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Studentische Kleinsatellitengruppe der Universität Stuttgart KSat e.V. Jahresbericht 2019

KSat e.V. Jahresbericht 2019...ihren CanSat so schnell wie möglich aufrecht zu landen. Wieder stellen sich zwei Teams dieser Aufgabe und haben bisher ihr PDR erfolgreich abgeschlossen

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Page 1: KSat e.V. Jahresbericht 2019...ihren CanSat so schnell wie möglich aufrecht zu landen. Wieder stellen sich zwei Teams dieser Aufgabe und haben bisher ihr PDR erfolgreich abgeschlossen

Studentische Kleinsatellitengruppe der Universität Stuttgart

KSat e.V.Jahresbericht 2019

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Liebe Mitglieder, Ehrenmitglieder und Alumni,

liebe Freunde und Unterstützende,

das Jahr 2019 neigt sich dem Ende zu und – da es wieder ein ereignisreiches,spannendes und auch erfolgreiches Jahr war – wollen wir hier zum ersten Malunsere Projektfortschritte, Ergebnisse und Erlebnisse zusammenfassen.

So haben wir BUBBLE 1 gestartet, sind bei SOURCE weiter fortgeschritten, stehen beiROACH 2 und BUBBLE 2 kurz vor dem Start, und sind dabei, PAPELL abzuschließen.Nebenbei starten wir in die mittlerweile vierte CanSat-Challenge, haben einigeKonferenzen besucht und werden auch als Verein immer größer und vernetzter.Doch dazu später mehr.

Falls Ihr dem Verein ein Weihnachtsgeschenk machen wollt, würden wir uns sehrüber eine Spende freuen und verweisen gerne auf unseren neu eingerichtetenPayPal-Account:

https://www.paypal.com/cgi-bin/webscr?cmd=_s-xclick&hosted_button_id=T26DPKAGQLWXG&source=url

Viel Spaß und Freude beim Lesen und eine schöne Weihnachtszeit wünschen

Franziska Hild, Robin Schweigert und Adrian Causevic

Vorstand KSat e.V.

Editorial

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Im April 2014 wurde KSat e.V. von neun Studierenden der Luft- undRaumfahrttechnik gegründet, nun – etwas mehr als fünf Jahre später – besteht derVerein aus insgesamt 78 Mitgliedern aus sechs Fachrichtungen. Aus diesem Anlassfeierten wir in diesem Jahr unser Jubiläum mit einem Rückblick aller ehemaligenVorstände auf diese Zeit.

Mit dieser Vereinsgröße knüpfen wir mittlerweile auch überregional Kontakte. Sohaben wir dieses Jahr im Mai andere studentische Vereine und Hochschulgruppenaus Deutschland, Österreich und der Schweiz für ein Wochenende voller anregenderund spannender Diskussionen nach Stuttgart eingeladen. Diese Kooperation bauenwir in Zukunft weiter aus, indem wir weitere Treffen veranstalten und uns intensivüber Projektarbeit, Organisation und gemeinsame Schnittstellen austauschen.

Um unser Netzwerk auch im akademischen und industriellen Bereich auszubauen,haben wir an einigen Konferenzen teilgenommen. So veranstalteten wir im Juli 2019die SpaceUp Stuttgart, zu der viele interessierte Menschen zu spannenden Vorträgenund Diskussionen vorbeikamen. Einige Mitglieder unseres Vereins besuchtenzusätzlich die Yuri’s Night und die Raumfahrtkonferenz in Stuttgart, nahmen anweiteren nationalen Konferenzen teil oder reisten zu internationalen Kongressenwie dem IAC in Washington D.C. oder dem SSEA in Leicester.

Zu guter Letzt bleibt uns anzukündigen, dass wir dieses Jahr eine eigene kleineFlotte an 3D-Druckern anschaffen werden. Damit werden wir in Zukunft Prototypenfür alle Projekte selbst drucken können, sind wesentlich flexibler als bisher undkönnen Erfahrung im Bereich 3D-Druck sammeln. Ein großer Dank geht an dieserStelle an Airbus, die dies durch eine großzügige Spende möglich machen.

KSat-News

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Missionen 2019

Ein Überblick über unsere Fortschritte im vergangenen Jahr

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Da wir als Kleinsatellitengruppe unserem Namen gerecht werden wollen, haben wirvor einiger Zeit beschlossen, unser erstes CubeSat-Projekt zu beginnen. Die Ideewar es, einen kleinen Satelliten zu entwerfen, auf welchem eine Vielzahl anExperimenten geflogen werden kann. Nach nun bald zwei Jahren Arbeit fügen sichviele kleine Teile zusammen und unser Satellit SOURCE (Stuttgart OperatedUniversity Research Cubesat for Evaluation and Education) sieht schon nach einemwaschechten CubeSat aus.

Das vergangene Jahr hat einiges dazu beigetragen. So haben wir am Anfang imFebruar unser Preliminary Design Review durchgeführt, bei dem dann noch die einoder andere Schwachstelle unseres Systems aufgedeckt wurde. Auf unserer erstenKonferenz, dem Symposium für Kleinsatelliten in Berlin, bekamen wir jedoch vielpositives Feedback zur Mission. Damit starteten wir im April mit allen Anmerkungendes PDRs in die Phase C unseres Projekts. Es wurde schnell klar, dass einigeÄnderungen am Design vorgenommen werden mussten. Die innere Struktur wurdenoch einmal überarbeitet, um alles in die geplanten drei Units zu bekommen, undunsere Zweitkamera wurde ausgetauscht, damit wir weiterhin die Möglichkeit haben,schöne Bilder der Erde aufzunehmen – nicht live, aber dafür in Farbe.

Im September und Oktober wurde es dann wieder spannend für das Team, denn esstand das nächste Zwischenreview an. Parallel zur Vorbereitung war SOURCE aufweiteren Konferenzen unterwegs. Ergebnis: viel positives Feedback und großeZufriedenheit des Reviewboards über den Fortschritt des Satelliten in der Phase C1.

Einige Wochen nach dem erfolgreichen Review gab es eine weitere frohe Botschaftfür SOURCE: Wir haben es in die nächste Runde des FlyYourSatellite-Programms derESA geschafft und dürfen nun unser Projekt vor Ort am ESA-ForschungsstandortESTEC vorstellen. Das Team, bestehend aus neun Studierenden, welches mit nachHolland fahren wird, ist momentan in den letzten Vorbereitungen. Daher drückt unsalle die Daumen, dass wir an Weihnachten noch einen Grund mehr zu feiern haben!

All das war vor allem möglich, da wir mittlerweile ein sehr gut eingespieltes undmotiviertes Team haben. Dieses Jahr haben über 90 Studierende und Doktorandendazu beigetragen, dass SOURCE es bis hierher geschafft hat. In diesem Sinne eingroßes Dankeschön an alle Mitwirkenden und im Namen des gesamten Teamsentspannte Feiertage und einen guten Rutsch in das neue Jahr.

SOURCE

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Unser Experiment „Pump Application using Pulsed Electromagnets for LiquidreLocation“ ist ein Technologie-Demonstrator, der einen Pumpmechanismus mitFerrofluiden unter Mikrogravitation erfolgreich getestet hat. Ferrofluide – kleinsteFerritpartikel in einer Emulsion – wechselwirken dabei mit lokalen Magnetfelderneinzelner Elektromagneten. Damit soll ein Mechanik-freies System geschaffenwerden, das durch minimierte Verschleißerscheinungen eine hohe Lebensdaueraufweist.

PAPELL

Der Überflieger-Wettbewerb des Deutschen Zentrumsfür Luft- und Raumfahrt (DLR) bot uns und zweiweiteren Studententeams die Möglichkeit, das Projektauf der Internationalen Raumstation durchzuführen.Nachdem die Teilnahme am Programm im Frühjahr2017 begann, startete PAPELL am 26. Juni 2018 miteiner Falcon 9-Rakete (SpaceX-15) von Cape Canaveralaus zur ISS. Dafür reiste ein Teil des PAPELL-Teams indie USA, um den Start live mitzuerleben. Nach derInbetriebnahme konnte durch Selbsttests derHardware-Komponenten die Betriebsfähigkeitverifiziert werden. Danach wurde erfolgreich dieMöglichkeit demonstriert, Ferrofluid-Tropfen mithilfevon An- und Abschalten von Elektromagneten innahezu Schwerelosigkeit zu bewegen. AuchAufspaltung und Verschmelzung von Tropfen konntenals grundlegende Funktionen der Ferrofluid-manipulation nachgewiesen werden.

Das Experiment kehrte Anfang 2019 zur Erde zurück.Neben einer Hardware-Analyse wurden auch die On-Board-Daten ausgewertet. Durch die Mikro-gravitationsumgebung des Experiments wurdenvielversprechende Ergebnisse erzielt. Es konntefestgestellt werden, dass der Ferrofluid-Transport inder Schwerelosigkeit im Vergleich zu Tests am Bodenweniger Leistung erfordert, während Einflüsse vonViskosität, Oberflächenspannung und auch dieMagnetfeldform sich erheblich ändern. Sensordatenund die Analyse der Ferrofluiddynamik liefertendarüber hinaus wichtige Informationen für dieModellierung der entsprechenden Physik und fürzukünftige Konstruktionen, da verschiedene Arten desTransports festgestellt werden konnten.

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ROACH2 ist nach ROACH unser zweiter Versuch, einen Rover zu bauen, der mithilfevon Elektroadhäsion in der Schwerelosigkeit auf Oberflächen fahren kann. Mitdiesem Experiment wollen wir zeigen, dass diese Technologie für die anspruchsvolleUmgebung der Schwerelosigkeit und des Vakuums geeignet ist.

Das REXUS/BEXUS-Programm ermöglicht es Studierenden aus Europa,wissenschaftliche und technologische Experimente auf Höhenforschungsraketenund -ballonen durchzuführen. Jedes Jahr werden zwei Raketen und Ballone mit biszu 20 studentischen Experimenten gestartet. Die REXUS-Experimente werden aufeiner ungelenkten, rotationsstabilisierten Feststoffrakete mit einem Orion-Motor und290 kg Treibstoff gestartet. Die Rakete kann bis zu 40 kg an Experimenten auf eineHöhe von bis zu 90 km befördern.

Unser Experiment besteht aus zwei Komponenten, die in eineHöhenforschungsrakete des REXUS-Programms eingebaut werden. Die ersteKomponente ist unser autonomer Rover mit Elektroadhäsions-Pads. Die zweiteKomponente ist ein Hindernisparcours, den unser Rover bewältigen soll. Danebensind natürlich noch einige Sensoren und Kameras verbaut, um das Experiment imNachhinein besser auswerten zu können.Wir bauen zurzeit an der Flight Hardwareund führen weitere Experimente mit Adhäsions-Pads durch. Dieses Jahr werdendann noch Shaker-, Thermal- und Vakuum-Tests durchgeführt, bevor nach letztenTests die Integration und der Launch im März 2020 in Kiruna, Schweden stattfindenwerden.Zu Beginn dieses Semesters konnten wir nochmals einige Interessierte fürunser Projekt begeistern, sodass aktuell etwa 20 Studierende am Projekt arbeiten.

Das Projekt wird durch mehrere Unterstützer getragen: Zum einen sind dieREXUS/BEXUS-Organisatoren DLR, SNSA und ESA beteiligt, zum anderen Instituteder Universität Stuttgart und weitere Unternehmen. Das Institut fürRaumfahrtsysteme gewährt uns Zugang zu einer Thermal- und Vakuumkammer,während die Institut für Flugzeugbau uns durch Zugang zu 3D-Druckern unterstützt.Beta Layout stellt uns Platinen zur Verfügung. Die Franz Tölke GmbH hat uns durchdie Bereitstellung einer Werkstatt und Material bei Einzelteilfertigungenweitergeholfen. Vielen Dank für diese Unterstützung!

ROACH 2

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BUBBLE (BUoyancy Balloon Bus Lifted Experiments) istein Höhenforschungsballonprogramm mit dem Zieldiverse (auch KSat-externe) Nutzlasten auf eineForschungshöhe von 30 km zu befördern. Dabeibeinhaltet dieses Ballonprogramm, welches 2018 insLeben gerufen wurde, das Setup, den Start, dasTracking und die Bergung des Ballons und der Gondel.BUBBLE ist mit einem Bussystem ausgestattet, dassowohl Transport und Energieversorgung als auchKommunikation bereitstellt.

BUBBLE 1 wurde am 22.01.2019 vom Campus derUniversität Stuttgart gestartet. An Bord war einePayload des IRS (Institut für Raumfahrtsysteme derUniversität Stuttgart), genauer gesagt des ESBO DS-Teams. Dabei handelte es sich um einenHimmelshelligkeitssensor, welcher den Zweck hatte,die Helligkeit in verschiedenen Höhen und solarenTrennwinkeln zu messen. Aufgrund einiger Probleme inder Kommunikation zwischen Nutzlast und Bussystemkonnten nur begrenzt Daten aufgezeichnet werden.Seitens unseres Bussystems konnte allerdings einerfolgreicher Flug mit Recovery verbucht werden.

BUBBLE 2 ist seit dem Sommer 2019 in Entwicklung.Sämtliche eigenen Systeme werden verbessert und dieEffizienz gesteigert. Dadurch kann im zweiten Flugnoch eine weitere Nutzlast, zusätzlich zu der vonBUBBLE 1, mitgeflogen werden. Dabei wird es sich umeine Thermalkamera handeln, welche die Außenseiteder Gondel filmt, um daraufhin mit diesen Datenthermische Simulationen von Höhenforschungsballonszu verifizieren oder zu verbessern. Zusätzlich dazu sollder Flug stabilisiert werden und eine 360° Kameramitgenommen werden, die atemberaubendeAufnahmen machen soll. Der Start von BUBBLE 2 sollAnfang 2020 erfolgen.

BUBBLE

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Im vergangenen Jahr wurde die dritte CanSat-Challenge des Vereins beendet. AlsCanSat werden Flugobjekte in der Größe einer 330 ml Getränkedose bezeichnet. DasBauen eines solchen CanSats geht häufig in Verbindung mit einer Aufgabenstellungoder Einschränkung einher und ist eine beliebte Beschäftigung fürtechnikbegeisterte Schüler und Studierende. KSat richtet die CanSat Challenge jedesJahr (beginnend im Wintersemester) aus, um Einsteigern einen Einblick in denAblauf eines Projektes zu geben und auf die größeren Projekte vorzubereiten.

Die Mission der letzten Challenge im Wintersemester 2018/19 beinhaltete sowohl dieerfolgreiche Übertragung von Daten zwischen dem CanSat und einer Bodenstationals auch das erfolgreiche Ausführen mathematischer Operationen während desFlugs. Die Teams PING („Pristine Information transmission Gizmo“) undDaedalusInACan durften ihre fertigen Projekte Mitte Mai bei einem Abwurf aus 300Metern Höhe auf die Probe stellen. Leider spielte PINGs Elektronik am Flugtagverrückt und der Grund konnte nicht am Flugplatz festgestellt und behoben werden.Nichtsdestotrotz wurde der CanSat mehrfach abgeworfen, um die Funktionalität zutesten. Obwohl sich der Fallschirm unglücklicherweise nicht öffnete und keine Datenvon der Bodenstation empfangen wurden, überstand die Struktur die Stürze beinaheunbeschadet. Das Team DaedalusInACan hatte mehr Glück und war in der Lage, dieMission erfolgreich zu erfüllen. Auch der Fallschirm öffnete sich – sehr zurErleichterung der Konstrukteure, denn einen Absturz hätte das filigrane Designsicher nicht annähernd so gut überstanden wie PING.

Die in diesem Wintersemester begonnene Challenge fordert die Studenten heraus,ihren CanSat so schnell wie möglich aufrecht zu landen. Wieder stellen sich zweiTeams dieser Aufgabe und haben bisher ihr PDR erfolgreich abgeschlossen. Wirfreuen uns darauf im nächsten Jahresbericht von den Erfolgen und Erfahrungen derTeams HurryCAN und SpaceZ zu berichten.

CanSat-Challenge

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Weitere Informationen:

[email protected]

www.ksat-stuttgart.de

KSat.StuttgartKSat Stuttgart @KSat_Stuttgart KSat_Stuttgart

Vielen Dank für die Unterstützung!