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Kultursommer 2010 auf Burg Gutenberg

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Liechtensteiner Vaterland

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INLAND LIECHTENSTEINER VATERLAND | MONTAG, 9. AUGUST 2010 3

Eselfreunde trafen sich in MalbunSie hatte Freudentränen in denAugen. Einen solchenVorsprung beim grossen Preisvon Malbun hatte Anna Fricknicht erwartet.

Malbun. – Das Eselfest in Malbunlockte wie schon in den Vorjahrenzahlreiche Eselfreunde und Schau-lustige an. Nur die Zahl der Esel warmit nur 22 Tieren weit geringer alssonst üblich. Aber trotzdem gab esspannende Wettkämpfe. Der Vereinder Triesenberger Eselfreunde hatteunter dem Präsidium von Heike Kon-rad wieder einen anspruchsvollenParcour aufgebaut, den die Esel mitihren Führern zu bewältigen hatten.Bei den Führern waren alle Alters-gruppen vertreten. Die jüngste Teil-nehmerin, Sara Klages aus Malbun,erreicht den 7. Rang, während der äl-teste Konkurrent, der 62-jährige UeliEggenberger vom Grabserberg, sichmit dem zweitletzten Rang begnügenmusste.

Allerhand StolpersteineSechs Hindernissse gab es beim Par-cour zu überwinden. Zwei Esel wei-gerten sich,die beiden Latten zu über-schreiten und einer kam mit dem La-byrinth nicht zurecht. Fünf Esel warennicht bereit, die Brücke zu überque-ren. Beim Flattertor versagte ein ein-ziger Esel. Fünf Esel weigerten sichstandhaft, den Pferdetransportwagenzu durchqueren. Aber am meistenSchwierigkeiten gab es bei derWippe.Mehr als die Hälfte aller Konkurren-ten weigerte sich standhaft, dieWippezu betreten und bewies damit, dassdas Image vom störrischen Esel kei-neswegs eine Erfindung ist.

Schweizer siegtenMit einem deutlichenVorsprung sieg-te Markus Gschwend aus Haslen vorKai Rohrer aus Sevelen, der mit sei-nen zwei Eseln die Plätze 2 und 3 be-legte. Beste Liechtensteinerin wurdeRomana Beck aus Triesenberg mitdem Esel Atlas. Sie erreichte den 5.Rang. Als zweitbeste Liechtensteine-rin klassierte sich Ladina Büchel ausEschen mit des Eselin Leila auf Rang8. Jasmin Beck ausTriesenberg konn-

Sieger des Grossen Preises von Malbun: Anna Frick aus Vaduz verdankt ihremEsel Nino die begehrte Auszeichnung zur schnellste Reiterin. Den Grossen Preisvon Malbun gewannen sie mit grossem Abstand. Bilder Elma Korac

Weitere glückliche Gewinner: Kai Rohrer aus Sevelen durfte sich mit seinenEseln Logi und Tomi gleich über zwei Pokale freuen und auch Markus Gschwendmit Esel Jimmy erkämpfte sich einen 1. Rang (v. l.).

Zahlreiche Eselfreunde angelockt: Nicht nur die Eselführer, sondern auch Gästeaus dem In- und Ausland liessen sich das Eselfest nicht entgehen.

Verdiente Streicheleinheiten: Bianca Cortese und Tabea belohnten dieeinsatzfreudigen Esel mit Streicheleinheiten.

FOTOS: ESELFEST MALBUNwww.vaterland.li

te sich als drittbeste Einheimische aufdem 9. Rang platzieren.

Die schnellste ReiterinBeim Grossen Preis von Malbun, dem

Eselrennen, gab es eine ganz klareSiegerin. Mit dem Esel Nino von Man-fred Thöny holte die 13-jährige AnnaFrick aus Vaduz einen riesigen Vor-sprung vor ihren Konkurrenten he-

raus. Auf dem zweiten Platz landeteRamona Beck ausTriesenberg vor So-phie Walcher aus Nidfurn. Die Eselsind als störrisch und wenig umgäng-lich verschrien. Die Besucher des

Eselfests in Malbun konnten sichüberzeugen, dass auch die Esel ganznette Tiere sind. (bh)

Wo Country und Mittelalter sich treffenCountry und das Mittelalter –viel unterschiedlicher könntenzwei Domänen kaum sein. Ander Country andWestern Nightharmonierte auf Burg Guten-berg in Balzers jedoch das, wasscheinbar so nicht zusammen-passt: Die Sehnsucht nach derFerne und festes Burggemäuer.

Balzers. – Umringt von mittelalterli-chen Mauern war für das Publikumnur der Blick auf die Bühne und denHimmel frei, während die Tänzerin-nen und Tänzer der Crazy CowDancers und der Rhein Valley LineDance Group sowie die Country-For-mation Two Rocks & Band mit Tanzund Musik den Traum der grenzenlo-sen Freiheit weckten. Dies taten sieumso mehr, weil im Innenhof derBurg Gutenberg das amerikanischeIdeal der Freiheit im Kontrast mitdem europäischen, althergebrachtenLebensstil noch stärker zur Geltungkam. Im Rahmen des Kultursommershielt so der Wilde Westen in BalzersEinzug.

Eine Reise in den WestenDie Reise in den Westen wurde vonTwo Rocks & Band, deren neustesAl-bum «Memory Train» dieses Jahr er-schienen ist, eröffnet. Mit Songs wieder Ballade «Each Time» oder demmitreissendenTitel «Live in aWorld»

zeigten sie, dass die Melancholie undLebensfreude der Country-Musikselbst die starken Mauern einer mit-telalterlichen Burg zum Vibrierenbringen können. Sie liessen nicht nurmit eigenen Songs, sondern auch mitNeuinterpretationen von Country-Klassikern wie «Sweet Home Alaba-ma» das Herz jedes Country-Fanshöher schlagen.

Weiter heizte auch die RheinValleyLine Dance Group dem Publikum andiesem kühlen Sommerabend ein.Mit rasanten Choreografien und mit-reissender Musik machten sie deut-lich, dass Line Dance entgegen gängi-ger Annahmen nicht ausschliesslichzu traditioneller Country-Musik ge-tanzt werden kann. So reichte ihr mu-sikalisches Repertoire denn auch vonirischer Volksmusik bis hin zum grie-chischen Sirtaki.

Musik, Tanz und LebensfreudeAuch die Seveler Square-Dance-Truppe der Crazy Cow Dancers hatteein breites Repertoire an Tänzen zubieten. Beim Square Dance werdendie Choreografien im Gegensatz zumLine Dance nicht vorderhand aus-wendig gelernt.Vielmehr werden dieTänzer durch Zurufe vom sogenann-ten Live Caller koordiniert, der denTänzern jeweils den Namen dernächsten zu tanzenden Figur zuruft.Die Rolle des Callers wurde vomMünchner Tommy Morgenroth wahr-genommen, der mit viel Witz sowohl

durch die Choregrafien der SquareDancer als auch durch den Rest desAbends führte. Auch wenn die betei-ligten Sänger und Tänzer jeweils un-terschiedliche Vorstellungen des Wil-

den Westens und der Country-Musikzu haben schienen, so wurde dochklar, dass Country vor allem eines be-deutet, nämlich Lebensfreude. EineFreude, die besonders dann auf die

Zuhörer überging, als sie zum Ab-schluss des Abends zum Mittanzenaufgefordert wurden und bis spät indie Nacht der Sehnsucht nach derFerne frönen konnten. (te)

Heizte dem Publikum ein: Die Rhein Valley Line Dance Group aus Mauren bot viel fürs Auge. Bild Elma Korac