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DOI: 10.1002/zaac.200670157
Kristallographische Charakterisierungeines Seltenerdethansulfonats
Walter Frank*, Sarah Wallus
Institut für Anorganische Chemie und Strukturchemie, Heinrich-Heine-Universität, Universitätsstr.1, D-40225 Düsseldorf
Keywords: Europiumethansulfonat; supramolekularer Kettenver-band
Einzelne Alkansulfonate der Lanthanoide sind schon seit Beginndes 20. Jahrhunderts bekannt, als Samarium- und Neodym-methan-, ethan-, propan- und -isobutansulfonate [1] hergestelltund elementaranalytisch charakterisiert wurden. Kristallstruktur-analysen wurden allerdings bisher ausschließlich für Seltenerd-methansulfonate und ihre Hydrate durchgeführt [2]. An dieserStelle soll ein kristallographisch charakterisiertes Lanthanoid-ethansulfonat vorgestellt werden, ein Trihydrat des Europiumsalzesder Ethansulfonsäure.[Eu(C2H5SO3)3(H2O)3] entsteht bei der Umsetzung von Eu2O3 miteiner wässrigen Lösung der Ethansulfonsäure. Rekristallisation desRohproduktes aus einem Gemisch von Wasser, Methanol undEthanol unter Zugabe weniger Tropfen Glycerin ermöglicht dieIsolierung farbloser Nadeln, die zur Kristallstrukturbestimmungherangezogen werden können. Die Verbindung kristallisiert mono-klin in der Raumgruppe I2/a mit a � 24.327(2) A, b � 5.4507(4)A, c � 27.099(2) A, β � 111.243(9)°, Z � 8, R1 � 0.0258, wR2 �
0.0680, 3292 Reflexe und 217 Parameter.In der gewählten asymmetrischen Einheit ist das zentrale Europi-umatom von drei Wassermolekülen und drei Sulfonatgruppenumgeben (Abbildung). Die beiden Sulfonatgruppen mit denSchwefelatomen S(1) und S(2) fungieren als zweizähnige Liganden.Sie verbrücken die Europiumatome im µ-κO,κO�-Modus und ver-knüpfen so die Einzelbausteine zu unendlichen Ketten. Wasser-stoffbrückenbindungen zwischen den Wassermolekülen einer Ketteund den Wassermolekülen und C2H5SO3
�-Gruppen der benach-barten Kette sorgen für den Zusammenhalt des eindimensionalensupramolekularen Verbandes in die zweite Richtung, so dass einschichtartiges Gebilde aus Einzelketten entsteht. In der drittenRichtung treten ausschließlich van-der-Waals-Wechselwirkungenzwischen den Ethylgruppen auf.
[1] C. James, F. M. Hoben, C. H. Robinson, J. Am. Chem. Soc.1912, 34, 276.
[2] M. S. Wickleder, Chem. Rev. 2002, 102, 2011.
Z. Anorg. Allg. Chem. 2006, 2155 2006 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim www.zaac.wiley-vch.de 2155