage an.

Anm.: der Patient konnte mit 12 Jahren Warzen mit Schöllkrautsaft beseitigen.

Fall 10:

Pat. N.U., 58 Jahre, weiblich, Diagnose: Mammacarcinom. Carcinosis pleurae,

multiple Knochenmetastasen. Zustand nach rezidivierenden Pleuraergüssen,

Z ytosta tika -Instillat ion.

2,5 mg Ukrain Injektion. Nach kurzer Zeit Fluoreszenz deutlich beim Drain (4 RFI

unter OP Narbe) von Pleuraerguß • . Leichte Fluoreszenz im Bereich der Mamma­

Amputationsnarbe.

Klinik der Behandlung:

1972 Mammaamputation. 1979 Dez. Pleurametastasen, Knochenmetastasen. Nolvadex

ohne Erfolg, CMS-Chemotherapie, Mutageninsstillation bis Okt. 1980 partielle

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b

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Remission, dann massiver Pleura-Erguss, dann Ukrain-Behandlung.

vor Therapie: nach Ukrain-Therapie:

BSG 25/40 BSG 71/105

BB leichte Anämie

Alkalische Phosphatase 117

BB im Normbereich

Alkalische Phosphatase 187

subjektiv besser, kein Husten mehr. Müdigkeit.

Knochenbefund unverändert.

Wie aus vorliegenden Untersuchungen deutlich wird, handelt es sich hier um einen

anderen Akkumulierungsvorgang als bei den Tetrazyklin-Antibiotika. Diese bilden mit

zweiwertigen Kationen, insbesondere mit Calcium, Chelatkomplexe, die

verhältnismäßig schwer löslich und sehr beständig sind, und werden in nekrotischen

Tumorteilen gespeichert (54).

Ukrain hingegen akkumuliert sich an der Grenze von gesundem zu malignen Gewebe.

Mein Dank für die Ermöglichung dieser Fluoreszenzbeobachtungen an Patienten gilt:

Herrn Univ. Prof. Dr. P.H.Spängler

Sanatorium Hera, Wien

Herrn Univ. Prof. Dr. E.Gitsch,

Herrn Dr. H.Salzer

I. Universitäts-Frauenklinik, Wien

Herrn Univ. Prof. Dr. F.Judmaier

Herrn Ass. Dr. Manfrede

Landeskrankenhaus Klagenfurt

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Ergebnisse über Fluoreszenzbeobachtungen bei

Tierversuchen mit dem Präparat UKRAIN

Die nächsten Tierversuche wurden unternommen, um die Verbreitung und die

Akkumulierung des Präparates UKRAIN im lebenden Organismus zu erforschen. Ein

weiterer Grund für die Untersuchung lag darin, ein Modell für die Wirkungsweise des

Präparates UKRAIN zu finden.

Fall 1:

Maus, ca. � Monate alt, weiblich (36 g).

MCA-induziertes Sarkom im linken Fuß, ca. 3 Wochen alt; Z,5mg Ukrain in 1 ml HZO;

0,5 ml dieser Präparatkonzentraiton S.c. Applikation im Nacken, getötet nach 20 min.

Injektionsstelle leuchtet stärker als die Umgebung. Tumor selbst leuchtet nicht, nur

nach Betropfung mit Ukrain unter UV 254 nm. Normales Gewebe leuchtet ebenfalls

nur nach Betropfung mit Präparat Ukrain.

Fall 2:

Maus, ca. 3 Monate alt, weiblich (Z5g).

MCA-induziertes Sarkom im linken Fuß, ca. � Wochen alt; am Z.3.1980. Z,5 mg Ukrain

mit Z,5 ml HZO verdünnt s.c. Appl., am 5.3.1980 getötet. Schwache Fluoreszenz an

der Injektionsstelle, am Tumor keine; ein (superfizieller) Teil des Halslymphknotens

zeigt dagegen an der Oberfläche starke Fluoreszenz.

Fall 3:

Maus, ca. 3 Monate alt, weiblich (35 g).

MCA-indziertes Sarkom im linken Fuß, ca. 3 Wochen alt, am Z8.1.1981. 0,75 mg

Ukrain i. tu. Appl., am 30.1.81. 2,5 mg Ukrain i.tu. Appl., nach 20 Minuten getötet.

Markante Fluoreszenz nur an der Einstichstelle im Tumor, bei Beleuchtung mit UV

nm, das restliche Tumorgewebe zeigte keine Fluoreszenz.

Fall 4:

Maus, ca. 3 Monate alt, weiblich (24 g).

MCA-induziertes Sarkom im linken Fuß, ca. 3 Wochen alt. Alle 72 Stunden Zl Tage

h indurch wurde das Präparat Ukrain in steigender Oosis (von 9,5 mg bis Z,5 mg) rund

um den Tumor in 5 verschiedene Stellen injiziert. 16 Stunden nach der letzten

Applikation war die Maus tot. Fluoreszenz konnte weder im Tumor noch in der

Umgebung des Tumors beobachtet werden.

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Fall 5:

Maus, ca. :> Monate alt, weiblich (23 g).

MCA-induziertes Sarkom im linken Fuß, ca. 3 Wochen alt. Alle 72 Stunden 21 Tage

hindurch wurde das Präparat Ukrain in steigender Dosis (von 0,5 mg bis 2,5mg) in 4

verschiedenen Stellen des Tumors injiziert. 16 Stunden danach war die Maus tot.

Fluoreszenz konnte weder im Tumor noch in der Umgebung beobachtet werden.

Fall 6:

Maus, ca. :> Monate alt, weiblich (22 g).

Lewis Lung Tumor ca. 5 gramm, im linken Fuß; 2,5mg Präparat Ukrain s.c.

Applikation im Nacken, getötet nach 10 min.. Starke Fluoreszenz an der

Einstichstelle, am und rund um den Tumor keine Fluoreszenz.

Fall 7:

Maus, ca. 3 Monate alt, weiblich (24 g).

Lewsi Lung Tumor 5 Gramm im linken Fuß.

2,5mg Präparat Ukrain s.c. Applikation im Nacken, unverdünnt, nach 5 Tagen getötet.

Nur schwache Fluoreszenz an der Injektionsstelle, am und rund um den Tumor keine

Fluoreszenz.

Fall S:

Maus, ca. 6 Monate alt, weiblich (38 g).

Spontanes Mamma Ca, ca 1 Monat alt.

2,5mg Ukrain gelöst in 1 ml H20; 0,5 ml dieser · Präparatkonzentration s.c.

Applikation im Nacken. Tumor, Tumorumgebung und Normalgewebe fluoreszieren

nicht, die Injektionsstelle dagegen stark (bei UV 254 nm).

Nach der Betropfung mit Ukrain leuchten Tumor- und Normalgewebe (bei UV 254

nm). Bei UV 366 nm leuchten alle Gewebe mit und ohne Präparat Ukrain, mit Ukrain

betropftes Gewebe fluoresziert bei UV 366 nm mehr gelblich als die Umgebung.

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Fall 9:

Maus, ca. 6 Monate alt, weiblich (40g).

Spontanes Mamma Ca, ca. 1 Monat alt. Am 28.2.81: 1,25mg UKrain in 1,25 ml H20

Applikation im Tumor, am 29.1.81: 1,75 mg Ukrain in 1,75 ml H20 Applikation im

Tumor, am 30.1.81 getötet. Keine Fluoreszenz unter UV 254 nm im Tumor, rund um

den Tumor und in den gesamten Organen.

Fall 10:

Maus, ca. 3 Monate alt, männlich (32 g).

Ehrlichtumor im linken Fuß. Tumor ca. 2 Wochen alt.

2 mg Ukrain unverdünnt s.c. Applikation im Nacken, nach 10 Minuten getötet. An der

lnjektionsteHe starke Fluoreszenz (unter UV 254 nm), im Tumor und rund um den

Tumor keine.

FaH 11:

Goldhamster, ca. 4 Monate alt, weiblich (135 g).

Virusinduziertes Sarkom linke Leiste, ca. 4 Wochen alt. 2mg Ukrain unverdünnt s.c.

Applikation im Nacken, nach 10 Minuten getötet. An der InjektionsteIle starke

Fluoreszenz (unter UV 254 nm), am Tumor und in der Umgebung des Tumor keine

Fluoreszenzerscheinungen.

Fall 12:

Maus, 4 Monate alt, weiblich (30g).

Melanom am Rücken, ca. 3 Wochen alt. 2,5 mg UKRAIN in Iml H20 verdünnt, s.c.

Applikation im Nacken, nach 15 Minuten getötet. Fluroreszenz unter UV 254 nm nur

an der Injektionstelle.

FaH l3:

Maus, 3 Monate alt, weiblich (49 g).

Myelom im linken Fuß, ca. 3 Wochen alt. 2,5 mg Ukrsin im 1 ml H20 verdünnt i.v.

appl., nach 5 Minuten getötet, Keine Fluoreszenz (unter UV 254 nm) sm

Tumorgewebe, rund um den Tumor und an anderen Stellen.

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t

- 47 -

Fall 14:

Maus, 3 Monate alt, weiblich (49 g).

Myelom im linken Fuß, ca. :; Wochen alt. 2,5 mg Ukrain in Iml H20 verdünnt,

intraperitoneale Appl., nach 15 Minuten getötet. Keine Fluoreszenz (unter UV 254

nm) am Tumorgewebe, rund u m den Tumor und an anderen Stellen.

Fall 15:

Maus, 3 Monate alt, weiblich (51 g).

Myelom im linken Fuß, ca. :; Wochen alt, 2,5 mg Ukrain in Iml H20 verdünnt; s.c.

Applikation im Nacken, nach 20 Minuten getötet. Nur an der Injektionsstelle

markante Fluoreszenz (unter UV 254 nm).

Bei allen diesen Tierversuchen an Mäusen zeigte sich eine Fluoreszenz (unter UV 254

nm) des Lungengewebes auch ohne Applikation des Präperates Ukrain. Es ist daher

schwer zu beurteilen, ob eine Affinität des Präparates Ukrain zum Lungengewebe

besteht.

Fall 16:

Im Gegensatz zu den oben beschriebenen Fällen handelte es sich hierbei um einen

Spontantumor, der mit Ukrain erfolgreich zu behandeln war, im Gegensatz zu den

experimentellen Tiertumoren, die nicht auf Ukrain ansprachen. Entsprechend waren

auch die Fluoreszenzerscheinungen positiv nachweisbar. Es war jeweils 5-15 Minuten

nach der Injektion eine Fluoreszenz im Geschwulstbereich festzustellen.

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Zusammenfassendes zu den Fluoreszenzerscheinungen:

Ukrain fluoresziert im UV-Bereich; nach lokaler oder intravenöser Injektion zeigte

sich im Randbereich des Tumors eine durch die Fluoreszenz verfolgbare

Akkumulation des Präparates, die etwa die Grenze zum gesunden Gewebe markierte.

Dies erfolgte in vielen Fällen sehr rasch nach der Injektion (Minuten), in einem F a11

14 Tage nach Behandlungsbeginn. Die Zeitdauer, während der die Erscheinungen

nachweisbar waren, schwankte zwischen Minuten und 19 Tagen. Bemerkenswert ist

auch die Tatsache, daß positive Ansprechbarkeit auf die Ukrainbehandlung und

positive Fluoreszenznachweise parallel verliefen. Während bei allen experimentellen

Tiertumoren sowohl Therapie- als auch Fluoreszenzuntersuchungen negativ ausfielen,

war im Falle des spontanen Osteosarkoms des Pudels beides positiv.

Bei Zugabe von verschiedenen Proteinlösungen zu Ukrainlösung in vitra zeigen sich

Veränderungen der Fluoreszenzfarbe. Auch in vivo zeigten die auftretenden

Fluoreszenzen bisweilen Farbabweichungen. In vitro verschwand die Fluoreszenz nach

Zugabe isotoner Kochsalzlösung nach längerer Zeit, was bei Verdünnung mit Wasser

nicht der Fall war. Weitere Untersuchungen sollen folgende Fragen beantworten:

Wie weit kilOn Ukrain durch seine Fluoreszenz diagnostisch genutzt werden, z.B. zur

Markierung der Tumorgrenzen in der Operation oder zum Auffinden von Metastasen.

Radioaktiv markiertes Ukrain könnte durch seine Eigenschaft im Tumorgebiet zu

akkumulieren eventuell szintigrafisch sichtbar gemacht werden. Woher rühren die

individuellen Schwankungen beim Auftreten der Fluoreszenzerscheinungen? Geht das

Verschwinden der Fluoreszenz mit molekularen Veränderungen des Ukrains einher?

Wie läßt sich der hinsichtlich optimaler Oemarkierung günstigeste Oosierungsmodus

ermitteln?

Meine Oankbarkeit für die Ermöglichung der Fluoreszenzbeobachtungen an Tieren

gilt:

Herrn Hiesmayer Walter / Institut für Krebsforschung, Wien.

Herrn Dr. Helmut Forcher, Tierarzt, Wien

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Klinische Ergebnisse

B is jetzt wurden insgesamt mehr als 100 Patienten mit verschiedenen Tumoren mit

dem Präparat Ukrain behandelt. Viele von ihnen befanden sich bereits in einem

äusserst fortgeschrittenen Stadium der Krebserkrankungen bevor mit der llkrain­

Behandlung begonnen wurde, sodaß auch bei allem Optimismus nicht mehr mit einer

vollständigen Heilung gerechnet werden konnte: die meisten in Frankreich, einige in

Jugoslawien, der Schweiz, Polen, USA, Kanada, Australien, Bundesrepublik

Deutschland und Österreich. Bestimmt durch die vielfältigen Schwierigkeiten bei der

klinischen Erforschung neuer Präparate ohne die Unterstützung einer

pharmazeutischen Firma oder Institution, sind das Spektrum der behandelten

Patienten und die klinische Dokumentation naturgemäß sehr uneinheitlich und

lückenhaft; es bietet sich nur ein vorläufiges Bild vom Wert des Präparates. Genauere

klinische Studien sind im Gange, aber derzeit noch nicht abgeschlossen.

Im Laufe der klinischen Erfahrungen zeigte es sich, daß Ukrain das Tumorwachstum

in unterschiedlicher Weise beeinflußt. Unabhängig von der Wirkung auf das

Tumorgeschehen, konnte bei keinem der behandelten Patienten eine zytotoxische

Wirkung von Ukrain im Sinne einer Depression von schnell profilierendem Gewebe wie

Knochenmark, Schleimhäute und Haarfollikel beobachtet werden (Anlage: eine

fortlaufende Laborkontrolle unter der Behandlung mit Präparat Ukrain).

Nach der Ansprechbarkeit des Tumors auf die Behandlung mit Ukrain konnten drei

Gruppen von Patienten unterschieden werden:

Gruppe I:

21 Patienten mit unterschiedlichen Tumoren wie malignes Melanom, Fibrosarkom,

Mamma-Carcinom, Parotis-Zylindrom, Rectum-Carcinom, Tonsillen-Carcinom,

basozelluläres Epithelim, eosinophiles Knochengranulom, Knochen- bzw.

Lymphknotenmetastasen eines unbekannten Primärtumors, sowie chronisch

fibroplastische Mastopathie.

Allen diesen Patienten war gemeinsam, daß einerseits eine deutlich9 Remission von

Tumorgewebe festgestellt werden konnte, wobei sich das Tumorgewebe zum Teil in

der umgekehrten Reihenfolge seiner Entstehung zurückbildete, das heißt, diejenigen

Metastasen, die zuletzt aufgetreten waren, verschwanden als erste. Es kam zunächst

zu einer deutlichen Abgrenzung des Turnorgewebes gegen dessen Umgebung,

anschließend wurde der Tumorknoten langsam kleiner und es kam in einigen Fällen

zur Rückbildung bestehender Lymphödeme bei Abflußbehinderung. Andererseits trat

bei allen diesen Patienten bereits nach der ersten Injektion eine deutliche Wirkung in

Form von subjektiven Sensationen ein wie:

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Nachlassen der Schmerzen, in einem Fall schon 1-2 Stunden nach der Injektion;

Brennen und starkes Wärmegefühl im Tumor, was bei einem Patienten als lokale

Erwärmung nachgewiesen werden konnte (VIII); Spannung und Kribbeln im

Tumorbereich, Hitzewallungen, Tachycardie, leichter Schwindel oder Kopfschmerz,

Abgeschlagenheit, Müdigkeit, vermehrte Urinausscheidung, erhöhter Flüssig­

keitsbedarf, stechende Schmerzen in den Tumorgebieten, starkes Schwitzen,

Übelkeit, Depressionen, Schläfrigkeit, Arbeitsunlust, in manchen Fällen trat am

Beginn der Behandlung vorübergehend Gewichtsverlust auf. Diese Symptome traten

nicht alle gleichzeitig auf, aber bei allen Patienten traten einige davon in

individueller Rhythmik nach jeder Injektion auf, wobei immer nur einige der

genannten Symptome ausgeprägt waren.

Aus den Aufzeichnungen einer Patientin geht eine deutliche Korrelation der

gemessenen Puls-, Blutdruck- und Temperaturwerte mit dem Auftreten der genannten

subjektiven Phänomene hervor

Zur Verdeutlichung der erwähnten Behandlungsergebnisse sollen hier einige

Krankheitsverläufe kurz exemplarisch geschildert werden.

Pat. weiblich, 55 Jahre

Seit zweieinhalb Jahren Fibrosarkom im lateralen Halsdreieck, insgesamt

neunmal daran operiert; die behandelnden Ärzte lehnen weitere Therapie ab.

Daraufhin Ukrain-Kur. Nach Behandlungsdauer von 7 Wochen hat sich ein Teil

des Tumors abgekapselt und wird abgestassen.

Pat. weiblich, 75 Jahre

Tonsillen-Carcinom, das in die Carotis externa eingewachsen ist. Erst nach der

fünften Injektion von Ukrain treten die eingangs erwähnten Symptome auf und

erst zu diesem Zeitpunkt kann man Ukrain mittels Fluoreszenz im

Tumorbereich nachweisen. Im weiteren Verlauf der Behandlung kommt es zur

Absonderung eines viskösen Sekretes und nach 2 Monaten zur Abstoßung eines

abgekapselten Tumors.

Pat. männlich, 6 0 Jahre

Lebermetastasen eines operierten Rectum-Carcinoms, zunehmender Aszites,

starke Schmerzen im Sakralbereich. Nach einer Ukrain-Kur war die Leber

deutlich verkleinert, der inzwischen viermal punktierte Aszites bildete sich

nicht wieder neu und die Schmerzen waren verschwunden .

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• Meßwerte am Abend . 0 Meßwerte am Morgen

T Zeitpunkt der Injektion ,'V subjektive Phänomene

Systoliscr

Diastolis

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Pat. weiblich, 42 Jahre

Seit mehreren Jahren bestehende fibroplastische Mastopathie. Auftreten einer

Schwellung in der rechten Mamma. Zweimalige Punktion derselben ohne

Nachweis maligner Zellen; trotzdem wurde wegen eines hohen Entartungsrisikos

ein Operationstermin zur Entfernung des Tumors vereinbart.

Daraufhin wurde mit der Ukrain-Behandlung begonnen und als sich die Patientin

nach 3 Wochen zur Operation einfand, konnte von derselben Abstand genommen

werden, da sich der Tumor fast vollständig zurückgebildet · hatte. Während der

weiteren Ukrain-Behandlung bildeten sich multiple Verdichtungen in beiden

Mammae sukzessive vollständig zurück:

Pat. T.J., weiblich, 40 Jahre, Diagnose: Malignes Melanom. Histologisch verifiziert.

(1977 wurde bei der Patient in im Onkologischen Institut Warschau ein malignes

Melanom am linken Bein festgestellt und operativ behandelt).

1980 wurde eine Lymphknotenmetastase in der linken Leiste in der Größe von 5 x 5

cm festgestellt und die Patientin daraufhin mit Ukrain behandelt. Sie erhielt im

Laufe von drei Kuren insgesamt 680mg.

Während der ersten Kur traten zeitweise Abgeschlagenheit, Muskelschmerzen und

Unwohlsein und eine 10 Tage anhaltende Vergrößerung der Lymphknotenmetastasen

auf. Nach der zweiten Kur hatte der Lymphknoten nur noch Walnußgröße und nach

der dritten die Größe einer Erbse, er war hart und nur noch schwer zu ertasten. Das

Befinden war gut.

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br

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Gruppe II:

Diese Gruppe war sozusagen eine Zwischengruppe mit 39 Patienten mit

Malignomen wie Mamma-Carcinom, Carcinom der Haut, Colon-Carcinom,

Bronchial-Carcinom, Prostata-Carcinom,

Dsteosarcom, Schilddrüsen-Carcinom,

Abdominaltumor unbekannter Genese.

malignem Melanom, Rectum-Carcinom,

Magen-Carcinom, sowie einem

Hier war die Wirkung des Präparates sehr unterschiedlich. Bei allen diesen

Patienten traten nach längerer Behandlungsdauer die Begleitsymptome wie in

Gruppe I beschrieben auf, jedoch nicht so schnell.

Die Wirkung auf den Tumor war bei diesen Patienten nicht so ausgeprägt, was ,aber

unter anderen auch darauf zurückgeführt werden muß, daß das Krebswachstum zum

Teil schon sehr weit fortgeschritten war. Bei '2 Patienten mit Bronchial-Ca kam es

zu einer kurzzeitigen Remission des Tumors, bei 2 weiteren Patienten zu einem

zeitweiligen Wachstumsstillstand. Bei 4 Patienten mit Mamma-Ca kam es zu einer

Verheilung von Exulzeratioen über Metastasen und bei 8 Patienten zu einem

Rückgang von tumorbedingten Schmerzen, zum Teil bis zur Schmerzfreiheit.

Bei einer Patientin mit einem diffus infiltrierenden Schilddrüsenkarzinom-Rezidiv

veränderte sich der Tumor dergestalt, daß er gegen das gesunde Gewebe gut

abgrenzbar wurde. Bei fast allen diesen Patienten besserte sich der

Allgemeinzustand zum Teil wider Erwarten, auch wenn das Tumorwachstum nicht

aufgehalten werden konnte.

Zur Verdeutlichung der erwähnten Behandlungsergebnisse wird hier ein

Krankheitsverlauf kurz exemplarisch geschildert:

Pat. H.G., weiblich, 63 Jahre, Diagnose: Mammacarcinom li. mit supraclaviculären

Lymphknotenmetastasen und Knochenmetastasen.

Vorhergehende systematische Therapie:

Nolvadex von Juni 1977 bis Jänner 1978;

Polychemotherapie mit Endoxan, Methotreyat, Fluor-Uracil und Predniso!on,

später Kombinationstherapie mit Adriblastin - Endoxan von März 1978 b is April

1979. Elipten (Aminoglutethimid) von April 1979 bis Jänner 1980.

Therapiebeginn mit Ukrain am 29.2.1980.

Befund bei Therapiebeginn: 5 x 5 cm große exulzerierte supracJaviculäre

Metastase.

Subjektives: Druckgefühl im Bereich der Augen sowie Spannungsgefühl H. supraclaviculär. Die Therapie wurde mit 2,5 mg begonnen. Gleich am Anfang

bemerkte die Pat. ein Wärmegefühl im Bereich der H. Körperseite und unter dem

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supraclaviculären Tumor. Dieses Wärmegefühl wiederholte sich nicht mehr. Bereits

nach 6 Spritzen war li. supraclaviculär keine Exulzeration mehr sichtbar, die

Tumorgröße selbst war jedoch unverändert. Das Spannungsgefühl war ebenso

verschwunden wie das seit zwei Jahren bestehende Druckgefühl im Bereich der

Augen. Bei der letzen Kontrolle am 8.4.1980 war die Pat. subjektiv beschwerdefrei.

Sie klagte über mäßigen Gewichtsverlust. Lokalbefund H. supraclaviculär

unverändert. Derzeit keine Exulzeration nachweisbar. Labormäßig (Blutbild, SMA,

Serumcalcium) keine pathologischen Befunde. Es konnten keine gravierenden

Nebenwirkungen festgestellt werden.

Gruppe IIl:

43 Patienten mit unterschiedlichen Malignomen wie Bronchial-Ca; Rectum-Ca,

Thabdomyosarkom, centrablastischers Lymphom, Prostata-Carcinom, myeloische

LeUkämie, Colon-Carcinom, Mamma-Caracinom, Carcinom der Haut, Hil'ntumor,

Dvarial-Carcinom, Corpus-Carcinom, Pankreas-Carcinom, Magen-Carcinom, sowie

einen Abdominaltumor , bei dem wegen des fortgeschrittenen Stadiums eine

Lokalisation des Primärtumores nicht mehr möglich war.

Im Unterschied zur Gruppe I zeigte sich hier weder in Bezug auf das

Tumorgeschehen, noch in Bezug auf die beschriebenen Begleitsymptome, irgendeine

Wirkung von Ukrain. Auch nicht nach längerer Behandlungsdauer und höherer

Dosierung (maximale Gesamtdosierung 1000mg; maximale Einzeldosis 60mg bzw.

80mg).

Zur besseren Verdeutlichung wird aus dieser Gruppe eine repräsentative

Krankengeschichte beigefügt:

Pat. K.G., weiblich, 58 Jahre, Diagnose: Adeno - Solides Dvarialcarcinom; operativ

entfernt.

Vorher durchgeführte systematische Therapie:

Endoxan 1200 mg per Infusionen. Kobaltbestrahlung 4500 rd/g.

Prophylaktische Therapie mit Ukrain. Während der Behandlung zeigten sich

keinerlei Nebenwirkungen oder subjektive Wahrnehmungen wie Schwindel,

Temperaturanstieg, Tachykardie oder Depressionen. Das Allgemeinbefinden und der

Appetit besserten sich. Einen Monat nach Therapiebeginn wurde ein Knoten in der

linken Brust festgestellt, worauf nach einer Woche eine Mastektomie nach Patey

durchgeführtwurde. Die Histologie zeigte ein teilweise nekrotisierendes solides

Karzinom. Die Behandlung mit Llkrain wurde abgebrochen.

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Um einen besseren Überblick über den Verlauf einer Behandlung zu geben, wird hier

etwasausfühlicherdieBehandlungeiner28-jähringenÄrztinmit Mamma-Karzinominder

linken Brust im Frühstadium geschildert, bei der sich der Beobachtungszeitraum auf 4

Jahre erstreckt. Ein Ausschnitt aus ihrem Tagebuch, fortlaufende Laborkontrollen und

eine Graphik ihrer regelmäßig gemessenen Temperatur, R-R- und Pulswerte

ergänzen das Bild.

Beginn der Therapie (1. Kur) 1979. 18 Injektionen mit insgesamt 150mg Ukrain. Beginn mit 2,5mg und langsame gesteigert auf 10mg. Die vergrößerte Brust und ein

Tumorknoten in der Brust werden kleiner, die Schmerzen verschwinden. Nach

Beendingung der ersten Kur kehren die Schmerzen zurück, Bodaß nach 3 Wochen

Pause mit der zweiten Kur begonnen wird. 19 Injektionen, insgesamt 177,5mg

Ukrain. Beginn mit 2,5mg und langsam gesteigert auf 10mg. Die Brust und der

Knoten verkleinern sich weiterhin, die Schmerzen lassen wieder nach.

In der folgenden Pause von 3 Monaten kehren die Schmerzen kurzfristig wieder,

verschwinden aber wieder von selber.

Nach der dritten Kur mit ins�esamt 1BOmg Ukrain, mit Dosen von 2,5mg auf 1Qmg

gesteigert, hat sich die Brust wieder bis zur normalen Größe verkleinert und der

Knoten ist verschwunden. Schmerzen sind in der folgenden Pause von 2 1/2 Jahren

nicht mehr aufgetreten und es konnten an der Brust keinerlei Abnormitäten

festgestellt werden. Trotzdem wurde prophylaktisch eine vierte Kur mit insgesamt

100mg Ukrain in schnell gesteigerten Dosen von 5 bis 25mg durchgeführt. Dabei

zeigten sich weder subjektiv noch objektiv irgendwelche Veränderungen.

Während der ersten Kur treten jeweils 6-8 Stunden nach jeder Injektion folgende

Symptome auf: Müdigkeit, Pulsbeschleunigung auf ca. 96/Min, Schwindel,

Kopfschmerzen, Durst, Wärmesensationen und Kribbeln in der erkrankten Brust,

Konzentrationsstörungen und leichte Depressionen.

Diese Symptome verschwanden in den Pausen zwischen den Kuren und kehrten mit .

jeder Behandlung in immer schwächerer Form wieder und fehlten bei der vierten

Kur völlig. Bereits nach der dritten Kur fühlte sich die Patientin so gesund und

wohl wie vor ihrer Erkrankung.

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Ausschnitt aus dem Tagebuch der Patientin vom Beginn der zweiten Kur an:

(Laborkontrollen jeweils vor Beginn der Therapie mit Ukrain, während und nach

jeder Kur).

H.B.

Psychiater

Tagebuch

Beobachtungen:

22.11.1979 Seit zwei Wochen sind die Schmerzen in der rechten Brust (bis zur

rechten Schulter ausstrahlend) zurückgekommen. Die Temperatur vor

der Injektion war 36,7°C. Blutdruck 105/75, Puls 72/Min.

Der eitrige Ausfluß hält noch an. Die mikroskopischen Untersuchungen

des Eiters vom 12.11. zeigen eine eiweißhaltige Flüssigkeit mit einigen

Zellen. Die letzten Laboruntersuchungen habe ich am 20.11.79

gemacht.

22.11.1979 22Uhr habe ich 2,5mg des Präparats von Novicky genommen.

23.11.1979 Weiterhin leichte Schmerzen in der Brust und Schulter. Mittags bekam

ich sehr schwere Kopfschmerzen und Übelkeit. Ich schlief von 16 bis

18 Uhr. Um 19 Uhr verschwanden die Kopfschmerzen. Temperatur

morgens 37° C, abends auch. Der Puls war jeweils 84/Min, RR 105/75.

In der Nacht habe ich gut geschlafen.

24.11.79

26.11.79

2B.ll.79

29.11.79

Die Schmerzen in der rechten Brust sind weg. Ich fühle mich wohl. Die

Temperatur war in der Früh und abends 36,B o C, Puls 72/Min., RR

HO/BO.

21 Uhr Injektion von 5mg des Präparates von Novicky.

Ich habe gut geschlafen. Von morgens bis mittags bin ich

schläfrig, habe leichtes Schwindelgefühl gehabt sowie verstärkten

Durst. Keine Schmerzen. T 37DC, P B4/Min, RR 1l0/7S.

Verfassung gut, schmerzfrei. T 36°C, P 72/Min, RR 110/BO.

20 Uhr Injektion - 10mg des Präparats Novicky.

In der Nacht habe ich gut geschlafen, von morgens bis etwa 15 Uhr war

ich apathisch, schläfrig, psychisch verringert reaktionsfähig sowie

konzentrationsfähig. Ich hatte Schwindelgeftihle, ausgetrocknete

Mundhöhle, vermehrten Durst. Temperatur morgens und abends 37,5

oc, Puls 96/Min., RR morgens 90/65, abends 100/90. Keine Schmerzen.

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30.11.79

1.12.79

2.12.79

3.12.79

4.12.79

5.12.79

- 56 -

Ich habe gut geschlafen. Durst hat nochmal leicht zugenommen,

ebenso die Schläfrigkeit. Keine Schwindelgefühle mehr und

schmerzfrei. Gute Konzentrationsfähigkeit. Ab 22.11.79 nehme ich

täglich 60.000 Einheiten Vit.A. und 19 Vit.e. In dieser Zeit habe ich

um 2,5kg zugenommen. In dieser Zeit hat sich, glaube ich, mein Durst

ständig erhöht. Vom 21.11.79 bis 25.11.79 - normaler

Menstruationszyklus. Am 30.11.79 habe ich Laboruntersuchungen

gemacht. Temp. früh und abends 36,9 oe, Puls 76/Min, RR 105/75. Seit

3-4 Tagen habe ich leicht verschlechterte Gemütsstimmung.

Ich fühle mich wohl. Schmerzfrei. T morgens und abends 36,8 oe, RR

105/80, Puls 72/min.

22 Uhr Injektion 10mg des Präparates von Novicky.

Geschlafen bis 11 Uhr. Schläfrigkeit; verminderte psychische

Reaktionsbereitschaft, vermehrter Durst bis etwa 17 Uhr. Temp. früh

37,4 oe, abends 37,2oe, RR früh 90/65 und abends 100/aO. Puls früh

und abends 90/min. Etwa um WUhr früh habe ich Wärme und Kribbeln

in der rechten Brust, ca. 30 min. anhaltend empfunden.

Psychisches Befinden wieder etwas besser, ausgetrockneter Mund,

Durstgefühl. Weiter anhaltende Verringerung der psychischen

Beweglichkeit, in den letzten Tagen Zunahme der depressiven

Stimmung, allgemeine Schwäche und Apathie. Temp. früh und abends

37,1 oe, Puls 80/min, RR 100/aO.

Gut geschlafen. Leicht vermehrter Durst und Schläfrigkeit bis Mittag

anhaltend. Keine Schmerzen, geringer Ausfluß aus der Brust hält an.

Temp. morgens und abends 36,8 oe, Puls n/min, RR 110/75.

21 Uhr Injektion von 10mg des Präparates Nowicky.

In der Früh - Schläfrigkeit, Apathie, verminderte

Reaktionsbereitschaft, Lustlosigkeit und Gereiztheit. RR morgens

85/60, Puls 96/min, Temp. ;'7,4 o e. Verstärkter Durst. Ungefähr um 9

Uhr morgens Wärmesensation und Kribbeln in der rechten Brust, Dauer

etwa 45 min. und ziemlich intensiv, in den folgenden 15 min weniger

spürbar. Später Nachmittag: Schläfrigkeit, allgemeine MÜdigkeit,

Vigilanz weiter abnehmend. Temp. abends 37,2 o e, Puls 80/min. RR

100/aO mmHg.

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5 . I X 1 3 . I X 1 9 79

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lu1ck { p ro t h rombin l ro t e in e gesamt 6 , 3 6 . 1 lbumin 4 5 5 5 1 .:. G lo b u l in 6 , 0 8 , 0

2_ G lo b u l i n 10 ,0 9 ,0 - G lo b u l i n 1 5 , 0 1 3 , 5 .:. G lo bu l i n 2<4 , 0 1 '4 , 5

�INBEFUND E : OH a c1d a c i d 1we i s s { - 1 { - l lu cos e

( - ) ( - ) ro b i l i n o g e n S t a n dE. rt eUkozyt e n 1 - 2 iP 1 t h e l ien P l a t' t en n u m e ro u s a k t e r 1 e n n o t n ume ru s P e z i f i s c h e s Gel'l . 1 0 2 1

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9 , 24 8 , 87 8 , 87 9 30 4 6;'; 4 5 1 4 , 42 4 79 1 2 , 0 7 . 3 6 . 1 6 . 6 0 , 0 1 0 . 0 1 0 . 0 1 0 , 62 0 , 7 6 0 , 59 0 , 64 o 0 1 0 , 0 2 0 , 3 6 0 , 2 3 ° 1 34 0 , 35 0 , 00 0 ,00 ° 1° 3 2 , 0 5 :1: . 92 1 . 9 6 1 . 9 2 9 5 8 90 8 6 7 8 7 9 1 38 1 3 5 1 39 1 35

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Veränderungen von Blut und Urin unter der Behandlung mit UKRAlN

Alle bisherigen Behandlungen zeigen, daß es unter UKRAlN zu keinerlei

schädlichen Nebenwirkungen auf Leber, Niere und Blutbildung kam, im Gegensatz

zu zytostatischer Therapie. Der folgende Fall gibt ein erstes Bild der Wirkungen

auf Blut- und Urinparameter und ist deswegen geeignet, weil vor, während und

nach der Behandlung keine Beeinflussung durch andere chemische oder

physikalische Therapien bestand und die Kontrollen sehr lange durchgeführt

wurden. Die Patientin war 28 Jahre alt (Vergleiche nebenstehende Tabelle).

Hämoglobin und Erythrozyten bleiben vor, während und nach der Behandlung

unverändert, das rote Knochenmark scheint also nicht beeinflußt.

Während der Behandlung steigen bisweilen die Werte der Leukozyten. Bei diesem

Fall ist die starke Vermehrung nach der ersten Dosisverdoppelung interessant. Die

Blutprobe erfolgte 12 Stunden nach der Injektion, zu diesem Zeitpunkt waren laut

Tagebuch auch Kribbeln und Wärmegefühl im Tumorbereich spürbar. Die

Lymphozytenzahl sinkt etwas, was mit der Transformation in ' Killerzellen

korrelieren könnte (siehe auch unter Lymphozyten-Transformationstest mit

UKRAIN).

Es erhöhte sich der Kaliumwert, was oft auf Zelluntergänge hinweist, zum Beispiel

Ag-Ak Komplexe, ebenso sind die Transaminasen erhöht. Bekanntlich ist bei

Karzinompatienten Cholesterin und Harnstoff oft erniedrigt. Unter Ukrain hat sich

hier eine Normalisierung dieser Werte gezeigt. Der Krebsprozess belastet oft die

Leber, was in einer VerringerungderPlasmaproteinezumAusdruckkommt.lndiesemF a11

trat eine Normalisierung der Protein-Plasmawerte ein.

Innerhalb der ersten Gruppe wurden 2 Patient innen angefÜhrt, die eine

Dysplasie der Mamma mit einem hohen Entartungsrisiko hatten. Bei diesen

Patientinnen bildeten sich die suspekten Knoten in kurzer Zeit zurück. Es soll

damit an dieser Stelle betont werden, daß auch im Früh- und Vorstadium

von malignen Prozessen Ukrain zur Anwendung kommen sollte, da hier mit einer

völligen Ausheilung gerechnet werden kann. Dies wird insbesonders dadurch

verständlich, daß Ukrain im Unterschied zu den Zytostatika das Immunsystem

nicht schädigt, sondern vermutlich anregt, womit einem weiteren

Fortschreiten des eigentlich pathologischen Prozesses entgegengewirkt wird.

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Obwohl bei einigen der behandelten Patienten sich gute Erfolge abzeichneten,

können diese klinischen Ergebnisse nur sehr vorsichtig gewertet werden und nur

einen vagen Eindruck vom klinischen Wert von lIkrain vermitteln. Eine klare

Aussage kann man nur von einer umfassenden klinischen Studie erwarten, die

aber bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht durchgeführt werden konnte.

Schmerzlindernde Wirkung von lIkrain

Interessante Erscheinungen traten bei einigen Patienten auf, bei denen die

herkömmlichen schmerzstillenden Präparate nur mehr kurzzeitige Wirkung zeitigten.

Nach der Injektion des Präparates lIkrain trat eine Linderung der durch das

Tumorwachstum bedingten Schmerzen auf. Teilweise wurde sogar eine

Schmerzfreiheit beobachtet, sodaS auf Analgetika verzichtet werden konnte. Bei

einigen Patienten war die Schmerzbeeinflussusng derart, dass anstatt der

Oauerschmerzen kurzzeitige, krampfartige Schmerzen in unterschiedlichen

Zeitabständen auftraten, die durch Analgetika schlecht beeinflußbar waren.

Weiter ist noch bemerkenswert, daß in der Tumorregion die Sensibilität immer

erhalten blieb. Der Wirkungsmechanismus scheint daher ein anderer zu sein, als bei

den bisher angewandten, üblichen Analgetika. Das Präparat lIkrain befreit von

tumorbedingten Schmerzen, ohne die allgemeine Sensibilität zu beeinflussen.

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Wirkungsmechanismus

Der Wirkungsmechanismus von Ukrain ist bislang noch fast gänzlich ungeklärt. Einige

Phänomene und Erkenntnisse weisen jedoch auf eine sehr spezifische, auf die

Tumorzelle gerichtete und in ihrer Art neuartige Wirkung hin.

Der Sauerstoffverbrauch der Zelle unter Ukrain steigt an, wobei er bei gesunden<

Zellen nach ;; Minuten zur Norm zurückkehrt, die Zelle also nicht nachhaltig in

ihrem Stoffwechselgeschehen beeinflußt wird. Bei der malignen Zelle normalisiert

sich der anfangs erhöhte OzVerbrauch hingegen nicht, sondern geht gegen Null. Die

Zelle geht zugrunde, da sie nicht in der Lage ist, allein durch Gärung ihren

Energiebedarf zu decken. Ukrain stimuliert die Transformation von Lymphozyten

zu Lymphoblasten. Nach der Injektion von Ukrain treten im Tumorbereich

Temperaturerhöhungen bis zu 3°C auf. Rund um den Tumor zeigt sich eine

Entzündungsreaktion.

Für einen Wirkungsmechanismus, der sich von dem der bereits etablierten

Substanzen wie z.B. dem der Zytostatika unterscheidet, spricht ausserdem, daß Ukrain

nicht zytotoxisch ist, also keine Haar- und Blutbildschädigungen verursacht.

Ein weiteres, bisher nicht geklärtes Phänomen ist, daß Ukrain bei experimentiell

erzeugten Tumoren vielen Tiermodellen nicht wirkt, bei natürlichen Tumoren,

z.B. bei Hunden, aber durchaus wirkt.

So bleibt die völlige Aufklärung des Wirkungsmechanismus weiterhin eine

vordringliche Aufgabe.

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Methodik

Empirisch wurde festgestellt, daß schon 2,5 mg als Initialdosis wirksam sind. Das

Präparat Ukrain akkumuliert sich nach einer Minute im Umkreis des

Tumorgewebes, was sich durch Fluoreszenz verfolgen läßt.

Das angeführte Dosierungsschema ist ein Erfahrungswert. Dazu bestehen folgende

Überlegungen:

Der minimale Mitoserhythmus beträgt 3 Tage, in diesem Abstand wird das Präparat

verabreicht. Die jeweilige Dosis soll, theoretisch, in drei Tagen verbraucht sein.

Ukrain wird intramuskulär oder intravenös verabreicht, als günstiger Zeitpunkt

erscheint der frühe Abend (19 Uhr) oder morgens in Abhängigkeit vom zircadianen

Rhytmus (8 Uhr). Injiziert wird im Abstand von 72 Stunden; also jeden dritten Tag.

Die Initialdosis beträgt 2,5 mg pro Injektion, Steigerung während der Kur bis auf

das lO-fache der Initialdosis. Die Kur dauert bis zu 2 Monaten, je nach der

Ansprechbarkeit des Tumors, da die Wirkung nach etwa 2 Monaten aufhört. Danach

prophylaktisch mindestens 4 Kuren nach 6 Wochen, 3, 6, und 12 Monaten Pause.

Die Wirkung des Präparates Ukrain hängt vom Allgemeinzustand, der Tumormasse

und dem Alter des Patienten ab. Bisher wurden positive Wirkungen vor allem bei

Patienten beobachtet, die nicht älter als 65 Jahre waren.

Es ist darauf zu achten, daß eine Kur auf keinen Fall unterbrochen wird. Es muß

auf jeden Fall alle drei Tage eine Dosis gegeben werden. Muß aus irgendeinem

Grund die Kur unterbrochen werden, so muß sie abgebrochen werden und kann

frühestens nach 3 Wochen, besser 6 Wochen wieder begonnen werden. Im

Diskussionsteil wird auf diese Tatsache näher eingegangen werden.

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Diskussion

Aus klinischer Verwendung des Präparates UJ<rain läßt sich feststellen:

Bei allen Patienten bessert sich der Allgemeinzustand und das zerstörte Blutbild

(durch Chemotherapie, Bestrahlung hervorgerufen), was sich vor allem in einem

Anstieg der Leukozyten bemerkbar macht.

Durch die Eigenfluoreszenz des Präparates kann man den VerteUungsprozess im

Körper leicht v erfolgen. Somit lassen sich bei Krebskranken 2 Fälle unterscheiden:

In einigen Fällen akkumuliert sich das Präparat innerhalb einer Minute rund u m den

Tumor, in anderen Fällen verbleibt das Präparat rund um die Applikationsstelle und

zeigt keine Affinität zum malignen Gewebe.

Die Akkumulierung wird vermutlich durch einen unbekannten physikalischen Faktor

verursacht.

Bei Patienten, bei denen eine Akkumulierung des Präparates rund UITl den Tumor

aufgetreten ist, wurden folgende klinische Beobachtungen gemacht:

a) die Fluoreszenz rund um das Tumorgewebe nimmt mit der Zeit ab. Die

Geschwindigkeit der Fluoreszenzabnahme ist von Patient zu Patient

verschieden.

b) je schneller die Fluoreszenz abnimmt, desto rascher erfolgt die Rückbildung des

Tumors. Daraus kann geschlossen werden, daß das Präparat mit einer

Komponente des Tumors eine Verbindung eingeht und infolgedessen die

Fluoreszenz verschwindet (Experimente ergaben, daß die Fluoreszenz des

Präparates in ionischer Lösung verschwindet).

Diese neugebildete Verbindung scheint nicht direkt die Ursache der

Krebszellenrückbildung zu tein, ansonsten müsste sie auch gegen gesunde Zellen

wirksam sein, da durch sie ein Eingriff in die Stoffaustauschvorgänge der Zelle

(Diffusion, Permeation) hervorgerufen und in der Folge die Zelle zerstört werden

würde (Plasmolyse). Experimente scheinen diese Hypothese zu bestätigen. Bei

malignem Gewebe von Patienten, bei denen sich keine klinische Wirkung des

Präparates gezeigt hatte, blieb dagegen die Fluoreszenz bestehen.

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Aus diesen Beobachtungen muß man schließen, daß das Präparat um zu wirken, oder

indem es wirkt, in seiner chemischen Eigenschaft verändert wird. Worin diese

Veränderung besteht und wodurch sie zustande kommt, wird derzeit noch

untersucht.

Da dieses Verhalten des Präparates auch bei histologisch gleichen Tumoren

unterschiedlich ist, d.h. bei dem einen Patienten die fluoreszierende Eigenschaft

aufgehoben wird, bei anderen Patienten mit derselben Tumorart aber nicht, so muß

i n Erwägung gezogen 'werden, daß sich die Tumors in ihren histochemischen

Eigenschaften unterscheiden. Es ergibt sich hier also die Möglichkeit einer

weiterführenden, zusätzlichen Klassifizierung von Tumoren. Eine positive Wirkung

des Präparates geht immer mit einem Anstieg der Lymphozytenzahl und mit einer

Schwellung, Erwärmung und Erweichung des Tumorknotens einher. Diese

Tatsachen, in Verbindung damit, daß das Präparat keine zytotoxische Wirkung hat

lassen den Schluß zu, daß eine Wirkung in Rahmen des Immunsystems erfolgt.

Hierbei wäre zu erwägen, ob Ukraln an der Tumorzelle selbst angreift oder an den

Lymphozyten. Im ersten Fall wären drei Möglichkeiten denkbar:

Das Präparat:

a) verbindet sich mit der Oberfläche oder mit freien Antigenen der T umorzelJe

(vielleicht ein Grund für die Spezifität) und schafft so eine Angriffsfläche für

die Abwehrkräfte des Körpers (z.B. Killer ce1l5).

b) verdrängt den Immunglobulinbe5atz der Tumorzelle oder löst ihn auf irgendeine

Weise ab, unterbindet also das sogenannte Enhancement, um dem Immunsystem

freie Bahn zu schaffen.

c) heftet sich an die Antigen-Antikörperkomplexe, die an der Oberfläche der

Tumorzelle haften, und ermöglicht so eine Erkennung durch zytotoxiSChe

Makrophagen.

Bei Lymphozyten wären zwei Möglichkeiten vorstellbar, die u.U. gleichzeitig

zum Tragen kommen könnten:

1) Ukrain könnte die Suppressor-Lymphozyten aktivieren oder vermehren (was

sich dann durch den bekannten Lymphozytenanstieg bemerkbar macht),

wodurch wiederum der Immunglobulinbesatz der Tumorzelle verringert

würde.

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- 63 -

2) Ukrain könnte die Aktivität der zytotoxischen Zellen und B-Lymphozyten

erhöhen und/oder ihre Zahl vermehren. Dann könnten diese die u.a. auch

noch besser "erkennbaren" Tumorzelle (s.o.) vernichten. Über die vermehrt

vorhandenen und aktivierten B-Lymphozyten (Aktivierung direkt oder mit

Hilfe von Helfer-Lymphozyten?) könnte eine erhöhte Anzahl von

Antikörpern produziert werden, um gegen die malignen Zellen vorzugehen.

Die Vermehrung der B- und T -Lymphozyten mag notwendig sein, da sehr '

häufig die vorhandenen Antikörper und zytotoxischen Zellen durch

zirkulierende Tumorantigene blockiert sind. Aus dieser hypothetischen

Wirkungsweise ließe sich auch die nachlassende Wirkung von Ukrain

erklären:

Durch die massive Zerstörung von Tumorgewebe wird der Körper so stark

mit Tumorantigenen überschwemmt, daß alle durch das Präparat aktivierten

zytotoxischen Zellen und Antikörper blockiert sind. Erst nach Abbau des

Tumormaterials kann das Präparat wieder seine Wirkung entfalten.

Diese Wirkung des Präparates auf Tumorzellen könnte erklären, warum es

doch erhebliche Unterschiede im Ansprechen des Tumors gibt, selbst bei

histologisch gleichem Karzinomtyp: Um quasi als Kitt, Tumormarker oder

ähnliches zwischen Tumorzelle und Immunsystem wirken zu können, muß

anscheinend eine gewisse Oberflächenstruktur der malignen Zelle vorliegen

oder vielleicht auch ein Rezeptor. Damit wäre auch zu erklären, warum das ' Präparat generell bei den untersuchten Tieren nicht wirkte (andere

Oberflächenstruktur der Zellen, andere Antigene) und warum es nur bei

manchen Menschen, mit zwar demselben histologischen, aber anscheinend

nicht demselqen histochemischen Karzinomtyp wirkt. Aber auch eine

Wirkung auf die Lymphozyten ist wahrscheinlich, wenn man davon ausgeht,

daß der Krebs sich erst dann manifestiert, wenn das Gleichgewicht Tumor­

Abwehrsystem versagt. Oa der Tumor zum Zeitpunkt der Behandlung schon

weit fortgeschritten, das Immunsystem ihm gegenüber also insuffizient ist,

müßte das Immunsystem massiv stimuliert werden, um den Tumor angreifen

zu können. Daß das Präparat für eine derartige Aktivierung verantwortlich

sein kann (u.U. in oben angeführter Weise), zeigt der Anstieg der

Lymphozyten während der Therapie.

Ob dabei das Präparat als Trägersubstanz dient oder auf chemotaktischer

oder sonstiger Ebene wirkt, konnte noch nicht geklärt werden. Auch andere

Beobachtungen deuten darauf hin, daß die Wirkung im Rahmen · des

Immunsystems erfolgt so z.B. sprachen jüngere Patienten sehr viel besser

auf das Präparat an, als ältere. Auch wurde beobachtet, daß bei zusätzlicher

Gabe von Glukokortikoiden die Wirkung des Präparates spontan aufhörte.

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Setzte die Behandlung mit dem Präparat Llkrain direkt nach einer

Strahlentherapie ein, so war das strahleninduzierte Absinken der

Leukozytenzahl bei weitem nicht so stark, wie aufgrund vorheriger

Bestrahlungen zu erwarten gewesen wäre.

Inwieweit eine Chemotherapie den Wirkungsmechanismus des Präparates

beeinflußt, konnte noch nicht deutlich gemacht werden. Wie bereits

erwähnt, kommt es unter der Wirkung von Llkrain zu einer Erwärmung im

Tumorgebiet, die Randzone wird weicher und daraus resultiert eine bessere

Verschiebbarkeit des Tumorknotens. Das deutet darauf hin, daß die

Randgebiete des Tumors verstärkt vaskularisiert w erden. Dadurch kann es

zu einer erhöhten Stoffwechselrate kommen, was eine Erklärung dafür sein

kann, daß sich trotz einer Rückbildung des Tumors weder eine Nekrose noch

Eiter bildet, da die abgebauten Zellen zum größten Teil sofort

abtransportiert werden können.

Ein weiteres Phänomen ist, daß die Wirkung des Präparates nach ca. zwei

Monaten aufhört. Auch wenn die Behandlung kurzfristig unterbrochen wird,

läßt die Wirkung des Präparats sehr stark nach. Zu Beginn der Behandlung

zeigt sich die größte Wirkung, obwohl die Dosis kontinuierlich bis auf das

Zehn fache gesteigert wird. Wird dann die Behandlung für 6 Wochen

unterbrochen, so läßt sich wieder, wie zu Begin mit einer Initial-Dosis eine

starke Wirkung erzielen.

Außer in der oben angeführten Weise ließe sich dieses Phänomen

folgendermaßen erklären: Llkrain wird, nachdem es sich an die maligne Zelle

angelagert hat, von dieser durch Enzyminduktion abgebaut. Solange die

Menge des Präparates die Menge der produzierten , metabolisierenden

Enzyme übersteigt, kann es wirken. Sobald aber die Enzyme in so großer

Menge vorhanden sind, daß jedes sich anlagernde Llkrain-Molekül sofort

metabolisiert wird, kann auch eine hohe Konzentration nichts mehr

bewirken.

Nach dem Absetzen des Präparates wird die Enzymproduktion wieder

eingestellt und Llkrain kann erneut wirken.

Eine andere Möglichgkeit besteht darin, daß die Bindung von Llkrain im

Tumorgewebe immunstimulierend wirkt, diese Wirkung duch Erschöpfung des

Immunsystems aber nachläßt oder aufhört (vgl. Leukozytenanstieg).

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Innerhalb von 6 Wochen regeneriert sich das Immunsystem wieder, so daß

sich, wie beobachtet, wieder eine Wirkung einstellen kann. Es zeigte sich,

daß der Stoffwechsel des Gesamtorganismus durch die Wirkungen von Ukrain außerordentlich stark belastet wurde. Eine klinische Ausheilung während der

Behandlung mit Ukrain trat nur ein, wenn die Tumormasse ein bestimmtes

Maß nicht überschritt. Aufgrund dessen kann man vermuten, daß das

Präparat nur eine bestimmte Tumormenge zur Auflösung bringen kann. War

die Tumormasse größer, dann sah man zuerst eine Auflösung einer

bestimmten Menge, dann einen Stillstand bzw., bei interkurrenten

Prozessen, ein Weiterwachsen. Es scheint, daß die aufgelöste Tumormasse

den Organismus belastet, ihn in seinen Abwehrkräften schwächt. Bei zu

großen Tumormassen erscheint es daher ratsam, größere Teile davon

operativ zu entfernen, um den Organismus mit den Abbauprodukten des

Tumors nicht zu überlasten. So zeigten sich auch die blölsten Erfolge bei

jüngeren Patienten, bei denen der Tumor nicht allzu groß war.

Fast alle subjektiven und klinischen Symptome lassen sich als Folge von

Abwehrreaktionen (Schmerz, Schwellung, Hitze) und Überschwemmung des

Organismus mit Produkten des Zellzerfalls (Übelkeit, Tachykardie) erklären.

Die Temperatursteigerung im Tumorbereich wird durch erhöhte

Stoffwechselprozesse hervorgerufen.

Ausnahmen, die sich nicht auf die beiden oben genannten Gründe

zurückf"uhren lassen, sind rasche Reaktionen wie Hitzegefühl, merkwürdiger

Geschmack im Mund, nicht lokalisierbare Schmerzempfindungen,

Schmerzfreiheit nach 1-2 Stunden, Prickeln und Wärmegefühl im ganzen

Körper und Abneigung gegen bestimmte Speisen.

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Danksagung

Meinen besonderen Dank für die schöpferische Bearbeitung des gesamten Materials

in deutscher Sprache, für weiterführende Gespräche und tatkräftige Unterstützung

bei der Arbeit möchte ich den Herren Wolfgang Staub, Markus Greif, Friedhelm

Hamler und Tobias Goeser aussprechen.

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Abb. l .

Abb. 2.

Abb. 3.

Abb. 4.

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Erläuterungen zu den Abbildungen

Chelilutin + Thiophosphorsäuretriaz iridid

Chelerythrin + Thiophosphorsäuretriaziridid

Coptisin + Thiophosphorsäuretriaziridid

Chelidonin + Thiophosphorsäuretriaz iridid

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VI. Schöllkraut (Chelidonium majus L.)

VII. Männlicher Patient, 64 Jahre alt, Adenocarcinom des Rectums, Metastasen in

linkem Femur und Osiliacum

VIII. Männlicher Pat., 64 Jahre alt, Adenocarcinom des Rectums mit Metastasen

im linken Femur und Osiliacum. Während der Behandlung mit Ukrain spürte er

Wärme im Metastasenbereich und objektiv war eine Erwärmung nachweisbar.

IX. Nicht von Metastasen befallener Bereich rechts zeigt zur gleichen Zeit

normale Temperatur

X. Dünnschichtchromatografie-Platte, im UV-Licht J66nm, darauf links oben

Ukrain in Konzentration von lOmg pro lml destilliertes Wasser, dann

fortlaufend jeweils lO-fach verdünnt (lmg/lml; Img/lml ••• ) XI. Männlicher Patient, 64 Jahre alt, Adeno-Ca des Rectums, Metastasen in linkem

Femur und Osilicum. Metastasenbereich zeigt 19 Tage nach Ende der 2.Kur

unter UV-Licht Fluoreszenz, das sich um das maligne Gewebe herum

akkumuliert hat.

XII. Männlicher Patient, 64 Jahre alt, Adeno-Ca im Rektum mit Metastasen im

linken Femur und Osilicum unter Tageslicht.

XIII. Objektträger mit Ukrain, gleiche Fluoreszenz wie im Gewebe,

Hüftmetastasen links bei 64 jährigem Pat. mit Rectum-Ca.

XIV. Tonsillen-Ca. bei einer 75-jährigen Pat., bereits in Carotis ext •

. eingewachsen. Unter der Behandlung mit Ukrain Exulzeration.

XV. 75-jährige Pat. mit Tonsillen-Ca. Unter UV -Licht zeigt sich Fluoreszenz des

Tumors.

XVI. Nach 2-monatiger Behandlung mit Ukrain: Abstossung von Tumorgewebe.

XVII. Exulceriertes Mamma-Ca bei einer 58-jährigen Pat. Nach l.Injektion von

Ukrain im UV-Licht sichtbare Fluoreszenz im Tumorbereich.

XVIII. Operationspräparat aus dem Omentum majus einer Frau mit inoperablem

Magen-Ca. Fluoreszenz im Bereich von Magen und Omentum, letzteres zeigte

sich nach Entnahme und Untersuchung von maglignen Zellen infiltriert.

XIX. Lymphknoten einer Patientin mit Magen-Ca zeigt fluoreszierende Punkte,

Untersuchung ergibt malignes Gewebe an diesen Stellen, daneben gesundes

Gewebe.

XX. Uterus-Ca bei einer 60-jährigen Patientin. Links CA-Gewebe, rechts

normales Gewebe in NaCI-Lösung mt Ukrain-Zusatz. Lösung fluoresziert,

ebenso das gesunde Gewebe, Ca-Gewebe dagegen nur in seiner Randzone.

XXI. Links Ca-Gewebe (Uterus-Ca) fluoresziert nach Kontakt mit Ukrain selbst

nicht, gesundes Gewebe rechts fluoresziert nach Beträufeln mit Ukrain.

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